[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung
zur Steuerung eines Fluidstroms.
[0002] Allgemein verlangt der moderne Bau von Kraftfahrzeugen nach weiterentwickelten Lösungen
zur Steuerung von Fluidströmen, Dabei kann es sich um flüssige oder gasförmige Fluide
handeln. Ziele sind dabei die geringe Baugröße, hohe Standfestigkeit, hohe Resistenz
gegen Verschmutzung und die kostengünstige Herstellbarkeit. Insbesondere bei speziellen
Einsatzgebieten wie der Regelung von Abgasströmen von Verbrennungsmotoren ergeben
sich spezielle Anforderungen wie Hitzebeständigkeit, Resistenz gegen heiße Säuren
und chemische Radikale sowie Unempfindlichkeit gegen Verrußung.
[0003] Aus der Praxis sind Ventilanordnungen zur Steuerung von Fluidströmen für Kraftfahrzeuge
bekannt, bei denen ein hohlzylindrischer, stirnseitig zur Zuführung eines Fluids offener
Drehschieber in einem zylindrischen Ventilsitz aufgenommen ist, wobei durch Drehen
des Ventilschiebers Öffnungen, die in dem Schieber angeordnet sind, mit Öffnungen
des Ventilsitzes in Überdeckung bringbar sind. Derartige zylindrische Drehschieberventile
haben sich als empfindlich gegen Verschmutzungen erwiesen. Zudem bereitet die Dichtheit
Probleme, da ein gewisses Spiel zwischen den zylindrischen Wänden besteht. Dies gilt
besonders bei Einsatz für eine Abgasrückführung, da bei dieser Betriebsart sehr hohe
Temperaturunterschiede auftreten, durch die ein maximales Spiel zwischen Ventilschieber
und Ventilsitz besonders groß wird.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine eingangs genannte Vorrichtung anzugeben, die
bei einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit eine hohe Unempfindlichkeit gegen
Verschmutzung aufweist.
[0005] Diese Erfindung wird für eine eingangs genannte Vorrichtung erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die geneigte Form der Wandung des Ventilschiebers und des Ventilsitzes ist
es auf einfache Weise ermöglicht, eine Ansammlung von Verunreinigungen im Bereich
zwischen Ventilschieber und Ventilsitz zu vermeiden. Zudem ergibt sich mit einfachen
Mitteln der Vorteil, dass eine Kraftbeaufschlagung des Ventilschiebers in Richtung
des Ventilsitzes zu einer besser kontrollierten Abdichtung der Vorrichtung führt,
was bei einem eingangs genannten zylindrischen Ventilschieber nicht der Fall ist.
[0007] In einer bevorzugten und einfach herstellbaren Ausführung ist die Wandung zumindest
des Ventilschiebers konisch geformt. Allgemein kann die geneigte Wandung aber auch
Krümmungen aufweisen, etwa einen paraboloiden oder teilkreisförmigen Querschnitt.
[0008] In bevorzugter Ausführung ist ein dritter Kanal zur Führung des Fluids mit einer
dritten, an dem Ventilsitz angeordneten Öffnung verbunden, wobei durch das Drehen
der Welle die erste Öffnung des Ventilschiebers wahlweise mit der zweiten Öffnung
oder der dritten Öffnung des Ventilsitzes in einstellbare Überdeckung bringbar ist.
Auf diese Weise ist mit geringem Aufwand die Möglichkeit geschaffen, eine Verzweigung
des Fluidstroms auf mindestens zwei Kanäle zu selektieren, wobei zudem die Größe des
Fluidstroms jeweils einstellbar ist. Durch geeignete Anordnung von Öffnungen ist ein
Betriebsmodus denkbar, in dem sowohl der zweite als auch der dritte Ventilkanal mit
dem ersten Ventilkanal verbindbar sind, Regelmäßig kann es jedoch ausreichend sein,
nur einen von zweitem oder drittem Ventilkanal selektierbar mit dem ersten Ventilkanal
zu verbinden.
