[0001] Die Erfindung betrifft einen Reitsattel mit einem Kopfeisen sowie ein Kopfeisen.
[0002] Reitsättel werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt, Sportsättel, zu denen die Spring-
und Dressursättel zählen, und Trachtensättel, zu denen die Westernsättel gehören.
[0003] Während Trachtensättel mit einer Polsterung auf zwei Längsstegen eine grosse Unterpolsterung
haben und für lange Ritte geeignet sind, haben Sportsättel nur kurze Stege unter der
Sitzfläche und erhöhen den Druck des Reitergewichts. Sie ermöglichen dafür eine sehr
fein abgestimmte Kommandogebung. Für lange Ritte sind diese Sättel in der Regel nicht
zu empfehlen.
[0004] Insbesondere für einen Dressursattel ist es wichtig, dass der Reiter einen guten
Kontakt zum Pferd besitzt, um mit seiner Körpersprache Kommandos an das Pferd geben
zu können. Ein massiver Sattelbaum, der mit formstabilen Stützelementen im Sitzbereich
ausgestattet ist, koppelt den Reiter von dem Pferd ab. Ein Dressursattel ist daher
mit einem leichteren Sattelbaum ausgestattet. Das Sattelblatt verläuft fast senkrecht
nach unten. Es ermöglicht dem Reiter einen Sitz mit nahezu gestreckten Beinen dicht
am Pferd und eine genaue, punktuelle Kreuz- und Schenkeleinwirkung.
[0005] Einen wesentlichen Beitrag zum Stabilisieren des Reitsattels, aus genannten Gründen
insbesondere des Dressursattels, und damit zur Gewichtsverteilung der Traglast übernimmt
das so genannte Kopfeisen.
[0006] Das Kopfeisen gibt dem Sattel im Vorderbereich, das heisst an der dem Pferdekopf
zugewandten Seite, Stabilität. Bei einem herkömmlichen Kopfeisen handelt es sich um
einen etwa u-förmigen Bogen. Er besitzt Anlehnungsflächen, mit denen er den Reitsattel
gegenüber den Halsmuskeln abstützt und den Bereich der Dornfortsätze der Halswirbel
frei von der Sattelauflage hält, sodass der Sattel nicht zu nah am Pferdehals positioniert
ist, bzw. nicht zu weit nach vorne rutscht.
[0007] In Folgenden sind die Bezeichnungen "vorne", "hinten", "oben" und "unten" stets auf
ein stehendes Pferd bezogen, wobei "vorne" die dem Pferdekopf zugewandte Seite, "hinten"
die dem Pferdesteiss zugewandte Seite, "oben" und "unten" die beiden vertikalen Richtungen
bezeichnen.
[0008] Für jeden Reitsattel, unabhängig, ob Sport- oder Trachtensattel, ist es unabdingbar,
dass er dem Pferd passt. Ein schlecht sitzender Sattel erzeugt Druckstellen und Verspannungen
und kann sogar zu ernsthaften Erkrankungen des Pferdes führen. Insbesondere im Sportbereich
kann die Leistungsfähigkeit des Pferdes herabgesetzt werden.
[0009] Pferde, die heutzutage im Leistungssport eingesetzt werden, besitzen gegenüber älteren
Pferderassen eine ausgeprägtere Hinterhand. Dies stellt neue Ansprüche an den zu verwendenden
Reitsattel, weil diese Pferde besonders anfällig sind im Hinblick auf eine Überbelastung
der Vorhand.
[0010] Aufgrund dieser Zuchteigenschaften und aufgrund von zeitgemässen Einsatzmethoden,
die gerne auf eine zeitaufwändige Aufwärmphase verzichten, neigen die Sportpferde
zu Verspannungen der Trapezmuskeln, der Nackenmuskeln und der vorderen Rückenmuskeln.
[0011] Es gilt daher, Reitsattel zur Verfügung zu stellen, welche die vordere Muskulatur
möglichst wenig belasten.
[0012] Aus dem Stand der Technik, zum Beispiel aus
DE 37 02 011 C1, sind Reitsättel mit austauschbaren Kopfeisen bekannt. Die Austauschbarkeit ist vorgesehen,
um den Sattel besser an die Anatomie des Pferdes anzupassen, insbesondere um eine
Grössenänderung durch Wachstum des Pferdes zu berücksichtigen. Eine gezielte Entlastung
der vorderen Muskulatur wird jedoch nicht erreicht.
[0013] Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Luftkissensysteme für die Polsterung von
Sätteln bekannt, die für eine gleichmässige Verteilung des Auflagedrucks im Sattel
sorgen. Potentielle Druckpunkte können vermieden werden, eine gezielte Druckverteilung
ist jedoch nicht möglich.
