[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung, bei der Gas in
einem unter Druck stehenden Behälter erhitzt wird. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung für eine Beschichtungsvorrichtung für Substratwerkstoffe
mit einem von Gas durchströmten Druckbehälter, einem in dem Druckbehälter angeordneten
Heizelement und einer Isolierung.
[0002] Beim Kaltgasspritzen oder dem kinetischen Spritzen werden Pulverpartikel von 1 µm
bis 100 µm in einem Gasstrom auf Geschwindigkeiten von 200 m/s bis 1600 m/s beschleunigt,
ohne dabei an- oder aufzuschmelzen, und auf die zu beschichtende Fläche, das Substrat,
gespritzt. Erst beim Aufprall auf das Substrat steigt durch plastische Verformung
unter sehr hohen Dehnraten die Temperatur an den kollidierenden Grenzflächen und führt
zu einer Verschweißungen des Pulverwerkstoffs mit dem Substrat sowie untereinander.
Dazu muss jedoch eine Mindestaufprallgeschwindigkeit überschritten werden, die so
genannte kritische Geschwindigkeit. Der Mechanismus und die Qualität der Verschweißung
ist mit dem Explosivschweißen vergleichbar. Durch Aufheizen des Prozessgases wird
die Schallgeschwindigkeit des Gases, damit die Strömungsgeschwindigkeit des Gases
in der Düse und somit auch die Partikelgeschwindigkeit beim Aufprall gesteigert. Zudem
erhöht sich die Partikeltemperatur beim Aufprall mit der Prozessgastemperatur. Dies
führt zu einer thermischen Erweichung und Duktilisierung des Spritzwerkstoffes, welches
die kritische Geschwindigkeit der aufprallenden Partikel absenkt. Somit erhöht sich
durch Anheben der Prozessgastemperatur sowohl die Partikelgeschwindigkeit als auch
die Partikeltemperatur beim Aufprall. Beides wirkt sich positiv auf den Auftragswirkungsgrad
und Schichtqualität aus. Die Prozessgastemperatur bleibt dabei immer unter der Schmelztemperatur
des verwendeten Spritzwerkstoffes. Beim Kaltgasspritzverfahren wird also ein im Vergleich
zu anderen Spritzverfahren, bei denen die Pulverpartikel durch das Gas geschmolzen
werden, "kälteres" Gas benutzt. Ebenso wie bei Spritverfahren, bei denen Zusatzwerkstoffe
durch heißes Gas aufgeschmolzen wird, muss auch beim Kaltgasspritzen folglich das
Gas erhitzt werden.
[0003] Um Pulverpartikel, insbesondere gröbere Partikel zwischen 25 und 100 µm stark beschleunigen
zu können, ist Gas mit hohem Druck nötig. Zum Erhitzen, kann das Gas durch einen Druckbehälter
geleitet werden, in dem ein Heizelement Platz findet. Der Druckbehälter wird somit
von innen mit hohen Temperaturen und Drücken beaufschlagt. Wenn sich die Temperatur
direkt auf den Druckbehälter auswirken kann, führt dies dazu, dass teure und schwer
zu verarbeitende Hochtemperaturwerkstoffe Verwendung finden müssen oder der Druckbehälter
durch seine Größe und die nötigen Wandstärken relativ schwer wird. Eine Heizvorrichtung
mit einem solchen Druckbehälter ist wegen des hohen Gewichts schwer zu handhaben und
besitzt eine hohe thermische Trägheit. Die Wärmeabfuhr über den Druckbehälter führt
zu Verlusten bei der Heizleistung.
[0004] Aus der
DE 197 56 594 A1 ist eine Vorrichtung zum Beschichten von Substratswerkstoffen durch thermisches Spritzen
bekannt, mit der Pulverpartikel gespritzt werden können. Die Vorrichtung zum Beschichten
von Substratswerkstoffen umfasst eine Vorrichtung zum Erhitzten des Gases, die in
einer Ausführungsform eine elektrische Widerstandsheizung umfasst. Die Vorrichtung
zum Erhitzen des Gases ist dabei nach einem Gaspufferbehälter angeordnet.
[0005] Nachteilig an diesem Stand der Technik ist jedoch, dass die Vorrichtung zum Erhitzen
des Gases einen Druckbehälter benötigt, der wegen seiner Temperaturbeständigkeit relativ
schwer ist und, wenn er an einer Spritzpistole angebracht ist, beim Bedienen der Spritzpistole
hindert. Durch die nötigen großen Materialstärken des Druckbehälters ist dieser auch
thermisch träge.
