[0001] Die Erfindung betrifft ein Fehleranalyse und -markierungssystem, das fehlerhafte
Nutzen eines Druckbogens während des Bogendurchlaufs durch eine Druckmaschine, vorzugsweise
Bogenrotationsdruckmaschine, analysiert und diese während des Durchlaufs durch die
Druckmaschine als fehlerhaft markiert.
[0002] Bei Bogenoffsetmaschinen erfolgt die Beurteilung der Druckqualität durch Ziehen eines
Probebogens, der dann auf ein Abstimmpult abgelegt und visuell und/oder messtechnisch
erfasst und ausgewertet wird. Eine derartige Qualitätsbeurteilung ist jedoch lediglich
eine Stichprobe, so dass eine langsame Veränderung der Qualität unter Umständen erst
nach einer größeren Zeitspanne bemerkt wird, in der entsprechend viel Makulatur anfällt.
Auch lassen sich durch Probebogen zufällig auftretende Qualitätsdefekte, beispielsweise
verursacht durch Butzen oder Kratzer, nur schwer erfassen. Dementsprechend ist nicht
zu verhindern, dass entsprechend viel unbemerkte Makulatur in der Auslage landet,
die dann vor der Weiterverarbeitung durch entsprechende Arbeitsschritte wieder aussortiert
werden muss.
[0003] Eine permanente Qualitätsüberwachung ist bei Druckmaschinen möglich, wenn insbesondere
nach dem letzten Druckwerk eine Bildaufnahmeeinrichtung in Form einer Kamera nebst
Bildverarbeitung angeordnet ist. Derartige Bildinspektionssysteme sind beispielsweise
aus der
EP 1 190 855 A1 und der
EP 0 884 182 B1 bekannt. Die durch die Bildaufnahmeinrichtung gewonnen Bilddaten werden pixelweise
mit vorgegebenen Sollwerten verglichen, woraufhin dann bei Abweichungen von Sollwerten
entweder Warnhinweise ausgegeben oder korrigierend auf den Druckprozess eingegriffen
wird.
[0004] Mit den bekannten Bildinspektionssystemen ist es ebenfalls möglich, die Bögen entsprechend
der Druckqualität auf verschiedenen Stapeln abzulegen. So wird Makulatur automatisch
ausgesondert und der Weiterverarbeitung nicht zugeführt. Gerade Druckbogen die in
Vielfachnutzen bedruckt werden, z.B. Etiketten für Flaschen und bei dem Druck von
Faltschachteln, würde eine fehlerhafte Bildstelle in einem Nutzen den gesamten Bogen
zu Makulatur machen. Die übrigen fehlerfreien Nutzen, welche durchaus weiter verarbeitet
werden könnten, wären bei einer derartigen Bewertung ebenfalls Ausschuss. Ein solches
Vorgehen ist nicht wirtschaftlich.
[0005] Die
DE 200 10 920 U1 und die
EP 1 167 036 A1 offenbaren eine Druckmaschine, in der eine Qualitätsbestimmung eines Druckbildes
während des Bogendurchlaufs durch eine Druckmaschine geschieht, indem das Druckbild
bzw. der Druckbogen durch eine Kamera erfasst und die aufgenommene Abbildung des Druckbildes
durch eine Bildverarbeitungsausrichtung ausgewertet wird, indem das aufgenommene Bild
mit einem Referenzbild verglichen wird. Der Bedruckstoff ist mit einer Vielzahl von
Teilbildern oder Nutzen bedruckt und die Auswerteeinrichtung wertet nur eine Teilmenge
dieser Bilder aus. Die Auswerteeinrichtung gibt dabei ein Zählsignal aus, der die
ausgewertete Teilmenge angibt.