[0009] Besonders bevorzugt ist zumindest eines der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz,
insbesondere beide, mittels Tiefziehen aus einem Metallblech hergestellt. Hierdurch
wird eine besonders kostengünstige Serienfertigung der kritischen Teile der Vorrichtung
ermöglicht. Regelmäßig werden neben dem Tiefziehen weitere Bearbeitungsschritte wie
etwa das Ausstanzen von Öffnungen gegeben sein.
[0010] Zumindest für Anwendungen, bei denen hohe Temperaturen und chemisch aggressive Stoffe
zu den Eigenschaften des Fluids gehören, ist es bevorzugt vorgesehen, dass zumindest
eines der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, insbesondere beide, aus Edelstahl
bestehen.
[0011] Um die Reibung bei einem Verdrehen des Ventilschiebers gering zu halten und gegebenenfalls
ein Verfressen von Ventilschieber und Ventilsitz zu vermeiden, ist es bevorzugt vorgesehen,
dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, eine die geneigte
Wandung umlaufende ringartige Erhebung vorgesehen ist, durch die eine Berührfläche
der Wandungen definiert ist. Auf diese Weise wird die Gesamtherührfläche der Wandungen
erheblich verringert. Solche ringartigen Erhebungen können etwa als Sicken eines zu
dem Ventilschieber oder Ventilsitz ausgeformten Blechs ausgebildet sein. Derartige
Sicken können unmittelbar in einem Tiefziehverfahren oder in einem nachträglichen
Bearbeitungsschritt vorgesehen werden oder auch auf jedwede andere bekannte Weise.
In besonders bevorzugter Ausführung ist zudem an zumindest einem der beiden, Ventilschieber
oder Ventilsitz, eine weitere, zu der ringartigen Erhebung nicht parallele Erhebung
an der Wandung vorgesehen. Durch diese weitere Erhebung kann vorteilhaft eine bessere
Abdichtung benachbarter Öffnungen des Ventilsitzes oder Ventilschiebers gegeneinander
gewährleistet werden. Diese weitere Erhebung kann dabei eine Berührfläche bilden oder
auch ohne Berührung unter Ausbildung eines möglichst kleinen Restspaltes eine Abdichtung
bewirken. Die Sicken können einen Dichtrahmen um die Bohrung bilden.
[0012] In besonders bevorzugter Ausführung ist der Ventilschieber mittels einer Feder in
axialer Richtung der Drehwelle gegen den Ventilsitz kraftbeaufschlagt. Hierdurch wird
eine automatische Positionierung aufgrund der geneigten Form des Ventilsitzes sowie
eine definierte Abdichtung durch die kraftbeaufschlagte Anlage des Ventilschiebers
an dem Ventilsitz gewährleistet.
[0013] Alternativ oder ergänzend kann zudem der Ventilschieber durch einen Druck des Fluids
gegen den Ventilsitz kraftbeaufschlagt sein. Hierdurch ist eine verbesserte Abdichtung
gegeben und es wird verhindert, dass durch den Fluiddruck Ventilschieber und Ventilsitz
außer Eingriff geraten.
[0014] In allgemein bevorzugter Ausführung ist die drehbare Welle mittels eines Aktuators
antreibbar, um eine automatisierte Verstellung der Vorrichtung zu gewährleisten.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung weist zumindest eines der beiden, Ventilschieber
oder Ventilsitz, eine Oberflächenbearbeitung auf, insbesondere eine Beschichtung oder
Härtung. Durch eine solche Oberflächenbearbeitung kann eine Gleit- und Haftreibung
von Ventilschieber und Ventilsitz verringert werden. Zudem kann die Bearbeitung so
ausgebildet sein, dass Verunreinigungen, z. B. Rußpartikel, weniger gut an den Oberflächen
haften. Insgesamt wird hierdurch die Langlebigkeit und die Betriebssicherheit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung begünstigt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die
geneigte Wandung des Ventilschiebers einen gesamten Öffnungswinkel zwischen etwa 40°
und etwa 80° auf, insbesondere bevorzugt zwischen 50° und 70°. Durch die geeignete
Wahl des Konus-Öffnungswinkels wird eine Optimierung im Hinblick auf Resistenz gegen
Verunreinigungen bzw. selbstreinigende Eigenschaften bei Bewegung des Ventilschiebers
sowie eine begrenzte Reibung der Wandungen aneinander erreicht.
