[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kennzeichnung von Bogenmaterial
nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2. Die Erfindung ist insbesondere in
Druckmaschinen oder Lackiermaschinen einsetzbar.
[0002] Für verschiedene Anwendungszwecke müssen Bogen bzw. die Einzelnutzen eines Bogens,
welche bedruckt und/oder lackiert sind, individuell gekennzeichnet werden. Eine solche
Kennzeichnung kann beispielsweise als fortlaufende Nummerierung, als Barcode oder
andersartige individualisierende Beschriftung ausgeführt sein, d.h. jeder einzelne
Drucknutzen bzw. jeder Bogen bekommt einen eigenen Eindruck.
Um eine Individualisierung möglichst Zeit und Kosten sparend gestalten zu können,
sollte diese in idealer Weise in einem Durchgang mit dem eigentlichen Bedrucken des
Bogenmaterials in der Verarbeitungsmaschine durchgeführt werden können.
Die Kennzeichnung der Einzelnutzen kann mit einer so genannten Non Impact Print- bzw.
NIP-Druckeinheit erfolgen, welche ohne Anschlag bzw. ohne feste bzw. berührende Druckform
arbeitet. Die NIP-Druckeinheit wird digital über eine entsprechend ausgestaltete Datenversorgung
angesteuert und kann somit bei jedem Druckvorgang ein anderes Druckbild erzeugen.
Diese Eigenschaft ermöglicht die individuelle Bedruckung eines Drucknutzens bei jedem
Bogenmaterial bzw. das Bogenmaterial selbst.
[0003] Die Individualisierungseinheit ist in Form einer Tintenstrahl- oder Laserdruckeinheit
ausgebildet, welche in die bestehende Druckmaschine integriert wird. Bekannt als Tintenstrahlelemente
sind z.B. Continuous Inkjet, Drop on Demand Inkjet, Valve Inkjet, u.a..
[0004] Heutige Druckprodukte werden entweder im Rollendruck inline (z.B. auf Schmalbahnmaschinen)
oder offline in der Weiterverarbeitung individualisierend gekennzeichnet.
Die Offline Variante bedeutet für die Fertigung des Druckproduktes höhere Zeit- und
Kostenaufwände. Je nach Qualitäts-, Geschwindigkeits- und zu druckender Information
können verschiedene Inkjet-Technologien zum Einsatz kommen. Die derzeit eingesetzten
Technologien können in zwei Gruppen aufgeteilt werden: Continuous und Drop on Demand
Inkjet.
[0005] Im Bogendruck sind derzeit nur wenige Einrichtungen bekannt, die dann meist in der
Ausführung als Continuous Inkjet- Lösungen zur individuellen Inline Kennzeichnung
von Druckbogen erstellt wurden. Die am Markt befindlichen Systeme bieten meist nur
Eindruckmöglichkeiten mit minderer Qualität und auch nur in sehr begrenzten Druckgeschwindigkeitsbereichen,
welche dabei meist weit unter denen der Druckmaschine liegen.
[0006] NIP-Druckeinheiten brauchen allerdings zur Erzeugung eines guten Druckbildes eine
festgelegte Position des Bedruckstoffes zur Einstellung eines exakten Abstandes bei
der Druckbilderzeugung.
[0007] Aus der
DE 197 04 003 A1 ist daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eindrucken von individualisierenden
Kennzeichnungen bekannt. Darin wird vorgeschlagen, eine Tintenstrahl- und/ oder Laserdruckeinheit
innerhalb eines Druckwerkes, insbesondere eines Offsetdruckwerkes anzuordnen. Dabei
soll die Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit gegenüber einem Bogen führenden
Druckzylinder im Bereich nach dem Durchlauf eines Bogens durch einen von dem Druckzylinder
und einem Drucktuchzylinder gebildeten Druckspalt zur Bedruckung des Bogens angeordnet
werden.
[0008] Bei dieser Lösung liegt die Problematik der Führung der Bogenhinterkante zu Grunde.
