[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschattungsanlage, insbesondere einer (Vertikal-) Jalousie,
Rollo oder Plissee, mit einen Tragprofil und einem Befestigungsclip für das Tragprofil,
welcher eine Anlagefläche und zu beiden Seiten der Anlagefläche einander gegenüberliegend
angeordnete Haltelaschen aufweist, von denen wenigstens eine der Haltelaschen federnd
mit der Anlagefläche verbunden ist.
[0002] Ein Befestigungsclip für eine solche Verschattungsanlage ist aus der Praxis allgemein
bekannt und zum Beispiel in einem Komponentenkatalog der BENTHIN GmbH, Bremerhaven,
Deutschland für die Plissees, Seite P 20 gezeigt.
[0003] Innerhalb der Anlagefläche ist eine Bohrung vorgesehen, mittels derer der Befestigungsclip
an eine Wand, in eine Fensterleibung oder unter die Zimmerdecke, welche nachfolgend
kurz als Gebäudefläche bezeichnet wird, geschraubt werden kann. Die Anlagefläche liegt
dann an der entsprechenden Gebäudefläche an. Zu beiden Seiten der Anlagefläche sind
einander gegenüberliegend die Haltelaschen angeordnet, wobei eine der Haltelaschen
mit einer Grifflasche versehen ist, welche zum einen dazu dient, das Tragprofil in
den Befestigungsclip einzuclippen. Das Tragprofil wird nämlich zunächst schräg in
die eine Haltelasche eingesetzt und dann nach oben gedrückt, wobei sich die Haltelaschen
durch die Grifflasche gleichsam aufbiegen und dadurch das Tragprofil in dem Befestigungsclip
bzw. hinter dessen Haltelaschen einschnappen kann. Zum anderen dient die Grifflasche
dazu, die zugehörige Haltelasche manuell aufbiegen zu können, falls das Tragprofil
einmal demontiert werden muß. Das Aufbiegen der Haltelaschen ist dabei selbstverständlich
nur elastischer Natur. Eine plastische Verformung ist nicht gewollt.
[0004] In einem Komponentenkatalog der BENTHIN GmbH, Bremerhaven, Deutschland für Vertikaljalousien,
Seite V 20 sind Befestigungsclips gezeigt, bei denen die Haltelasche direkt an der
Anlagefläche angeordnet ist. Diese Befestigungsclips sind sehr steif. Schon das Einsetzen
des Profils in diesen Befestigungsclip ist sehr schwierig und nur mit großem Kraftaufwand
möglich. Soll das Tragprofil einmal gelöst werden, lassen sich diese Befestigungsclips
nur mit hoher Kraft und zum Teil nur unter Verwendung von Hilfswerkzeugen vom Befestigungsclip
lösen. Es besteht die Gefahr, daß ein solches Hilfswerkzeug abrutscht und das Tragprofil
zerkratzt wird.
[0005] Um den Befestigungsclip elastischer zu gestalten und damit den Kraftaufwand beim
Einsetzen des Tragprofils und beim Lösen desselben zu verringern, sind bei den Befestigungsclips
für Plissees gemäß der oben genannten Komponentenkatalogseite P 20 die Haltelaschen
federnd an der Anlagefläche angeordnet. Dieses ist konstruktiv konkret dadurch gelöst,
daß die Anlagefläche zunächst in schräg nach außen abfallende Schultern übergeht.
An diesen schrägen Schultern sind die Haltelaschen angeordnet. Aufgrund der schräg
abfallenden Schultern sind die Haltelaschen von der Gebäudefläche aus gesehen etwa
3,5 mm tiefer angeordnet, als die Anlagefläche, so daß zwischen der der Gebäudefläche
zugewandten Oberseite des Tragprofils und der Gebäudefläche ein Lichtspalt von etwa
3,5 mm Dicke verbleibt. Dieses ist unerwünscht, da optisch störend.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen Befestigungsclip
der eingangsgenannten Art derart weiter zu bilden, daß sich das Tragprofil leichter
und möglichst ohne Hilfswerkzeuge in den Befestigungsclip einsetzen und wieder von
dem Befestigungsclip lösen läßt, ohne daß ein sichtbarer Lichtspalt zwischen Tragprofil
und Gebäudefläche vorhanden ist.
[0008] Zur Lösung dieses Problems ist der erfindungsgemäße Befestigungsclip dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltelasche mittels einer Sicke federnd mit der Anlagefläche verbunden ist,
wobei die Sicke in einer Vertiefung in der Oberseite des Tragprofils angeordnet ist.
