[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abhitzekessel, der innerhalb eines zylindrischen
Mantels eine Vielzahl von Wärmeübertragungsrohren und ein zentrisch angeordnetes Bypassrohr
umfasst, die jeweils ein Einlassende und ein Auslassende aufweisen und der eine Regeleinrichtung
umfasst, um die Abhitzekessel-Gasaustrittstemperatur in einem bestimmten Temperaturbereich
zu halten. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf einen Abhitzekessel, dessen
Regeleinrichtung am Auslassende des Bypassrohres ansetzt um die Abhitzekessel-Gasaustrittstemperatur
zu beeinflussen.
[0002] Für zahlreiche chemische und petrochemische Prozesse werden Abhitzekessel benötigt,
die auf der Rohr- und Mantelseite (Kanalseite) mit unterschiedlichen gasförmigen und/oder
flüssigen Medien beströmt werden. Dabei wird üblicherweise das aus einem Prozess stammende
heiße Abgas den Wärmeübertragungsrohren, die als Rohrbündel innerhalb des Abhitzekesselmantels
angeordnet sind, sowie dem Bypassrohr zugeführt. Beim Hindurchleiten durch die Wärmeübertragungsrohre
gibt das heiße Abgas seine Wärme an das mantelseitige Kühlmedium, üblicherweise Wasser,
ab und wird anschließend in gekühltem Zustand aus dem Abhitzekessel ausgeleitet. Um
die Abhitzekessel - Gasaustrittstemperatur in einem bestimmten Temperaturbereich zu
halten kann es notwendig sein, die Austrittstemperatur mit Hilfe eines geregelten
Bypasses zu beeinflussen. Dies kann beispielsweise mittels einer Regelklappe bzw.
Regeldrehklappe oder eines Regelstopfens erfolgen, die am Auslassende des Bypassrohres
angeordnet sind. Derartige Regeleinrichtungen sind aus den Druckschriften
DE AS 28 46 455 bzw.
EP 0 356 648 A1 bekannt.
[0003] Da die Abgase im Bypassrohr des Abhitzekessels eine sehr hohe Temperatur aufweisen
und in den überwiegenden Fällen es auch mit hoher Geschwindigkeit durchströmen, ist
ein am Auslassende des Bypassrohres angeordnetes Regelorgan, beispielsweise eine Regelklappe
oder ein Regelstopfen, einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt. Bei den derzeit
eingesetzten Regelstopfen tritt der Nachteil auf, dass Abgase, die aus dem geöffneten
Bypassrohr-Auslassende strömen, eine starke Strähne bilden, so dass die Gefahr eines
Hotspots an der Wand der Gasaustrittskammer besteht. Ein oder mehrere dieser Hotspots
verursachen thermische Schäden an der Wand der Gasaustrittskammer, was wiederum zu
unerwünscht kurzen Wartungsintervallen bzw. zu einer kürzeren Lebensdauer des Abhitzekessels
führt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Regelstopfen zu schaffen,
der einerseits den hohen Abgastemperaturen widerstehen kann und andererseits beim
Austritt des Abgases aus dem Bypassrohr-Auslassende die Bildung von heißen Strähnen
vermeidet.
[0005] Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Die Lösung sieht dabei vor, dass der Stopfen durch ein Kühlmedium kühlbar
ist und in das in Gasströmungsrichtung gesehen konusförmig erweiterte Auslassende
des Bypassrohres hineinragt und der Gasdurchtrittsquerschnitt sich innerhalb des zwischen
der Innenkontur des Auslassendes und Außenkontur des Stopfens gelegenen Gasdurchtrittsbereiches
und unabhängig von der Lage des sich in geöffnetem Zustand befindlichen Stopfens in
Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen gleichförmig oder ungleichförmig erweitert.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein Abhitzekessel geschaffen, der die nachfolgenden
Vorteile aufweist:
- Durch die Vermeidung von heißen Strähnen am Austritt des Abgases bleibt die Wand der
Gasaustrittskammer unbeschädigt und die Lebensdauer des Abhitzekessels erhöht sich.
