(19)
(11) EP 1 783 713 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.05.2007  Patentblatt  2007/19

(21) Anmeldenummer: 05110342.2

(22) Anmeldetag:  04.11.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G08B 17/107(2006.01)
G08B 29/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Siemens Schweiz AG
8047 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Kurt
    8708 Männedorf (CH)
  • Steiner, Peter
    8645 Jona (CH)

(74) Vertreter: Berg, Peter et al
Siemens AG Postfach 22 16 34
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) Manipulationssicherung eines Brandmelders


(57) Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Unterscheidung eines Brandes von einer Manipulation eines Brandmelders (BM) mit mindestens zwei je eine Lichtquelle (S1, S2) und einen Lichtempfänger (E1, E2) enthaltenden Sensoreinheiten (SE1, SE2) und eine Abdeckplatte (AP) mit jeweils mindestens zwei Licht-Aus- und Eintrittsfenster, mit diesem im Außenbereich des Brandmelders (BM) zumindest eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht wird. Erfindungsgemäss sind bei der Abdeckplatte (BM) jeweils die Licht-Aus- und Licht-Eintrittsfenster mit einem Licht leitenden Element (LL) derart verbunden sind, dass Licht von der Lichtquelle (S1, S2) der einen Sensoreinheit(SE1, SE2) mit dem Lichtempfänger (E2, E1) der weiteren Sensoreinheit (SE2, SE1) empfangen wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterscheidung eines Brandes von einer Manipulation bei einem mindestens zwei je eine Lichtquelle und einen Lichtempfänger enthaltenden Sensoreinheiten und eine Abdeckplatte mit jeweils mindestens zwei Licht-Aus- und Eintrittsfenster umfassenden Brandmelder, mit dem im Außenbereich des Brandmelders zumindest eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht wird

[0002] Jeder an der Decke eines baulich begrenzten Raumes befestigter optischer Brandmelder, der keine geschlossene Messkammer hat, also Streulicht aus dem Außenbereich des Brandmelders empfängt, kann durch großflächige Objekte wie zum Beispiel einer Hand, Putzinstrumente etc. blockiert bzw. derart manipuliert werden, dass zum Beispiel entweder keine Überwachung einer Brandkenngrösse seitens des Brandmelders mehr erfolgen kann oder ein Fehlalarm aufgrund falscher Informationen wie zum Beispiel Wasserdampf, Nebel etc., die als Brandkenngrösse vom Brandmelder interpretiert werden, ausgelöst wird. Derartige Manipulationen müssen klar von Rauch bzw. einem Brand unterschieden werden können, damit eine sichere Überwachung eines baulich begrenzten Raumes gewährleistet ist. Brandmelder, die eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren im Außenbereich des Brandmelders, bestehen im Allgemeinen aus mindestens zwei Sensoreinheiten, die je aus einer Sende- und einer Empfängereinheit bestehen und in die Decke integriert oder auf der Decke befestigt sein können. Zum Schutz der Sensoreinheiten wird meist eine Abdeckplatte mit Ein- und Austrittsfenstern für das Licht verwendet. Ist die Manipulation in der Nähe eines Austrittsfensters, so kann der Brandmelder dies u. a. durch das Streulicht feststellen. Liegt die Manipulation jedoch auf dem Austrittsfenster auf oder handelt es sich gar um Dampf, so müssen zusätzliche Massnahmen getroffen werden.

[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, eine möglichst einfache und effiziente Möglichkeit für die Erkennung einer Manipulation eines Brandmelders, der im Außenbereich des Brandmelders eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht, vorzuschlagen.

