[0001] Die Erfindung betrifft ein Modulsystem zur Ansteuerung und Betätigung von hydraulisch
wirkenden Arbeitszylindern, welche Vorrichtungen zum Spannen von Werkstücken zugeordnet
und auf Paletten oder Arbeitstischen montierbar sind, mit einem Modul, das einen Hydraulikeingang,
einen Hydraulikausgang für einen Arbeitszylinder und ein Ventil zur Druckbeaufschlagung
des Hydraulikausgangs hat.
[0002] Ein derartiges Modulsystem ist in der
DE 100 23 216 A1 beschrieben. Bei dem bekannten Modulsystem sind in einer Platine verschiedene Kanäle
angeordnet, die mit auf der Platine angeordneten Zuschaltventilen derart in Verbindung
stehen, dass beim Druckaufbau in vorgegebener Reihenfolge die Zuschaltventile Arbeitszylinder
zum Spannen von Werkstücken betätigen. Der Vorteil des bekannten Modulsystems ist,
dass durch ein geeignetes Verschalten der Zuschaltventile mittels der Kanäle der gewünschte
Arbeitsablauf mit einer geringen Anzahl Hydraulikzuleitungen erreicht werden kann.
Nachteilig bei dem bekannten Modulsystem ist, dass bei einer Änderung der Aufgaben,
d. h. bei einer anderen Schaltreihenfolge das Kanallayout der Platinen bzw. die Anordnung
der Zuschaltventile geändert werden muss.
[0003] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist es, ein Modulsystem anzugeben, mit
dem sich mit einfachen Aufbau und wenigen Hydraulikzuleitungen komplexe Schaltvorgänge
flexibel und bedarfsgerecht auf einfache Weise bereitstellen lassen.
[0004] Das Problem wird dadurch gelöst, dass bei einem Modulsystem der eingangs genannten
Art das Ventil in einem Nichterregungszustand den Hydraulikausgang dichtend sperrt,
und dass dem Modul eine Steuerung zum wahlfreien Ansteuern des Ventils zugeordnet
ist.
[0005] Auf diese Weise können mehrere Module bei dem Modulsystem vorgesehen werden, die
jeweils wahlfrei ansteuerbar sind. Dabei kann über die gleiche Hydraulikzuleitung
der jeweils erforderliche Hydraulikdruck bereitgestellt werden, da nach Durchführen
des jeweiligen Spann- oder Schaltvorganges durch Ansteuern des Ventils zum Zurückstellen
in den Nichterregungszustand der Hydraulikdruck zum Spannen gehalten wird, weil das
Ventil den Hydraulikausgang dichtend sperrt. Es kann eine gemeinsame Steuerung für
mehrere Module vorgesehen sein.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein gemeinsamer
Hydraulikanschluss für mehrere Module vorgesehen ist. Auf diese Weise ist mit einem
einzigen Hydraulikanschluss eine Vielzahl von Modulen des Modulsystems mit Hydraulikdruck
beaufschlagbar. Der gemeinsame Hydraulikanschluss kann vorzugsweise einen Drehverteiler
aufweisen. Dies macht die Anordnung auch auf drehenden Komponenten, wie beispielsweise
rotierenden Paletten oder Werkstückträgern möglich.
[0007] Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Ventil
ein Sitzventil ist. Ein derartiges Sitzventil gewährleistet zuverlässig, dass beim
Ansteuern des Ventils in seinen Nichterregungszustand der Hydraulikausgang dichtend
gesperrt ist.
[0008] Es ist bei der Erfindung weiter von Vorteil, wenn Druckstellmittel für den Hydraulikdruck
vorgesehen sind. Für das Druckstellmittel kann dem Hydraulikausgang beispielsweise
ein Druckschalter oder ein Drucksensor zugeordnet sein. Es ist aber auch möglich,
dass ein Aggregat zum Speisen des Hydraulikeingangs das Druckstellmittel aufweist.
Der Druckschalter kann beim Erreichen eines vorgegebenen Druckes mittels der Steuerung
die Hydraulikleitung sperren oder das Ventil in seinen Nichterregungszustand schalten.
