Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Baugruppe zum Zuführen von Wasser zu Heizungsanlagen
mit Wassererwärmer, enthaltend einen Frischwasser-Einlass zur Verbindung mit einem
Wasserversorgungsanschluß, einem ersten Auslaß zum Anschließen eines Wassererwärmers
und Absperrmittel zum Absperren des Frischwasser-Einlasses.
[0002] Trinkwassererwärmer sind gewöhnlich wärmeisolierte Behälter. Der Behälter ist einerseits
mit einem Trinkwassersystem und andererseits mit einem Hauswassersystem verbunden.
Das Hauswassersystem weist Zapfstellen für erwärmtes Trinkwasser auf. Die Erwärmung
des Trinkwassers erfolgt mittels eines von heißem Heizungswasser einer Warmwasserheizung
durchflossenen Wärmetauschers.
[0003] Die Baugruppe verbindet eine Heizungsanlage mit Trinkwassererwärmer mit der Wasserversorgung.
Zum Warten oder Austauschen der Heizungsanlage ist ein Absperrhahn vorgesehen. Es
braucht also nicht die gesamte Wasserversorgung eines Gebäudes abgesperrt werden.
Bekannte Baugruppen zur Versorgung des Trinkwassererwärmers mit Frischwasser haben
den Nachteil, daß die Temperatur des entnommenen Warmwassers vom Eingangsdruck der
Frischwasserversorgung abhängen kann. Insbesondere bei kleineren Gasheizungen reicht
die Heizleistung für große Wassermengen unter Umständen nicht aus. Bei hohen Drücken
sinkt dann die Temperatur des Warmwassers.
[0004] Das Heizungswasser hingegen wird in einem separaten, geschlossenen Kreislauf, dem
Heizkreislauf umgepumpt. Das Wasser wird erhitzt, fließt zu den Radiatoren (Vorlauf)
und gibt seine Wärme in den Radiatoren ab. Über den Rücklauf fließt das Wasser zur
Heizungsanlage zurück.
[0005] Durch Entlüftung kann es zu Druckabsenkung kommen. Dann sinkt der Druck im Heizkreislauf
ab. Entsprechend muß der Heizkreislauf in regelmäßigen Abständen nachgefüllt werden.
Stand der Technik
[0006] Bekannte Heizungsanlagen haben einen Frischwasseranschluß, der über eine oben aufgeführte
Baugruppe mit dem Hauswassersystem verbunden ist. Unabhängig von diesem Frischwasseranschluß
(Trinkwassersystem) erfolgt das Befüllen und das Nachfüllen des Heizkreislaufs vollständig
separat. Es muß unter allen Umständen verhindert werden, daß etwa bei einem Druckabfall
im Trinkwassersystem Wasser aus dem Heizkreislauf in das Trinkwassersystem zurückfließt.
Hier gelten besondere Sicherheitsbestimmungen, z.B. der EN 1717.
[0007] Das Befüllen oder Nachfüllen ist über sogenannte Systemtrenner möglich. Ein solcher
Systemtrenner ist zum Beispiel unter der Bezeichnung "FüllCombi BA 6628" der Anmelderin
bekannt. Es handelt sich um ein System mit zwei Rückflußverhinderern. Das sind federbelastete
Rückschlagventile, die unter dem Einfluß des Trinkwasserdrucks nur in Richtung vom
Trinkwassersystem zum Heizkreislauf hin öffnen. Für den Dauerbetrieb wird jedoch auch
dies nicht als ausreichend angesehen. Bei einem eingangsseitigen Druckabfall erfolgt
eine physische Trennung zwischen Trinkwassersystem und Heizkreislauf. Der bekannte
Systemtrenner ersetzt den zuvor bei alten Heizungsanlagen verwendeten Schlauch, der
nach Abschluß des Füll oder Nachfüllvorgangs entfernt wird. Zwischen den Rückflußverhinderern
ist ein differenzdruckgesteuertes Entlastungsventil angeordnet. Wenn die Druckdifferenz
zwischen dem Trinkwassersystem und dem Heizkreislauf unter einen vorgegebenen Wert
absinkt, öffnet das Entlastungsventil automatisch. Wenn der Heizkreislauf aus dem
Trinkwassersystem gefüllt oder nachgefüllt wird und ein dafür ausreichender Trinkwasserdruck
vorhanden ist, dann wird das Entlastungsventil geschlossen. Es fließt Trinkwasser
über die von dem Trinkwasserdruck aufgedrückten Rückflußverhinderer in den Heizkreislauf.