Auch können Wartungsintervalle dadurch vergrößert werden,
- durch die Kühlung des Stopfens wird thermisch bedingte Korrosion am Stopfen vermieden
und die Funktionalität sowie Lebensdauer des Regelorgans wird wesentlich verbessert
bzw. erhöht.
[0008] In vorteilhafter Weise ist der Stopfen in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen
an seinem stromabwärts gelegenen Ende mit einer gegenüber den Stopfen-Mittelteil radial
überstehenden Stopfen-Tellerplatte ausgebildet zur Umlenkung der Abgasströmung in
eine weitestgehend radiale Richtung. Durch die Umlenkung der heißen Abgasströmung
wird diese in etwa rechtwinkelig gegen das aus den Wärmeübertragungsrohren ausströmende
und abgekühlte Abgas geleitet, mit diesem verwirbelt und eventuell vorhandene Gassträhnen
in dem heißen Abgasstrom aufgelöst. Um eine sichere Umlenkung der heißen Abgasströmung
um etwa 90° zu erzielen, ist der äußere Durchmesser Dt der Stopfen-Tellerplatte mit
wenigstem dem 1,5-fachen des äußeren Durchmesser Dk der Stopfen-Kopfplatte ausgebildet.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Außenkontur des Stopfenmittelteiles
über dessen Längserstreckung zumindest teilweise einen zylindrischen Bereich auf.
In Verbindung mit dem in Abgasströmungsrichtung gesehen konisch erweiterten Auslassende
des Bypassrohres ergibt der zylindrische Bereich des Stopfens eine strömungstechnisch
nahezu günstigste Querschnittserweiterung im Gasdurchtrittsbereich, was einer hohen
Diffusorwirkung gleich kommt mit einhergehender starker Reduzierung der Gasgeschwindigkeit.
[0010] In vorteilhafter Weise weist die Außenkontur des Stopfenmittelteiles über dessen
Längserstreckung zumindest teilweise einen konischen Bereich auf, wobei in besonders
vorteilhafter Weise die Konizität dieses konischen Bereiches des Stopfenmittelteiles
der Konizität des konusförmigen Auslassendes des Bypassrohres entspricht. Bei der
quasi parallelen Ausbildung der Innenkontur des Bypassrohr-Auslassendes und des konischen
Bereiches der Außenkontur des Stopfenmittelteiles wird durch die Vergrößerung des
Gasdurchtrittquerschnittes in Gasströmungsrichtung gesehen (die radialen Abmessungen
des Kreisringquerschnittes vergrößern sich in Gasströmungsrichtung und somit auch
der Kreisringquerschnitt selbst) ebenfalls eine Diffusorwirkung mit Reduzierung der
Abgasgeschwindigkeit erreicht.
[0011] Die Diffusorwirkung und somit die Reduzierung der Abgasgeschwindigkeit kann noch
verstärkt werden, indem die Konizität zumindest eines Bereiches des konischen Stopfenmittelteiles
gegenüber der Konizität des konusförmigen Auslassendes des Bypassrohres abweicht,
wobei die Konizität dieses Bereiches gegenüber der Konizität des Auslassendes des
Bypassrohres) in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen divergierend verläuft.
[0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der mit dem Stopfen verbundene Stopfen-Schaft
mittels eines Kühlmediums kühlbar ist und das Kühlmedium dem Stopfen über den Stopfen-Schaft
zuführbar ist. Durch diese Maßnahme wird gewährleistet, dass der Stopfen-Schaft keine
hitzebedingten Schäden erleidet und das Kühlmedium in konstruktiver und baulicher
Hinsicht auf einfache Weise dem Stopfen zugeführt wird. Dabei kann der Stopfen und/oder
Stopfen-Schaft nur einwegig kühlbar ausgebildet sein, so dass das Kühlmedium nach
dessen Hindurchführung durch Schaft und/oder Stopfen aus diesem austritt und in den
vorbeiströmenden Abgasstrom eintritt. Diese Ausbildung ergibt eine konstruktiv und
baulich einfache Lösung, wobei das in den Abgasstrom eintretende Kühlmedium den heißen
Abgasstrom weiter abkühlt und gleichzeitig entsorgt ist.
