[0001] Die Erfindung betrifft ein bandförmiges Lüftungselement nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] First-Gratrollen dienen zur Abdichtung von einem zwischen First- und Gratlatten auftretenden
Spalt eines Daches.
[0003] Die First-Gratrolle wird dazu auf der Firstlatte ausgerollt, wobei sie sich mit den
beiden seitlichen Enden über die auf den Dachlatten liegenden Dachsteine legt. Anschließend
können die Firststeine auf die Firstlatte gelegt werden.
[0004] Die so angebrachte First-Gratrolle soll nicht nur das Eindringen von Regenwasser
und Schnee in das Dachinnere verhindern, sondern auch eine Be- und Entlüftung des
Dachinnenraums gewährleisten. Außerdem soll durch deren Anbringung eine Fäulnis-,
Flechten- und Schimmelpilzbildung verhindert werden.
[0005] Bekannt ist ein First- und/oder Gratentlüftungselement, das aus einem luftdurchlässigen
und feuerresistenten Mittelteil sowie daran angeordneten formbaren Randbereichen besteht
(
DE 20 2004 001 566 U1).
[0006] Des Weiteren ist eine First- und Gratabdeckung für die Auflage auf einer First- oder
Gratbohle beschrieben, mit einem luftdurchlässigen Mittelstreifen und daran angrenzenden
Seitenstreifen (
EP 0 341 343 B1). Diese Seitenstreifen besitzen äußere Längsränder, die an die Oberseite von Dachsteinen
anpressbar sind.
[0007] Ferner ist eine regen- und schneesichere First- und Gratbelüftung bekannt, die Seitenteile
besitzt, die verformbar sind (
DE 40 01 766 A1). Der luftdurchlässige Bereich besteht dabei aus Vlies.
[0008] Schließlich ist für den First- oder Gratbereich von Dächern ein aus biegsamem Material
bestehendes Lüftungselement bekannt (
DE 20 2004 011 155 U1). Dieses Lüftungselement besteht zumindest teilweise aus einem Vlies.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine First-Gratrolle bereitzustellen, bei
der der Lüftungseffekt verbessert wird, ohne dass das System Einbußen in der Sicherheit
gegen das Eindringen von Treibwasser oder Flugschnee erfährt.
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0010] Die Erfindung betrifft somit ein Lüftungselement, bestehend aus einem mit Öffnungen
versehenen flexiblen Streifen und einem an dessen Mittelteil angebrachten Vlies. Wird
dieses Lüftungselement auf einer Firstlatte angebracht, so liegt das Vlies direkt
auf der Firstlatte und bedeckt mit seinen Randbereichen die Dachsteine nur zu 1,5
bis 3,0 cm. Dadurch herrscht zwischen dem flexiblen Streifen und dem Vlies eine Lücke,
die einen freien Luftstrom zulässt. Dadurch, dass auch das Vlies luftdurchlässig ist,
gibt es zwei Lüftungseffekte, sodass eine optimale Belüftung des Dachinnern gewährleistet
ist.
[0011] Die erfindungsgemäße First-Gratrolle hat den Vorteil, dass sie einen vergrößerten
Lüftungsquerschnitt aufweist, da die Luft mehrere Möglichkeiten besitzt, in die Umgebung
zu gelangen.
[0012] Zum einen wird ein traditioneller Luftaustausch durch das luftdurchlässige Vlies
gewährleistet und zum anderen ist ein Luftstrom durch freie Öffnungen möglich.
[0013] Trotz der besseren Belüftung kann kein Flugschnee oder Treibwasser in das Dachinnere
gelangen kann. Damit wird auch die Fäulnis-, Flechten- und Schimmelpilzbildung verhindert.
[0014] Wie bei bisher bekannten First-Gratrollen besitzt auch die erfindungsgemäße First-Gratrolle
zwei äußere Randteile, die sich nicht nur an die Oberseite der Dachsteine anschmiegen,
sondern sich elastisch verformen lassen. Damit können die Randteile fest an die Dachsteine
gedrückt werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine perspektivische Ansicht einer zum Teil aufgerollten First-Gratrolle;
Fig. 1 b einen Schnitt durch die in Fig. 1a gezeigte First-Gratrolle entlang A-A';
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil eines Daches im Firstbereich im komplett abgedeckten
Zustand;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Daches im Firstbereich
im zum Teil abgedeckten Zustand.
[0016] In Fig. 1a ist eine First-Gratrolle 1 in einem zum Teil aufgerollten Zustand dargestellt.
