(19)
(11) EP 1 785 123 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.2007  Patentblatt  2007/20

(21) Anmeldenummer: 06123593.3

(22) Anmeldetag:  07.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61G 13/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 14.11.2005 DE 102005054174

(71) Anmelder: MAQUET GmbH & Co. KG
76437 Rastatt (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Guido
    76135, Karlsruhe (DE)
  • Bürstner, Markus
    76137, Karlsruhe (DE)
  • Kottmann, Heiko
    76437, Rastatt (DE)

(74) Vertreter: Schaumburg, Thoenes, Thurn, Landskron 
Patentanwälte Postfach 86 07 48
81634 München
81634 München (DE)

   


(54) Patientenlagerfläche für einen Operationstisch


(57) Bei einer Patientenlagerfläche für einen Operationstisch, umfassend eine Mehrzahl von Lagerflächenabschnitten (18, 32, 70, 72), von denen ein Mittelabschnitt (18) zur Verbindung mit der Stützsäule des Operationstisches ausgebildet ist und die über Schnittstellen (30, 68) lösbar miteinander gekoppelt sind, wobei mindestens ein Lagerflächenabschnitt (70, 72) im Bereich einer Schnittstelle (68) relativ zu einem benachbarten Lagerflächenabschnitt (32) verstellbar ist, ist der Mittelabschnitt (18) der Lagerfläche (16) an mindestens einem seiner Enden über eine erste Schnittstelle (30) mit dem einen Ende eines Zwischenabschnittes (32) verbindbar, der an seinem anderen Ende über eine zweite Schnittstelle (68) mit einem weiteren Lagerflächenabschnitt (70, 72) verbindbar ist, wobei die erste Schnittstelle (30) zwei für eine starre Verbindung formschlüssig ineinander greifende erste Koppelelemente (34, 36) hat, die beim Ineinandergreifen in Kontakt miteinander tretende Übertragungselemente zum Übertragen von Signalen und/oder Energie haben, und wobei die zweite Schnittstelle (68) zwei zum formschlüssigen Eingriff miteinander bestimmte zweite Koppelelemente umfasst, von denen das an dem Zwischenabschnitt (32) angeordnete zweite Koppelelement (74) durch einen an dem Zwischenabschnitt angeordneten Stellantrieb um eine zur Lagerflächenebene parallele und zur Lagerflächenlängsrichtung senkrechte Achse verstellbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Patientenlagerfläche für einen Operationstisch, umfassend eine Mehrzahl von Lagerflächenabschnitten, von denen ein Mittelabschnitt zur Verbindung mit der Stützsäule des Operationstisches ausgebildet ist und die über Schnittstellen lösbar miteinander gekoppelt sind, wobei mindestens ein Lagerflächenabschnitt im Bereich einer Schnittstelle relativ zu einem benachbarten Lagerflächenabschnitt verstellbar ist.

[0002] Es sind zahlreiche Patientenlagerflächen bekannt, bei denen die einzelnen Abschnitte oder Segmente gegeneinander verstellbar oder verschwenkbar sind. Die Verstellung kann manuell oder auch motorisch erfolgen. Bei der motorischen Verstellung muss die Energie zum Antrieb der Motoren über die Gelenkstellen geleitet werden. Dies erschwert das Auswechseln einzelner Lagerflächenabschnitte. Gerade das Auswechseln der Flächenabschnitte ist aber erwünscht, um die Patientenlagerfläche an unterschiedliche Operationen anpassen zu können und damit die Flexibilität des Lagerflächensystems zu erhöhen. Allerdings birgt die Auswechselbarkeit von Lagerflächenabschnitten auch die Gefahr, dass für eine gegenseitige Verbindung nicht bestimmte Lagerflächenabschnitte miteinander kombiniert werden, wodurch entweder Teile der Lagerfläche beschädigt werden können, oder gar eine Gefährdung für den Patienten oder das OP-Personal entsteht.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patientenlagerfläche der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sie mit möglichst geringem technischen Aufwand eine möglichst hohe Flexibilität und eine hohe Sicherheit bei der Handhabung gewährleistet.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Mittelabschnitt der Lagerfläche an mindestens einem seiner Enden über eine erste Schnittstelle mit dem einen Ende eines Zwischenabschnittes verbindbar ist, der an seinem anderen Ende über eine zweite Schnittstelle mit einem weiteren Lagerflächenabschnitt verbindbar ist, dass die erste Schnittstelle zwei für eine starre Verbindung formschlüssig ineinander greifende erste Koppelelemente hat, die beim Ineinandergreifen in Kontakt miteinander tretende Übertragungselemente zum Übertragen von Signalen und/oder Energie haben, und dass die zweite Schnittstelle zwei zum formschlüssigen Eingriff miteinander bestimmte zweite Koppelelemente umfasst, von denen das an dem Zwischenabschnitt angeordnete zweite Koppelelement durch einen an dem Zwischenabschnitt angeordneten Stellantrieb um eine zur Lagerflächenebene parallele und zur Lagerflächenlängsrichtung senkrechte Achse verstellbar ist.