[0008] Der bekannte Systemtrenner arbeitet "halbautomatisch", d.h. bei einem Druckabfall,
der z.B. an einem Manometer angezeigt wird, muß ein eingangsseitiges Absperrventil
geöffnet und der Füll- oder Nachfüllvorgang ausgelöst werden. Nach Beendigung des
Füllvorgangs wird das Ventil manuell wieder geschlossen. Es sind aber auch automatische
Anordnungen bekannt, z.B. unter dem Handelsnamen "reflex 'fillcontrol'" der Reflex
Winkelmann GmbH + Co. KG, Gersteinstraße 19, D - 59227 Ahlen. Diese Anordnung ist
mit einem eigenen Drucksensor versehen, der den Druck im Heizkreislauf überwacht.
Das Absperrventil ist motorgesteuert.
[0009] Die bekannten Füllkombinationen umfassen eine Vielzahl von Bauteilen und sind voluminös.
Sie werden daher bei klassischen Heizungsanlagen räumlich außerhalb vor dem Heizkessel
installiert und gesondert über die normgerechten Sicherheitseinrichtungen mit dem
Trinkwassernetz verbunden.
Offenbarung der Erfindung
[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Anschlußarmaturen bei bestehenden Heizkesselkonstruktionen
zu vereinfachen und kompakter zu gestalten.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Baugruppe der eingangs genannten Art gelöst
durch einen zweiten, mit Absperrmitteln versehenen Auslaß zur Verbindung mit dem Heizungskreislauf
der Heizungsanlage, und einen zwischen dem Frischwasser-Einlaß und dem zweiten Auslaß
angeordneten Systemtrenner zum physischen Trennen der Wasserversorgung von dem Heizkreislauf
mittels zweier Rückflußverhinderer und einem zwischen den Rückflußverhinderern angeordneten,
differenzdruckgesteuerten Ablaßventil.
[0012] Auf diese Weise wird nur ein Frischwasseranschluß sowohl für die Bereitstellung von
Frischwasser im Trinkwassererwärmer, als auch für das Befüllen oder Nachfüllen des
Heizkreislaufs über einen Systemtrenner verwendet. Der hierfür vorgesehene Frischwasser-Einlass
der Baugruppe benötigt nur einen Absperrhahn für den Zulauf des Trinkwassererwärmer
und die Heizkesselbefüllung bei Wartung. Entsprechend benötigt die Anordnung weniger
Raum. Eine Trennung zwischen Anordnungen zum Nachfüllen und Befüllen des Heizkreislaufs
ist nicht mehr erforderlich.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Druckminderer
vorgesehen, über welchen der Wasserdruck an beiden Auslassen einstellbar ist. Der
Druckminderer kann zum Beispiel unmittelbar hinter dem Absperrmittel am Frischwasser-Einlass
angeordnet werden. Er hat dann zwei Funktionen: zum einen sichert er einen konstanten
Wasserdruck im Trinkwassererwärmer. Eine Änderung der Warmwassertemperatur an den
Zapfstellen aufgrund von Druckschwankungen wird vermieden. Zum anderen wird der Eingangsdruck
im Systemtrenner und in der Befüllungsleitung des Heizkreislaufs konstant gehalten.
Dadurch wird der Heizungsdruck eingestellt.