Beim Verwenden eines Drucksensors können Drucksignale erfasst und an eine Steuerung
weitergegeben werden, so dass beim Erreichen des vorgegebenen Druckes das Ventil in
den Nichterregungszustand geschaltet wird. Wenn das Aggregat das Druckstellmittel
aufweist, kann für den jeweils vorgegebenen Schaltvorgang der dem jeweiligen Arbeitszylinder
zugeordnete Druck durch das Druckstellmittel eingestellt und von dem Ventil an den
Arbeitszylinder weitergeleitet werden. Weil nach der Erfindung einzelne Module separat
wahlfrei ansteuerbar sind, kann so gewährleistet werden, dass jedem Arbeitszylinder
der jeweils vorgegebene Hydraulikdruck zugewiesen wird, ohne dass dadurch andere Arbeitszylinder
beeinflusst werden. Das Druckstellmittel des Aggregats kann beispielsweise ein proportional
Druckbegrenzungsventil aufweisen.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerung programmierbar
ist. Beispielsweise kann die Steuerung einen Prozessor aufweisen. Auf diese Weise
ist das erfindungsgemäße Modulsystem mit geringem Aufwand an eine Vielzahl von Aufgaben
anpassbar. Gleichzeitig können für viele Anwendungen somit standardisierte Komponenten
verwendet werden. Die Planung wird dadurch wesentlich vereinfacht. Besonders einfach
lässt sich die Programmierung der Steuerung dadurch erreichen, dass Wartungs- und/oder
Einrichtsoftware zum Programmieren der Steuerung mittels eines Computers verwendet
wird. Auf diese Weise können die einzelnen Programmierschritte jeweils vorgefertigt
derart zusammengefasst sein, dass bei Auswahl eines bestimmten Betriebszustandes automatisiert
die entsprechenden Unterroutinen zusammengefasst werden.
[0010] Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich durch ein Energieübertragungselement
zur berührungslosen Energieversorgung aus. Vorzugsweise kann das Energieversorgungselement
die Energie dabei induktiv und/oder kapazitiv übertragen. Es ist aber auch möglich,
wenn zur Energieerzeugung der Hydraulikdruck mittels eines Hydraulikgenerators genutzt
wird, der aus dem Hydraulikdruck elektrische Energie erzeugt. Auf diese Weise kann
auch in verfahrbaren oder rotierenden Elementen das Modulsystem nach der Erfindung
Verwendung finden. Es ist hierzu allerdings auch möglich, alternativ Schleifringkontakte
zu verwenden.
[0011] Wieder eine andere Weiterbildung der Erfindung weist Signalübertragungsmittel zum
Übertragen von Steuersignalen und/oder Sensorsignalen auf. Es ist dabei von Vorteil,
wenn die Signalübertragungsmittel Signale berührungslos übertragen. Wie zur Energieübertragung
können die Signalübertragungsmittel die Signale induktiv, kapazitiv, optisch oder
mittels einer Funkstrecke übertragen. Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn die
Signalübertragungsmittel das Energieübertragungselement ebenfalls zur Signalübertragung
nutzen. In diesem Fall ist ein geringer Konstruktionsaufwand erforderlich. Wenn die
Signalübertragung beispielsweise digital erfolgt, kann durch die Anordnung geeigneter
Filter die digitale Signalfolge von der Energieübertragung einfach entkoppelt werden.
Es ist außerdem von Vorteil, wenn die Signalübertragungsmittel ein BUS-System aufweisen.
In diesem Fall können die Steuerinformationen für verschiedene Module und die Sensorinformationen
von verschiedenen Sensoren über das gleiche BUS-System insbesondere digital übertragen
werden, so dass sich der Aufwand an zusätzlichen Leitungen deutlich reduziert.
[0012] Eine andere Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch Überwachungsmittel
zum Überwachen der Spannfunktion der Arbeitszylinder. Als Überwachungsmittel können
beispielsweise Näherungsschalter oder Drucksensoren vorgesehen sein. Es ist aber auch
möglich, dass die Überwachungsmittel einen Volumenstrom am Aggregat überwachen. Da
es möglich ist, die einzelnen Module wahlfrei zu schalten und so immer nur ein Modul
mit dem Aggregat auf einmal über die Hydraulikleitungen zu verbinden, ist der Volumenstrom,
der einem Modul zugeordnet wird, ein Maß für die Spannfunktion. Vorzugsweise stehen
die Überwachungsmittel mit den Signalübertragungsmitteln in Verbindung. Auf diese
Weise können die Spanninformationen an eine externe Steuerung geliefert und so zum
Überwachen verwendet werden.