Bogenmaterialien mit höheren Steifigkeiten neigen am Bogenende, nach Verlassen des
Druckspaltes zum hochschnellen, d.h. der Abstand zwischen Druckkopf und Substratoberfläche
ändert sich schlagartig, weshalb der Bogen ohne entsprechende Führungselemente gegen
die Kennzeichnungseinrichtung schlagen kann und somit ein bestimmter Teil des Bogens
nicht in der gleichen Qualität wie am Bogenbeginn und/oder der Bogenmitte bedruckt
werden kann. Um den Bogen auf der Zylinderoberfläche fixieren zu können, werden in
DE 197 04 003 A1 Bogenführungsrollen vorgeschlagen, welche farbabweisend ausgeführt werden sollen.
Die Anordnung der Kennzeichnungseinheit nach dem Druckspalt impliziert, dass Eindrucke
in frisch bedruckte Bogen vorgenommen werden. Hierbei besteht die Gefahr, dass die
eingesetzten Bogenführungselemente Markierungen auf der Farboberfläche hinterlassen
und somit die Qualität des eigentlichen Druckproduktes beeinträchtigen. Um dieser
Problematik entgegenwirken zu können wird die Integration eines Trocknermoduls zwischen
Kennzeichnungseinheit und Druckspalt vorgesehen.
Aus
DE 195 14 259 A1 ist ein Verfahren zum Eindrucken von Strichcodes in Druckbogen und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Zum Eindrucken von Strichcodes, Nummerierungen
oder dergleichen mittels Laser- oder Tintenstrahldrucker in ein- oder mehrfarbig bedruckte
Bogen wird vorgeschlagen, dass die Bogen unmittelbar anschließend an das Bedrucken
mittels einer Bogenführungstrommel an einem oder mehreren radial zur Bogenführungstrommel
angeordneten Laser- oder Tintenstrahldruckern vorbeigeführt werden und dass dabei
das Bogenende an der Bogenführungstrommel fest anliegend gehalten wird. Zur Durchführung
des Verfahrens ist zwischen einer Bogendruckmaschine und einem Auslagesystem eine
Bogenführungstrommel mit wenigstens einer Reihe von Greifern in einem Gehäuse antreibbar
gelagert, die zu jeder Reihe von Greifern eine Reihe von Saugköpfen aufweist, wobei
radial zur Bogenführungstrommel ein Laser- oder Tintenstrahldrucker angeordnet ist.
Die Anordnung weist einen erhöhten Bauaufwand und eine komplexe Gestaltung von Bogenführungselementen
auf, die zudem noch mit einigen recht aufwändigen Steuerungsvorrichtungen zu kombinieren
sind.
[0009] Weiterhin ist aus
DE 10 2004 002 132 A1 eine Einrichtung zur Erzeugung einer Beschichtung von Druckprodukten einer Druckmaschine
mit einer Lackiereinrichtung bekannt. Als Lackiereinrichtung wird ein separater Ink-Jet-Drucker
zur Zeilen weisen Beaufschlagung des Bedruckstoffes verwendet. Dabei wird der Bedruckstoff
unter den Austrittsöffnungen der Ink-Jet-Köpfe gefördert, so dass das liquide Beschichtungsmaterial
von oben auf den Bedruckstoff aufgebracht wird.
Diese Ink-Jet-Einheit kann ebenso in Bogen-Offsetdruckmaschinen bzw. Bogen-Beschichtungsmaschinen,
speziell beim Bogenauslauf an deren Enden, d. h. im Ausleger, integriert angeordnet
sein.
[0010] Demgemäß stellt sich der Erfindung die Aufgabe ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die in einfacher Weise und hoher Qualität
eine bevorzugt variable Kennzeichnung von Bogenmaterial bzw. Einzelnutzen innerhalb
der das Bogenmaterial verarbeitenden Maschine zu ermöglichen.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale der Patentansprüche 1 und 2.