[0013] Um Überhitzungen und Korrosionen am Bypassrohr-Auslassende zu vermeiden ist das konische
Auslassende des Bypassrohres vorteilhafterweise an seiner Innenseite mit einer Ausmauerung
versehen. In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Bypassrohr gegenüber den Wärmeübertragungsrohren
einen größeren Innendurchmesser auf, um gegebenenfalls eine entsprechend hohe Abgasmenge
bypassen zu können.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die das Kühlmedium
durch den Stopfen und/oder den Schaft führende Leiteinrichtung der Außenwand des Stopfens
und/oder des Stopfen-Schaftes angepasst ist, so dass zwischen Außenwand und Leiteinrichtung
ein Spalt entsteht, durch den das Kühlmedium leitbar ist.
[0015] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung und der
Beschreibung näher erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Abhitzekessel,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch das Bypassrohr-Auslassende eines Abhitzekessels, dessen Abgasaustrittstemperatur
mittels eines am Bypassrohr-Auslassende angeordneten Stopfens geregelt ist,
- Fig. 3
- wie Figur 2, jedoch alternative Ausführung des Stopfens,
- Fig. 4
- wie Figur 2, jedoch alternative Ausführung des Stopfens,
- Fig. 5
- wie Figur 2, jedoch alternative Ausführung des Stopfens.
[0017] Figur 1 zeigt einen Abhitzekessel 1 schematisch dargestellt im Längsschnitt. Derartige
Abhitzekessel 1 werden für unterschiedlichste chemische und petrochemische Prozesse
benötigt. Der Abhitzekessel 1 weist einen Außenmantel 2 auf, der eine Vielzahl von
Wärmeübertragungsrohren 3 und ein zentrisch angeordnetes Bypassrohr 4 umhüllt, wobei
die Rohre 3, 4 an deren Einlass- sowie Auslassenden 5, 6 von Rohrendplatten 28 eingefasst
werden, so dass innerhalb des Mantels 2 sowie der Endplatten 28 ein Hohlraum zur Durchleitung
eines Kühlmediums 31 zur Abkühlung des heißen Abgasstromes 27 gebildet ist. Das Bypassrohr
4, das bevorzugt einen größeren Durchmesser aufweist als die Wärmeübertragungsrohre
3, kann über seine Länge teilweise oder ganz wärmeisoliert sein, um über das Bypassrohr
4 gegebenenfalls heißes Abgas 27 ohne wesentliche Wärmeabgabe an das Kühlmedium 31
durch den Abhitzekessel 1 strömen zu lassen. In Durchströmungsrichtung des Abgases
27 gesehen, d.h. parallel zur Längsachse des Abhitzekessels 1, ist stromaufwärts der
Einlassenden 5 der Rohre 3, 4 eine Einrichtung 8 zum Einleiten des heißen Abgasstromes
27 sowie stromabwärts der Auslassenden 6 der Rohre 3, 4 eine Einrichtung 10 zum Ableiten
des gekühlten Abgasstromes 27 vorgesehen, wobei die jeweiligen Einrichtungen 8, 10
wenigstens eine Gaseintritts- bzw. eine Gasaustrittskammer 29, 30 aufweisen. Mantelseitig
weist der Abhitzekessel 1 Einrichtungen 7 zum Einleiten eines Kühlmediums 31, vorzugsweise
Wasser, sowie Einrichtungen 9 zum Ableiten des Kühlmediums 31, vorzugsweise Wasser/Dampf
auf. Innerhalb des Mantelbereiches, d.h. im Bereich der Wärmeübertragungsrohre 3,
findet zwischen dem durch die Wärmeübertragungsrohre 3 geleiteten Abgas 27 und dem
eingeführten Wasser bzw. Kühlmedium 31 ein indirekter Wärmeaustausch statt, wobei
das heiße Abgas 27 Wärme an das Kühlmedium 31 abgibt.