[0009] Durch die federnde Verbindung wenigstens einer der Haltelaschen mit der Anlagefläche
ergibt sich die zum Lösen der Tragschiene erforderliche Aufweitung der Haltelaschen
nicht nur dadurch, daß diese elastisch aufgebogen werden. Durch die federnde Verbindung
kann wenigstens eine Haltelasche zusätzlich elastisch gegenüber der Anlagefläche verschwenkt
werden. Konkret ist eine Sicke zwischen der Anlagefläche und der betreffenden Haltelasche.
Diese Sicke wird beim Lösen des Tragprofils in einem die Sicke verschließenden Sinne
zusammengebogen und bewirkt so ein Verschwenken der zugehörigen Haltelasche im öffnenden
Sinne. Die Erfindung macht sich dabei zunutze, daß in üblichen Tragprofilen an ihrer
der Gebäudefläche zugewandten Oberseite Vertiefungen vorhanden sind. Bei in den Befestigungsclip
eingesetztem Tragprofil liegt die Sicke in einer dieser Vertiefungen. Hierdurch kann
der Befestigungsclip so flach ausgebildet werden, daß die Oberseite des Tragprofils
direkt an der Anlagefläche anliegt. Die Oberseite des Tragprofils ist somit maximal
durch die Dicke der Anlagefläche, also der Blechdicke des Materials, aus welcher der
Befestigungsclip hergestellt ist, von der Gebäudefläche beabstandet. Dieses fällt
optisch nicht auf. Ferner ist zu berücksichtigen, daß sich die Anlagefläche beim Anschrauben
des Befestigungsclips durchaus um ein gewisses Maß an die Gebäudefläche aufgrund elastischer
Verformung derselben hineinzieht. Dieses trifft insbesondere bei mit einer Tapete
versehenen Gebäudeflächen zu.
[0010] Vorzugsweise ist wenigstens eine der Haltelaschen, welches zwar bevorzugt aber nicht
unbedingt die federnd mit der Anlagefläche verbundene Haltelasche sein muß, in Richtung
der offenen Seite des Befestigungsclips versetzt gegenüber der Anlagefläche angeordnet.
Diese Haltelasche ist also bei an die Wandfläche angeschraubter Anlagefläche etwas
von dieser Gebäudefläche beabstandet. Insbesondere wenn der Befestigungsclip an eine
vergleichsweise weiche Gebäudefläche, beispielsweise eine mit einer Vinyltapete beklebten
Gebäudefläche, angeschraubt wird, zieht sich der Befestigungsclip leicht in diese
Gebäudefläche (beispielsweise Vinyltapete) hinein. Hierdurch wird ein gewisser Druck
auf die Haltelaschen ausgeübt, welcher die Haltelaschen im schließenden Sinne verschwenkt.
Dieses erschwert ebenfalls das Lösen des Tragprofils. Durch die gegenüber der Anlagefläche
versetzten Anordnung wenigstens eine Haltelasche wird dieses vermieden. Vorzugsweise
sind beide Haltelaschen entsprechend versetzt ausgebildet. Als besonders vorteilhaft
hat sich erwiesen, wenn die Haltelaschen um die Dicke des Bleches, aus welchem der
Befestigungsclip hergestellt ist, zur Anlagefläche versetzt angeordnet ist/sind. Die
betreffende Haltelasche oder beide Haltelaschen sind als um die Blechdicke von der
Gebäudefläche beabstandet. Konstruktiv kann die versetzte Anordnung beispielsweise
dadurch erreicht werden, das die Sicke auf ihrer zur Haltelasche weisenden Seite flacher
ausgebildet ist, als auf ihrer zur Haltefläche weisenden Seite. Insbesondere eine
nicht federnd mit der Anlagefläche verbundene Haltelasche kann mittels einer schräg
abfallenden Schulter mit der Anlagefläche verbunden sein.
[0011] Versuche haben gezeigt, daß es völlig ausreichend ist, wenn nur eine der Haltelaschen,
beispielsweise durch die Sicke federnd mit der Anlagefläche verbunden ist. Selbstverständlich
können alternativ auch beide Haltelaschen federnd mit der Anlagefläche verbunden sein.
Dieses kann die Haltelasche sein, welche mit der Grifflasche versehen ist. Es ist
aber durchaus auch möglich, die andere Haltelasche federnd mit der Anlagefläche zu
verbinden. Diese Variante hat sich in Versuchen sogar als besonders günstig erwiesen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Befestigungsclip mit den Erfindungsmerkmalen mit darin eingeclipptem Tragprofil
in Vordereinsicht,
- Fig.2
- den Befestigungsclip gemäß Fig. 1 mit eingeclipptem Tragprofil in perspektivischer
Darstellung,
- Fig.3
- ein Tragprofil mit einigen Varianten eines Befestigungsclips mit den Erfindungsmerkmalen.
