[0001] Die Erfindung betrifft eine Halteplatte für einen Staubsaugertlterbeutel, die an
einer Halteeinrichtung in einem Staubsaugergehäuse zum Haltern des Staubsaugerfilterbeutels
anbringbar ist.
[0002] In Staubsaugem, die mit Staubsaugerfilterbeuteln arbeiten, werden letztere im Gehäuse
des Staubsaugers angeordnet. Hierfür ist bei herkömmlichen Staubsaugerfilterbeuteln
eine Halteplatte am Filterbeutel vorgesehen, die an einer Halteeinrichtung im Staubsaugergehäuse
angebracht wird, so dass auf diese Weise der Staubsaugerfilterbeutel im Gehäuse gehaltert
wird. Derartige Halteplatten sind bei herkömmlichen Staubsaugerfilterbeuteln häufig
mit dem Filtermaterial des Beutels verklebt oder verschweißt. Da sich die Halteeinrichtungen
verschiedener Staubsaugertypen im allgemeinen unterscheiden, muss für jeden unterschiedlichen
Staubsaugertyp ein entsprechender Staubsaugertlterbeutel mit passender Halteplatte
hergestellt und gekauft werden.
[0003] Alternativ besteht eine Möglichkeit darin, Adapterplatten bereitzustellen, die jeweils
auf eine Halteeinrichtung eines bestimmten Staubsaugers abgestimmt ist. Diese Adapterplatte
ist derart ausgebildet, dass sie mit einem universellen Staubsaugerfilterbeutel lösbar
verbunden werden kann. Auf diese Weise genügt es, verschiedene Adapterplatten für
die unterschiedlichen Staubsauger bzw. ihre Halteeinrichtungen bereitzustellen, wobei
allerdings ein einheitlicher Filterbeutel verwendet werden kann. Solche Adapterplatten
sind beispielsweise aus der
WO 00/36966, der
DE 20 2005 010606 oder der
EP 1 607 034 bekannt.
[0004] Derartige aus dem Stand der Technik bekannte Halteplatten werden mit herkömmlichen
Filterbeuteln verbunden. In den letzten Jahren wurden verschiedene Anstrengungen unternommen,
die Standzeit herkömmlicher Filterbeutel zu verbessern. Die Weiterentwicklungen richteten
sich dabei darauf, verschiedene Materiallagen in geeigneter Form zusammenzustellen.
[0005] So ist beispielsweise aus der
EP 0 960 645 bekannt, einen Staubsaugerfilterbeutel mit einer Filterstruktur bereitzustellen,
bei der eine Grobfilterlage vor einer Feinfilterlage in Richtung des Luftstroms angeordnet
ist. Der Grobfilter weist eine hohe Staubspeicherkapazität auf, so dass Staubpartikel
in seinen Poren über die gesamte Dicke eingelagert werden können. Auf diese Weise
wird ein Verstopfen des Filtermaterials verzögert und damit die Standzeit des Beutels
erhöht.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit
der die Standzeit eines Filterbeutels bei sehr guten Filtrationseigenschaften erhöht
werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Halteplatte gemäß Anspruch 1.
[0008] Erfindungsgemäß wird eine Halteplatte für einen Staubsaugerfilterbeutel bereitgestellt,
die an einer Halteeinrichtung in einem Staubsaugergehäuse zum Haltern des Staubsaugerfilterbeutels
anbringbar ist, mit
einer Grundplatte, in der eine Durchtrittsöffnung für einen Luftstrom ausgebildet
ist,
einer mit der Grundplatte verbundenen Befestigungseinrichtung zum zerstörungsfrei
lösbaren Verbinden der Halteplatte mit einem Staubsaugerfilterbeutel, und
einer die Durchtrittsöffnung wenigstens teilweise umgebenden Ablenkeinrichtung, die
mit der Grundplatte verbunden und derart ausgebildet ist, dass sie nach dem Verbinden
der Halteplatte mit einem Staubsaugerfilterbeutel wenigstens teilweise im Beutelinnern
angeordnet ist und ein durch die Durchtrittsöffnung in die Ablenkeinrichtung eintretender
Luftstrom in der Ablenkeinrichtung ablenkbar ist.
[0009] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass eine solche Halteplatte die Standzeit
eines Staubsaugerfilterbeutels signifikant erhöht, Insbesondere wurde festgestellt,
dass der sich in einem Filterbeutel bildende Filterkuchen erheblich zum Filtrationsverhalten
des Filterbeutels beiträgt. Durch die als Teil der Halteplatte vorgesehene Ablenkeinrichtung
wird ein in dieser Ablenkeinrichtung eintretender Luftstrom, der auf diese Weise auch
in den Beutel eintritt, abgelenkt, so dass die mitgeführten Partikel gleichmäßig im
Beutelinnern verteilt werden und folglich eine gleichmäßige Verteilung des sich bildenden
Filterkuchens und damit eine erhöhte Standzeit erhalten wird. Hierfür kann die Ablenkeinrichtung
insbesondere wenigstens eine Ausströmöffnung aufweisen, die nach dem Verbinden der
Halteplatte mit dem Staubsaugerfilterbeutel im Beutelinnern angeordnet ist, so dass
ein in der Ablenkeinrichtung abgelenkter Luftstrom in das Beutelinnere strömen kann.
[0010] Da die Ablenkeinrichtung weiterhin als Teil einer Halteplatte ausgebildet ist, die
außerdem eine Befestigungseinrichtung zum zerstörungsfrei lösbaren Verbinden mit einem
Staubsaugerfilterbeutel aufweist, ausgebildet ist, wird auf diese Weise ein Nachrüstelement
bereitgestellt, das mit verschiedensten Staubsaugerfilterbeuteln verbunden werden
kann, soweit diese zur Verbindung mit der Halteplatte geeignet ausgebildet sind. Dies
erlaubt es weiterhin, dass die Staubsaugerfilterbeutel selbst nur mit geringem Aufwand
hergestellt werden können, da die Ablenkeinrichtung auf Seiten der Halteplatte bereitgestellt
wird. Dies reduziert zum einen die Komplexität des Herstellungsverfahrens der Filterbeutel;
zum anderen lassen sich die Filterbeutel zu kleineren Abmessungen zusammenfalten und/oder
verpacken.