[0014] Aus
US 5,517,808 ist ein Kopfeisen mit einer beidseitigen Krümmung bekannt, das Platz für die Schulterblätter
des Pferdes lässt. Der vorderste Punkt des Kopfeisens befindet sich in etwa auf der
Höhe, an welcher die Steigbügelhalterungen angebracht sind. Zusätzlich sind die Kopfeisenenden
mit stossabsorbierendem Material umgeben.
[0015] Die Form des Kopfeisens erlaubt zwar eine freie Beweglichkeit der Vorderbeine und
verringert die Stosswirkung zwischen Sattelbaum und Schulterblättern, insbesondere,
wenn eine Vorderhand nach vorn gestreckt ist. Das Gewicht des Reiters liegt jedoch
weitgehend im vorderen Bereich des Pferdes und belastet vorwiegend die vordere Muskulatur.
[0016] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Besattelung zu schaffen, welche die Nachteile
des Bekannten überwindet, die zu einer gleichmässigeren Gewichtsverteilung auf Vorder-
und Hinterläufe beiträgt und gleichzeitig dem Reiter einen grossen Spielraum überlässt,
um mit seiner Körpersprache Kommandos zu übermitteln. Die Muskulatur im Bereich des
Widerristes und der Schulter soll entlastet werden.
[0017] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Reitsattel mit einem Kopfeisen, das derart ausgebildet
und im Sattel angeordnet ist, dass der vorderste Teil des Kopfeisens sich oberhalb
des untersten Teils befindet, und bei aufgelegtem Sattel die den Pferderücken umgreifenden
Kopfeisenschenkel an ihren nach unten weisenden Enden jeweils eine Andruckfläche mit
einer Längsausdehnung definieren, die sich in etwa parallel zur Rückenwirbelsäule
des Tieres erstreckt.
[0018] Die Rückenwirbelsäule verläuft zwischen den Halswirbeln und den Lendenwirbeln des
Pferdes und weist damit in etwa von vorne nach hinten. Tatsächlich ist die Rückenwirbelsäule
leicht geschwungen, so dass der Wirbelkanal vom Kopf aus gesehen zunächst über einige
Wirbel etwas nach oben und dann wieder nach untern verläuft. Von der Rückenwirbelsäule
weg erstrecken sich die Rippen, sodass der Rippenbogen dem Verlauf der Rückenwirbelsäule
folgt.
[0019] Die erfindungsgemässe Andruckfläche, deren Längserstreckung in etwa parallel zur
Rückenwirbelsäule nach hinten verläuft, bewirkt, dass das Gewicht des Reiters auch
auf dem Rippenbogen des Pferdes abgestützt wird. Die Belastung wird somit durch das
Kopfeisen zumindest teilweise über den Rippenbogen auf das Becken und auf die hintere
Muskulatur geleitet.
[0020] Der vorderste Punkt des Kopfeisens hat oberhalb des tiefsten Punktes zu liegen, damit
sich das Schulterblatt kollisionsfrei bewegen kann. Ansonsten besteht die Gefahr,
dass das Schulterblatt des Pferdes bei einer entsprechenden Bewegung des Pferdes unter
das Kopfeisenende gerät und die Andruckfläche des Kopfeisenendes vom Rippenbogen abhebt.
Durch eine solche Kollision kann das Schulterblatt und die Rückenmuskulatur gereizt
werden.
[0021] Wenn das Kopfeisen das Schulterblatt des Pferdes bei keiner Beinstellung tangiert,
bleibt die Vorhand des Pferdes frei und das Gewicht des Reiters wird weniger auf die
Vorhand sondern vielmehr auf den Rippenbogen übertragen.
[0022] Die Aufgabe wird weiterhin durch einen Reitsattel mit einem Kopfeisen gelöst, wobei
das Kopfeisen derart ausgebildet und im Sattel angeordnet ist, dass bei aufgelegtem
Sattel das Kopfeisen beidseitig eine Andruckfläche zur Gewichtsverteilung auf den
Rippenbogen des Pferdes aufweist, wobei das Kopfeisen Platz für die Schulterblätter
und die Widerristmuskulatur des Pferdes lässt.
[0023] Somit ist gewährleistet, dass sich die Schulterblätter bei aufgelegtem Reitsattel
kollisionsfrei bewegen können.
[0024] Bevorzugt weist das Kopfeisen ausserdem beidseitig eine Anlehnungsfläche zum Abstützen
des Sattels gegenüber der Widerristmuskulatur des Pferdes auf, wobei sowohl die Anlehnungsflächen
als auch die Andruckflächen Platz für die Schulterblätter des Pferdes lassen.
[0025] Die Anlehnungsflächen gewährleisten die eigentliche Aufgabe des Kopfeisens, nämlich
das Freihalten der Dornfortsätze während die Andruckflächen einen Teil des Reitergewichts
über den Rippenbogen auf die hintere Muskulatur lenken. Das Freihalten der Dornfortsätze
kann auch allein von den Andruckflächen übernommen werden.