[0013] Besonders vorteilhaft lässt sich das Modulsystem mit den Erfindungsmerkmalen bei
der Montage auf einer Palette oder auf einem Maschinentisch verwenden. Hierbei lassen
sich die Vorteile besonders effizient nutzen. Von Vorteil ist, außerdem eine Kombination
aus einem Modul, einem Spannzylinder, einem BUS-System und der berührungslosen Energie-
und/oder Signalübertragung.
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Modulsystems mit mehereren Modulen mit den Erfindungsmerkmalen,
- Fig. 2
- einen Hydraulikplan des Modulsystems von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Funktionsdiagramms eines Modulsystems mit den
Erfindungsmerkmalen.
[0015] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Modulsystems 10 mit den Erfindungsmerkmalen.
Das Modulsystem 10 weist mehrere Module 11 bis 15 auf, die auf einer gemeinsamen Trägerplatte
16 angeordnet sind. Im Einzelnen sind bei dem in der Figur gezeigten Modulsystem 10
fünf Module 11 bis 15 auf der Trägerplatte 16 angeordnet.
[0016] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Modul 11 einen Sensor 17 auf, der
einem Steuerelement 18 benachbart angeordnet ist. Auf der von dem Sensor 17 abgewandten
Seite des Steuerelementes 18 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein weiterer
Sensor angeordnet, der in der Figur nicht zu sehen ist. Der Sensor 17 ist bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel mittels eines Steckverbinders 19 mit einer Leitung verbindbar,
die in der Figur der besseren Übersicht wegen nicht dargestellt ist. Das Steuerelement
18 ist mittels eines Steckers 20 mit einer ebenfalls nicht in der Figur dargestellten
Leitung verbunden.
[0017] Das Modul 12 weist einen Sensor 21 und ein Steuerelement 22 ähnlich dem Sensor 17
und dem Steuerelement 18 auf, wobei ebenfalls dem Sensor 21 ein Steckverbinder 23
und dem Steuerelement 22 ein Stecker 24 zugeordnet ist. Auch das Steuerelement 22
hat auf seiner von dem Sensor abgewandten Seite einen weiteren nicht in der Figur
dargestellten Sensor.
[0018] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, weist das Modul 13 ebenfalls ein Steuerelement
25 ähnlich dem Steuerelement 18 auf, das ebenfalls mit einem Stecker 26 mit einer
nicht dargestellten Leitung verbunden ist. Anders als das Steuerelement 18 hat das
Steuerelement 25 nur einen rückseitig angeordneten Sensor, der in der Figur nicht
zu sehen ist.
[0019] Weiter weist das Modul 14 einen Sensor 27 und ein Steuerelement 28 ähnlich dem Sensor
17 und dem Steuerelement 18 auf, wobei auch das Modul 14 eine dem Sensor 27 zugeordnete
Steckverbindung 19 und ein auf der von dem Sensor 27 abgewandten Seite des Steuerelementes
28 angeordneten Sensor aufweist, wobei der diesem Sensor zugeordnete Steckverbinder
20 in der Figur zu sehen ist. Gleichfalls hat das Steuerelement 28 ähnlich dem Steuerelement
18 einen Stecker 31 zum Verbinden mit einer nicht in der Figur dargestellten Leitung.
[0020] Das Modul 15 weist zwei Sensoren 32, 33 ähnlich dem Sensor 17 auf, die an voneinander
abgewandten Seiten eines Steuerelementes 34 ähnlich dem Steuerelement 18 angeordnet
sind. Den Sensoren 32, 33 sind dabei jeweils Steckverbinder 35, 36 ähnlich dem Steckverbinder
19 zugeordnet und auf der Oberseite des Steuerelementes 34 ist ein Stecker 37 abgebildet.
