[0001] Die Erfindung betrifft eine Beförderungsanlage und ein Verfahren zur Inbetriebnahme
einer Beförderungsanlage.
[0002] Beförderungsanlagen bestehen aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten.
Insbesondere zählen dazu ein Beförderungsmittel, beispielsweise eine Aufzugskabine
oder eine Rolltreppe. Weiterhin ist ein Antrieb für das Beförderungsmittel und eine
Anlagesteuerung vorgesehen. Optional sind Kommunikations- und Sicherheitskomponenten
angeordnet. Zur Steuerung der Beförderungsanlage wird in der Anlagensteuerung ein
Steuerprogramm ausgeführt. Die Anlagensteuerung verfügt über unterschiedliche Funktionen.
[0003] Bisher wurde bei einer Inbetriebnahme einer Beförderungsanlage das Steuerungsprogramm
einschließlich der erforderlichen Treiber und Funktionen anhand von Parametereinstellungen
aktiviert. Diese Parametereinstellungen werden in der Anlagensteuerung gespeichert.
Alternativ werden diese Parametereinstellungen bei der Konfiguration beim Hersteller
erstellt und in die Steuerung geladen. Es ist auch möglich, die Parameter manuell
an der Anlagensteuerung einzugeben, um somit das Steuerprogramm für die Anlagensteuerung
zu aktivieren und einzustellen.
[0004] Um den Entwicklungsaufwand für Steuerungsprogramme gering zu halten, ist es üblich,
ein Steuerungsprogramm für eine Art einer Beförderungsanlage zu verwenden. So wird
beispielsweise ein gemeinsames Steuerungsprogramm für verschiedene Aufzugsanlagensteuerungen
verwendet. Ein weiteres gemeinsames Steuerungsprogramm wird für verschiedene Rolltreppensteuerungen
verwendet. Aufzugsanlagen müssen viele unterschiedliche Funktionen aufweisen. Dabei
ist es in den einzelnen Anwendungsfällen nicht erforderlich, alle möglichen Funktionen
zu realisieren. Das Steuerungsprogramm ist jedoch dafür ausgelegt, auch eine Aufzugsanlage
steuern zu können, bei der alle möglichen Funktionen realisiert sind. Als Beispiel
für eine einfache Realisierung einer Beförderungsanlage kann man einen Lastenaufzug
anführen, der nur zwischen zwei Stockwerken bewegt wird. Der Steuerungsaufwand ist
in diesem Fall gering. Bei einem Personenaufzug in einem Hochhaus ist der Steuerungsaufwand
wesentlich höher. Ein derartiger Personenaufzug weist beispielsweise eine Aufzugs-Rufsteuerung
auf. Weiter sind Sicherheitsschaltungen erforderlich. Optional kann eine Klimatisierung
der Aufzugskabinen vorhanden sein.
[0005] Bisher war es so, dass ein gemeinsames Steuerprogramm für eine Beförderungsanlage
verwendet wurde, unabhängig davon, welche Funktionen in der Beförderungsanlage realisiert
waren oder nicht. Die Einstellung, welche Funktionen im Steuerprogramm für die individuelle
Beförderungsanlage benötigt werden, wurde, wie oben erwähnt, anhand von Parametern
festgelegt, die entweder beim Hersteller programmiert wurden oder manuell beim Inbetriebnehmen
der Beförderungsanlage eingegeben werden mussten.
[0006] Aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Anlagensteuerungstypen mit unterschiedlichen
Funktionen bei einer Beförderungsanlage ist es jedoch immens wichtig, dass der richtige
Anlagensteuerungstyp erkannt wird und die richtigen Funktionen für die jeweilige Beförderungsanlage
aktiviert werden. Derartige Anlagensteuerungstypen sind je nach Aufwand unterschiedlich
komplex ausgestaltet. Beispielsweise muss eine Anlagensteuerung für den oben erwähnten
Lastenaufzug nicht in der Lage sein, eine Klimaanlage zu steuern. Eine Anlagensteuerung
für den oben erwähnten Personenaufzug ist dagegen in ihrem Funktionsumfang wesentlich
komplexer.
