[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zwischenlagern von Stapeln, die aus stangenförmig
aneinander gereihten Druckprodukten bestehen, mit einem Stangenausleger, auf dem die
Stapel durch Aneinanderreihen von Druckprodukten gebildet werden, mit einer Zwischenablage
zum Zwischenlagern der gebildeten Stapel und mit Transportmitteln zum Überführen der
gebildeten Stapel in die Zwischenablage. Die Erfindung betrifft zudem eine Einrichtung
zum Zwischenlagern von Stapeln.
[0002] Durch die
EP 0 623 542 A ist eine Einrichtung bekannt geworden, mit der die oben genannten Stapel gebildet
und einer Zwischenablage überführt werden können. Die Stapel werden aus Druckbogen
gebildet, die in einem Schuppenstrom der Einrichtung zugeführt werden. Mittels einer
Presse werden die Druckbogen stehend zu einem kompakten Stapel gepresst. Gleichzeitig
werden die Stapel mit einem Band umreift. Die fertigen Stapel werden palettiert zwischengelagert.
[0003] Durch die
EP 1 378 472 A ist ebenfalls eine Einrichtung bekannt geworden, mit welcher ebenfalls solche Stapel
gebildet und zwischengelagert werden können. Oberhalb einer Stapelauflage ist eine
senkrecht und horizontal verfahrbare Zange angeordnet, mit der die Stapel an den Enden
zusammengepresst werden. Die Zange dient zudem dazu, die umreiften Stapel von der
Stapelauflage in eine benachbarte Zwischenablage überzuführen. Die so gebildeten Stapel
besitzen eine Länge von beispielsweise 1'000 oder 1'2000 mm. Solche Stapel (auch Stangen
genannt) sind sehr schwer und können bei der Weiterverarbeitung nicht von Hand angelegt
werden. Es werden deshalb auch kurze Stapel von beispielsweise 500 oder 600 mm hergestellt,
die bei der Weiterverarbeitung von Hand beispielsweise bei einem Sammelhefter angelegt
werden können. Zum Zwischenlagern werden diese auf halben Paletten gestapelt und diese
dann wie übliche Euro-Paletten behandelt. Dies hat den Nachteil, dass für die Zwischenlagerung
mehr Paletten als bisher benötigt werden. Grundsätzlich könnten die kurzen Stapel
auf üblichen Euro-Paletten zwischengelagert werden. Diese Paletten können mit kurzen
Stapeln jedoch nicht optimal ausgenutzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
genannten Art zu schaffen, die eine einfachere und kostengünstigere Zwischenlagerung
ermöglichen.
[0005] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass jeweils
mindestens zwei vergleichsweise kurze Stapel zu einem Mehrfachstapel zusammengeführt
und mit den genannten Transportmitteln gemeinsam in die Zwischenablage überführt werden.
Die Mehrfachstapel können wie die bisherigen langen Stapel auf einer Euro-Palette
gestapelt werden. Diese Paletten können damit optimal ausgenutzt werden. Diese Zwischenlagerung
ist sehr platzsparend, da auf der Palette keine Zwischenräume entstehen. Zudem sind
die beladenen Paletten für den Transport sehr stabil. Auf einer Palette können gleichzeitig
übliche lange Stapel und Mehrfachstapel optimal gestapelt werden. Der Transport für
die Weiterverarbeitung der Stapel kann von Hand erfolgen, da die kurzen Stapel wesentlich
leichter sind als die bisherigen üblichen langen Stapel. Da mehrere kurze Stapel zusammen
wesentlich schneller palettiert werden können als einzelne lange Stapel, sind kürzere
Zykluszeiten/Stapel möglich. Die vergleichsweise kurzen Stapel sind vorzugsweise wesentlich
kürzer als 1'000 mm. Die Mehrfachstapel können parallel oder kreuzweise gestapelt
werden.
[0006] Nach einer Weiterbildung werden wenigstens zwei umreifte Stapel auf einen Tisch,
insbesondere auf einen Rollentisch bewegt und auf diesem zum Mehrfachstapel zusammengeführt.
Vorzugsweise erfolgt das Zusammenführen an einem Anschlag des Tisches.
[0007] Vorzugsweise werden die Stapel stirnseitig aneinander gelegt. Besteht der Mehrfachstapel
aus zwei Stapeln, so beträgt seine Länge somit die Summe der Längen der beiden Stapel.
Grundsätzlich können auch mehr als zwei Stapel auf diese Weise zusammengeführt werden.
