[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein dünnwandiges, großformatiges Fassadenelement
und dessen Verwendung.
[0002] Der Begriff Fassade umfasst im Folgenden die Schauseite bzw. Wand von Gebäuden sowie
diejenigen Bauteile, die an der Erzeugung des optischen Eindrucks beteiligt sind.
[0003] Fassaden von Gebäuden werden zum einen durch die tragende Konstruktion des Gebäudes
selbst gebildet. Beispielhaft seien hier Gebäude mit Sichtmauerwerk oder solche mit
Betonwänden genannt. Zum anderen werden die tragenden Wände von Gebäuden durch vorgehängte
Fassaden verkleinert.
[0004] Insbesondere auch dann, wenn die Schauseite der Gebäude aufgrund ihrer Konstruktion
oder durch Alterserscheinungen unansehnlich ist bzw. geworden ist, besteht das Bestreben,
den durch diese Gebäude vermittelten optischen Eindruck durch Montage einer vor die
Außenwandungen des Gebäudes vorgesetzten Fassade zu verbessern.
[0005] Die hierfür vorgesehenen Fassadenelemente sind in vielfältiger Bauart und Gestaltung
bekannt. Beispielhaft wird auf Nut- und Federprofile aus Holz oder Kunststoff verwiesen,
die meist auf eine große, auf die Gebäudewandung aufgeschraubte Lattenkonstruktion
genagelt oder geschraubt werden.
[0006] Ferner ist bekannt, vorgefertigte, plattenförmige Betonelemente oder Natursteine
direkt an der Gebäudewandung oder an einer vertikalen oder horizontalen Profile fassenden
Tragkonstruktion anzubringen. Hierzu weisen die plattenförmigen Betonelemente regelmäßig
Halteelemente auf, die an die Tragkonstruktion derart angepasst sind, dass sie einen
sicheren Halt des Elements an der Tragkonstruktion sicherstellen.
[0007] Diese Halteelemente werden mit dem plattenförmigen Betonelement verbunden, welches
hierzu mit Bohrungen versehen ist, in welche an das Halteelement angepasste Dübel
eingesetzt sind.
[0008] Um einen festen Sitz der Halteelemente in dem plattenförmigen Betonelement zu gewährleisten,
müssen die Betonelemente eine gewisse Mindestdicke haben.
[0009] Demgemäß ist nach dem Stand der Technik von einer minimalen Plattendicke von 4 cm
auszugehen. Da das Gewicht des einzelnen Fassadenelements einen gewissen kritischen
Wert nicht überschreiten sollte, um dessen Handhabbarkeit nicht über die Maßen einzuschränken,
ist das maximale Flächenmaß des Betonelements beschränkt. Die Folge hiervon ist ein
erhöhter Aufwand bei der Herstellung der Fassade sowie ein oft unruhig wirkender optischer
Eindruck durch eine Vielzahl von sich über die Schauseite erstreckenden Fugen. Ferner
ist nachteilig, dass aufgrund des Erfordernisses des Bohrens, des anschließenden Einsetzens
von Dübeln in die Bohrung und schließlich dem Einschrauben der Befestigungselemente
der mit der Herstellung eines montagefertigen Betonelementes verbundene Aufwand hoch
ist.
[0010] Aus der
DE 19 16 590 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung hinterlüfteter Verfahren bekannt. Bei diesem werden
aus Leichtbetonplatten und mit Abstand montierte Verkleidungsplatten an deren den
Leichtbetonplatten zugekehrten Innenseiten Befestigungsmittel angebracht. Zusammensetzung
und Material der Leichtbetonplatten und Verkleidungsplatten werden in dieser Anmeldung
nicht dargestellt.
[0011] Aus der
DE 27 13 090 A1 sind ein Betonwerkstein, ein Verfahren zu dessen Herstellung und daraus hergestellte
Betonplatten bzw. - bauteile bekannt. Es wird ein Zement gebundener Betonwerkstein-Rohblock
beschrieben, welcher mit alkalibeständigen Glasfasermatten in bestimmten Abständen
bewährt ist. Nach den Beispielen wird diese Platte nicht für Fassadenelemente eingesetzt.
