[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung von berichtigten aktuellen
Positionsdaten insbesondere zur Bestimmung von berichtigten aktuellen Fahrzeugpositionen,
bei welchem mit Hilfe von Positionsinformationen ausstrahlenden Einrichtungen, vorzugsweise
Satelliten, aktuelle Positionsdaten ermittelt und diese mit elektronisch hinterlegten
Geodaten, welche zumindest einen Teil des Straßennetzes eines geographischen Gebietes
umfassen, verglichen werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Mauterfassungssystem
umfassend mobile Detektionseinheiten (OBUs) zur Anordnung in einem Fahrzeug, wobei
jede mobile Detektionseinheit zumindest eine Lokalisierungseinheit zwecks Ermittlung
von aktuellen Positionsdaten mit Hilfe von Positionsinformationen ausstrahlenden Einrichtungen,
vorzugsweise Satelliten, aufweist sowie eine Prozessoreinheit, welche die ermittelten
aktuellen Positionsdaten mit in der mobilen Detektionseinheit gespeicherten Geodaten,
welche zumindest einen Teil des Straßennetzes eines geographischen Gebietes umfassen,
zwecks aktueller Positionsbestimmung eines Fahrzeuges vergleicht, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 13.
[0002] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine mobile Detektionseinheit für den Einsatz
in einem Mauterfassungssystem gemäß Anspruch 14.
[0003] Positionsbestimmungssysteme zur Lokalisierung von Fahrzeugen finden im allgemeinen
Verkehrsgeschehen bereits breite Anwendung. Insbesondere elektronische Mautsysteme
gewinnen aufgrund des stetig steigenden Verkehrsaufkommens immer größere Bedeutung,
um eine festgesetzte Gebühr für die Nutzung von Straßen, Brücken, Tunnels oder anderer
Infrastrukturbauwerke einzuheben.
[0004] Vor allem im Schwerverkehr findet zur Mautberechnung neben einer zugangsbezogenen
Mautverrechnung in Form einer zeitlich limitierten "Vignette" auch eine nutzungsabhängige
Mautverrechnung Anwendung, wobei der Mautbetrag von der tatsächlich erfolgten Streckennutzung
abhängig ist und anhand zurückgelegter Entfernungen, durchfahrener Abschnitte, Tunneldurchquerungen
oder auch zeitlicher Aufenthalte in bestimmten Zonen errechnet werden kann.
[0005] Die nutzungsabhängige Mautverrechnung kann im Sinne eines ungehinderten Verkehrsflusses
über satellitengestützte Positionsbestimmungssysteme erfolgen, sodass ein Anhalten
der Fahrzeuge an Mautstationen oder eine Bindung an vorgeschriebene Fahrstreifen entbehrlich
wird.
[0006] Bereits bekannte, nutzungsabhängige Mauterfassungssysteme arbeiten mit mobilen Detektionseinheiten,
sogenannten OBUs (On Board Units). Dabei handelt es sich um Geräte, die in ein Fahrzeug
eingebaut werden, um eine automatische Abrechnung von Mautgebühren innerhalb eines
Mauterfassungssystems anhand der vom Fahrzeug im Mauterfassungssystem zurückgelegten
Strecke zu ermöglichen, in dem sie die Grundlage zur Berechnung der Mautgebühren detektieren,
nämlich die zurückgelegte Wegstrecke bzw. die benutzten Streckenabschnitte. Die deutschen,
französischen, italienischen, österreichischen und spanischen Autobahnbetreiber, aber
auch zunehmend weitere Länder inner- und außerhalb Europas ziehen OBUs zur Detektierung
von zurückgelegten Wegstrecken bzw. befahrenen Streckenabschnitten heran. Die OBUs
können dabei käuflich erworben oder gemietet werden und sind mit einer für das jeweilige
Mauterfassungssystem eindeutigen Kennung versehen, die im Zuge des Ausgabeprozesses,
einer bestimmten natürlichen oder juristischen Person zugeordnet wird, um eine Verrechnung
der angefallenen Mautgebühren zu ermöglichen.
