(19)
(11) EP 1 787 543 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2007  Patentblatt  2007/21

(21) Anmeldenummer: 06450161.2

(22) Anmeldetag:  10.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45D 2/14(2006.01)
A45D 2/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 17.11.2005 AT 18732005
17.07.2006 AT 5522006 U

(71) Anmelder: Strassmayer, Martin
3100 St. Pölten (AT)

(72) Erfinder:
  • Strassmayer, Martin
    3100 St. Pölten (AT)

(74) Vertreter: Patentanwälte BARGER, PISO & PARTNER 
Mahlerstrasse 9
1015 Wien
1015 Wien (AT)

   


(54) Lockenwickler


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Lockenwickler, der einen im wesentlichen zylindrische Form aufweisenden Wickelkörper aufweist.
Um auf schonende Weise regelmäßige Locken und Wellen zu erzielen ist ein von einer Seite her offener, auf den Wickelkörper (1) aufklemmbarer Klemmteil (2) vorgesehen, der im aufgeklemmten Zustand den Wickelkörper (1) umgreift und eine von der Mantelfläche des Wickelkörpers (1) abragende Kammstruktur aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Lockenwickler, der einen im wesentlichen zylindrische Form aufweisenden Wickelkörper aufweist.

[0002] Üblicherweise werden zum Wickeln von Locken Wickelkörper verschiedenster Ausgestaltungen verwendet. Bei Ihrer Anwendung wird eine separierte Haarsträhne beginnend von den Haarspitzen durch "Eindrehen" des Wickelkörpers in der Regel bis zum Haaransatz aufgewickelt und anschließend mittels einer Fixierklammer festgehalten. Obwohl schon seit geraumer Zeit die Schädlichkeit dieser Methode insbesondere für die Haarspitzen betont wird, gibt es bislang keine Alternativlösung, die ein schonendes Aufwickeln von Haarsträhnen zuließe. Auch die Beschaffenheit der durch Anwendung derartiger Lockenwickler entstehender Locken und Wellen lässt zu wünschen übrig, zum einen, weil bei genoppten Wickelkörpern kaum die gewünschte Glattheit erzielt werden kann, zum anderen, weil das "Eindrehen" in Bezug auf die Spannung der Haarsträhne niemals auf homogene Weise erfolgen kann, sodass sichtbare Unregelmäßigkeiten und Abweichungen von einer idealen Lockenform entstehen.

[0003] Die US 1,760,320 A und die US 1,956,257 A offenbaren jeweils in ganz ähnlicher Weise einen Lockenwickler, bestehend aus einem zylindrischen Wickelkörper, der an einem seiner Enden eine Fixiervorrichtung in Form zweier gegeneinander verschwenkbaren Platten aufweist. Diese Vorrichtung dient der Fixierung des Haaransatzes am Wickelkörper. Ein rohrförmiges Teil mit einem vom Rohrmantel abragenden Mitnehmer wird vom anderen Ende des Wickelkörpers auf diesen aufgestülpt und bis zum Haaransatz verschoben, wo der Mitnehmer in die Haarsträhne greift und diese aufwickelt.

[0004] Die US 1,900,126 A offenbart einen zylindrischen Wickelkörper mit einer Fixiervorrichtung für die Haarsträhne an einem seiner Enden und ein spiralförmiges Teil, das vom anderen Ende auf den Wickelkörper aufgeschoben wird. Ganz ähnlich wie bei vorangegangenen Druckschriften wird mit dem Ende der Spirale die Haarsträhne erfasst und auf den Wickelkörper aufgewickelt.

[0005] Die EP 0754 418 A2 offenbart einen Wickelkörper, der aus teleskopartig zusammengesetzten Teilen besteht. Die Haarsträhnen werden per Hand um den Wickelkörper gewickelt. Einen auf ähnlichem Prinzip basierenden Wickelkörper beschreibt die US 3,835,871 A.