[0014] Mit der Doppelfunktionalität der eingangsseitigen Absperrmittel und des Druckminderers
werden im Vergleich zur Verwendung von zwei separaten Baugruppen weniger Komponenten
benötigt. Die Anordnung wird daher wirtschaftlicher und kompakter und kann aufgrund
der geringen Abmessungen direkt in die Heizungsanlage integriert werden.
[0015] In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die weiteren Absperrmittel zum Absperren
der Verbindung mit dem Heizkreislauf von einem stromlos geschlossenen Magnetventil
gebildet. Das Ventil ist auch im Störfall geschlossen. Es kann kein Wasser in den
Heizkreislauf oder in der entgegengesetzten Richtung passieren. Es können Steuerungs-und
Regelungsmittel, zum Steuern des Durchflusses von Wasser in den Heizkreislauf mittels
des weiteren Absperrmittels in Abhängigkeit von dem Signal eines in dem Heizkreislauf
vorgesehenen Drucksensors vorgesehen sein. Dabei kann der in der Heizungsanlage ohnehin
vorhandene Drucksensor verwendet werden. Im Gegensatz zu bekannten Füllgruppen ist
kein gesonderter Drucksensor erforderlich. Auf diese Weise wird sehr einfach eine
automatisches Nachfüllen ermöglicht. Die in der Heizungsanlage ohnehin vorhandene
Steuerung kann so programmiert werden, daß sie ein Regelungssignal für das Magnetventil
liefert. Wenn der Drucksensor im Heizkreislauf einen niedrigen Wasserdruck ermittelt,
wird ein Regelungssignal an das Magnetventil abgegeben. Das Ventil öffnet und Wasser
aus der Frischwasserversorgung kann in den Heizkreislauf strömen. Wenn der Drucksensor
ein Signal mit einem ausreichenden Wasserdruck liefert, wird das Ventil wieder geschlossen.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat das Gehäuse eine langgestreckte
Form und bildet so eine Gehäuselängsachse. Seitlich an dem Gehäuse sind jeweils der
Frischwasser-Einlaß und der erste Auslaß vorgesehen. Die Rückflußverhinderer sind
fluchtend mit der Gehäuselängsachse in dem Gehäuse angeordnet und über einen Stutzen
am Ende des Gehäuses zu Wartungs- und Prüfzwecken zugänglich. Diese Anordnung ist
besonders kompakt und eignet sich gut für den Einbau in vorhandene Heizungsanlagen.
Die Anordnung erfüllt alle Anforderungen der EN 1717 an einen Systemtrenner.
[0017] Vorzugsweise weist die Baugruppe ein Gehäuse mit einem Heizkreislauf-Einlaß auf,
der zusammen mit dem zweiten Auslaß einen Teil des Heizkreislaufs bildet. Zwischen
dem Heizkreislauf-Einlaß und dem zweiten Auslaß können Absperrmittel zum Absperren
des Heizkreislaufs vorgesehen sein. Eine solche Absperrung ist zum Beispiel zu Wartungszwecken
erforderlich. Die Absperrmittel zum Absperren des Heizkreislaufs können von einem
Kugelhahn gebildet sein, dessen Kugel sich in einem Volumen zwischen Heizkreislauf-Einlaß
und zweiten Auslaß befindet, wobei dieses Volumen über die weiteren Absperrmittel
und den Systemtrenner mit dem Frischwasser-Einlaß in Verbindung steht. Vorzugsweise
ist ein Entleerungsventil vorgesehen, über das der Heizkreislauf entleerbar ist.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zur Überwachung
der dem Heizkreislauf zugeführten Wassermenge vorgesehen und Anzeigemittel zur Anzeige
einer Störung, wenn die zugeführte Wassermenge außerhalb eines zulässigen Bereichs
liegt. Alle erforderlichen Funktionalitäten eines Heizkreislaufs sind so in die Baugruppe
integriert. Die Anordnung ist aber dennoch sehr kompakt und kann unmittelbar in eine
Heizungsanlage mit Wassererwärmer integriert werden.