[0006] Weiter ist aus der Druckschrift bekannt, heißes Gas führende Leitungen zu isolieren.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung zur
Verfügung zustellen, die mit hohen Drücken und hohen Temperaturen arbeiten kann und
dabei dennoch leicht ist. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zur Hochdruckgaserhitzung für eine Beschichtungsvorrichtung für Substratwerkstoffe
zur Verfügung zu stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung für eine Beschichtungsvorrichtung
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie eine Beschichtungsvorrichtung
nach Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtungen werden durch
die Unteransprüche angegeben.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung gelöst, die einen
von Gas durchströmten Druckbehälter, ein in dem Druckbehälter angeordnetes Heizelement
und eine Isolierung aufweist, wobei die Isolierung auf der Innenwand des Druckbehälters
angeordnet ist und Mittel zur Wärmeabfuhr des Druckbehälters vorhanden sind, so dass
der Druckbehälter eine niedrigere Temperatur als das erhitzte Gas hat.
[0010] Die Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung gibt Gas mit Gasaustrittstemperaturen von
100 bis 1100 °C, bevorzugt von 700 bis 900°C ab. Insbesondere im oberen Temperaturbereich
der genannten Werte können nur noch ausgewählte Stähle für begrenzte Zeit oder spezielle
Hochtemperaturwerkstoffe eingesetzt werden, da es ansonsten zu einer Erweichung des
Werkstoffes und zu einer Verformung durch Kriechen kommt und nur noch eine sehr geringe
Zeitstandfestigkeit der meisten Werkstoffe gegeben ist. Da die Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung
Gas von einem Druck von 15 bis 100 bar, insbesondere im Bereich von 25 bis 60 bar
erhitzt, wird von dem hochgespannten Gas eine große Energiemenge auf die Wand des
Druckbehälters übertragen. Durch die erfindungsgemäße Ausführung einer Vorrichtung
zur Hochdruckgaserhitzung wird durch die innen angeordnete Isolierung die Energieübertragung
auf die Wand des Druckbehälters vermindert. Durch die Mittel zur Wärmeabfuhr wird
die Temperatur des Druckbehälters gegenüber dem heißen Gas auf 60% der Heißgastemperatur,
bevorzugt auf weniger als 40% und bei entsprechender Auslegung weniger als 20% der
Temperatur des heißen Gases herabgesetzt, gemessen in °C. Im letzteren Fall ergeben
sich Temperaturen des Druckbehälters von unter 220°C, bei denen z.B. Stahl noch keine
wesentliche Verminderung seiner Festigkeit zeigt. Der Druckbehälter kann daher mit
einer erheblich geringeren Wandstärke ausgeführt werden und ist leichter, so dass
die Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung auch in eine Spritzpistole integriert werden
kann. Durch die verminderte Wärmeabgabe an den Druckbehälter ist die Vorrichtung zur
Hochdruckgaserhitzung nicht thermisch träge und reagiert schnell, wenn die Temperatur
des Gases geändert werden soll. Weiter werden durch die Isolierung auf der Innenseite
des Druckbehälters Wärmeverluste im Dauerbetrieb vermieden.
[0011] Vorteilhaft sind die Mittel zur Wärmeabfuhr mit der Umgebungsluft direkt in Kontakt
stehende Außenflächenbereiche des Druckbehälters. An den Außenflächen können Kühlrippen
angeformt sein.
[0012] Durch die Isolierung von innen werden trotz der hohen Energieübertragung durch unter
hohem Druck stehendes Gas die Verluste durch Wärmeabfuhr gering gehalten und bereits
durch freie Flächenbereiche der Außenseite des Druckbehälters, die mit der Umgebungsluft
in direktem Kontakt sind, eine niedrige Temperatur des Druckbehälters sichergestellt.
Sollte dennoch sich eine noch zu hohe Druckbehältertemperatur einstellen, können auch
Kühlrippen, Gas- oder Flüssigkeitsströmungen oder auch beides in Verbindung zur Kühlung
des Druckbehälters eingesetzt werden.