[0006] Die
DE 44 32 371 A1 offenbart eine Verfahren zur Identifikation eines einzelnen fehlerhaften Nutzens
auf einem Druckbogen, der mit mehreren Nutzen bedruckt wurde, indem eine Kamera ein
Bild von dem Bedruckstoff aufnimmt und die Daten in einem Bildverarbeitungssystem
verarbeitet, wobei das Bildverarbeitungssystem den einzelnen aufgenommenen Nutzen
mit dem vorab definierten oder erfassten Referenznutzen vergleicht. Dabei wird überprüft,
ob der Farbort des einzelnen Nutzens mit einem Referenzort übereinstimmt. Der Messort
wurde vorab definiert. Zur Fehleridentifikation eines einzelnen Nutzens werden die
Nutzennummer und die Lagekoordinaten des Einzelnutzens ermittelt.
[0007] Die
DE 203 03 574 U1 offenbart ein Bildverarbeitungssystem für eine Druckmaschine, wobei ein Druckbogen,
der mit mehreren Nutzen bedruckt wurde, durch eine Kamera erfasst und die gewonnenen
Bilddaten in einer Bildverarbeitungsvorrichtung erfasst werden, wobei der Bildverarbeitungseinrichtung
eine entsprechend der Fehlerlage ansteuerbare Druckeinrichtungen nachgeordnet sind,
durch welche an vorab definierte Stellen des Bedruckstoffes Markierungen erfolgen,
wenn der einzelne Nutzen einen Fehler trägt. Anhand dieses aufgedruckten Fehlermerkmals,
im einfachsten Fall ein einfacher Sprühpunkt, kann der fehlerhafte Nutzen in einer
Weiterverarbeitungseinrichtung, nachdem der Gesamtbogen durch eine geeignete Vorrichtung
in Einzelnutzen getrennt wurde, durch einen Sensor erfasst und ausgeschleust werden.
[0008] Die
DE 10 2004 014 549 B3 offenbart ein Verfahren zur Identifikation eines einzelnen Nutzens mit einem Druckbild
fehlerhafter Qualität, indem ein Inspektionssystem mit einer Kamera ein Bild von dem
Bogen aufnimmt und diese Daten in einem Bildverarbeitungssystem verarbeitet, wobei
das Bildverarbeitungssystem die Daten des aufgenommenen Bildes mit einem Datensatz
zur Position, Form oder Größe auf dem Bogen vergleicht, wobei der Datensatz von einer
Stanzform zum Separieren der Nutzen auf dem Bogen stammt.
[0009] Nachteilig an der in der
DE 10 2004 014 549 B3 offenbarten Lösung ist, dass die Zuordnung der Fehler zu einem Nutzen auf dem Bogen
in dem Bildverarbeitungssystem erfolgt. Der Bogen kann während des Bogendurchlaufs
nur zeilenweise oder in Abschnitten während des Bogendurchlaufs aufgenommen werden
und die Teilbilder der Bildverarbeitungsvorrichtung zugeführt werden. Diese aufgenommenen
Daten werden mit dem hinterlegten Referenzbild, das aus einem aufgenommenen Bogen
oder einem Referenzbild aus der Vorstufe stammt, verglichen. Dabei werden die Bilddaten
von Abweichung von der Referenz durch komplexe Algorithmen überprüft. Schon heute
ist die Rechenkapazität der verwendeten Bildverarbeitungsrechner an der Grenze des
technisch Möglichen, so dass ab einer bestimmten Menge von Fehlern der Bildverarbeitungsalgorithmus
abgebrochen und er ganze Bogen als Fehler definiert. Eine Steigerung der Rechenkapazität
wäre nur möglich, indem die Rechenkapazität deutlich erhöht würde, zum Beispiel durch
den Einsatz eines oder mehrerer Mehrprozessorenrechner. Durch die Zuordnung der Fehlerdaten
zu einem Nutzen, zum Beispiel indem der Fehlerort einer Nutzenkontur in der Bildverarbeitungsvorrichtung,
die aus Stanzformdaten stammt, zugeordnet wird, wird der Bildverarbeitungsrechner
zusätzlich belastet. Wird die Rechnerleistung nicht deutlich erweitert, würde dieser