Vielmehr werden Beispiele für frei tragende Treppen angeführt.
[0012] Aus der
DE 30 44 664 A1 ist eine Vorrichtung zur abnehmbaren Verkleidung von Wand- oder Bodenflächen mit
Fliesen, kleinformatigen Wandbekleidungsplatten oder dergleichen bekannt. Hierbei
werden an einer Wand oder auf einem Boden befestigbare Befestigungsplatten oder -
matten mit Öffnungen für die Aufnahme von Befestigungselementen versehen. An der Rückseite
oder der Umfangfläche von Fliesen oder anderen Wandverkleidungsplatten sind Befestigungselemente
angebracht, die in die Öffnungen der Befestigungsplatten bzw. - matten einzusetzen
sind. Bei den verwendeten Platten handelt es sich um große Formate von etwa 1 qm Fläche.
Die Befestigungselemente werden in einer an der Rückseite der Fliesen angeordneten
Vertiefung befestigt. Als Beispiel für eine Befestigungsart wird das Verkleben angeführt.
[0013] Aus der
DE 34 42 183 A1 ist ein Plattensystem mit wenigstens einer Platte aus Zement gebundenem Material
bekannt, die wenigstens an ihrer von einer ersten Oberflächenseite gebildeten Außenfläche
mit einer Oberfläche aus Waschbeton versehen ist. Die Platten weisen an ihrer parallel
zur Außenfläche verlaufenden Innenfläche wenigstens ein Kupplungsstück auf, mit welchem
jeweils ein Ende eines Verbindungsstücks zu einem Plattensystem verbindbar ist.
[0014] Aus der
DE 40 35 281 A1 ist eine Montagewand bekannt. Diese weist ein aus Ständern aufgebautes Ständerwerk
auf, an dem großflächige Beplankungen angebracht sind. Diese weisen eine mit Fliesen
belegten Betonkern auf. Mit Hilfe von Verbindungselementen können die Beplankungen
mit den Ständern und untereinander verbunden werden.
[0015] Aus der
DE 198 48 154 A1 ist ein Verkleidungsbauteil für Außenfassaden bekannt. Dies ist aus homogenem, mineralischem,
porosiertem Leichtbetonmaterial aufgebaut. Der Grundkörper des Verkleidungsbauteils
weist zudem eine mit dem Grundkörper verklebte Armierungsschicht zur mechanischen
Stabilisierung auf. Hierfür wird ein Glasfasergewebe auf den Grundkörper befestigt.
In die Armierungsschicht werden Verankerungselemente in Form von Stahlplatten oder
Laschen eingelassen. Die Verankerungselemente ragen seitlich über den Rand der Platten
hinaus und können daher zum Einhängen eines Kranhakens verwendet werden.
[0016] Des W eiteren sind in dieser Patentschrift Herstellungsvarianten aus bestimmten vorgeformten
Blöcken beschrieben. Hierfür wird beispielsweise ein mehrschichtiger Block aus Beton
und dazwischen gelagerten Armierungen hergestellt. Aus diesem Block wird durch Sägen
eine Mehrzahl von Fassadenelementen hergestellt. Und zwar wird quer zur Schichtung
der Armierungen gesägt. Zur weiteren Stabilisierung können auf die äußeren Flächen
noch zusätzliche Armierungsschichten aufgebracht werden.
[0017] Aus der
DE 37 03 350 A1 ist eine hinterlüftete Fassade mit einzelnen Verkleidungselementen bekannt. Diese
Elemente sind aus einer rückseitigen Trägerschicht aus glasfaserverstärktem Beton
sowie hierauf über Kleber oder Mörtelschicht aufgebrachte Klinkerplatten aufgebaut.
Die Trägerschicht ist in einen Rahmen in Form eines Winkelprofils eingebracht. Woraus
dieses Winkelprofil besteht wird nicht dargestellt. Ebenso ist nicht dargestellt,
wie die Glasfaserverstärkung aussieht.