[0007] Prinzipiell ist der Einsatz von mobilen Detektionseinheiten in zwei unterschiedlichen
Mauterfassungssystemen üblich, nämlich einerseits in GNSS (Global Navigation Satellite
System) basierten Systemen und andererseits in Infrastruktur basierten Systemen.
[0008] GNSS basierte Systeme arbeiten in den meisten Fällen mittels dem unter dem Kürzel
GPS (Global Positioning System) bekannten Satellitenpositionsbestimmungssystem. Andere
Satellitenpositionsbestimmungssysteme sind ebenfalls nutzbar bzw. weitere bereits
in Planung. Die OBU kann mit Hilfe der von den Satelliten ausgestrahlten Signale eine
Positionsbestimmung vornehmen. Dadurch ist es möglich, den Weg, den die OBU innerhalb
eines Mauterfassungssystems zurücklegt, zu bestimmen.
[0009] Infrastruktur basierte Systeme arbeiten mit an den Straßen eingerichteten Infrastrukturelementen
wie beispielsweise Mautportalen zur Positionsbestimmung. Die OBU kann in diesem Fall
beispielsweise via Mikrowelle mit den Mautportalen kommunizieren, wobei anhand dieser
Kommunikation nachvollzogen werden kann, welche Streckenabschnitte von der OBU befahren
wurden. Es sind Infrastruktur basierte System bekannt, bei welchen die Lokalisierungseinheit
aktiv Signale an die Mautportale übermittelt und diese auf diese Art und Weise erhaltene
Positionsdaten an eine zentrale Recheneinheit bzw. einen zentralen Rechnerverbund
zwecks Mautgebührenberechnung übermitteln. Es sind aber auch Infrastruktur basierte
Systeme bekannt, bei welchen die Lokalisierungseinheit aufgrund der empfangenen Positionsinformationen
der Mautportale ein Guthaben, dass der mobilen Detektionseinheit beispielsweise über
eine Wertkarte mitgeteilt wurde, von der Wertkarte abbucht.
[0010] Für die vorliegende Erfindung interessieren vor allem die GNSS basierten Systeme.
Gegenüber Infrastruktur basierten Systemen haben sie den Vorteil, dass entlang des
zu bemautenden Streckennetzes eben keinerlei zusätzliche Infrastruktur geschaffen
werden muss, was die Kosten für die Errichtung und das Betreiben eines GNSS basierten
Mauterfassungssystems gegenüber einem Infrastruktur basierten Mauterfassungssystem
verringert.
[0011] Die bei GNSS basierten Systemen eingesetzten mobilen Detektionseinheiten sind zumindest
mit einer Lokalisierungseinheit sowie mit zumindest einer Sende/Empfangseinheit ausgestattet.
[0012] Die Lokalisierungseinheit dient der Ermittlung der aktuellen Positionsdaten der OBU
und somit des Fahrzeuges, in welchem die OBU angeordnet ist. Bei der Ermittlung können
unter bestimmten Umständen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, auch
noch zusätzlich am Fahrzeug detektierten Daten, wie beispielsweise Gyrodaten oder
Tachodaten herangezogen werden.
[0013] Die Sende/Empfangseinheit dient dazu, die OBU im Mauterfassungssystem anzumelden
und eine Datenverbindung zu einer zentralen Recheneinheit bzw. einem zentralen Rechnerverbund
herzustellen. Auf diese Art und Weise kann sich die OBU im System des Mautbetreibers
anmelden und jene Daten an die zentrale Recheneinheit bzw. den zentralen Rechnerverbund
übertragen, welche im Mauterfassungssystem für Be- bzw. Abrechnungen der Mautgebühren
erforderlich sind. Aktuell arbeiten diese Sende/Empfangseinheiten nach dem GSM Standard.