zusätzliche Rechen- und Zuordnungsaufwand die Menge der detektierbaren Fehler reduzieren.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Druckqualitätseinrichtung für eine
Druckmaschine derartig zu erweitern, dass die durch die Druckqualitätseinrichtung
gewonnenen Informationen in einfacher Weise auch nach dem Druck verwertbar sind, ohne
dass die Bildverarbeitungsvorrichtung durch zusätzliche Rechenalgorithmen belastet
wird.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
[0012] Die Bildaufnahme des Druckbogens erfolgt zeilenweise getriggert durch einen Drehimpulsgeber
während des Drucklaufs durch eine Druckmaschine. Dabei sind die Koordinaten jedes
einzelnen Pixels auf dem Druckbogen bekannt, die X-Koordinate über die Bogenbreite
durch die Lage des Pixels in der aufgenommenen Zeile, während die Y-Koordinate in
Bogentransportrichtung durch den Zählimpuls des Drehimpulsgebers definiert wird. Durch
die Verknüpfung der beiden Daten ist die Lage eines jeden Pixels als X-Y-Koordinate
bekannt. Jedem in dem Bildverarbeitungssystem detektierten Fehler kann ohne großen
Rechenaufwand eine X-Y-Koordinate zugewiesen werden.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von zeichnerischen Darstellungen näher erläutert.
Dabei zeigen
- Figur 1
- einen Druckbogen mit mehreren verschränkt angeordneten Einzelnutzen
- Figur 2
- Faltschachtelausschnitt mit Klebelaschencode und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung der Steuerung zur Qualitätskontrolle und Markierung
[0014] Für die Ansteuerung der Markierungseinrichtung wird ein separater Rechner benötigt,
der die Ansteuerung der Markierungsvorrichtung vornimmt. Günstigerweise kann die Ansteuerungseinrichtung
eine Vielzahl von Markierungseinrichtungen ansteuern. Denkbar als Markierungseinrichtung
wären Tintenstrahldrucker, Lasermarkierungsvorrichtungen oder auch mechanische Markierungseinrichtungen,
die auf den Druckbogen an vordefinierten oder fallbezogen gewählten Stellen einwirken.
Die Markierung auf dem Druckbogen kann nutzenbezogen auf der Bogenvorder- und / oder
Bogenrückseite erfolgen. Die Markierungseinrichtungen können mehrfach vorhanden sein,
wobei in idealer Weise jedem Nutzen über die Bogenbreite eine eigene Markierungseinrichtung
zugeordnet wird. Gerade bei verschränkten Nutzenanordnungen, wie sie in Fig. 1 dargestellt
sind, kann dies ein hohen Ansteuerungsaufwand bedeuten, wenn jeder Nutzen an einer
vordefinierten Stelle markiert werden soll. Aus Kostengründen sollten die Nutzen auf
dem Bogen so verteilt sein, dass eine Markierungseinrichtung alle hintereinander liegenden
Nutzen einer Spalte markieren kann. Dieser Einsatz ist sinnvoll, wenn die Markierung
nicht an einer definierten Stelle des Nutzens aufgebracht werden muss. Ein typischer
Markierungsort einer Faltschachtel bei einem Auftreten eines Fehlers innerhalb der
Kontur der Faltschachtel, ist die Klebelasche der Faltschachtel, da üblicherweise
hier der Klebelaschencode, wie in Fig. 2 dargestellt, aufgedruckt wird, der innerhalb
der Weiterverarbeitungsanlage ausgewertet wird. Diese Sensorik zur Auswertung des
Klebelaschencodes kann zusätzlich zur Auswertung eines aufgedruckten Fehlercodes genutzt
werden. Um die über die Breite mehrfach fix angeordneten Markierungseinrichtungen
dem Nutzen und dem darauf befindlichen Markierungsort exakt zuzuordnen, muss die Kontur
der Faltschachtel dem Steuerungsrechner bekannt sein.