[0011] Bei der Ablenkeinrichtung der Halteplatte tritt Luft mit einer Strömungsrichtung
(Eintrittsströmungsrichtung) durch eine Durchtrittsöffnung in der Grundplatte in die
Ablenkeinrichtung ein und wird in dieser abgelenkt, so dass eine Änderung der Strömungsrichtung
in der Ablenkeinrichtung bzgl. der Strömungsrichtung an der Durchtrittsöffnung eintritt.
Unter der Strömungsrichtung des Luftstroms oder Luftströmungsrichtung ist die Hauptströmungsrichtung
der Luft gemeint, die im Allgemeinen parallel einer Wandung, beispielsweise eines
Staubsaugerrohrs oder Stutzens, verläuft. Im Betrieb eines Staubsaugers ergibt sich
eine derartige Hauptströmungsrichtung an jedem Punkt durch ein Staubsaugerrohr bis
in den Beutel, auch wenn an einzelnen Stellen ggf. Verwirbelungen auftreten können.
[0012] Die Ablenkeinrichtung kann insbesondere mit der Grundplatte nicht-zerstörungsfrei
lösbar verbunden sein.
[0013] Die Befestigungseinrichtung kann zum Ausbilden einer kraftschlüssigen oder einer
formschlüssigen Verbindung ausgebildet sein. Insbesondere kann die Befestigungseinrichtung
zum Ausbilden einer Schraub-, Keil-, Stift-, Klett- oder Schnappverbindung ausgebildet
sein. Diese Varianten erlauben eine besonders günstige und einfache Verbindung der
Halteplatte mit einem Filterbeutel.
[0014] Die Ablenkeinrichtung kann zum Aufteilen des Luftstroms in wenigstens zwei Teilströme
mit unterschiedlichen Strömungsrichtungen ausgebildet sein.
[0015] Durch eine derartige Aufteilung in zwei oder mehr Teilströme wird eine noch gleichmäßigere
Verteilung des Filterkuchens erreicht. Außerdem ist die Zahl der Partikel pro Teilchenstrom
im Vergleich mit dem eintretenden Luftstrom verringert, was die Belastung der Wände
des mit einer solchen Halteplatte verbundenen Staubsaugerfilterbeutels durch die einzelnen
Teilströme reduziert.
[0016] Die Ablenkeinrichtung kann wenigstens eine der Durchtrittsöffnung gegenüberliegende,
vorzugsweise plane, Ablenkfläche umfassen. Durch wenigstens eine derartige Ablenk-
oder Prallfläche lässt sich insbesondere die Geschwindigkeit der Partikel in geeigneter
Weise reduzieren. Der Abstand bzw. der mittlere Abstand einer derartigen Ablenkfläche
von der Durchtrittsöffnung kann insbesondere von der Größe und Form der Staubsaugerfilterbeutel
oder Staubsauger abhängen, für die eine derartige Halteplatte vorgesehen sein soll.
[0017] Die wenigstens eine Ablenkfläche kann in einem vorherbestimmten Winkel relativ zur
Ebene der Durchtrittsöffnung, insbesondere parallel zur Ebene der Durchtrittsöffnung,
angeordnet sein.
[0018] Durch eine geeignete Wahl des Winkels kann die Ablenkung des Luftstroms an unterschiedliche
Parameter wie Einströmwinkel, Geometrie oder Dimensionierung eines Staubsaugergehäuses
und/oder -beutels angepasst und optimiert werden. Bei einer parallel zur Ebene der
Durchtrittsöffnung angeordneten Ablenkfläche wird eine senkrecht zur Ebene der Durchtrittsöffnung
einströmende Luftströmung um etwa 90° umgelenkt oder abgelenkt, was eine günstige
Verteilung der Partikel und des daraus resultierenden Filterkuchens in den Filterbeutel
zur Folge hat.
[0019] Eine der Durchtrittsöffnung gegenüberliegende Ablenkfläche kann insbesondere von
dieser einen Abstand bzw. einen mittleren Abstand von zwischen 0,5 cm und 5 cm, insbesondere
2,5 cm bis 4 cm, aufweisen.
[0020] Die Ablenkeinrichtung kann insbesondere zum Aufteilen des Luftstroms in wenigstens
zwei Teilströme mit einander entgegengesetzten Strömungsrichtungen ausgebildet sein.
[0021] Einander entgegengesetzte Strömungsrichtungen bedeutet, dass beide Strömungsrichtungen
eine Komponente in der Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung aufweisen, mit der ein
Luftstrom durch die Durchtrittsöffnung in die Ablenkeinrichtung eintritt, d.h. also
eine Komponente senkrecht zur Eintrittsströmungsrichtung, wobei die Komponenten einen
Winkel von etwa 180° einschließen und wobei die Komponenten in dieser Ebene jeweils
größer sind als die entsprechende Komponente parallel zur Eintrittsströmungsrichtung.
Dies bedeutet, dass (in vektorieller Betrachtung der Strömungsrichtung) die zwei Teilströme
in der senkrechten Projektion in die Ebene senkrecht zur Eintrittsströmungsrichtung
antiparallel angeordnet sind.
[0022] Die Ablenkeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass ein in die Ablenkeinrichtung
tretender Luftstrom in der Ablenkeinrichtung verglichen mit der Luftströmung an der
Durchtrittsöffnung um wenigstens 45°, vorzugsweise wenigstens 60°, weiter bevorzugt
wenigstens 80°, ablenkbar ist.
[0023] Dies bedeutet, dass die Luftströmungsrichtung beim Austreten aus der Ablenkeinrichtung
mit der Strömungsrichtung an der Durchtrittsöffnung einen Winkel von wenigstens 45°
einschließt. Damit ergibt sich eine besonders vorteilhafte Luftströmungsrichtung in
einen Staubsaugerfilterbeutel.