[0007] Die verschiedenen Anlagensteuerungstypen können nur mit dem passenden Steuerungsprogramm
betrieben werden, wobei die große Anzahl der möglichen Funktionen zu Fehlkonfigurationen
führen kann, da es Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Funktionen im Steuerungsprogramm
und Komponenten einer Beförderungsanlage gibt. Das Vorhandensein von vielen Funktionen
im Steuerungsprogramm und vielen Parametern erfordert jedoch auch viele Regeln. Diese
stellen Fehlerquellen dar. Somit ist eine Beförderungsanlage, bei der nur wenige oder
keine Parametern eingestellt werden müssen, eine zuverlässigere Beförderungsanlage.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
die es ermöglichen, bei einer speziellen Komponentenkombination einer Beförderungsanlage
den Anlagensteuerungstyp zu erkennen und in Abhängigkeit vom Anlagensteuerungstyp
die richtigen Steuerungsfunktionen zu aktivieren, die mit dieser Komponentenkombination
korrespondieren. Steuerungsfunktionen, die für nicht installierte Komponentenkombination
geeignet sind, müssen deaktiviert bleiben.
[0009] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei einer Selbsterkennung der Komponenten
einer Beförderungsanlage die Fehlerquelle der manuellen Eingabe ausgeschlossen wird.
Somit ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung sicherer und weniger fehleranfällig. Außerdem
wird ein zusätzliches Risiko eines Hardwarekonflikts bei nicht aufeinander abgestimmte
Komponenten bei der installierten Komponentenkombination reduziert, wodurch das Sicherheitsrisiko
reduziert wird. Insbesondere im Bereich von Beförderungsanlagen, zu denen Aufzugsanlagen
und Rolltreppen gehören, sind Sicherheitsrisiken nicht akzeptabel.
[0011] Das Verfahren garantiert, dass nur die Steuerungsfunktionen des Steuerungsprogramms,
die für eine bestimmte Komponentenkombination vorgesehen sind, in der Anlagensteuerung
ausgeführt werden.
[0012] Steuerungsprogramme unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung. Einzelne Funktionen
von Beförderungsanlagen werden weiterentwickelt, wodurch es erforderlich ist, die
Steuerungsfunktionen im Steuerungsprogramm an die neuen Komponenten anzupassen und
ggf. auch die Treiber zur Ansteuerung der neuen Komponenten zu verändern. Hierbei
ist es enorm wichtig, dass bei einem Update eines Treibers in der Anlagensteuerung,
dieser Treiber auch nur dann in die Anlagensteuerung der Beförderungsanlage geladen
wird und von dieser ausgeführt wird, wenn dieser Treiber auch für die Anlagensteuerung
vorgesehen und getestet wurde.
[0013] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Komponenten der Beförderungsanlage Identifikationsnummern
aufweisen, die beim Aktivieren der Beförderungsanlage erkannt werden. Anhand der erkannten
Identifikationsnummern wird festgestellt, ob die erkannten Identifikationsnummern
zu einer zugelassenen Komponentenkombination gehören. Erst wenn die erkannten Identifikationsnummern
zu einer zugelassenen Komponentenkombination gehören, wird daraus geschlossen, welcher
Anlagensteuerungstyp vorliegt. Werden Identifikationsnummern erkannt, die zu keiner
zugelassenen Komponentenkombination gehören, wird die Inbetriebnahme der Beförderungsanlage
unterbrochen. Die zugelassenen Komponentenkombinationen sind Kombinationen der Komponenten,
für welche ein Anlagensteuerungstyp vorliegt, welcher in der Lage ist, diese Komponente
zu steuern. Tabellen können erstellt werden, welche für jeden Anlagensteuerungstyp
die zugelassenen Komponentenkombinationen auflisten und darstellen.
[0014] Nachdem erkannt wurde, welcher Anlagensteuerungstyp vorliegt, wird im Steuerungsprogramm
der erkannte Anlagensteuerungstyp eingestellt. In Abhängigkeit des erkannten Anlagensteuerungstyps
werden die verschiedenen Steuerungsfunktionen im Steuerungsprogramm aktiviert. Erst
danach erfolgt die Freigabe der Beförderungsanlage.