Prinzipiell sind jedoch auch andere Systeme, die zur drahtlosen Datenübertragung geeignet
sind, einsetzbar.
[0014] Bei GNSS basierten Systemen sind dabei generell zwei unterschiedliche Varianten der
Verarbeitung der mittels der Lokalisierungseinheit ermittelten aktuellen Positionsdaten
bekannt.
[0015] Bei einer ersten Variante werden die von der Lokalisierungseinheit ermittelten aktuellen
Positionsdaten direkt von der OBU ausgewertet, dh. diese werden direkt von der OBU
mit in der OBU gespeicherten Geodaten zwecks Mautobjekterkennung, verglichen. Die
OBU entscheidet in diesem Fall, ob mautpflichtige Strecken zurückgelegt wurden oder
nicht, dh. sie identifiziert jene Gebiete, Strecken oder Streckabschnitte, die mautpflichtig
sind und von der OBU bzw. dem entsprechenden Fahrzeug befahren wurden. Die daraus
sich ergebenden Daten können dann entweder direkt, aufbereitet, beispielsweise verschlüsselt
und/oder komprimiert, oder nicht aufbereitet, an die zentrale Recheneinheit bzw. den
zentralen Rechnerverbund zwecks Verknüpfung mit Tarifdaten und Rechnungslegung übermittelt
werden.
[0016] Alternativ dazu können gemäß der ersten Variante die aus der Mautobjekterkennung
hervorgehenden Daten gleich von der OBU mit entsprechenden Tarifdaten, die in diesem
Fall ebenfalls in der OBU gespeichert sind, verknüpft werden, um einen Mautbetrag
zu errechnen, der dann entweder über die Datenverbindung zur zentralen Recheneinheit
bzw. an den zentralen Rechnerverbund übermittelt wird, wo dann nur mehr die Rechnungslegung
als solches stattfindet oder aber von einer Wertkarte direkt an der OBU abgebucht
wird.
[0017] Unter Mautobjekterkennung versteht man im Falle von GNSS basierten Systemen den Vergleich
der von der Lokalisierungseinheit der mobilen Detektionseinheit ermittelten aktuellen
Positionsdaten mit im Mauterfassungssystem gespeicherten Geodaten und darin enthaltenen
Mautobjekten.
[0018] Geodaten beschreiben das zu bemautende geographische Gebiet und umfassen auch zumindest
einen Teil des Straßennetzes dieses geographischen Gebietes. Innerhalb der Geodaten
sind sogenannte Geoobjekte definiert, welche definierte Abschnitte, Positionen oder
Bereiche im geographischen Gebiet beschreiben. Beispielsweise handelt es sich bei
als Geoobjekte definierten Abschnitten um jene Strassen und/oder Gebiete für deren
Benützung Maut zu entrichten ist. In diesem Fall sind die Geoobjekte gleichzeitig
Mautobjekte. Aber auch andere Bereiche, beispielsweise Straßen, die nicht zu bemauten
sind, können als Geoobjekte definiert sein. Befinden sich die ermittelten aktuellen
Positionsdaten innerhalb zu bemautender Geoobjekte (Mautobjekte) bzw. wurde das Überschreiten
einer Grenze eines solchen Geoobjektes (Mautobjektes) detektiert, so ist für den innerhalb
des Geoobjektes (Mautobjektes) befindlichen Streckenabschnitt bzw. für den jenseits
der überschrittenen Grenze des Geoobjektes (Mautobjektes) befindlichen Streckenabschnitt
eine Mautgebühr zu entrichten, welche durch Verknüpfung mit entsprechenden Tarifdaten
ermittelt werden.