Im vorderen ausgerollten Bereich eines im Wesentlichen flexiblen Streifens 23 ist
ein Mittelteil 2 mit einem darunter angeordneten Vlies 4 zu erkennen, wobei das Vlies
4 an einer Stelle 3 mit dem Mittelteil 2 verbunden ist. Der flexible Streifen 23 der
First-Gratrolle 1 besitzt des Weiteren zwei Randbereiche 7, 8 sowie Öffnungen 5, 6.
Die Form und Größe der Öffnungen ist dabei nicht festgelegt. Der flexible Streifen
23 kann in den Randbereichen 7, 8 Verstärkungen 7', 8' (Fig. 1 b) aufweisen.
[0017] Das Vlies 4 besteht aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen. Es ist zwar
luftdurchlässig, jedoch wasserabweisend.
[0018] Fig. 1b zeigt einen Schnitt durch die in Fig. 1a dargestellte First-Gratrolle 1 entlang
A-A'. Wiederum zu sehen ist das an dem Mittelteil 2 des flexiblen Streifens 23 angeordnete
Vlies 4. Vorteilhaft bei dem Vlies 4 ist, dass es nicht von Hand angebracht werden
muss, sondern dass es sich von allein auf die Dachsteine legt.
[0019] Zu beiden Seiten des Mittelteils 2 sind Öffnungen 5, 6 angeordnet, durch die im montierten
Zustand der First-Gratrolle 1 Luft mit der Umgebung ausgetauscht werden kann. Zu erkennen
sind auch die Verstärkungen 7', 8', die am flexiblen Streifen 23 eingelassen sind.
Sie dienen dazu, dass der flexible Streifen 23, wenn er mit seinen Randbereichen 7,
8 auf den Dachsteinen liegt, an diese angeformt oder angepresst werden kann. So kann
die Verstärkung zum Beispiel aus Aluminium bestehen und die Form von schmalen Streifen
7', 8' aufweisen.
[0020] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Teil eines Daches im Firstbereich in komplett
abgedecktem Zustand. Die First-Gratrolle 1 ist mit dem Mittelteil 2 des flexiblen
Streifens 23 und dem darunter angeordneten Vlies 4 auf einer Firstlatte 9 angebracht.
Mit den beiden Randbereichen 7, 8 liegt der flexible Streifen 23 auf Dachsteinen 12,
13, wobei er sich an die Form der Dachsteine 12, 13 anpasst.
[0021] Besitzt der flexible Streifen 23, wie hier gezeigt, zwei verstärkte Bereiche 7',
8', kann er der Oberfläche der Dachsteine 12, 13 angepasst werden. Anstelle der oder
zusätzlich zu den Verstärkungen 7', 8' können die Randbereiche 7, 8 an ihren auf den
Dachsteinen 12, 13 liegenden Unterseiten 7", 8" noch mit Klebstoff versehen sein,
sodass der flexible Streifen 23 noch fester mit den Dachsteinen 12, 13 in Verbindung
steht. Ein Verrutschen ist damit nicht mehr möglich.
[0022] Der flexible Streifen 23 liegt mindestens so fest auf, dass die Randbereiche 7, 8
auch durch mögliche Stürme nicht von den Dachsteinen 12, 13 gelöst werden.
[0023] Die Dachsteine 12, 13 sitzen auf Dachlatten 10, 11 und weisen neben den Wellen 16,
17 noch Dachsteinebenen 14, 15 auf.
[0024] Dringt nun Flugschnee oder Treibwasser in Richtung der gestrichelten Pfeile 21, 22
unterhalb der Firstabdeckung 27 ein, so gelangt es über die Öffnungen 5, 6 auf die
Oberfläche des Wasser abweisenden Vlieses 4, welches mit den Enden ca. 1,5 bis 3 cm
auf den Wellen 16, 17 der Dachsteine 12, 13 liegt. Das Wasser fließt deshalb auf dem
Vlies 4 entlang der Dachsteinkontur in Richtung 25, 26 unterhalb der Randbereiche
7, 8 des flexiblen Streifens 23 nach außen. Zwischen den Randbereichen 7, 8 und den
Dachsteinebenen 14, 15 ist somit eine Lücke vorhanden.
[0025] Ein Eindringen von Wasser in das Dachinnere ist folglich unmöglich. Damit kommt es
dort auch nicht zur Bildung von Fäulnis oder Schimmelpilz.
[0026] Zudem ist das Dachinnere gut belüftet, wobei es zwei Lüftungseffekte gibt.