[0021] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, weist die Trägerplatte 16 Kanäle 38, 39,
40 auf, die zur Hydraulikversorgung des Modulsystems 10 dienen. Im einzelnen sind
den Kanälen 38 bis 40 jeweils nicht in der Figur dargestellte Verbindungskanäle zu
den Steuerelementen 18, 22, 25, 28, 34 zugeordnet, so dass diese mit den Hydraulikkanälen
38, 39, 40 jeweils in Verbindung stehen. Im Einzelnen ist der Hydraulikkanal 38 eine
Hydraulikzuleitung und die Hydraulikkanäle 39, 40 sind jeweils Hydraulikrückleitungen.
[0022] Die Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 weisen jeweils nicht in der Figur näher dargestellte
Ventile auf mittels deren über ebenfalls nicht in der Figur dargestellte Kanäle in
der Trägerplatte 16 Hydraulikzuleitungen für Arbeitszylinder angesteuert werden können.
Bei den Ventilen der Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 handelt es sich dabei um so
genannte Sitzventile, die in einer neutralen Mittelstellung sämtliche Hydraulikein-
und -ausgänge dichtend sperren.
[0023] Im einzelnen stehen die Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 mit einem nicht in der
Figur dargestellten BUS-System in Verbindung, so dass mittels einer gemeinsamen Steuerleitung
die Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 jeweils einzeln wahlfrei über das BUS-System
angesteuert werden können. Dabei verbindet das Ventil des jeweils angesteuerten Steuerelementes
18, 22, 25, 28, 34 die Hydraulikzuleitung 38 mit dem jeweils gewünschten Hydraulikausgang
und weist so dem diesem zugehörigen Arbeitszylinder den vorgegebenen Arbeitsdruck
zu. Nach Erreichen des gewünschten Spannzustandes, der mittels des jeweiligen Sensors
17, 21, 27, 32, 33 überwacht wird, wird das jeweilige Steuerelement 18, 22, 25, 28,
34 mittels des BUS-Systems zum Schließen des Hydraulikausgangs angesteuert, so dass
der vorgegebene Hydraulikdruck an dem jeweiligen Arbeitszylinder anliegen bleibt.
[0024] Auf diese Weise kann mit einer gemeinsamen Steuerleitung und einer gemeinsamen Hydraulikleitung
mittels des dargestellten Modulsystems 10 eine Vielzahl Arbeitszylinder jeweils wahlfrei
entsprechend dem erforderlichen Arbeitsablauf separat angesteuert werden und wegen
der Verwendung der Sitzventile nach Druckbeaufschlagung mit dem gewünschten Druck
in dem eingestellten Spannzustand auch nach Schließen des jeweiligen Sitzventils verbleiben.
[0025] Fig. 2 zeigt einen Hydraulikplan des Modulsystems 10 von Fig. 1. Wie sich der Figur
entnehmen lässt, ist das Modulsystem 10 mittels zweier Hydraulikleitungen 41, 42,
die über einen Drehverteiler 43 mit zwei Hydraulikleitungen 44, 45 in Verbindung stehen,
mit einem Aggregat 46 zum Bereitstellen des gewünschten Hydraulikdrucks verbunden.
Wie sich der Figur außerdem entnehmen lässt, weist das Aggregat 46 ein Stellelement
47 für den Hydraulikdruck auf. Bei dem Stellelement 47 handelt es sich um ein proportional
Druckbegrenzungsventil 47.
[0026] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, ist dem Steuerelement 18 neben dem Sensor
17 ein Sensor 48 zugeordnet. Die Sensoren 17, 48 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
Druckschalter, die bei Erreichen eines vorgegebenen Drucks einen Schaltvorgang auslösen.
Das Ventil des Steuerelements 18 steht mit den Hydraulikleitungen 41, 42 eingangsseitig
in Verbindung, während Hydraulikausgänge des Steuerelementes 18 mit einem Arbeitszylinder
49 in Verbindung stehen. Mittels des Steuerelementes 18 lässt sich über eine nicht
in der Figur dargestellte Steuerung gesteuert der von dem Aggregat 46 erzeugte Hydraulikdruck
an den Arbeitszylinder 49 derart weiterleiten, dass bei Erreichen des vorgegebenen
Drucks mittels des Druckschalters 17 bzw. 48 das Ventil des Steuerelementes 18 geschlossen
wird.
