[0001] Die Erfindung betrifft ein Lager für Türen, Fenster oder dgl. mit einem ersten und
einem zweiten Lagerteil und einer Steuerlasche, die mit einem Lagerteil schwenkbar
verbunden ist, und entlang einer Führung begrenzt relativ zu dem anderen Lagerteil
beweglich ist.
[0002] Bei verdeckt liegenden Beschlägen von Fenstern, Türen oder dergleichen, mit und ohne
Überschlag, muss das Flügelgewicht durch den verdeckt liegenden Beschlag aufgenommen
werden. Weiterhin muss, insbesondere bei Fenstern, Türen oder dergleichen mit Überschlag,
der Flügel zum Öffnen zunächst vom festen Rahmen abgestellt werden, damit es nicht
zu einer Kollision zwischen Überschlag und Blendrahmen beim Öffnen des Flügels kommt.
Für den verdeckt liegenden Beschlag steht nur ein begrenzter Einbauraum zu Verfügung.
Auf diesem engen Einbauraum muss eine Scherengeometrie vorgesehen werden, damit ein
Abstellen des Flügels überhaupt ermöglicht wird.
[0003] Aus der
DE 3516 560 U1 ist beispielsweise eine Ausstellvorrichtung für Flügel von Fenstern, Türen oder dergleichen
bekannt geworden, wobei die Ausstellvorrichtung einen kurzen Lenker aufweist, der
an seinen Enden jeweils ein Gelenk hat und einen langen Lenker aufweist, der ebenfalls
an seinen Enden Gelenke aufweist. Der kurze Lenker steht über ein Gelenk mit dem feststehenden
Rahmen in Verbindung, während er mit einem zweiten Gelenk am Flügel angreift. Der
lange Lenker ist wiederum über ein Gelenk am feststehenden Rahmen angelenkt, während
er über sein anderes Gelenk am Flügel angreift. Jeweils ein Gelenk des langen und
kurzen Lenkers sind mit einer am feststehenden Rahmen durch Schrauben zu befestigenden
Lagerschiene verbunden, die parallel zur Ebene des feststehenden Rahmens gerichtet
an dessen Falzumfangsfläche befestigt ist. Die jeweils anderen Gelenke des kurzen
und langen Lenkers greifen an einer Halteschiene an, die am Flügel, ebenfalls parallel
zu dessen Ebene gerichtet, mit der Falzumfangsfläche verbunden ist. Einige Gelenke
sind als reine Drehgelenke ausgebildet, während andere als Spurzapfen - Kipplager
ausgebildet sind.
[0004] Es sind andere Scherengeometrien bekannt, die weniger Bauteile aufweisen, wobei eine
Steuerlasche bezüglich eines Lagerteils zumindest mit einem Ende verschieblich angeordnet
ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lager derart weiterzubilden, dass
es zum einen klein bauend hergestellt werden kann und zum anderen Flügellasten bei
geringer Baugröße aufnehmen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lager der eingangs genannten gelöst,
bei dem die Führung bogenförmig ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme ist es möglich,
das Lager insgesamt kleiner und stabiler zu bauen. Insbesondere ist es dadurch möglich,
eine sehr kleine Schere zu realisieren. Vorzugsweise ist die Führung in Richtung auf
das andere Lagerteil gebogen. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der
die Führung kreissegmentförmig ausgebildet ist. Das Lager kann als so genanntes Axerlager
oder Ecklager ausgebildet sein. Ein Axerlager dient der Verbindung des Rahmens und
Flügels in einem oberen Bereich und das Ecklager dient zur Verbindung des Rahmens
und des Flügels in einem unteren Bereich des Rahmens. Insbesondere bei einer Ausgestaltung
als Ecklager können das erste und zweite Lagerteil schwenkbar zueinander angeordnet
sein.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Führung als Kulisse ausgebildet,
in der ein drehbar mit der Steuerlasche verbundenes Gleitstück zumindest mit einem
Abschnitt geführt ist. Eine Kulisse ist eine besonders einfache Ausgestaltung einer
Führung. Sie kann insbesondere als Ausschnitt oder Ausstanzung in einem Lagerteil
ausgebildet sein. Dadurch, dass das Gleitstück drehbar an der Steuerlasche angeordnet
ist, bleibt dieses während der Ausstell- beziehungsweise Öffnungsbewegung ständig
richtig in der Kulisse orientiert. Außerdem wird dadurch ermöglicht, dass die Steuerlasche
bezüglich auch des zweiten Lagerteils eine Schwenkbewegung ausführt.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass im Betrieb
zumindest eine seitliche Anlagefläche des Gleitstücks flächig an einer Innenwand der
Kulisse gleitend anliegt. Wird eine quer zur Rahmenhauptebene wirkende Kraft, beispielsweise
wegen eines schweren Flügels oder einer geringen Baugröße des Lagers, welche durch
die Schere an der Steuerlasche angreift, zu groß, ist es vorteilhaft, wenn das Gleitstück
nicht nur punktförmig oder linienförmig an der Kulisse anliegt, wie dies beispielsweise
bei einem kreisrunden Gleitstück der Fall wäre, sondern flächig anliegt. Dadurch kann
der Verschleiß erheblich reduziert werden.