[0013] Vorteilhaft beträgt die Druckbehältertemperatur weniger als 600°C. Der Druckbehälter
kann beispielsweise aus Stahl und/oder Titan bzw. einer Titanlegierung bestehen.
[0014] Wird die Druckbehältertemperatur durch Isolation und äußere Wärmeabfuhr auf unter
600°C reduziert, kann bei Verwendung eines Hochtemperaturwerkstoffes ein Druckbehälter
mit deutlich geringerer Wandstärke verwendet werden. Auch können Druckbehälter aus
Stahl, Titan oder Titanlegierung verwendet werden. Wird die Druckbehältertemperatur
weiter auf unter 400°C gesenkt, ergibt dich eine deutliche Reduzierung des Gewichts.
[0015] In vorteilhafter Ausführung beträgt die Druckbehältertemperatur weniger als 200°C.
Der Druckbehälter kann aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bestehen.
[0016] Dies ermöglicht eine Konstruktion aus Leichbauwerkstoffen, insbesondere Aluminium
und Aluminiumlegierungen. Durch Aluminium ist eine nicht nur leichte, sondern auch
preisgünstige Konstruktion möglich.
[0017] In günstiger Ausführung ist in einem Einströmbereich des Druckbehälters ein Strömungsverteilungselement
angeordnet, welches das einströmende Gas über die gesamte Breite des Heizelements
verteilt. Das Strömungsverteilungselement kann aus einem Doppelkegel oder aus Lochscheiben,
einem Gitter, Führungsblechen oder einer divergierenden Einlaufstrecke bestehen.
[0018] Stark komprimiertes Gas hat eine hohe Dichte und bei gleichem Strömungsquerschnitt
und gleichem Massenfluss im Vergleich zu nicht komprimiertem Gas eine deutlich geringere
Strömungsgeschwindigkeit. Daher ist bei der Verwendung komprimierten Gases unter sonst
gleichen Bedingungen der Strömungswiderstand deutlich geringer und die treibende Kraft
für eine gleichmäßige Verteilung des Gases über dem gesamten Strömungsquerschnitt
fehlt. Um eine gleichmäßige Anströmung des Heizelements sicherzustellen, wird daher
der Gasstrom durch das Strömungsverteilungselement gezielt über den Querschnitt des
Druckbehälters gleichmäßig verteilt.
[0019] In günstiger Ausführungsform besteht das Heizelement aus elektrischen Heizdrähten.
[0020] Ein solches Heizelement in Form eines so genannten Filamentheizers wird elektrisch
beheizt und erzeugt vorteilhaft keine Verbrennungsrückstände.
[0021] In günstiger Ausführungsform weisen die Heizdrähte Stromzuführungen auf, die hitzebeständig
sind und hitzebeständige Durchführungen durch die Wand des Druckbehälters haben.
[0022] Dadurch kann bereits erhitztes Gas der Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung zugeführt
werden, da die Stromzuführungen nicht in einem kalten Gasstrom liegen müssen.
[0023] In günstiger Ausführungsform bildet die Vorrichtung eine auswechselbare Einheit mit
leicht lösbaren Anschlüssen für die Gaszuleitung und Gasableitung.
[0024] Dadurch ist es möglich, mehrere Vorrichtungen hintereinander zu schalten, insbesondere,
wenn der Gaszuleitungsanschluss an den Gasableitungsanschluss passt. Dies ermöglicht
eine flexible Anpassung an die geforderte Leistung und das Erreichen sehr hoher Gastemperaturen.
Schließlich wird ein leichtes Auswechseln im Reparaturfall ermöglicht.
[0025] Der Druckbehälter kann für Drücke von 25 bis 60 bar ausgelegt sein und das Heizelement
das Gas auf 700°C bis 900°C aufheizen.
[0026] Vorteilhaft arbeitet die Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung dann in für das Kaltgasspritzen
günstigen Temperatur- und Druckbereichen. Höhere Gastemperaturen erhöhen die Schallgeschwindigkeit
des Gases und damit die Strömungsgeschwindigkeit in einer Düse z.B. einer Beschichtungsvorrichtung.
Partikel werden stärker beschleunigt und prallen mit höherer Geschwindigkeit auf ein
zu beschichtendes Substrat. Auch die Partikeltemperatur beim Aufprall wird höher.
