[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels zur Verabreichung
enteraler Ernährung an einen menschlichen oder tierischen Organismus sowie einen nach
diesem Verfahren hergestellten Folienbeutel.
[0002] Das Befestigen einer Auslasseinrichtung in einem Folienbeutel zur Verabreichung enteraler
Ernährung wird herkömmlicher Weise wie die Befüllung des Folienbeutels selbst unter
aseptischen Bedingungen durchgeführt. Allerdings ist der hierfür erforderliche apparative
Aufwand erheblich und das Handling sehr kompliziert.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie einen nach
diesem Verfahren hergestellten Folienbeutel anzugeben, bei dem eine Auslasseinrichtung
auf wesentlich einfachere Weise am bzw. im Folienbeutel befestigt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. einem
Folienbeutel nach den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst.
[0005] Nach einem Kerngedanken der vorliegenden Erfindung sieht das Verfahren zur Herstellung
eines Folienbeutels zur Verabreichung enteraler Ernährung an einen menschlichen oder
tierischen Organismus vor, dass ein an drei Seiten, nämlich an einem Boden sowie an
Seitenkanten verschlossener aseptischer Beutelrohling mit einer Vorder- und einer
Rückseite sowie einem dazwischen befindlichen Befüllungsraum und mit einer noch offenen
Außenkante bereitgestellt wird, wobei eine Vorder- und Rückseite des Beutelrohlings
verbindende Peelnaht unter aseptischen Bedingungen erzeugt wird, die von einer ersten
Seitenkante in Richtung auf die noch offene Außenkante geführt ist, derart, dass eine
Öffnung zum Befüllungsraum gegenüber der maximalen Breite des Folienbeutels verkürzt
ist und ein durch die Peelnaht vom Befüllungsraum getrennter Außenabschnitt entsteht,
wobei der Befüllungsraum ebenfalls unter aseptischen Bedingungen mit einer Substanz
zur enteralen Ernährung befüllt und über eine Kopfnaht zwischen Peelnaht und zweiter
Seitenkante dauerhaft verschlossen wird und wobei unter nicht mehr aseptischen Bedingen,
vorzugsweise jedoch im Reinraum eine Auslasseinrichtung im Außenabschnitt derart befestigt
wird, dass die Substanz zur enteralen Ernährung nach Aufbrechung der Peelnaht vom
Befüllungsraum an den Auslass gelangen und über diesen aus dem Folienbeutel entnommen
werden kann.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, nämlich dem Vorsehen einer Peelnaht, die einen
aseptischen Bereich von einem nicht-aseptischen Bereich trennt, ist insbesondere eine
absolute Keimdichtigkeit am auslaufseitigen Ende der Auslasseinrichtung nicht mehr
unbedingt erforderlich. Vielmehr kann hier bereits eine einfache Abdichtkappe vorzugsweise
mit einem Aufbrechsiegel zum Anzeigen eines erstmaligen Öffnens (z.B. Ringpull) ausreichend
sein. Entsprechend ist es auch nicht mehr notwendig, die Auslasseinrichtung aus einem
Material zu fertigen, das eine möglichst vollständige Keim- und/oder Gasbarriere garantiert.
Vielmehr wird es durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen möglich, eine weit größere
Vielfalt an Materialien für die Auslasseinrichtung - auch "barrierefreie" Materialien
- für die Herstellung der Auslasseinrichtung zu verwenden.
[0007] Die Kernüberlegung der vorliegenden Erfindung beruht folglich darauf, die Auslasseinrichtung
durch eine Peelnaht vom Befüllungsraum des Folienbeutels abzutrennen, so dass Herstellung
und Befüllung des Befüllungsraums unter aseptischen Bedingungen, das Befestigen der
Auslasseinrichtung auf der gegenüberliegenden Seite der Peelnaht jedoch nicht mehr
unter aseptischen Bedingungen vorgenommen wird.
[0008] Werkzeuge zur Zuführung sowie zur Befestigung der Auslasseinrichtung am Folienbeutel
müssen damit nicht mehr auf den Betrieb unter aseptischen Bedingungen ausgelegt sein.