[0005] Es hat sich gezeigt, dass es für die meisten Operationen gar nicht unbedingt erforderlich ist, dass sämtliche Lagerflächenabschnitte jeweils relativ zu ihrem benachbarten Lagerflächenabschnitt motorisch verstellbar sind. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist der Zwischenabschnitt praktisch als Antriebsmodul ausgebildet. Benötigt man eine motorische Verstellung, so wird der Zwischenabschnitt mit dem Mittelabschnitt der Lagerfläche gekoppelt, wobei von dem Mittelabschnitt oder von der Stützsäule über den Mittelabschnitt Antriebsenergie über die erste Schnittstelle übertragen wird. Der Zwischenabschnitt enthält dann den Stellantrieb, mit dem ein an ihm über die zweite Schnittstelle angekoppelter Lagerflächenabschnitt verstellt werden kann. Eine Übertragung von Antriebsenergie über die zweite Schnittstelle ist nicht erforderlich. Gleichzeitig besteht weiterhin die Möglichkeit, den Zwischenabschnitt wegzulassen und bestimmte Lagerflächenabschnitte direkt mit dem Mittelabschnitt der Patientenlagerfläche zu koppeln.

[0006] Um ein rasches und zuverlässiges Einkoppeln an den Schnittstellen zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn bei beiden Schnittstellen jeweils eines der Koppelelemente mit mindestens einem Haken und das andere Koppelelement mit mindestens einer komplementären Hakenaufnahme versehen ist. Um ein unbeabsichtigtes Aushebeln dieser Hakenverbindung zu vermeiden, ist es zweckmäßig, wenn die miteinander in Eingriff stehenden Koppelelemente der Schnittstellen durch eine formschlüssige Verriegelung miteinander verriegelbar sind.

[0007] Um sicherzustellen, dass der Zwischenabschnitt nur in einer bestimmten Lage mit dem Mittelabschnitt gekoppelt werden kann und um das Zusammenkoppeln nicht für einander bestimmter Flächenabschnitte zu vermeiden, sind die Koppelelemente der ersten und zweiten Schnittstelle nicht wechselseitig kompatibel.

[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenlagerfläche ist ein weiterer Lagerflächenabschnitt, der mit dem Zwischenabschnitt über eine zweite Schnittstelle koppelbar ist, an seinem anderen Ende über eine dritte Schnittstelle mit einem Zubehörteil koppelbar. Diese dritte Schnittstelle kann formschlüssig ineinander greifende dritte Koppelelemente umfassen, die eine sichere Kopplung gewährleisten.

[0009] Vorzugsweise sind die dritten Koppelelemente so ausgebildet, dass das zubehörseitige dritte Koppelelement kompatibel mit dem an dem Mittelabschnitt angeordneten ersten Koppelelement ist und dass das an dem weiteren Lagerflächenabschnitt angeordnete dritte Koppelelement inkompatibel mit dem am Zwischenabschnitt angeordneten ersten Koppelelement ist. Damit kann zwar das Zubehörteil direkt an dem Mittelabschnitt angekoppelt werden, der Zwischenabschnitt und der weitere Lagerabschnitt können aber nicht miteinander vertauscht werden. Eine solche Vertauschung könnte dazu führen, dass zu viele und zu schwere Flächenabschnitte aneinander gekoppelt werden, so dass die Funktion und die Sicherheit der Patientenlagerfläche nicht mehr gewährleistet sind.

[0010] Vorzugsweise umfasst der Stellantrieb an dem Zwischenabschnitt eine von einem Motor angetriebene Gewindeschnecke und ein von dieser angetriebenes Schneckenrad, wobei das verstellbare zweite Koppelelement an dem Zwischenabschnitt drehfest mit dem Schneckenrad verbunden ist.