[0017] In einer bevorzugten Weiterentwicklung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung enthält
das Fluid Abgas eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wobei
zumindest einer der Kanäle mit einem Abgaskühler verbunden ist. Hierdurch wird dem
Umstand Rechnung getragen, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung in besonders guter
Weise als Regelventil für eine Führung von heißen Gasen, insbesondere Abgasen eines
Verbrennungsmotors, geeignet ist. Grundsätzlich kann die Vorrichtung jedoch allgemein
zur Steuerung eines jeden Fluids, flüssig oder gasförmig, und bei unterschiedlichen
Temperaturbereichen eingesetzt werden.
[0018] Besonders bevorzugt ist dabei zudem ein anderer der Kanäle mit einem Bypasskanal
für das Abgas verbunden. Weiterhin bevorzugt ist der Sypasskanal parallel an dem Abgaskühler
angeordnet und bildet insbesondere mit diesem eine bauliche Einheit. Derartige Abgaskühlermodule
mit integriertem Bypasskanal sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt, etwa
durch die
DE 102 03 003 A1. Solche Abgaskühler erfordern nach dem Stand der Technik regelmäßig eine erste Stelleinheit
zur Verteilung eines Abgasstroms auf Bypasskanal oder Wärmetauscherkanäle sowie eine
zweite Stellvorrichtung zur Regelung der Gesamtgröße des Abgasstroms. Durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann nunmehr eine kleinbauende und einfache Vorrichtung bereitgestellt
werden, mittels der zugleich eine Dosierung des Abgasstroms der Größe nach als auch
eine Verteilung des Abgasstroms auf Bypasskanal und Wärmetauscher erfolgen kann. Zudem
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in besonderem Maße geeignet, eine bauliche Integration
mit einem modulartigen Abgaskühler mit Bypasskanal zu bilden. Hierzu ist in bevorzugter
Weise der Ventilsitz in einem Eintrittsbereich des Abgaskühlers angeordnet, wodurch
die Gesamtvorrichtung besonders kompakt wird. Weiterhin bevorzugt kann es vorgesehen
sein, dass ein Gehäuse zur Aufnahme oder Ausbildung des Ventilsitzes einstückig mit
dem Abgaskühler ausgebildet ist. Diese einstückige Ausbildung kann insbesondere durch
Verschweißung des Gehäuses mit dem Abgaskühler erfolgen. Die vorgenannte
DE 102 03 003 beschreibt ein an den Abgaskühler angrenzendes Gehäuse für eine Stellklappe. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann hier z. B. in einer Modifikation bestehen, in der
die Stellklappe bei nur wenig geänderter Gehäuseform und -größe eine erfindungsgemäße
Vorrichtung aufnimmt, wodurch zugleich eine Regulation des Abgasstroms in seiner Größe
als auch eine definierte Verteilung des Abgasstroms ermöglicht wäre.
[0019] Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der
[0020] Ansprüche 1 bis 17 vorgeschlagen.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus
dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
[0022] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung von der
Seite.
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1.
[0023] Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt
es sich um ein Steuerventil zur Steuerung eines rückgeführten Abgasstroms eines Dieselmotors
eines Personenkraftwagens. Das Ventil hat einen Ventilsitz 1 und einen drehbaren Ventilschieber
2, welcher mit einer drehbaren Welle 3 über Befestigungsmittel 4 fest, aber zu Wartungszwecken
lösbar verbunden ist.