[0018] Am Auslassende 6 des Bypassrohres 4 greift ein von einer Regeleinrichtung 11 axial
verstellbarer Stopfen 12 ein. Die Regeleinrichtung 11 umfasst einen außerhalb des
Abhitzekessels 1 angeordneten Antrieb 17, der den Stopfen 12 mittels des mit dem Stopfen
12 verbundenen Stopfenschaftes 16 axial verstellt. Zwecks gasseitiger Abdichtung wird
der Durchtritt des Stopfenschaftes 16 durch die Wand der Gasaustrittskammer 30 mit
einer Buchse 18 abgedichtet. Mittels der Regeleinrichtung 11 kann der Stopfen 12 am
Auslassende 6 des Bypassrohres 4 derart justiert werden, dass eine gewünschte Temperatur
bzw. ein gewünschter Temperaturbereich des Abgases 27 am Austritt aus dem Abhitzekessel
1 gehalten bzw. aufrechterhalten wird. Dies ist immer dann erforderlich, wenn sich
durch Verschmutzung der Innenwände der Wärmeübertragungsrohre 3 der Wärmeübergangskoeffizient
verschlechtert und sich infolgedessen die Abgastemperatur am Austritt erhöht. In diesem
Fall wird mittels des Bypassrohres 4 und des an dessen Auslassende 6 befindlichen
Regelstopfens 12 eingegriffen und durch Verminderung bzw. Erhöhung des Abgasmengenstromes
durch das Bypassrohr 4 auf die Abgasaustrittstemperatur des Abhitzekessels 1 eingewirkt.
Durch die axiale Verschiebung des Stopfens 12 geht auch eine Veränderung der Gasgeschwindigkeit
innerhalb des Bereiches Auslassende 6 und Stopfen 12 einher.
[0019] Da am Auslassende 6 des Bypassrohres 4 neben sehr hohen Gasaustrittsgeschwindigkeiten
des Abgasstromes auch Gassträhnen auftreten, die an den Wänden der Gasaustrittskammer
30 Hotspots verursachen, ist das Auslassende 6 des Bypassrohres 4 zur Vermeidung der
Gassträhnen erfindungsgemäß in Strömungsrichtung des Abgasstromes 27 gesehen konusförmig
erweitert ausgebildet. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme ist der Stopfen 12 erfindungsgemäß
durch ein Kühlmedium 32 kühlbar ausgebildet und er ragt in das konusförmig erweiterte
Auslassende 6 des Bypassrohres 4 hinein, wobei der von der Innenkontur 19 des Bypassrohr-Auslassendes
6 und Außenkontur 20 des Stopfens 12 gebildete kreisringförmige Gasdurchtrittsquerschnitt
22 sich innerhalb des Gasdurchtrittsbereiches 21 in Gasströmungsrichtung gesehen gleichförmig
oder ungleichförmig erweitert. Die Erweiterung des kreisringförmigen Gasdurchtrittquerschnittes
22 innerhalb des Gasdurchtrittbereiches 21 ist dabei unabhängig von der Lage des sich
in geöffnetem Zustand befindlichen Stopfens 12 gegeben bzw. vorhanden. Der einen Gasdurchtrittsquerschnitt
22 aufweisende Gasdurchtrittsbereich 21, der sich bezogen auf das Bypassrohr 4 in
axialer Richtung erstreckt und dessen Länge Ld von der Lage des Stopfens 12 innerhalb
des Auslassendes 6 des Bypassrohres 4 bestimmt wird, ist definiert als der Bereich
21, bei dem sich in axialer Richtung bzw. in Gasströmungsrichtung gesehen die Innenkontur
19 des Bypassrohr-Auslassendes 6 und die Außenkontur 20 des Stopfens 12 gemäß der
Figuren 2 bis 5 überlappen bzw. überschneiden. Der Stopfen 12 ist in obligatorischer
Weise koaxial zum Bypassrohr 4 bzw. dessen Auslassende 6 angeordnet. Das konische
Auslassende 6 des Bypassrohres 4 kann, wie in den Figuren 2 bis 5 dargestellt, an
seinem Innendurchmesser mit einer Ausmauerung 26 ausgebildet sein, um das Bypassrohr-Auslassende
6 vor hitzebedingter Korrosion sowie Erosion zu schützen.