[0019] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel
ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020]
- Fig. 1
- ist eine Draufsicht auf eine Baugruppe zum Zuführen von Wasser zu einer Heizungsanlage
mit Trinkwassererwärmer.
- Fig.2
- ist eine Seitenansicht auf die Baugruppe aus Fig. 1 von links in Fig.1.
- Fig.3
- ist eine Ansicht von hinten auf die Baugruppe aus Fig. 1 und 2 von links in Fig.2.
- Fig.4
- ist ein Horizontalschnitt durch die Baugruppe aus Fig. 1 bis 3.
- Fig.5
- ist ein Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie A-A in Fig.4.
- Fig.6
- ist ein Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie C-C in Fig.4.
- Fig.7
- ist ein Vertikalschnitt durch eine Baugruppe mit einem Systemtrenner mit Prüfanschlüssen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0021] In Fig.1 ist eine allgemein mit 10 bezeichnete Baugruppe zum Anschluß einer Heizungsanlage
(nicht dargestellt) an eine Trinkwasserversorgung dargestellt. Die Trinkwasserversorgung
erfolgt aus einem Trinkwassernetz. An einem Einlaß in Form eines Einlaßstutzens 14
wird die Baugruppe 10 mit dem Trinkwassernetz verbunden. Das Wasser fließt in Richtung
des Pfeils 12.
[0022] Weiterhin weist die Baugruppe einen ersten Auslaß in Form eines Auslaßstutzens 16
auf. Der Auslaß 16 wird mit einem Trinkwassererwärmer verbunden. Das Trinkwasser kann
in Richtung des Pfeils 18 vom Auslaß zum Trinkwassererwärmer (nicht dargestellt) fließen.
Als Trinkwassererwärmer ist hier insbesondere ein wandhängender Gasboiler vorgesehen.
[0023] Die Baugruppe 10 umfasst ein langgestrecktes Gehäuse 20, an welchem die Stutzen 14
und 16 unter einem rechten Winkel angeformt sind. An einem Ende des Gehäuses 20 ist
eine Öffnung 22 vorgesehen, die mit einem Stopfen verschlossen ist. Ein ebenfalls
rechtwinklig von dem Gehäuse 20 abgehender Stutzen 26, der parallel zum Auslaß 16
verläuft, ist der Auslaß für einen Heizkreislauf. Ein mit dem Auslaß 26 fluchtender
Stutzen 28 bilden den Einlass für den Heizkreislauf. Im vorliegenden Fall ist die
Baugruppe im Rücklauf des Heizkreislaufs angeordnet. Ein Ablaß 30 (Fig. 2 und Fig.3)
ist für die Entleerung des Heizkreislaufs vorgesehen.
[0024] Die Baugruppe kann als Ganzes in eine Heizungsanlage integriert werden. Die Auslässe
18 und 26 sind so angeordnet und dimensioniert, daß sie leicht an bestehende Anschlüsse
angeschlossen werden können, ohne die Heizungsanlage selber zu manipulieren. Die Baugruppe
ersetzt somit die separaten Bauteile und Anschlußstücke für den Heizkreislauf und
den Frischwasseranschluß.
[0025] Anhand der Figuren 4 bis 6 wird nun die Funktionalität der Baugruppe 10 näher erläutert:
Hinter dem Einlaß 14 ist stromabwärts ein Kugelhahn 32 vorgesehen. Der Einlaß 14 ist
mit einem Kugelhahn 32 mittels eines Werkzeugs (nicht dargestellt) absperrbar. In
Fig.4 und 6 ist der Kugelhahn 32 in geöffneter Stellung dargestellt. Das Wasser fließt
durch den geöffneten Kugelhahn 32 und anschließend durch einen Durchgang 34 nach unten
(Fig.4). Der Durchgang 34 mündet im Einlaßbereich 36 eines in die Baugruppe integrierten
Druckminderers 38. Der Druckminderer 38 sitzt in einem Gehäuseteil 42, das mit einem
Deckel 40 verschlossen ist. Der Druckminderer 38 kann auf diese Weise zu Wartungszwecken
patronenartig aus dem Gehäuseteil 42 herausgezogen werden. Der Druckminderer 38 sorgt
für einen konstanten Eingangsdruck an den nachfolgenden Komponenten.