[0026] In einer vorteilhaften Ausführung weisen die Kopfeisenschenkel und/oder die Anlehnungsflächen
und die Andruckflächen eine Längsausdehnung aus, wobei die Längsachsen der Andruckfläche
und der Anlehnungsfläche, bzw. des Kopfeisenschenkels einen Winkel von kleiner oder
gleich 90 Grad einschliessen.
[0027] Die Andruckfläche kann beispielsweise durch eine Aufweitung der nach unten weisenden
Kopfeisenschenkel geschaffen werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Andruckflächen durch jeweils nach
hinten weisende Kopfeisenenden gebildet.
[0029] Die Kopfeisenenden können dabei als in etwa L-förmige Fortsätze ausgebildet sein,
wobei ein Schenkel des L's in Verlängerung eines Kopfeisenschenkels und der andere
Schenkel des L's nach hinten und damit in etwa parallel zur Rückenwirbelsäule verläuft.
Der zweite Schenkel bildet die Andruckfläche, über welche ein Teil des Gewichts auf
den Rippenbogen geleitet wird.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Reitsattel mit einem Kopfeisen ausgestattet,
dessen Kopfeisenenden lösbar an den Kopfeisenschenkeln befestigt sind. Es ist somit
ein Austausch unterschiedlich ausgebildeter Kopfeisenenden möglich. Der Austausch
kann vorgenommen werden, wenn sich die Physiognomie des Pferdes im Bereich der Schulter
und des Widerrists, beispielsweise durch Muskelaufbau oder -abbau oder Wachstum, ändert.
Dadurch lässt sich ein Kopfeisenende wählen oder anfertigen, dessen Andruckfläche
auf dem Rippenbogen optimal platziert ist und das Freiraum für die Schulterblätter
und die Widerristmuskulatur lässt, auf diese also keinen substanziellen Druck ausübt.
[0031] Die Kopfeisenenden können zum Beispiel mittels einer Steck-, Schraub- oder Klemmverbindung
an den Kopfeisenschenkeln fixiert sein.
[0032] Alternativ sind Kopfeisenschenkel und Kopfeisenenden einteilig ausgeführt, beispielsweise
durch Verschweissen der Kopfeisenenden mit den Kopfeisenschenkeln. Als Werkstoff ist
vorzugsweise eine vergütete Stahllegierung vorgesehen.
[0033] Zwischen Kopfeisen und Pferderücken befindet sich in der Regel eine Polsterung, die
das Gewicht des Reiters auf dem Pferderücken verteilt und Druckstellen auf dem Pferderücken
verhindert.
[0034] Je nach Ausführung der Polsterung oder Polstermaterial kann es dazu kommen, dass
die Andruckfläche des Kopfeisenendes das Füllmaterial quer zur Andruckfläche verschiebt.
Der Polstereffekt wird im Bereich der Andruckfläche reduziert und eine Stauchung des
Polstermaterials an anderer Stelle kann zu einer Umverteilung des Drucks, zum Beispiel
Richtung Widerristmuskel führen. Vorzugsweise besitzt der Sattel daher eine Polsterung,
die eine Kissenteilung in Verlängerung der Kopfeisenenden aufweist. Eine Kammerabtrennung
zwischen den Kissenteilen verhindert, dass Polstermaterial quer zur Längsachse der
Andruckfläche des Kopfeisenendes verschoben wird.
[0035] Die Kammerabtrennung kann in Form einer Absteppung vorliegen.
[0036] In einer besonders günstigen Ausführungsform befindet sich oberhalb und unterhalb
der Kissenteilung nicht dieselbe Polsterung, sondern die Polsterfüllung ist unterhalb
der Kissenteilung dichter und/oder formstabiler als oberhalb der Kissenteilung. Die
daraus resultierende unterschiedliche Härte der Polsterung verstärkt die beabsichtigte
Druck- bzw. Gewichtsverteilung auf den Rippenbogen, indem die Anlehnungsfläche des
Kopfeisenendes abgepolstert und quasi vergrössert wird.
[0037] Die Sattelkissen bestehen aus verschiedenen Wollfilzen und sind mit Schafswolle gefüllt,
es kommen jedoch auch geschäumte Formkissen aus Latex oder Kunststoffschaum in Frage.
[0038] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Reitsattel an der zum Pferd weisenden
Innenseite zwei Ortschuhe zum Einführen der Kopfeisenenden auf. Die Ortschuhe nehmen
die Kopfeisenenden wie Taschen auf und sorgen für eine definierte Positionierung von
Polsterung und Kopfeisen. Gleichzeitig erlauben sie ein Lösen des Polsters und damit
einen Austausch des Kopfeisens oder der Kopfeisenenden.
[0039] Der Ortschuh kann mit Klettverschlüssen geöffnet und geschlossen werden. Eine weitere
Befestigung zwischen Kissen und Kopfeisenenden, z.B. eine Schraubverbindung ist nicht
notwendig. Sollen die Kopfeisenenden ausgetauscht werden, so muss nur der Klettverschluss
gelöst werden.
