[0001] Die Erfindung betrifft ein netzbetriebenes Handwerkzeuggerät, wie insbesondere ein
Bohrhammer, ein Meißel- oder Schlagbohrgerät, eine motorbetriebene Säge, wie insbesondere
eine Stich- oder Säbelsäge, oder ein Trenn- oder Schleifgerät, wie insbesondere ein
Winkelschleifgerät. Das Handwerkzeuggerät weist ein Gehäuse, von dem sich ein Netzkabel
zum Anschluss an ein Stromnetz weg erstreckt, und eine Verbindungsvorrichtung auf.
Diese ist an einer Durchtrittsöffnung des Gehäuses, aus der das Netzkabel aus dem
Gehäuse austritt, angeordnet. Zudem weist die Verbindungsvorrichtung elektrische Verbindungsmittel,
an denen das Netzkabel anschliessbar ist, sowie Festlegemittel auf, an denen das Netzkabel
festlegbar ist. Ferner ist eine durch einen Montagedeckel verschliessbare Montageöffnung
des Gehäuses vorgesehen. Durch Beabstandung dieses Montagedeckels vom Gehäuse kann
die Verbindungsvorrichtung, beispielsweise bei der Montage oder zu Reparatur- oder
Austauschzwecken des Netzkabels, zugänglich gemacht werden.
[0002] Bei derartigen Handwerkzeuggeräten kann beispielsweise bei einem notwendigen Austausch
des Netzkabels auf eine aufwändige Zerlegung des Gehäuses verzichtet werden. Vielmehr
muss hier lediglich der Montagedeckel vom übrigen Gehäuse getrennt werden, um die
elektrischen und mechanischen Verbindungen der Verbindungsvorrichtung trennen beziehungsweise
herstellen zu können.
[0003] Aus der
DE 100 05 989 A1 ist eine Handwerkzeugmaschine bekannt, die im Bereich einer Durchtrittsöffnung eines
Netzkabels einen gesonderten Service-Deckel aufweist. Dieser kann vom übrigen Gehäuse
losgeschraubt werden. Hierdurch wird ein Bereich freigegeben, in dem alle elektrischen
Verbindungsmittel und Festlegemittel vorgesehen sind, die zum Austausch des Netzkabels
gelöst beziehungsweise verbunden werden müssen.
[0004] Durch diesen bekannten Aufbau einer Werkzeugmaschine ist es möglich, den für das
Austauschen oder Warten des Netzkabels relevanten Montagebereich allein durch Entfernen
des Service-Deckels zugänglich zu machen. Im Übrigen kann das Gehäuse ansonsten geschlossen
bleiben.
[0005] Nachteilig an der bekannten Werkzeugmaschine ist jedoch, dass der Servicedeckel relativ
gross ausgebildet werden muss, um einen bequemen Zugang zu allen Verbindungs- und
Festlegemitteln zu ermöglichen. Andererseits kann die Stabilität des Gehäuses bei
zu grosser Auslegung des Servicedeckels merklich geschwächt werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Handwerkzeuggerät
die genannten Nachteile zu vermeiden und eine komfortable Zugänglichkeit der Verbindungsvorrichtung
bei geringer Schwächung des Gehäuses zu ermöglichen.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Verbindungsmittel und
die Festlegemittel zumindest teilweise durch die Montageöffnung hindurch aus einem
Gehäuseinneren heraus verlagerbar sind. Durch diese Verlagerung an die Aussenseite
des Gehäuses sind die Verbindungsmittel und Festlegemittel im Wesentlichen frei zugänglich.
Dabei muss die Montageöffnung lediglich gerade so ausgelegt werden, dass die zur Montage
und Demontage des Netzkabels relevanten Verbindungsmittel und Festlegemittel durch
diese hindurch bewegt werden können. Hierdurch ist es möglich, die Montageöffnung
sehr klein zu dimensionieren und dadurch eine ausreichende Stabilität des Gehäuses
beizubehalten. Durch die freie Zugänglichkeit der relevanten Verbindungsmittel und
Festlegemittel an der Aussenseite des Gehäuses wird gleichzeitig eine besonders komfortable
Montage, Demontage oder Wartung des Netzkabels ermöglicht.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Verbindungsmittel und die
Festlegemittel dabei an einem Trägerelement gehalten. Dieses Trägerelement ist zwischen
einer Betriebsstellung, in der die Verbindungsmittel und die Festlegemittel im Gehäuseinneren
angeordnet sind, und einer Offenstellung, in der die Verbindungsmittel und die Festlegemittel
zumindest teilweise ausserhalb des Gehäuseinneren angeordnet sind, verschiebbar. Hierdurch
ist eine komfortable Handhabung der Verbindungsvorrichtung möglich.
[0009] Vorteilhafterweise ist das Trägerelement mit dem Montagedeckel verbunden. Hierdurch
wird mit der Beabstandung des Montagedeckels vom Gehäuse gleichzeitig auch die Verbindungsvorrichtung
durch die Montageöffnung hindurch bewegt. Auf diese Weise wird die Verbindungsvorrichtung
besonders schnell und bequem zugänglich gemacht.