[0019] Diese Variante (dezentrales System) erfordert eine mit ausreichend Rechenleistung
und mit ausreichend Speicherplatz ausgestattete OBU, da einerseits sämtliche Geodaten
des mautpflichtigen Streckennetzes in der OBU gespeichert werden müssen und andererseits
die Berechnung, ob mautpflichtige Strecken befahren wurden, also die Mautobjekterkennung,
ebenfalls in der OBU stattfindet. Für den Fall, dass auch die Berechnung der fälligen
Mautgebühr in der OBU stattfindet, also die Verknüpfung der durch die Mautobjekterkennung
erhaltenen Daten mit Tarifdaten, ist zusätzliche Rechenleistung und zusätzlicher Speicherplatz
für die Tarifdaten erforderlich. Vorteilhaft bei einer solchen Ausführungsvariante
ist jedoch die Tatsache, dass lediglich die Daten aus der Mautobjekterkennung bzw.
die Mautgebührendaten an die zentralen Recheneinheit bzw. den zentralen Rechnerverbund
übertragen werden müssen. Eine Übertragung der von der Lokalisierungseinheit ermittelten
aktuellen Positionsdaten an die zentrale Recheneinheit bzw. den zentralen Rechnerverbund
ist nicht erforderlich. Änderungen der Geodaten bzw. der Tarifdaten jedoch, erfordern
die Aktualisierung derselben in jeder OBU über die Datenverbindung. Bei solchen Änderungen
kann der erforderliche Datentransfer jedoch relativ gering gehalten werden, in dem
nur jene Daten übertragen werden, welche einer Änderung unterworfen worden sind.
[0020] Die zweite Variante eines Mauterfassungssystems (zentrales System) sieht vor, dass
die von der Lokalisierungseinheit ermittelten aktuellen Positionsdaten, aufbereitet
oder unaufbereitet, in ihrer Gesamtheit über die Datenverbindung an die zentrale Recheneinheit
bzw. den zentralen Rechnerverbund übermittelt werden und die Auswertung (Mautobjekterkennung,
Verknüpfung mit Tarifdaten, Rechnungslegung) zentral vorgenommen wird. Dieses System
hat den Vorteil, dass Änderungen der Geodaten oder Tarifdaten sehr einfach in die
zentrale Recheneinheit bzw. den zentralen Rechnerverbund eingegeben werden können
und damit keine Aktualisierung jeder im Betrieb befindlichen OBU erforderlich ist.
Diese Variante weist jedoch den Nachteil auf, dass sehr viele aktuelle Positionsdaten,
an die zentrale Recheneinheit bzw. den zentralen Rechnerverbund übertragen werden
müssen.
[0021] Während bei Infrastruktur basierten Positionsbestimmungssystemen die mobilen Detektionseinheiten
beim Passieren von stationären Mautportalen mit diesen mittels DSRC (Dedicated Short
Range Communication) Schnittstelle auf Mikrowellenfunk-Basis kommunizieren können
und so eine eindeutige und exakte Positionsbestimmung der mobilen Detektionseinheit
möglich ist, ergibt sich bei satellitengesteuerten Positionsbestimmungssystemen das
Problem, dass die Lokalisierungseinheit zur einwandfreien Ermittlung der aktuellen
Positionsdaten stets auf einen ungestörten GNSS-Signalempfang angewiesen ist. Falls
dieser Signalempfang temporär gestört ist, wie z.B. in Tunneln oder ungewöhnlichen
topographischen Landschaftsstrukturen, kann eine exakte Lokalisierung des Fahrzeugs
bzw. der OBU nicht mehr gewährleistet werden.
[0022] Da der elliptische Bahnlauf der Satelliten von der auf sie einwirkenden Schwerkraft
beeinflusst wird und die Schwerkraft diversen schwer kalkulierbaren Faktoren unterliegt,
kommt es zu unregelmäßigen Abweichungen (Drift) der Satelliten von ihrer theoretisch
vorgesehenen Umlaufbahn. Zu diesen beeinflussenden Faktoren zählt die Tatsache, dass
die Erde abgeplattet und die Masse in ihrem Inneren nicht kugelsymmetrisch um ihr
Zentrum verteilt ist. Diese Gegebenheiten kombinieren sich darüber hinaus noch mit
relevanten Einflüssen von weiteren Himmelskörpern wie Sonne und Mond.