Nach einer alternativen Ausführung werden die Stapel übereinander oder seitlich nebeneinander
zu einem Mehrfachstapel zusammengefasst.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung, den Vorrichtungsansprüchen sowie der Zeichnung.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung,
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht eines Teils der erfindungsgemässen Einrichtung,
- Fig. 3
- schematisch eine räumliche Ansicht eines Tisches, auf dem zwei Stapel zu einem Mehrfachstapel
zusammengeführt werden,
- Fig. 4
- schematisch eine räumliche Ansicht eines Zweifachstapels und
- Fig. 5
- schematisch eine Ansicht eines Zweifachstapels nach einer Variante.
[0010] Die in Figur 1 und 2 gezeigte Einrichtung 1 weist einen an sich bekannten Ausleger
3 auf, der beispielsweise gemäss der
EP 1 378 472 A ausgebildet sein kann. Zur Offenbarung wird hier auf diese Schrift verwiesen. Weiter
besitzt die Einrichtung 1 einen Tisch 4, der beispielsweise als Rollentisch ausgebildet
ist und der wenigstens zwei Stapel A1 und A 2 aufnehmen kann. Zur Positionierung besitzt
der Tisch 4 einen Anschlag 8. Neben dem Tisch 4 befindet sich eine Palette 2, die
eine übliche Euro-Palette sein kann. Vor dem Tisch 4 befindet sich eine Stapelauflage
6, welcher die zu stapelnden Druckprodukte 12 im Schuppenstrom zugeführt werden.
[0011] Die Figur 3 zeigt schematisch den Tisch 4, der eine Mehrzahl von Rollen 7 aufweist,
die so angeordnet sind, dass die Stapel A1 und A2 quer zu ihrer Längsrichtung ohne
wesentlichen Kraftaufwand verschiebbar sind. Hierzu ist gemäss Figur 3 ein Schieber
17 vorgesehen, der mit einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 9 in Längsrichtung
der Rollen 7 verschiebbar ist. Es sind hier aber auch andere Mittel zum Verschieben
denkbar.
[0012] Die Stapel A1 und A2 sind vergleichsweise kurze Stapel von beispielsweise 500 mm
oder 600 mm. Die Stapel A1 und A2 sind entsprechend leicht und besitzen ein Gewicht,
das es erlaubt, diese von Hand zu transportieren. Es sind hier aber auch andere Längen
denkbar. Die Länge der Stapel A1 und A2 ist aber so, dass diese von Hand angehoben
werden können. Die Stapel A1 und A2 sind gemäss Figur 4 jeweils mit einem Band 13
umreift und besitzen an den Stirnseiten jeweils in bekannter Weise eine Endplatte
11. Diese Endplatten 1 sind beispielsweise Holzplatten. Zwischen diesen Endplatten
11 sind jeweils stehend die Druckprodukte 12 angeordnet. Diese Druckprodukte 12 sind
stehend und jeweils parallel zu den Endplatten 11 angeordnet.
[0013] Auf dem Tisch 4 sind wie in Figur 1 ersichtlich die beiden Stapel A1 und A2 im Abstand
zueinander angeordnet, so dass Stirnseiten 13 und 14 einen Abstand zueinander aufweisen.
Diese beiden Stapel A1 und A2 werden nun in Richtung des Pfeiles 16 zusammengefügt,
so dass die Stirnseiten 13 und 14 aneinander anliegen. Beim Zusammenschieben dient
der Anschlag 8 zur Positionierung des gebildeten Zweifachstapels. Dieser wird nun
mit der in Figur 2 gezeigten Zange 5 gefasst, wobei Backen 5a stirnseitig an dem so
gebildeten Mehrfachstapel A anliegen und diese Stapel A1 und A2 aneinander anpressen,
so dass sie gemeinsam transportiert werden können. Die Zange 5 ist so ausgebildet,
dass sie einer hier nicht gezeigten Vorrichtung den Mehrfachstapel A anheben und auf
die Palette 2 für die Zwischenlagerung überführen kann.
[0014] Ist der Mehrfachstapel A auf der Palette abgelegt, so wird die Zange 5 geöffnet und
diese ist nun für den Transport eines zweiten Mehrfachstapels B bzw. C bereit. Beim
Zusammenführen der Stapel A1 und A2 kann im Ausleger 3 bereits ein weiterer Stapel
B1 gebildet werden. Sobald der Tisch 4 frei ist, kann der Stapel B1 auf den Tisch
4 transportiert werden. Befindet sich aber auf dem Tisch 4 neben dem Stapel B1 bereits
ein zweiter Stapel B2, so können diese wie oben erläutert zum Mehrfachstapel B zusammengeführt
und auf die Palette 2 überführt werden. In gleicher Weise wird der Mehrfachstapel
C gebildet und auf der Palette 2 abgelegt. Auf der Palette 2 können die Mehrfachstapel
A, B und C parallel, wie in Figur 1 gezeigt, oder auch kreuzweise angeordnet werden.