[0010] Bevorzugterweise ist die Durchtrittsöffnung an dem Montagedeckel vorgesehen. Hierdurch
erfolgt die Festlegung des Netzkabels allein an dem Montagedeckel, was die Handhabung
weiter vereinfacht.
[0011] Dabei ist es besonders günstig, wenn die Verbindungsvorrichtung in Richtung der Offenstellung
vorgespannt ist. Hierdurch wird die Verbindungsvorrichtung beim Lösen des Montagedeckels
vom Gehäuse selbsttätig in die Offenstellung verbracht und in dieser gegenüber dem
übrigen Handwerkzeuggerät kraftschlüssig gehalten. Auf diese Weise wird eine stabile
Lage der Verbindungsvorrichtung in der Offenstellung gewährleistet, die eine komfortable
Handhabung gewährleistet.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Verbindungsvorrichtung durch
einen federelastischen Schutzmantel einer geräteseitigen Verkabelung vorgespannt.
Hierdurch sind keine separaten Federmittel erforderlich, was die Herstellungskosten
vermindert.
[0013] Vorteilhafterweise weist die Verbindungsvorrichtung in der Offenstellung einen Endanschlag
auf. Auf diese Weise kann einerseits eine günstige Position der Verbindungsvorrichtung
vorbestimmt werden, in der auf die Verbindungsmittel und Festlegemittel besonders
gut zugegriffen werden kann. Andererseits verbleibt der Montagedeckel hierdurch auch
in der Offenstellung am Handwerkzeuggerät, wodurch vermieden wird, dass der Montagedeckel
verloren geht.
[0014] Dabei ist es günstig, wenn der Endanschlag durch den Schutzmantel gebildet ist. Auf
diese Weise muss kein separater Endanschlag ausgeformt werden, was die Herstellungskosten
vermindert.
[0015] Ferner sind an dem Trägerelement vorteilhafterweise Führungsmittel vorgesehen, die
mit gehäusefesten Gegenführungsmitteln zusammenwirken und dabei das Trägerelement
gegenüber dem Gehäuse translatorisch führen. Hierdurch erhält man eine schubladenartige
Führung des Trägerelementes und damit der gesamten Verbindungsvorrichtung. Dadurch
kann in komfortabler Weise zwischen der Betriebsstellung und der Offenstellung gewechselt
werden, wobei die Verbindungsvorrichtung in beiden Stellungen gegenüber dem Gehäuse
stabil gehalten ist. Auf diese Weise kann sowohl eine komfortable Montage oder Demontage
des Netzkabels als auch ein sicherer Betrieb gewährleistet werden.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Handwerkzeuggerätes in einer Betriebsstellung,
- Fig. 2
- eine vereinzelte Ansicht einer Verbindungsvorrichtung des Handwerkzeuggerätes nach
Fig. 1,
- Fig.3
- eine Ansicht des Handwerkzeuggerätes nach Fig. 1 mit einem geöffneten Montagedeckel,
- Fig. 4
- eine Ansicht der Verbindungsvorrichtung nach Fig. 3 im eingebauten Zustand in einer
Offenstellung und
- Fig. 5
- eine Ansicht der Verbindungsvorrichtung nach Fig. 3 im eingebauten Zustand in einer
Betriebsstellung.
[0017] Fig. 1 zeigt ein netzbetriebenes Handwerkzeuggerät 2, in Form eines Meisselgerätes,
das ein Gehäuse 4 aufweist. Zur Stromversorgung des Handwerkzeuggerätes 2 ist ein
Netzkabel 6 angeschlossen, das an einem freien Ende 8 mit einen Netzstecker 10 verbunden
ist. An einem geräteseitigen Ende 12 ist das Netzkabel 6 mit einer Verbindungsvorrichtung
14 verbunden.
[0018] Wie insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen ist, weist die Verbindungsvorrichtung 14
zur Festlegung des Netzkabels 6 eine Tülle 16, die einen Abschnitt des Netzkabels
6 umhüllt und mit einem Montagedeckel 18 verbunden ist, sowie als Kabelbride ausgebildete
Festlegemittel 20 auf, die an einem Trägerelement 22 angeordnet sind. In den Montagedeckel
18 ist eine Durchtrittsöffnung 23 eingelassen, über die das Netzkabel 6 aus dem Gehäuse
4 austritt. Das Trägerelement 22 ist an einer von der Tülle 16 abgewandten Seite des
Montagedeckels 18 mit diesem verbunden.
[0019] Ferner sind an dem Trägerelement 22 elektrische Verbindungsmittel 24 in Form von
Lüsterklemmen vorgesehen. Über diese Verbindungsmittel 24 sind kabelseitige Litzen
26a des Netzkabels 6 mit geräteseitigen Litzen 26b einer Geräteverkabelung 28 elektrisch
verbindbar. Dabei ist an dem Trägerelement 22 ferner eine Klemmaufnahme 30 ausgeformt,
in der ein Schutzmantel 32 der Geräteverkabelung 28 befestigt werden kann.