[0015] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nur die Treiber
für die Steuerungsfunktionen in die Anlagensteuerung geladen werden, die zuvor auch
als Steuerungsfunktionen aktiviert wurden. Dies stellt sicher, dass nur die richtigen
Treiber in die Anlagensteuerung geladen werden.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
nach dem Einstellen des Anlagensteuerungstyps überprüft, ob die erkannte Komponentenkombination
mit den aktivierten Steuerungsfunktionen übereinstimmt. In dem Steuerungsprogramm
ist die Information enthalten, für welche Anlagensteuerungstypen das Steuerprogramm
mit den aktivierten Steuerfunktionen freigegeben ist. Die Beförderungsanlage wird
erst dann freigegeben, wenn die Komponentenkombinationen und die Steuerungsfunktionen
zulässig sind, d.h wenn die Komponentenkombinationen in der Lage sind, diese Steuerungsfunktionen
auszuführen. Tabellen können erstellt werden, welche für jeden Anlagensteuerungstyp
die zugelassenen Steuerungsfunktionen auflisten und darstellen.
[0017] In einem weiteren vorteilhaften Verfahren der Erfindung wird nach einem Freigeben
der Beförderungsanlage die Beförderungsanlage erneut aktiviert. Durch dieses erneute
Starten der Beförderungsanlage wird ein Laden der aktualisierten Treiber sichergestellt.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Beförderungsanlage eine
Aufzugsanlage. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die Beförderungsanlage
eine Rolltreppe.
[0019] Die Erfindung wird auch durch eine Beförderungsanlage mit mehreren Komponenten gelöst,
wobei wenigstens ein Beförderungsmittel einer Anlagensteuerung und ein Antrieb angeordnet
sind und die Anlagensteuerung einen vorherbestimmten Funktionsumfang aufweist, wobei
zum Betreiben der Beförderungsanlage ein für unterschiedliche Anlagensteuerungen geeignetes
Steuerungsprogramm in der Anlagensteuerung ausführbar ist, welches verschiedene Steuerungsfunktionen
enthält, wobei die Komponenten der Beförderungsanlage Identifikationsnummern aufweisen
und bei einer Aktivierung der Beförderungsanlage vorgesehen ist, die Identifikationsnummern
der aktivierten Komponenten zu erkennen und im Steuerungsprogramm eine Liste zum Überprüfen
enthalten ist, ob die erkannten Identifikationsnummern zu einer zugelassenen Komponentenkombination
gehören und ein Anlagensteuerungstyp in Abhängigkeit der erkannten Identifikationsnummern
im Steuerungsprogramm einstellbar ist und die im Steuerungsprogramm enthaltenen Steuerungsfunktionen
in Abhängigkeit des Anlagensteuerungstyps aktivierbar sind, wobei eine Überprüfung
vorgesehen ist, ob die erkannte Komponentenkombination mit den aktivierten Steuerungsfunktionen
übereinstimmt und die Beförderungsanlage freigebbar ist, wenn die Kombination und
die aktivierten Steuerungsfunktionen übereinstimmen.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in schematischer Weise in den Zeichnungen dargestellt sind. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau eines Steuerungsprogramms mit unterschiedlichen Steuerungsfunktionen
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Komponenten einer Anlagensteuerung gemäß der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 3
- ein Flussablaufdiagramm für die Inbetriebnahme einer Beförderungsanlage.
- Fig. 4
- Tabelle der relevanten Komponentenkombinationen für die Erkennung jedes Anlagensteuerungstyps.
[0021] Figur 1 zeigt den modularen Aufbau eines Steuerungsprogramms 11, bei dem unterschiedliche
Steuerungsfunktionen 12 bis 18 implementiert sind. Jede Steuerungsfunktion 12 bis
18 ist für eine bestimmte Funktion der Beförderungsanlage verantwortlich. Die Steuerungsfunktion
12 ist für die Ansteuerung von User-Interfaces in der Beförderungsanlage zuständig.