[0027] Das Steuerelement 22 weist neben dem Sensor 21 einen Sensor 50 und ist mit einem
Arbeitszylinder 51 verbunden. Die Funktionsweise entspricht der vorstehend erläuterten.
[0028] Das Steuerelement 25 weist einen Sensor 52, nämlich einen Druckschalter 52 auf und
ist ausgangsseitig mit einem Stützelement 53 verbunden. Durch Ansteuern des Steuerelementes
mit dem nicht in der Figur dargestellten BUS-System lässt sich der mit dem Stützelement
53 verbundene Hydraulikausgang des Steuerelementes 25 mit Hydraulikdruck derart beaufschlagen,
dass das Stützelement 53 zum Abstützen einer Last angesteuert wird. Bei Erreichen
des vorgegebenen Hydraulikdrucks sendet der Druckschalter 52 ein Steuersignal aus,
so dass das Ventil des Steuerelementes 25 dichtend geschlossen wird. In diesem Zustand
bleibt der Hydraulikdruck an dem Stützelement 53 anliegen.
[0029] Das Steuerelement 28 weist neben dem Sensor 27 einen Sensor 54 auf und ist an seinen
Hydraulikausgängen mit einem Arbeitszylinder 55 verbunden. Bei den Sensoren 27, 54
handelt es sich nicht um Druckschalter, sondern um Drucksensoren 27, 54. Mittels dieser
Drucksensoren 27, 54 kann der Hydraulikdruck, mit dem der Arbeitszylinder 55 beaufschlagt
ist, überwacht werden. Die Drucksensoren 27, 54 können dabei einerseits beim Ansteuern
des Arbeitszylinders 55 mittels des Steuerelementes 28 auf die beschriebene Weise
zum Einstellen des gewünschten Arbeitsdrucks verwendet werden. Es ist gleichfalls
möglich, mittels der Drucksensoren 27, 54 den Spannzustand des Arbeitszylinders 55
zu überwachen, um so eine eventuelle Leckage und damit ein gefährliches Nachlassen
der Spannkraft zu detektieren.
[0030] Das Steuerelement 34 wiederum ist einem Arbeitszylinder 56 zugeordnet. Die Funktionsweise
entspricht der vorstehend bereits erläuterten. Anstelle der in der Figur abgebildeten
über kreuz betätigbaren Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 lassen sich auch solche
mit einem zentralen Eingang verwenden.
[0031] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Funktionsdiagramms eines Modulsystems
10 mit den Erfindungsmerkmalen. Gezeigt ist ein Mehrachstisch 57, an dem schwenkbar
um eine horizontale Achse eine Schwenkbrücke 58 angeordnet ist. Die Schwenkbrücke
58 trägt wiederum einen Drehtisch 59, der in dem in der Figur dargestellten Zustand
drehbar um eine vertikale Achse an der Schwenkbrücke 58 angeordnet ist. Auf dem Drehtisch
59 ist eine Palette 75 angeordnet, auf der ein Vorrichtungsträger 76 befestigt ist.
An dem Vorrichtungsträger 76 sind mehrere Wechselvorrichtungen 77 angeordnet. Im Einzelnen
sind in der Figur zwei Wechselvorrichtungen 77 an voneinander abgewandten Seiten des
Vorrichtungsträgers 76 dargestellt. Außerdem ist an dem Vorrichtungsträger 76 das
Modulsystem 10 angeordnet.
[0032] Wie sich der Figur entnehmen lässt, sind im Bereich des Mehrachstisches 57 eine Leitung
60 und zwei Hydraulikleitungen 61, 62 angeordnet. Die Leitung 60 ist mittels eines
Übertragers 63 mit einer Leitung 64 verbunden. Bei dem Übertrager 63 handelt es sich
um einen achsfreien Übertrager 63, der das Schwenklager der Schwenkbrücke 58 ringförmig
umgebend angeordnet ist. Mittels des Übertragers 63 werden über die Leitungen 60 Energie
und Steuersignale wie auch Sensorsignale an die Leitung 64 berührungslos übertragen.
Die Signalübertragung erfolgt dabei über den Übertrager 63 bidirektional.
[0033] Mittels eines weiteren Übertragers 65 ist die Leitung 64 mit einer Leitung 66 verbunden.