[0011] Eine große Vielfalt von Einstellmöglichkeiten der Patientenlagerfläche ergibt sich dadurch, dass bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenlagerfläche der Mittelabschnitt zwei Segmente umfasst, die um eine quer zur Längsrichtung der Lagerfläche gerichtete Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar sind.

[0012] Bei der erfindungsgemäßen Lösung verfügt also der Mittelabschnitt der Lagefläche an mindestens einem seiner Enden über eine erste Schnittstelle, an der ein zweites Lagerflächenelement angebracht werden kann.

[0013] Dieses zweite Element kann aber auch ein röntgenstrahlendurchlässiges CfK-Modul, ein Extensionsgerät oder anderes spezielles Zubehör sein, welches anforderungsbedingt keine motorische Verschwenkbarkeit, im Gegenzug aber eine hohe mechanische Belastbarkeit der Koppelelemente erfordert. Da kein Lagerflächengelenk diese erste Schnittstelle verschwenken muss, können diese Koppelelemente sehr steif und belastbar gestaltet werden.

[0014] Dieses zweite Element kann auch der Zwischenabschnitt sein, der mit einem weiteren Lagerflächenelement verbindbar ist, wobei ein in dem Zwischenabschnitt integrierter Stellantrieb das ankoppelbare Lagerflächenelement um eine zur Lagerflächenebene parallele und zur Lagerflächenlängsrichtung senkrechte Achse verschwenken kann. Die erste Schnittstelle ist dazu mit Energie- und Signal-Übertragungselementen ausgestattet, die mit dem ersten Zwischenabschnitt in Kontakt treten können.

[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine teilweise schematische Seitenansicht eines Operationstisches mit einer erfindungsgemäßen Patientenlagerfläche,
Fig. 2
eine perspektivische, teilweise schematische Draufsicht auf eine in ihre einzelnen Lagerflächenabschnitte zerlegte Lagerfläche,
Fig. 3
eine schematische perspektivische Darstellung eines an dem Mittelabschnitt angeordneten Koppelelementes der ersten Schnittstelle,
Fig. 4
eine der Figur 3 entsprechende Darstellung des an dem Zwischenabschnitt angeordneten Koppelelementes der ersten Schnittstelle,
Fig. 5
eine schematische Schnittdarstellung durch die miteinander in Eingriff stehenden Koppelelemente der ersten Schnittstelle,
Fig. 6
eine perspektivische Darstellung der zum gegenseitigen Eingriff miteinander bestimmten Koppelelemente der dritten Schnittstelle,
Fig. 7
eine der Figur 4 entsprechende Darstellung des an einem Zubehörteil angeordneten Koppelelementes der dritten Schnittstelle,
Fig. 8
eine teilweise schematische Darstellung der zum gegenseitigen Eingriff miteinander bestimmten Koppelelemente der zweiten Schnittstelle,
Fig. 9
eine teilweise perspektivische Anordnung der miteinander in Eingriff stehenden Koppelelemente der zweiten Schnittstelle,
Fig. 10
das am Zwischenabschnitt angeordnete verstellbare Koppelelement der zweiten Schnittstelle einschließlich seines Stellantriebes allein und
Fig. 11
eine perspektivische Darstellung des an dem weiteren Lagerflächenabschnitt angeordneten Koppelelementes der zweiten Schnittstelle allein.


[0016] Der in Figur 1 dargestellte Operationstisch umfasst eine Stützsäule 10 mit einem Säulenfuß 12 und einem Säulenkopf 14, an dem eine allgemein mit 16 bezeichnete Patientenlagerfläche gelagert ist.

[0017] Die Patientenlagerfläche 16 ist aus einer Mehrzahl von lösbar miteinander gekoppelten Segmenten oder Modulen zusammengesetzt. In jedem Falle umfasst sie einen Mittelabschnitt 18, der in den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen der Lagerfläche 16 aus zwei Segmenten 20 aufgebaut ist. Diese sind mit ihren Holmen 22 um eine gemeinsame Welle 24 schwenkbar an einem Verbindungsrahmen 26 gelagert, der mit einem nicht dargestellten Sattel koppelbar ist, der seinerseits auf einer konvex gekrümmten Führungsbahn 28 des Säulenkopfes 14 verfahrbar ist. In der Figur 1 befindet sich dieser Sattel nahe dem rechten Ende der Führungsbahn 28. Der Verbindungsrahmen 26 trägt Antriebsvorrichtungen, um die Segmente 22 und damit die gesamte Lagerfläche 16 um die Achse der Welle 24 zu verschwenken. Damit kann die Lagerfläche 16 in der gewünschten Weise geneigt werden oder auch ihre horizontale Lage beibehalten, wenn der Sattel auf der Führungsbahn 28 verschoben wird. Die Verstellung der Lagerfläche 16 insgesamt und ihre Verbindung mit der Säule 10 brauchen hier aber nicht näher erläutert zu werden.

