[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, bei dem in einem Boden des Innenraumes
eine Mulde gebildet ist.
[0002] Bei einem bekannten Kältegerät dieser Art ist in einem unteren hinteren Bereich des
Korpus ein Maschinenraum gebildet, und am unteren Rand der Vorderseite des Korpus
sind Einlassöffnungen einer Kühlluftleitung gebildet, über die Kühlluft zwischen dem
Maschinenraum und der Umgebung ausgetauscht wird. Da nicht der gesamte Platz zwischen
den Lüftungsöffnungen an der Korpusvorderseite und dem Maschinenraum für die Kühlluftleitung
benötigt wird, ist am Boden des Innenraumes eine Mulde gebildet, die den Innenraum
des Kältegerätes um diesen nicht benötigten Platz erweitert. Um dennoch eine ebene
Abstellfläche am Boden des Innenraumes zur Verfügung zu haben, ist die Mulde mit einer
verschiebbaren Platte abgedeckt. Dies erschwert die Nutzung der Mulde, da sie zum
Zugreifen auf die verschiebbare Platte freigeräumt werden muss.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, ein Kältegerät anzugeben, das einen im Verhältnis zu seinen
Außenabmessungen geräumigen und gleichzeitig gut nutzbaren Innenraum aufweist.
[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einem Kältegerät mit einer in einem Boden
von dessen Innenraum gebildeten Mulde ein in Tiefenrichtung des Korpus des Geräts
verschiebbarer Auszugkasten in die Mulde eingreift.
[0005] Einer ersten Ausgestaltung zufolge ist die Mulde zur Vorderseite des Korpus hin durch
eine aufrechte Wand begrenzt, und die Ausdehnung eines in die Mulde eingreifenden
Abschnitts des Auszugkastens in Tiefenrichtung des Korpus ist kleiner als die Ausdehnung
der Mulde in Tiefenrichtung des Korpus. Das in dem eingreifenden Abschnitt des Auszugkastens
nutzbare Volumen ist zwar kleiner als das der Mulde, doch kann, indem der Auszugkasten
vorgezogen wird, auch darauf zugegriffen werden, wenn eine über dem Auszugkasten angeordnete
Abdeckplatte nicht angehoben ist.
[0006] Die Ausdehnung des eingreifenden Abschnitts des Auszugkastens beträgt vorzugsweise
zwischen einem und drei Vierteln der Mulde. Eine kleinere Ausdehnung des eingreifenden
Abschnitts führt zu einer schlechten Ausnutzung des Platzes in der Mulde; eine größere
Ausdehnung der Mulde kann die Beweglichkeit des Auszugkastens zu stark einschränken.
[0007] Vorzugsweise hat der in die Mulde eingreifende Abschnitt eine schräge Vorderwand,
um einem Benutzer das Hineinfassen in den in die Mulde eingreifenden Abschnitt des
Auszugkastens und das Greifen von Gegenständen darin zu erleichtern.
[0008] Einer alternativen Ausgestaltung zufolge hat die Mulde einen von der Vorderseite
zur Rückseite des Korpus hin abschüssigen Boden. Ein in die Mulde eingreifender Auszugkasten
bewegt sich beim Herausziehen auf dem Boden der Mulde allmählich aufwärts.
[0009] Die Mulde kann, wie oben beschrieben, am Boden des Korpus eines Kältegerätes gebildet
sein; besonders bevorzugt ist, sie in einer Trennwand zwischen zwei Innenräumen des
Korpus vorgesehen.
[0010] Bei Kombinations-Einbaukältegeräten z. B. bei Kühl- und Gefrierkombinationen tritt
nämlich das Problem auf, dass die Hersteller der Küchenmöbel, in die solche Geräte
eingebaut werden, Möbelfrontplatten in der Regel nur in einer kleinen Zahl unterschiedlicher
Höhen herstellen, die sich überdies von einem Hersteller zum anderen unterscheiden.
Die Türen eines Einbaugeräts sollen durch davor montierte Möbelfrontplatten vollständig
verdeckt werden. Gleichzeitig darf der Spalt zwischen übereinander angeordneten Möbelfrontplatten
nur wenige Millimeter hoch sein. Diese Anforderungen sind nur erfüllbar, wenn entweder
die Abmessungen der Türen genau an die der Frontplatten angepasst sind, oder wenn
am Gerät der Abstand der Türen voneinander so groß ist, dass auch Frontplatten in
unterschiedlichen Größen die Türen verdeckend montierbar sind. Ein großer Abstand
zwischen den Türen macht jedoch eine entsprechend dicke Zwischenwand zwischen den
von den Türen verschlossenen Fächern des Kältegeräts notwendig um auch eine Anlagefläche
für die an den Türen monierten Dichtungen zu schaffen. Eine solche dicke Trennwand
ist jedoch unter dem Gesichtspunkt der thermischen Isolation des Geräts weitgehend
nutzlos, sie beeinträchtigt lediglich das nutzbare Volumen der Fächer. Die Dicke der
Trennwand kann zumindest auf einem großen Teil ihrer Fläche auf das erforderliche
Maß beschränkt werden, indem in ihr eine Mulde geschaffen wird. Eine sinnvolle Nutzung
der Mulde ist durch den Auszugkasten gemäß der Erfindung möglich.