Der Übertrager 65 ist ebenfalls ein achsfreier Übertrager und entspricht in seiner
Wirkungsweise dem Übertrager 63. Mittels eines weiteren Übertragers 67 und einer Steckverbindung
68 ist die Leitung 66 mit einer Leitung 69 verbunden, die wiederum mit dem Modulsystem
10 in Verbindung steht. Bei dem Übertrager 67 handelt es sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
um einen axialen Übertrager 67.
[0034] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, weist das Modulsystem 10 ein Busmodul
70 auf, das mit der Leitung 69 verbunden ist.
[0035] Zur Hydraulikversorgung des Systems stehen die Hydraulikleitungen 61, 62 mittels
eines Drehverteilers 71 mit Hydraulikleitungen 72, 73 in Verbindung, die wiederum
mittels eines Drehverteilers 74 mit Hydraulikleitungen 78, 79 in Verbindung stehen.
Anstelle des Druckverteilers 71 kann auch ein Kabel oder eine Panzerkette wegen der
nur vergleichsweise geringen Schwenkbewegung an dieser Stelle verwendet werden. Der
Drehverteiler 71 ist im Bereich der Schwenkachse der Schwenkbrücke 58 angeordnet und
der Drehverteiler 74 im Bereich der Drehachse des Drehtisches 59. Wie sich der Figur
entnehmen lässt, ist der Übertrager 65 den Drehverteiler 74 umgebend angeordnet. Die
Übertrager 65, 67 und der Druckverteiler 74 können auch miteinander kombiniert mittig
angeordnet werden. Die Hydraulikleitungen 78, 79 sind mit den Hydraulikkanälen 38,
39, 40 der Trägerplatte 16 auf bekannte Weise verbunden.
[0036] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, ist das Busmodul 70 über Steckverbinder
80 mit Sensoren 81 Verbunden. Der besseren Übersicht halber ist dabei nur ein dem
Arbeitszylinder 49 zugeordneter Sensor 81 mit einem Bezugszeichen versehen. Der Sensor
81 ist dabei ein Näherungsschalter 81 zur Überwachung des Spannzustandes des Arbeitszylinders
49.
[0037] Nachfolgend wird die Arbeitsweise des Modulsystems 10 anhand der Fig. 1 bis 3 näher
erläutert. Das an dem Vorrichtungsträger 76 angeordnete Modulsystem 10 sowie eventuell
weitere daran angeordnete Komponenten werden mittels der Hydraulikleitungen 61, 62,
72, 73, 78, 79 und mittels der Drehverteiler 71, 74 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt,
die von dem Aggregat 46 in dem gewünschten Druck bereitgestellt wird. Der gewünschte
Druck wird dabei über das proportional Druckbegrenzungsventil 47 eingestellt. Dies
kann ebenfalls mittels einer nicht in der Figur dargestellten Steuerung unter Verwendung
eines geeigneten BUS-Systems erfolgen. Die Drehverteiler 71, 74 gewährleisten dabei
unabhängig von der Drehung des Drehtisches 59 gegen die Schwenkbrücke 58 und unabhängig
von einer Verschwenkung der Schwenkbrücke 58 gegen den Mehrachstisch 57 eine zuverlässige
Versorgung mit Hydraulikflüssigkeit des gewünschten Drucks. Mittels der Kanäle in
der Trägerplatte 16 wird den Ventilen der Steuerelemente 18, 22, 25, 28, 34 der jeweils
erforderliche Hydraulikdruck bereitgestellt. Die Versorgung der elektrischen Komponenten
des Modulsystems 10 sowie weiterer an dem Vorrichtungsträger 76 angeordneter Komponenten
mit elektrischer Energie erfolgt dabei über die Leitungen 60, 64, 66, 69 und mittels
der Übertrager 63, 65, 67 und des Steckverbinders 68. Dabei gewährleistet der Übertager
63 eine Bereitstellung der erforderlichen Energie und eine bidirektionale Signalübertragung
unabhängig von der Verschwenkung der Schwenkbrücke 58 gegen den Mehrachstisch 57.
Der Übertrager 65 wiederum gewährleistet eine zuverlässige Energieübertragung und
bidirektionale Signalübertragung, unabhängig von der Drehung des Drehtisches 59 gegen
die Schwenkbrücke 58.
