[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckung eines in den Boden eingelassenen, vorzugsweise
betonierten Schachtes mit einem Auflagerahmen und einem in diesen eingesetzten Schachtdeckel,
der großen Belastungen in der Größenordnung von bis zu 40 Tonnen Einzellast ausgesetzt
sein kann, wenn sich der Schacht im Bereich einer Fahrbahn befindet und Kraftfahrzeuge
über den Deckel fahren. Insbesondere betrifft die Erfindung die Abdeckung eines Tunnelschachtes,
in dem Kabel und Rohre für Gas, Wasser, Strom und Elektronik untergebracht sein können.
Derartige Schächte sind in Straßentunneln häufig in großer Anzahl vorhanden, wobei
gefordert wird, daß die Deckel der Schächte unter rollender Last nicht klappern dürfen,
weshalb zwischen dem Auflagerahmen und dem Deckel eine umlaufende Dichtung angeordnet
ist. Außerdem soll die Abdeckung den Innenraum des Schachtes wasser- und gasdicht
abdichten.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abdeckung eines Schachtes
der betrachteten Art, insbesondere eines Tunnelschachtes, so auszubilden, daß der
Innenraum des Schachtes auch im Brandfall weitestgehend wasser- und gasdicht abgedichtet
ist.
[0003] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0004] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0005] Die Erfindung sieht vor, daß an dem inneren Endbereich des im wesentlichen horizontalen
Stegs des Auflagerahmens ein umlaufender Randsteg angebracht ist, der sich in einem
solchen Maß nach oben in Richtung des Deckels erstreckt, das etwas kleiner ist als
die Dicke der auf dem horizontalen Steg des Auflagerahmens neben dem Randsteg angeordneten
Dichtung in ihrem durch den Deckel belasteten, gegebenenfalls zusammengedrückten Zustand,
so daß der Deckel im Normalfall nur auf der Dichtung, im Brandfall nach Zerstörung
oder Schmelzen der Dichtung jedoch auf dem Randsteg aufliegt. Durch den auf dem Randsteg
aufliegenden Deckel wird der Innenraum des Schachtes wasser- und gasdicht abgedichtet,
obwohl die Dichtung diese Funktion nicht mehr erfüllen kann.
[0006] Die Dichtung kann dabei aus jedem geeigneten Material bestehen, wobei ein gummiartiges
Material wie Silikon bevorzugt ist. Die Verwendung dieses Stoffes für die Dichtung
hat neben einer guten Dichtwirkung im Normalfall auch im Brandfall einen besonderen
Vorteil: Da das Silikon bei sehr hohen Temperaturen zu Quarzmehl zerfällt, kann dieses
zusätzlich den Zwischenraum zwischen dem Auflagerahmen und dem Deckel abdichten.
[0007] Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, daß für die Dichtung andere Materialien,
insbesondere Metall, verwendet werden können, wobei Blei oder eine Bleilegierung bevorzugt
sind.
[0008] Die umlaufende Dichtung kann jede Form haben, die zur Erfüllung ihres Zwecks geeignet
ist. Beispielsweise kann die Dichtung eine Streifenform haben mit einer ebenen Unterseite
und/oder einer ebenen Oberseite, wobei an der jeweils anderen Seite Vorsprünge oder
Nuten ausgebildet sein können. Die Dichtung kann an ihrer Unterseite und/oder Oberseite
Vorsprünge oder Nuten aufweisen, wobei zur Herstellung der Neuheit der vorliegenden
Patentanmeldung gegenüber der nicht vorveröffentlichten
EP 05 023 490.5 eine solche Ausführungsform der Dichtung vom Schutz ausgenommen sein soll, bei der
an der Unterseite und der Oberseite der Dichtung in Längsrichtung der Seiten des Auflagerahmens
Vorsprünge verlaufen, die versetzt zueinander angeordnet sind. Der beantragte Schutz
soll sich auf alle anderen Ausführungsformen einer Dichtung erstrecken.
[0009] Weiter wird vorgeschlagen, daß sich der Randsteg vertikal oder schräg nach oben erstreckt,
wobei er beispielsweise querschnittlich auch eine Bogenform haben kann. Wichtig ist,
daß die Oberkante des Randstegs im Normalfall tiefer liegt, als die durch den Deckel
belastete Dichtung, und daß der Randsteg so positioniert und bemessen ist, daß der
Deckel nach Zerstörung der beispielsweise aus Silikon bestehenden Dichtung oder Schmelzen
einer beispielsweise aus Blei bestehenden Dichtung auf der Randkante des Randstegs
aufliegt.