[0009] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Gleitstück zwei parallele Anlageflächen aufweist,
die an Innenwänden der Kulisse anliegen. Dadurch hat das Gleitstück zwei parallele
Anlageflächen, welche in der gebogenen Kulisse anliegen. Hierzu ist es zum einen denkbar,
dem Gleitstück die gleiche Geometrien wie der Kulisse zu geben. Dies würde bedeuten,
dass die Anlageflächen des Gleitstücks von vorneherein die gleiche Krümmung aufweisen
wie die Innenwände der Kulisse. Bei einem großen Radius der Kulisse und einem kleinen
Kreisabschnitt am Gleitstück ist die richtige Montageposition jedoch nur schwer zu
erkennen. Wenn das Gleitstück nicht entsprechend der Kulisse gebogenen Anlageflächen
aufweist, sondern zunächst eine längliche Form mit im Wesentlichen geraden Seitenflächen
aufweist, liegt zu Beginn (unmittelbar nach dem Einbau) das Gleitstück an der Kurve
(Innenwand) mit dem größeren Radius zunächst nur an zwei Punkten und an der gegenüberliegenden
Seite nur an einem Punkt an. Das Gleitstück wird an einem am oberen Rahmenende eingebauten
Lager (Axerlager) an der Anlagefläche zum großen Radius der Kulisse stärker belastet.
Wird das Lager unten eingebaut (Ecklager), wird dagegen die gegenüberliegende Anlagefläche
stärker belastet. Das Gleitstück und die Kulisse sind vorteilhafterweise so ausgebildet,
dass der Abstand zwischen Gleitstück und Kulisse so gering ist, dass sich die Flächen
schon nach nur wenigen Bewegungen in ihren Formen angleichen und für den weiteren
Betrieb eine flächenhafte Anlage entsteht.
[0010] Eine flächenhafte Anlage hat gegenüber einer linienförmigen Anlage den Nachteil,
dass eine größere Reibungsfläche zur Verfügung steht. Deshalb ist es vorteilhaft,
wenn die Berührungsflächen des Gleitstücks und der Führung reibungsminimierend aufeinander
abgestimmt sind, insbesondere zumindest das Material der Anlagefläche des Gleitstücks
und der Innenwand der Führung zur Minimierung der Gleitreibung aufeinander abgestimmt
sind. Beispielsweise kann die Innenwand der Kulisse, beziehungsweise das gesamte Lagerteil,
welches die Kulisse aufweist, aus Stahl ausgebildet sein. Die Anlagefläche des Gleitstücks,
beziehungsweise das gesamte Gleitstück, kann aus Bronze, Messing, Keramik oder Sintermetall
ausgebildet sein. Es versteht sich, dass auch die Anlagefläche des Gleitstücks aus
Stahl ausgebildet und die Innenwand der Kulisse aus einem der anderen Materialien
ausgebildet sein kann. Weiterhin können die Flächen mit Teflon beschichtet sein.
[0011] Die Montage des Gleitstücks wird erleichtert, wenn das Gleitstück bezüglich seiner
Mittellängsebene symmetrisch ausgebildet ist. Somit muss der Monteur nicht auf seine
Orientierung achten.
[0012] Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Verhältnis zwischen Länge und Breite so gewählt
ist, dass das Gleitstück nur in zwei oder vier Stellungen in die Führung einbaubar
ist. Das Gleitstück wird dadurch automatisch richtig eingebaut. Kosten und Verwechslungen
können dadurch erheblich reduziert werden. Eine Fehlmontage und daraus folgender Ausschuss
sind ausgeschlossen. Das Gleitstück kann beispielsweise im Wesentlichen rechteckig,
insbesondere quadratisch ausgebildet sein.
[0013] Wenn die Kulisse im Querschnitt stufenförmig oder als hinterschnittene Nut ausgebildet
ist, kann sichergestellt werden, dass sich das Gleitstück nicht versehentlich aus
der Kulisse entfernt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Gleitstück einen Überstand
aufweist, mit dem es die Berandlung der Kulisse hintergreift. An der Steuerlasche
kann das Gleitstück über geeignete Befestigungsmittel beispielsweise durch Nieten
befestigt sein.