[0038] Im Betrieb wird dabei auf vorgegebene Weise jeweils ein einzelner Arbeitszylinder
in den gewünschten Spannzustand gebracht. Beispielsweise wird der Arbeitszylinder
59 mittels Ansteuern des Steuerelementes 18 über das Busmodul 57 in den gezeigten,
ausgefahrenen Zustand gestellt. Dieser Zustand wird von dem Näherungsschalter 81 erfasst,
so dass das Erreichen des Zustandes über das Busmodul 70 an die nicht in der Figur
dargestellte Steuerung zurückgemeldet wird. Sodann wird von der Steuerung über das
Busmodul 70 das Steuerelement 18 zum Schließen des Ventils angesteuert, so dass nachfolgend
weitere Steuerelemente 22, 25, 28, 34 aufeinander folgend zu dem jeweiligen Arbeitsschritt
separat angesteuert werden können. Die Überwachung der Spannfunktion erfolgt über
den Näherungsschalter 81, die Sensoren 17, 21, 27, 32, 48, 50, 52, 54, 33 oder auch
über eine Überwachung des Volumenstroms, der dem jeweiligen Arbeitszylinder 49, 51,
53, 55, 56 von dem Aggregat bereitgestellt worden ist. Auf die vorstehend erläuterte
Weise wird erreicht, dass viele Aufgaben mit dem Modulsystem 10 standardisiert gelöst
werden können. Bei einer Änderung der Aufgabe ist lediglich eine Änderung der Programmierung
einer Steuerung erforderlich. Die Steuerung kann bei einer Verwendung einzelner Module
11, 12, 13, 14, 15 in dem jeweiligen Steuerelement 18, 22, 25, 28, 34 integriert angeordnet
sein. Es ist aber auch möglich, eine Steuerung dem BUS-System 70 zuzuordnen oder diese
Steuerung zentral anzuordnen, um so über das BUS-System neben dem Modulsystem 10 auch
das Aggregat 46 sowie ggf. andere Komponenten zu steuern. Die Planung und Umrüstung
von Apparaturen wird mit dem Modulsystem 10 wesentlich vereinfacht.
[0039] Wenn man ein Spannelement, beispielsweise einen Schwenkspanner, mit einen der Module
kombiniert, lässt sich die Planung und Umrüstung besonders einfach durchführen. Im
Einzelnen können dann derartige Schwenkspanner mit Modul durch Anschluss an einen
gemeinsamen Bus einerseits und an einen gemeinsamen Hydraulikanschluss andererseits
vollständig montiert werden. Danach ist eine beliebige Steuerung mittels entsprechender
Programmierung möglich.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 10
- Modulsystem
- 11
- Modul
- 12
- Modul
- 13
- Modul
- 14
- Modul
- 15
- Modul
- 16
- Trägerplatte
- 17
- Sensor
- 18
- Steuerelement
- 19
- Stecker
- 20
- Stecker
- 21
- Sensor
- 22
- Steuerelement
- 23
- Stecker
- 24
- Stecker
- 25
- Steuerelement
- 26
- Stecker
- 27
- Sensor
- 28
- Steuerelement
- 29
- Stecker
- 30
- Stecker
- 31
- Stecker
- 32
- Sensor
- 33
- Sensor
- 34
- Steuerelement
- 35
- Stecker
- 36
- Stecker
- 37
- Stecker
- 38
- Zuleitung
- 39
- Rückleitung
- 40
- Rückleitung
- 41
- Leitung
- 42
- Leitung
- 43
- Drehverteiler
- 44
- Leitung
- 45
- Leitung
- 46
- Aggregat
- 47
- Stellelement
- 48
- Druckschalter
- 49
- Arbeitszylinder
- 50
- Druckschalter
- 51
- Arbeitszylinder
- 52
- Druckschalter
- 53
- Stützelement
- 54
- Sensor
- 55
- Arbeitszylinder
- 56
- Arbeitszylinder
- 57
- Mehrachstisch
- 58
- Schwenkbrücke
- 59
- Drehtisch
- 60
- Leitung
- 61
- Hydraulikleitung
- 62
- Hydraulikleitung
- 63
- Übertrager
- 64
- Leitung
- 65
- Übertrager
- 66
- Leitung
- 67
- Übertrager
- 68
- Steckverbinder
- 69
- Leitung
- 70
- Busmodul
- 71
- Drehverteiler
- 72
- Hydraulikleitung
- 73
- Hydraulikleitung
- 74
- Drehverteiler
- 75
- Palette
- 76
- Vorrichtungsträger
- 77
- Wechselvorrichtung
- 78