[0024] Die Ablenkfläche der Ablenkeinrichtung kann eine größere Fläche als die Fläche der
Durchtrittsöffnung aufweisen. Damit wird weitgehend vermieden, dass ein Luftstrom
lediglich um die Ablenkfläche herumgelenkt wird und danach aber mit im Wesentlichen
unveränderter Strömungsgeschwindigkeit auf eine der Einlassöffnung eines Staubsaugerfilterbeutels
gegenüberliegende Seite trifft. Jede Ablenkfläche kann eine Fläche von 15 bis 100
cm
2, insbesondere 40 bis 60 cm
2, aufweisen.
[0025] Die Ablenkeinrichtung der zuvor beschriebenen Halteplatten kann in einer Weiterbildung
zwei trapezförmige oder rechteckige Ablenkflächen aufweisen, die ausgehend von der
Durchtrittsöffnung, keilförmig aufeinander zulaufen und an einer der Durchtrittsöffnung
gegenüberliegenden Verbindungskante miteinander verbunden sind.
[0026] Insbesondere kann eine derartige Ablenkeinrichtung weiterhin an wenigstens einem
Ende der Verbindungskante eine Ausströmöffnung und einen die Durchtrittsöffnung umgebenden
und mit der Grundplatte verbundenen Bereich, der nach Art eines Klotzbodens ausgebildet
ist und eine Einströmöffnung aufweist, umfassen.
[0027] Auf diese Weise können aus dem Staubsaugerbeutelbereich bekannte Klotzbodenformen,
wie sie beispielsweise in der
DE 100 64 608 beschrieben sind, (in verkleinerter Form) als Ablenkeinrichtungen eingesetzt werden,
wobei im vorliegenden Fall in einer der oder beiden dreieckigen Seiten, nämlich am
Ende der Verbindungskante, eine Ausströmöffnung vorgesehen ist.
[0028] Die Ablenkeinrichtung der zuvor beschriebenen Halteplatten kann in einer alternativen
Weiterbildung die Form eines Quaders aufweisen, der in der die Durchtrittsöffnung
umgebenden und mit der Grundplatte verbundenen Deckfläche eine Einströmöffnung und
in wenigstens einer Seitenfläche eine Ausströmöffnung aufweist.
[0029] Durch die Quaderform wird ein stabiler Aufbau der Ablenkeinrichtung erzielt, wobei
gleichzeitig eine geeignete Ablenk- oder Prallfläche zur Umlenkung des Luftstroms
durch die der Einströmöffnung gegenüberliegende Grundfläche des Quaders gebildet wird.
[0030] Alternativ kann die Grundfläche des Quaders wenigstens einen Durchbruch aufweisen,
der mit einem Durchbruch in einer Seitenfläche eine Ausströmöffnung bildet. Damit
bildet nicht mehr die gesamte Grundfläche sondern nur noch ein Teil davon eine Ablenkfläche.
Eine derartige Konfiguration ist insbesondere dann von Vorteil, wenn im Betrieb eines
Staubsaugerfilterbeutels der Abstand zwischen der Seitenfläche der quaderförmigen
Ablenkeinrichtung und der Beutelwand aufgrund der Geometrie des Beutels und des Staubsaugergehäuses
gering ist (beispielsweise bei amerikanischen Upright-Staubsaugern), so dass bei einer
Ausströmöffnung nur in einer Seitenwand ein Verstopfungsproblem auftreten kann.
[0031] Dabei kann insbesondere jede Ausströmöffnung im wesentlichen die gesamte Breite der
Seitenfläche des Quaders einnehmen. Damit wird vermieden, dass sich im Betrieb der
Halteplatte in einer Ecke des Quaders eingesaugte Staubpartikel ansammeln.
[0032] Bei einer in Form eines Quaders vorgesehenen Ablenkeinrichtung können insbesondere
wenigstens zwei gegenüberliegende Ausströmöffnungen vorgesehen sein.
[0033] Durch diese wenigstens zwei gegenüberliegenden Ausströmöffnungen wird einerseits
erreicht, dass ein Luftstrom in zwei Teilströme aufgeteilt wird, und andererseits
diese zwei Teilströme entgegengesetzte Richtungen aufweisen, was insgesamt zu einer
sehr homogenen Verteilung eines Filterkuchens in einem Staubsaugertlterbeutel führt.
[0034] Die zuvor beschriebenen Halteplatten können eine Ablenkeinrichtung aufweisen, die
derart ausgebildet ist, dass sie in einer ersten Stellung eine im Vergleich zu einer
zweiten Stellung verringerte Ausdehnung senkrecht zur Ebene der Durchtrittsöffnung
aufweist.
[0035] Durch die kleinere Ausdehnung in der zweiten Stellung lässt sich die Halteplatte
in eine sehr kompakte Form bringen. Damit kann die Halteplatte in vorteilhafter Form
verpackt und transportiert werden. Vorzugsweise kann die Ablenkreinrichtung in der
ersten Stellung im Wesentlichen flach ausgebildet sein.
[0036] Gemäß einer Weiterbildung kann die Ablenkeinrichtung derart ausgebildet sein, dass
sie die erste Stellung einnimmt, wenn die Halteplatte nicht von der Halteeinrichtung
gehaltert wird, und dass sie in die zweite Stellung bringbar ist, wenn der Staubsaugerfilterbeutel
von der Halteeinrichtung gehaltert wird.
[0037] Wenn die Halteeinrichtung in einer festen Stellung in einem Staubsauger angebracht
ist, kann die Ablenkeinrichtung so bereits beim Anbringen der Halteplatte an der Halteeinrichtung
in die zweite Stellung gebracht werden. Beim Entfernen aus der Halteeinrichtung wird
die Ablenkeinrichtung wieder in die erste Stellung zurückkehren.