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0012] Ein erster Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung ist darin begründet, dass eine
Beschichtung des Bogenmaterials in einer Verarbeitungsmaschine mit einem liquiden
Beschichtungsmittel, insbesondere einer Farbe bzw. einem Lack, mittels eines flexiblen
Bandmaterials indirekt auf das Bogenmaterial übertragen wird. D.h. das liquide Beschichtungsmittel
wird nicht von einer Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit)
direkt auf das Bogenmaterial übertragen, sondern unter Zwischenschaltung des flexiblen
Bandmaterials als Übertragungseinrichtung für das liquide Beschichtungsmittel. Das
flexible Bandmaterial ist synchron zur jeweiligen Maschinengeschwindigkeit bewegbar
und diesem Bandmaterial ist bevorzugt in einem geringen Abstand die gestellfeste Tintenstrahl-
und/oder Laserdruckeinheit als Kennzeichnungseinrichtung benachbart zugeordnet. Von
dieser Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit) wird das
liquide Beschichtungsmittel berührungslos auf die Farbe bzw. Lack annehmende Oberfläche
des Bandmaterials übertragen und von dem flexiblen Bandmaterial wird das Beschichtungsmittel
in einer Kontaktzone, vorzugsweise einem Druck- bzw. Lackierspalt, unter einem definierten
Druck (Druckpressung) auf das auf einem Bogenführungszylinder befindliche Bogenmaterial
übertragen. Dabei ist das flexible Bandmaterial unter Vorspannung (Bahnspannung),
so dass im Wesentlichen gleiche Abstandsverhältnisse zwischen den Austrittsdüsen der
Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit) und der benachbarten
Oberfläche des flexiblen, unter Vorspannung bewegbaren Bandmaterials bestehen. Damit
ist ein individualisierter Eindruck des Beschichtungsmittels auf das Bogenmaterial
(vollflächig oder teilflächig) bzw. auf Einzelnutzen in einfacher Weise und hoher
Qualität realisierbar.
[0013] Das Beschichtungsmittel kann beispielsweise nach dem eigentlichen Druck- und/oder
Lackierprozess (in einem vorgeordneten Druck- und/oder Lackwerk), jedoch vor der Ablage
des Bogenmaterials, beispielsweise in einem in Förderrichtung des Bogenmaterials letzten
Druckwerk oder Lackwerk, individuell auf das Bogenmaterial bzw. dessen Nutzen aufgebracht
werden. In einer bevorzugten Ausbildung sind die Austrittsdüsen der Kennzeichnungseinrichtung
(Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit) annähernd horizontal zu dem annähernd vertikal
bewegbaren flexiblen Bandmaterial angeordnet.
[0014] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das flexible Bandmaterial nach dem Durchlaufen
der Kontaktzone (Druck- bzw. Lackierspalt) gereinigt werden kann. Beispielsweise kann
das Bandmaterial mit einer Reinigungsvorrichtung in Kontakt gebracht werden. Bei Bedarf
kann das flexible Bandmaterial getrocknet werden. Beispielsweise kann in einem geringen
Abstand zum Bandmaterial eine Trocknereinrichtung benachbart angeordnet sein.
Unabhängig davon kann in Förderrichtung des Bogenmaterials diesem - je nach dem zum
Einsatz kommenden liquiden Beschichtungsmittel in der Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl-
und/oder Laserdruckeinheit) - eine Trocknereinrichtung nachgeordnet sein.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Lösung kann eine Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl-
und/oder Laserdruckeinheit) zur individualisierenden Inline Kennzeichnung des Bogenmaterials
in einem Werk, insbesondere einem Druck- bzw. Lackierwerk, von Bogenmaterial verarbeitenden
Maschinen eingesetzt werden. Dabei kann die erfindungsgemäße Lösung mit geringem Aufwand
auch an bereits vorhandenen Werken, beispielsweise Druck- bzw. Lackwerken, nachgerüstet
werden.
[0016] Die Individualisierung soll erfindungsgemäß nicht auf einzelne, zu kennzeichnende
Bereiche beschränkt werden, sondern ermöglicht über eine entsprechende manuelle oder
automatische Ansteuerung der jeweils benötigten Kennzeichnungsköpfe, individuelle
Eindrucke über die gesamte Formatbreite des Bogenmaterials bzw. der Nutzen.