Die Steuerungsfunktion 13 dient dem Monitoring und der Ein- und Ausgabesteuerung von
Parametern und Betriebsgrößen an externe und interne Komponenten. Die Steuerungsfunktion
14 übernimmt die Funktion I/O Plug & Play, beispielerweise die Klimatisierung einer
oder mehrerer Aufzugskabinen. Die Steuerungsfunktion 15 steuert einen Chipkartenleser.
Die Steuerungsfunktion 16 übernimmt eine Untergruppensteuerung für Teile einer Aufzugsanlage.
Die Steuerungsfunktion 17 dient der Zuführung von Informationen eines Aufzugsschachts,
die beispielsweise mittels Sensoren aufgenommen werden. Die Steuerungsfunktion 18
steuert die Abstandskontrolle zwischen Kabine und Schacht. Eine andere wichtige Steuerungsfunktion
ist zum Beispiel die Steuerung des Sicherheitskreises.
[0022] In den einzelnen Modulen oder Steuerfunktionen 12-18 sind verschiedene Anlagensteuerungstypen
dargestellt. Es ist erkennbar, dass für die unterschiedlichen Anlagensteuerungstypen
TXR5, TX-GC, MX-GC, MX-GC2, TX GC2_EUAP, TX GC2_NA und GX-GC verschiedene Einstellungen
für die Steuerungsfunktionen 12-18 im Steuerungsprogramm 11 erforderlich sind. So
ist beispielsweise in der Steuerungsfunktion 14, die für die Klimatisierung der Beförderungsanlage
zuständig ist, erkennbar, dass für eine Steuerung TXR5 keine Klimatisierung vorgesehen
ist. Bei einem anderen Anlagensteuerungstyp, beispielsweise MX-GC 2, ist eine Klimatisierung
pro Aufzugskabine vorgesehen. Bei einem weiteren Anlagensteuerungstyp GX-GC ist eine
Gruppenklimatisierung mehrerer Aufzugskabinen vorgesehen. Ebenso ist es bei der Steuerungsfunktion
15 für den Chipkartenleser erkennbar, dass für verschiedene Anlagensteuerungstypen
verschiedene Chipkartenlesegeräte eingesetzt werden. So ist es beispielsweise bei
der Steuerung TX-GC erkennbar, dass kein Chipkartenleser erforderlich ist. Für die
Anlagensteuerung MX-GC sind besondere Einstellungen für den Chipkartenleser erforderlich.
Es ist leicht erkennbar, dass durch die Vielzahl der unterschiedlichen Anlagensteuerungstypen
bei der Aktivierung der einzelnen Steuerungsfunktionen 12-18 oder auch der Steuerungsmodule
große Sorgfalt walten muss, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
[0023] Figur 2 zeigt in einer schematischen Darstellung die verschiedenen Komponenten einer
Anlagensteuerung 20. Die Module 21-23 sind Kommunikationsmodule der Anlagensteuerung.
Die Anlagensteuerung 20 enthält einen Mikroprozessor 24, der über eine I
2C-Funktionalität 28 verfügt. Über diesen I
2C-Bus werden Identifikationsnummern 29 an den einzelnen Komponenten 21-27 ausgelesen,
die in EEPROM-Speichermodulen der einzelnen Komponenten 21 bis 27 gespeichert sind.
Die Identifikationsnummern 29 sind durch Adressstellen A0 bis A2 gekennzeichnet. Durch
das Bereitstellen von 3 Bits lassen sich ausreichend viele unterschiedliche Identifikationsnummern
bereitstellen. Die Figur 2 zeigt den Aufbau einer TX-GC Anlagensteuerung.
[0024] Eine Komponente 25 dient der Sicherheitskreiszuführung 25. Eine weitere Komponente
26 dient der Sicherheitssteuerung 26. Weiter ist eine Bremssteuerung 27 vorgesehen.
[0025] Ein in Figur 3 dargestelltes Flussablaufdiagramm zeigt den Ablauf eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. In Schritt S30 wird das Verfahren zur Inbetriebnahme einer Beförderungsanlage
gestartet. Nachdem die Anlage aktiviert wurde, werden die Komponenten der Anlage in
Schritt S31 erkannt, indem die gespeicherten Identifikationsnummern 29 der installierten
Komponenten 21-27 durch den Mikroprozessor 24 über den I
2C-Bus gelesen werden. In Schritt S32 wird überprüft, ob die erkannte Komponentenkombination
eine gültige Komponentenkombination darstellt.