[0026] Vom Druckminderer 38 fließt das Wasser in einen Hohlraum 58 im langgestreckten Gehäuseteil
20. Der Hohlraum 58 ist mit dem Auslaß 16 verbunden. Über einen Stopfen 54 mit Stegen
52 als Abstandshalter ist der Hohlraum zugänglich. Das Wasser kann direkt vom Einlaß
14 über den Druckminderer 38 zum Auslaß 16 fließen. Dort steht es für die Trinkwassererwärmung
zur Verfügung.
[0027] In dem langgestreckten Gehäuse 20 ist eine zylindrische Kammer 70 gebildet. Der Hohlraum
58 ist mit dieser zylindrischen Kammer 70 verbunden. Dort ist ein Systemtrenner mit
einem differenzdruckgesteuerten Entlastungsventil und zwei Rückflußverhinderern 62
und 64 angeordnet.
[0028] Das Entlastungsventil 60 umfasst einen kolbenförmigen Ventilkörper 66. Der Ventilkörper
66 ist in der Kammer 70 geführt. Er verschließt gegen den Federdruck einer Feder 72
einen von der Kammer 70 abgehenden Ablaß 68, wenn der Eingangsdruck ausreichend hoch
ist. Der Ablaß 68 weist einen mit der Atmosphäre verbundenen Ablaufstutzen auf.
[0029] Der Ventilkörper 66 ist auf seiner Mantelfläche 74 mit einer Dichtung 76 abdichtend
in der zylindrischen Kammer 70 geführt. An seiner stromabwärtigen Stirnfläche 78 bildet
der Ventilkörper 66 einen ringförmigen Ventilsitz. Der Ventilsitz liegt in der (nicht
dargestellten) stromabwärtigen Endstellung an einer Sitzdichtung 80 an. Mit der Mantelfläche
74 überdeckt der Ventilkörper 66 den Ablaß 68. Das ist das Ablaßventil.
[0030] Der Ventilkörper 66 weist einen zentralen Durchgang auf. In dem Durchgang sitzt der
stromaufwärtige Rückflußverhinderer 62. In dem Gehäuse des Rückflußverhinderers sitzt
ein Ventilsitz. Der Ventilsitz wirkt mit einem Ventilschließkörper zusammen, der gegen
den Druck einer Schraubenfeder in stromabwärtiger Richtung öffnet, wenn ein ausreichender
Eingangsdruck anliegt.
[0031] Die Schraubenfeder 72 ist an einer Schulter 82 auf der Innenseite des Gehäuses 20
abgestützt und liegt stromaufwärts an der stromabwärts gelegenen, rückwärtigen Seite
des Ventilkörpers 66 an. Dadurch wird der Ventilkörper 66 des Ablaßventils von der
Feder 72 belastet. Die Feder 72 sorgt dafür, daß das Ablaßventil ohne weitere Kräfte
immer geöffnet ist.
[0032] Stromab von der beschriebenen Anordnung sitzt in dem Armaturengehäuse ein stromabwärtiger
Rückflußverhinderer 64. Der Rückflußverhinderer 64 ist im Prinzip ähnlich aufgebaut
wie der stromaufwärtige Rückflußverhinderer 62 und daher nicht im einzelnen beschrieben.
Beide Rückflußverhinderer 62 und 64 öffnen nur in Richtung vom Eingangsdruck zum Ausgangsdruck
hin. Zwischen dem Ventilkörper 66 und dem stromabwärtigen Rückflußverhinderer 64 ist
ein Mitteldruckraum 70 gebildet.