Reicht die Druckauflösung oder erreichbare Druckgeschwindigkeit der einzelnen verwendeten
Kennzeichnungsköpfe der Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit)
nicht aus, kann auch eine Anordnung mehrerer Köpfe in Förderrichtung hinter- sowie
quer zur Förderrichtung nebeneinander erfolgen. Vorzugsweise wird das Druckbild auf
mehrere Druckköpfe verteilt, wodurch im Einzelnen oder gemeinsam die Druckgeschwindigkeit,
die Druckqualität bzw. die Druckbreite der einzelnen Kennzeichnungsköpfe vervielfacht
werden kann.
[0017] Die Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit) kann zumindest
an ihren Austrittsöffnungen zur Ebene in der das flexible Bandmaterial bewegt wird
in ihrem Abstand justierbar sein, so dass stets definierte Abstandsverhältnisse zur
benachbarten Oberfläche des Bandmaterials vorliegen. Dadurch wird eine bestmögliche
Übertragung des liquiden Beschichtungsmittels gewährleistet und von dem flexiblen
Bandmaterial wird das Beschichtungsmittel in der Kontaktzone, beispielsweise im Druck-/Lackierspalt,
in hoher Qualität auf das Bogenmaterial übertragen.
[0018] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das flexible Bandmaterial in der Kontaktzone,
bevorzugt im Druck-/ Lackierspalt, zwischen Übertragungszylinder (Formzylinder; Gummituchzylinder)
und Bogenführungszylinder (Gegendruckzylinder) tangential oder den Übertragungszylinder
teilweise umschlingend geführt ist. Durch die entsprechende Druckpressung des Übertragungszylinders
auf das flexible Bandmaterial (sowie das auf dem Bogenführungszylinder geführte Bogenmaterial)
ist die Kontaktzone (Druck-/Lackierspalt) für die Übertragung des liquiden Beschichtungsmittels
auf das Bogenmaterial genau definiert.
[0019] In vorteilhafter Weise können in der Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder
Laserdruckeinheit) Farben bzw. Lacke unterschiedlichster Art, beispielsweise auf Wasserbasis,
Ölbasis, Lösemittelbasis etc., als liquide Beschichtungsmittel verarbeitet werden.
Weiterhin kann in der Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit)
ein liquides oder mehrere liquide Beschichtungsmittel (Farbe bzw. Lack) verarbeitet
werden, welche diskrete Wellenbereiche (einzelne Wellenlängen oder Wellenbereiche)
absorbieren. Hierbei können Kennzeichnungen unter Verwendung des flexiblen Bandmaterials
sowie des Beschichtungsmittels auf das Bogenmaterial bzw. einzelne oder sämtliche
Nutzen eingedruckt werden, welche Sicherheitsmerkmale darstellen oder enthalten. Dabei
können Kennzeichnungen auf das Bogenmaterial bzw. die Nutzen eingedruckt werden, die
nicht mit bloßem Auge sichtbar sind.
[0020] Die Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit kann als Kennzeichnungseinrichtung separat
betreibbar sein. Bevorzugt ist die Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder
Laserdruckeinheit) schaltungstechnisch mit der Maschinensteuerung der Verarbeitungsmaschine
gekoppelt und beispielsweise über einen Leitstand aktivierbar.
In einer weiteren Ausbildung kann die Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit mit
einem in der Verarbeitungsmaschine, bevorzugt in Förderrichtung des Bogenmaterials,
der Kennzeichnungseinrichtung (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit) vorgeordneten
Bogeninspektionssystem schaltungstechnisch gekoppelt sein.
[0021] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Bogendruckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk und einem Lackwerk sowie einem
Ausleger,
- Fig. 2
- eine erste Ausbildung einer Kennzeichnungseinrichtung,
- Fig. 3
- eine zweite Ausbildung einer Kennzeichnungseinrichtung.
[0022] Im vorliegenden Beispiel weist gemäß Fig. 1 eine Bogendruckmaschine zumindest zwei
Werke 1,2, hier ein Druckwerk 1 sowie ein Lackwerk 2, auf. Jedes Druckwerk 1 weist
in bekannter Weise einen Plattenzylinder 6, einen Gummituchzylinder 8 sowie einen
Bogenführungszylinder 9 auf, der hier als (Gegen-) Druckzylinder 9 ausgebildet ist.
