[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit mechanischer Aufladung, wobei
ein Kompressor über Verbindungselemente am Zylinderblock abgestützt ist und wobei
einige der dem Kompressor zugeordneten Bauteile mit Formschaum oder einem ähnlichen
geräuschabsorbierenden Material zur Reduzierung der Schallabstrahlung ausgestattet
sind.
[0002] Brennkraftmaschinen mit Aufladung sind in verschiedenartigen Ausführungen bekannt.
Dabei wird für zahlreiche Anwendungen eine mechanische Aufladung mittels Kompressor
realisiert, um funktionell bedingte Nachteile einer Abgasturboaufladung (z.B. das
sog. Turboloch oder eine hohe Temperaturbelastung der Baugruppen) zu vermeiden. Der
Kompressor erfordert allerdings einen separaten mechanischen Antrieb. Weiterhin ergeben
sich zusätzliche Anforderungen an die Geräuschdämpfung, indem neben der ohnehin notwendigen
Dämpfung der Ansauggeräusche des Luftfilters nunmehr ebenfalls eine Reduzierung der
vom Kompressor verursachten Schallabstrahlung notwendig ist.
[0003] Aus
JP 06 108 942 ist eine Brennkraftmaschine mit V-förmigem Zylinderblock und Kompressoraufladung
bekannt. Der Kompressor ist im freien Bauraum zwischen den beiden Zylinderreihen angeordnet
und über eine als Resonator ausgestaltete Baugruppe am Zylinderblock abgestützt. Die
Anordnung und räumliche Ausrichtung des Resonators soll eine Reduzierung der Luftströmungsgeräusche
bewirken.
[0004] In
JP 04 303124 wird eine weitere Brennkraftmaschine mit V-förmigem Zylinderblock und Kompressoraufladung
beschrieben. Dabei münden zwei Bypassleitungen, welche den Kompressor bzw, den Ladeluftkühler
überbrücken in eine gemeinsame und mit dem Kompressor in Wirkverbindung stehende Leitung.
Diese Leitung und der Kompressor sind baulich in ein gemeinsames Gehäuse integriert,
das im freien Bauraum zwischen den beiden Zylinderreihen angeordnet ist und eine reduzierte
Schallabstrahlung gewährleisten soll.
[0005] Die beiden oben genannten technischen Lösungen sind für Brennkraftmaschinen mit einem
V-förmigen Zylinderblock geeignet. Unabhängig von dieser Einschränkung ermöglichen
solche schwingungsfähigen Abstützungen oder separaten Gehäuse ohnehin eine lediglich
geringe oder auf enge Lastbereiche begrenzte Reduzierung der Schallabstrahlung. Deshalb
wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, diesbezügliche Konstruktionen mit zusätzlichen
Dämpfungsmaterialien auszustatten.
[0006] Gegenstand von
JP 11 - 315 724 ist eine Brennkraftmaschine mit Kompressoraufladung, bei der in einer den Kompressor
überbrückenden Bypassleitung eine Dämpfungskammer ausgestaltet ist. Die Außenseite
der Dämpfungskammer ist mit einem geräuschabsorbierenden Material umhüllt, beispielsweise
mit Glaswolle.
[0007] Aus
JP 02 - 064 223 ist eine Konstruktion bekannt, bei der im Innenraum eines Luftfiltergehäuses zusätzliche
Bautelle aus Formschaum zur Reduzierung der Schallgeräusche angeordnet sind. Obwohl
diese technische Lösung gemäß den Darlegungen in der Druckschrift für Brennkraftmaschinen
mit Abgasturbolader konzipiert ist, kann sie grundsätzlich auch für eine Kompressoraufladung
eingesetzt werden.
[0008] In
JP 63 - 309 762 wird eine Brennkraftmaschine mit Kompressoraufladung beschrieben, die mehrere Baugruppen
mit geräuschabsorbierenden Elementen aufweist. Hierbei sind die Innenwände vom Luftfiltergehäuse
mit Bauteilen aus Formschaum verkleidet und der Kompressor ist zumindest teilweise
in einem Gehäuse angeordnet, auf dessen Innenseiten geräuschabsorbierende Gewebestrukturen
aufgebracht sind.
