[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Anschlusseinrichtung für eine Leiterplatte,
bestehend aus einem Steckerteil, dessen isolierendes Gehäuse aus mehreren Hülsen geformt
ist, mit darin angeordneten elektrischen Kontakten, die eine Steckseite und eine Anschlussseite
aufweisen.
[0002] Eine derartige Anschlusseinrichtung wird benötigt, um für die bei in einem Steckergehäuse
relativ eng beieinander angeordneten elektrischen Kontakte, die zudem mit erhöhten
Spannungswerten beaufschlagt werden, größere Luft- und Kriechstrecken gegen Überschlagsspannungen
zu erreichen. Dabei ist auch eine erhöhte Spannungsfestigkeit im direkten Steckbereich
auf der Leiterplatte gewährleistet.
Stand der Technik
[0003] Aus der
EP 1 289 075 ist ein Steckverbinder mit einem Isolations- und Dichtelement aus elastischem, isolierenden
Material mit hoher Spannungsfestigkeit bekannt, das am Boden eines Steckverbindergehäuses
angeordnet ist und mit Durchtrittsöffnungen für elektrische Kontakte versehen ist.
Aufgabenstellung
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlusseinrichtung für eine
Steckverbindung auf einer Leiterplatte dahingehend auszubilden, dass bei Nutzung höherer
auf die Leiterplatte zu übertragende Spannungen, ein genügender Sicherheitsabstand
für die von den elektrischen Kontakten eines Steckerteils auf die weiterführenden
Leiterbahnen gegeben ist, um Überschlagsspannungen zwischen den Leiterbahnen zu verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Anschlussseite der elektrischen Kontakte
zumindest teilweise in separate Kammern eines Rastelementes eintauchen, das von der
Anschlussseite über die Hülsen des Steckerteiles aufsteckbar ist.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 4 angegeben.
[0007] Die erfindungsgemäße Anschlusseinrichtung, gebildet aus einem Steckerteil und einem
Rastelement, ist fest mit einer Leiterplatte verbunden und für eine direkte elektrische
Verbindung mit einem Gegenstecker für relativ hohe Spannungen von etwa 450 V pro elektrischem
Kontakt vorgesehen.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mittels
des mit separaten Kammern versehenen Rastelementes, zumindest bereichsweise die in
einem Isolierkörper des Steckerteiles angeordneten elektrischen Kontakte umfasst werden,
und gleichzeitig eine Separation der Lötpunkte gewährleistet ist, mit denen die elektrischen
Kontakte mit den elektrischen Leiterbahnen auf der Leiterplatte verbunden sind.
[0009] Das Steckerteil ist aus einem elektrisch isolierenden Material gefertigt, mit einer
hier quadratischen Trägerplatte, innerhalb derer mehrere Hülsen eingesetzt oder eingeformt
sind, in denen die elektrischen Kontakte eingefügt sind, die auf der einen Seite als
steckbare Stifte aus den Hülsen herausragen und auf der anderen Seite als Lötstifte.
[0010] Mit der Seite der Lötstifte wird das Steckerteil auf die Bestückungsseite der Leiterplatte
aufgesetzt, so dass die elektrischen Kontakte in die Bohrungen gesteckt werden und
mit den Lötpunkten auf der Rückseite (Lötseite) verlötet werden können.
[0011] Anschließend wird das Rastelement mit den die Kammern bildenden Kammerwände von der
Lötseite in die dafür vorgesehenen Schlitze der Leiterplatte eingesetzt, so dass die
Kammerwände einen Bereich der elektrischen Kontakte unterhalb wie oberhalb der Trägerplatte
einschließen, insbesondere aber die einzelnen Lötpunkte separieren, wobei die jeweils
nach außen weisenden Bereiche frei bleiben.
[0012] Dabei kann zusätzlich vorgesehen sein, eine Verrastungsverbindung zwischen dem Steckerteil
und dem Rastelement anzuordnen, so dass auf das Steckerteil bzw. auf die elektrischen
Kontakte einwirkende Kräfte - Zug- oder Scherkräfte - über die Verrastungsverbindung
auf die Leiterplatte gelenkt werden, um die Lötpunkte auf der Leiterplatte zu entlasten.
Ausführungsbeispiel
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Steckerteiles,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Rastelementes,
Fig. 3 eine Ansicht einer geschlitzten Leiterplatte mit Lötpunkten,
Fig. 4 ein auf der Leiterplatte montiertes Steckerteil mit einem Rastelement,
Fig. 5 eine weitere Darstellung des Steckerteiles mit dem Rastelement, und
Fig. 6 eine Detailansicht eines montierten Rastelementes mit dem Steckerteil.
[0014] In der Fig. 1 ist in einer isometrischen Darstellung ein Steckerteil 1 einer elektrischen
Anschlusseinrichtung zur Montage auf einer Leiterplatte 20 gezeigt.
[0015] Das Steckerteil umfasst eine aus einem isolierendem Material gefertigte Trägerplatte
5 mit daran eingeformten Hülsen 6 zur Aufnahme von elektrischen Kontakten 8 mit einer
Steckseite 3 und einer Anschlussseite 4, die hierbei als Lötseite ausgeführt ist.
[0016] Die Trägerplatte 5 ist etwa senkrecht und mittig zur Länge der Hülsen 6 angeordnet.