Das Druckwerk 1 umfasst ferner ein Farbwerk 7 und bei Bedarf ein Feuchtwerk. Jedes
Lackwerk 2 weist in bekannter Weise einen Formzylinder 10 sowie ein Dosiersystem 11,12,
hier gebildet aus einer gerasterten Auftragwalze 11 und einer Kammerrakel 12, auf.
Dem Formzylinder 10 ist ein Bogenführungszylinder 9, hier als das Bogenmaterial führender
(Gegen-) Druckzylinder 9 ausgebildet, zugeordnet. Zwischen den Druck- und/oder Lackwerken
1, 2 wird der Transport des Bogenmaterials in Förderrichtung 5 mittels weiterer Bogenführungszylinder
9 realisiert. Am Ende der Bogendruckmaschine ist den Druck- und/oder Lackwerken 1,
2 ein Ausleger 3 mit einem umlaufenden Fördersystem 4, beispielsweise einem Kettentrieb
und daran in Abständen angeordneten Bogenhaltemitteln für den Bogentransport, nachgeordnet.
[0023] Zumindest in einem Werk 1, 2 der Verarbeitungsmaschine ist eine Kennzeichnungseinrichtung
14, vorzugsweise eine Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit, gestellfest angeordnet.
Bevorzugt ist diese Kennzeichnungsereinrichtung 14 in Förderrichtung 5 des Bogenmaterials
einer aus einem Übertragungszylinder 8, 10 (Gummituchzylinder 8 bzw. Formzylinder
10) und einem Bogenführungszylinder 9 gebildeten Kontaktzone 13 vorgeordnet. Von einer
in einer gestellfesten Lagerung 18 aufgenommenen ersten Rolle 19 ist ein flexibles
Bandmaterial 17 in einem geringen Abstand zur Kennzeichnungseinrichtung 14 an dieser
vorbei und durch die von einem Übertragungszylinder 8 bzw. 10 und einem Bogenführungszylinder
9 gebildeten Kontaktzone 13 bewegbar. In Förderrichtung 5 nach der Kontaktzone 13
ist das flexible Bandmaterial 17 an die erste Rolle 19 zurück oder an eine zweite
Rolle 20 als Aufwickelrolle zuführbar.
[0024] Das flexible Bandmaterial 17 weist eine Farbe, Lack als liquides Beschichtungsmittel
annehmende Oberfläche auf. In einer Ausbildung ist das flexible Bandmaterial 17 ein
Gummituch. Das flexible Bandmaterial 17 ist bevorzugt unter Vorspannung und kann mittels
Umlenk- und/oder Spannwalzen geführt sein.
In einer Ausbildung kann das flexible Bandmaterial 17 von der ersten Rolle 19 als
Vorratsrolle abrollbar und auf die zweite Rolle 20 als Aufwickelrolle aufrollbar sein.
In einer weiteren Ausbildung ist das flexible Bandmaterial 17 endlos umlaufend um
die erste Rolle 19 bewegbar. Zumindest eine der Rollen 19, 20 ist dabei mit einem
Antrieb gekoppelt.
Bevorzugt ist die Kennzeichnungseinrichtung 14 zum flexiblen Bandmaterial 17 justierbar.
Dadurch sind exakte Abstandsverhältnisse zwischen, bevorzugt vorgespanntem, Bandmaterial
17 und Kennzeichnungseinrichtung 14 gegeben.
[0025] In Förderrichtung 5 ist bevorzugt der Kontaktzone 13 eine Reinigungsvorrichtung 15
nachgeordnet, an der das flexible Bandmaterial 17 vorbei bewegbar ist.
Die Reinigungsvorrichtung 15 ist beispielsweise ein Waschbalken, der gegen das flexible
Bandmaterial 17 an-/abstellbar ist. In einer Weiterbildung ist der Reinigungsvorrichtung
15 eine Trocknereinrichtung 16 nachgeordnet an der das flexible Bandmaterial 17 vorbei
bewegbar ist. Die Trocknereinrichtung 16 kann eine Luft-Trocknereinheit, beispielsweise
in Form wenigstens einer Heißluftdüse, sein.