Der Schritt der Befestigung der Auslasseinrichtung am bzw. im Folienbeutel wird mit
den erfindungsgemäßen Maßnahmen, nämlich Vorsehen einer Peelnaht, die eine Trennung
zwischen einem aseptischen und einem nicht-aseptischen Bereich definiert, erreicht.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens wird die Auslasseinrichtung
am Außenabschnitt des Folienbeutels verschweißt. Ein Verschweißen ergibt eine besonders
dauerhafte und gleichzeitig kostengünstige Befestigungsmöglichkeit.
[0010] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens wird ein Teil
des Außenabschnittes vor oder nach Befestigung der Auslasseinrichtung entfernt, insbesondere
abgeschnitten. In einer möglichen Ausgestaltung kann die Auslasseinrichtung so im
Außenabschnitt befestigt werden, dass zwischen Peelnaht und Auslasseinrichtung ein
Vorraum verbleibt. Dieser Vorraum kann aus strömungstechnischen Zwecken zur Aufnahme
einer weiteren Substanz, zum Einbringen eines Indikators oder aus anderen Überlegungen
zweckmäßig sein.
[0011] Der aseptische Beutelrohling kann wahlweise durch Herstellung des Beutelrohlings
in sito aus einer aseptischen Folienbahn oder durch Sterilisieren, insbesondere unter
Einwirkung von γ-Strahlen eines bereits vorgefertigten Beutels erfolgen.
[0012] Nach einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgen mindestens die
Schritte Erzeugen der Peelnaht, Befüllen einer Substanz zur enteralen Ernährung und
Befestigung der Auslasseinrichtung am Auslassabschnitt in einem Inlineprozess. Die
zur Aufrechterhaltung steriler Bedingungen notwendigen Maßnahmen können damit auf
einen Prozessablauf konzentriert werden.
[0013] Der nach dem Verfahren hergestellte Folienbeutel, der ebenfalls beansprucht wird,
zeichnet sich durch eine Peelnaht aus, die den unter aseptischen Bedingungen befüllten
Befüllungsraum von einer Auslasseinrichtung trennt, welche unter nicht-aseptischen
Bedingungen, vorzugsweise jedoch im Reinraum am Folienbeutel befestigt ist. Auch hier
besteht damit der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung darin, dass eine am Folienbeutel
vorgesehene Peelnaht einen aseptischen Bereich von einem nicht-aseptischen Bereich
trennt.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zwischen Peelnaht und Auslasseinrichtung ein
Vorraum vorgesehen. In diesem Vorraum kann eine Substanz zur Vermischung mit der zur
enteralen Ernährung vorgesehenen Substanz und/oder zur Verwendung als Indikator vorgesehen
sein. Ein derartiger Indikator ist darauf ausgelegt, einen Zustand bzw. eine Zustandsänderung
der zur enteralen Ernährung vorgesehenen Substanz anzuzeigen.
[0015] Nach einem weiter bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Volumen des
Vorraums im Vergleich zum Befüllungsraum deutlich kleiner, insbesondere mindestens
50 mal kleiner und bezogen auf die Ausströmrichtung der Substanz schmal bemessen,
so dass bei Aufbrechen der Peelnaht die Substanz zur enteralen Ernährung rasch an
der Auslasseinrichtung ansteht und in ihrer Auslassgeschwindigkeit nur durch die Auslasseinrichtung
selbst sowie etwaig nachfolgende Strömungshindernisse beschränkt ist.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Folienbeutels,
- Fig. 2
- eine Prinzipansicht einer alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Folienbeutels.
[0017] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Folienbeutels in
einer Prinzipdarstellung veranschaulicht. Der Folienbeutel 11 ist aus einer in einem
H
2O
2-Bad sterilisierten Folie hergestellt. Zur Ausbildung eines Bodens 12 wird die Folienbahn
zunächst - wie an sich bekannt - W-förmig gefaltet. Sodann werden beabstandet zueinander
verlaufende parallele Seitenkanten 13, 14 erstellt, wobei hierzu die übereinanderliegenden
Folienbahnen entlang der Seitenkanten 13, 14 verschweißt werden.
[0018] An der dem Boden 12 gegenüberliegenden Seite wird der Folienbeutel 11 nun durch eine
Außenkante 15 begrenzt, an der der Folienbeutel 11 noch offen ist.