[0018] Aus der
EP 11 64 227 A1 sind Vorrichtungen zur Befestigung von Betonelementen bekannt. Nach dieser Anmeldung
sind an der Grundfläche Profile angebracht. Jedoch sind diese Profile nicht mit ihrer
Grundfläche auf den Außenflächen der Fassadenelemente angebracht, sondern die Schenkel
ragen in die Flächen hinein. Die aufgebrachten Profile erfüllen alleine den Zweck
von Trag- bzw. Aufhängevorrichtungen. Der Zweck der Stabilisierung steht hier nicht
im Vordergrund. Demzufolge sind auch weitere Armierungen in den Platten nicht vorgesehen.
[0019] Aus der
DE 299 06 465 ist eine Aufhängung für Fassadenplatten an Gebäuden bekannt. Diese Fassadenplatten
bestehen aus einer außenseitigen Dekor- und innenseitigen Trägerplatte und sind in
Form einer Verbundplatte ausgebildet. Die verschiedenen Platten sind mittels eines
Bindemittels flächig miteinander verbunden und können aus verschiedenen Materialien
bestehen. In der Trägerplatte sind Verankerungselemente angeordnet. In diesen Verankerungselementen
ist jeweils eine Bohrung ausgebildet, in die jeweils ein Befestigungselement zur Verbindung
des jeweiligen Verankerungselementes mit einer Agraffe eingeführt ist. Für die Trägerplatten
wird ein faserverstärkter Leichtbeton verwendet. Bevorzugt werden hierbei anorganische
Fasern eingesetzt.
[0020] Aus der
DE 299 16 530 U1 ist der Einsatz von vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenplatten aus einschichtigen,
unbewährten Betonwerksteinen zur unsichtbaren Befestigung bekannt. Hierfür wird ein
Betonwerkstein eingesetzt, der eine maximale Stärke von 20 mm aufweist.
[0021] Befestigungsvorrichtungen für Fassadensysteme sind ferner aus der
US 20010011443 A1 bekannt. Hierfür werden spezielle Kupplungsvorrichtungen verwendet. Paneele mit ähnlichen
Kupplungsvorrichtungen sind auch aus der
US 005398473 A1 bekannt.
[0022] Aus der
WO 2004/059103 A1 ist schließlich ein plattenförmiges Fassadenelement, welches im Wesentlichen aus
Beton besteht, bekannt. Dieses Element weist eine Bewährungseinlage aus einem Fasergewebe
oder einem Fasergelege auf. In das Element ist ein Halteelement einbetoniert. Dieses
Element umfasst eine einlaminierte Gewindehülse und hierein eingeschraubte Kopfschrauben.
[0023] Die beschriebenen Systeme weisen Nachteile auf. Insbesondere können großflächige
Abmessungen mit diesem System immer noch nicht umgesetzt werden. Denn insbesondere
ist die Stabilität der faserbewährten Betonplatten in der angestrebten gewichtsmäßigen
Leichtigkeit noch nicht zu verwirklichen.
[0024] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die beschriebenen Nachteile des
Standes der Technik zu überwinden und insbesondere Fassadenelemente mit großflächiger
Abmessung und geringem Gewicht bei gleichzeitig optimierter Stabilität zur Verfügung
zu stellen.
[0025] Diese Aufgabe wird durch ein Fassadenelement mit parallel zueinander verlaufenden
Seitenkanten der Länge L und parallel zueinander verlaufenden Seitenkanten der Breite
B umfassend aus Beton bestehende Schichten, in denen Schichten aus Textil- oder Glasfasergewerben
oder Textil- und Glasfasergeweben eingelagert sind, wobei auf wenigstens einer äußeren
Fläche wenigstens ein Profil mit der maximalen Länge L parallel zu den Seitenkanten
derart angeordnet ist, dass die Enden der Profilen nicht über die Seitenkanten hinausragen
und dieses Profil kraftschlüssig mit dem Beton verbunden ist.
