[0001] Die Erfindung betrifft eine Steckverbindung für Kabel, insbesondere für Flachbandkabel,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Steckverbindung umfasst zwei Steckverbinder, von denen der eine als Buchsenteil
und der andere als zum Buchsenteil korrespondierendes, mit diesem zusammensteckbares
Steckerteil ausgebildet ist, wobei sowohl an das Steckerteil als auch an das Buchsenteil
ein Kabel, insbesondere ein mehradriges Flachbandkabel, anschließbar sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steckverbindung für Kabel, insbesondere Flachbandkabel,
zu schaffen, die auf einfache Weise einen abgedichteten Anschluss der miteinander
leitend zu verbindenden Flachbandkabel erlaubt. Dabei soll vorzugsweise die IP-54
Norm erfüllt werden. Zudem soll der Steckverbinder kostengünstig zu fertigen und unkompliziert
zu handhaben sein. Vorzugsweise soll auch eine T-Stückfunktionalität, d.h. eine Abzweigung
an einem durchgehenden Flachkabel realisierbar sein.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
[0005] Die Erfindung schafft eine Steckverbindung für Kabel, insbesondere für Flachbandkabel,
mit einem Buchsenteil und einem mit diesem zusammensteckbaren Steckerteil, wobei sowohl
an das Steckerteil als auch an das Buchsenteil jeweils ein Kabel, insbesondere ein
mehradriges Flachbandkabel, anschließbar sind und wobei das Steckerteil und das Buchsenteil
Gehäuse aus einem ersten härteren Kunststoff aufweisen, an dem einstückig mit dem
ersten Kunststoff verbundene Funktionsbereiche aus einem zweiten, im Vergleich zum
ersten Kunststoff weicheren Kunststoff ausgebildet sind.
[0006] Sie schafft zudem eine konstruktiv einfach aufgebaute Steckverbindung mit einem Buchsenteil
und einem zum Buchsenteil korrespondierenden, mit diesem zusammensteckbaren Steckerteil,
wobei sowohl an das Steckerteil als auch an das Buchsenteil ein Flachbandkabel, anschließbar
sind, wobei das Buchsenteil und das Deckelteil ein Gehäuse und einen Deckel aufweisen,
die jeweils wannenförmige Aufnahmebereiche aufweisen, welche in ihrem Zusammenspiel
dazu ausgelegt sind, das Flachbandkabel zu umschließen. Dabei sind in den wannenförmigen
Aufnahmebereichen Dichtstege ausgebildet, was der Abdichtung der Kontaktbereiche am
Flachkabel besonders gerecht wird.
[0007] Vorzugsweise umfassen die Funktionsbereiche Dichtstege, insbesondere nach Art dünner
Dichtlippen (die schmaler als 1 mm sein können). Da Dichtungen derart direkt am Gehäuse
ausgebildet werden können, kann zwischen dem Gehäuse und den Dichtungen kein Spalt
bestehen. Es kann ein dünner und flexibler Dichtsteg am Gehäuse ausgebildet werden,
mit dem ohne Probleme auch eine relativ hohe Dichtart wie IP54 realisiert werden kann.
[0008] Vorzugsweise sind die Dichtstege ringartig an den Aufnahmebereichen ausgebildet und
umschließen einen zu kontaktierenden Bereich eines Flachkabels, so dass der gesamte
Kontaktbereich, insbesondere mit den isolationsdurchdringenden Kontakten, gut geschützt
liegt.
[0009] Nach einer Variante sind die Funktionsbereiche aus dem zweiten Kunststoff an die
Bereiche aus dem ersten Kunststoff angespritzt. Alternativ - und bevorzugt - werden
die Funktionsbereiche aus dem zweiten Kunststoff mit den Bereichen aus dem ersten
Kunststoff aus dem ersten Kunststoff kostengünstig und zuverlässig in einem Zweikomponentenverfahren
gefertigt.
[0010] Nach einer Variante weisen das Buchsenteil und das Steckerteil jeweils ein Gehäuse
und einen Deckel auf, insbesondere derart, dass das Gehäuse und der Deckel über Filmscharniere
miteinander verbunden sind, wobei zumindest der Funktionsbereich des Filmscharniers
aus dem weicheren zweiten Kunststoff besteht. Neben den Dichtungen können also auch
weitere Funktionsbereiche wie die Filmscharniere oder ganze Bereiche des Gehäuses
aus dem weicheren Material bestehen.