[0040] Vorteilhafterweise sind in etwa auf der Höhe der vordersten Punkte des Kopfeisens
die Befestigungen für die Steigbügel an dem Kopfeisen fixiert.
[0041] Bevorzugt sind Halterungen für die Steigbügel, Längstrachten und/oder weitere Komponenten
des Sattelbaums an das Kopfeisen genietet oder geschraubt.
[0042] In einer Ausführungsform ist das Kopfeisen im Sattelbaum eingenietet. In der Regel
wird der Sattelbaum durch zwei Längstrachten aus Stahl stabilisiert. Diese sind ebenfalls
mit dem Kopfeisen vernietet und führen bis zum Sattelschild. Dort werden die Längstrachten
mit dem hinteren Eisen, das unter dem Schild befestigt ist, vernietet. Eine Schraubverbindung,
die einen Kopfeisenaustausch erleichtert, kann alternativ vorgesehen sein.
[0043] Die Gurtung stabilisiert den Sattel am Pferd. Mit verstellbaren Gurten besteht die
Möglichkeit, eine natürlich Asymmetrie des Pferdes auszugleichen.
[0044] In einer erfindungsgemässen Ausführung ist an der Aussenoberfläche des Reitsattels
mindestens eine Öffnung vorgesehen, die einen Austausch des Kopfeisens und/oder der
der Kopfeisenenden ermöglicht. Die Öffnung kann sich über die gesamte Länge des Kopfeisens
erstrecken und beispielsweise mit einem Klett- oder Reissverschluss abgedeckt sein.
Nach einem Öffnen des Verschlusses kann bequem auf das Kopfeisen zugegriffen werden
und dasselbe ganz oder teilweise ausgetauscht werden. Alternativ können auch eine
oder mehrere schlitzartige Öffnungen vorgesehen sein, durch welche das Kopfeisen oder
Teile davon aus dem Sattelpolster herausgezogen werden können.
[0045] In der Regel ist ein Reitsattel schichtweise aufgebaut, zum Beispiel aus Polsterelementen,
Sattelbaumteilen und Sattellederschichten. Zum Auswechseln und/oder Umrüsten des Kopfeisens
können die Schichten lösbar miteinander verbunden sein. Nach einem zumindest teilweisen
Lösen der Schichten kann der Sattel soweit aufgeklappt werden, dass Zugriff zum Kopfeisen
und dessen Befestigungen besteht.
[0046] Der Ortschuh, von welchen das Kopfeisenende im montierten Zustand aufgenommen werden
kann, befindet sich zwischen einem oberen Blatt und dem Schweissblatt. Nach einem
Wegklappen des Blattes besteht leichter Zugriff auf den Ortschuh und auf das Kopfeisenende.
[0047] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch einen Reitsattel, der durch eine Umrüstung
des Kopfeisens, insbesondere ein Verändern der Kopfeisenenden, an die Gestalt des
Pferdes anpassbar ist.
[0048] Die Gewichtsverteilung auf den Rippenbogen kann nur dann effektiv erfolgen, wenn
die Form des Kopfeisens an die Gestalt, also an die Grösse und die Ausprägung der
Muskulatur des Pferdes angepasst ist. Baut das Pferd beispielsweise während eines
Trainingszyklus Muskeln auf, so kann ein zu enges Kopfeisen zu Beeinträchtigungen
und zu Druckstellen führen. Hat ein Pferd umgekehrt während einer Trainingspause Muskeln
abgebaut, liegen die Andruckflächen eines Kopfeisens womöglich nicht mehr genügend
an, um die Gewichtsaufnahme zu gewährleisten.
[0049] Da die massgeblichen Veränderungen eines Tieres im unteren Bereich des Kopfeisens
ablaufen, reicht es völlig aus, das Kopfeisen im Bereich der Kopfeisenenden umzurüsten,
diese beispielsweise auszuwechseln. Dazu kann entweder das gesamte Kopfeisen aus dem
Reitsattel entnommen und modifiziert werden, oder der zentrale Abschnitt des Kopfeisens
verbleibt im Sattel und nur die Kopfeisenenden werden entnommen und ersetzt. Im letztgenannten
Fall kann der zentrale Abschnitt des Kopfeisens fest im Reitsattel montiert sein.
[0050] Das Verändern der Kopfeisenenden kann beispielsweise durch einen Austausch des gesamten
Kopfeisens oder durch einen Austausch der Kopfeisenenden vorgenommen werden.
[0051] Es kann auch vorgesehen sein, die Kopfeisenenden in verstellbaren Positionen zu arretieren.
Die Kopfeisenenden müssten dann nicht ausgetauscht, sondern nur eingestellt werden.