Der Partikelwerkstoff wird thermisch erweicht und duktilisiert. Höhere Gasdrücke führen
zu einer höheren Gasdichte in der Gasströmung, und begünstigen damit die Beschleunigung
der Partikel, insbesondere die Beschleunigung gröberer Partikel. Gröbere Partikel
(Durchmesser von 25 bis 100 µm) haben eine hohe Bedeutung, um qualitativ hochwertige
Schichten herstellen zu können.
[0027] Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Beschichtungsvorrichtung für Substratwerkstoffe,
bei der zumindest eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung vorhanden ist. Eine oder
auch mehrere der Vorrichtungen zur Hochdruckgaserhitzung können in oder an einer Spritzpistole
und weitere können in einem stationären Teil der Beschichtungsvorrichtung angeordnet
sein, die dann über einem Heißgasschlauch mit der Spritzpistole in Reihe verbunden
sind.
[0028] Dadurch wird eine hohe Gastemperatur erreicht und dennoch ein geringes Gewicht der
Spritzpistole.
[0029] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung
wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung als rotationssymmetrisches Bauteil im
Längsschnitt und
- Fig. 2
- bis Fig. 6 schematisch weitere Ausführungen des Strömungsverteilungselements der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Fig. 1 im Längsschnitt.
[0030] Die Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung als rotationssymmetrisches
Bauteil im Längsschnitt, die im vorliegenden Beispiel bei einer Beschichtungsvorrichtung
für das Kaltgasspritzen benutzt wird. Der Druckbehälter 1 weist auf seiner Innenseite
eine Isolierung 2 auf. Im Inneren des Druckbehälters 1 ist ein Heizelement 3 angeordnet,
hier in Form eines Filamentheizers, der aus einer Vielzahl von elektrischen Heizdrähten
besteht. Das aufzuheizende Gas wird dem Druckbehälter 1 über eine Gaszuleitung 4 zugeführt.
In dem vorliegenden Beispiel ist der Druckbehälter 1 ein rotationssymmetrischer Körper,
bei dem ein in dem durch die Pfeile angedeuteten Gasstrom liegender Doppelkegel 5
für eine gleichmäßige Verteilung des Gases über den Querschnitt des Heizelements 3
sorgt. Das erhitzte Gas wird über eine Gasableitung 6 aus dem Druckbehälter 1 herausgeleitet.
Außenflächenbereiche 7 stehen mit der Umgebungsluft direkt in Kontakt. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung bildet eine standardisierte Einheit, die leicht
auswechselbar ist, z. B. im Reparaturfall, oder um mehrere hintereinander anzuordnen.
Auch das Heizelement 3 kann als leicht auswechselbare Heizpatrone ausgestaltet sein.
Dadurch lässt sich das Heizelement 3 in Reparaturfall leicht ersetzen.
[0031] Das Gas durchströmt den Druckbehälter 1, wobei es sich durch den Doppelkegel 5, wie
durch die Pfeile dargestellt, gleichmäßig über den Querschnitt des Heizelements 3
verteilt. Durch die innen angebrachte Isolierung 2 wird erreicht, dass nur wenige
Wärmeenergie die Wand des Druckbehälters 1 erreicht. Über die Außenflächenbereiche
7 wird gleichzeitig Wärme des Druckbehälters 1 an die Umgebung abgegeben, so dass
der Druckbehälter 1 gekühlt wird und eine erheblich niedrigere Temperatur als das
erhitzte Gas hat. Der Druckbehälter 1 kann daher relativ dünnwandig und leicht gebaut
sein. Bei einer Änderung der Temperatur, auf die das Gas erhitzt werden soll, reagiert
die erfindungsgemäße Vorrichtung rasch und ohne Verzögerungen. Die Masse des Druckbehälters
kann sich wegen der innen angebrachten Isolierung nicht verzögernd auswirken.
[0032] Die Ausgestaltung der Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung, wie Stärke der Isolation,
Gasverteilung, Heizung über Heizdrähte ermöglicht bei kompakter Bauweise und hoher
Leistungsdichte das Erreichen sehr hoher Gastemperaturen für einer breiten Spanne
an Gasdrücken.