[0011] Werden die wannenförmigen Aufnahmen am Stecker- bzw. Buchsenteil in Leiterrichtung
geschlossen und die korrespondierenden Aufnahmen am Buchsen- bzw. Steckerteil in Leiterrichtung
offen ausgebildet, kann auf einfache Weise ein T-förmiger Abzweigung an einem Flachbandkabel
mit mehreren nebeneinander liegenden Leitern installiert werden. Dabei ist dann auch
der Endabschnitt des T-förmig abzeigenden Kabels gut gegen Feuchtigkeit und Staub
geschützt.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1a, b eine perspektivische Ansicht eines Steckerteils im geöffneten und geschlossenen
Zustand;
Fig. 2a, b eine perspektivische Ansicht eines Buchsenteils im geöffneten und geschlossenen
Zustand; und
Fig. 3a-c eine perspektivische Ansicht und zwei verschiedene Sprengansichten des Buchsenteils
aus Fig. 1.
[0014] Die in den Figuren abgebildeten Steckverbinder umfassen ein in Fig. 1 abgebildetes
Steckerteil 1 und ein korrespondierendes Buchsenteil 2, welches in Fig. 2 und 3 wiedergegeben
ist.
[0015] Das Steckerteil 1 und das Buchsenteil 2 unterscheiden sich lediglich in Hinsicht
auf ihre Steckgesichter 3, 4. Das Steckgesicht 3 des Steckerteils 1s weist hier in
Reihe angeordnete Kontaktstifte 5 aus leitendem Material auf, die von einem Einschubrahmen
6 umgeben ist. Das Buchsenteil 2 weist entsprechend Kontaktbuchsen 7 auf, die von
einem Aufnahmerahmen 8 umgeben sind, der zur Aufnahme des Einschubrahmens 6 des Steckerteils
1 ausgebildet ist.
[0016] Sowohl das Steckerteil 1 als auch das Buchsenteil weisen ein Gehäuse 37, 38 auf,
das jeweils aus einem Gehäuseunterteil 9, 10 und einem Gehäuseoberteil 24, 24' besteht.
Am Gehäuseoberteil 24, 24' ist zudem schwenkbar ein Deckel 27 befestigt.
[0017] Der Einschubrahmen 6 und der Aufnahmerahmen 8 bilden jeweils die Enden eines Gehäuseunterteils
9, 10 aus, in das Kontaktelemente 11, 12 eingesetzt sind, die jeweils aus einem Stromschienenabschnitt
13 bestehen, an dessen einem Ende die Kontaktbuchsen bzw. die Kontaktstifte ausgebildet
sind. Auf die anderen Enden der Stromschienenabschnitte 13 sind jeweils senkrecht
zur Leiterrichtung bzw. den Stromschienenabschnitten 13 ausgerichtete Stromschienenstücke
15 aufgebracht oder angeformt, die in isolationsdurchdringenden Kontakten 17 enden,
die hier beispielhaft als IDC-Schneidkontakte ausgebildet sind, deren zwei Schneiden
18 leicht verschränkt zueinander ausgerichtet sind. Eine in Leiterrichtung R versetzte
Anordnung der jeweils benachbarten IDC-Schneidkontakte macht den Einsatz dieser Kontakttechnik
auch bei Flachbandkabeln 20 möglich, deren Leiter 19 relativ dicht nebeneinander liegen.
[0018] Die Gehäuseunterteile 9, 10 weisen seitlich der Kontaktelemente 11, 12 jeweils einen
Aufnahmeschlitz 21 auf, in dessen Seitenwandung Vorsprünge 22 ausgebildet sind, welche
zur rastenden Verbindung von Halteösen 23 ausgebildet sind, welche an auf die Gehäuseunterteil
9, 10 aufrastbaren Gehäuseoberteilen 24, 24' ausgebildet sind.
[0019] Bei der Montage werden zunächst die Kontaktelemente in eine Aufnahme 25 im Gehäuseunterteil
eingesetzt. Sodann wird das Gehäuseoberteil 24, 24' aufgerastet.