[0052] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch Kopfeisen für einen Reitsattel, insbesondere
mit den oben beschriebenen Merkmalen, das derart ausgebildet und in einem Reitsattel
anbringbar ist, dass der vorderste Teil des Kopfeisens sich oberhalb des untersten
Teils befindet, und die den Pferderücken umgreifenden Kopfeisenschenkel an ihren nach
unten und hinten weisenden Enden jeweils eine Andruckfläche mit einer Längsausdehnung
definieren, die sich im auf den Pferderücken aufgelegten Zustand in etwa parallel
zur Rückenwirbelsäule des Tieres erstreckt.
[0053] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Kopfeisen für einen Reitsattel, insbesondere
mit den oben beschriebenen Merkmalen, das derart ausgebildet und in einem Reitsattel
anbringbar ist, dass bei aufgelegtem Sattel das Kopfeisen beidseitig eine Andruckfläche
zur Gewichtsverteilung auf den Rippenbogen des Pferdes aufweist, wobei das Kopfeisen
Freiheit für die Bewegung der Schulterblätter des Pferdes lässt.
[0054] Bevorzugt weist das Kopfeisen beidseitig eine Anlehnungsfläche zum Abstützen des
Sattels gegenüber der Widerristmuskulatur des Pferdes auf, wobei sowohl die Anlehnungsflächen
als auch die Andruckflächen Platz für die Schulterblätter des Pferdes lassen.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Kopfeisen beidseitig Kopfeisenschenkel
auf, an deren Enden sich jeweils ein im Wesentlichen L-förmiges, bezogen auf den Pferderücken,
nach hinten weisendes Kopfeisenende befindet.
[0056] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schliessen die Schenkel der im
Wesentlichen L-förmigen Kopfeisenenden jeweils einen Innenwinkel von kleiner oder
gleich 90 Grad ein.
[0057] Vorzugsweise sind die Kopfeisenenden lösbar an den Kopfeisenschenkeln befestigt.
[0058] Ein Kopfeisen mit den genannten Merkmalen kann einmalig in einen neuen Sattel eingebaut
werden. Es kann jedoch auch im Austausch gegen ein herkömmliches Kopfeisen in einen
Reitsattel integriert werden oder von vorneherein zum Austauschen bestimmt sein, wenn
zum Beispiel ein Sattel für ein junges oder untrainiertes Pferd angeschafft wird.
[0059] Die Erfindung wird weiterhin durch ein Kopfeisen gelöst, das austauschbare Kopfeisenenden
besitzt.
[0060] Die Gewichtsverteilung erfolgt massgeblich im Bereich der Kopfeisenenden, insbesondere,
wenn dort eine entsprechende Andruckfläche vorliegt. Die Anpassung des Kopfeisens
an das Pferd im Bereich der Kopfeisenenden ist daher von grosser Wichtigkeit. Austauschbare
Kopfeisenenden ermöglichen ein schnelles Anpassen und eine spontanes Reagieren auf
mögliche Änderungen beim Pferd. Durch die einfache Massnahme kann ein massgefertigter
Reitsattel lange passgenau bleiben.
[0061] Da der Aufwand der Anpassung gering ist, sind auch die damit verbundenen Kosten nicht
hoch.
[0062] Die Erfindung ist im Folgenden in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Pferdewirbelsäule in Seitenansicht;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines ersten Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines weiteren Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht;
- Figur 4
- eine weitere schematische Darstellung des ersten Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines weiteren Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung zweier Beispiele für Kopfeisenenden mit unterschiedlichen
Schaftlängen;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht in
Bezug auf den Pferderücken;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen und eine Unterpolsterung
in Seitenansicht;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für einen Aufbau eines Sattelkissens
in Seitenansicht;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen in Seitenansicht in
Bezug auf verschiedene Positionen des Schulterblattes eines Pferdes;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für einen Reitsattel in perspektivischer
Ansicht;
- Figur 12
- eine schematische Darstellung eines Beispiels für den Aufbau eines Reitsattels in
einer Ansicht von oben;
[0063] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Pferdewirbelsäule 1 in Seitenansicht.
Die Wirbelsäule 1 gliedert sich in die Halswirbelsäule 2, die Rückenwirbelsäule 3,
die Lendenwirbelsäule 4, das Kreuzdarmbein 5 und den Schweif 6.
[0064] An der Rückenwirbelsäule 3 setzen seitlich die Rippen 7 an, nach oben erstrecken
sich die Dornfortsätze 8 der Wirbel.
[0065] Ein in der Zeichnung nicht dargestellter Sattel liegt typischerweise oberhalb der
Rückenwirbelsäule 3, hinter dem Widerrist 9, dem erhöhten Übergang zwischen Hals 10
und Rücken 11. Er darf allerdings nicht auf den Dornfortsätzen 8 aufliegen. Ein bis
drei Fingerbreit soll der Sattel von der Wirbelsäule 1 und dem Widerrist 8 entfernt
sein.