- Hydraulikleitung
- 79
- Hydraulikleitung
- 80
- Steckverbinder
- 81
- Näherungsschalter
1. Modulsystem zur Ansteuerung und Betätigung von hydraulisch wirkenden Arbeitszylindern,
welche Vorrichtungen zum Spannen von Werkstücken zugeordnet und auf Paletten oder
Arbeitstischen montierbar sind, mit einem Modul (11, 12, 13, 14, 15), das einen Hydraulikeingang,
einen Hydraulikausgang für einen Arbeitszylinder (49, 51, 53, 55, 56) und ein Ventil
zur Druckbeaufschlagung des Hydraulikausgangs hat, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil in einem Nichterregungszustand den Hydraulikausgang dichtend sperrt, und
dass dem Modul (11, 12, 13, 14, 15) eine Steuerung zum wahlfreien Ansteuern des Ventils
zugeordnet ist.
2. Modulsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Hydraulikanschluss (38, 39, 40) für mehrere Module (11, 12, 13, 14,
15) vorgesehen ist, dass vorzugsweise der gemeinsame Hydraulikanschluss einen Drehverteiler
(71, 74) aufweist, und/oder dass das Ventil ein Sitzventil ist.
3. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Druckstellmittel für den Hydraulikdruck, wobei vorzugsweise dem Hydraulikausgang
ein Druckschalter (17, 21, 32, 33, 48, 50, 52) oder ein Drucksensor (27, 54) zugeordnet
ist, und/oder wobei insbesondere ein Aggregat (46) zum Speisen des Hydraulikeingangs
das Druckstellmittel (47) aufweist, wobei vorteilhafterweise die Druckstellmittel
ein proportional Druckbegrenzungsventil (47) aufweisen.
4. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung programmierbar ist, wobei vorzugsweise Wartungs- und/oder Einrichtsoftware
zum Programmieren der Steuerung mittels eines Computers vorgesehen ist, und/oder wobei
insbesondere die Steuerung einen Prozessor aufweist.
5. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Energieübertragungselement (63, 65, 66) zur berührungslosen Energieversorgung,
wobei vorzugsweise das Energieversorgungselement (63, 65, 66) die Energie induktiv
und/oder kapazitiv überträgt.
6. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Hydraulikgenerator zur Energieversorgung.
7. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Signalübertragungsmittel (63, 65, 66) zur Übertragung von Steuersignalen und/oder
Sensorsignalen, wobei vorzugsweise die Signalübertragungsmittel (63, 65, 66) die Signale
berührungslos oder mittels Schleifringkontakten übertragen, wobei insbesondere die
Signalübertragungsmittel (63, 65, 66) die Signale induktiv, kapazitiv, optisch und/oder
mittels einer Funkstrecke übertragen.
8. Modulsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalübertragungsmittel ein BUS-System aufweisen, dass die Signalübertragung
digital erfolgt, und/oder dass die Signalübertragungsmittel das Energieübertragungselement
(63, 65, 66) zur Signalübertragung nutzen.
9. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Überwachungsmittel (17, 21, 27, 32, 33, 48, 50, 52, 54, 81) zum Überwachen der Spannfunktion
der Arbeitszylinder (49, 51, 53, 55, 56), wobei vorzugsweise die Überwachungsmittel
Näherungsschalter (81), Magnetsensoren, Druckschalter und/oder Drucksensoren (27,
54) aufweisen, wobei insbesondere die Überwachungsmittel einen Volumenstrom am Aggregat
(46) überwachen, und/oder wobei vorteilhafterweise die Überwachungsmittel mit den
Signalübertragungsmitteln (63, 65, 66) in Verbindung stehen.
10. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Montage auf einer Palette oder einem Maschinentisch.