Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung für elektrische Kocheinrichtungen.
Stand der Technik
[0002] Elektrische Kocheinrichtungen erzeugen ihrer Natur folgend eine erhebliche Heizleistung.
Solche Einrichtungen steuernde elektronischen Komponenten sind gegenüber hohen Betriebstemperaturen
empfindlich. Bei Komponenten mit Kondensatoren geht man einem geeigneten Bereich für
Dauerbetriebstemperaturen von zwischen 40 und 60 Grad Celsius aus. Speziell ausgelegte
Schaltungen können auch Temperaturen von 60 bis 85 Grad Celsius, Kabel und Klemmen
bis zu 180 Grad Celsius vertragen.
[0003] Neben der eigentlichen Heizleistung einer Kocheinrichtung erzeugen elektronische
Bauteile selber Wärme, die an die Umgebung abgegeben werden müssen. Aus Kostengründen
kommt dann beispielsweise Luftkühlung zum Einsatz, die erhebliche Luftströme benötigt.
[0004] Die Zufuhr der Kühlluft wird bevorzugt über Elemente im Unterbau einer Herdanlage
sichergestellt wie: über den Sockelvorsprung, indirekt einsehbar im Deckenbereich
eines Abstellfaches oder sichtbar in einer Frontblende.
[0005] Im Stand der Technik ist eine solche Belüftungsvorrichtung aus der
EP 0 889 672 bekannt. Diese Vorrichtung setzt einen aber setzt einen Ventilator ein, der die elektrischen
Komponenten anbläst. Die einstellbare Wirkungsstärke des Ventilators wird von gemessenen
Parametern abhängig gemacht, ohne das ein Eingriff des Benutzers notwendig ist.
[0006] Diese Vorgehensweise führt durch die dabei benutzte Küchenluft aus der Umgebung zu
Problemen, da Öl- und Fettablagerungen, die sich auf den zu kühlenden Bauteilen ergeben
können, kaum noch zu entfernen sind und Funktionsstörungen mit sich bringen können.
[0007] Ein anderes Problem ist das bei kalten Geräten auftretende Kondenswasser. Die
JP 2003/021337 hat sich zur Aufgabe gesetzt, eventuell auftretende Feuchtigkeit in Gestalt von Kondenswasser
aus einer Kocheinrichtung zu entfernen, indem die Vorrichtung selbst beheizt wird.
[0008] Solche Vorrichtungen aus dem Stand der Technik bemühen sich, die Probleme, die sich
aus dem Betrieb von Kocheinrichtungen ergeben, zu beheben. Dabei gehen sie aber nicht
speziell auf die beengten Raumverhältnisse ein, die solche Massnahmen im Widerstreit
zu leistungsfähigen aber doch kompakten und zudem ergonomisch gestalteten Apparaten
setzt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung
die vorgenannten Probleme zu beheben und insbesondere auf einfache Art und Weise eine
Belüftungsvorrichtung für leistungsfähige Kocheinrichtungen, insbesondere für Kocheinrichtungen
im gewerblichen Bereich, anzugeben, die im Zusammenhang mit eng gepackten elektrischen
und elektronischen Komponenten effizient arbeitet.
[0010] Weiterhin ist es ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, die neben der
Gewährleistung von zulässigen Betriebstemperaturen der eingesetzten Elektronik das
Schaffen eines hohen Berührungs- und Wasserschutzes.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Dadurch kann insbesondere in Grossküchen der zur Verfügung stehende beschränkte Raum
optimal ausgenutzt werden, wobei die erfindungsgemässen Vorrichtungen im wesentlichen
wartungsfrei sind.
[0013] Das erfindungsgemässe Lüftungskonzept stellt die Funktionssicherheit von Leistungselektronik
wie Induktionsaggregate unabhängig von unmittelbar benachbarten im Betrieb heissen
Elementen wie einem Backofen sicher. Dies wird durch einen optimierten Strömungsverlauf
der Kühlluft in dem Installationsfach selber realisiert.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Seitenansicht einer Belüftungsvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit Kennzeichnung der verschiedenen Komponenten,
- Fig. 2
- zeigt dieselbe schematische Seitenansicht der Fig. 1 mit Kennzeichnung der verschiedenen
Lufträume,
- Fig. 3
- zeigt dieselbe schematische Seitenansicht der Belüftungsvorrichtung nach Fig. 1 mit
Kennzeichnung der verschiedenen Luftströme, und
- Fig. 4
- zeigt eine Druck-Luftraum-Grafik mit verschiedenen Betriebsdrücken innerhalb einer
Vorrichtung nach Fig. 1.
Ausführliche Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Belüftungsvorrichtung nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Kennzeichnung der verschiedenen Komponenten.
Die Belüftungsvorrichtung ist als ein vollständiges Installationsfach 1 ausgestaltet,
welches über in den Zeichnungen nicht dargestellte elektrische Steckverbindungen als
ganzes einsetzbar und austauschbar ist.