[0014] Vorzugsweise weist die Steuerlasche eine Eckbandaufnahme, insbesondere einen Tragbolzen,
auf. Dadurch kann das Gewicht des Flügels auf die Steuerlasche übertragen werden.
Die Steuerlasche liegt wiederum auf einem als Traglasche ausgebildeten Lagerteil auf
und überträgt somit die Last auf die Traglasche. Die Scherengeometrie ist vorzugsweise
so gewählt, dass eine möglichst große Überlappung der Steuerlasche und der Traglasche
besteht. Somit wird eine entstehendes Biegemoment gering gehalten.
[0015] Eine kompakte Bauweise des Lagers wird ermöglicht, wenn eine nach unten gerichtete
Lastaufnahmeeinrichtung vorgesehen ist. Eine solche Lastaufnahmeeinrichtung ist deshalb
vorteilhaft, da diese nicht auch noch im Falzluftbereich zwischen Rahmen und Flügel
untergebracht werden muss.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, ein Lagerteil
als Traglasche und ein Lagerteil als an einem Rahmen befestigbare Grundplatte ausgebildet
ist, wobei die Grundplatte zumindest einen Teil der Lastaufnahmeeinrichtung aufweist.
Vorzugsweise weist die Grundplatte eine nach unten gerichtete Hülse auf, in der ein
nach unten gerichteter Stützbolzen der Traglasche drehbar angeordnet ist. Durch diese
Anordnung kann die Traglasche das entstehende Biegemoment über den Stützbolzen in
die Hülse einleiten. Die Traglasche ist fest mit dem Stützbolzen verbunden. Die Hülse,
welche fest mit der Grundplatte verbunden ist, dient als Gegenlager zu dem auftretenden
Biegemoment, welches über die Traglasche und den Stützbolzen eingeleitet wird. Die
Hülse und der Stützbolzen bilden ein Drehgelenk. Dadurch wird die schwenkbare Verbindung
des ersten und zweiten Lagerteils realisiert. Die Abstände zwischen Tragbolzen, Steuerlasche
und Stützbolzen beeinflussen maßgeblich das entstehende Biegemoment. Daher sind diese
möglichst klein zu halten, um das Biegemoment möglichst gering zu halten. Die auftretenden
Kräfte werden über die Hülse auf die Grundplatte übertragen. Diese leitet die Kräfte
über die Verschraubung in den Blendrahmen. Die Kräfte in der Grundplatte werden durch
die Länge der Hülse und des Stützbolzens beeinflusst. Diese sind daher für eine ausreichende
Lastaufnahme entsprechend zu wählen.
[0017] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Fenster, eine Tür oder dergleichen,
mit einem festen Rahmen und/oder wenigstens einem Flügel, umfassend zumindest ein
oben beschriebenes Lager.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein.
[0019] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung einen unteren Eckbereich eines Rahmens und eines Flügels,
die über ein erfindungsgemäßes Lager in Verbindung stehen;
- Fig. 2
- die Darstellung der Fig. 1 ohne Flügel;
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Lager in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 4
- eine teilweise Explosionsdarstellung des Lagers;
- Fig. 5
- eine Draufsicht von unten auf das Lager;
- Fig. 6a
- eine Draufsicht auf ein Gleitstück;
- Fig. 6b
- eine Ansicht von unten des Gleitstücks;
- Fig. 6c
- eine Schnittdarstellung des Gleitstücks entlang der Linie VIc - VIc der Fig. 6b.
[0020] In der Fig. 1 ist der untere Eckbereich eines Fensters gezeigt. Ein als Blendrahmen
ausgebildeter fester Rahmen 1 ist über ein Lager 2 mit einem Flügel 3 verbunden. Der
Flügel 3 weist einen Überschlag 4 auf. Um den Flügel 3 öffnen zu können, muss der
Flügel 3 daher zunächst vom Rahmen 1 abgestellt werden. Dies wird durch das Lager
2 ermöglicht.