[0033] Die Fig. 2 bis Fig. 6 zeigen schematisch weitere Ausführungen des Strömungsverteilungselements
der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Fig. 1 im Längsschnitt. Schematisch dargestellt
ist der vordere Teil des Druckbehälters 1 mit der Gaszuleitung 4. Das Strömungsverteilungselement
in Fig. 2 besteht aus mehrfach angeordneten Gittern 8, das in Fig. 3 aus Führungsblechen
9. In der Fig. 4 ist eine Lochscheibe 10 so angeordnet, dass sie eine gleichmäßige
Gasverteilung bewirkt und in der Fig. 5 wird das Gas durch eine Kombination aus Doppelkegel
5 und der Lochscheibe 10 verteilt. Schließlich zeigt die Fig. 6 eine Ausführung, bei
der der Druckbehälter 1 im Bereich, der sich unmittelbar an die Gaszuleitung 4 anschließt,
als divergierenden Einlaufstrecke 11 ausgebildet ist.
[0034] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung kann auch in anderen Bereichen,
in denen unter hohem Druck stehende Gase erhitzt werden müssen, verwendet werden,
wie etwa bei der Verdüsung von Schmelzen mit heißen Gasen.
[0035] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung ermöglicht eine kompakte
Bauweise mit Länge zu Durchmesser Verhältnissen zwischen 1 und 5 und hohen Leistungsdichten
von 1 bis 8 kW/kg bei einem hohen Leistungsvolumen von z.B. 5 bis 25 kW/I. Die Ausgestaltung
der Vorrichtung als eine Einheit ermöglicht einen schnellen Austausch einer defekten
Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
besonders günstige Aufpralltemperaturen der beim Kaltspritzen verspritzten Partikel
zwischen 200 und 600°C bei gleichzeitig hoher Aufprallgeschwindigkeit erreicht werden,
indem Gastemperaturen von 600 bis 1100°C, insbesondere von 800 bis 1100°C sehr flexibel
ausgewählt werden können.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Druckbehälter
- 2
- Isolierung
- 3
- Heizelement
- 4
- Gaszuleitung
- 5
- Doppelkegel
- 6
- Gasableitung
- 7
- Außenflächenbereich
- 8
- Gitter
- 9
- Führungsblech
- 10
- Lochscheibe
1. Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung mit einem von Gas durchströmten Druckbehälter
(1), einem in dem Druckbehälter (1) angeordneten Heizelement (3) und einer Isolierung
(2) dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierung (2) auf der Innenwand des Druckbehälters (1)angeordnet ist und Mittel
zur Wärmeabfuhr des Druckbehälters (1) vorhanden sind, so dass der Druckbehälter (1)
eine niedrigere Temperatur als das erhitzte Gas hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Wärmeabfuhr mit der Umgebungsluft direkt in Kontakt stehende Außenflächenbereiche
(7) des Druckbehälters (1) sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Außenflächenbereichen Kühlrippen angeformt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (3) das Gas auf 100°C bis 1100°C, bevorzugt auf 700 °C bis 900 °C
aufheizt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbehältertemperatur weniger als 600°C beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter aus Stahl und/oder Titan und/oder einer Titanlegierung besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbehältertemperatur weniger als 200°C beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter aus Aluminium und/oder einer Aluminiumlegierung besteht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Einströmbereich des Druckbehälters (1) ein Strömungsverteilungselement angeordnet
ist, das das einströmende Gas über die gesamte Breite des Heizelements (3) verteilt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsverteilungselement aus einem Doppelkegel (5) besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsverteilungselement aus Lochscheiben (10), Gittern (8), Führungsblechen
(9) und/oder einer divergierenden Einlaufstrecke (11) besteht.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (3) aus elektrischen Heizdrähten besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizdrähte Stromzuführungen aufweisen, die hitzebeständig sind und hitzebeständige
Durchführungen durch die Wand des Druckbehälters haben.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine auswechselbare Einheit mit leicht lösbaren Anschlüssen für die
Gaszuleitung und Gasableitung bildet,
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter (1) für Drücke von 15 bis 100 bar, bevorzugt von 25 bis 60 bar
ausgelegt ist.
16. Beschichtungsvorrichtung für Substratwerkstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche vorhanden ist.
17. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung nach einem der Ansprüche 1 bis
15 in einer Spritzpistole angeordnet ist.
18. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine weitere Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung nach einem der Ansprüche
1 bis 15 in einem stationären Teil der Beschichtungsvorrichtung angeordnet ist und
in einer Gaszufuhr mit der Vorrichtung zur Hochdruckgaserhitzung in der Spritzpistole
in Reihe angeordnet ist.