[0010] Der Schachtdeckel ist vorteilhafterweise mit dem Auflagerahmen verspannt, wobei diese
Verspannung beispielsweise durch Anziehen von Schrauben oder durch Riegelmechanismen
erfolgen kann. Wenn die Dichtung eine solche Ausbildung hat, daß sie nur entlang schmaler
Streifen der Vorsprünge an ihrer Unterseite auf dem Auflagerahmen anliegt, kann auch
bei großen Abmessungen des Deckels und des Auflagerahmens ein ausreichend großer Anpreßdruck
an den Auflagerahmen durch Anziehen von Schrauben etc. hervorgerufen werden, der das
Eindringen von Wasser und Gas ins Innere des Schachtes - bei Betrachtung des Normalfalls
- sicher verhindert.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Vertikalschnitt durch einen vorbetonierten Schacht mit der erfindungsgemäßen
Abdeckung;
- Figuren 2A bis 2D
- einen Auflagerahmen in einer Aufsicht, in zwei Seitenansichten und in einer perspektivischen
Ansicht;
- Figur 3
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 2B;
- Figur 4
- einen schematischen Vertikalschnitt durch den Auflagerahmen mit Dichtung und Schachtdeckel
in vergrößerter Darstellung als in Figur 1.
[0012] Figur 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen vorbetonierten Schacht 1. Der obere
Randbereich der Schachtwand weist eine umlaufende Aussparung 2 auf, wodurch eine Auflagefläche
für einen Auflagerahmen 3 gebildet ist, in den ein Schachtdeckel 4 eingesetzt wird.
Der verbleibende Freiraum außerhalb des vertikalen Stegs des Auflagerahmens 3 wird
mit einer erhärtbaren Masse wie Beton ausgefüllt, was in Figur 1 mit dem Bezugszeichen
5 angedeutet ist.
[0013] Auf dem horizontalen Steg des Auflagerahmens 3 ist eine Silikondichtung 6 angeordnet,
die in näheren Einzelheiten im Zusammenhang mit der Figur 4 beschrieben wird und die
sich bis zu einem am Ende des horizontalen Stegs des Auflagerahmens 3 angeschweißten,
vertikalen Randsteg in Form eines Flacheisens 7 erstreckt, das sich in einem Maß nach
oben erstreckt, das etwas kleiner ist als die Dicke der Dichtung 6 in ihrem zusammengedrückten
Zustand. Damit liegt der Deckel im Normalfall nur auf der Dichtung auf. Im Brandfall
liegt der Deckel nach Zerstörung der Dichtung auf dem Randsteg 7 auf, wodurch der
Schacht abgeschottet ist.
[0014] An der Außenseite des vertikalen Stegs des Auflagerahmens sind im Abstand voneinander
Laschen 8 mit jeweils einem Loch 9 angebracht. Durch die Löcher 9 der Laschen 8 werden
Bewehrungs- bzw. Moniereisen eingesetzt, mit denen der Auflagerahmen 3 sicher in der
Betonmasse 5 verankerbar ist.
[0015] An den Außenseiten der vertikalen Stege des Auflagerahmens 3 befinden sich außerdem
Gewindespindeln 10, die im Gewindeeingriff mit an dem Rahmen befestigten Gegenstücken
11 stehen. Mit Hilfe dieser Gewindespindeln wird der umlaufende Rahmen 3 vor dem Ausbetonieren
des ihn umgebenden Freiraums in seiner Höhenlage so eingestellt, daß die Oberkante
des Auflagerahmens 3 sowie die Oberseite des eingesetzten und mit dem Auflagerahmen
3 mittels Schrauben etc. verspannten Deckels mit der umgebenden fertigen Höhe beispielsweise
einer Fahrbahn exakt übereinstimmt.
[0016] Die Figuren 2A bis 2D zeigen einen Auflagerahmen eines Tunnelschachtes, der eine
lichte Weite von 600x2000 mm hat. Der aus Stahl A2 bestehende Auflagerahmen 3 ist
aus L-Profilen zusammengesetzt und in der Mitte durch eine Traverse 12 unterteilt.