[0021] Das Lager 2 umfasst ein als Grundplatte ausgebildetes erstes Lagerteil 5, mit welchem
ein als Traglasche ausgebildetes zweites Lagerteil 6 schwenkbar verbunden ist. Bei
einer Verwendung des Lagers 2 als Axerlager kann die schwenkbare Verbindung von dem
ersten Lagerteil 5 lösbar sein. Eine Steuerlasche 7 ist schwenkbar mit dem zweiten
Lagerteil 6 verbunden. Das Ende 8 der Steuerlasche 7 ist entlang einer Führung 9 relativ
zum ersten Lagerteil 5 verschiebbar. Die Steuerlasche 7 und das Lagerteil 6 bilden
eine Scherengeometrie. Im Ausführungsbeispiel ist die Scherengeometrie so ausgelegt,
dass der Flügel 3 so wenig wie möglich abgestellt wird und dennoch eine größtmögliche
lichte Weite entsteht. Zum Öffnen des Flügels 3 wird dieser gerade soweit vom Rahmen
1 abgestellt, dass es zu keiner Kollision zischen dem Überschlag 4 und dem Rahmen
1 kommt.
[0022] Das erste Lagerteil 5 ist mit dem Rahmen 1 verschraubt. An dem Flügel 3 ist ein Eckband
10 vorgesehen, mit dem der Flügel 3 sich auf der Steuerlasche 7 abstützt.
[0023] Die Darstellung der Fig. 2 entspricht im Wesentlichen der der Fig. 1. Lediglich der
Flügel 3 ist nicht mehr gezeigt. Dafür ist jetzt ein mit der Steuerlasche 7 verbundener
Tragbolzen 15, der eine Eckbandaufnahme ausbildet, sichtbar, auf dem das Eckband 10
gelagert werden kann. Das zweite Lagerteil 6 weist an seinem freien Ende ebenfalls
einen Bolzen 16 auf, der von unten in den Flügel 3, beziehungsweise ein daran angeordnetes
Beschlagteil, eingreift. Das Gewicht des Flügels 3 wird über das Eckband 10 auf den
Tragbolzen 15 übertragen. Dieser überträgt das Gewicht dann auf die Steuerlasche 7.
Die Steuerlasche 7 liegt auf dem zweiten Lagerteil 6 auf und überträgt somit die Last
auf das zweite Lagerteil 6. Die Scherengeometrie wurde so gewählt, dass eine möglichst
große Überlappung der Steuerlasche 7 und des zweiten Lagerteils 6 bei geöffnetem Flügel
3 vorhanden ist. Somit wird ein entstehendes Biegemoment klein gehalten.
[0024] Aus der Darstellung des Lagers 2 in der Fig. 3 ist erkennbar, dass die Führung 9
gebogen ausgeführt ist. Insbesondere ist die Führung 9 in Richtung auf das zweite
Lagerteil 6 gebogen. Durch die Enden der Führung 9 wird die Bewegung der Steuerlasche
7 relativ zum ersten Lagerteil 5 begrenzt. Das erste und zweite Lagerteil 5, 6 bilden
zusammen eine Lastaufnahmeeinrichtung 20 aus. Hierzu weist das erste Lagerteil 5 eine
sich nach unten erstreckende Hülse 21 auf, in die ein Stützbolzen 22, der fest mit
einem Ende des zweiten Lagerteils 6 verbunden ist, hineinragt. Dabei leitet das zweite
Lagerteil 6 das unter dem Gewicht des ausgestellten Flügels entstehende Biegemoment
über den Stützbolzen 22 in die Hülse 21 ein. Die Hülse 21 dient als Gegenlager zu
dem auftretenden Biegemoment, welches über das zweite Lagerteil 6 und den Stützbolzen
22 eingeleitet wird. Die Hülse 21 und der Stützbolzen 22 bilden ein Drehgelenk. Die
auftretenden Kräfte werden über die Hülse 21 auf das erste Lagerteil 5 übertragen.
Dieses leitet die Kräfte über die Verschraubung in den Rahmen 1 ein. Dadurch, dass
die Lastaufnahmeeinrichtung 20 nach unten, insbesondere in den Rahmen ragt, nimmt
das Lager 2 nur wenig Raum im Falzluftbereich ein.
[0025] In der teilweisen Explosionsdarstellung der Fig. 4 ist der Stützbolzen 22 besser
zu erkennen, der in die Hülse 21 einsteckbar ist. Weiterhin ist in dieser Darstellung
zu erkennen, dass die Führung 9 gebogen ausgebildet ist. Über ein noch näher zu beschreibendes
Gleitstück 30 werden die Steuerlasche 7 und das erste Lagerteil 5 im Bereich der Führung
9 und der Durchgangsöffnung 25 miteinander verbunden.
[0026] Die Fig. 5 zeigt eine Ansicht von unten des Lagers 2. Die Führung 9 ist als Kulisse
ausgebildet, deren Berandung stufenförmig ausgeführt ist. Ein Gleitstück 30 ist in
der Führung 9 verschieblich angeordnet und stellt die Verbindung zur Steuerlasche
7 her. Zu diesem Zweck ist als Befestigungsmittel ein Gleiterniet 31 vorgesehen, der
das Gleitstück 30 drehbar mit der Steuerlasche 7 verbindet. Das Befestigungsmittel,
insbesondere der Gleiterniet, kann als Bestandteil des Gleitstücks 30 betrachtet werden.