[0006] Auch die US 2,229,841 A offenbart einen teleskopartig ein- bzw. ausfahrbaren Wickelkörper, der aus rohrförmigen, polyedrischen Querschnitt aufweisenden Teilen besteht, die zum jeweils benachbarten Teil einen jeweils kleineren Querschnitt aufweisen und in diesen hineingeschoben werden können. In einer Ausführungsform ist am mittleren Teil mit dem größten Durchmesser bzw. Querschnitt ein Kamm befestigt oder mit diesem einstückig verbunden. Der Kamm bietet die zusätzliche Möglichkeit, sich mit dem Lockenwickler auch kämmen zu können, beim Lockenwickeln selbst besitzt er jedoch keine Funktion.

[0007] Die US 4,108,183 A offenbart einen Lockenwickler bestehend aus einem inneren Kern, auf den die Haarsträhnen beginnend mit ihren Spitzen aufgerollt werden. Sind die Haarspitzen fixiert, wird über den Kern eine Hülse mit einem Schlitz für die Haarsträhnen gestülpt und gegen den Kern verdreht, wodurch die Haarsträhnen auf den Kern aufgerollt werden. Dies ist eine recht komplizierte Prozedur, insbesondere kann es zu einem Verklemmen der Haare zwischen Kern und Hülse kommen.

[0008] Ziel der Erfindung besteht darin, einen Lockenwickler zu schaffen, mit dem auf schonende Art und Weise Locken und Wellen mit besonders glatter und homogen verlaufender Haarsträhne herstellbar sind. Die Haarsträhnen dürfen an keiner Stelle mechanisch beansprucht und zerzaust werden, insbesondere dürfen sich keine einzelnen Haare im Wickelkörper verfangen. Die Handhabung des Lockenwicklers muss umkompliziert von statten gehen und eine einfache Konstruktion die Kosten niedrig gestalten.

[0009] Diese Ziele werden mit einem Lockenwickler der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass ein von einer Seite her offener, auf den Wickelkörper aufklemmbarer Klemmteil vorgesehen ist, der im aufgeklemmten Zustand den Wickelkörper umgreift und eine von der Mantelfläche des Wickelkörpers abragende Kammstruktur aufweist.

[0010] Beim Herstellen von Locken oder Dauerwellen mit einem erfindungsgemäßen Lockenwickler wird der Wickelkörper normal oder geneigt an die zu verarbeitende Haarsträhne, vorzugsweise an ihren Ansatz, angelegt oder die Haarsträhne wird einmal um den Wickelkörper gewunden, anschließend wird der Klemmteil derart auf den Wickelkörper geklipst, dass der anliegende Teil der Haarsträhne zwischen Klemmteil und Wickelkörper eingeschlossen wird. Durch Drehung des Klemmteils um den zylinderförmigen Wickelkörper wird der Rest der Haarsträhne zunehmend vom Kamm erfasst während sich der Klemmteil über die Haarsträhne schiebt und diese aufwickelt.

[0011] In einer Variante der Erfindung ragen Kammzähne der Kammstruktur tangential ab. Die Haare werden vorzeitig erfasst und in das gewünschte Bündel geführt.

[0012] In einer weiteren Variante nimmt die Krümmung der Kammzähne zu ihrer Spitze hin ab. Dadurch wird ein kontinuierlicher Übergang der noch freien Haare zwischen Klemmteil und Wickelkörper gewährleistet.

[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens drei Kammzähne vorgesehen, wobei die beiden äußeren Kammzähne länger sind als die übrigen Kammzähne. Dabei wird die gesamte Haarsträhne zunächst gebündelt und erst anschließend auf die übrigen Zähne aufgeteilt, wodurch ein Verklemmen oder Verwirren der Haare verhindert wird.

[0014] In einer weiteren Ausführungsform verlaufen im Wickelkörper Rillen, wodurch der aufgewickelten Haarsträhne zusätzlich Struktur verliehen werden kann.