[0027] Zum einen ist ein Luftaustausch über das luftdurchlässige Vlies 4 möglich, was durch
die Pfeile 18 angedeutet ist. Daneben gibt es zusätzlich in einem Bereich der Wellen
16, 17 der Dachsteine 12, 13 einen freien Luftstrom 19. Dieser freie Luftstrom 19
führt zu einer Vergrößerung des Lüftungsquerschnitts, da über das Vlies 4 alleine
nur wenig Luftaustausch möglich ist. Dadurch aber, dass das Vlies 4 nicht auf der
gesamten Welle 16, 17 der Dachsteine 12, 13 sitzt, sondern dort einen freien Raum
lässt, wird eine bessere Luftzirkulation ermöglicht.
[0028] Diese Luft 19, 18 kann nun über die Öffnungen 5, 6 des flexiblen Streifens 23 in
Richtung 20 in die Umgebung wandern, wobei frische Luft über genau diesen Weg in das
Dachinnere gelangen kann.
[0029] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts des Daches im Firstbereich
in einem zum Teil abgedeckten Zustand.
[0030] Auf der Firstlatte 9 liegt die First-Gratrolle 1, die mittels Verbindungselementen,
beispielsweise durch Nägel 28, 35, befestigt ist. Der flexible Streifen 23 bedeckt
dabei mit den Randbereichen 7, 8 die Dachsteine 12, 13, 36 bis 39. Zwischen dem flexiblen
Streifen 23 und der Firstlatte 9 sitzt das Vlies 4 der First-Gratrolle 1, das nur
einen kleinen Bereich der Dachsteine 12, 13, 36 bis 39, vorzugsweise ca. 1,5 bis 3,0
cm bedeckt. Zu erkennen sind auch mehrere Öffnungen 5, 6, 29 bis 34 des flexiblen
Streifens 23, die eine Lüftung des Dachinnern zulassen.
[0031] Schließlich liegt oberhalb der Firstlatte 9 mit der damit verbundenen First-Gratrolle
1 die Firstabdeckung 27.
1. Bandförmiges Lüftungselement mit einem flexiblen Streifen (23), der mehrere Lüftungslöcher
(5, 6, 29 - 34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite dieses flexiblen Streifens (23) ein luftdurchlässiges, aber wasserundurchlässiges
Vlies (4) vorgesehen ist, das relativ zu dem flexiblen Streifen (23) bewegbar und
wenigstens an einer Stelle mit diesem verbunden ist.
2. Bandförmiges Lüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungslöcher (5, 6, 29 - 34) zwischen einem Mittelteil (2) und den Randbereichen
(7, 8) des flexiblen Streifens (23) vorgesehen sind.
3. Bandförmiges Lüftungselement nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (4), wenn es an dem flexiblen Streifen (23) anliegt, die Lüftungslöcher
(5, 6; 29 - 34) unterdeckt.
4. Bandförmiges Lüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (4) aus Kunststoff besteht.
5. Bandförmiges Lüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (4) aus Polypropylen besteht.
6. Bandförmiges Lüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Streifen (23) in seinen Randbereichen (7, 8) Verstärkungen (7', 8')
aufweist.
7. Verwendung des bandförmigen Lüftungselements nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche für die Abdichtung eines First-Gratbereichs,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) der flexible Streifen (23) wird zusammen mit dem Vlies (4) auf eine Firstlatte
(9) aufgelegt;
b) das Vlies (4) legt sich mit seinen Randbereichen auf Dachsteine (12, 13);
c) der flexible Streifen (23) wird mit seinen Randbereichen auf Dachsteine (12, 13,
36 - 39) aufgelegt, wobei er das Vlies (4) überspannt, wobei ein freier Luftstrom
(19) zwischen den Randbereichen des Vlieses (4) und dem flexiblen Streifen (23) zugelassen
wird.
8. Verwendung des bandförmigen Lüftungselements nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (4) mit seinen Randbereichen die Dachsteine (12, 13, 36 - 39) nur zu 1,5
bis 3,0 cm bedeckt.
9. Verwendung des bandförmigen Lüftungselements nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Luftstrom (19) über die Lüftungslöcher (5, 6, 29 - 34) mit der Umgebung
in Kontakt steht.
10. Verwendung des bandförmigen Lüftungselements nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass über die Lüftungslöcher (5, 6, 29 - 34) des flexiblen Streifens (23) die Luft mit
der Umgebung ausgetauscht wird.