[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0005] Ein Kern der Erfindung ist darin zu sehen, dass zur Unterscheidung eines Brandes von einer Manipulation eines Brandmelders mit mindestens zwei je eine Lichtquelle und einen Lichtempfänger enthaltenden Sensoreinheiten und eine Abdeckplatte mit jeweils mindestens zwei Licht-Aus- und Eintrittsfenster, mit diesem im Außenbereich des Brandmelders zumindest eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht wird. Erfindungsgemäss sind bei der Abdeckplatte jeweils die Licht-Aus- und Licht-Eintrittsfenster mit einem Licht leitenden Element derart verbunden, dass das an der Außenfläche der Abdeckung reflektierte von der Lichtquelle der einen Sensoreinheit stammende Licht mit dem Lichtempfänger der weiteren Sensoreinheit empfangen wird. Als Licht leitendes Element wird zum Beispiel ein Tunnel, ein Graben bzw. eine Vertiefung und/oder eine Glasfaserverbindung in der Abdeckplatte verwendet. Dabei kann das Licht leitende Element mit einem Licht reflektierenden Material, wie zum Beispiel einer spiegelnden Metallbeschichtung zur Effizienzsteigerung ausgekleidet werden. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn stark gebündeltes Laserlicht für das Streulichtverfahren verwendet wird, da das von der Außenseite des Fensters, also der äußeren Grenzfläche des Licht-Austrittsfensters, zurück gestreute Licht sicher in den Lichtleiter geleitet werden muss. Die Abdeckplatte kann aus Kunststoff, Metall, Holz, Glas etc. bestehen. Als Licht, das von der Lichtquelle ausgesandt wird, kann vorzugsweise stark gebündeltes Laserlicht oder ein anderes dafür geeignetes Licht verwendet werden. Der Brandmelder mit den mindestens zwei Sensoreinheiten wird an der Decke des baulich begrenzten Raumes befestigt. Dabei kann er in die Decke integriert oder auf der Decke montiert werden.

[0006] Ein großer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf einfache Weise vom Brandmelder unterschieden werden kann, ob ein Brand oder eine Manipulation vorliegt. Insbesondere das Auslösen eines Fehlalarms beim Brandmelder durch eine Manipulation zum Beispiel durch Abdeckung des Licht-Austrittsfensters oder durch Dampf auf dem Licht-Austrittfensters kann auf sehr einfache Art und Weise vermieden werden.

[0007] Die Erfindung wird anhand eines in einer Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt die folgende Figur eine Anordnung mittels Licht leitende Elemente, die in der Brandmelderabdeckung bzw. Abdeckplatte integriert sind.