[0019] Ebenfalls unter aseptischen Bedingungen wird nun von einer ersten Seitenkante 13
ausgehend eine Peelnaht 16 an die Außenkante 15 geführt, wobei die Peelnaht 13 so
angeordnet ist, dass vom Schnittpunkt erste Seitenkante 13 - Außenkante 15 ein vorbestimmter
Abstand verbleibt, wobei dieser Abstand konkret z.B. 25 mm betragen könnte.
[0020] Der zwischen Peelnaht 16 und Boden 12 befindliche Innenraum des Folienbeutels definiert
einen unter aseptischen Bedingungen hergestellten Befüllungsraum 17. Derjenige Bereich
des Folienbeutels der durch die Peelnaht 16 getrennt dem Befüllungsraum 17 abgewandt
ist wird als Außenabschnitt 18 definiert, in dem unter nicht mehr aseptischen Bedingungen
eine Auslasseinrichtung 20 eingesetzt und dort befestigt werden kann.
[0021] Zunächst wird allerdings unter noch immer aseptischen Bedingungen der Befüllungsraum
17 mit Substanz zur enteralen Ernährung befüllt und über eine Kopfnaht 19 gasdicht
verschlossen.
[0022] Im Außenabschnitt 18 kann nun unter nicht mehr septischen Bedingungen, beispielsweise
im Reinraum die bereits erwähnte Auslasseinrichtung 20 eingesetzt werden, wobei die
Auslasseinrichtung 20 so von der Peelnaht 16 beabstandet vorgesehen werden kann, dass
ein durch Vorderseite 24 und Rückseite 25 des Folienbeutels 11 begrenzter Vorraum
21 verbleibt. In diesem Vorraum 21 können vom Befüllungsraum 17 getrennt Substanzen
eingebracht werden, die sich bei Applikation der im Befüllungsraum 17 aufgenommenen
Substanz zur enteralen Ernährung vermischen sollen. Denkbar ist auch, im Vorraum 21
einen Indikator einzubringen, der bei bzw. unmittelbar vor Applikation Auskunft über
den Zustand der aus dem Befüllungsraum 17 ausströmenden Substanz zur enteralen Ernährung
geben kann.
[0023] Die Auslasseinrichtung 20 weist bei der konkret in Figur 1 veranschaulichten Ausführungsform
dem Folienbeutel 11 zugewandt einen verbreiterten Sockelabschnitt 26 sowie einen hiervon
ausgehenden im Außendurchmesser schmaleren Stutzen 27 auf, der über eine Verschlusskappe
28 abgedeckt sein kann. Sockelabschnitt 26 und Stutzen 27 weisen einen Durchgangskanal
(nicht gezeigt) auf, über den Substanz zur enteralen Ernährung aus dem Folienbeutel
11 ausströmen kann.
[0024] Die Auslasseinrichtung 20 wird zwischen Vorderseite 24 und Rückseite 25 des Folienbeutels
direkt am Sockelabschnitt 26 durch eine Befestigungsnaht 23 eingeschweißt, wobei die
Befestigungsnaht 23 neben der Auslasseinrichtung 20 jeweils eine unmittelbare Verbindung
zwischen Vorderseite 24 und Rückseite 25 des Folienbeutels 11 definiert. Dazwischen
ist der Sockelabschnitt 26 der Auslasseinrichtung 20 zwischen Vorderseite 24 und Rückseite
25 des Folienbeutels 11 fluiddicht aufgenommen, wobei auch in diesen Abschnitten eine
Schweiß- bzw. Klebeverbindung zwischen der Vorderseite 24 und dem Sockelabschnitt
26 bzw. der Rückseite 25 und dem Sockelabschnitt 26 besteht.
[0025] In Figur 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Folienbeutels dargestellt.
Boden 12, Seitenkanten 13, 14 werden wie anhand von Figur 1 unter aseptischen Bedingungen
hergestellt. Sodann wird eine Peelnaht 16 erstellt, die eine Verjüngung 22 aufweist
und gegenüber einer Befestigungsnaht 23 zur Einsiegelung der Auslasseinrichtung 20
im nicht-aseptischen Außenabschnitt 18 einen Vorraum 21 definiert. Die Verjüngung
22 bewirkt, dass die Peelnaht 16 sich unter Einwirkung eines vorbestimmten Druckes
von der Verjüngung 22 ausgehend sich in zwei Richtungen öffnet und eine Fluidverbindung
mit dem Vorraum 21 eröffnet.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Figur 2 weist die Auslasseinrichtung 20 keinen Sockelabschnitt
26, sondern lediglich einen im Durchmesser im Wesentlichen konstanten Stutzen 27 sowie
eine Verschlusskappe 28 zur Abdeckung dieses Stutzens 27 an seinem distalen Ende auf.
