[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleisbremse für Schienenfahrzeuge mit mindestens einem
mit über die Länge verteilt angeordneten Bremssegmenten bestückten Bremsbalken, der
mit den Bremsflächen seiner Bremssegmente seitlich an eine Flanke des Schienenrades
gedrückt werden kann.
[0002] Gleisbremsen dieser Art sind bekannt. Sie können auf einer oder beiden Seiten des
Fahrgleises angeordnet sein. Die auf die Bremsbalken einwirkende Andrückkraft kann
mechanisch durch Gummifederpakete oder durch Hydraulik- oder Pneumatikzylinder erfolgen.
Beim Betrieb solcher Gleisbremsen ist es eine allgemein bekannte Erscheinung, dass
durch mechanische Reibung zwischen dem Bremsbalken und der Flanke des Schienenrades
Kreischgeräusche entstehen, die von in der Nähe befindlichen Personen als störend
empfunden werden. Um den Kreischgeräuschen entgegen zu wirken, sind bei der bekannten
Gleisbremse mit geringem Abstand voneinander angeordnete Bremssegmente mit einer Länge
zwischen 0,4 und 1,2 m vorgesehen, die mit dämpfenden Zwischenlagen auf dem Bremsbalken
befestigt sind. Ausserdem bestehen die Bremssegmente nicht mehr aus Stahl, sondern
sind als Gusssegment aus Kugelgraphit hergestellt. Die mit einer solchen Gleisbremse
erzielte Verminderung der Kreischgeräusche wird allerdings als noch nicht ausreichend
empfunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleisbremse für Schienenfahrzeuge
mit verbesserter Dämpfung der beim Bremsen entstehenden Kreischgeräusche zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Gleisbremse der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Bremsflächen der in Fahrtrichtung hintereinander liegenden Bremssegmente
in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind.
[0005] Bei einer solchen Gleisbremse wird zwar nach wie vor das Schienenrad zu die Kreischgeräusche
verursachenden Schwingungen angeregt, doch im Unterschied zum Stand der Technik findet
die Anregung im Wechsel an unterschiedlichen Höhen der Radflanke statt. Die jeweilige
Anregezeit an unterschiedlich hohen Orten des Rades ist jedoch zu kurz, dass das Rad
sich einschwingen kann. Die jeweils angeregte Schwingung wird nämlich nach kurzer
Anregezeit durch veränderte Anregebedingungen (Bremsfläche in veränderter Höhenlage)
gestört.
[0006] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Bremssegmente, wie an sich bekannt,
auswechselbar auf dem Bremsbalken befestigt. So können sie nach Verschleiß ausgetauscht
werden.
[0007] Untersuchungen haben gezeigt, dass gute Ergebnisse bei der Geräuschdämpfung vor allem
dann erzielt werden, wenn die auf gleicher Höhe angeordneten Bremssegmente jeweils
eine Länge von 0,5 bis 1,5 m haben. Bei der im Ausführungsbeispiel gewählten Anordnung
wechselt die Höhenversetzung nach jeweils 2 Bremsegmenten. Auch trägt zur guten Geräuschdämpfung
bei, wenn die Höhenversetzung der in unterschiedlicher Höhe angeordneten Bremssegmente
40 bis 60 mm beträgt.
[0008] Aus konstruktiven Gründen, aber auch aus Gründen der Nachrüstung von Gleisbremsen
nach dem Stand der Technik ist von Vorteil, wenn die Bremssegmente von gleichen Sockeln
und damit verbundenen und in unterschiedlicher Höhe angeordneten Trägern gebildet
sind, auf denen die Bremsflächen ausgebildet sind. So lassen sich verschiedenartige
Bremssegmente durch Schraubenbolzen leicht befestigen, da eine Anordnung von Bohrungen
in unterschiedlicher Höhe nicht erforderlich ist. Dies ist auch für die Um- und Nachrüstung
von Vorteil.