[0020] Die Gehäuseoberteile 24, 24' weisen Durchbrüche 26 für die Kontaktelemente 15 auf,
deren Enden durch das Gehäuseoberteil in einen im Schnitt wannenförmigen Aufnahmebereich
31 für das freie Ende des zu kontaktierenden Flachbandkabels vorstehen.
[0021] Der Aufnahmebereich an seiner vom Gehäuseunterteil 9, 10 jeweils abgewandten Seite.
[0022] Ein Deckel 27 dient zum Abdecken des Aufnahmebereiches und zum dichtenden Umschließen
des Bereiches, in welchem das Flachbandkabel kontaktiert wird.
[0023] Der Deckel 27 ist über Filmscharniere 28 einstückig mit dem Gehäuseoberteil 24, 24'
schwenkbar verbunden. Er wird am Gehäuseunterteil 9 mittels einer Rastverbindung festgelegt
und arretiert, die hier aus Raststegen 29 und Halteösen 30 am Gehäuseoberteil 24,
24' und korrespondierenden Hinterschnitten am Deckel 27 bestehen.
[0024] Der Deckel 27 weist an seiner zum Gehäuseoberteil ebenfalls einen wannenförmigen
Aufnahmebereich 32 aus.
[0025] In den Aufnahmebereichen sowohl des Deckels 27 als auch des Gehäuseoberteils 24,
24' sind jeweils Dichtstege 33, 34 ausgebildet, die im Zusammenspiel den zu kontaktierenden
Bereich des Kabels dicht umschließen. Hierzu sind die Dichtstege 33 ringartig umlaufend
geschlossen in den Aufnahmebereichen 31, 32 so ausgebildet, dass der zu kontaktierende
Bereich des Flachkabels 20 an beiden Seiten im kontaktierten Zustand ringartig umschlossen
ist. Sie erstrecken sich von einem Flachbereich 35 der Wanne jeweils bis auf deren
Seitenrand, wo sie auf den Rändern 36 der Wanne entlang laufen.
[0026] Die Dichtstege 33, 34 sowie ggf. andere Elemente, insbesondere die Filmscharniere
28, bestehen aus einem weicheren Kunststoffmaterial als die übrigen Gehäuseteile -
der Deckel, das Gehäuseoberteil 24, 24' und das Gehäuseunterteil 9. Vorzugsweise werden
sie mit diesen einstückig ausgebildet, was zum Beispiel mittels eines Zweikomponentenverfahrens
oder mit Hilfe eines Anspritzens eines weicheren Kunststoffs an einen härteren Kunststoff
realisiert werden kann.
[0027] Die wannenförmigen Aufnahmebereiche 31, 32 können an einem ihrer Enden geschlossen
ausgebildet sein (siehe Fig.1), so dass ein Anschlag für ein Kabelende gebildet wird
oder aber an beiden Seiten offen, so dass das Kabelende vorstehen kann.
[0028] Ist eines der Steckerteile in seinem wannenförmigen Bereich 31 oder 32 offen und
das andere geschlossen ausgebildet, kann auf einfache Weise ein T-stückartiger Abzweig
an einem durchgehenden Flachbandkabel installiert werden.
Bezugszeichen
[0029]
- Steckerteil
- 1
- Buchsenteil
- 2
- Steckgesichter
- 3,4
- Kontaktstifte
- 5
- Einschubrahmen
- 6
- Kontaktbuchsen
- 7
- Aufnahmerahmen
- 8
- Gehäuseunterteil
- 9, 10
- Kontaktelemente
- 11, 12
- Stromschienenabschnitt
- 13
- Stromschienenstücke
- 15
- Kontakte
- 17
- Schneiden
- 18
- Leiter
- 19
- Flachbandkabel
- 20
- Aufnahmeschlitz
- 21
- Vorsprünge
- 22
- Halteösen
- 23
- Gehäuseoberteil
- 24, 24'
- Aufnahme
- 25
- Durchbrüche
- 26
- Deckel
- 27
- Filmscharniere
- 28
- Raststege
- 29
- Halteösen
- 30
- Aufnahmebereiche
- 31,32
- Dichtstege
- 33, 34
- Flachbereich
- 35
- Ränder
- 36
- Gehäuse
- 37, 38
- Leiterrichtung
- R
1. Steckverbindung für Kabel, insbesondere für Flachbandkabel, mit einem Buchsenteil
(2) und einem mit diesem zusammensteckbaren Steckerteil (1), wobei sowohl an das Steckerteil
als auch an das Buchsenteil jeweils ein Kabel, insbesondere ein mehradriges Flachbandkabel
(20) mit wenigstens einem oder mehreren Leitern (19) anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckerteil (1) und das Buchsenteil (2) ein Gehäuse (37, 38) aufweisen, das aus
einem ersten härteren Kunststoff besteht, an dem einstückig mit dem ersten Kunststoff
verbundene Funktionsbereiche (33, 34, 28) aus einem zweiten, im Vergleich zum ersten
Kunststoff weicheren Kunststoff ausgebildet sind.
2. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse (37, 38) als Funktionsbereiche Dichtstege (33, 34) umfassen.
3. Steckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse Aufnahmebereiche (31, 32) für das zu kontaktierende Kabel (20) aufweisen,
die sich derart ergänzen, dass das Kabel (20) rundum eingefasst wird und an denen
die Dichtstege (33, 34) ausgebildet sind.
4. Steckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtstege (33, 34) ringartig an den Aufnahmebereichen (31, 32) ausgebildet sind
und jeweils den zu kontaktierenden Bereich des Flachkabels (21) umschließen.
5. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtstege (31, 32) ringartig den mit isolationsdurchdringenden Kontakten zu
kontaktierenden Bereich des Flachkabels umschließen.
6. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsbereiche (33, 34, 28) aus dem zweiten Kunststoff an die Bereiche aus
dem ersten Kunststoff angespritzt sind.
7. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsbereiche (33, 34, 28) aus dem zweiten Kunststoff mit den Bereichen aus
dem ersten Kunststoff aus dem ersten Kunststoff in einem Zweikomponentenverfahren
gefertigt sind.
8. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Buchsenteil (1) und das Steckerteil (2) jeweils ein Gehäuse (und einen Deckel
(27) aufweisen.
9. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (37, 38) und der Deckel (27) über Filmscharniere (28) miteinander verbunden
sind, wobei zumindest der Funktionsbereich des Filmscharniers (28) aus dem weicheren
zweiten Kunststoff besteht.
10. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wannenförmigen Aufnahmen (31, 32) am Stecker- bzw. Buchsenteil (1, 2) in Leiterrichtung
geschlossen und die korrespondierenden Aufnahmen (31, 32) am Buchsen- bzw. Steckerteil
(2, 1) in Leiterrichtung offen ausgebildet ist.
11. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse (1, 2) zweiteilig ausgebildet sind und aus einem Gehäuseunterteil (9,
10) und einem darauf verrastbaren Gehäuseoberteil (24, 24') bestehen.
12. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (31) des Gehäuses (37, 38) jeweils an der vom Gehäuseunterteil
abgewandten Seite des Gehäuseoberteils (24, 24') ausgebildet ist.
13. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Gehäuseunterteilen zueinander korrespondierende Steckgesichter (3, 4) ausgebildet
sind.
14. Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gehäuse Konztaktelemente (11, 12) eingesetzt sind, die in sich rechtwinklig
ausgebildet sind und an einem ihrer Enden einen IDC-Schneidkontakt (17) und am anderen
ihrer Enden einen Kontaktstift (5) oder eine Kontaktbuchse (7) aufweisen.
15. Steckverbindung mit einem Buchsenteil und einem zum Buchsenteil korrespondierenden,
mit diesem zusammensteckbaren Steckerteil, wobei sowohl an das Steckerteil (1) als
auch an das Buchsenteil (2) ein mehradriges Flachbandkabel (20), anschließbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Buchsenteil (2) und das Deckelteil (1) jeweils ein Gehäuse und einen Deckel (27)
aufweisen, die jeweils wiederum ein wannenförmige Aufnahmebereiche (31, 32) aufweisen,
welche in ihrem Zusammenspiel dazu ausgelegt sind, das Flachbandkabel zu umschließen,
wobei in den wannenförmigen Aufnahmen (31, 32) Dichtstege (33, 34) ausgebildet sind.