[0033] Die Schraubenfeder des Rückflußverhinderers 62 ist stärker als die Schraubenfeder
72, die auf den Ventilkörper 66 wirkt. Daher öffnet der Rückflußverhinderer 62 erst,
wenn der Ventilkörper 66 durch die Druckdifferenz zwischen Eingangsdruck und dem im
Mitteldruckraum herrschenden Mitteldruck in seine stromabwärtige Endstellung bewegt
ist. Wenn auf diese Weise der Durchgang zum Auslaßstutzen gegenüber dem Auslaß 68
und der Atmosphäre abgeschlossen ist, werden die Rückflußverhinderer von dem Wasserdruck
aufgedrückt. Das Heizungssystem wird auf einen Ausgangsdruck aufgefüllt, der etwas
unter dem Eingangsdruck liegt.
[0034] Der Ablaßventilkörper 66 hat auf der Eingangsseite einen Durchmesser, der dem Innendurchmesser
des langgestreckten Gehäuses 20 entspricht. Der Ablaßventilkörper 68 bildet weiterhin
eine ringförmige Stufe 84, so daß die stromabwärtige Seite einen kleineren Durchmesser
aufweist.
[0035] Der Eingangsdruck greift also an einer Fläche an, die durch den größeren Durchmesser
bestimmt ist. Die Sitzdichtung 80 und die stromabwärtige Seite des Ablaßventilkörpers
66 hingegen haben einen kleineren Durchmesser.
[0036] Im Bereich des kleineren Durchmessers des Ablaßventilkörpers ist zwischen dem Ablaßventilkörper
66 und der Innenseite des Gehäuses 20 ein ringförmiger Hohlraum 86 gebildet. In dem
Hohlraum 86 ist ein Schiebesitz 88 geführt. Der Schiebesitz 88 hat einen L-förmigen
Querschnitt. Der Schiebesitz 88 ist in axialer Richtung beweglich geführt. Weiterhin
ist in dem Hohlraum 86 ein Dichtungsring 90 vorgesehen. Über einen Kanal ist der Hohlraum
86 mit der Mitteldruckkammer hydraulisch verbunden.
[0037] Der in der Mitteldruckkammer herschende Mitteldruck liegt auch in dem Hohlraum 86
vor. Bei geöffnetem Ablaßventil 68, wie es in Fig.5 dargestellt ist, entspricht der
Mitteldruck dem Atmosphärendruck. Wenn das Ablaßventil 68 geschlossen ist, erhöht
sich der Mitteldruck mit zunehmendem Eingangsdruck. Der Schiebesitz 76 bewegt sich
dann nach links in der Darstellung.
[0038] Bei hohem Eingangsdruck mit geöffnetem Rückflußverhinderer befindet sich der Ablaßventilkörper
66 entgegen der Federkraft der Feder 72 in seiner linken Anschlagposition. Das Ablaßventil
ist dann geschlossen. Der Rückflußverhinderer 62 ist geöffnet. Der Mitteldruck liegt
auch im Hohlraum 86 an. Aufgrund dieses Mitteldrucks wird der Schiebesitz 88 mit einem
Schenkel gegen eine ringförmige Schulter im Armaturengehäuse zum Anschlag gebracht.
Der Druck in dem Hohlraum 86 wird aber auch auf den rückwärtigen, überstehenden Teil
der Andruckfläche des Ventilkörpers 66 ausgeübt. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß die wirksame Fläche für den Mitteldruck gleich groß ist, wie für den Eingangsdruck.
Dadurch bleiben die Kräfte auf den Ventilkörper 66 unabhängig vom Eingangsdruck.
[0039] Bei der beschriebenen Anordnung hat die Ventilsitzdichtung 80 einen verkleinerten
Durchmesser. Da die Kräfte auf den Ventilkörper bei unveränderten Druckverhältnissen
ebenfalls unverändert bleiben, wird der Anpressdruck auf die Sitzdichtung 80 jedoch
größer. Damit erhöht sich die Dichtkraft. Dies ermöglicht die Verwirklichung eines
besonders kompakten Systemtrenners mit kleinen Abmessungen.