[0024] Die Welle 3 durchgreift den Ventilsitz 1 in einer zentralen Bohrung 1a des Ventilsitzes
1, in welcher die Welle 3 im wesentlichen dichtend geführt ist. Es können in diesem
Durchbrechungsbereich 1a des Ventilsitzes 1 auch zusätzliche Dichtmittel (nicht dargestellt)
vorgesehen sein.
[0025] Der Ventilsitz1 ist an einem Gehäuse 5 fest aufgenommen. Die drehbare Welle 3 durchgreift
eine Öffnung 5a des Gehäuses 5 und ist in dieser Öffnung 5a drehgelagert. Außenseitig
des Gehäuses 5 ist die Welle 3 mit einem Aktuator 6, vorliegend ein Servomotor, verbunden.
Der Aktuator 6 ist über eine Halterung 6a an dem Gehäuse 5 abgestützt. Im Bereich
der Verbindung der Welle 3 mit dem Aktuator 6 ist die Welle 3 in axialer Richtung
durch eine Feder 7 dauerhaft kraftbeaufschlagt; die Feder könnte die Welle 3 jedoch
auch unmittelbar gegen das Gehäuse 5 abstützen. Durch diese Feder 7 wird über die
Kraftbeaufschlagung der Welle 3 der Ventilschieber 2 gegen den Ventilsitz 1 angedrückt,
so dass ein verbleibender Spalt zwischen Ventilsitz 1 und Ventilschieber vermieden
oder verringert wird.
[0026] Sowohl der Ventilschieber 2 als auch der Ventilsitz 1 haben eine im wesentlichen
becherartige Form mit konischen bzw. kegelabschnittförmigen Seitenwänden 2b, 1 b.
Der volle Öffnungswinkel des Kegelabschnitts ist der gleiche bei Ventilschieber und
Ventilsitz und beträgt vorliegend etwa 60°. Ventilschieber 2 und Ventilsitz 1 haben
jeweils einen flachen Bodenbereich 1 c, 2c und einen kragenartigen Randbereich 1 d,
2d. Die kragenförmigen Randbereiche 1d, 2d sind im wesentlichen in Form von Kreisringen
ausgebildet, welche in einer zu der Drehwelle 3 senkrechten Ebene liegen.
[0027] Der Ventilschieber 2 hat in der Nähe des Randbereichs 2d eine erste Sicke 2e und
eine in der Nähe des Bodenbereichs angeordnete zweite Sicke 2f. Bei diesen Sicken
2e, 2f handelt es sich um Rillen, die im Zuge einer Herstellung des Ventilschiebers
aus einer Blechronde mittels Tiefziehen in die konische Wandung 2b eingebracht wurden.
Eine korrespondierende Ausstülpung der konischen Außenwandung bildet eine die konische
Wandung 2b umlaufende ringartige Erhebung aus. Wie aus der Querschnittsdarstellung
gemäß Fig. 1 erkennbar ist, berühren sich die konischen Wände 2b, 1b von Ventilschieber
2 und Ventilsitz 1 lediglich im Bereich dieser ringartigen Berührflächen 2e, 2f. Die
kragenartigen Abschlusswandungen 1 d, 2d berühren sich nur leicht oder es verbleibt
ein geringer Spalt zwischen ihnen, durch den eine noch ausreichende Abdichtung gegen
das Abgas gegeben ist. Den Hauptteil der Kraftabstützung der Federkraft tragen die
ringartigen Berührflächen 2e, 2f.