[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführung umfasst der Wickelkörper mindestens zwei, in teleskopierbarer Weise zusammengesetzte Wickelteile. Dadurch ist der Lockenwicklerkörper auch an verschiedene Bedürfnisse einfach adaptierbar, insbesondere an eine unterschiedliche Lockengröße.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Wickelkörper mindestens zwei, an ihren Enden zusammengesteckte Wickelteile. Dadurch kann der Wickelkörper auch während des Wickelvorganges unbeschränkt verlängert werden, sollte sich herausstellen, dass die Haarsträhnen zu lang sind.

[0017] In einer Variante stehen die Wickelteile miteinander unter Reibschluss.
In einer weiteren Variante sind die Wickelteile gegeneinander unverdrehbar.
In einer weiteren Variante sind Rasten zur axialen Fixierung zweier benachbarter Wickelteile vorgesehen.
In einer weiteren Variante verlaufen in zumindest einem Wickelteil Rillen.

[0018] In einer weiteren Variante sind in zumindest einem Wickelteil durchgehende Löcher vorgesehen.
In einer weiteren Variante läuft zumindest ein Wickelteil an einem seiner Enden konisch zu.

[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Lockenwickler,
die Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Klemmteil,
die Fig. 3 einen teleskopierbaren Wickelkörper im Schnitt,
die Fig. 4 eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Wickelkörpers, und
die Fig. 5 eine Variante des Wickelkörpers

[0020] Die Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lockenwicklers. Dieser besteht aus einem im wesentlichen zylinderförmigen Wickelkörper 1 und einem auf den Wickelkörper 1 aufklipsbaren Klemmteil 2. Mit dem Bezugszeichen 3 ist die Längsachse des Wickelkörpers bezeichnet. Der Klemmteil 2 weist einen kreisförmig um die Achse 3 gekrümmten Bereich 4 auf, wobei sein Krümmungsradius im wesentlichen dem Radius des zylinderförmigen Wickelkörpers 1 entspricht oder geringfügig größer ist, so dass er den Wickelkörper anliegend umgreifen kann. Der Klemmteil 2 ist jedoch keine geschlossene Hülse, sondern von einer Seite her so weit offen, dass durch Aufspreizen, also geringfügige elastische Deformation mit Überwindung eines Widerstandes ein Aufklemmen, somit die Bildung einer kraftschlüssigen Verbindung in Richtung normal zur Achse 3 erfolgen kann. Im aufgeklemmten Zustand liegt die Innenfläche des Klemmteils 2 im wesentlichen formschlüssig am Wickelkörper 1 an.

[0021] Der gekrümmte hülsenförmige Bereich 4 des Klemmteils 2 geht in einen kammförmige Struktur aufweisenden Bereich 5 mit mindestens zwei Kammzähnen 6 - vier im dargestellten Beispiel - über. Die Kammzähne 6 stehen von der Zylinderoberfläche einer gedachten, den Kreis vervollständigenden Fortsetzung des gekrümmten Bereichs 4 ab. Dies kann beispielsweise in der Art verwirklicht sein, dass der durch den hülsenförmigen Bereich 4 vorgegebene Krümmungsradius im Verlauf der Kammzähne 6 zunehmend größer wird oder dass die Zacken tangential abragen. Je nach Länge, Dichte und Beschaffenheit des Haares kann auch ein Wendepunkt vorgesehen sein, an dem sich die Krümmung umkehrt. In jedem Fall sollen die Kammzähne ermöglichen, die Haarsträhne zu erfassen und im weiteren Verlauf das Überschieben des Klemmteils zu ermöglichen. Es wäre durchaus auch denkbar, dass die Kammzähne 6 anders als im dargestellten Ausführungsbeispiel nicht normal zur Achse 3 stehen, sondern etwas zu Seite nach außen geneigt ausgerichtet sind, um auch eine breitere Haarsträhne vollständig erfassen und bündeln zu können. Auch ist es möglich, dass die Kammzähne bereits im hülsenförmigen Bereich 4 ihren Ausgang nehmen und erst in weiterer Folge eine Krürnmungsänderung vollführen, die zum Abstehen führt.