[0026] Großflächig im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Länge ca. 2.400 mm und die
Breite ca. 1.200 mm beträgt. Vorzugsweise liegt die Länge der erfindungsgemäßen Fassadenelemente
zwischen 600 und 3.600 mm und die maximale Breite zwischen 300 und 1.800 mm, besonders
bevorzugt zwischen 300 und 2.400 mm Länge und 300 und 1.200 mm Breite.
[0027] Geringes Gewicht im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das Flächengewicht vorzugsweite
zwischen 0,5 und 1,0 kN je Quadratmeter insbesondere bei ca. 0,75 kN je Quadratmeter
liegt.
[0028] Optimierte Stabilität im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das dünnwandige großflächige
Fassadenelement für Windlasten in einer Gebäudehöhe von bis zu 100 m ausreichend stabil
ist.
[0029] Die erfindungsgemäßen Fassadenelemente weisen als Material im wesentlichen Beton
aus. Erfindungsgemäß sind die Elemente demgemäß derart aufgebaut, dass sie aus Beton
bestehende Schichten aufweisen, in denen Schichten aus Textil- oder Glasfasergewebe
oder Textil- und Glasfasergewebe eingelagert sind. Vorzugsweise sind die Fassadenelemente
aus wenigstens zwei Schichten aufgebaut. Besonders bevorzugt ist die Einlagerung von
zwei Schichten dieser Textil- und/oder Glasfasergewebe in das im Wesentlichen aus
Beton bestehende Fassadenelement.
[0030] Als Textilgewebe kommen insbesondere Glasfaser- oder Kohlefasergelege zur Anwendung.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind aus alkaliresistenten Glasfasern bestehende
Gewebe. Die bevorzugte Maschenweite des Gewebes beträgt 10 x 10 mm bis 30 x 30 mm,
vorzugsweise ca. 20 mm x 20 mm. Das Flächengewicht der Textilbelege liegt bei mindestens
100 g/m
2, vorzugsweise zwischen 100 und 300 je m
2
[0031] Die Dicke der Fassadenelemente liegt zwischen 20 und 40 mm, vorzugsweise 25 bis 35
mm, besonders bevorzugt bei ca. 30 mm. Bevorzugt sind ca. 30 mm Dicke, vorzugsweise
bei Kantenlängen von ca. 2.400 mm x 1.200 mm. Das bevorzugte Gewicht des Fassadenelementes
beträgt damit ca. 2,10 kN.
[0032] Die erfindungsgemäßen Fassadenelemente sind bei einer optimal dünnen Schichtdicke
besonders großflächig. Fassadenelemente aus Betonwerkstoffen oder Naturstein mit vergleichbarer
Dicke können nach dem bisherigen Stand der Technik lediglich bis zu einer maximalen
Fläche von ca. 1 m
2 hergest ellt werden. Die erfindungsgemäßen Fassadenelemente weisen hingegen Flächen
von bis zu 3 m
2, vorzugsweise bis zu 2,88 m
2 auf.
[0033] Die Außenflächen des Fassadenelements bestehen vorzugsweise aus Beton. D.h., die
Außenflächen sind vorzugsweise so gestaltet, dass sie eine ausreichende Glätte und
Stabilität aufweisen, um eine kraftschlüssige Verbindung der an der Außenfläche angeordneten
Profile zu ermöglichen. Kraftschlüssig im Sinne der Erfindung heißt, dass die Profile
flächig auf die Außenflächen aufgebracht werden.
[0034] Die an der äußeren Fläche angebrachten Profile sind vorzugsweise so angeordnet, dass
sie nur die der Sichtseite abgewandte Fläche beaufschlagt ist. Als Material für die
Profile kommen nicht rostende bzw. nicht korrodierende Materialien in Betracht.
[0035] Vorzugsweise wird als Material Metall eingesetzt. Höchst bevorzugt sind Stahlprofile
aus nicht rostendem austenitischen Chrom-Nickel-Stählen. Die Profile können erfindungsgemäß
vorzugsweise aus 2 bis 4 mm, vorzugsweise ca. 3 mm starken Blechen gekantet werden.