[0020] Bei geschlossenem Bypassrohr 4 (nicht abgebildet) berührt der Rand der Kopfplatte
13 des Stopfens 12 den Konus des Bypassrohres 4 bzw. dessen Auslassende 6 und der
Stopfen 12 verschließt dabei vollständig den Gasdurchtrittsquerschnitt 22 des Bypassrohres
4 bzw. dessen Auslassende 6. Beim Öffnen des Bypassrohres 4 durch axiales Verschieben
des Stopfens 12 aus dem Bypassrohr 4 bzw. dessen Auslassende 6 heraus entsteht wie
in Figur 5 ersichtlich zwischen dem Rand der Kopfplatte 13 bzw. der Außenkontur 20
des Stopfens 12 und der konusförmigen Innenkontur 19 des Auslassendes 6 des Bypassrohres
4 ein Gasdurchtrittsquerschnitt 22, durch den das heiße Abgas mit einer hohen Geschwindigkeit
ausströmt. Die Außenkontur 20 des Stopfens 12 weist im Stopfenmittelteil 14 einen
konischen Bereich 24 auf, der der Konizität des konusförmigen Auslassendes 6 des Bypassrohres
4 entspricht. Durch die in Gasdurchströmungsrichtung gesehen konische Aufweitung von
Bypassrohr-Auslassende 6 und Stopfenmittelteil 14 erhöhen sich gleichzeitig querschnittseitig
deren radiale Abmessungen, was eine kontinuierliche Zunahme des Gasdurchtrittsquerschnittes
22 in Gasdurchströmungsrichtung gesehen ergibt. Dies ist gleichbedeutend mit einer
Diffusorwirkung - da größer werdender Querschnitt - im Gasdurchtrittsbereich 21 zwischen
Bypassrohr-Auslassende 6 und Stopfen 12. Damit wird erfindungsgemäß erreicht, dass
die hohe Gasgeschwindigkeit des durch den Gasdurchtrittsbereich 21 durchgeleiteten
Abgases 27 reduziert und entspannt wird. Dabei werden vorhandene Gassträhnen ebenfalls
entspannt und aufgelöst. Figur 4 zeigt eine weitere Variante eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Stopfens 12, dessen Stopfenmittelteil 14 konisch ausgebildet ist. In
Gasdurchströmungsrichtung gesehen entspricht hierbei der konische Bereich 24 des stromaufwärtigen
Stopfenmittelteiles 14 dem Konus des Bypassrohr-Auslassendes 6 und der konische Bereich
25 des stromabwärtigen Stopfenmittelteiles 14 weicht vom Konus des Bypassrohr-Auslassendes
6 ab, wobei die Konizität des Bereiches 25 gegenüber der Konizität des Auslassendes
6 des Bypassrohres 4 in Gasströmungsrichtung gesehen divergierend verläuft. Bei dieser
Ausbildung wird der Gasdurchtrittsquerschnitt 22 innerhalb des Gasdurchtrittbereiches
21 ungleichförmig erweitert, da der Querschnitt 22 sich im konischen Bereich 25 stärker
erweitert als im konischen Bereich 24 und somit die Diffusorwirkung im konischen Bereich
25 verstärkt wird und die Abgasgeschwindigkeit innerhalb des Gasdurchtrittbereiches
21 noch stärker entspannt werden kann. Alternativ zu der Ausbildung gemäß der Figur
4 kann der konische Bereich 25 des Stopfenmittelteiles 23 stromaufwärts gegenüber
dem konischen Bereich 24 des Stopfenmittelteiles 23 angeordnet sein. Die Gasdurchtrittsquerschnitte
22 innerhalb der Gasdurchtrittsbereiche 21 gemäß den Figuren 2, 3 und 5 weisen gleichförmige
Erweiterungen auf.