[0038] Wenn die Halteeinrichtung beweglich, beispielsweise mittels eines Gelenks, an dem
Staubsauger angebracht ist, um ein Wechseln des Staubsaugerfilterbeutels durch Herausklappen
der Halteeinrichtung aus dem Staubsauger zu erleichtern, kann die Ablenkeinrichtung
in die zweite Stellung gebracht werden, wenn die Halteeinrichtung in die Stellung
gebracht wird, die sie während des Betriebs des Staubsaugers einnimmt. Wenn die Halteeinrichtung
zum Entfernen des Staubsaugerbeutels aus dem Staubsauger geklappt wird, kehrt die
Ablenkeinrichtung selbsttätig in die erste Stellung zurück.
[0039] Alternativ kann die Ablenkeinrichtung auch durch ein staubsaugerseitig vorgesehenes
Element in die zweite Stellung und durch dieses Element wieder in die erste Stellung
gebracht werden. Ein derartiges staubsaugerseitig vorgesehenes Element kann beispielsweise
derart ausgebildet sein, dass es sich beim Anschalten des Staubsaugers so bewegt,
dass die Ablenkeinrichtung in die zweite Stellung gebracht wird; beim Ausschalten
erfolgt dann eine umgekehrte Bewegung, die es ermöglicht, dass die Ablenkeinrichtung
wieder in die erste Stellung zurückkehrt.
[0040] Gemäß einer anderen Alternative kann die Ablenkeinrichtung derart ausgebildet sein,
dass sie durch einen Saugluftstrom von der ersten Stellung in die zweite Stellung
bringbar ist. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass die Halteplatte mit ihrer Ablenkeinrichtung
durch den auf Grund des durch das Ansaugen von Luft im Beutel entstehenden Unterdrucks
im Staubsauger in ihre Betriebsstellung übergeht, in der die Ablenkeinrichtung ihre
Ablenkeinrichtung erfüllt.
[0041] In den zuvor beschriebenen Halteeinrichtungen kann die Ablenkeinrichtung ein Rückstellelement,
insbesondere ein Federelement, umfassen, das auf einen Teil der Ablenkeinrichtung
eine Rückstellkraft derart ausübt, dass die Ablenkeinrichtung von der zweiten Stellung
in die erste Stellung bringbar ist.
[0042] Ein solches Rückstellelement ermöglicht, dass die Ablenkeinrichtung bei Nachlassen
des Saugluftstroms, beispielsweise wenn der Staubsauger ausgeschaltet wird, aus der
zweiten Stellung wieder in die erste Stellung mit verringerter Ausdehnung senkrecht
zur Ebene der Durchtrittsöffnung übergeht.
[0043] Die Ablenkeinrichtung kann Falzlinien oder Filmscharniere aufweisen, so dass die
Ablenkeinrichtung von der ersten oder zweiten Stellung in die zweite bzw. erste Stellung
bringbar ist. Derartige Falzlinien oder Filmscharniere erlauben das gewünschte Zusammenlegen
bzw. -falten in einfacher und zuverlässiger Weise.
[0044] Alternativ zu den beschriebenen Weiterbildungen kann die Ablenkeinrichtung allerdings
auch starr ausgebildet sein, so dass ein Zusammenlegen nicht möglich ist.
[0045] Bei den zuvor beschriebenen Halteplatten kann die Ablenkeinrichtung weiterhin zum
Verschließen der Durchtrittsöffnung ausgebildet sein.
[0046] Damit wird ein zusätzliches Verschlusselement, das häufig auch noch an einer Halteplatte
eines Staubsaugerfilterbeutels vorgesehen ist, vermieden, was den Aufbau und die Herstellung
der Halteplatte wesentlich vereinfacht.
[0047] Insbesondere kann die Ablenkeinrichtung, wie bereits zuvor beschrieben, ein Federelement
umfassen, das auf einen Teil der Ablenkeinrichtung eine Rückstellkraft ausübt, um
die Durchtrittsöffnung zu verschließen.
[0048] Die zuvor beschriebenen Halteplatten können ein Dichtungselement, insbesondere zum
Abdichten der Durchtrittöffnung, umfassen.
[0049] Mit einem derartigen Dichtungselement kann insbesondere die Durchtrittsöffnung um
einen im Betrieb des Staubsaugers eingeführten Stutzen abgedichtet werden.
[0050] Das Dichtungselement kann insbesondere mit der Grundplatte an ihrer der Ablenkeinrichtung
zugewandten Seite verbunden und/oder innerhalb der Ablenkeinrichtung angeordnet sein.
Damit lässt sich die Gefahr einer Beschädigung des Dichtungselements verringern.
[0051] Das Dichtungselement kann insbesondere Gummi, ein Elastomer, eine Folie oder einen
Schaum, insbesondere einen geschlossenzelligen Schaum, umfassen. Beispielsweise kann
die Halteplatte einen an die Grundplatte gespritzten Schaum umfassen, der an der der
Ablenkeinrichtung zugewandten Seite die Durchtrittsöffnung umgebend derart vorgesehen
ist, dass er beim Verbinden der Halteplatte mit einem Staubsaugerfilterbeutel in die
Durchtrittsöffnung eintritt.
[0052] Die Grundplatte der Halteplatte kann insbesondere Pappe oder einen Kunststoff umfassen.
Die Ablenkeinrichtung kann einen Kunststoff, ein trocken- oder nassgelegtes Vlies
oder Papier, insbesondere Pappe, oder eine Folie umfassen. Sowohl für die Ablenkeinrichtung
als auch für die Grundplatte sind auch andere Materialien möglich, dabei ist aber
eine ausreichende Steifigkeit des Materials von Vorteil. Auch die Befestigungseinrichtung
kann insbesondere einen Kunststoff oder Pappe umfassen. Die Grundplatte und die Ablenkeinrichtung
und ggf. die Befestigungseinrichtung können das gleiche Material umfassen.