Der Stutzen 27 ist hierbei direkt in der Befestigungsnaht 23 eingeschweißt.
[0027] Peelnähte sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt, wie beispielsweise durch
die
DE 44 47 626 belegt. Bei einer Peelnaht handelt es sich somit um eine Schweißnaht zwischen zwei
Folienabschnitten, die durch mechanische Einwirkung, konkret durch Beaufschlagung
hier der Substanz zur enteralen Ernährung mit einem vorbestimmten Druck aufgedrängt
werden können.
[0028] Der vorstehend beschriebene Vorraum 21 eignet sich somit auch zu einer Kontrolle
vor Applikation der Substanz zur enteralen Ernährung, ob die Peelnaht 16 vollständig
intakt ist bzw. ob durch eine ungewollte zu hohe mechanische Einwirkung die Peelnaht
16 beispielsweise durch falsches Händling beim Transport aufgeplatzt ist.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 11
- Folienbeutel
- 12
- Boden
- 13, 14
- Seitenkanten
- 15
- Außenkante
- 16
- Peelnaht
- 17
- Befüllungsraum
- 18
- Außenabschnitt
- 19
- Kopfnaht
- 20
- Auslasseinrichtung
- 21
- Vorraum
- 22
- Verjüngung
- 23
- Befestigungsnaht
- 24
- Vorderseite
- 25
- Rückseite
- 26
- Sockelabschnitt
- 27
- Stutzen
- 28
- Verschlusskappe
1. Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels zur Verabreichung enteraler Ernährung
an einen menschlichen oder tierischen Organismus,
- wobei ein an drei Seiten, nämlich an einem Boden (12) sowie an Seitenkanten (13,
14) verschlossener aseptischer Beutelrohling mit einer Vorder- (24) und einer Rückseite
(25) sowie einem dazwischen befindlichen Befüllungsraum (17) und mit einer noch offenen
Außenkante (15) bereitgestellt wird,
- wobei eine Vorder- (24) und Rückseite (25) des Beutelrohlings verbindende Peelnaht
(16) unter aseptischen Bedingungen erzeugt wird, die von einer ersten Seitenkante
(13) in Richtung auf die noch offene Außenkante (15) geführt ist, derart, dass eine
Öffnung zum Befüllungsraum (17) gegenüber der maximalen Breite des Folienbeutels verkürzt
ist und ein durch die Peelnaht (16) vom Befüllungsraum (17) getrennter Außenabschnitt
(18) entsteht,
- wobei der Befüllungsraum (17) ebenfalls unter aseptischen Bedingungen mit einer
Substanz zur enteralen Ernährung befüllt und über eine Kopfnaht (19) zwischen Peelnaht
(16) und zweiter Seitenkante (14) dauerhaft verschlossen wird
- und wobei unter nicht mehr aseptischen Bedingen, vorzugsweise jedoch im Reinraum,
eine Auslasseinrichtung (20) im Außenabschnitt (18) derart befestigt wird, dass die
Substanz zur enteralen Ernährung nach Aufbrechung der Peelnaht (16) vom Befüllungsraum
(17) an den Auslass (20) gelangen und über diesen aus dem Folienbeutel entnommen werden
kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasseinrichtung (20) mit dem Außenabschnitt (18) verschweißt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Teil des Außenabschnitts (18) vor oder nach Befestigung der Auslasseinrichtung
(20) entfernt, insbesondere abgeschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasseinrichtung (20) so im Außenabschnitt (18) befestigt wird, dass zwischen
Peelnaht (16) und Auslasseinrichtung (20) ein Vorraum (21) verbleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellung des aseptischen Beutelrohlings durch Herstellung des Beutelrohlings
in situ aus einer aseptischen Folienbahn erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellung des aseptischen Beutelrohlings durch Sterilisieren, insbesondere
unter Einwirkung von Gamma-Strahlen eines, bereits vorgefertigten Beutels erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Schritte: Erzeugen der Peelnaht (16), Befüllen mit einer Substanz
zur enteralen Ernährung und Befestigung der Auslasseinrichtung (20) am Außenabschnitt
(18) in einem Inlineprozess erfolgen.