[0017] Weiterhin sind an den jeweils äußeren Hülsen 6 Abstandshalter 7 angeformt, die einen
Mindestabstand zwischen den Hülsen und der Leiterplatte gewährleisten.
[0018] Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines Rastelementes 10 mit einer gleichschenkligen,
kreuzförmigen Bodenplatte 11 und senkrecht in den Raum ausgerichteten, angeformten
Kammerwänden 12.
[0019] Dabei sind hier insgesamt vier Kammern 13 ausgebildet, von denen drei quadratisch
und eine rechteckig geformt ist, wobei die rechteckige Kammer die Größe von zwei quadratischen
Kammern einnimmt.
[0020] Eine Besonderheit der Kammern ist, dass die jeweils nach außen weisenden Seiten nicht
durch eine Wand begrenzt sind, also offen sind.
[0021] Desgleichen sind die nach außen positionierten Eckbereiche an zwei Seiten freigestellt.
[0022] An den jeweiligen Außenseiten der hier waagrecht angeordneten Kammerwände sind Rasthaken
16 angeformt, mittels derer das Rastelement 10 nach dem Einfügen in eine Leiterplatte
20 verrastbar ist, wobei die an den Rasthaken 16 angefügten Stege 15 für einen festen
Sitz des Rastelementes vorgesehen sind.
[0023] In der Fig. 3 ist ein Ausschnitt einer Leiterplatte 20 dargestellt, in der mehrere
Bohrungen 21 angeordnet sind, und zwischen denen rechteckig ausgerichtete Schlitze
23 eingefügt sind.
[0024] Dabei sind hier acht Bohrungen 21 mit Lötpunkten 22 gezeigt, die als Anschlusspunkte
zum Verlöten mit der Lötseite 4 der elektrischen Kontakte des Steckerteiles vorgesehen
sind.
[0025] Die regulär mit den Lötpunkten 22 verbundenen Leiterbahnen sind hier nicht gezeigt.
[0026] Jedoch ist zu entnehmen, dass jeder der Löt- oder Anschlusspunkte 22 hier durch die
Schlitze 23 vom nächstliegenden getrennt ist.
[0027] Die Fig. 4 zeigt in einer isometrischen Darstellung, mit überwiegendem Blick auf
die Lötseite der Leiterplatte 20, das in die Schlitze 23 eingesetzte Rastelement 10,
sowie das in die Bohrungen 21 der Lötpunkte 22 eingefügte Steckerteil mit dem Gehäuse
2, wobei die Löt- oder Anschlussseite 4 elektrischen Kontakte 8 bereits aus den Bohrungen
21 auf der Lötseite aus der Leiterplatte hervorragen. Dabei ist erkennbar, dass die
Endseiten des Kreuzes jeweils eine offene Seite 14 aufweisen, jedoch alle Lötpunkte
22 bzw. die Kontakte 8 elektrisch isolierend wie auch optisch voneinander getrennt
sind.
[0028] Die Fig. 5 zeigt in einer seitlichen Darstellung das oberhalb der Leiterplatte 20
(hier links) angeordnete Steckerteil 1 und das unterhalb der Leiterplatte (hier rechts)
mit den Kammerwänden 12 in die Schlitze 23 eingefügte Rastelement 10.
[0029] An den Außenbereichen der Eckhülsen 6 sind die Abstandshalter 7 angeformt, die von
der Trägerplatte 5 beginnend, einen Mindestabstand der Hülsen 6 von der Leiterplatte
20 gewährleisten.
[0030] In der Fig. 6 ist in einer stark vergrößerten Darstellung ein Ausschnitt aus der
Fig. 5 gezeigt.
[0031] Hierbei sind die jeweils separat in den einzelnen Kammern 13 des Rastelementes 10
angeordneten Hülsen 6 mit den darin befindlichen elektrischen Anschlussseiten 4 der
elektrischen Kontakte erkennbar.
[0032] Die Kammerwände 12 sind in die Schlitze 23 eingefügt, wobei hier einer der Rasthaken
16 erkennbar ist, mittels dem das Rastelement 10 beim Durchschieben durch die Schlitze
23 an auf der Bestückungsseite der Leiterplatte 20 verrastet ist.
1. Elektrische Anschlusseinrichtung für eine Leiterplatte, bestehend aus einem Steckerteil
(1), dessen isolierendes Gehäuse (2) aus mehreren Hülsen (6) geformt ist, mit darin
angeordneten elektrischen Kontakten (8), die eine Steckseite (3) und eine Anschlussseite
(4) aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussseite (4) der elektrischen Kontakte (8) zumindest teilweise in separate
Kammern (13) eines Rastelementes (10) eintauchen, das von der Anschlussseite (4) über
die Hülsen (6) des Steckerteiles aufsteckbar ist.
2. Anschlusseinrichtung nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet,
dass die separaten Kammern (13) des Rastelementes (10) durch senkrecht zu einer Bodenplatte
(11) angeformte Kammerwände (12) gebildet sind.
3. Steckerteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rastelement (10) mit den Kammerwänden (12) in entsprechend geformte Schlitze
(23) in der Leiterplatte (20) einfügbar und mittels Rasthaken (16) verrastbar ist.
4. Steckerteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Steckerteil (1) mittels einer Rastvorrichtung (9, 17) mit dem Rastelement (10)
auf der Leiterplatte (20) fixierbar ist.