[0018] Der Mittelabschnitt 18 ist an seinen Enden, d.h. an den Enden der Holme 22 jeweils über eine erste Schnittstelle 30 mit Zwischenabschnitten 32 koppelbar, die als Gelenkmodule ausgebildet sind. Die Schnittstelle 30 umfasst jeweils zum Eingriff miteinander bestimmte erste Koppelelemente 34, 36, die an dem Mittelabschnitt 18, d.h. an den Holmen 22 eines Segmentes 20 bzw. an den ihnen entsprechenden Holmen 38 des Zwischenabschnittes 32 angeordnet und in den Figuren 3 bis 5 näher dargestellt sind.

[0019] Das am Mittelabschnitt 18 angeordnete, in Figur 3 dargestellte Koppelelement 34 ist blockförmig ausgebildet und hat an seiner Oberseite einen Wulst 40, hinter dem eine rinnenförmige Vertiefung 42 ausgebildet ist. Das in Figur 4 dargestellte Gegenkoppelelement der ersten Schnittstelle 30 hat eine Aufnahmetasche 44 zur Aufnahme des blockförmigen ersten Koppelelementes 34 und an dem oberen Rand dieser Aufnahmetasche 44 einen breiten hakenförmigen Wulst 46 mit einer dahinter liegenden Rinne 48 (Figur 5). Wenn die ersten Koppelelemente 34 und 36 ineinander greifen, liegt der Wulst 40 des Koppelelementes 34 in der Rinne 48 und der Wulst 46 in der Rinne 42, wie dies Figur 5 zeigt.

[0020] An den einander zugewandten Kontaktflächen 50 und 52 der beiden Koppelelement 34 und 36 sind Kontaktelemente zur Energie- und Signalübertragung ausgebildet. In der Kontaktfläche 50 sind hierzu Aufnahmebohrungen 54 vorgesehen, in denen Kontaktelemente 56 liegen (Figur 5), die mit einer Schaltungsplatine 58 verbunden sind. In der Gegenkontaktfläche 52 des Gegenkoppelelementes 36 sind Kontaktstifte 60 federnd verschiebbar gelagert, die zum Eingriff in die Aufnahmebohrungen 54 und zur Kontaktgabe mit den Kontaktelementen 56 bestimmt sind, wie dies Figur 5 zeigt. Damit können Signale und Strom zwischen der Säule 10 und den Zwischenabschnitten 32 über den Mittelabschnitt 18 übertragen werden.

[0021] In der in der Figur 5 dargestellten Kopplungsstellung können die Koppelelemente 34 und 36 durch einen federbelasteten Verriegelungsstift 62 miteinander verriegelt werden, der in eine Aussparung 64 in dem Gegenkoppelelement 36 eingreift. Zum Entkoppeln kann dieser Verriegelungsstift 62 über einen Druckknopf 66 eingedrückt werden, so dass die beiden Koppelelemente 34 und 36 wieder voneinander getrennt werden können.

[0022] Der jeweilige Zwischenabschnitt 32 ist an seinem dem Mittelabschnitt 18 abgewandten Ende über eine zweite Schnittstelle 68 mit einem weiteren Lagerflächenabschnitt 70 (in Figur 2 rechts) oder 72 (in Figur 2 links) koppelbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Lagerflächenabschnitt 70 von einer Rückenplatte und der Lagerflächenabschnitt 72 von einer Beinplatte gebildet. Die Koppelelemente der zweiten Schnittstelle 68 sollen nun anhand der Figuren 8 bis 11 näher erläutert werden. Die Figuren 8 bis 11 zeigen die zum Eingriff miteinander bestimmten Koppelelemente im Bereich von jeweils einem Holm der miteinander zu verbindenden Lagerflächenabschnitte. Das dem Zwischenabschnitt 32 zugeordnete Koppelelement 74 umfasst eine äußere Hakenaufnahme 76 (Figur 8) und eine innere Hakenaufnahme 78 (Figur 10), die jeweils drehfest mit einem scheibenförmigen Deckelflansch 80 bzw. 82 eines zylindrischen Getriebegehäuses 82 verbunden sind. Diese Deckelflansche 80, 82 sind drehfest mit einem innerhalb des Getriebegehäuses 84 gelagerten nicht dargestellten Schneckenrad verbunden, das mit einer in einem Gehäuseblock 86 gelagerten und mit einem nicht dargestellten Elektromotor gekoppelten Getriebeschnecke kämmt. Durch Betätigung des Motors können die Hakenaufnahmen 76 und 78 gemeinsam um die Achse 88 des Schneckenrades gedreht werden.

[0023] Das dem Koppelelement 74 zugeordnete Gegenkoppelelement 90 an dem weiteren Lagerabschnitt 70 ist von zwei flachen Endabschnitten eines Holmes 92 des Lagerabschnittes 70 gebildet, die mit zu den Hakenaufnahmen 76 und 78 komplementären Haken 94 und 96 versehen sind. Werden die Haken 94 und 96 in die Hakenaufnahmen 76 und 78 eingehängt, so schließen die beiden Holmabschnitte das Getriebegehäuse 84 zwischen sich ein, wie dies Figur 9 zeigt. Zum Verriegeln der beiden Koppelelemente 74 und 90 der zweiten Schnittstelle 68 dient ein Verriegelungshaken 98, der an dem Holm 92 um eine Achse 100 schwenkbar gelagert ist und in eine an der inneren Hakenaufnahme 78 ausgebildete Aussparung 102 einschnappt, wenn die beiden Koppelemente 74 und 90 in Eingriff miteinander stehen. Dieser Verriegelungshaken 98 kann auf nicht dargestellte Weise aus der Aussparung 102 ausgehoben werden, wenn die Koppelelemente voneinander gelöst werden sollen.

[0024] Die vorstehende Beschreibung zeigt, dass die Koppelelemente der zweiten Schnittstelle 68 und die Koppelelemente der ersten Schnittstelle 30 nicht miteinander kompatibel sind. Der Lagerflächenabschnitt 70 bzw. 72 kann daher nur mit den angetriebenen Koppelelementen 74 des Zwischenabschnittes 32 verbunden werden, nicht dagegen mit den Koppelelementen 34 oder 36 der ersten Schnittstelle 30. Ebenso wenig können die Koppelelemente 74 des Zwischenabschnittes 32 mit den Koppelelementen 34 des Mittelabschnittes 18 gekoppelt werden. Somit kann der Zwischenabschnitt 32 nur in einer vorgegebenen Stellung mit dem Mittelabschnitt 18 kombiniert werden. Dadurch wird vermieden, dass die Abschnitte der Lagerfläche in einer nicht vorgesehenen Konstellation zusammengesetzt werden.

[0025] Der weitere Lagerflächenabschnitt 70, der hier als Rückenplatte dargestellt ist, kann an seinem dem Zwischenabschnitt 32 abgewandten Ende noch über eine dritte Schnittstelle 104 (Figur 1) mit einem weiteren Lagerflächenteil 106, beispielsweise einer Kopfplatte gekoppelt werden. Zur Beschreibung der Koppelelemente der dritten Schnittstelle 104 wird auf die Figuren 6 und 7 verwiesen. Figur 6 zeigt ein an dem Lagerflächenabschnitt 70 angeordnetes Koppelelement 108 und ein an dem Lagerflächenabschnitt 106 angeordnetes Koppelelement 110, dessen Innenseite in der Figur 7 zu erkennen ist. Aus dem Vergleich mit den Figuren 3 und 4 erkennt man, dass die Koppelelemente 108, 110 mit den Koppelelementen 34 bzw. 36 identisch sind mit der Ausnahme, dass in der rinnenförmigen Hakenaufnahme 42 des Koppelelementes 108 mittig ein Klotz 112 angeordnet ist, dem eine komplementäre Aussparung 114 in dem Wulst 46 des Koppelelementes 110 entspricht. Das hat zur Folge, dass zwar das Koppelelement 110 in ein an dem Mittelabschnitt 18 angeordnetes Koppelelement 34 der ersten Schnittstelle 30 eingehängt werden kann, nicht dagegen das an dem Zwischenabschnitt 32 angeordnete Koppelelement 36 der ersten Schnittstelle in ein Koppelelement 108 des Lagerabschnittes 70. Der erstere Fall wurde in Figur 1 dargestellt, in der links von dem Mittelabschnitt 18 anstelle eines Zwischenabschnittes 32 ein Lagerflächenabschnitt 106 unmittelbar angekoppelt wurde. Eine solche Kopplung wird durch die spezielle Ausgestaltung der Koppelelemente der ersten und der dritten Schnittstelle erlaubt.