[0022] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Klemmteil 2 vier Kammzähne 6 auf, wobei die beiden äußeren länger sind als die beiden inneren. Längere äußere Kammzähne sorgen dafür, dass die Haarsträhne zunächst vom Klemmteil erfasst wird und erst im Anschluss auf die einzelnen Kammzähne aufgeteilt und zwischen diesen mitgenommen wird. Es können auch mehr Kammzähne vorgesehen sein, mindestens zwei davon sind jedoch unbedingt erforderlich.

[0023] Wie aus Fig. 1 hervorgeht weist der zylinderförmige Wickelkörper 1 zusätzlich an seinem Ende Löcher 7 auf, die dazu dienen den Lockenwickler am Haaransatz bzw. an jener Stelle, an der eine Locke oder Dauerwelle beginnen soll, zu fixieren, beispielsweise über durch die Löcher geführte Stäbe. Anstelle von Löchern können auch andere Fixiereinrichtungen verwendet werden, wie beispielsweise eine Klammer oder ein zweiter aufklipsbarer Klemmteil.

[0024] Im folgenden soll kurz beschrieben werden, wie die Handhabung eines erfindungsgemäßen Lockenwicklers erfolgt. Zunächst wird der Lockenwickler an einer Haarsträhne, bevorzugt am Ansatz, angelegt oder fixiert. Anschließend wird die zu verarbeitende Haarsträhne einmal um den Zylinderförmigen Wickelkörper gewunden. Danach erfolgt das Aufklipsen des Klemmteils auf den Wickelkörper und zwar genau über der aufgewickelten Haarsträhne, sodass diese zwischen Zylinder und Klemmteil zu liegen kommt. Durch Verdrehen des Klemmteils in Richtung der Spitzen der Kammzähne (dargestellt durch den Pfeil 8 in Fig. 1) wird die Haarsträhne zunehmend bis zu den Haarspitzen erfasst, zwischen Klemmteil und Zylinder gedrückt und auf diese Weise um den Zylinder gewickelt.

[0025] Je nach Form und Größe der Locken bzw. der Dauerwelle kann der Klemmteil an derselben Stelle verharrend ständig um den Wickelkörper gedreht werden, oder er kann während der Drehbewegung entlang des Wickelkörpers verschoben werden, wodurch durch seine schraubenförmige Bewegung auch die Haarsträhne entsprechende Form annimmt.

[0026] Um das Aufklipsen zu ermöglichen, ist die Haarklemme elastisch deformierbar. Je nach gewünschter Größe der Locken kann auch der Radius des zylinderförmigen Wickelteils und entsprechend der Klemme unterschiedlich gewählt sein. In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung können im Wickelkörper auch Rillen vorgesehen sein, die der Haarsträhne zusätzliche Form und Struktur verleihen. Diese können schraubenförmig oder ringförmig auf der Zylinderoberfläche verlaufen. Für besonders glatte Wellen wird jedoch eine glatte Oberfläche bevorzugt.

[0027] Es sind auch Abweichungen von der Zylinderform des Wickelkörpers möglich, somit ein leicht gebogener Wickelkörper, solange der Klemmteil auch entlang des Wickelkörpers verschiebbar bleibt. Diese Ausführungen sind in der Formulierung "im wesentlichen zylindrische Form aufweisend" mitumfasst.

[0028] Der Klemmteil ist vorzugsweise einstückig ausgebildet, jedoch wäre es durchaus denkbar, die Kammzähne vom gebogenen Bereich 4 des Klemmteils abnehmbar zu gestalten, wodurch eine Anpassung an verschiedene Haartypen ermöglicht wird.