[0017] Das Installationsfach weist einen vorderen Deckel 11 und eine Rückwand 15 auf. Die
weiteren Wände des Installationsfaches gehören zu seinen tragenden Teilen und sind
insbesondere einschubfähig. Vorteilhafterweise kann der Deckel 11 aus seiner in den
Zeichnungen nicht dargestellten Lagerung ausgehängt werden, damit der Deckel 11 isoliert
gereinigt werden kann und um die einfache Zugänglichkeit zum Filter 12 zu gewährleisten.
Der parallel zum vorderen Deckel 11 angeordnete Filter 12 schliesst gegen unten mit
einem Leitblech 14 ab, welche den unteren Lufteinlassschlitz 18 gegenüber dem Deckel
11 begrenzt.
[0018] Vorteilhafterweise ist der Filter 12 aus Chromnickelstahl hergestellt und kann seinerseits
ausgehängt werden, um separat gereinigt zu werden. Es ist aber gleichzeitig ein Verbrauchsteil,
da er in einfacher Weise gegen einen neuen Filter ersetzt werden kann. Der Filter
12 schliesst den Raum zwischen dem oberen Deckel des Installationsfaches 10 und dem
Leitblech 14 vollständig ab.
[0019] Die Fig. 2 zeigt dieselbe schematische Seitenansicht der Fig. 1 mit Kennzeichnung
der verschiedenen Lufträume. So liegt zwischen dem vorderen Deckel 11 und dem Filter
12 der Frischluftraum. Zwischen dem Filter 12 und dem schematisch dargestellten Lüfter
13 liegt der Ansaugraum 22. Bei dem Lüfter 13 kann es sich um ein oder mehrere Lüfterelemente
aus beliebigen Ventilatortypen handeln. Wesentlich ist die Funktion des Ansaugens
von Luft über den Lufteinlassschlitz und die Räume 21 und 22 in den sich dann hinter
dem Lüfter 13 ergebenden Überdruckraum 23.
[0020] Dabei ist durch den hohen, vertikal orientierten Frischluftraum 21 hinter dem Deckel
12 gewährleistet, dass sich bei Reinigungsarbeiten ein effizienter Spritzschutz bildet.
[0021] Die Fig. 3 zeigt dieselbe schematische Seitenansicht des Installationsfaches 10 der
Belüftungsvorrichtung nach Fig. 1 mit Kennzeichnung der verschiedenen Luftströme.
Der Kühlluftstrom 31 tritt durch den Schlitz 18 von unten ein und wird bei ihrem Weg
zum Filter 12 von mitgerissenem Wasser und anderen Feststoffen aus der Luft getrennt,
wobei diese Feststoffe direkt nach unten herausfallen. Die Feinabscheidung findet
in dem Filterluftstrom 32 statt, da Schmutzpartikel im Filter 12 hängen bleiben. Damit
der Ansaugwiderstand für den oder die parallel oder seriell angeordneten Lüfterelemente
13 gering bleibt, wird mit einer grösseren Filterfläche gearbeitet, als der freie
Querschnitt der Lüfterelemente 13. Gleichzeitig wird hinter dem Filter 12 der Luftstrom
durch eine Vergrösserung des Querschnittes des Saugraumes 22 beruhigt. Entsprechende
optimale Ansaugbedingungen erhöhen den Druck entsprechend den Pfeilen 33 für die eindringende
Luft in die Induktionsaggregate 17 oder andere Heizelektroniken.
[0022] Die hier drei übereinander angeordneten Induktionsaggregate 17 sind elektronische
Schaltungen, beispielsweise mit gedruckten Schaltungen auf Leiterplatten, wobei Leistungskomponenten
Kühlkörper und/oder eigene Lüfterelemente aufweisen. Der Luftstrom 33, der in den
in ausser Einlass 33 und Auslass 34 geschlossenen Kästen strömt, wird an den Leistungskomponenten
vorbeigeführt, wobei dortige Lüfter einen intensiven Wärmeaustausch mit den Kühlkörpern
der Elektronik begünstigen.
[0023] Der in den Kästen der Induktionsaggregate 17 herrschende Überdruck und die Reduktion
des Auslasswiderstandes beim Ausblasen der Abluft entsprechend dem Pfeil 35 durch
erneute Vergrösserung des Querschnittes des Luftweges mit der Ausnutzung des natürlichen
Auftriebs der erwärmten Luft erhöht den Wirkungsgrad der Kühlung auf die Induktionsaggregate
17. Dabei kann der Auslass 35 durch einen Luftauslassschlitz 19 oder ein entsprechendes
Gitter gebildet sein.