[0066] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101
in Seitenansicht.
[0067] Das Kopfeisen 101 besitzt Kopfeisenschenkel 102, deren vorderster Teil 103 sich oberhalb
des untersten Teils 104 befindet. An dem nach unten weisenden Ende 105 des Kopfeisenschenkels
102 befindet sich ein nach hinten 106 weisendes Kopfeisenende 107. Dieses bildet eine
Andruckfläche 112, welche das Gewicht des Reiters auf die Rippen 7 überträgt, bzw.
verteilt.
[0068] Die schematische Andeutung der Vorderansicht V zeigt, dass das nach hinten weisende
Kopfeisenende 107 nicht in derselben Ebene wie der Kopfeisenschenkel 102 liegt, sondern
gegenüber dem Pferd nach aussen gerichtet ist, um der Kontur des in Figur 10 dargestellten
Verlaufs des Rippenbogens (18) folgen zu können.
[0069] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101
in Seitenansicht. An dem Kopfeisenschenkel 102 ist eine Längstrachte 108 und in etwa
in Höhe des vordersten Teils 103 eine Befestigung 109 für einen nicht in der Figur
gezeigten Steigbügel angebracht. Die Verbindung erfolgt beispielsweise mittels Nieten
110.
[0070] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101
in Seitenansicht. Das Kopfeisen 101 weist eine Anlehnungsfläche 111 zur Seitenstabilisierung
des in der Figur nicht gezeigten Sattels und zum Abstützen des Sattels gegenüber der
Widerristmuskulatur des Pferdes sowie eine Andruckfläche 112 zur Verteilung des Gewichts
des Reiters auf den ebenfalls nicht gezeigten Rippenbogen des Pferdes auf.
[0071] Die Längsachse 113 der Anlehnungsfläche 111 und die Längsachse 114 der Andruckfläche
112 schliessen einen Winkel 115 ein, der kleiner als 90 Grad ist. Dies gewährleistet,
dass der Andruckfläche nach hinten gerichtet ist und dem Rippenbogen des Pferdes folgt.
[0072] Figur 5 zeigt eine weitere schematische Darstellung des Beispiels für ein Kopfeisen
101' in Seitenansicht. Das Kopfeisenende 107' ist auf den Kopfeisenschenkel 102' aufschiebbar.
Die Arretierung erfolgt mit einer Schraube 124, die sich an dem Kopfeisenenden 107'
befindet. Die Schraube 124 kann beispielsweise mittels eines Imbusschlüssels gegen
den Kopfeisenschenkel 102'geschruabt werden.
[0073] Alternativ könnte der Kopfeisenschenkel ein Aufnahmevolumen für den Schaft des Kopfeisenendes
aufweisen und das Kopfeisenende in den Kopfeisenschenkel einschiebbar sein. Die Fixierschraube
kann in diesem Fall an dem Kopfeisenschenkel vorgesehen sein.
[0074] Figur 6 zeigt eine weitere schematische Darstellung zweier Beispiele für Kopfeisenenden
107', 107'' mit unterschiedlichen Schaftlängen 126', 126''. Die Länge des Schafts
125', in welchen sich der Kopfeisenschenkel einführen lässt, variiert zum Beispiel
zwischen einer kurzen Schaftlänge 126' von 3 cm und einer Schaftlänge 126" von 6 cm.
Das Ersetzen von Kopfeisenenden 107' mit einem kurzen Schaft 125' durch Kopfeisenenden
107" mit längerem Schaft 125" vergrössert das Kopfeisen insgesamt und lässt das Kopfeisen
beispielsweise an ein wachsendes Pferd anpassen.
[0075] In alternativen Ausführungen kann es Kopfeisenenden mit unterschiedlich langen Andruckflächen
geben.
[0076] Das Kopfeisenende 107', 107'' ist in etwa L-förmig und weist einen Innenwinkel 128
von 90 Grad auf.
[0077] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101
in Seitenansicht in Bezug auf die Pferdemuskulatur. Das Kopfeisen 101 ist oberhalb
des dreieckigen Trapezmuskels 12 positioniert und hält den nicht dargestellten Sattel
von den in der Figur angedeuteten Dornfortsätzen 8 fern. Das Kopfeisen 101 besitzt
eine Andruckfläche 112, deren Längsausdehnung 114 in etwa parallel zu der nicht dargestellten
Rückenwirbelsäule verläuft. Die Andruckfläche 112 gibt den Gewichtsdruck des Reiters
auf den Rückenmuskel 13 und die Rippen 7 weiter, so dass ein Teil des Gewichts von
dem kurzen Rückenmuskel übernommen werden kann.
[0078] Der Effekt wird durch eine entsprechende Unterpolsterung verstärkt. Figur 8 zeigt
eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101 und eine Unterpolsterung
116 in Seitenansicht.