[0026] Das Arbeitsverfahren ist wie folgt: Das flexible Bandmaterial 17 wird in Bewegung
versetzt. Von der Kennzeichnungseinrichtung 14 (Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit)
wird ein liquides Beschichtungsmittel (Farbe, Lack) auf die Oberfläche des bewegten
Bandmaterials 17 übertragen. Das Bandmaterial 17 transportiert bevorzugt synchron
zur Maschinengeschwindigkeit das anhaftende Beschichtungsmittel und durchläuft anschließend
die Kontaktzone 13, welche beispielsweise sich in einem Druckwerk 1 oder einem Lackwerk
2 befindet. Von dem bewegten Bandmaterial 17 wird in der Kontaktzone 13 das Beschichtungsmittel
unter Druckpressung auf das auf dem Bogenführungszylinder 9 aufliegende Bogenmaterial
synchron zur Maschinengeschwindigkeit übertragen. Die Druckpressung wird dabei mittels
des Gummituchzylinders 8 oder des Formzylinders 10 erzielt.
[0027] Zur Unterstützung des Trocknungsprozesses des liquiden Beschichtungsmittels auf dem
Bogenmaterial kann dem die Kontaktzone 13 bildenden Bogenführungszylinder 9 eine Trocknungsvorrichtung
(UV-Trockner; IR-Trockner etc.) benachbart zugeordnet sein.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Lackwerk
- 3
- Ausleger
- 4
- Fördersystem
- 5
- Förderrichtung
- 6
- Plattenzylinder
- 7
- Farbwerk
- 8
- Gummituchzylinder
- 9
- Bogenführungszylinder
- 10
- Formzylinder
- 11
- Auftragwalze
- 12
- Kammerrakel
- 13
- Kontaktzone
- 14
- Kennzeichnungseinrichtung
- 15
- Reinigungsvorrichtung
- 16
- Trocknereinrichtung
- 17
- flexibles Bandmaterial
- 18
- Lagerung
- 19
- erste Rolle
- 20
- zweite Rolle
1. Verfahren zur Kennzeichnung von Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine mit Bogenführungszylindern
für den Bogentransport und einer Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit als Kennzeichnungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Kennzeichnungseinrichtung ein liquides Beschichtungsmittel auf ein bewegtes,
flexibles Bandmaterial übertragen und anschließend von diesem bewegten Bandmaterial
in einer Kontaktzone unter Druckpressung auf ein auf einem Bogenführungszylinder geführtes
Bogenmaterial synchron zur Maschinengeschwindigkeit übertragen wird.
2. Vorrichtung zur Kennzeichnung von Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine mit
Bogenführungszylindern für den Bogentransport und einer Tintenstrahl- und/oder Laserdruckeinheit
als Kennzeichnungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Werk (1, 2) der Verarbeitungsmaschine eine Kennzeichnungseinrichtung (14)
gestellfest angeordnet ist,
dass von einer ersten Rolle (19) ein flexibles Bandmaterial (17) in einem geringen Abstand
zur Kennzeichnungseinrichtung (14) an dieser vorbei und durch eine von einem Übertragungszylinder
(8, 10) und einen Bogenführungszylinder'(9) gebildeten Kontaktzone (13) bewegbar ist,
und
dass nach der Kontaktzone (13) das flexible Bandmaterial (17) an die erste Rolle (19)
oder an eine zweite Rolle (20) zuführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Bandmaterial (17) unter Vorspannung ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Bandmaterial (17) von der ersten Rolle (19) abrollbar und auf die zweite
Rolle (20) aufrollbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Bandmaterial (17) endlos umlaufend um die erste Rolle (19) bewegbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kennzeichnungseinrichtung (14) zum flexiblen Bandmaterial (17) justierbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktzone (13) eine Reinigungsvorrichtung (15) nachgeordnet ist an der das
flexible Bandmaterial (17) vorbei bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungsvorrichtung (15) eine Trocknereinrichtung (16) nachgeordnet ist an
der das flexible Bandmaterial (17) vorbei bewegbar ist.