[0036] Erfindungsgemäß sind die Profile derart ausgestaltet, dass sie eine optimierte Auflagefläche
zur Außenfläche des Fassadenelements aufweisen. Demgemäß können z.B. Flachprofile
zum Einsatz kommen. Jedoch kann durch andere Ausformungen der Profile eine erhöhte
Stabilität erreicht werden. Die Auflageflächen des Profils haben eine Größe von mindestens
30 mm. Vorzugsweise liegt die Breite der Auflageflächen bei 30 bis 50 mm.
[0037] Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, U-förmige Profile einzusetzen.
Die Breite solcher Profile beträgt vorzugsweise 30 mm, insbesondere 30 bis 50 mm.
Die Höhe der Profile liegt bei 40 bis 60 mm, vorzugsweise bei ca. 40 mm.
[0038] Ebenso können Profile mit anderen Querschnittsformen zur Anwendung kommen, wie Winkelprofile,
Z-Profile, C-Profile oder T-Profile, wobei die Auflageflächen die oben angegebenen
Werte aufweisen sollten.
[0039] Die Profile werden kraftschlüssig, vorzugsweise schubfest mit der Betonplatte verbunden,
so dass ein tragender Verbundquerschnitt entsteht. Die Kraftschlüssigkeit lässt sich
erfindungsgemäß dadurch herstellen, dass die Profile flächig auf den Außenflächen
aufliegen. Sofern keine Flachprofile verwendet werden, ist demgemäß dafür Sorge zu
tragen, dass die Profile ausreichend breite Auflageflächen aufweisen. Diese Flächen
sollten die oben angegebenen Werte aufweisen.
[0040] Die Grundflächen der U-Profile werden z. B. derart flächig auf die Fassadenelementflächen
aufgebracht, dass der Schenkel senkrecht von der Fassadenfläche absteht. Grundsätzlich
kommen alle Formen der Befestigung in Betracht. D. h. die Profile können aufgeklebt
oder aufgeschraubt werden. Bevorzugt ist jedoch eine Anbringung mittels einbetonierter
Dübel. Besonders bevorzugt werden gestanzte Schubdübel. Diese Dübel werden insbesondere
bis zu einer maximalen Tiefe von ca. 20 mm in den Beton eingeführt.
[0041] Vorzugsweise liegt die Dübeltiefe zwischen 10 und 20 mm.
[0042] Die von der Fläche des Fassadenelements abweisenden Schenkel des U-Profils weisen
vorzugsweise Befestigungsvorrichtungen auf. Hierbei handelt es sich um Befestigungselemente,
die zur Anordnung des Fassadenelements an der Wandfläche dienen. In einer bevorzugten
Ausführungsform weisen die Schenkel des U-Profils Bohrlöcher auf, in die die Fassadenelemente
miteinander verbunden werden können. Beispielsweise kann dies durch Einsetzen von
in die Bohrlöcher eingesetzten stabförmigen Elementen, z.B. Dornen oder Gewindebolzen,
erfolgen.
[0043] Die Bohrlöcher dienen ferner der Anordnung von Verbindungselementen für die Anbringung
der Fassadenelemente auf der Fläche einer Fassade.
[0044] Die Verbindungselemente für die Verbindung der Platten untereinander und die Verbindungselemente
für die Anbringung der Fassadenelemente an der Fläche einer Fassade können zu einem
Teil zusammengesetzt sein. Erfindungsgemäß wird in einer bevorzugten Ausführungsform
demgemäß an den Bohrlöchern der U-förmigen Profilschenkel sowohl das Verbindungselement
für die Verbindung der Platten untereinander als auch das Verbindungselement für die
Anbringung an der Fassadenfläche angeschraubt.
[0045] Die Verbindungselemente für die Anbringung der Fassadenelemente an der Fassadenfläche
sind in Dübel, welche in den Verankerungsgrund der Fassaden eingelassen sind, einbringbar.