[0026] Die zugelassenen oder gültigen Komponentenkombinationen sind Kombinationen der Komponenten,
für welche ein Anlagensteuerungstyp vorliegt, welcher in der Lage ist, diese Komponente
zu steuern. Eine Tabelle ist in der Steuerungssoftware gespeichert, welche für jeden
Anlagensteuerungstyp die zugelassenen Komponentenkombinationen auflistet und darstellt.
Die Steuerungssoftware kann somit erkennen, ob die detektierte Komponentenkombination
gültig und zugelassen ist.
[0027] Eine solche Tabelle ist ähnlich wie die in Fig. 4 dargestellte Tabelle, welche aber
nur die relevanten Komponentenkombinationen für die Erkennung jedes Anlagensteuerungstyps
aufzeigt. Wenn die Steuerungssoftware die in Fig. 4 aufgelisteten Komponentenkombinationen
detektiert, kann die Steuerungssoftware der Kombination einen bestimmten Anlagensteuerungstyp
zuordnen. Ein bestimmter Anlagensteuerungstyp kann aber noch viele andere zugelassene
und gültige Komponentenkombinationen steuern, welche in Fig. 4 nicht aufgeführt worden
sind.
[0028] Wenn es keine gültige Komponentenkombination darstellt, wird in Schritt S39, S41
eine Mitteilung an den Serviceingenieur über eine Anzeigevorrichtung ausgegeben. Liegt
eine gültige Komponentenkombination vor, wird in Schritt S33 überprüft, welches Steuerungsprogramm
in der Anlagensteuerung gespeichert ist. In einem weiteren Schritt S34 wird überprüft,
ob diese Software oder das Steuerungsprogramm für die individuell erkannte Komponentenkombination
freigegeben ist. Ist es das falsche Steuerungsprogramm, wird in den Schritten S40,
S41 eine Mitteilung über eine Anzeigenvorrichtung ausgegeben. Ist das Steuerungsprogramm
für diese Komponentenkombination freigegeben, werden die Komponenten der Aufzugsanlage
in Schritt S35 aktualisiert, soweit dies erforderlich ist. Danach wird in Schritt
S36 die Beförderungsanlage erneut gestartet, um ein ordnungsgemäßes Starten aller
Steuerungsfunktionen, Treiber und Komponenten zu ermöglichen. In Schritt S37 ist die
Beförderungsanlage für den Einsatz bereit. Mit Schritt S38 wird das Programm zur Inbetriebnahme
beendet
[0029] Somit werden eine Beförderungsanlage und ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Beförderungsanlage
bereitgestellt, bei denen sichergestellt ist, das nur das Steuerprogramm auf der Anlagensteuerung
ausgeführt wird, das auch für den Anlagensteuerungstyp freigegeben ist. Weiter kann
somit ein gemeinsames Steuerprogramm für verschiedene Anlagensteuerungstypen verwendet
werden, wobei dann verschiedene Entwicklungsversionen des Steuerprogramms nur für
bestimmte Anlagensteuerungstypen getestet und freigegeben sind. Somit existiert für
eine Vielzahl von unterschiedlichen Anlagensteuerungstypen nur ein einziges Steuerprogramm,
welches zentral weiterentwickelt werden kann, wodurch die Fehlersuche im Steuerprogramm
vereinfacht werden kann und neue Steuerfunktionen für alle Anlagensteuerungstypen
entwickelt werden können. Durch das Verwenden von Versionsoder Generationsnummern
für das Steuerprogramm und die Steuerfunktionen kann einfach und automatisch bei der
Inbetriebnahme festgestellt werden, ob die Generation eines Steuerprogramms für einen
Anlagensteuerungstyp verwendet werden kann, da das Steuerungsprogramm die Information
enthält, auf welchen Anlagensteuerungstypen es ausgeführt werden darf.