Auf die unteren horizontalen Stege 13 des Auflagerahmens 3 und der Traverse 12 werden
unter Zwischenschaltung der in Figur 4 abgebildeten, umlaufenden Dichtung 6 zwei Betondeckel
4 (Figur 4) aufgelegt, die beispielsweise durch Anziehen von nicht dargestellten Schrauben
fest gegen die Dichtungen 6 gepreßt werden.
[0017] An den Außenseiten der vertikalen Stege 14 des Auflagerahmens 3 sind die Laschen
8 angebracht, die jeweils mit einem Loch 9 versehen sind. An den beiden Kurzseiten
des Auflagerahmens 3 befinden sich zwei dieser Laschen 8, während sich an den Längsseiten
jeweils vier Laschen 8 befinden. In die Löcher 9 der Laschen 8 wird jeweils eine Kunststoffbuchse
eingesetzt. Durch diese Kunststoffbuchsen werden Bewehrungs- bzw. Moniereisen geführt,
die den Auflagerahmen 3 in der umgebenden Betonmasse oder einer anderen erhärtbaren
Masse sicher verankern.
[0018] Die Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die umlaufende Dichtung 6, die in dem Auflagerahmen
3 angeordnet wird. Die bevorzugt aus Silikon bestehende Dichtung 6 enthält an dem
in Figur 4 linken Abschnitt an seiner Unterseite in Längsrichtung der Seiten des Rahmens
verlaufende Vorsprünge 15, die eine Halbkreisform haben und durch ebene Abschnitte
16 voneinander getrennt sind. Die Oberseite dieses Abschnitts der Dichtung 6 ist eben
ausgebildet.
[0019] Dieser Abschnitt der Dichtung 6 geht an der in Figur 4 rechten Seite in einen sich
nach oben erstreckenden Wulst 18 über, der weitgehend den Eckbereich des Auflagerahmens
3 ausfüllt, wie Figur 4 zeigt.
[0020] Wenn der Deckel 4 gegen den unteren Steg 13 des Auflagerahmens 3 angepreßt wird,
indem beispielsweise den Deckel durchgreifende Schrauben angezogen werden, liegt die
Dichtung 6 streifenförmig mit den Kopfabschnitten der halbkreisförmigen Vorsprünge
15 an dem Steg 13 des Auflagerahmens 3 an. Damit ist das Innere des Schachtes wasserdicht
und gasdicht abgeschlossen, auch wenn zwischen der Außenumfangsfläche 19 des Deckels
4 und der Innenwand 20 des vertikales Steges des Auflagerahmens 3 ein Zwischenraum
verbleibt, der ein Festsetzen des Deckels 4 in dem Auflagerahmen 3 weitestgehend verhindert.
Wenn die Dichtung 6 durch Brand zerstört wird, liegt der Deckel auf dem umlaufenden
Randsteg 7 auf.
[0021] In dem Auflagerahmen 3 der Figuren 2A bis 2D werden zwei umlaufende Dichtungen 6
für zwei Deckel 4 angeordnet.
1. Abdeckung für einen Schacht, insbesondere Tunnelschacht, mit einem Auflagerahmen und
wenigstens einem von diesem gehaltenen Schachtdeckel, wobei zwischen dem Auflagerahmen
(3) und dem Schachtdeckel (4) eine umlaufende Dichtung (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem inneren Endbereich des horizontalen Stegs des Auflagerahmens (3) ein Randsteg
(7) angebracht ist, der sich in einem Maß nach oben erstreckt, das etwas kleiner ist
als die Dicke der Dichtung (6) in ihrem durch den Deckel belasteten Zustand, so daß
der Deckel (4) im Normalfall nur auf der Dichtung (6), im Brandfall nach Zerstören
oder Schmelzen der Dichtung jedoch auf dem Randsteg (7) aufliegt.
2. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung aus einem gummiartigen Material wie Silicon besteht.
3. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung aus Metall, bevorzugt aus Blei oder einer Bleilegierung besteht.
4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung eine Streifenform mit einer ebenen Unterseite und/oder einer ebenen
Oberseite hat.
5. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung an ihrer Unterseite und/oder Oberseite Vorsprünge oder Nuten aufweist,
ausgenommen solche Vorsprünge an Unterseite und Oberseite, die in Längsrichtung der
Seiten des Auflagerahmens verlaufen und versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Randsteg vertikal oder schräg nach oben erstreckt.
7. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schachtdeckel mit dem Auflagerahmen verspannbar ist.