[0028] Wie insbesondere die Draufsicht gemäß Fig. 2 verdeutlicht, ist in dem Ventilschieber
2 im Bereidh seiner geneigten Wandung 2b eine kreisförmige erste Öffnung 8 als Durchbrechung
vorgesehen. In dem Bereich der geneigten Wandung 1 b des Ventilsitzes 1 ist eine zweite
Öffnung 9 und eine gegenüberliegende dritte Öffnung 10 vorgesehen. Ein erster Kanal
führt das Abgasventil schieberseitig der Vorrichtung zu. Hierzu ist ein nicht dargestelltes
Kanalgehäuse, insbesondere ein einfaches Rohr, an den Ventilsitz 1 oder das Gehäuse
5 angeschlossen und führt in Richtung der Welle 3 von dem Ventilsitz 1 weg. In der
Stellung des Ventilschiebers nach Fig. 2 ist die Vorrichtung geschlossen, so dass
keine oder keine nennenswerte Menge an Abgas durch eine der Öffnungen 9, 10 des Ventilsitzes
gelangen kann.
[0029] Zur besseren Abdichtung der Öffnung 8 von den Öffnungen 9, 10, insbesondere in der
geschlossenen Stellung gemäß Fig. 2, sind an dem Ventilschieber 2 weitere durch tiefgezogene
Sicken gebildete Erhebungen 11 vorgesehen, die im Bereich der konischen Wandung 2b
im wesentlichen senkrecht zu den ringförmigen Erhebungen 2e, 2f verlaufen. Hierdurch
wird eine erhabene Einrahmung der Öffnung 8 geschaffen, die der besseren Abdichtung
bei zugleich möglichst geringer Gesamtreibung des Ventilschiebers 2 auf dem Ventilsitz
1 dient.
[0030] Vorliegend bestehen sowohl Ventilschieber als auch Ventilsitz aus Edelstahl und sind
mittels Tiefziehverfahren in ihre Form gebracht worden. Die Öffnungen 8, 9, 10 können
sowohl vor als auch nach dem Tiefziehverfahren in die Werkstücke eingebracht worden
sein.
[0031] Das Gehäuse 5, das den Ventilsitz 1 aufnimmt und eine Lagerung für die Welle 3 bildet,
stellt zugleich den Eintrittsbereich eines Abgaskühlers mit integrierten Bypasskanal
dar. Bei dem Abgaskühler 12 mit seinem Bypasskanal 13 handelt es sich im Prinzip um
einen in der Druckschrift
DE 102 03 003 A1 beschriebenen Wärmetauscher. Der Abgaskühler 12 hat Anschlüsse 12a, 12b zum Durchlass
eines geeigneten Kühlmittels, beispielsweise aus dem Hauptkühlkreislauf des Verbrennungsmotors.
Der Abgaskühler 12 bildet einen zweiten Kanal und der Bypasskanal 13 bildet einen
dritten Kanal der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Nach der Kühlung im Kühler 12 oder
der wahlweisen Durchleitung durch den Bypass 13 wird der Abgasstrom in einem Rückführkanal
14 zusammengefasst und dem Verbrennungsmotor einlassseitig zugeführt. Bei der vorliegenden
Bauform befindet sich die erste Öffnung 9 des Ventilsitzes 1 im unmittelbaren Eintrittsbereich
des Abgaskühlers 12. Die dem Bypasskanal 13 zugeordnete Öffnung 10 des Ventilsitzes
1 ist in eine Gehäuseausbeulung 5b gerichtet, die mit dem Bypasskanal 13 in Verbindung
steht.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
[0032] Durch Betätigung des Aktuators 6 und die erzwungene kontrollierte Verdrehung der
Welle 3 wird der Ventilschieber 2 in seiner Winkelposition relativ zu dem Ventilsitz
1 verändert. Dabei wird die Eintrittsöffnung 8 des Ventilschiebers 2 entweder in keine
Überdeckung (Fig. 2) mit einer der Öffnungen 9, 10 des Ventilsitzes gebracht oder
in eine teilweise Überdeckung oder in eine vollständige Überdeckung mit einer der
Öffnungen 9, 10. Durch das Maß einer teilweisen Überdeckung kann die Menge des durchtretenden
Abgases eingestellt werden.
[0033] Die Führung der Welle der in den Figuren 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung wird in
einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, insbesondere im Bereich der
Öffnung 5a, mit zumindest einem weiteren O-Ring abgedichtet. Der O-Ring weist zumindest
einen Kühlkanal auf.
1. Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, umfassend
einen ersten Kanal zur Führung des Fluids,
einen zweiten Kanal (12, 5b) zur Führung des Fluids und
ein Ventilelement mit einem Ventilsitz (1) und einem Ventilschieber (2),
wobei der Ventilschieber (2) mit einer antreibbar drehbaren Welle (3) verbunden ist,
wobei durch Drehung der Welle (3) eine erste Öffnung (8) des Ventilschiebers (2) mit
einer zweiten Öffnung (9, 10) des Ventilsitzes (1) zwecks Freigabe eines einstellbaren
Durchtritts von dem ersten Kanal zu dem zweiten Kanal (12, 5b) in Überdeckung bringbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilschieber (2) als bezüglich der drehbaren Welle (3) im wesentlichen rotationssymmetrischer
Körper mit gegenüber der Welle (3) geneigter Wandung ausgebildet ist, wobei der Ventilsitz
(1) eine der geneigten Wandung gegenüberliegende, ebenfalls geneigte Sitzfläche (1b)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (2b) des Ventilschiebers (2) zumindest abschnittsweise konisch ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Kanal (12, 5b) zur Führung des Fluids mit einer dritten, an dem Ventilsitz
(1) angeordneten Öffnung (10) verbunden ist, wobei durch das Drehen der Welle (3)
die erste Öffnung des Ventilschiebers (8) wahlweise mit der zweiten Öffnung (9) oder
der dritten Öffnung (9) des Ventilsitzes (1) in einstellbare Überdeckung bringbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der beiden, Ventilschieber (2) oder Ventilsitz (1), insbesondere
beide, mittels Tiefziehen aus einem Metallblech hergestellt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der beiden, Ventilschieber (2) oder Ventilsitz (1), insbesondere
beide, aus Edelstahl besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber (2) oder Ventilsitz (1), eine die geneigte
Wandung (2b) umlaufende ringartige Erhebung (2e, 2f) vorgesehen ist, durch die eine
Berührfläche der Wandungen (1 b, 2b) definiert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber (2) oder Ventilsitz (1), eine weitere,
zu der ringartigen Erhebung (2e, 2f) nicht parallele Erhebung (11) an der Wandung
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (2) mittels einer Feder (7) in axialer Richtung der Drehwelle
(1) gegen den Ventilsitz (1) kraftbeaufschlagt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (2) durch einen Druck des Fluids gegen den Ventilsitz (1) kraftbeaufschlagt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Welle (3) mittels eines Aktuators (6) antreibbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der beiden, Ventilschieber (2) oder Ventilsitz (1), eine Oberflächenbearbeitung,
insbesondere eine Beschichtung oder Härtung, aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die konische Wandung (2b) des Ventilschiebers (2) einen Öffnungswinkel zwischen etwa
40° und etwa 80°, insbesondere zwischen 50° und 70° aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid Abgas eines Verbrennungsmotors insbesondere eines Kraftfahrzeugs enthält,
wobei zumindest einer der Kanäle mit einem Abgaskühler (12) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderer der Kanäle (5b) mit einem Bypasskanal (13) für das Abgas verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (13) parallel an den Abgaskühler (12) angrenzt und insbesondere mit
diesem eine bauliche Einheit bildet.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (1) in einem Eintrittsbereich des Abgaskühlers (12) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (5) zur Aufnahme oder Ausbildung des Ventilsitzes einstückig mit dem
Abgaskühler (12) ausgebildet ist.
18. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17.