[0030] Es wird somit ausgeschlossen, dass Steuerfunktionen im Steuerprogramm für nicht installierte
Komponenten aktiviert werden. Weiter wird es verhindert, dass ungetestete oder ungewollte
Steuerfunktionen bei einem nicht zulässigen Anlagensteuerungstyp verfügbar sind, wodurch
ein Sicherheitsrisiko entstehen würde. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt sicher,
dass die Überprüfung, welcher Anlagensteuerungstyp in der Beförderungsanlage eingebaut
ist, ausschließlich anhand der installierten Komponenten ermittelt wird. Es ist keine
Interaktion durch einen Serviceingenieur erforderlich.
1. Verfahren zum Aufstarten einer Beförderungsanlage, die mehrere Komponenten (21-27)
umfasst, wobei wenigstens ein Beförderungsmittel, eine Anlagensteuerung (20) und ein
Antrieb enthalten sind, wobei ein für unterschiedliche Anlagensteuerungen (20) geeignetes
Steuerungsprogramm (11) verschiedene Steuerungsfunktionen (12-18) enthält, wobei das
Steuerungsprogramm (11) zum Betrieb der Beförderungsanlage in der Anlagensteuerung
(20) ausgeführt wird, mit folgenden Schritten:
- Aktivieren der Beförderungsanlage (S30);
- Erkennen von Identifikationsnummern (29) von Komponenten (21-27) der Beförderungsanlage
(S31);
- Überprüfen, ob die erkannten Identifikationsnummern (29) zu einer zugelassenen Komponentenkombinationen
gehören (S32);
- Erkennen des Anlagensteuerungstyps (11);
- Aktivieren der verschiedenen Steuerungsfunktionen (12-18) im Steuerungsprogramm
(11) in Abhängigkeit des erkannten Anlagensteuerungstyps;
- Freigeben der Beförderungsanlage (S37).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Treiber für die Steuerungsfunktionen (12-18) in Abhängigkeit der aktivierten Steuerungsfunktionen
in die Anlagensteuerung (20) geladen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Erkennen (S32) des Anlagensteuerungstyps überprüft wird (S33), welches Steuerungsprogramm
in der Anlagensteuerung (20) gespeichert ist und ob das gespeicherte Steuerungsprogramm
für die erkannte Komponentenkombination gültig ist (S34), wobei die Beförderungsanlage
freigegeben wird (S37), wenn Komponentenkombinationen und Steuerungsfunktionen zulässig
sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Aktualisieren von Komponenten (21-27) oder Steuerungsfunktionen (12-18)
die Beförderungsanlage erneut aktiviert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beförderungsanlage eine Aufzugsanlage ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beförderungsanlage eine Rolltreppe ist.
7. Beförderungsanlage mit mehreren Komponenten (21-27), wobei wenigstens ein Beförderungsmittel,
eine Anlagensteuerung (20) und ein Antrieb angeordnet sind und die Anlagensteuerung
(20) einen vorherbestimmten Funktionsumfang aufweist, wobei zum Betreiben der Beförderungsanlage
ein für unterschiedliche Anlagensteuerungen geeignetes Steuerungsprogramm (11) in
der Anlagensteuerung (20) ausführbar ist, welches verschiedene Steuerungsfunktionen
(12-18) enthält, wobei die Komponenten (21-27) der Beförderungsanlage Identifikationsnummern
(29) aufweisen und bei einer Aktivierung der Beförderungsanlage vorgesehen ist, die
Identifikationsnummern (29) der aktivierten Komponenten (21-27) zu erkennen; und im
Steuerungsprogramm (11) eine Liste zum Überprüfen enthalten ist, ob die erkannten
Identifikationsnummern (29) zu einer zugelassenen Komponentenkombination gehören und
ein Anlagensteuerungstyp in Abhängigkeit der erkannten Identifikationsnummern (29)
im Steuerungsprogramm (11) einstellbar ist und die im Steuerungsprogramm enthaltenen
Steuerungsfunktionen in Abhängigkeit des Anlagensteuerungstyps aktivierbar sind; wobei
eine Überprüfung vorgesehen ist, ob die erkannte Komponentenkombination mit den aktivierten
Steuerungsfunktionen (12-18) übereinstimmt und die Beförderungsanlage freigebbar ist,
wenn die Komponentenkombination und die aktivierten Steuerungsfunktionen übereinstimmen.