[0040] Hinter dem stromabwärtigen Rückflußverhinderer 64 ist ein Hohlraum 92 in dem Gehäuse
20 gebildet. Der Hohlraum 92 steht über zwei Kanäle 94 und 96 mit dem Heizkreislauf
in Verbindung. Zwischen den Kanälen 94 und 96 ist ein stromlos geschlossenes, handelsübliches
Magentventil 98 angeordnet. Über eine Steuerungs- und Stromversorgungseinheit 100
wird das Magnetventil 98 angesteuert. Fließt ein Strom durch die Spule des Magnetventils,
so wird es geöffnet und das Wasser kann in den Heizkreislauf fließen.
[0041] Die Steuerungs- und Regeleinrichtung 100 erhält das Signal des in dem Heizkreislauf
angeordneten Drucksensors der Heizungsanlage. Wenn der Druck unter einen Minimaldruck
abfällt, öffnet es automatisch. Der Heizkreislauf wird nachgefüllt, bis ein vorgegebener
Sollwert erreicht wird. Dann schließt das Magnetventil wieder. Die Steuerung ist ferner
mit einem Leckageschutz programmiert. Wenn das Magentventil in einem ausgewählten
Zeitraum häufig öffnet und wieder schließt, d.h. wenn der Druck zu häufig abfällt,
wird das Magnetventil dauerhaft geschlossen und eine Störungsmeldung abgegeben (Zyklenüberwachung).
Es ist weiterhin vorgesehen, daß das Magnetventil nur für einen maximalen Zeitraum
öffnet, andernfalls ebenfalls eine Störungsmeldung abgegeben wird (Laufzeitüberwachung).
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß nicht nachgefüllt wird, wenn ein kleines
oder großes Leck im Heizkreislauf besteht.
[0042] Der Kanal 96 mündet in den Außenraum 102 eines Kugelventils 104. Das Kugelventil
104 ist zwischen dem Einlaß 28 und dem Auslaß 26 für den Heizkreislauf angeordnet.
In Fig.4 ist das Kugelventil 104 geöffnet, d.h. der Durchgang 108 der Kugel 106 fluchtet
mit dem Einlaß 28 und dem Auslaß 26. Zum Befüllen des Heizkreislaufs steht der Kanal
96 über einen Kanal 110 in der Kugel 106 mit dem Durchgang 108 in Verbindung. Das
Wasser kann also vom Kanal 96 durch den Kanal 110 und von dort in den Heizkreislauf
fließen. Zum Befüllen oder Nachfüllen des Heizkreislauf wird also das Absperrventil
32 und das Magnetventil 98 geöffnet.
[0043] Zum Entleeren des Heizkreislaufs wird das Kugelventil 104 mittels eines Werkzeugs,
das an das Betätigungselement 112 angreift, in eine geschlossene Position gedreht.
Der Durchgang 110 fluchtet dann mit dem Einlass 28. Dann wird ein Ablaßventil 112
geöffnet und der Heizkreislauf kann über den Durchgang 110 und den Ablaß 30 entleert
werden.
[0044] In den Figuren 1 bis 6 wurde eine Baugruppe dargestellt, die mit einem Systemtrenner
des Typs CA versehen ist. Bei höheren Risikoklassen, kann aufgrund von Vorschriften
auch ein Systemtrenner des Typs BA erforderlich sein. Ein solcher Systemtrenner ist
mit Prüfanschlüssen versehen, die ein Prüfen des Eingangsdrucks, des Drucks in der
Mitteldruckkammer und den Ausgangsdruck ermöglichen. Ein Beispiel für eine Anordnung
mit Prüfanschlüssen ist in Fig. 7 analog zu Fig.5 dargestellt.
[0045] Der Eingangsdruck ist über einen Prüfanschluß 116 an der Öffnung 22 ermittelbar.