Zum kreuzweisen Stapeln kann die Palette 2 auf einem hier nicht gezeigten Drehtisch
angeordnet werden. Dies gilt auch für die weiteren Mehrfachstapel, die als zweite
oder dritte Lage auf dem Stapel 2 abgelegt werden. Wie ersichtlich, sind die Mehrfachstapel
A, B und C auf der Palette 2 so abgelegt, dass diese ohne Zwischenraum und damit sehr
kompakt auf der Palette 2 abgelegt sind. Da nun die Stapel A1 bis C2 kleine bzw. vergleichsweise
leichte Stapel sind und diese nicht miteinander verbunden sind, können diese bei der
Weiterverarbeitung von Hand dem Stapel 2 entnommen und beispielsweise einem Anleger
eines Sammelhefters zugeführt werden. Selbstverständlich ist auch eine maschinelle
Entnahme möglich.
[0015] Die Figur 5 zeigt einen Mehrfachstapel A', bei dem die Stapel A1 und A2 nicht stirnseitig,
sondern seitlich zusammengeführt sind. Die beiden Stapel A1 und A2 können in einer
horizontalen Ebene nebeneinander als auch übereinander angeordnet sein. Für den Transport
vom Tisch 4 zur Palette 2 wird dieser Mehrfachstapel A' ebenfalls von einer Zange
10 gefasst, die entsprechend breitere Backen aufweist als die in Figur 2 gezeigte
Zange 5. Auch bei dieser Ausführung können mehr als zwei Stapel, beispielsweise drei
oder vier Stapel zusammengeführt und entsprechend ein dreifacher bzw. vierfacher Stapel
gebildet werden.
[0016] Die zur Ausführung des Verfahrens vorgesehene Einrichtung 1 besitzt somit Mittel
5 zum Zusammenführen der Stapel A1 und A2 bzw. B1 und B2 bzw. C1 und C2 zu einem Mehrfachstapel
A, B bzw. C und Mittel 5 bzw. 10 für den Transport dieser Mehrfachstapel zur Palette
2 oder einer anderen geeigneten Zwischenablage. Die Zwischenablage ist somit nicht
zwingend eine Palette 2.
1. Verfahren zum Zwischenlagern von Stapeln (A, A', B, C), die aus stangenförmigen aneinander
gereihten Druckprodukten (12) bestehen, mit einem Stangenausleger (3), auf dem die
Stapel (A, A', B, C) durch Aneinanderreihen von Druckprodukten (12) gebildet werden,
mit einer Zwischenablage (2) zum Zwischenlagern der gebildeten Stapel (A, A', B, C)
und mit Transportmitteln (5, 10) zum Überführen der gebildeten Stapel (A, A', B, C)
in die Zwischenablage (2), dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens zwei Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) zu einem Mehrfachstapel (A,
A', B, C) zusammengeführt und mit den genannten Transportmitteln (5, 10) gemeinsam
in die Zwischenablage (2) überführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) jeweils einzeln auf einen Tisch (4)
bewegt und auf diesem zum Mehrfachstapel (A, A', B, C) zusammengeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) in eine Entnahmeposition versetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) jeweils an Stirnseiten (13, 14) aneinander gelegt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) jeweils nebeneinander oder übereinander gelegt
werden.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1, mit einem Ausleger
(3), mit dem Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tisch (4) vorgesehen ist, auf dem zwei oder mehr Stapel (A1, A2; B1, B2; C1,
C2) zu einem Mehrfachstapel (A, A', B, C) zusammenführbar sind und dass Transportmittel
(5, 10) vorgesehen sind, mit denen jeweils ein Mehrfachstapel (A, A', B, C) in der
Entnahmeposition greifbar und in einer Ablage (2) versetzbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (3) eine Stapelauflage (6) aufweist, auf welcher die Stapel (A1, A2;
B1, B2; C1, C2) gebildet werden.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Tisch (4) ein Rollentisch ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel zum Umreifen der Stapel (A1, A2; B1, B2; C1, C2) aufweist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (2) eine Palette ist.