[0029] Die Fig. 3 und 4 stellen eine weitere Variante der Erfindung dar, nämlich einen Lockenwickelkörper 1, der aus zwei ineinander verschieblichen bzw. teleskopierbaren Wickelteilen 1a und 1b besteht, wobei jeder Wickelteil für sich ein Aufwickeln der Haare ermöglicht. Beide Wickelteile 1a, 1b weisen im Wesentlichen zylindrische Form auf, wobei der Außendurchmesser des inneren Wickelteils in etwa gleich groß ist wie der Innendurchmesser des äußeren Wickelteils, sodass die beiden Teile einander entlang ihres Mantels berühren und in radialer Richtung im wesentlichen kein Spiel aufweisen. Die entsprechenden Abmessungen können derart dimensioniert sein (z.B. geringfügiges Übermaß des inneren Wickelteils), dass ein Reibschluss zwischen den Wickelteilen vorhanden ist und die Wickelteile nicht von selbst auseinander fallen können, sondern eine bestimmte Kraft überwunden werden muss, um die Teile gegeneinander zu bewegen. Wesentlich bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist, dass die Wickelkörper teleskopierbar sind.

[0030] Ein derartiger Wickelkörper kann zum Herstellen von Locken unterschiedlicher Größe verwendet werden. Wenn kleinere Locken erwünscht sind, wird der Wickelteil mit kleinerem Durchmesser aus dem äußeren, ihn umgebenden Wickelteil herausgezogen und ein Klemmteil 2 mit entsprechendem Innendurchmesser über die auf den Wickelteil aufgewickelten Haare geklemmt und gedreht. Bei Locken mit größerem Durchmesser wird der innere Wickelteil in den äußeren verschoben und die Haare werden über den Mantel des äußeren Wickelteils gewickelt.

[0031] Vorzugsweise sind an den Enden der Wickelkörper 1a, 1b Löcher 7 vorgesehen, die zur Fixierung der Haare dienen sollen. An einem ihrer Enden laufen die Wickelkörperteile konisch zu, um die Fixierung der zu wickelnden Haare zu erleichtern und insbesondere die Locke bereits am Haaransatz beginnen lassen zu können.

[0032] Es können selbstverständlich auch mehr als zwei Wickelkörper ineinander geschoben werden, um mehrere Durchmesser für Locken verschiedener Größe in einem einzigen Wickelkörper bereitzustellen. Ein derartiger Wickelkörper kann so ausgestaltet sein, dass jeder Wickelteil vollständig aus dem ihn umgebenden Wickelteil herausgezogen und entfernt werden kann. Es kann jedoch am Ende auch ein axialer Anschlag vorgesehen sein, der das Herausziehen bzw. Voneinander-Trennen zweier benachbarter Wickelteile verhindert.

[0033] Zusätzlich dazu können Einrastmechanismen vorgesehen sein, die eine axiale Fixierung zweier Wickelteile zueinander in einer bestimmten Position ermöglicht. Dies kann beispielsweise mittels federbeaufschlagten Zapfen erfolgen, die in entsprechende Ausnehmungen eines benachbarten Wickelteils greifen oder bewegliche Anschläge, die von außen betätigt, eine axiale Relativbewegung verhindern. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine in ihrem Durchmesser veränderliche Locke gedreht werden soll: zum Beispiel am Haaransatz mit kleinem Durchmesser und zum Haarende hin mit größerem Durchmesser. Beim Übergang von einem Wickelteil kleineren Durchmessers zu einem Wickelteil größerem Durchmessers muss dabei lediglich der Klemmteil 2 ausgetauscht und durch einen mit größerem bzw. geringerem Durchmesser ersetzt werden.

[0034] Fig. 4 zeigt eine Variante in ausgezogener Position mit einem weiteren Merkmal, nämlich eine axial verlaufende Führung 9, in die ein am Außenmantel des inneren Wickelteils 1b abragendes Führungselement 10, z.B. eine Schiene oder ein oder mehrere Zapfen, greift. In dieser Ausführungsform sind die beiden Wickelteil zwar axial gegeneinander verschiebbar aber unverdrehbar, somit drehfest um die gemeinsame Achse verbunden. Dabei kann der äußere Wickelteil als Griff verwendet werden.