Aufgrund der drehbaren Verbindung kann sich das Gleitstück 30 während einer Verschiebebewegung
in der Führung 9 ausrichten. Die Führung 9 weist eine Innenwand 32 mit kleinerem Radius
und eine Innenwand 33 mit größerem Radius auf. Das Gleitstück 30 hat zwei Anlageflächen
34, 35 mit den Innenwänden 32, 33 der Führung 9. Durch die flächenhafte Anlage des
Gleitstücks 30 an den Innenwänden 32, 33 ergibt sich eine gute Aufnahme von seitlich
wirkenden Kräften. Dabei liegt das Gleitstück 30 auf den Stufen 36, 37 zumindest mit
Abschnitten auf, so dass verhindert wird, dass dieses durch das erste Lagerteil 5
hindurch fällt.
[0027] In der Fig. 6a ist eine Rückansicht das Gleitstücks 30 gezeigt. Die Anlageflächen
34, 35 sind im noch unbenutzten Zustand gerade ausgebildet. Insgesamt weist das Gleitstück
30 eine längliche Form auf. Es ist bezüglich einer Mittellängsebene 40 symmetrisch
ausgebildet. Aus den Figuren 6b, 6c ergibt sich, dass das Gleitstück 30 ebenfalls
stufenförmig ausgebildet ist. Dabei liegt es mit der Stufe 41 auf der Stufe 36 der
Führung 9 und mit der Stufe 42 auf der Stufe 37 der Führung 9 auf. Durch die stufenförmige
Ausgestaltung können sich auf beiden Seiten jeweils zwei Anlageflächenabschnitte 34.1,
34.2 beziehungsweise 35.1, 35.2 ergeben. Es können alle Flächenabschnitte 34.1, 34.2,
35.1, 35.2 mit entsprechenden Innenwandabschnitten der Führung 9 zusammenwirken. Es
ist jedoch auch denkbar, dass beispielsweise nur die Anlageflächenabschnitte 34.1,
35.1 mit entsprechenden Innenwandabschnitten der Führung 9 gleitend zusammenwirken.
1. Lager (2) für ein Fenster, eine Tür oder dgl. mit einem ersten und einem zweiten Lagerteil
(5, 6) und einer Steuerlasche (7), die mit einem Lagerteil (5, 6) schwenkbar verbunden
ist und entlang einer Führung (9) begrenzt relativ zu dem anderen Lagerteil (5, 6)
beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (9) bogenförmig ausgebildet ist.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (9) kreissegmentförmig ausgebildet ist.
3. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (9) als Kulisse ausgebildet ist, in der ein drehbar mit der Steuerlasche
(7) verbundenes Gleitstück (30) zumindest mit einem Abschnitt geführt ist.
4. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb zumindest eine seitliche Anlagefläche (34, 35) des Gleitstücks (30) flächig
an einer Innenwand (32, 33) der Kulisse gleitend anliegt.
5. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührungsflächen des Gleitstücks (30) und der Führung (9) reibungsminimierend
aufeinander abgestimmt sind.
6. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitstück (30) zwei parallele Anlageflächen (34,35) aufweist, die an Innenwänden
(32, 33) der Kulisse anliegen.
7. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitstück (30) bezüglich seiner Mittellängsebene (40) symmetrisch ausgebildet
ist.
8. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen Länge und Breite so gewählt ist, dass das Gleitstück (30)
nur in zwei oder vier Stellungen in die Führung (9) einbaubar ist.
9. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse im Querschnitt stufenförmig oder als hinterschnittene Nut ausgebildet
ist.
10. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlasche (7) eine Eckbandaufnahme, insbesondere einen Tragbolzen (15), aufweist.
11. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine nach unten gerichtete Lastaufnahmeeinrichtung (20) vorgesehen ist.
12. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerteil (6) als Traglasche und ein Lagerteil (5) als an einem Rahmen (1) befestigbare
Grundplatte ausgebildet ist, wobei die Grundplatte zumindest einen Teil der Lastaufnahmeeinrichtung
(20) aufweist.
13. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte eine nach unten gerichtete Hülse (21) aufweist, in der ein nach unten
gerichteter Stützbolzen (22) der Traglasche drehbar angeordnet ist.
14. Fenster, Tür oder dergleichen, mit einem festen Rahmen (1) und/oder wenigstens einem
Flügel (3), umfassend ein Lager (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.