[0021] Eine weitere Variante eines erfindungsgemäß ausgebildeten Stopfens 12 zeigt Figur
2 auf, bei der der Stopfenmittelteil 14 einen zylindrischen Bereich 23 aufweist. Diese
Variante zeichnet sich durch eine hohe Diffusorwirkung innerhalb des Gasdurchtrittbereiches
21 aus, da wegen des in Gasströmungsrichtung gesehen stark zunehmenden Gasdurchtrittsquerschnittes
22 die Gasgeschwindigkeit stark herabgesetzt werden kann.
[0022] Eventuell am Austritt aus dem Auslassende 6 des Bypassrohres 4 restlich vorhandene
Gassträhnen im heißen Abgasstrom können durch eine Umlenkung dieses Gasstromes um
etwa 90° und durch die im wesentlichen rechtwinklige Einleitung in den aus den Auslassenden
6 der Wärmeübertragungsrohre 3 austretenden abgekühlten Abgasstrom aufgelöst werden.
Die Umlenkung erfolgt mittels einer in Gasdurchströmungsrichtung gesehen am stromabwärtigen
Ende des Stopfens 12 angeordneten Stopfen-Tellerplatte 15. Diese bewirkt, dass der
zwischen Bypassrohr-Auslassende 6 und Stopfen 12 austretende und gegen die Tellerplatte
15 gerichtete Abgasstrom von dieser um etwa 90° in radialer Richtung abgelenkt wird.
Durch das Einleiten des heißen Abgases aus dem Bypassrohr 4 in das aus den Auslassenden
6 der Wärmeübertragungsrohre 3 austretende abgekühlte Abgas kommt eine intensive Durchmischung
von kalten und heißen Abgasen zustande und eventuell vorhandene Gassträhnen werden
dabei aufgelöst. Die Stopfen-Tellerplatte 15 weist gemäß der Figuren 2, 3 und 4 einen
Außendurchmesser Dt auf, der vorzugsweise wenigstens dem 1,5-fachen des Außendurchmessers
Dk der Stopfen-Kopfplatte 13 entspricht.
[0023] Neben dem Stopfen 12 wird vorzugsweise auch der mit dem Stopfen 12 verbundene Stopfen-Schaft
16 durch ein Kühlmedium bzw. Fluid 32, in der Regel Wasser, gekühlt, wobei das dem
Stopfen 12 zugeführte Kühlmedium 32 zuerst durch den Schaft 16 geleitet wird und nach
Durchströmen des Stopfens 12 wieder durch den Schaft 16 ausgeleitet wird entsprechend
der in Figur 2 angegebenen Pfeile. Mittels einer Leiteinrichtung 33 kann das Kühlmedium
32 beispielsweise wie in Figur 2 dargestellt zentrisch, d.h. innerhalb der Leiteinrichtung
33, zugeführt, innerhalb des Stopfens 12 umgelenkt und anschließend in einem von der
Leiteinrichtung 33 und der Außenwandung des Schaftes 16 gebildeten konzentrischen
Ringquerschnitt wieder über den Schaft 16 abgeführt werden.
[0024] Figur 3 zeigt eine einwegige Kühlung von Stopfen 12 und Stopfen-Schaft 16 durch ein
Kühlmedium 32 auf, wobei einwegig besagt, dass das Kühlmedium 32 zwar innerhalb des
Schaftes 16 dem Stopfen 12 zugeführt, jedoch nicht mehr über den Schaft 16 abgeführt
wird. Die Abführung geschieht durch den Austritt des Kühlmediums 32 beispielsweise
an einer Öffnung 34 der Kopfplatte 13 des Stopfens 12, wobei das Kühlmedium 32 dabei
in den vorbeiströmenden Abgasstrom 27 eingeleitet wird. Die das Kühlmedium 32 durch
den Stopfen 12 und den Schaft 16 führende Leiteinrichtung 33 kann der Außenkontur
20 des Stopfens 12 bzw. der Außenwand des Schaftes 16 angepasst sein, so dass zwischen
Außenwand und Leiteinrichtung 33 ein Spalt entsteht, durch den das Kühlmedium 32,
in der Regel Wasser, strömen kann.