[0053] Die Erfindung stellt weiterhin einen Staubsaugerfilterbeutel zum Verbinden mit einer
der zuvor beschriebenen Halteplatten mit einer Befestigungsgegeneinrichtung, die zum
Zusammenwirken mit der Befestigungseinrichtung ausgebildet ist, bereit, so dass die
Halteplatte mit dem Staubsaugerfilterbeutel verbindbar ist.
[0054] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Figuren
näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht eines ersten Beispiels einer Halteplatte;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Halteplatte;
- Figur 3
- eine Halteplatte mit einer zusammenlegbaren Ablenkeinrichtung in einer ersten Stellung;
- Figur 4
- die Halteplatte nach Figur 3 mit der Ablenkeinrichtung in der zweiten Stellung;
- Figur 5
- eine Halteplatte mit einer flexiblen Ablenkeinrichtung;
- Figur 6
- ein weiteres Beispiel einer zusammenlegbaren Halteplatte.
[0055] Figur 1 illustriert schematisch eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen
Halteplatte 1. Die Halteplatte umfasst eine Grundplatte 2, eine Ablenkeinrichtung
3 und eine Befestigungseinrichtung 4.
[0056] Die Grundplatte 2, die Ablenkeinrichtung 3 und die Befestigungseinrichtung 4 können
jeweils aus einem Kunststoff bestehen. Insbesondere kann die gesamte Halteplatte als
ein Spritzgussteil ausgebildet sein. Die Grundplatte 2 ist derart ausgebildet, dass
sie mit einer Halteeinrichtung eines Staubsaugers verbunden werden kann, so dass sie
in einem Staubsaugergehäuse gehaltert werden kann.
[0057] Eine Draufsicht auf eine mit einem Staubsaugerfilterbeutel 5 verbundene Halteplatte
1 ist in Figur 2 gezeigt. Diese Halteplatte 1 ist in eine Halteeinrichtung 6, die
insbesondere fest mit dem Staubsaugergehäuse verbunden sein kann, gesteckt und wird
auf diese Weise gehaltert. Die Querschnittsansicht entlang der Linie I-I ist in Figur
1 gezeigt.
[0058] Die Grundplatte 2 der Halteplatte 1 weist eine Durchtrittsöffnung 7 auf, durch die
ein Luftstrom im Betrieb in die Ablenkeinrichtung und dann in den Staubsaugerfilterbeutel
treten kann. Die mit der Grundplatte 2 verbundene Ablenkeinrichtung 3 hat eine Zylinderform.
Die Seitenwandung der Ablenkeinrichtung ist an ihrem oberen Ende mit der Grundplatte
2 verbunden und umgibt die Durchtrittsöffnung 7. Der die Ablenkeinrichtung 3 bildende
Zylinder ist nach oben offen, so dass auf diese Weise eine Eintrittsöffnung in die
Ablenkeinrichtung gebildet wird.
[0059] Die Grundplatte des Zylinders liegt gegenüber der Durchtrittsöffnung 7 und parallel
zur Ebene der Durchtrittsöffnung. Durch diese Grundplatte wird eine Ablenkfläche 8
gebildet. In der Seitenwandung der Ablenkeinrichtung sind zwei gegenüberliegende Ausströmöffnungen
9 vorgesehen. Durch eine derartige Konfiguration der Ablenkeinrichtung wird ein durch
die Durchtrittsöffnung 7 eintretender Luftstrom in zwei Teilströme aufgeteilt, die
relativ zur Strömungsrichtung an der Durchtrittsöffnung um etwa 90° abgelenkt sind
und durch die Ausströmöffnungen 9 in den Staubsaugerfilterbeutel 5 strömen.
[0060] Die Ablenkeinrichtung kann alternativ auch nur eine Ausströmöffnung oder mehr als
zwei Ausströmöffnungen aufweisen. Die Höhe der Ablenkeinrichtung kann zwischen 1 cm
und 5 cm, insbesondere zwischen 2 cm und 4 cm, und der Durchmesser zwischen 3 cm und
9 cm, vorzugsweise 5 cm und 8 cm liegen.
[0061] Die Halteplatte 1 weist außerdem eine Befestigungseinrichtung 4 auf, die in dem illustrierten
Beispiel ebenfalls zylinderförmig ausgebildet ist und die Durchtrittsöffnung 7 umgibt.
Die Befestigungseinrichtung 4 umfasst ein Außengewinde (nicht gezeigt). Am Staubsaugerfilterbeutel
5 ist eine Befestigungsgegeneinrichtung 10 befestigt. Diese Befestigungsgegeneinrichtung
umfasst insbesondere ein dem Außengewinde der Befestigungseinrichtung 4 entsprechendes
Innengewinde. Die Befestigungsgegeneinrichtung 10 ist mit der Beutelwand des Staubsaugerfilterbeutels
5 fest verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt. Auf diese Weise lässt
sich die Halteplatte 1 an den Staubsaugerfilterbeutel schrauben, wodurch eine sichere
Verbindung erzielt wird.
[0062] Die Halteplatte 1 weist weiterhin ein Dichtungselement 11 auf, bei dem es sich um
einen Ring aus einem flexiblen Material handelt, der die Durchtrittsöffnung 7 umgibt.
Durch diesen Ring wird ein in die Durchtrittsöffnung gesteckter Stutzen (zur Verbindung
mit einem Staubsaugerrohr) abgedichtet.
[0063] Die Beutelwand des Staubsaugerfilterbeutels kann beispielsweise einen Aufbau aufweisen,
wie er in der
EP 0 960 645 beschrieben wird. Insbesondere kann eine Grobfilterschicht, beispielsweise aus einem
Meltblown, in Strömungsrichtung aus dem Innern des Beutels nach außen vor einer Feinfilterschicht,
beispielsweise ebenfalls aus einem Meltblown, angeordnet sein. Zusätzlich können in
der Filterstruktur noch weitere Schichten vorgesehen sein, beispielsweise Stützschichten
und/oder geruchsabsorbierende Schichten.
[0064] Die Figuren 3 und 4 illustrieren eine andere Ausführungsform einer Halteplatte mit
einer Ablenkeinrichtung. Dabei zeigt Figur 3 schematisch einen Querschnitt der Halteplatte,
bei dem die Ablenkeinrichtung ihre erste Stellung einnimmt, in der sie, im Vergleich
mit der in Figur 4 gezeigten zweiten Stellung, eine geringere Ausdehnung senkrecht
zur Ebene der Durchtrittsöffnung 7 aufweist. Die Querschnittsansicht in den Figuren
3 und 4 entspricht dem Querschnitt entlang der Linie II-II in Figur 2.
[0065] Die in diesen Figuren 3 und 4 gezeigte Halteplatte 1 umfasst ebenfalls eine Ablenkeinrichtung
3, die hier jedoch eine Quadergestalt aufweist. Die Grundfläche 8 des Quaders ist
parallel zur Ebene der Durchtrittsöffnung 7 angeordnet. Diese Grundfläche dient auch
dem Verschließen der Durchtrittsöffnung.
[0066] Neben dem um die Durchtrittsöffnung 7 herum angeordneten Dichtungselement 11 ist
auf der Grundfläche 8 des Quaders ein weiteres Dichtungselement 12 vorgesehen. Dieses
dient dazu, die Durchtrittsöffnung in der ersten Stellung der Verschlussvorrichtung
dicht zu verschließen. Das weitere Dichtungselement 12 kann insbesondere an die Öffnung
in dem ersten Dichtungselement 11 angepasst sein.
[0067] Beispielsweise lassen sich die Dichtungselemente 11 und 12 herstellen, indem ein
durchgehendes, d.h. die Durchtrittsöffnung überdeckendes, Dichtungsmaterial im Innern
der Ablenkeinrichtung angeordnet wird. Dabei kann es sich beispielsweise um einen
geschlossenzelligen Schaum handeln, in den bei der Herstellung anschließend eine Öffnung
ausgestanzt wird, um eine Einströmöffnung in den Quader freizulegen. Das ausgestanzte
Material kann dann an der Grundfläche 8 des Quaders angeordnet sein.
[0068] Weiterhin ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Biegefeder 13, die beispielsweise
bombiert sein kann, vorgesehen. Durch die Federkraft wird eine Rückstellkraft auf
die Ablenkeinrichtung ausgeübt, so dass diese grundsätzlich ihre in Figur 3 gezeigte
geschlossene Stellung einnimmt.
[0069] Die Biegefeder 13 kann beispielsweise mit der Grundfläche und einer Seitenfläche
des Quaders verklebt sein. Die Feder kann auch in anderer Weise angeordnet sein. Beispielsweise
kann die Ablenkeinrichtung wenigstens teilweise doppellagig (beispielsweise mit zwei
Lagen aus Pappe) ausgebildet sein, wobei die Feder zwischen den beiden Lagen angeordnet
ist. Die Lagen sind miteinander verklebt, wobei für die Feder ein nicht verklebter
Zwischenraum freigelassen wird; die Feder selbst braucht dann nicht mit einer der
Lagen verklebt zu sein; alternativ kann sie auch nur an einem Ende mit einer der oder
beiden Lagen fest verbunden sein.
[0070] Es ist zu betonen, dass, je nach Ausführung der Feder 13 und/oder des Aufbaus der
Ablenkeinrichtung, das Dichtungselement 12 in der ersten Stellung der Ablenkeinrichtung
unterschiedlich weit in die Öffnung des Dichtungselements 11 eindringen kann.
[0071] Alternativ zu der Biegefeder kann auch ein Permanentmagnet in oder an der Grundplatte
2 und ein ferromagnetisches Element in oder an einer der Seitenflächen oder der Grundfläche
der Ablenkeinrichtung vorgesehen sein. Damit wird ebenfalls eine Rückstelleinrichtung
gebildet, die ein Zusammenlegen der Ablenkeinrichtung ermöglicht.
[0072] Die Feder 13 kann derart ausgebildet sein, dass in Betreib des Staubsaugers die durch
einen Saugluftstrom verursachte Kraft ausreicht, die Ablenkeinrichtung von der ersten
Stellung in die zweite Stellung zu bringen. Beim Ausschalten des Staubsaugers wirkt
dann die Rückstellkraft der Feder derart, dass die Durchtrittsöffnung wieder verschlossen
wird.
[0073] In dem in Figuren 3 und 4 gezeigten Beispiel ist die Befestigungseinrichtung 4 ein
Klettverschlusselement. An der Außenseite der Beutelwand des Staubsaugerfilterbeutels
5 ist dann ein entsprechendes Klettverschlussgegenelement 10 angeordnet, so dass sich
die Halteplatte sicher mit dem Staubsaugerfilterbeutel verbinden lässt. Das Klettverschlussgegenelement
kann beispielsweise mit der Beutelwand verklebt oder verschweißt sein.
[0074] Die Abmessungen der quaderförmigen Ablenkeinrichtungen können beispielsweise 7,5
cm x 8 cm x 3 cm (Breite x Tiefe x Höhe) betragen. Das Material kann beispielsweise
Pappe sein. Die Ablenkeinrichtung kann beispielsweise mit einer Grundplatte aus Kunststoff
verklebt sein. Alternativ kann die der Grundplatte 2 zugewandte Oberfläche der Ablenkeinrichtung
mit einem der Grundplatte entsprechenden Kunststoff beschichtet sein, so dass sich
die Grundplatte 2 und die Ablenkeinrichtung 3 miteinander verschweißen lassen. Als
Kunststoff kann beispielsweise Polypropylen vorgesehen sein.