[0046] Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht großformatige Fassadenelemente mit Abmessungen
600 bis 3.600 mm x 300 bis 1.800 mm insbesondere von 600 bis 2.400 mm x 300 bis 1.200
mm, bevorzugt von 2.400 x 1.200 mm Kantenlänge.
[0047] Die betreffenden Fassadenelemente weisen die Vorteile eines besonders leicht gewichtigen
faserbewährten Betons auf, haben aber eine erhöhte Stabilität. Die an der Rückseite
der Fassadenelemente angebrachten Stahlprofile verleihen dem System eine hohe Stabilität,
da die Stahlprofile mit dem Beton durch die kraftschlüssige Verbindung einen Verbundquerschnitt
bilden. Die Tragfähigkeit des Systems beträgt ein Mehrfaches einer Betonplatte ohne
aussteifende Stahlprofile. Aufgrund dieser Eigenschaften können die erfindungsgemäßen
Fassadenelemente für große Gebäudehöhen, insbesondere bis zu 100 m Höhe eingesetzt
werden.
[0048] Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Abbildungen näher beschrieben.
- Figur 1
- zeigt die erfindungsgemäßen Fassadenelemente in der Ansicht und im Schnitt in Form
einer stehenden Aufhängung.
- Figur 2
- zeigt eine liegende Aufhängung im Vertikalschnitt.
- Figur 3
- zeigt eine stehende Aufhängung im Vertikalschnitt.
- Figur 4
- zeigt die Ansicht einer liegenden Aufhängung.
- Figur 5
- zeigt im Horizontalschnitt eine liegende Aufhängung.
- Figur 6
- zeigt im Horizontalschnitt eine stehende Aufhängung.
- Figur 7
- zeigt im Detail eine Verbundfuge.
[0049] Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl in
Form einer stehenden als auch einer liegenden Aufhängung verwendet wird. In beiden
Fällen weist das erfindungsgemäße Fassadenelement dieselben Vorteile bezüglich der
Stabilität auf. Zugleich ist die Aufhängung leicht justierbar.
[0050] In der stehenden Aufhängung gemäß Figur 1 wird auf die Fläche 10 des Fassadenelements
das Profil 11 und 12 aufgebracht. An den Enden 13, 14, 15, 16 der Profile sind die
Befestigungselemente 27 zu erkennen. Die Profile 11 und 12 sind mit der Länge L parallel
zu den Seitenkanten 2 und 3 der Fassadenfläche angeordnet. Die Fassadenelementlänge
L entspricht der Länge L der Profile 11 und 12. In den Schnitten A-A und B-B ist die
Anbringung des erfindungsgemäßen Fassadenelements 1 an der Wand 20 zu erkennen.
[0051] In der Figur 2 sind die einzelnen Schichten eines erfindungsgemäß eingesetzten Faserelements
gekennzeichnet. Hierbei handelt es sich um einen textilbewährten Beton, welcher aus
zwei Lagen eines Glasfasergewebes einer Maschenweite von 20 x 20 mm besteht. In dem
Beispiel gemäß Fig. 2 weist das Fassadenelement mithin die Textillagen 8 und 9 sowie
den Beton 6 auf. In das Fassadenelement sind die Dübel 26 eingelassen. Diese dienen
der Befestigung des Profils 11 bzw. 12. Die abstehenden Schenkel 22 des Profils 11,
12 weisen Bohrlöcher 23 mit Hülsen 25, vorzugsweise aus Kunststoff auf. In diese ist
der Dorn 18 eingelassen. An dem Dorn 18 ist wiederum das Befestigungselement 19 angeordnet.
Dieses Befestigungselement kann seinerseits in den Dübel 21 in der Fassade 20 eingelassen
werden.