[0015] Alternativ zur Ansteuerung fix angeordneter Markierungseinrichtungen können Markierungsrichtungen
z.B. motorisch an den Markierungsort gefahren werden. Bei Lasereinrichtungen kann
der Laserstrahl durch Spiegel oder Scanner in X- und Y-Richtung so abgelenkt werden,
dass jeder fehlerhafte Nutzen markiert werden kann.
[0016] Die Auswertung und Ansteuerung der Markierungseinrichtung muss sehr schnell erfolgen,
da die fehlerhaften Nutzen auf dem Druckbogen noch während des Bogendurchlaufs durch
die Druckmaschine erfolgen soll. Dies lässt sich technisch und wirtschaftlich am Sinnvollsten
realisieren, indem Bildverarbeitung und die Ansteuerung in zwei voneinander getrennten
Systemen erfolgen, die weitgehend parallel die jeweiligen Aufgaben erfüllen.
[0017] Sinnvoll ist dabei, dass dem Ansteuerungsrechner die Konturdaten der Nutzen auf dem
Druckbogen bekannt ist, da anhand der Konturdaten der Markierungsort gewählt werden
kann und gegebenenfalls die Markierungseinrichtung positioniert bzw. angesteuert werden
kann. Außerdem ist es technisch und wirtschaftlich sinnvoll, die Fehlerzuordnung zu
einem Nutzen in einem dem Bildverarbeitungssystem nachgeordneten Steuerungsrechner
auszuführen, da ansonsten die von der Datenmenge und dem aufwendigen Rechenalgorithmus
belastete Bildverarbeitungssystem früher an seine Grenzen stoßen würde.
[0018] In einer ersten Ausgestaltung wird in einer Druckmaschine mit einer Zeilenkamera
oder einem anderen Kameratyp ein Bild aufgenommen und dieses Bild wird dann an einen
Bildverarbeitungsrechner (1) übermittelt, der das aufgenommene Bild auf Fehlerbilder
untersucht. Wird ein Fehler gefunden, werden diesem Fehler Koordinaten zugeordnet,
wobei zum Beispiel die X-Koordinate über die Bogenbreite durch die Lage des Pixels
in der aufgenommenen Zeile und die Y-Koordinate in Bogentransportrichtung durch den
Zählimpuls des Drehimpulsgebers definiert wird. Die gewonnenen X-Y-Koordinaten werden
an den Ansteuerungsrechner (2) übermittelt, dessen Aufgabe die Ansteuerung der Beschriftungs-
und/oder Markierungseinrichtung (7) ist. Dem Ansteuerungsrechner (2) der Beschriftungs-
und/oder Markierungseinrichtung (7) werden dabei die Konturdaten (3) zur Verfügung
gestellt, die die Lage der einzelnen Nutzen auf dem Bogen beschreiben. Diese Konturdaten
(3) können aus der Vorstufe, zum Beispiel im JDF oder CIP Format oder als CAD Daten
oder durch Einlesen eines Druckbogens, der Stanzkonturen aufweist, durch die in der
Druckmaschine befindlichen Kamera, an den Ansteuerungsrechner (2) übermittelt werden.
Diese Daten können dann zur Positionierung der Markierungsköpfe und zur Zuordnung
eines Fehlerortes, der als X-Y-Koordinate von dem Bildverarbeitungsrechner (1) an
den Ansteuerungsrechner (2) übermittelt wurde, zu dem einzelnen Nutzen auf dem Druckbogen
genutzt werden. Die Nutzenzuordnung erfolgt hierbei in einem Rechnersystem, der dem
Bildverarbeitungssystem nachgeordnet ist. Von dem Bildverarbeitungsrechner werden
nur X-Y-Koordinaten an diesen nachgeordneten Rechner übergeben, um die eigentliche
Bildanalyse in dem Bildverarbeitungsrechner nicht zusätzlich zu belasten.
[0019] In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird im Ansteuerungsrechner (2) anhand
der vom Bildverarbeitungssrechner (1) gelieferten X-Y-Koordinaten des Fehlers in Verbindung
mit den Konturdaten (3) ermittelt, ob der einzelne Nutzen einen Fehler aufweist oder
nicht (Entscheidung 4). Im Gutfall wird auf den Nutzen ein individueller Code aufgetragen,
der aus einer Datenbank mit Beschriftungsdaten (5) stammt. Damit ist eine individualisierte
Verpackung durch die Kennzeichnung mit einem eindeutigen Code möglich. Die Forderung
nach einer individualisierten Verpackung ergibt sich aus der Forderung der Nachverfolgbarkeit
von Produkten, die immer wieder erhoben wird. Graumarktimporte oder Produktfälschungen
lassen sich mit einer solchen Codierung nachweisen, die Nachverfolgung der Liefer-
und Prozesskette z.B. von Pharmaverpackungen ist damit möglich. Die Möglichkeit den
Nutzen im Gutfall mit einer statischen oder zufällig gewonnen Information zu bedrucken,
wird nicht ausgeschlossen.
Im Fehlerfall wird ein Fehlercode (6) auf den Nutzen gedruckt. Der Fehlercode kann
im einfachsten Fall das Fehlen der Nummerierung oder Kennzeichnung für den Gutfall
sein, eine einfache Markierung oder ein spezielle Codierung für den Fehlerfall.
[0020] Das Vorgehen gemäß der zweiten Ausgestaltung der Erfindung hat den weiteren Vorteil,
dass die Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung auch im Gutfall aktiv ist.
Gerade bei dem Einsatz von schnell trocknenden Tinten in Tintenstrahldruckern oder
anderen Markierungsmitteln besteht die Gefahr, dass diese bei langer Stillstandszeit
eintrocknen können, so dass die Funktion gefährdet ist. Lange Stillstandszeiten ergeben
sich aus der Tatsache, dass in der Regel Gutnutzen gedruckt werden und der Fehlerfall
die Ausnahme darstellt. Bei stabilen Druckbedingungen kann die Markierungseinrichtung
mehrere Stunden nicht im Einsatz sein. Ein Einsatz langsam trocknender Tinten oder
anderer Markierungsmittel verbietet sich, da ansonsten die Gefahr des Abschmierens
oder des Ablegens während des Bogentransports und bei dem Ablegen des Druckbogens
auf den Auslegerstapel entstehen würde. Wird auch jeder Gutnutzen markiert oder mit
einer Codierung versehen, ist die Markierungseinrichtung die meiste Zeit oder immer
während des Druckbetriebs aktiv, so dass die Gefahr des Eintrocknens vermieden wird.
[0021] Eine dritte Ausführungsform besteht darin, dass jeder Nutzen mit der Beschriftungs-
oder Markierungseinrichtung (7) in der Druckmaschine mit einem individuellen Code
versehen wird, wobei in dem Ansteuerungsrechner (2) dieser Beschriftungscode mit einem
Merkmal Gut- oder fehlerbehafteter Nutzen versehen wird.