[0079] Die Unterpolsterung 116 weist eine Kissenteilung 117 auf, die zwei längs verlaufenden
Kammern, bzw. Bereiche 118, 119, einen weicher gepolsterten Bereich 118 und einen
dichter gepolsterten Bereich 119 voneinander trennt
[0080] Der hart gepolsterte Bereich 119 wirkt als tragendes Kissenteil in Verlängerung der
Andruckfläche 112. Die Kissenteilung 117 verhindert, dass das Polstermaterial durch
den Gegendruck der Rippen 7 nach oben, in den weich gepolsterten Bereich 118 verschoben
wird.
[0081] Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für den Aufbau eines
Sattelkissens 120 in Seitenansicht.
[0082] Das Kopfeisen 101 ist mit der Unterpolsterung 116 über einen Ortschuh 121 für das
Kopfeisenende 107 verbunden. Das Kopfeisenende 107 lässt sich in den Ortschuh 121
einführen und wird von diesem taschenartig gehalten. Der Wortschuh 121 lässt sich
zusätzlich mit einem Klettband 129 öffnen und schliessen.
[0083] Der Ortschuh 121 ist an der Innenseite der Unterpolsterung 116 angebracht. Diese
weist eine Kissenteilung 117 auf, die einen weich gepolsterten Bereich 118, der zum
Beispiel mit weicher Wolle gefüllt ist, von einem dicht gepolsterten und somit tragenden
Bereich 119 trennt. Dieser ist beispielsweise mit Mischwolle mittelhart gefüllt. In
der Widerristpartie 130 und im Bereich der Pauschen 122 liegt eine weiche Polsterung
vor, während im Bereich des Sattelschildes 123 ebenfalls eine dichtere und deshalb
tragende Füllung vorgesehen ist.
[0084] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kopfeisen 101
in Seitenansicht in Bezug auf verschiedene Positionen des Schulterblattes 14 eines
Pferdes 15. Unabhängig davon, ob das Schulterblatt 14 nach vorne (obere Abbildung)
oder nach unten (untere Abbildung) gerichtet ist, bleibt zwischen der hinteren Kante
17 des Schulterblatts 14 und dem Kopfeisen 101 genügend Freiraum 127.
[0085] Bei allen Beinstellungen liegt die Andruckfläche 112 also an dem Rippenbogen 18 an
und wird nicht vom Schulterblatt 14 hintergriffen.
[0086] Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für einen Reitsattel
200 in perspektivischer Ansicht. Das Kopfeisen 101 ist mit seinen Kopfeisenenden 112
in den in der Figur nicht sichtbaren Ortschuh eingeführt, der in etwa auf der Höhe
des tragend gepolsterten Bereichs 119 vorgesehen ist.
[0087] Im Bereich der Sattelblätter 124 und oberhalb des tragend gepolsterten Bereichs 119
ist weich gepolsterter Bereich 118 vorgesehen.
[0088] Figur 12 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels für den Aufbau eines
Reitsattels 200 in einer Ansicht von oben. Die Funktion der Kopfeisenenden 112 wird
durch die tragend gepolsterten Bereiche 119 verstärkt, welche der Kontur des Rippenbogens
folgen.
1. Reitsattel mit einem Kopfeisen (101; 101'), das derart ausgebildet und im Reitsattel
(200) angeordnet ist, dass (a) der vorderste Teil (103) des Kopfeisens (101; 101')
sich oberhalb des untersten Teils (104) befindet, und bei aufgelegtem Reitsattel (200)
(b) die den Pferderücken (11) umgreifenden Kopfeisenschenkel (102; 102') an ihren
nach unten weisenden Enden (105) jeweils eine Andruckfläche (112) mit einer Längsausdehnung
definieren, die sich in etwa parallel zur Rückenwirbelsäule (3) des Tieres erstreckt.
2. Reitsattel mit einem Kopfeisen (101; 101'), das derart ausgebildet und im Reitsattel
(200) angeordnet ist, dass bei aufgelegtem Reitsattel (200) das Kopfeisen (101; 101')
beidseitig eine Andruckfläche (112) zur Gewichtsverteilung auf den Rippenbogen (18)
des Pferdes aufweist, wobei das Kopfeisen (101; 101') Freiheit für die Bewegung der
Schulterblätter (14) des Pferdes lässt.
3. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckflächen (112) durch, bezogen auf den Pferderücken (11), jeweils nach hinten
weisende Kopfeisenenden (107; 107', 107'') gebildet werden.
4. Reitsattel gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfeisenenden (107; 107', 107") lösbar an den Kopfeisenschenkeln (102; 102')
befestigt sind.
5. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfeisen (101; 101') so ausgebildet ist, dass bei aufgelegtem Reitsattel (200)
beidseitig eine Anlehnungsfläche (111) zum Anlehnen des Reitsattels (200) gegenüber
der Widerristmuskulatur des Pferdes besteht, wobei sowohl die Anlehnungsflächen (111)
als auch die Andruckflächen (112) Freiraum (127) für die Schulterblätter (14) des
Pferdes lassen.