[0009] Obwohl somit bereits verschiedenartige technische Lösungen zur Reduzierung der vom
Kompressor verursachten Schallabstrahlung verfügbar sind, besteht weiterhin Entwicklungsbedarf,
um sowohl die zunehmend strengeren gesetzlichen Festlegungen zu erfüllen als auch
den steigenden Komfortanspruch der Fahrzeugnutzer zu befriedigen, weil eine Wahrnehmung
von Ladergeräuschen im Fahrzeuginnenraum als unangenehm empfunden wird.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei einer Brennkraftmaschine mit Aufladung
die vom Kompressor bewirkte Schallabstrahlung durch Zuordnung spezifisch ausgestalteter
Bauteile mit geräuschabsorbierenden Eigenschaften zu reduzieren.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst, indem dem Kompressor saugseitig und druckseitig ein Pulsationsdämpfer
zugeordnet ist und wobei der Kompressor, der saugseitige Pulsationsdämpfer und der
druckseitige Pulsationsdämpfer jeweils mit einer Geräuschisolierung umhüllt sind,
die jeweils ein inneres Bauteil aus Absorptionsschaum und ein äußeres Bauteil aus
Kunststoff aufweist. Dabei kann das innere Bauteil aus Absorptionsschaum alternativ
als ein separates Formteil oder als ein flächiges Gebilde ausgestaltet werden. Das
äußere Bauteil aus Kunststoff kann alternativ einteilig ausgeführt werden oder mehrere
Segmente aufweisen, die durch eine Clipverbindung, eine Verschraubung oder durch eine
Nut-Feder-Verbindung zu einem gemeinsamen räumlichen Gebilde zusammengefügt sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren
technische Merkmale im Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden.
[0012] Bei einer erfindungsgemäß ausgestalteten Brennkraftmaschine wird die vom Kompressor
seinen zugeordneten Dämpfern verursachte Schallabstrahlung durch eine Kapselung dieser
Geräusche erzeugenden Baugruppen wesentlich reduziert. Die hierbei gewählte Kapselung
aus mit Absorptionsschaum ausgekleideten Schalen kann kostengünstig hergestellt und
mit geringem Aufwand montiert werden. Im Ergebnis sind faktisch keine Kompressorgeräusche
im Fahrzeuginnenraum wahrnehmbar. Somit können in vorteilhafter Weise sowohl die zunehmend
strengeren gesetzlichen Festlegungen erfüllt als auch die steigenden Komfortansprüche
der Fahrzeugnutzer befriedigt werden.
[0013] Diese technische Lösung ist grundsätzlich für unterschiedlich konzipierte Brennkraftmaschinen
geeignet, eine bevorzugte Anwendung ist hierbei die Montage an einer Seitenfläche
vom Zylinderblock eines Motors mit in Reihe angeordneten Zylindern.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- den grundsätzlichen Aufbau der Dämpfung am druckseitigen Pulsationsdämpfer
- Fig. 2
- die Bauteile aus Fig. 1 in Montageposition mit Zylinderblock und Kompressor
- Fig. 3
- die Bauteile aus Fig. 1 in Montageposition mit saugseitigern Pulsationsdämpfer und
Kompressor
- Fig. 4
- die miteinander montierten und mit Geräuschisolierung ausgestatteten Bauteile in Seitenansicht
von rechts
- Fig. 5
- die Bauteile gemäß Fig. 4 in Vorderansicht
- Fig. 6
- die Bauteile gemäß Fig. 4 in Seitenansicht von links
- Fig. 7
- eine Explosivdarstellung der erfindungsgemäß relevanten Bauteile
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausschnitt einer Brennkraftmaschine mit mechanischer Aufladung
dargestellt. Hierbei ist ein Kompressor 1 über Verbindungselemente, beispielsweise
mit Schrauben 2 an einem Zylinderblock 3 abgestützt. Dem Kompressor 1 ist saugseitig
und druckseitig jeweils ein Pulsationsdämpfer zugeordnet. Der Kompressor 1, der saugseitige
Pulsationsdämpfer und der druckseitige Pulsationsdämpfer sind jeweils mit einer Geräuschisolierung
umhüllt. Diese Geräuschisolierung weist jeweils ein inneres Bauteil aus Absorptionsschaum
und ein äußeres Bauteil aus Kunststoff auf.
[0016] Aus Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführung der Geräuschisolierung für den druckseitigen
Pulsationsdämpfer ersichtlich. Hierfür ist eine aus Kunststoff bestehende Geräuschkapsel
4 ausgestaltet, an deren Innenflächen ein formstabiles und die zugeordnete Seitenfläche
des Kompressors 1 übergreifendes Absorptionsschaumteil 5 abgestützt ist. Gemäß Fig.
1 weist die Geräuschisolierung für den druckseitigen Pulsationsdämpfer ein weiteres
formstabiles Absorptionsschaumteil 6 auf. Dieses Absorptionsschaumteil 6 umgreift
rohrförmig einen Druckdämpferstutzen 7, der außerhalb der Kontur vom ersten Absorptionsschaumteil
5 angeordnet ist. '
[0017] Die dem druckseitigen Pulsationsdämpfer zugeordnete Geräuschkapsel 4 und/oder das
dieser Geräuschkapsel 4 zugeordnete Absorptionsschaumteil 5 weisen Durchbrüche 8 auf.
Diesen Durchbrüchen 8 können Schrauben 2 zur Befestigung des Kompressors 1 am Zylinderblock
3 zugeordnet werden.
[0018] Eine Geräuschisolierung für den Antrieb des Kompressors 1 kann ebenfalls als eine
aus Kunststoff bestehende Geräuschkapsel ausgestaltet werden. An den Innenflächen
einer solchen Geräuschkapsel kann ein formstabiles und den Riemenspannerbereich topfförmig
übergreifendes Absorptionsschaumteil 9 abgestützt werden, das in Fig. 2 dargestellt
ist.