Zur Messung des Ausgangsdrucks stromabwärts von den Rückflussverhinderern an einem
Prüfanschluß 118 ermittelbar, der mit dem Hohlraum 92 in Verbindung steht. Zur Messung
des Drucks in der Mitteldruckkammer 70 kann ein Prüfanschluß direkt an der Mitteldruckkammer
70 vorgesehen werden. Dies ist jedoch aufwändig, da erneut Dichtungen eingesetzt werden
müssen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde daher eine bevorzugte, einfachere
Variante gewählt. Der Prüfanschluß 120 steht mit dem Hohlraum 86 hinter dem beweglichen
Schiebesitz 88 in Verbindung. Da der Hohlraum über einen Kanal mit dem Mitteldruckraum
in Verbindung steht, herrscht hier auch Mitteldruck.
1. Baugruppe (10) zum Zuführen von Wasser zu Heizungsanlagen mit Wassererwärmer, enthaltend
einen Frischwasser-Einlass (14) zur Verbindung mit einem Wasserversorgungsanschluß,
einem ersten Auslaß (16) zum Anschließen eines Wassererwärmers und Absperrmittel (32)
zum Absperren des Frischwasser-Einlasses,
gekennzeichnet durch
(a) einen zweiten, mit Absperrmitteln (98) versehenen Auslaß (26) zur Verbindung mit
dem Heizungskreislauf der Heizungsanlage, und
(b) einen zwischen dem Frischwasser-Einlaß (14) und dem zweiten Auslaß (26) angeordneten
Systemtrenner zum physischen Trennen der Wasserversorgung von dem Heizkreislauf mittels
zweier Rückflußverhinderer (62,64) und einem zwischen den Rückflußverhinderern angeordneten,
differenzdruckgesteuerten Ablaßventil (60).
2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckminderer (38) vorgesehen ist, über welchen der Wasserdruck an beiden Auslassen
(16,26) einstellbar ist.
3. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Absperrmittel zum Absperren der Verbindung mit dem Heizkreislauf von
einem stromlos geschlossenen Magnetventil (98) gebildet sind.
4. Baugruppe nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Steuerungs- und Regelungsmittel (100) zum Steuern des Durchflusses von Wasser in
den Heizkreislauf mittels des weiteren Absperrmittels in Abhängigkeit von dem Signal
eines in dem Heizkreislauf vorgesehenen Drucksensors.
5. Baugruppe nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (20) mit langgestreckter Form vorgesehen ist und so eine Gehäuselängsachse
bildet, seitlich an dem Gehäuse jeweils der Frischwasser-Einlaß (14) und der erste
Auslaß (16) vorgesehen sind, die Rückflußverhinderer (62,64) fluchtend mit der Gehäuselängsachse
in dem Gehäuse (20) angeordnet sind und über einen Stutzen (22) am Ende des Gehäuses
zu Wartungs- und Prüfzwecken zugänglich sind.
6. Baugruppe nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse einen Heizkreislauf-Einlaß (28) aufweist, der zusammen mit dem zweiten
Auslaß (26) einen Teil des Heizkreislaufs bildet.
7. Baugruppe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Heizkreislauf-Einlaß (28) und dem zweiten Auslaß (26) Absperrmittel
zum Absperren des Heizkreislaufs vorgesehen sind.
8. Baugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrmittel zum Absperren des Heizkreislaufs von einem Kugelhahn (104) gebildet
sind, dessen Kugel (106) sich in einem Volumen zwischen Heizkreislauf-Einlaß (28)
und zweiten Auslaß (26) befindet, wobei dieses Volumen über die weiteren Absperrmittel
und den Systemtrenner mit dem Frischwasser-Einlaß (14) in Verbindung steht.
9. Baugruppe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Entleerungsventil (30) vorgesehen ist, über welches der Heizkreislauf entleerbar
ist.
10. Baugruppe nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Überwachung der dem Heizkreislauf zugeführten Wassermenge vorgesehen sind
und Anzeigemittel zur Anzeige einer Störung, wenn die zugeführte Wassermenge außerhalb
eines zulässigen Bereichs liegt.