Bezugszeichenliste:
[0025]
- 1
- Abhitzekessel
- 2
- Mantel bzw. Außenmantel
- 3
- Wärmeübertragungsrohr
- 4
- Bypassrohr
- 5
- Einlassende der Rohre 3, 4
- 6
- Auslassende der Rohre 3, 4
- 7
- Einrichtung zum Einleiten von Wasser
- 8
- Einrichtung zum Einleiten eines heißen Abgasstromes
- 9
- Einrichtung zum Ableiten von Wasser/Dampf
- 10
- Einrichtung zum Ableiten des gekühlten Abgasstromes
- 11
- Regeleinrichtung
- 12
- Stopfen
- 13
- Stopfen-Kopfplatte
- 14
- Stopfen-Mittelteil
- 15
- Stopfen-Tellerplatte
- 16
- Stopfen-Schaft
- 17
- Antrieb der Regeleinrichtung
- 18
- Buchse
- 19
- Innenkontur Auslassende des Bypassrohres
- 20
- Außenkontur Stopfen
- 21
- Gasdurchtrittsbereich zwischen Auslassende Bypassrohr und Stopfen
- 22
- Gasdurchtrittsquerschnitt
- 23
- Zylindrischer Bereich am Stopfen-Mittelteil
- 24
- Konischer Bereich am Stopfen-Mittelteil
- 25
- Konischer Bereich am Stopfen-Mittelteil
- 26
- Ausmauerung
- 27
- Abgas
- 28
- Rohrendplatte
- 29
- Gaseintrittskammer
- 30
- Gasaustrittskammer
- 31
- Kühlmedium im Abhitzekessel
- 32
- Kühlmedium im Stopfen/Schaft
- 33
- Leiteinrichtung
- 34
- Öffnung
1. Abhitzekessel, der innerhalb eines zylindrischen Mantels ( 2 ) eine Vielzahl von Wärmeübertragungsrohren
( 3 ) und ein zentrisch angeordnetes Bypassrohr ( 4 ) umfasst, die jeweils ein Einlassende
( 5 ) und ein Auslassende ( 6 ) aufweisen;
der eine Einrichtung ( 7 ) umfasst, die mit dem Mantel ( 2 ) befestigt ist, zum Einleiten
von Wasser ( 31 ) auf der Mantelseite der Rohre ( 3, 4 ),
der eine Einrichtung ( 8 ) zum Einleiten eines heißen Abgasstromes ( 27 ) in das Einlassende
( 5 ) der Rohre ( 3, 4 ) und Hindurchleiten des Abgasstromes ( 27 ) durch die Rohre
( 3, 4 ) in indirektem Wärmeaustausch mit dem Wasser ( 31 ) auf der Mantelseite der
Rohre umfasst, um Dampf zu erzeugen und um den eingeleiteten Abgasstrom ( 27 ) zu
kühlen,
der eine Einrichtung ( 9 ) zum Ableiten von erzeugtem Wasser/Dampf ( 31 ) und eine
Einrichtung ( 10 ) zum Ableiten des gekühlten Abgasstromes ( 27 ) umfasst,
der eine Regeleinrichtung ( 11 ) umfasst, um die Abhitzekessel-Gasaustrittstemperatur
in einem bestimmten Temperaturbereich zu halten, wobei durch einen am Auslassende
( 6 ) des Bypassrohres ( 4 ) angeordneten und mittels der Regeleinrichtung ( 11 )
axial verstellbaren Stopfens ( 12 ) die Gasdurchtrittsgeschwindigkeit und -menge im
Bypassrohr ( 4 ) regelbar ist,
wobei der Stopfen ( 12 ) durch ein Kühlmedium ( 32 ) kühlbar ist und in das in Strömungsrichtung
des Abgasstromes ( 27 ) gesehen konusförmig erweiterte Auslassende ( 6 ) des Bypassrohres
( 4 ) hineinragt und der Gasdurchtrittsquerschnitt ( 22 ) sich innerhalb des von der
Innenkontur ( 19 ) des Auslassendes ( 6 ) und der Außenkontur ( 20 ) des Stopfens
( 12 ) gegenseitig überlappten Gasdurchtrittsbereiches ( 21 ) und unabhängig von der
Lage des geöffneten Stopfens ( 12 ) in Strömungsrichtung des Abgasstromes ( 27 ) gesehen
gleichförmig oder ungleichförmig erweitert.
2. Abhitzekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfen ( 12 ) in Strömungsrichtung des Abgasstromes ( 27 ) gesehen an seinem
stromabwärts gelegenen Ende mit einer Tellerplatte ( 15 ) ausgebildet ist zur Ablenkung
des Abgasstromes ( 27 ) am Stopfen ( 12 ) in eine weitestgehend radiale Richtung.
3. Abhitzekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur ( 20 ) des Stopfenmittelteiles ( 14 ) über dessen Längserstreckung
zumindest teilweise einen zylindrischen Bereich ( 23 ) aufweist.
4. Abhitzekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur ( 20 ) des Stopfenmittelteiles ( 14 ) über dessen Längserstreckung
zumindest teilweise einen konischen Bereich ( 24, 25 ) aufweist.
5. Abhitzekessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konizität des konischen Bereiches ( 24 ) des Stopfenmittelteiles ( 14 ) der Konizität
des konusförmigen Auslassendes ( 6 ) des Bypassrohres ( 4 ) entspricht.
6. Abhitzekessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konizität zumindest eines Bereiches ( 25 ) des konischen Stopfenmittelteiles
( 14 ) gegenüber der Konizität des konusförmigen Auslassendes ( 6 ) des Bypassrohres
( 4 ) abweicht, wobei die Konizität dieses Bereiches ( 25 ) gegenüber der Konizität
des Auslassendes ( 6 ) des Bypassrohres ( 4 ) in Strömungsrichtung des Abgasstromes
( 27 ) gesehen divergierend verläuft.
7. Abhitzekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Stopfen ( 12 ) verbundene Stopfen-Schaft ( 16 ) mittels eines Kühlmediums
( 32 ) kühlbar ist und das Kühlmedium ( 32 ) dem Stopfen ( 12 ) durch den Stopfen-Schaft
( 16 ) zuführbar ist.
8. Abhitzekessel nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass Stopfen ( 12 ) und/oder Stopfen-Schaft ( 16 ) nur einwegig kühlbar ausgebildet sind
und das Kühlmedium ( 32 ) nach dessen Hindurchführung durch Schaft ( 16 ) und/oder
Stopfen (12) aus diesem austritt und in den Abgasstrom ( 27 ) eintritt.
9. Abhitzekessel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Durchmesser ( Dt ) der Stopfen-Tellerplatte ( 15 ) wenigstem dem 1,5-fachen
des äußeren Durchmesser ( Dk ) der Stopfen-Kopfplatte ( 13 ) entspricht.
10. Abhitzekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das konische Auslassende ( 6 ) des Bypassrohres ( 4 ) an seiner Innenseite mit einer
Ausmauerung ( 26 ) ausgebildet ist.
11. Abhitzekessel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bypassrohr ( 4 ) gegenüber den Wärmeübertragungsrohren ( 3 ) einen größeren Innendurchmesser
aufweist.
12. Abhitzekessel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die das Kühlmedium ( 32 ) durch den Stopfen ( 12 ) und/oder den Schaft ( 16 ) führende
Leiteinrichtung ( 33 ) der Außenwand des Stopfens ( 12 ) und/oder des Stopfen-Schaftes
( 16 ) angepasst ist, so dass zwischen Außenwand und Leiteinrichtung ( 33 ) ein Spalt
entsteht, durch den das Kühlmedium ( 32 ) leitbar ist.