Der auf den Nutzen aufgebrachte Beschriftungscode wird dann gemeinsam mit dem Fehlermerkmal
in eine Datenbank, einem Datenspeicher oder direkt per Datenleitung an ein externes
System weitergegeben. Nach dem Separieren des Gesamtbogens in Einzeinutzen, wie dies
zum Beispiel in einer Bogenstanze geschieht, kommen die Einzelnutzen zu einer Weiterverarbeitungseinrichtung,
die einen geeigneten Sensor zum Einlesen des aufgebrachten Codes versehen ist. Der
Code wird gelesen und mit den vorab abgelegten Datensätzen in der Datenbank oder in
dem Datenspeicher verglichen und hinsichtlich des Fehlermerkmals ausgewertet. Nutzen
mit Codes, die mit einem Fehlermerkmal versehen sind, das den Nutzen als Schlechtnutzen
aufweist, werden während des weiteren Produktionslaufs in der Weiterverarbeitüngsanlage
in bekannter weise ausgeschleust. Codes im Sinne der Erfindung können alphanumerische
Zeichen, ein- und zweidimensionale Barcodes oder andere geeignete Kennzeichnungen
sein, die eine individuelle Erkennung des einzelnen Nutzens erlauben.
[0022] Eine Erweiterung der ersten, zweiten und dritten Ausführungsform stellt die Möglichkeit
dar, aus dem Ansteuerungsrechner (2) die Anzahl der Gutnutzen oder die Anzahl der
Gut- und die Anzahl der fehlerbehafteten Nutzen an den Maschinenleitstand der Druckmaschine
oder an eine externe Datenbank oder System, zum Beispiel ein Betriebsdatenerfassungssystem,
zu liefern. Die Protokollierung von Gutbogen im Sinne von Gesamtbogen ist bekannt
und Stand der Technik. Mit dieser Lösung würde eine Protokollierung von Gutnutzen
erfolgen, also auf der Ebene, die später auch an den Endkunden verkauft wird.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Bildverarbeitungsrechner zur Analyse der Bilddaten
- 2
- Ansteuerungsrechner zur Ansteuerung der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung
und zur Nutzenzuordnung
- 3
- Konturdaten / Stanzformdaten
- 4
- Zuordnung Fehler / Gutfall zu Nutzen
- 5
- Datenbank oder Datengenerator mit Beschriftungsdaten
- 6
- Fehlercode
- 7
- Beschriftungsvorrichtung
1. Qualitätskontrollsystem in einer Druckmaschine, vorzugsweise Bogenrotationsdruckmaschine,
bestehend aus einem Inspektionssystem mit einer Kamera zur Aufnahme eines Druckbildes
auf einem Bedruckstoff mit mehreren Nutzen, wobei die aufgenommenen Daten des Druckbildes
mit einer Bildverarbeitungseinrichtung verarbeitet werden und die erfassten Daten
zur Fehlerermittlung mit einem Referenzdatensatz abgeglichen werden,
gekennzeichnet dadurch,
dass das Bildverarbeitungssystem dazu ausgebildet ist, in einfacher Weise die Koordinaten
eines Fehlers auf dem Bedruckstoff zu ermitteln, und die Fehlerkoordinaten, zum Beispiel
als X-Y-Koordinaten, die die Lage des Fehlers auf dem Bedruckstoff kennzeichnen, auszugeben,
dass ein Ansteuerungsrechner zur Ansteuerung einer Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung
zur Beschriftung oder Markierung von einzelnen Nutzen während des Drucklaufs durch
die Druckmaschine vorgesehen ist, an den die Fehlerkoordinaten in geeigneter Weise
ausgebbar sind, wobei in dem Ansteuerungsrechner der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung
die Zuordnung des Fehlers zu einem einzelnen Nutzen ausführbar ist, indem ein Vergleich
mit einem Datensatz der Nutzenkontur und der Nutzenaufteilung auf dem Druckbogen erfolgt.
2. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Nutzenkontur und die Nutzenaufteilung auf dem Druckbogen, die dem Ansteuerungsrechner
der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung in geeigneter Weise, zum Beispiel
über eine Datenleitung oder einem Datenträger, zur Verfügung gestellt werden, aus
Vorstufendaten gewonnen werden, die zur Erstellung einer Stanzform erzeugt werden.
3. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Nutzenkontur und die Nutzenaufteilung auf dem Druckbogen, die dem Ansteuerungsrechner
der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung in geeigneter Weise, zum Beispiel
über eine Datenleitung oder einem Datenträger, zur Verfügung gestellt werden, für
die Positionierung der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung in der Druckmaschine
genutzt werden.
4. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass die von dem Ansteuerungsrechner angesteuerten Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtungen
um Tintenstrahldrucker, um Markierungsdüsen, um eine Laserbeschriftungs- oder Lasermarkierungseinrichtungen
handelt.
5. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems mit einer Erkennung fehlerhaft
bedruckter Nutzen auf einem Druckbogen während des Drucklaufs durch eine Druckmaschine,
gekennzeichnet dadurch,
dass jeder Nutzen im Gutfall mit einer Codierung mittels einer oder mehreren in der Druckmaschine
installierten Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtungen versehen wird, die
den Nutzen als fehlerfreien Nutzen kennzeichnet und im Fehlerfall den Nutzen mittels
einer oder mehreren Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtungen mit einer Codierung
versehen wird, die den Nutzen als fehlerbehaftet kennzeichnet.
6. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems mit einer Erkennung fehlerhaft
bedruckter Nutzen auf einem Druckbogen während des Drucklaufs durch eine Druckmaschine,
gekennzeichnet dadurch,
dass jeder Nutzen im Gutfall mit einer Codierung mittels einer oder mehreren in der Druckmaschine
installierten Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtungen versehen wird, die
den Nutzen als fehlerfreien Nutzen kennzeichnet und im Fehlerfall keine Kennzeichnung
des Nutzens erfolgt.
7. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems nach Anspruch 5 und 6,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich mindestens im Gutfall bei dem Code um eine individualisierte Kennzeichnung
handelt, die später jederzeit einen Rückschluss auf den einzelnen Nutzen und den daraus
entstehenden Verpackung oder Etikett zulässt.
8. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems nach Anspruch 5 und 6,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich bei den aufgebrachten Codes um alphanumerische Zeichnen oder ein- oder zweidimensionale
Barcodes oder sonstige geeignete Markierungen handelt.
9. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems nach Anspruch 1, wobei in der
Ansteuerungseinrichtung der Beschriftungs- und/oder Markierungseinrichtung jedem Nutzen
auf dem Druckbogen eine individuelle Kennzeichnung zugewiesen wird, die später während
des Drucklaufs durch die Druckmaschine mit dieser Beschriftungs- oder Markierungseinrichtung
auf den Nutzen aufgedruckt wird,
gekennzeichnet dadurch,
dass jeder individuelle Code zur individuellen Kennzeichnung der Nutzen auf dem Druckbogen
ein Fehlermerkmal zugeordnet wird, das abhängig davon, ob dem einzelnen Nutzen ein
Fehler zugeordnet wurde oder nicht, gesetzt wird, wobei der individuelle Code mit
dem dazugehörigen Fehlermerkmal in einem Datenspeicher bzw. einer Datenbank ablegbar
oder direkt per Datenleitung an eine nachfolgende Weiterverarbeitungsvorrichtung,
zum Beispiel eine Bogenstanze oder eine Faltschachtelklebemaschine, ausgebbar ist.
10. Verfahren zum Betrieb eines Qualitätskontrollsystems nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Daten einer Auswerteeinrichtung innerhalb einer Weiterverarbeitungsvorrichtung
bestehend aus einem Sensor und einer Datenverarbeitung zuführbar sind, wobei mittels
des Sensors der aufgedruckten individuelle Code einlesbar ist und mit den hinterlegten
Datensätzen, bestehend aus dem individuellen Code mit dem zugeordneten Fehlermerkmal
vergleichbar ist, und wobei bei Feststellung, dass das Fehlermerkmal den Nutzen als
fehlerbehaftet ausweist, dieser Nutzen in an sich bekannter Weise aus dem Produktionsprozess
ausschleusbar ist.