[0075] In diesem Ausführungsbeispiel sind in den zwei parallel zur Zeichenebene angeordneten
Seitenflächen der quaderförmigen Ablenkeinrichtung Ausströmöffnungen vorgesehen, die
insbesondere jeweils die gesamte Seitenfläche des Quaders einnehmen. An den Kanten
zwischen der Prallplatte 8 und den beiden anderen Seitenflächen bzw. zwischen den
beiden Seitenflächen und der Deckfläche mit der Eintrittsöffnung in die Ablenkeinrichtung
sind Falzlinien 14 vorgesehen, die ein Zusammenlegen der Ablenkeinrichtung ermöglichen,
um die Ausdehnung der Ablenkeinrichtung senkrecht zur Ebene der Durchtrittsöffnung
zu verkleinern.
[0076] Beispielsweise für den Fall eines amerikanischen Upright-Staubsaugers kann zusätzlich
zu einer Seitenwand ein Teil der Grundfläche einer quaderförmigen Ablenkeinrichtung
entfernt sein, so dass durch beides eine gemeinsame Ausströmöffnung gebildet wird.
Damit kann vermieden werden, dass ein relativ enger Spalt zwischen Ablenkeinrichtung
und Beutelwand im Betrieb verstopft.
[0077] Insbesondere kann für einen solchen Fall die Ablenkeinrichtung derart ausgebildet
und/oder an der Grundplatte angeordnet sein, dass sie die Stellung gemäß Figur 3 einnimmt,
wenn der Staubsaugerfilterbeutel mit der Halteplatte noch nicht im Staubsaugergehäuse
gehaltert wird. Beim Einsetzen des Beutels in das Gehäuse wird die Ablenkeinrichtung
durch Kontakt beispielsweise mit einer Gehäusewandung in die Stellung gemäß Figur
4 gebracht. Insbesondere bei Flachbeuteln werden auf diese Weise die beiden miteinander
entlang des Randes verschweißten Seitenwände wenigstens teilweise auseinander bewegt,
so dass sich das Volumen im Innern vergrößert. Dadurch lässt sich auch ein Flachbeutel
mit einer Seitenfalte in einem Upright-Staubsauger einsetzen.
[0078] Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Ablenkeinrichtung durch einen
Materialstreifen aus einer Folie oder einem Vliesstoff gebildet werden. Eine Halteplatte
1 mit einer derartigen flexiblen Ablenkeinrichtung 3 ist in Figur 5 schematisch gezeigt.
Ein derartiger Streifen kann an seinen beiden Enden mit der Grundplatte verbunden
werden, so dass er vor der Durchtrittsöffnung 7 hängt. Auf diese Weise werden ebenfalls
zwei Ausströmöffnungen gebildet.
[0079] In diesem Fall kann beispielsweise die Folie der Ablenkeinrichtung 3 aus dem gleichen
Material wie die Grundplatte 2 bestehen und in einem Arbeitsgang mitgespritzt werden.
Alternativ kann die Folie aus einem anderen Material bestehen und in einem zweiten
Arbeitsgang an eine Grundplatte gespritzt werden (2K-Spritzgussverfahren). Gemäß einer
weiteren Alternative kann die Herstellung mittels Umspritzen ("insert molding") oder
nachträglichem Ankleben oder Anschweißen erfolgen. Falls ein thermoplastisches Elastomer
verwendet wird, kann auch das Dichtungselement 11 gleichzeitig gebildet werden.
[0080] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist schematisch in einer Querschnittsansicht in
Figur 6 gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel kann die Ablenkeinrichtung 3 nach Art
einer Ziehharmonika zusammengelegt werden. Hier weisen die beiden links und rechts
angeordneten Seitenflächen jeweils in ihrer Mitte eine parallel zur Grundfläche verlaufende
Falzlinie 14 auf, an der die Seitenfläche geknickt werden kann.
[0081] Auch hier kann beispielsweise ein Permanentmagnet (nicht gezeigt) in oder an der
Grundplatte 2 und ein ferromagnetisches Element (nicht gezeigt) in oder an einer der
Seitenflächen oder der Grundfläche der Ablenkeinrichtung 3 vorgesehen sein. Auf diese
Weise wirkt auf die Grundfläche der Ablenkeinrichtung eine Kraft, um diese in Richtung
der Grundplatte zu bewegen. Durch einen Saugluftstrom kann diese Kraft überwunden
werden, so dass die Ablenkeinrichtung in ihre Betriebsstellung übergehen kann, in
der ein eintretender Luftstrom in ihr abgelenkt wird.
[0082] Alternativ zu der in den Figuren gezeigten Gestalten kann die Ablenkeinrichtung auch
keilförmige oder keilähnliche Gestalt aufweisen. Insbesondere kann die Ablenkeinrichtung
wie ein verkleinerter Filterbeutel mit Klotzboden ausgebildet sein, allerdings ohne
eigene Halteplatte oder Ähnlichem. Bei dieser Form ist der Klotzboden mit Eintrittsöffnung
mit der dem Beutel zugewandten Seite der Halteplatte verbunden; in die beiden schmalen
Seitenflächen der Ablenkeinrichtung sind an der Keilspitze jeweils zwei Löcher als
Ausströmöffnungen geschnitten. Auf diese Weise wird die eintretende Luft durch die
breiten Seitenflächen und den Wickelfalz mit der Verbindungskante bzw. der im Bereich
des Wickelfalzes gebildeten Fläche durch die Ausströmöffnung abgelenkt. Der Vorteil
dieser Gestalt der Ablenkeinrichtung besteht darin, dass sie ebenfalls in einfacher
Weise zusammengelegt werden kann. Weitere Gestaltungen der Ablenkeinrichtung sind
ebenfalls möglich.
[0083] Die zuvor mit Bezugnahme auf die verschiedenen Figuren beschriebenen Merkmale können
auch in anderer Weise miteinander geeignet kombiniert werden.