[0009] Wie an sich bekannt, kann zwischen den Bremssegmenten und dem Bremsbalken eine Dämpfungseinlage
vorgesehen sein.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
- Figur 1
- eine Gleisbremse mit einem Bremsbalken an einem auf einer Schiene laufenden Schienenrad
in schematischer Darstellung im Vertikalschnitt,
- Figur 2
- einen Bremsbalken in Aufsicht,
- Figur 3
- den Bremsbalken gemäß Figur 2 in Seitenansicht,
- Figur 4
- den Bremsbalken gemäß Figur 2 und 3 im Halbschnitt nach Linie A-A der Figur 3 in vergrößerter
Darstellung und
- Figur 5
- den Bremsbalken gemäß Figur 2 und 3 im Halbschnitt nach Linie B-B der Figur 3 in vergrößerter
Darstellung.
[0011] Gemäß Figur 1 ist auf einer Schwelle 1 eines Gleisbettes 2 eine Schiene 3 befestigt.
Auf der Schiene 3 läuft ein Schienenrad 4, gegen dessen eine Flanke 4 a ein Bremsbalken
5 einer Gleisbremse gedrückt wird. Die an sich bekannten Andrückmittel sind hier nicht
dargestellt.
[0012] Wie die Figuren 2 bis 5 zeigen, ist der aus einem gegossenem oder gewalztem U-Profil
aus Stahl hergestellte Bremsbalken 6 mit einer Vielzahl von über seine Länge verteilt
angeordneten Bremssegmenten 7, 8, 9, 10, 11, 12 bestückt. Die Bremssegmente 7 bis
12 sind unter Verwendung einer Zwischenlage 13 aus dämpfendem Material mittels Schraubenbolzen
14, 15 am Bremsbalken 6 angeschraubt. Jedes Bremssegment 7 - 12 ist ein geschmiedeter
oder gegossener Formkörper aus Stahl bzw. vorzugsweise ein Gusskörper aus Kugelgraphit.
Er wird von einem gleichformatigen Sockel 7 a, 9 a und einem damit integral verbundenen
erhabenen Träger 7 b, 9 b gebildet, auf dem eine Bremsfläche 7 c, 9 c ausgebildet
ist. Während die Träger 7 b der Bremssegmente 7, 8, 11, 12 beim ersten Typ hoch gesetzt
sind, sind die Träger 9 b beim zweiten Typ der Bremssegmente 9, 10 tiefer gesetzt.
Die Länge der jeweils hintereinander auf gleicher Höhe angeordneten Segmente beträgt
0,5 bis 1,5 m. Die Höhenversetzung der Elemente ist etwa gleich ihrer Breite und beträgt
40 bis 60 mm.
1. Gleisbremse für Schienenfahrzeuge mit mindestens einem mit über die Länge verteilt
angeordneten Bremssegmenten (7 - 12) bestückten Bremsbalken (6), der mit den Bremsflächen
(7 c, 9 c) seiner Bremssegmente (7 - 12) seitlich an eine Flanke (4 a) des Schienenrades
(4) gedrückt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsflächen (7 c, 9 c) der Bremssegmente (7 - 12) in unterschiedlicher Höhe
angeordnet sind.
2. Gleisbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremssegmente (7 - 12) auswechselbar auf dem Bremsbalken (6) befestigt sind.
3. Gleisbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf gleicher Höhe angerdneten Bremssegmente (7, 8, 9, 10, 11, 12) eine
Länge von 0,5 bis 1,5 m haben.
4. Gleisbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenversetzung der in unterschiedlicher Höhe angeordneten Bremssegmente (7 -
12) 40 bis 60 mm beträgt.
5. Gleisbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremssegmente (7 - 12) von gleichformatigen Sockeln (7 a, 9a) und damit verbundenen
und in unterschiedlicher Höhe angeordneten Trägern (7 b, 9 b) gebildet werden, auf
denen die Bremsflächen (7 c, 9 c) ausgebildet sind.