[0013] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Befestigungsclip 10 wird mittels einer Schraube 11 unter
einer Zimmerdecke, einer Fensterleibung, an eine Wand oder auch direkt in einen Fensterahmen
geschraubt. Der Einfachheit halber werden diese im Rahmen dieser Anmeldung als Gebäudefläche
bezeichnet. Der Befestigungsclip 10 weist eine Anlagefläche 12 auf, welche mit einer
Bohrung 13 versehen ist. Durch diese Bohrung 13 ist die Schraube 11 geführt. Wird
der Befestigungsclip 10 an der Gebäudefläche festgeschraubt, kommt die Anlagefläche
12 zur Anlage an dieser Gebäudefläche.
[0014] Der Befestigungsclip 10 ist insgesamt einstückig aus einem hinreichend elastischen
Material hergestellt. Konkret ist der Befestigungsclip 10 aus einem zunächst ebenen
Blech aus Metall durch entsprechendes Umformen hergestellt. Zu beiden Seiten der Anlagefläche
12 sind einander gegenüberliegend Haltelaschen 14, 15 angeordnet, welche ein Tragprofil
16 in der besonders gut in Fig. 1 erkennbaren Weise formschlüssig halten. Die Haltelaschen
14, 15 sind dabei so zur Anlagefläche 12 orientiert, daß sie mit der Anlagefläche
12 ein zum Tragprofil 16 hin offenes, im wesentlichen U-förmig ausgebildetes Profil
bilden.
[0015] Eine der beiden Haltelaschen 15 ist mit einer Grifflasche 17 versehen. Diese hat
zum einen den Sinn, das Einclippen des Tragprofils 16 in den Befestigungsclip 10 zu
erleichtern. Das Tragprofil 16 wird nämlich zunächst in die gegenüberliegende Haltelasche
14 schräg eingesetzt und dann in der Darstellung gemäß Fig. 1 nach oben in Richtung
auf die Anlagefläche 12 geschwenkt. Dabei gleitet die gegen die Grifflasche 17 zugerichtete
Kante des Tragprofils 16 innen an der Grifflasche 17 entlang, wodurch die zugehörige
Haltelasche 15 aufgebogen wird. Das Tragprofil 16 kann so in die zweite Haltelasche
15 einschnappen und das Tragprofil 16 ist in dem Befestigungsclip 10 eingeclippt.
Andererseits dient die Grifflasche 17 zum Öffnen des Befestigungsclips 10, wenn das
Tragprofil 16 einmal gelöst werden muß.
[0016] Die der Haltelaschen 15 mit der Grifflasche 17 gegenüberliegende Haltelasche 14 ist
federnd mit der Anlagefläche 12 verbunden. Konkret ist die dieser Haltelasche 14 zugewandte
Seite der Anlagefläche 12 nach unten, also in Richtung auf das Tragprofil 16 bzw.
die offene Seite des Befestigungsclips 10 zu einer nach oben offenen, U-förmigen Sicke
18 umgebogen. Diese Sicke 18 geht auf ihrer von der Anlagefläche 12 abgewandten Seite
in einem parallel zur Anlagefläche 12 verlaufenden, ebenen Abschnitt 19 über, bevor
dieser nach unten zur Haltelasche 14 umgebogen ist. Die Sicke 18 bewirkt, daß sowohl
beim Einsetzen des Tragprofils 16 in den Befestigungsclip 10, als auch beim Lösen
desselben die zugehörige Haltelasche 14 leicht nach oben, also in Richtung auf die
Gebäudefläche geschwenkt wird. Dieses ist gleichzeitig ein Schwenken der Haltelasche
14 im öffnenden Sinne. Die Sicke 18 ist dabei in einer Vertiefung 23, welche sich
an der der Gebäudefläche zugewandten Seite des Tragprofils 16 (Oberseite) befindet,
angeordnet, so daß die Sicke 18 einem Betrachter nicht auffällt. Insbesondere wird
hierdurch ein möglicher Lichtspalt zwischen der Gebäudefläche und dem Tragprofil 16
nicht vergrößert.