[0008] Figur 1 zeigt einen Brandmelder, der nach dem Streulichtverfahren eine Brandkenngrösse im Außenbereich R des Brandmelders BM überwacht. Der Brandmelder BM weißt zwei Sensoreinheiten SE1, SE2 mit je einer Lichtquelle bzw. Licht-Sendeeinheit S1, S2 und einer Licht-Empfängereinheit E1, E2 auf. Zur Licht-Strahlenbündelung werden Optikelemente O wie zum Beispiel optische Linsen verwendet. Idealerweise wird stark gebündeltes Laserlicht zur Überwachung der Brandkenngrösse gemäss dem Streulichtverfahren verwendet, jedoch ist prinzipiell jede Art von Licht vorstellbar. Zum Abdecken insbesondere zum Schutz der Sensoreneinheiten SE1, SE2 wird beim Brandmelder BM eine Abdeckplatte AP verwendet. Diese Abdeckplatte kann eine beliebige Form wie zum Beispiel eine runde Form haben. Die Abdeckplatte AP kann aus Holz, Metall, Kunststoff, Glas etc. hergestellt werden und besitzt Licht-Eintritt- EF und Licht-Austrittfenster AF. In der Abdeckplatte AP sind Licht leitende Elemente LL, so genannte Lichtleiter vorhanden, sodass die Lichtquelle S2 mit dem Lichtempfänger E1 und die Lichtquelle S1 mit dem Lichtempfänger E2 verbunden ist. Ein Teil des an der äußeren Oberfläche des Austrittfenster AF reflektierten Lichtes wird in die jeweiligen Lichtleiter LL eingekoppelt. Im normalen Betrieb wird nur wenig Licht mit bekannter Stärke zurückgeworfen und über den Lichtleiter LL zum Empfänger E1, E2 der jeweiligen Sensoreinheit SE2, SE1 geleitet. Der zugehörige Signalpegel d. h. die Stärke des empfangenen Lichtes kann als Überwachungssignal für die korrekte Funktion des jeweiligen Senders S1, S2 verwendet werden. Liegt jedoch eine Manipulation oder eine Verschmutzung des Austrittsfensters AF in unzulässiger Weise vor, so wird dieses zusätzliche Licht diffus reflektiert und in den Lichtleiter LL gekoppelt. Auf Grund der Signalzunahme bzw. des Anstiegs der Stärke des am Lichtempfänger E1, E2 empfangenen Lichtes kann dann eine solche Situation (Manipulation) vom Normalbetrieb unterschieden werden. Eine Manipulation des Brandmelders kann also angenommen werden, wenn ein zum Beispiel vorher definierter Schwellwert für die Stärke des am Lichtempfänger E1, E2 empfangenen Lichtes überschritten wird. Da Licht vom einen Austrittsfenster AF auf den Lichtempfänger des anderen Kanals geleitet wird, ist es nun möglich zu unterscheiden ob bei der Überwachung einer Brandkenngrösse tatsächlich ein Brand oder eine Manipulation vorliegt. Als Manipulation wird zum Beispiel die Abdeckung eines Licht-Austrittsfensters AF, Dampf, Nebel etc. angesehen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Unterscheidung eines Brandes von einer Manipulation eines Brandmelders (BM) mit mindestens zwei je eine Lichtquelle (S1, S2) und einen Lichtempfänger (E1, E2) enthaltenden Sensoreinheiten (SE1, SE2) und eine Abdeckplatte (AP) mit jeweils mindestens zwei Licht-Aus- und Eintrittsfenster, mit diesem im Außenbereich des Brandmelders (BM) zumindest eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Abdeckplatte (BM) jeweils die Licht-Aus- und Licht-Eintrittsfenster mit einem Licht leitenden Element (LL) derart verbunden sind, dass an der Außenfläche der Abdeckung reflektierte Licht von der Lichtquelle (S1, S2) der einen Sensoreinheit(SE1, SE2) mit dem Lichtempfänger (E2, E1) der weiteren Sensoreinheit (SE2, SE1) empfangen wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Licht leitende Element (LL) ein Tunnel, ein Graben und/oder eine Glasfaserverbindung in der Abdeckplatte (AP) verwendet werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Licht leitende Element (LL) mit einem Licht reflektierenden Material beschichtet wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Herstellung der Abdeckplatte (AP) Kunststoff, Metall und/oder Holz verwendet wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Licht stark gebündeltes Laserlicht verwendet wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Brandmelder (BM) an der Decke eines baulich begrenzten Raumes befestigt wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stärke des am Lichtempfänger (E1, E2) empfangenen Lichtes gemessen wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Überschreitung eines Schwellwertes eine Manipulation des Brandmelders angenommen wird.
 
9. Brandmelder (BM) zur Unterscheidung eines Brandes von einer Manipulation mit dem im Außenbereich des Brandmelders zumindest eine Brandkenngrösse nach dem Streulichtverfahren überwacht wird

- mit mindestens zwei je eine Lichtquelle (S1, S2) und einen Lichtempfänger (E1, E2) enthaltenden Sensoreinheiten (SE1, SE2) zum Senden und Empfangen von Licht,

- mit einer jeweils mindestens zwei Licht-Aus- (AF) und Eintrittsfenster (EF) umfassenden Abdeckplatte (AP), die mit einem Licht leitenden Element (LL) derart verbunden sind, dass das an der Außenfläche der Abdeckung reflektierte Licht von der Lichtquelle (S1, S2) der einen Sensoreinheit (SE1, SE2) mit dem Lichtempfänger (E2, E1) der weiteren Sensoreinheit (SE2, SE1) empfangen wird.


 




Zeichnung







Recherchenbericht