[0024] Die Anordnung der verschiedenen Luftzonen wie die kompakte Anordnung mehrerer unterteilter
Induktionsaggregate 17 als fast geschlossene Einheiten, die nur über einen Einlass
33 und Auslass 34 verfügen, wird der benötigte Raum minimiert. Die in Kreisen angegebenen
Zahlen von 1 bis 7 sind schematisch dargestellte Messräume, in denen die entsprechenden
Druckverhältnisse festgestellt werden, wie sie dann in einer Darstellung nach Fig.
4 visualisiert werden können.
[0025] Die Fig. 4 zeigt eine Druck-Luftraum-Grafik mit verschiedenen Betriebsdrücken innerhalb
einer Vorrichtung nach Fig. 1. Dabei sind die Lufträume mit in Kreisen eingeschriebene
Zahlen angegeben. Vom Umgebungsdruck im Schlitz 18 fällt der Druck vor und hinter
dem Filter 12 ab, um nach dem Filter 13 stark anzusteigen. Durch den geringeren Querschnitt
in den Induktionsaggregaten 17 steigt er innerhalb von diesen nochmals an, um dann
gegenüber der Abluft 35 stetig abzusinken.
[0026] Mit einer Differenzmessung zwischen dem Druck in den Induktionsaggregaten 17 und
Umgebungsdruck in der Küche kann die Funktion des Filters 12 überprüft werden. Ist
- fehlerhafterweise - kein Filter 13 und/oder kein Deckel 12 eingesetzt, ist der Differenzdruck
zu gross. Ist der Filter 12 zu stark verschmutzt, sinkt der Differenzdruck unter einen
in der Steuerelektronik vorgegebenen Schwellwert, so dass eine Anzeige zur Aufforderung
der Filterreinigung und/oder Filterwechsels ausgegeben werden kann.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Installationsfach
- 11
- Deckel
- 12
- Filter
- 13
- Lüfter
- 14
- Leitblech
- 15
- Rückwand
- 16
- Trennwand
- 17
- Induktionsaggregat
- 18
- Lufteinlassschlitz
- 19
- Luftauslassschlitz
- 21
- Frischluftraum
- 22
- Saugraum
- 23
- Überdruckraum
- 24
- Abluftraum
- 31
- Kühlluftstrom
- 32
- Filterluftstrom
- 33
- eindringende Luft
- 34
- ausgelassene Luft
- 35
- Abluft
1. Belüftungsvorrichtung für elektrische Kocheinrichtungen, mit einem Lufteinlass (18)
und einem Luftauslass (35), wobei zwischen Lufteinlass (18) und Luftauslass (35) mindestens
einem Ventilationsmittel (13) angeordnet ist, um einen gerichteten Luftstrom (13,
32, 33, 34, 35) zu erzeugen, der an zu kühlenden elektrischen Komponenten (17) vorüberführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsvorrichtung über einen nach unten offenen vertikalen Ansaugschlitz
(18, 21) verfügt, dass auf der nach innen der Belüftungsvorrichtung gewandten Seite
des vertikalen Ansaugschlitzes (18, 31) ein über einen wesentlichen Teil der besagten
Höhe angeordnetes und den Durchgang begrenzendes Filterelement (12) angeordnet ist,
dass in Luftströmungsrichtung hinter dem Filterelement (12) das oder die Ventilationsmittel
(13) angeordnet sind, dass die zu kühlenden elektrischen Komponenten (17) im Raum
in Luftströmungsrichtung hinter dem den Ventilationsmitteln (13) angeordnet sind und
dass die Belüftungsvorrichtung in Luftströmungsrichtung hinter den zu kühlenden elektrischen
Komponenten (17) einen oder mehrere Auslässe aufweist, deren Querschnitt kleiner ist,
als der Querschnitt der Ventilationsmittel (13).
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugschlitz (18, 21) auf der von dem Filtermittel (12) abgewandten Seite von
einem entfernbaren vorderen Deckel (11) begrenzt ist.
3. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Deckel (11) und Filtermittel (12) im wesentlichen parallel angeordnet sind, und dass
das Filtermittel (12) nach Entfernung des Deckels (11) herausnehmbar ist.
4. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zu kühlenden elektrischen Komponenten (17) in mehreren länglichen Einschüben
vorliegen, die in dem Raum zwischen Ventilatormittel (13) und Auslass (34) angeordnet
sind, wobei die Einschübe über einen Einlass (33) verfügen und mit ihrem Auslass an
dem jeweils einem der besagten Auslässe (34) angeschlossen sind, wobei die Querschnitte
der Einlässe (33) aller Einschübe kleiner als der Querschnitt des Ventilatormittels
(13) ist.
5. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Auslässe (34) in einen im wesentlichen vertikal ausgerichteten Abluftschlitz
(24) münden, der über eine an dem oberen Ende des Abluftschlitzes (24) vorgesehene
Abluftöffnung (35) mit der Umgebung in Verbindung steht.