[0017] Wie in Fig. 1 gut zu erkennen ist, ist der ebene Abschnitt 19 nach unten, also zum
Tragprofil 16 hin versetzt gegenüber der Anschlagsfläche 12 angeordnet. Dieses bewirkt
eine entsprechend versetzte Anordnung der Haltelasche 14 gegenüber der Anlagefläche
12. Konkret entspricht das Maß h dieses Versatzes der Dicke des Metallblechs, aus
welchem der Befestigungsclip 10 hergestellt ist.
[0018] Auch die andere Haltelasche 15 ist versetzt zur Anlagefläche 12 angeordnet, und zwar
ebenfalls um die Dicke des Metallblechs. Dieses ist hier dadurch bewirkt, daß die
Haltelasche 15 über eine schräg nach außen abfallende Schulter 20 mit der Anlagefläche
12 verbunden ist.
[0019] Fig. 3 zeigt einige Varianten des Befestigungsclips 10. Der vorstehend anhand der
Fig. 1 und 2 beschriebene Befestigungsclip 10 ist der zweite Befestigungsclip 10 von
links. Ganz links ist ein Befestigungsclip 10a gezeigt, welcher eine Sicke 18 aufweist.
Die Anlagefläche 12 befindet sich auf gleicher Ebene, wie die Oberseite der Haltelaschen
14, 15 und demnach auch der Abschnitt 19. Selbst bei harter Gebäudefläche, in die
sich die Anlagefläche 12 beim Anschrauben nicht einzieht, bleibt kein Lichtspalt.
[0020] Gleiches gilt für den an zweiter Stelle von rechts gezeigten Befestigungsclip 10b.
Dieser Befestigungsclip 10b weist jedoch zwei Sicken 18 und 21 zu beiden Seiten der
Anlagefläche 12 auf. Jeder Haltelasche 14, 15 ist demnach eine eigene Sicke 18, 21
zugeordnet. Der Abschnitte 19 und ein weiterer Abschnitt 22 zwischen der Sicke 21
und der Haltelasche 15 befinden sich auf gleicher Ebene wie die Anlagefläche 12.
[0021] Der ganz rechts dargestellte Befestigungsclip 10c weist wiederum zwei Sicken 18,
21 auf. Hier sind jedoch, analog dem Befestigungsclip 10 auf Fig. 1 und 2, die Abschnitte
19, 22 um die Materialdicke des Befestigungsclips 10c zum Tragprofil 16 versetzt angeordnet.
Bezugszeichenliste:
[0022]
- 10
- Befestigungsclip
- 11
- Schraube
- 12
- Anlagefläche
- 13
- Bohrung
- 14
- Haltelasche
- 15
- Haltelasche
- 16
- Tragprofil
- 17
- Grifflasche
- 18
- Sicke
- 19
- Abschnitt
- 20
- Schulter
- 21
- Sicke
- 22
- Abschnitt
- 23
- Vertiefung
- h
- Versatz
1. Verschattungsanlage, insbesondere einer (Vertikal-) Jalousie, Rollo oder Plissee,
mit einen Tragprofil (16) und einem Befestigungsclip (10) für das Tragprofil (16),
welcher eine Anlagefläche (12) und zu beiden Seiten der Anlagefläche (12) einander
gegenüberliegend angeordnete Haltelaschen (14, 15) aufweist, von denen wenigstens
eine der Haltelaschen (14) federnd mit der Anlagefläche (12) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Haltelasche (14) mittels einer Sicke (18) federnd mit der Anlagefläche (12) verbunden
ist, wobei die Sicke (18) in einer Vertiefung in der Oberseite des Tragprofils (16)
angeordnet ist.
2. Verschattungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Haltelaschen (14, 15) gegenüber der Anlagefläche (12) in Richtung
auf das Tragprofil (16) versetzt angeordnet ist.
3. Verschattungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Haltelaschen (14, 15) gegenüber der Anlagefläche (12) versetzt angeordnet sind.
4. Verschattungsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelaschen (14, 15) um die Materialdicke des Befestigungsclip (10) versetzt
angeordnet sind.
5. Verschattungsanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelasche (14) durch entsprechende Ausformung der Sicke (18) versetzt zur Anlagefläche
(12) angeordnet ist.
6. Verschattungsanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, durch gekennzeichnet, daß die Haltelasche (15) infolge einer schräg abfallenden Schulter (20) versetzt
zur Anlagefläche (12) angeordnet ist.
7. Verschattungsanlage nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Haltelaschen (14, 15) federnd mit der Anlagefläche (12) verbunden sind.
8. Verschattungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsclip (10) aus einem zunächst ebenen Blech aus Metall durch entsprechendes
Umformen hergestellt ist.