[0035] Ein einziger erfindungsgemäßer Lockenwickelkörper birgt aufgrund der Wickelteile verschiedener Größe mehrere Möglichkeiten und Varianten für die Lockenherstellung. Der Friseur oder Haarbildner muss lediglich den entsprechenden Durchmesser wählen und den entsprechenden Wickelteil hervorziehen bzw. hervorstehen lassen.

[0036] Die im Zusammenhang mit dem einfachen Wickelkörper beschriebenen Merkmale können selbstverständlich auch auf die einzelnen Wickelteile, wie z.B. Löcher, Abweichungen von der Zylinderform, etc. übertragen werden.

[0037] Bei der Form des Wickelkörpers wird auf die allgemeine Definition eines Zylinders verwiesen, wobei eine Kurve und eine Gerade im Raum gegeben sind. Betrachtet man alle Parallelen zu der gegebenen Geraden, die mit der gegebenen Kurve einen Punkt gemeinsam haben, so bilden diese die Zylinderfläche. Unter diese allgemeine Zylinderdefinition fallen beispielsweise auch Prismen. So ist es auch bei der Erfindung durchaus denkbar anstelle eines Kreiszylinders ein prismaförmiges Wickelteil, z.B. mit einem vorzugsweise regelmäßiges Vieleck, z.B. Sechseck, Achteck als Grundfläche bzw. Leitkurve zu verwenden. Die Form sollte jedoch derart sein, dass der Klemmteil ohne Schwierigkeiten auf dem Wickelteil verdreht werden kann.

[0038] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Lockenwickelkörper aus mehreren Wickelteilen zusammengesetzt. So kann zunächst mit einem Wickelteil begonnen werden, die Locken zu wickeln, wenn sich dann herausstellt, dass die Haarsträhnen doch länger sind, wird in den ersten Wickelkörper ein weiterer Wickelkörper eingesteckt. Dies kann beliebig oft fortgesetzt werden. Fig. 5 zeigt eine derartige Ausführung, wobei die Durchmesser beider Wickelteile gleich groß sind. Zumindest an einem ihrer Enden besitzen sie einen Bereich mit geringerem Durchmesser bzw. einem konisch zulaufenden Teil, um in den anderen rohrförmigen Wickelteil eingesteckt und in diesem durch Reibschluss gehalten werden zu können. Die ineinandersteckbaren Wickelteile bilden nun einen verlängerten Lockenwickelkörper.


Ansprüche

1. Lockenwickler, der einen im wesentlichen zylindrische Form aufweisenden Wickelkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein von einer Seite her offener, auf den Wickelkörper (1) aufklemmbarer Klemmteil (2) vorgesehen ist, der im aufgeklemmten Zustand den Wickelkörper (1) umgreift und eine von der Mantelfläche des Wickelkörpers (1) abragende Kammstruktur aufweist.
 
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kammzähne (6) der Kammstruktur tangential abragen.
 
3. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung der Kammzähne (6) zu ihrer Spitze hin abnimmt.
 
4. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Kammzähne (6) vorgesehen sind, wobei die beiden äußeren Kammzähne länger sind als die übrigen Kammzähne (6).
 
5. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Wickelkörper (1) Rillen verlaufen.
 
6. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkörper (1) mindestens zwei, in teleskopierbarer Weise zusammengesetzte Wickelteile (1a, 1b) umfasst.
 
7. Lockenwickler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelteile (1a, 1b) miteinander unter Reibschluss stehen.
 
8. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelteile (1a, 1b) gegeneinander unverdrehbar sind.
 
9. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Rasten zur axialen Fixierung zweier benachbarter Wickelteile (1a, 1b) vorgesehen sind.
 
10. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Wickelteil (1a, 1b) Rillen verlaufen.
 
11. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Wickelteil (1a, 1b) durchgehende Löcher (7) vorgesehen sind.
 
12. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Wickelkörper (1a, 1b) an einem seiner Enden konisch zuläuft.
 
13. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkörper mindestens zwei, an ihren Enden zusammengesteckte Wickelteile umfasst.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente