[0001] Die Erfindung betrifft einen Gegenstand, insbesondere ein Schreibgerät mit einer
Griffzöne, auf welcher zur Verbesserung der Griffigkeit und zur Verbesserung der Handhabung
erhabene Strukturen vorhanden sind. Derartige Strukturen bestehen in der Regel aus
einem rutschfestem, ggf. auch schweißsaugenden Material, meist auf Kunststoffbasis.
Darüber hinaus werden an das Material der erhabenen Strukturen weitere Anforderungen
etwa hinsichtlich ihres optischen Erscheinungsbildes, ihrer Haltbarkeit und ihrer
toxikologischen Unbedenklichkeit gestellt. Darüber hinaus muss das Material der erhabenen
Strukturen noch so geschaffen sein, dass es an der Oberfläche des Gegenstandes fest
haftet. Die Oberflächen von Gegenständen etwa des täglichen Gebrauchs sind sehr unterschiedlich
gestaltet, bestehen beispielsweise aus Naturholz, aus lackiertem Holz, aus Metall
oder diversen Kunststoffen. Es ist daher oft schwierig, ein Material für erhabene
Strukturen auszuwählen, das sämtliche Eigenschaften in befriedigender Weise in sich
vereint. Probleme bereitet oft auch das Aufbringen der erhabenen Strukturen, insbesondere
dann, wenn es sich um unregelmäßig geformte Gegenstände handelt.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gegenstand, insbesondere ein Schreibgerät mit
einer erhabene Strukturen enthaltenden Griffzone mit einer alternativen Ausgestaltung
vorzuschlagen, wobei insbesondere die Haftung der erhabenen Strukturen an der Oberfläche
des Gegenstands sowie deren Aufbringung verbessert werden soll.
[0003] Diese Aufgabe wird durch einen Stift gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der Gegenstand
im Bereich der Griffzone mit einer Folie beschichtet ist, auf deren Oberfläche die
erhabenen Strukturen vorhanden sind. Da die haptischen Eigenschaften der Griffzone
im Wesentlichen durch die erhabenen Strukturen definiert werden, kann das Material
der Folie in erster Linie so gewählt werden, dass das Material der erhabenen Strukturen
gut daran haftet. Hinsichtlich der Haftfähigkeit der Folie an der Oberfläche des Gegenstands
sind die Probleme wesentlich geringer als bei den erhabenen Strukturen selbst. Dies
liegt daran, dass die Folie großflächig mit dem Griffbereich des Gegenstandes verbunden
ist, so dass, bezogen auf eine Flächeneinheit der Folie, eine geringere Haltekraft
erforderlich ist, als etwa bei einer noppenförmigen Struktur. Hinzu kommt, dass eine
Vielzahl von Klebstoffen, beispielsweise Adhessivklebstoffe erhältlich sind, die für
nahezu beliebige Materialkombinationen geeignet sind. Es spielt daher kaum eine Rolle,
ob der Gegenstand aus Holz, aus Kunststoff oder aus Metall besteht. Bei erhabenen
Strukturen kommt die Anwendung einer Klebetechnik schon aus verfahrenstechnischen
Gründen kaum in Frage.
[0004] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Folie nicht angeklebt,
sondern es handelt sich um eine Schrumpffolie. Eine solche lässt sich insbesondere
bei zylinderförmigen Gegenständen, wie Stiften, Handgriffen von Spielgeräten u. dgl.
verwenden. In diesen Fällen wird eine schlauchförmige Schrumpffolie über die Griffzone
geschoben und durch Temperatureinwirkung geschrumpft, so dass sie danach fest am Außenumfang
des Gegenstands bzw. der Griffzone anliegt.
[0005] Die erhabenen Strukturen können bei einem erfindungsgemäßen Gegenstand auf vielfältige
Weise erzeugt werden. Zunächst ist hier an übliche Techniken zu denken, etwa daran,
dass die erhabenen Strukturen in Form einer zunächst fließfähigen und sich später
verfestigenden Kunststoffmasse auf die Folie aufgebracht sind. Bevorzugt sind dabei
erhabene Strukturen, die im Wesentlichen aus einer wasserfest erhärteten Polymerdispersion
auf Wasserbasis gebildet sind. Stifte mit derartigen Strukturen sind aus der
EP-Patentschrift 1 177 108 B1, deren Offenbarungsgehalt in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird, bekannt.
Eine Alternative zur Herstellung der erhabenen Strukturen ist in der DE-Gebrauchsmusterschrift
Nr. 203 14 274.8, deren Offenbarungsgehalt ebenfalls in die vorliegende Anmeldung
einbezogen wird, beschrieben: Zur Herstellung der erhabenen Strukturen wird eine Zubereitung
verwendet, welche einen strahlungshärtbaren Kunststoff enthält. Vorzugsweise wird
ein solcher Kunststoff verwendet, welcher mit Hilfe von UV-Licht härtbar ist.
[0006] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die erhabenen Strukturen einstückig
mit der Folie ausgebildet. Eine derartige Folie kann etwa dadurch gebildet werden,
dass auf einen eine Griffzone entsprechenden Bereich der Folie ggf. unter Temperatureinwirkung
ein Prägestempel aufgedrückt wird, in dessen Stempelfläche zu den erhabenen Strukturen
komplementäre Aushöhlungen vorhanden sind. In diese wird dann Folienmaterial durch
den Prägevorgang hineingedrückt. Denkbar ist aber auch, dass eine erhabene Struktur
bzw. vorgewölbte Folienbereiche mit Hilfe einer von der Rückseite einer Folie her
vorgenommenen Prägung erzeugt werden. Die Rückseite ist dabei die an der Oberfläche
einer Griffzone zu fixierende Seite der Folie.
[0007] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Folie
eine expandierbare Partikel enthaltende Kunststofffolie ist, wobei die erhabenen Strukturen
von Folienbereichen mit expandierten Partikeln gebildet sind. Die erhabenen Strukturen
können entweder vor der Beschichtung des Gegenstand mit der Folie oder aber auch nach
der Beschichtung des Gegenstands mit der Folie erzeugt werden. In beiden Fällen werden
bestimmte Areale der Folie so behandelt, beispielsweise mit einem erhitzten Körper
in Kontakt gebracht, dass die expandierbaren Partikel zur Expansion kommen. Aufgrund
des größeren Volumenbedarfs wölbt sich das Material in den behandelten Areal aus der
Folienoberfläche vor. Besonders bevorzugt sind thermisch expandierbare Partikel, insbesondere
aus Kunststoff bestehende Mikrohohlkugeln. Diese enthalten im Inneren eine verdampfbare
Flüssigkeit. Bei Erwärmung erweicht das Polymermaterial und die Mikrohohlkugeln werden
durch die verdampfende Flüssigkeit um ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Größe aufgebläht.
Die expandierenden Mikrohohlkugeln führen so zu einer Volumenvergrößerung der Beschichtung
in den wärmebehandelnden Bereichen, wodurch sich erhabene Strukturen bzw. erhabene
Flächenbereiche bilden. Ein Verfahren zur Erzeugung erhabener Strukturen mit Hilfe
von expandierbaren Partikeln ist in der EP-Patentanmeldung
EP 05 005 101.0-2113 beschrieben. Auf diese Anmeldung wird explizit Bezug genommen.
[0008] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- exemplarisch für einen Gegenstand einen holzummantelten Stift in perspektivischer
Darstellung, bei dem eine Griffzone mit Hilfe einer Schrumpffolie erzeugt wird,
- Fig. 2
- einen Stift in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung, bei der die Griffzone auf
eine alternative Art und Weise hergestellt wird,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt einer Folie mit einer sich darauf befindlichen erhabenen Struktur,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer Kunststofffolie, die expandierbare Partikel enthält,
- Fig. 5
- den Ausschnitt V aus Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Ausschnitt einer Folie mit einstückig ausgebildeten erhabenen Strukturen.
[0009] Exemplarisch für einen Gegenstand zeigt Fig. 1 einen Stift mit einer Holzummantelung
1, die eine Mine 2 umfasst. Auf der beispielsweise mit einem Lacküberzug versehenen
Umfangsfläche der Holzummantelung 1 ist eine Griffzone 3 mit erhabenen Strukturen
in Form von sich in Stiftlängsrichtung erstreckenden Rippen 4 vorgesehen. Die Rippen
4 sind nicht direkt auf der Stiftoberfläche sondern auf einer Schrumpffolie 5 vorhanden,
welche in einem Vorfertigungszustand die spätere Griffzone, wie in Fig. 1 gezeigt,
lose umfasst. Bei Erwärmung zieht sich die Folie zusammen und haftet danach fest an
der Stiftoberfläche. Die Rippen 4 müssen nicht zwangsläufig auf der Schrumpffolie
vorhanden sein. Sie können auch nachträglich durch herkömmliche Verfahren, beispielsweise
gemäß
EP 1 177 108 B1 oder
DE 203 14 274.8 erzeugt werden. Eine Schrumpffolie ist eine kaltgereckte thermoplastische Kunststofffolie,
beispielsweise auf der Basis von PETP, PE oder PVC.
[0010] Eine weitere Möglichkeit, eine Griffzone 3 zu erzeugen ist in Fig. 2 angedeutet.
Hier wird ein Zuschnitt 6a einer Folie 6 um einen die spätere Griffzone 3 bildenden
Bereich der Stiftoberfläche gewickelt und beispielsweise durch eine Verklebung daran
fixiert. Bei einer derartigen Vorgehensweise ist es besonders zweckmäßig, die erhabenen
Strukturen - im vorliegenden Fall sind es Noppen 7 - nicht am Gegenstand selbst, sondern
herzustellen, bevor die Folie 6 aufgebracht wird. Das Aufbringen erhabener Strukturen
auf planebenen Folien 6 lässt sich nämlich wesentlich einfacher verwirklichen als
das Aufbringen auf Gegenständen mit oft kompliziert gekrümmten Griffzonen. Beispielsweise
im Siebdruckverfahren lassen sich in kürzester Zeit und auf einfache Weise große Folienflächen
mit erhabenen Strukturen versehen. Als Folien kommen beispielsweise solche aus PE,
PVC, PA, PC und dgl. in Frage.
[0011] Zur Fixierung einer Folie 6 der genannten Art an der Oberfläche eines Gegenstandes
kommt vorzugsweise ein Verkleben in Frage. Die Folie ist dazu auf ihrer Rückseite
8 mit einer Klebstoffschicht 9 versehen. In Fig. 4 ist eine Folie 6 gezeigt, die expandierbare
Partikel mit einer mittleren Größe von 2 µm bis 45 µm enthält. Bevorzugt werden sogenannte
Mikrohohlkugeln eingesetzt. Das sind kugelförmige Partikel, in deren Inneren sich
eine leicht verdampfbare Flüssigkeit befindet. Wird nun ein Areal einer Folie beispielsweise
durch direkten thermischen Kontakt mit Hilfe eines Stempels oder durch Strahlung,
beispielsweise Infrarot-Strahlung erwärmt, verdampft die Flüssigkeit, wodurch sich
die Mikrohohlkugeln aufblähen. Das Aufblähen wird dadurch ermöglicht, dass als Polymermaterial
ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird. Mikrohohlkugeln der genannten Art
sind beispielsweise unter dem Handelsnamen "Expancel 551 DU40" von der Akzo Nobel
Chemicals GmbH, D-46446 Emmerich" erhältlich. Die expandierten Mikrohohlkugeln 10
vergrößern das Volumen eines erwärmten Folienareals derart, dass in dem Areal das
Folienmaterial über die Folienoberfläche hinaustritt und sich eine erhabene Struktur
bildet. Das Erwärmen und Expandieren der Mikrohohlkugeln erfolgt am Besten am Gegenstand
selbst, da hier die Folie 6 fest mit dessen Oberfläche verbunden ist, so dass sich
die Volumenvergrößerung nur auf der Oberseite 11, nicht dagegen auf der Rückseite
8 einer Folie in Form einer Vorwölbung auswirken kann.
[0012] Fig. 6 zeigt eine Folie 6, bei der erhabene Strukturen beispielsweise in Form von
Noppen 7 dadurch gebildet sind, dass von der Rückseite 8 der Folie 6 her ein Prägewerkzeug
(nicht dargestellt) in Pfeilrichtung 12 ggf. unter Gegenhaltung einer Matrize mit
komplementären Aushöhlungen eingedrückt wird. Zweckmäßigerweise wird hier ein Folienmaterial
aus thermoplastischen Kunststoff verwendet und der Prägevorgang bei einer erhöhten
Temperatur vorgenommen.
1. Gegenstand, insbesondere Schreibgerät, mit einer erhabene Strukturen aufweisenden
Griffzone,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gegenstand im Bereich der Griffzone (3) mit einer Folie (6) beschichtet ist,
auf deren Oberfläche die erhabenen Strukturen vorhanden sind.
2. Gegenstand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (6) auf den Gegenstand aufgeklebt ist.
3. Gegenstand nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Schrumpffolie (5).
4. Gegenstand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erhabenen Strukturen in Form einer zunächst fließfähigen und sich später verfestigenden
Kunststoffmasse aufgebracht sind.
5. Gegenstand nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erhabenen Strukturen im Wesentlichen aus einer wasserfest erhärteten Polymerdispersion
auf Wasserbasis gebildet sind.
6. Gegenstand nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erhabenen Strukturen in Form einer zunächst fließfähigen und sich später verfestigenden,
wenigstens einen Kunststoff enthaltenden Zubereitung aufgebracht sind, welche einen
strahlungshärtbaren Kunststoff enthält.
7. Gegenstand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erhabenen Strukturen einstückig mit der Folie ausgebildet sind.
8. Gegenstand nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
erhabene Strukturen in Form vorgewölbter Folienbereiche, die durch einen von der Folienrückseite (8) her vorgenommen Prägevorgang gebildet sind.
9. Gegenstand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie eine expandierbare Partikel enthaltende Kunststofffolie ist, wobei die
erhabenen Strukturen von Folienbereichen mit expandierten Partikeln gebildet sind.
10. Gegenstand nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
thermisch expandierbare Partikel.
11. Gegenstand nach Anspruch 9 oder 10,
gekennzeichnet durch
expandierbare Partikel mit einer mittleren Größe von 2 µm bis 45 µm.
12. Gegenstand nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die expandierbaren Partikel aus Kunststoff bestehende Mikrohohlkugeln sind.