[0052] Figur 3 zeigt entsprechend der Figur 2 Details einer stehenden Aufhängung im vertikalen
Schnitt. Entsprechend sind die Details des textilbewährten Faserelements 1 aus Beton
6, 7 und Textilgewebe 8, 9 sowie das an der Fläche 10 angeordnete U-Profil 11 mit
Befestigungsvorrichtungen 19 für die Anbringung in der Fassade 20 zu erkennen. Der
Dorn 18 ist hierbei in dem Bohrloch 23 und der Kunststoffhülse 25 angeordnet.
[0053] Figur 4 entspricht im Wesentlichen Figur 1 mit der Variante, dass es sich nicht um
eine stehende, sondern eine liegende Aufhängung handelt. Demgemäß sind die Befestigungsvorrichtungen
27 nicht an den Enden 13, 14, 16 und 15 der Profile 11, 12, sondern an statisch sinnvollen
Stellen der Profile 11, 12 angeordnet.
[0054] Figur 5 zeigt ein Befestigungsdetail einer liegenden Aufhängung. Zu erkennen ist
der textilbewährte Beton mit den Betonlagen 6 und 7 sowie den Textillagen 8 und 9.
Ferner ist das U-Profil 11 dargestellt, in welches über das Bohrloch 23 ein Dorn 18
zur Verbindung der Fassadenelemente untereinander eingelassen ist. Zugleich ist an
dem Dorn 18 das Befestigungselement 19 mit Stahlkonsole 24 angeordnet, welches in
dem Verankerungsgrund 20 d. h. die Fassadenfläche 20 mittels des Dübels 21 eingelassen
ist. Figur 6 zeigt, dass der Fig. 5 entsprechende Details für den Beispielsfall einer
stehenden Aufhängung.
[0055] In Fig. 7 ist schließlich im Detail eine Verbundfuge dargestellt. Zu erkennen ist
der gestanzte Schubdübel 26, welcher in den textilbewährten Beton des Fassadenelements
1 mit den Betonschichten 6 und 7 sowie Textilschichten 8 und 9 eingelassen ist. Über
diesen Dübel 26 ist das U-Profil 11 mit dem Fassadenelement 1 verbunden.
1. Fassadenelement (1) mit parallel zueinander verlaufenden Seitenkanten (2, 3) der Länge
L und parallel zueinander verlaufenden Seitenkanten (4, 5) der Breite B umfassend
aus Beton (6,7) bestehende Schichten, in denen Schichten (8,9) aus Textil- oder Glasfasergewerben
oder Textil- und Glasfasergeweben eingelagert sind, wobei auf wenigstens einer äußeren
Fläche (10) wenigstens ein Profil (11, 12) mit der maximalen Länge L parallel zu den
Seitenkanten (2, 3) derart angeordnet ist, dass die Enden der Profilen (13, 14, 15,
16) nicht über die Seitenkanten (4, 5) hinausragen und dieses Profil kraftschlüssig
mit dem Beton verbunden ist.
2. Fassadenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schichten (8,9) aus Textil- und/oder Glasfasergewebe eingelagert sind.
3. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasfaser und/oder Textilgewebe eine Maschenweite von 10 x 10 bis 30 x 30 mm
aufweist.
4. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil aus korrosionsbeständigem Material besteht.
5. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (11, 12) aus Metall besteht.
6. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (11, 12) aus Stahl besteht.
7. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (11, 12) U-förmig ausgestaltet ist.
8. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Vorrichtung zur Anordnung eines Befestigungselements (19) zur Anordnung des
Fassadenelements (1) an einer Wandfläche (20) aufweist.
9. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (11, 12) in wenigstens einem Profilschenkel ein Bohrloch (23) aufweist.
10. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bohrloch (23) ein Element (18) zur Verbindung der Fassadenelemente (1) miteinander
eingeordnet ist.
11. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (19) und das Verbindungselement (18) zu einer Einheit zusammengefügt
sind.
12. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kantenlänge von 600 bis 3.600 x 300 bis 1.800 mm aufweist.
13. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (19) in einen in der Wandfläche (20) eingelassenen Dübel
(21) formschlüssig einbringbar ist.
14. Verwendung des Verfahrenelements nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Verkleidung
von Wandflächen.