6. Reitsattel gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckfläche (112) und die Anlehnungsfläche (111) jeweils eine Längsausdehnung
aufweisen und die entsprechenden Längsachsen (113, 114) einen Winkel (115) von kleiner
oder gleich 90 Grad einschliessen.
7. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reitsattel (200) eine Polsterung (116) aufweist, die nach hinten weisende Kissenteilungen
(117), insbesondere in Verlängerung der Kopfeisenenden (107; 107', 107"), besitzt.
8. Reitsattel gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterung (116) ein Füllmaterial aufweist, das unterhalb der Kissenteilung (117)
dichter und/oder formstabiler als oberhalb der Kissenteilung (117) ist.
9. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reitsattel (200) an der zum Pferd weisenden Innenseite zwei Ortschuhe (121) zum
Einführen der Kopfeisenenden (107; 107', 107") aufweist.
10. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in etwa auf der Höhe des vordersten Teils (103) des Kopfeisens (101; 101') die Befestigungen
für die Steigbügel (109) an dem Kopfeisen Befestigungen für die Steigbügel (109) an
dem Kopfeisen (101; 101') fixiert sind.
11. Reitsattel gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungen für die Steigbügel (109), Längstrachten (108) und/oder weitere Komponenten
des Sattelbaums an das Kopfeisen (101; 101') genietet oder geschraubt sind.
12. Reitsattel, insbesondere gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reitsattel (200) durch eine Umrüstung des Kopfeisens, insbesondere ein Verändern
der Kopfeisenenden (107; 107', 107'') an die Gestalt des Pferdes anpassbar ist.
13. Reitsattel, insbesondere gemäss mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reitsattel (200) eine Polsterung (116) aufweist, die Kissenteilungen (117) besitzt,
die sich in etwa parallel zur Rückenwirbelsäule (3) des Tieres erstrecken, wobei die
Polsterung (116) ein Füllmaterial aufweist, das unterhalb der Kissenteilung (117)
dichter und/oder formstabiler als oberhalb der Kissenteilung (117) ist.
14. Kopfeisen (101; 101') für einen Reitsattel, insbesondere gemäss einem der vorhergehenden
Ansprüche, das derart ausgebildet und in einem Reitsattel (200) anbringbar ist, dass
(a) der vorderste Teil (103) des Kopfeisens (101; 101') sich oberhalb des untersten
Teils (104) befindet, und (b) die den Pferderücken (11) umgreifenden Kopfeisenschenkel
(102; 102') an ihren nach unten weisenden Enden (105) jeweils eine Andruckfläche (112)
mit einer Längsausdehnung definieren, die sich im auf den Pferderücken (11) aufgelegten
Zustand in etwa parallel zur Rückenwirbelsäule (3) des Tieres erstreckt.
15. Kopfeisen (101; 101') für einen Reitsattel (200), insbesondere gemäss einem der vorhergehenden
Ansprüche, das derart ausgebildet und in einem Reitsattel (200) anbringbar ist, dass
bei aufgelegtem Reitsattel (200) das Kopfeisen (101; 101') beidseitig eine Andruckfläche
(112) zur Gewichtsverteilung auf den Rippenbogen (18) des Pferdes aufweist und das
Kopfeisen (101; 101') Freiheit für die Bewegung der Schulterblätter (14) des Pferdes
lässt.
16. Kopfeisen (101; 101') gemäss einem Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfeisen (101; 101') bei aufgelegtem Reitsattel (200) beidseitig eine Anlehnungsfläche
(111) zum Anlehnen des Sattels gegenüber der Widerristmuskulatur des Pferdes aufweist,
wobei sowohl die Anlehnungsflächen als auch die Andruckflächen (112) Freiraum (127)
für die Schulterblätter (14) des Pferdes lassen.
17. Kopfeisen (101; 101') gemäss mindestens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfeisen (101; 101') beidseitig Kopfeisenschenkel (102; 102') aufweist, an deren
Enden sich jeweils ein im Wesentlichen L-förmiges, bezogen auf den Pferderücken (11),
nach hinten weisendes Kopfeisenende (107; 107', 107") befindet.
18. Kopfeisen (101; 101') gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die im Wesentlichen L-förmigen Kopfeisenenden (107; 107', 107'') jeweils einen Innenwinkel
(128) von kleiner oder gleich 90 Grad einschliessen.
19. Kopfeisen (101; 101') gemäss mindestens Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfeisenenden (107; 107', 107'') lösbar an den Kopfeisenschenkeln (102; 102')
befestigt sind.
20. Kopfeisen, insbesondere gemäss einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfeisen (101; 101') austauschbare Kopfeisenenden (107; 107', 107'') besitzt.