[0019] Aus Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführung ersichtlich, bei welcher die Geräuschisolierung
für den Grundkörper des Kompressors 1 als eine aus Kunststoff bestehende Geräuschkapsel
10 ausgestaltet ist. An den Innenflächen dieser Geräuschkapsel 10 ist ein formstabiles
und den Kompressor 1 U-förmig übergreifendes Absorptionsschaumteil 11 abgestützt.
[0020] Die Geräuschisolierung für den saugseitigen Pulsationsdämpfer ist vorzugsweise als
eine aus mehreren Segmenten aus Kunststoff zusammengefügte Geräuschkapsel 12 ausgestaltet.
Hierfür werden gemäß Fig. 6 beispielsweise drei diesbezügliche Segmente verwendet.
Die Innenflächen der Segmente der Geräuschkapsel 12 sind jeweils mit Absorptionsschaum
ausgekleidet, der in der Zeichnung allerdings nicht näher dargestellt ist.
[0021] In Fig. 4 bis Fig. 6 sind die miteinander montierten und mit Geräuschisolierung ausgestatteten
Bauteile in unterschiedlichen Ansichten dargestellt, Fig. 7 zeigt schließlich diese
Bauteile in einer Explosivdarstellung.
1. Brennkraftmaschine mit mechanischer Aufladung, wobei ein Kompressor über Verbindungselemente
am Zylinderblock abgestützt ist und wobei einige der dem Kompressor zugeordneten Bauteile
mit Formschaum oder einem ähnlichen geräuschabsorbierenden Material zur Reduzierung
der Schallabstrahlung ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Kompressor (1) saugseitig und druckseitig ein Pulsationsdämpfer zugeordnet ist
und wobei der Kompressor (1), der saugseitige Pulsationsdämpfer und der druckseitige
Pulsationsdämpfer jeweils mit einer Geräuschisolierung umhüllt sind, die jeweils ein
inneres Bauteil (5; 9; 11) aus Absorptionsschaum und
ein äußeres Bauteil (4; 10; 12) aus Kunststoff aufweist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das innere Bauteil aus Absorptionsschaum (5; 9; 11) als ein separates Formteil oder
als ein flächiges Gebilde ausgestaltet ist.
3. Brennkräftmäschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das äußere Bauteil (4; 10; 12) aus Kunststoff mehrere Segmente aufweist, die durch
eine Clipverbindung, eine Verschraubung oder durch eine Nut-Feder-Verbindung zu einem
gemeinsamen räumlichen Gebilde zusammengefügt sind.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass am äußeren Bauteil (4; 10; 12) aus Kunststoff und/oder am inneren Bauteil (5; 9;
11) aus Absorptionsschaum Öffnungen (8) ausgestaltet sind, denen Befestigungselemente
(2) zuordenbar sind, wobei die Öffnungen (8) mit Schaum abdichtbar sind.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräuschisolierung für den Grundkörper des Kompressors (1) als eine aus Kunststoff
bestehende Geräuschkapsel (10) ausgestaltet ist, an deren Innenflächen ein formstabiles
und den Kompressor (1) U-förmig übergreifendes Absorptionsschaumteil (11) abgestützt
ist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräuschisolierung für den Antrieb des Kompressors (1) als eine aus Kunststoff
bestehende Geräuschkapsel ausgestaltet ist, an deren Innenflächen ein formstabiles
und den Riemenspannerbereich topfförmig übergreifendes Absorptionsschaumteil (9) abgestützt
ist.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräuschisolierung für den saugseitigen Pulsationsdämpfer als eine aus mehreren
Segmenten aus Kunststoff zusammengefügte Geräuschkapsel (12) ausgestaltet ist, wobei
die Innenflächen der Segmente jeweils mit Absorptionsschaum ausgekleidet sind.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräuschisolierung für den druckseitigen Pulsationsdämpfer als eine aus Kunststoff
bestehende Geräuschkapsel (4) ausgestaltet ist, an deren Innenflächen ein formstabiles
und die zugeordnete Seitenfläche des Kompressors (1) übergreifendes Absorptionsschaumteil
(5) abgestützt ist.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die dem druckseitigen Pulsationsdämpfer zugeordnete Geräuschkapsel (4) und/oder das
dieser Geräuschkapsel (4) zugeordnete Absorptionsschaumteil (5) Durchbrüche (8) aufweisen,
denen Schrauben (2) zur Befestigung des Kompressors (1) am Zylinderblock (3) zuordenbar
sind.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Geräuschisolierung für den druckseitigen Pulsationsdämpfer ein weiteres formstabiles
Absorptionsschaumteil (6) aufweist, das einen außerhalb der Kontur vom ersten Absorptionsschaumteil
(5) angeordneten Abschnitt eines Druckdämpferstutzens (7) rohrförmig umgreifend angeordnet
ist.