1. Halteplatte (1) für einen Staubsaugerfilterbeutel (5), die an einer Halteeinrichtung
(6) in einem Staubsaugergehäuse zum Haltern des Stabsaugerfilterbeutels anbringbar
ist, mit
einer Grundplatte (2), in der eine Durchtrittsöffnung (7) für einen Luftstrom ausgebildet
ist,
einer mit der Grundplatte verbundenen Befestigungseinrichtung (4) zum zerstörungsfrei
lösbaren Verbinden der Halteplatte mit einem Staubsaugerfilterbeutel, und
einer die Durchtrittsöffnung wenigstens teilweise umgebenden Ablenkeinrichtung (3),
die mit der Grundplatte verbunden und derart ausgebildet ist, dass sie nach dem Verbinden
der Halteplatte mit einem Staubsaugerfilterbeutel wenigstens teilweise im Beutelinnern
angeordnet ist und ein durch die Durchtrittsöffnung in die Ablenkeinrichtung eintretender
Luftstrom in der Ablenkeinrichtung ablenkbar ist.
2. Halteplatte nach Anspruch 1, wobei die Befestigungseinrichtung zum Ausbilden einer
kraftschlüssigen oder einer formschlüssigen Verbindung ausgebildet ist.
3. Halteplatte nach Anspruch 2, wobei die Befestigungseinrichtung zum Ausbilden einer
Schraub-, Keil-, Stift-, Klett- oder Schnappverbindung ausgebildet ist.
4. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
zum Aufteilen des Luftstroms in wenigstens zwei Teilströme mit unterschiedlichen Strömungsrichtungen
ausgebildet ist.
5. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
wenigstens eine der Durchtrittsöffnung gegenüberliegende, vorzugsweise plane, Ablenkfläche
(8) umfasst.
6. Halteplatte nach Anspruch 5, wobei die wenigstens eine Ablenkfläche in einem vorherbestimmten
Winkel relativ zur Ebene der Durchtrittsöffnung angeordnet ist.
7. Halteplatte nach Anspruch 5 oder 6, wobei die wenigstens eine Ablenkfläche eine größere
Fläche als die Fläche der Durchtrittsöffnung aufweist.
8. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
zwei trapezförmige oder rechteckige Ablenkflächen aufweist, die, ausgehend von der
Durchtrittsöffnung, keilförmig aufeinander zulaufen und an einer der Durchtrittsöffnung
gegenüberliegenden Verbindungskante miteinander verbunden sind.
9. Halteplatte nach Anspruch 8, wobei die Ablenkeinrichtung weiterhin an wenigstens einem
Ende der Verbindungskante eine Ausströmöffnung und einen die Durchtrittsöffnung umgebenden
und mit der Beutelinnenseite verbundenen Bereich, der nach Art eines Klotzbodens ausgebildet
ist und eine Einströmöffnung aufweist, umfasst.
10. Halteplatte nach einem der Ansprüche 1 - 7, wobei die Ablenkeinrichtung die Form eines
Quaders aufweist, der in der die Durchtrittsöffnung umgebenden und mit der Grundplatte
verbundenen Deckfläche eine Einströmöffnung und in wenigstens einer Seitenfläche eine
Ausströmöffnung (9) aufweist.
11. Halteplatte nach Anspruch 10, wobei jede Ausströmöffnung im wesentlichen die gesamte
Breite der Seitenfläche des Quaders einnimmt.
12. Halteplatte nach einem der Ansprüche 9 - 11, wobei wenigstens zwei sich gegenüberliegende
Ausströmöffnungen vorgesehen sind.
13. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
derart ausgebildet ist, dass sie in einer ersten Stellung eine im Vergleich zu einer
zweiten Stellung verringerte Ausdehnung senkrecht zur Ebene der Durchtrittsöffnung
aufweist.
14. Halteplatte nach Anspruch 13, wobei die Ablenkeinrichtung derart ausgebildet ist,
dass sie die erste Stellung einnimmt, wenn die Halteplatte nicht von der Halteeinrichtung
gehaltert wird, und dass sie in die zweite Stellung bringbar ist, wenn der Staubsaugerfilterbeutel
von der Halteeinrichtung gehaltert wird.
15. Halteplatte nach Anspruch 13, wobei die Ablenkeinrichtung derart ausgebildet ist,
dass sie durch einen Saugluftstrom von der ersten Stellung in die zweite Stellung
bringbar ist.
16. Halteplatte nach einem der Ansprüche 13 - 15, wobei die Ablenkeinrichtung ein Rückstellelement
(13) umfasst, das auf einen Teil der Ablenkeinrichtung eine Rückstellkraft derart
ausübt, dass die Ablenkeinrichtung von der zweiten Stellung in die erste Stellung
bringbar ist.
17. Halteplatte nach einem der Ansprüche 13 - 16, wobei die Ablenkeinrichtung Falzlinien
oder Filmscharniere (14) aufweist, so dass die Ablenkeinrichtung von der ersten oder
zweiten Stellung in die zweite bzw. erste Stellung bringbar ist.
18. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
zum Verschließen der Durchtrittsöffnung ausgebildet ist.
19. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend ein Dichtungselement
(11; 12), insbesondere zum Abdichten der Durchtrittsöffnung.
20. Halteplatte nach Anspruch 19, wobei das Dichtungselement mit der Grundplatte an ihrer
der Ablenkeinrichtung zugewandten Seite verbunden und/oder innerhalb der Ablenkeinrichtung
angeordnet ist.
21. Halteplatte nach Anspruch 19 oder 20, wobei das Dichtungselement Gummi, ein Elastomer,
eine Folie oder einen Schaum umfasst.
22. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Ablenkeinrichtung
einen Kunststoff, ein trocken- oder nassgelegtes Vlies oder Papier, insbesondere Pappe,
oder eine Folie umfasst.
23. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Grundplatte mit der
Ablenkeinrichtung und/oder der Befestigungseinrichtung einstückig ausgebildet ist.
24. Staubsaugerfilterbeutel zum Verbinden mit einer Halteplatte nach einem der vorangegangenen
Ansprüche mit einer Befestigungsgegeneinrichtung (10), die zum Zusammenwirken mit
der Befestigungseinrichtung ausgebildet ist, so dass die Halteplatte mit dem Staubsaugerfilterbeutel
verbindbar ist.