[0011] Um einen bequemen Zugang zum Auszugkasten zum Ein- und Ausladen von sperrigen Gegenständen
zu schaffen, ist eine über dem Auszugkasten angeordnete Abdeckplatte vorzugsweise
in Tiefenrichtung des Korpus unterteilt.
[0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kältegerätes;
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch den unteren Bereich des Kältegerätes der Fig. 1
bei geschlossener Tür und eingesetztem Auszugkasten;
- Fig.3
- einen zu Fig. 2 analogen Schnitt bei geöffneter Tür und herausgezogenem Auszugkasten;
- Fig.4
- einen zu Fig. 2 analogen Teilschnitt durch ein Kombinations-Kältegerät mit zwei übereinanderliegenden
Innenräumen; und
- Fig. 5
- einen zu Fig. 4 analogen Teilschnitt durch ein Kombinations-Kältegerät gemäß einer
abgewandelten Ausgestaltung.
[0013] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes
mit einem Korpus 1 und einer daran angeschlagenen Tür 2. Am unteren Rand der Vorderseite
des Korpus 1, in einer von der Tür 2 in geschlossener Stellung nicht verdeckten Region,
ist ein Lüftungsgitter 3 angebracht, von dem aus eine in der Figur nicht sichtbare
Kühlluftleitung sich durch den Bodenbereich des Korpus 1 hindurch bis zu einem an
der Rückseite gebildeten Maschinenraum erstreckt, in dem ein Verdichter und ein Verflüssiger
untergebracht sind. Eine Einbuchtung 4 des Innenraumes, hinter der sich der Maschinenraum
befindet, ist in der Figur zu erkennen.
[0014] Am Boden 5 des Innenraumes ist eine großflächige Mulde 6 gebildet, an deren Seiten
die Luftleitung entlanggeführt ist. Wie insbesondere in dem Schnitt der Fig. 2 zu
erkennen ist, erstreckt sich die Mulde 6 in Tiefenrichtung des Korpus 1 über einen
Großteil der Ausdehnung des Bodens 5 bis an eine vertikale Wand der Einbuchtung 4.
[0015] Eine in Tiefenrichtung des Korpus 1 in zwei Teile 7, 8 unterteilte Platte teilt den
Innenraum des Korpus 1 in einen oberen und einen unteren Bereich. Der untere Bereich
ist vorgesehen, um einen in Fig. 1 vom Korpus getrennt dargestellten Auszugkasten
9 aufzunehmen.
[0016] Der Auszugkasten hat im Wesentlichen die Form eines nach oben offenen Quaders, an
dessen Unterseite 10 im rückwärtigen Bereich ein Vorsprung 11 nach unten ausgestülpt
ist. Wie in Fig. 2 zu sehen, bildet dieser Vorsprung 11 einen in die Mulde 6 eingreifenden
Abschnitt, wenn der Auszugkasten 9 im Korpus 1 unter der Platte 7, 8 platziert ist.
In der Darstellung der Fig. 2 ruht die Unterseite 10, die den Vorsprung 11 an drei
Seiten umgibt, auf dem die Mulde 6 umgebenden Boden 5 des Innenraumes, während der
Boden des Vorsprungs 11 in geringem Abstand berührungslos über dem Boden der Mulde
6 gehalten ist. Selbstverständlich könnte auch der Boden des Vorsprungs 11 in der
Mulde 6 unmittelbar abgestützt sein. Die Abstützfläche ist dann hinsichtlich ihrer
Tiefe so gewählt, dass der Schwerpunkt des Auszugskastens 9 innerhalb der Abstützfläche
liegt.
[0017] Der Vorsprung 11 füllt die Mulde 6 nur in ihrem hinteren Bereich auf etwa der Hälfte
ihrer Tiefe aus; die vordere Hälfte der Mulde 6 bleibt frei. So ist es möglich, wie
in Fig. 3 gezeigt, bei geöffneter Tür 2 den Auszugkasten 9 vorzuziehen, bis die schräg
abschüssige Vorderseite 12 des Vorsprungs 11 an den vorderen Rand der Mulde 6 anstößt.
In diesem Zustand liegt die vordere Hälfte des Auszugkastens 9 frei, so dass auf den
Inhalt ungehindert zugegriffen werden kann. Um den Zugriff auf den hinteren Bereich
des Auszugkastens und insbesondere den Inhalt des Vorsprungs 11 zu erleichtern, ist
der vordere Teil 7 der Platte abnehmbar, oder, wie in der Figur gezeigt, um eine Achse
in Höhe seines hinteren Randes schwenkbar. Es könnten auch Führungsschienen an den
Seitenwänden des Innenraumes vorgesehen sein, die es erlauben, den vorderen Plattenteil
7 unter den hinteren Teil 8 zu schieben, um den Zugriff auf das Innere des Auszugkastens
9 zu erleichtern.
[0018] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältegerätes in einem
Teilschnitt. Es handelt sich hier um ein vereinfacht dargestelltes Einbau-Kombinations-Kältegerät
mit zwei Innenräumen, einem oberen Kühlraum 13 und einem unteren Gefrierraum 14, die
jeweils durch eine eigene Tür 15 bzw. 16 im Wesentlichen luftdicht verschließbar sind.
Die Dicke einer Trennwand 17 zwischen den Räumen 13, 14 ist in ihrem vorderen Bereich
durch die Anforderung bestimmt, dass zwischen den Türen 15, 16 ein Spalt von ein paar
Zentimetern Höhe vorhanden sein soll, der es ermöglicht, die Türen 15, 16 mit Möbelfrontplatten
variabler Höhe vollständig zu verdecken. Diese Dicke ist erheblich größer als für
eine thermische Isolierung der Räume 13, 14 voneinander erforderlich. Um das Volumen
des Korpus 1 effizient zu nutzen, ist daher im Boden 5 des Kühlraumes 13 eine Mulde
6 gebildet, die sich von einer vorderen Kante 18 in einem Abstand von wenigen Zentimetern
von der Vorderseite des Korpus 1 bis zur Rückwand 19 des Korpus erstreckt. Wie mit
Bezug auf Figuren 1 und 2 beschrieben, ist im Kühlraum 13 ein Auszugkasten 9 untergebracht,
an dessen Unterseite 10 ein in die Mulde 6 eingreifender Vorsprung 11 gebildet ist,
der die Mulde 6 nur auf einem Teil ihrer Tiefe ausfüllt, so dass der Auszugkasten
9 verschiebbar ist.
[0019] Fig. 5 zeigt eine dritte Ausgestaltung der Erfindung in einem zu Fig. 4 analogen
Teilschnitt. Wiederum ist eine Mulde, hier mit 21 bezeichnet, in einer Trennwand 17
zwischen einem oberen und einem unteren Innenraum 13, 14 eines Kältegerätekorpus 1
gebildet. Der Boden der Mulde 21 ist von der Vorderseite zur Rückseite des Korpus
1 hin gleichmäßig abschüssig. Auf ihm ruht der Boden eines in die Mulde 21 eingreifenden
Vorsprungs eines Auszugkastens 22. Seitenwände des Auszugkastens 23 haben jeweils
Oberkanten 23, die in einem vorderen Bereich, unterhalb eines Vorderteiles 7 einer
zweigeteilten Abdeckplatte, parallel zum Boden der Mulde abschüssig und in einem hinteren
Bereich, unterhalb eines hinteren Teiles 8 der Abdeckplatte, horizontal verlaufen.
Der Auszugkasten 22 gleitet beim Herausziehen auf dem Boden der Mulde 21 schräg aufwärts,
bis die horizontalen hinteren Bereiche der Oberkanten 23 unter das Vorderteil 7 der
Abdeckplatte stoßen. Aufgrund des gleichmäßig abschüssigen Verlaufs des Bodens des
Vorsprunges 11 ist in dieser Stellung das gesamte Innere des Auszugkastens gut zugänglich.
[0020] Denkbar ist auch, die Oberkanten 23 auf der gesamten Tiefe des Auszugkastens 22 parallel
zum Boden der Mulde 21 abschüssig zu machen, wie in Fig. 5 durch eine punktierte Linie
angedeutet. So ist der Auszugkasten 22 komplett herausziehbar, ohne an die Abdeckplatte
anzuschlagen.
1. Kältegerät mit einem wenigstens einen Innenraum (13, 14) umschließenden Korpus (1),
bei dem in einem Boden (5;17) des Innenraums (13) eine Mulde (6; 21) gebildet ist,
gekennzeichnet durch einen in die Mulde (6;21) in Tiefenrichtung des Korpus (1) verschiebbar eingreifenden
Auszugkasten (9;22).
2. Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde (6) zur Vorderseite des Korpus (1) hin durch eine aufrechte Wand begrenzt
ist und dass die Ausdehnung eines in die Mulde (6) eingreifenden Abschnitts (11) des
Auszugkastens (9) in Tiefenrichtung des Korpus (1) kleiner ist als die Ausdehnung
der Mulde (6) in Tiefenrichtung des Korpus (1).
3. Kältegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung des eingreifenden Abschnitts (11) zwischen einem und drei Vierteln
der Ausdehnung der Mulde (6) beträgt.
4. Kältegerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Mulde (6) eingreifende Abschnitt (11) eine schräge Vorderwand (12) aufweist.
5. Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mulde (21) einen von der Vorderseite zur Rückseite des Korpus (1) hin abschüssigen
Boden aufweist.
6. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Mulde (6 ;21) aufweisende Boden eine Trennwand (17) zwischen zwei Innenräumen
(13, 14) des Korpus (1) ist.
7. Kältegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der zwei Innenräume (13, 14) eine an einer Vorderkante der Trennwand (17) dichtende
Tür (15, 16) zugeordnet ist.
8. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Auszugkasten (9; 22) ein in Tiefenrichtung des Korpus (1) unterteilte Abdeckplatte
(7, 8) angeordnet ist.