8. Folienbeutel, der nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt
ist, und eine Peelnaht (16), einen unter aseptischen Bedingungen befüllten Befüllungsraum
(17) sowie eine vom Befüllungsraum (17) durch die Peelnaht (16) getrennte Auslasseinrichtung
(20) aufweist, die unter nicht-aseptischen Bedingungen, vorzugsweise jedoch im Reinraum
am Folienbeutel befestigt ist.
9. Folienbeutel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zwischen Peelnaht (16) und Auslasseinrichtung (20) vorgesehener Vorraum (21)
eine Substanz enthält, die zur Vermischung mit der zur enteralen Ernährung vorgesehenen
Substanz und/oder als Indikator vorgesehen ist.
10. Folienbeutel nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Volumen des Vorraums (21) im Vergleich zum Befüllungsraum (17) deutlich kleiner,
insbesondere mindestens 50 mal kleiner und bezogen auf die Ausströmrichtung der Substanz
schmal bemessen ist, so dass bei Aufbrechen der Peelnaht (16) die Substanz zur enteralen
Ernährung rasch an der Auslasseinrichtung (20) ansteht und in ihrer Auslassgeschwindigkeit
nur durch die Auslasseinrichtung (20) selbst sowie etwaig nachfolgende Strömungshindernisse
beschränkt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Folienbeutels zur Verabreichung enteraler Ernährung
an einen menschlichen oder tierischen Organismus,
- wobei ein an drei Seiten, nämlich an einem Boden (12) sowie an Seitenkanten (13,
14) verschlossener aseptischer Beutelrohling mit einer Vorder- (24) und einer Rückseite
(25) sowie einem dazwischen befindlichen Befüllungsraum (17) und mit einer noch offenen
Außenkante (15) bereitgestellt wird,
- wobei eine Vorder- (24) und Rückseite (25) des Beutelrohlings verbindende Peelnaht
(16) unter aseptischen Bedingungen erzeugt wird, die von einer ersten Seitenkante
(13) in Richtung auf die noch offene Außenkante (15) geführt ist, derart, dass eine
Öffnung zum Befüllungsraum (17) gegenüber der maximalen Breite des Folienbeutels verkürzt
ist und ein durch die Peelnaht (16) vom Befüllungsraum (17) getrennter Außenabschnitt
(18) entsteht,
- wobei der Befüllungsraum (17) ebenfalls unter aseptischen Bedingungen mit einer
Substanz zur enteralen Ernährung befüllt und über eine Kopfnaht (19) zwischen Peelnaht
(16) und zweiter Seitenkante (14) dauerhaft verschlossen wird
- und wobei unter nicht mehr aseptischen Bedingen, vorzugsweise jedoch im Reinraum,
eine Auslasseinrichtung (20) im Außenabschnitt (18) derart befestigt wird, dass die
Substanz zur enteralen Ernährung nach Aufbrechung der Peelnaht (16) vom Befüllungsraum
(17) an den Auslass (20) gelangen und über diesen aus dem Folienbeutel entnommen werden
kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasseinrichtung (20) mit dem Außenabschnitt (18) verschweißt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Teil des Außenabschnitts (18) vor oder nach Befestigung der Auslasseinrichtung
(20) entfernt, insbesondere abgeschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasseinrichtung (20) so im Außenabschnitt (18) befestigt wird, dass zwischen
Peelnaht (16) und Auslasseinrichtung (20) ein Vorraum (21) verbleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellung des aseptischen Beutelrohlings durch Herstellung des Beutelrohlings
in situ aus einer aseptischen Folienbahn erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bereitstellung des aseptischen Beutelrohlings durch Sterilisieren, insbesondere
unter Einwirkung von Gamma-Strahlen eines, bereits vorgefertigten Beutels erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Schritte: Erzeugen der Peelnaht (16), Befüllen mit einer Substanz
zur enteralen Ernährung und Befestigung der Auslasseinrichtung (20) am Außenabschnitt
(18) in einem Inlineprozess erfolgen.