[0026] Ein weiterer Unterschied zwischen den Koppelelementen 108 und 110 zu den Koppelelementen 34, 36 besteht darin, dass in den ersteren keine Kontakte zur Übertragung von Signalen und/oder Energie vorgesehen sind.

[0027] Wie man erkennt, sind die Koppelelemente aller Schnittstellen so ausgebildet, dass in jeder operationstechnisch relevanten Situation die Belastung über die formschlüssige Verbindung übertragen wird. In einem Schwenkbereich von 90° nach oben und unten aus der Mittellage wird nie die Verriegelung lastbeaufschlagt.


Ansprüche

1. Patientenlagerfläche für einen Operationstisch, umfassend eine Mehrzahl von Lagerflächenabschnitten (18, 32, 70, 72, 106), von denen ein Mittelabschnitt (18) zur Verbindung mit der Stützsäule (10) des Operationstisches ausgebildet ist und die über Schnittstellen (30, 68, 104) lösbar miteinander gekoppelt sind, wobei mindestens ein Lagerflächenabschnitt (70, 72) im Bereich einer Schnittstelle (68) relativ zu einem benachbarten Lagerflächenabschnitt (32) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (18) der Lagerfläche (16) an mindestens einem seiner Enden über eine erste Schnittstelle (30) mit dem einen Ende eines Zwischenabschnittes (32) verbindbar ist, der an seinem anderen Ende über eine zweite Schnittstelle (68) mit einem weiteren Lagerflächenabschnitt (70, 72) verbindbar ist, dass die erste Schnittstelle (30) zwei für eine starre Verbindung formschlüssig ineinander greifende erste Koppelelemente (34, 36) hat, die beim Ineinandergreifen in Kontakt miteinander tretende Übertragungselemente (60, 56) zum Übertragen von Signalen und/oder Energie haben, und dass die zweite Schnittstelle (68) zwei zum formschlüssigen Eingriff miteinander bestimmte zweite Koppelelemente (74, 90) umfasst, von denen das an dem Zwischenabschnitt (32) angeordnete zweite Koppelelement (74) durch einen an dem Zwischenabschnitt angeordneten Stellantrieb um eine zur Lagerflächenebene parallele und zur Lagerflächenlängsrichtung senkrechte Achse (88) verstellbar ist.
 
2. Patientenlagerfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei beiden Schnittstellen (30, 68) jeweils eines der Koppelelemente mit mindestens einem Haken (46; 94, 96) und das andere Koppelelement mit mindestens einer komplementären Hakenaufnahme (42; 76, 78) versehen ist.
 
3. Patientenlagerfläche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander in Eingriff stehenden Koppelelemente der Schnittstellen (30, 68) durch eine formschlüssige Verriegelung (62, 64; 98, 100) miteinander verriegelbar sind.
 
4. Patientenlagerfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelelemente der beiden Schnittstellen (30, 68) nicht wechselseitig kompatibel sind.
 
5. Patientenlagerfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Lagerflächenabschnitt (70), der mit dem Zwischenabschnitt (32) über eine zweite Schnittstelle (68) koppelbar ist, an seinem anderen Ende über eine dritte Schnittstelle (104) mit einem Zubehörteil (106) koppelbar ist.
 
6. Patientenlagerfläche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Schnittstelle (104) formschlüssig ineinander greifende dritte Koppelelemente (108, 110) umfasst.
 
7. Patientenlagerfläche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Koppelelemente (108, 110) so ausgebildet sind, dass das zubehörseitige dritte Koppelelement (110) kompatibel mit dem an dem Mittelabschnitt (18) angeordneten ersten Koppelelement (34) ist, und dass das an dem weiteren Lagerflächenabschnitt (70) angeordnete dritte Koppelelement (108) inkompatibel mit dem am Zwischenabschnitt (32) angeordneten ersten Koppelelement (36) ist.
 
8. Patientenlagerfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb eine von einem Motor angetriebene Gewindeschnecke und ein von dieser angetriebenes Schneckenrad umfasst, und dass das verstellbare zweite Koppelelement (76, 78) drehfest mit dem Schneckenrad verbunden ist.
 
9. Patientenlagerfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (18) zwei Segmente (20) umfasst, die um eine quer zur Längsrichtung der Lagerfläche gerichtete Schwenkachse (24) gegeneinander verschwenkbar sind.
 




Zeichnung