[0020] Darüber hinaus sind an dem Trägerelement 22 Führungsmittel 34 vorgesehen, die mit
nutförmigen Gegenführungsmitteln 36 (siehe Fig. 4) des Gehäuses 4 zusammen wirken
und dabei eine geführte translatorische Bewegung der Verbindungsvorrichtung 14 gegenüber
dem Gehäuse 4 ermöglichen. Die Führungsmittel 34 können dabei, wie dargestellt, durch
Kanten des Trägerelementes 22 oder alternativ durch an diesem ausgeformte Rippen gebildet
sein. Hierdurch ist die Verbindungsvorrichtung 14 von der in Fig. 1 dargestellten
Betriebsstellung nach Lösen zweier Befestigungsschrauben 38, die die Verbindungsvorrichtung
14 an dem Gehäuse 4 sichern, von dem Gehäuse 4 weg in eine Offenstellung verschiebbar,
die in Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Hierbei wird der Montagedeckel 18 von einer Montageöffnung
40 des Gehäuses 4 abgehoben und das Trägerelement 22 von einem Gehäuseinneren 42 durch
die Montageöffnung 40 nach Aussen bewegt.
[0021] In dieser Offenstellung sind die Festlegemittel 20 und zumindest die Seiten der Verbindungsmittel
24, an denen die kabelseitigen Litzen 26a angeschlossen werden, ausserhalb des Gehäuses
4 angeordnet. Auf diese Weise ist sowohl die mechanische als auch die elektrische
Verbindung des Netzkabels 6 mit dem Handwerkzeuggerät 2 besonders gut zugänglich und
kann besonders leicht getrennt oder hergestellt werden.
[0022] Wie aus Fig. 4 ferner zu entnehmen ist, wird die Verbindungsvorrichtung 14 in der
Offenstellung vom Schutzmantel 32 der Geräteverkabelung 28 am Gehäuse 4 gehalten.
Wenn die Verbindungsvorrichtung 14 in die Betriebsstellung verbracht wird, wird der
Schutzmantel 32, wie in Fig. 5 dargestellt gekrümmt. Durch Verwendung eines federelastischen
Materials wird hierbei mittels des Schutzmantels 32, der sich am Gehäuse 4 abstützt,
eine Rückstellkraft R erzeugt, die an der Klemmaufnahme 30 des Trägerelementes 22
angreift und die Verbindungsanordnung 14 in Richtung der Offenstellung vorspannt.
Hierdurch verlagert sich die Verbindungsanordnung 14 nach Lösen der Befestigungsschrauben
38 selbsttätig in die Offenstellung gemäss Fig. 4. Gleichzeitig ist die Länge des
Schutzmantels 32 derart bemessen, dass er in der Offenstellung als Endanschlag wirkt
und somit ein Herausrutschen der Führungsmittel 34 aus den Gegenführungsmitteln 36
verhindert.
1. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät (2),
mit einem Gehäuse (4), von dem sich ein Netzkabel (6) zum Anschluss an ein Stromnetz
weg erstreckt, und
einer Verbindungsvorrichtung (14), die an einer Durchtrittsöffnung (23) des Gehäuses
(4), aus der das Netzkabel (6) aus dem Gehäuse (4) austritt, angeordnet ist und die
elektrische Verbindungsmittel (24), mit denen das Netzkabel (6) elektrisch verbindbar
ist, und Festlegemittel (20), an denen das Netzkabel (6) festlegbar ist, aufweist,
wobei eine durch einen Montagedeckel (18) verschliessbare Montageöffnung (40) des
Gehäuses (4) vorgesehen ist und die Verbindungsvorrichtung (14) durch Beabstandung
des Montagedeckels (18) vom Gehäuse (4) zugänglich machbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (24) und die Festlegemittel (20) zumindest teilweise durch
die Montageöffnung (40) hindurch aus einem Gehäuseinneren (42) heraus verlagerbar
sind.
2. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (24) und die Festlegemittel (20) an einem Trägerelement (22)
gehalten sind, das zwischen einer Betriebsstellung, in der die Verbindungsmittel (24)
und die Festlegemittel (20) im Gehäuseinneren (42) angeordnet sind, und einer Offenstellung,
in der die Verbindungsmittel (24) und die Festlegemittel (20) zumindest teilweise
ausserhalb des Gehäuseinneren (42) angeordnet sind, versetzbar ist.
3. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (22) mit dem Montagedeckel (18) verbunden ist.
4. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnung (23) an dem Montagedeckel (18) vorgesehen ist.
5. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (14) in die Offenstellung vorgespannt ist.
6. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (14) durch einen federelastischen Schutzmantel (32) einer
geräteseitigen Verkabelung (28) vorgespannt ist.
7. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (14) in der Offenstellung einen Endanschlag aufweist.
8. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Endanschlag durch den Schutzmantel (32) gebildet ist.
9. Netzbetriebenes Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Trägerelement (22) Führungsmittel (34) vorgesehen sind, die mit gehäusefesten
Gegenführungsmitteln (36) zusammenwirken, wobei das Trägerelement (22) gegenüber dem
Gehäuse (4) translatorisch geführt ist.