[0023] Indem die auf die Umlaufbahn wirkende Schwerkraft also einerseits periodischen und
andererseits unregelmäßigen Schwankungen unterliegt, bewegt sich der Satellit einmal
schneller, einmal langsamer oder einmal höher, einmal tiefer als es eine Vorausberechnung
ergeben würde. Die an sich geringen Abweichungen addieren sich zum Teil wegen der
großen Anzahl der Erdumläufe mitunter zu erheblichen Beträgen, sodass eine aktuell
berechnete Satellitenbahn schon nach geraumer Zeit wieder ungültig ist.
[0024] Im Falle von Satelliten, die zur Positionsbestimmung in GNSS-Systemen herangezogen
werden, bewirkt dies eine Ungenauigkeit in der Ermittlung der aktuellen Positionsdaten
der Lokalisierungseinheit und damit der mobilen Detektionseinheit.
[0025] Um diese Ungenauigkeit zu korrigieren, müssen auf der Erdoberfläche Kontrollstationen
mit exakt definierten Positionen vorgesehen sein, welche die Abweichung registrieren.
Im Falle des GPS-Systems sind hierzu fünf sogenannte Monitorstationen über den Globus
verteilt, welche die von den Satelliten gesendeten Signale empfangen und mit bestimmten
Sollvorgaben vergleichen. Diese Monitorstationen verfügen über eine Upload-Möglichkeit,
um wiederum Korrekturen an die jeweiligen Satelliten zu senden. Die aktualisierte
Information der genauen Position jedes einzelnen Satelliten wird von diesem selbst
in regelmäßigen Abständen, ca. einmal pro Stunde an alle Lokalisierungseinheiten gesendet,
sodass diese die Abweichung des Satelliten in ihrer Positionsberechnung berücksichtigen
können.
[0026] In der Praxis bedeutet dies jedoch, dass für kritische Anwendungen, wo eine sehr
exakte Ermittlung aktueller Positionsdaten erforderlich ist, bereits nach 30 Minuten
eine relevante Abweichung der GNSS-Signaldaten bzw. der daraus ermittelten Positionsdaten
zu verzeichnen ist und die Positionsbestimmung daher unzureichend ist.
[0027] In Mauterfassungssystemen bereiten diese Abweichungen an Stellen, wo parallele Straßen
mit geringem Abstand zueinander verlaufen und mehrere Zu- und Abfahrten besitzen,
z.B. indem Bundesstraßen parallel zur Autobahn verlaufen oder auch in längeren Unterführungen,
Schwierigkeiten und führen zu Problemen bei der Feststellung, ob mautpflichtige Strassen
befahren wurden oder nicht. Die Möglichkeit einer diesbezüglichen Fehleinschätzung
würde zu nicht vertretbaren Verrechnungsfehlern bei der Ausweisung der fälligen Mautgebühr
an den Mautbenutzer führen.
[0028] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Ermittlung
von aktuellen Positionsdaten in einem GNSS Positionsbestimmungssystem insbesondere
ein Mauterfassungssystem zu schaffen, welches die erwähnten Abweichungen ausgleicht
und so eine exakte Positionsbestimmung ermöglicht.
[0029] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0030] Bei diesem Verfahren zur Ermittlung von berichtigten aktuellen Positionsdaten, insbesondere
zur Bestimmung von berichtigten aktuellen Fahrzeugpositionen, bei welchem mit Hilfe
von Positionsinformationen ausstrahlenden Einrichtungen, vorzugsweise Satelliten,
aktuelle Positionsdaten ermittelt und diese mit elektronisch hinterlegten Geodaten,
welche zumindest einen Teil des Straßennetzes eines geographischen Gebietes umfassen,
verglichen werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die ermittelten aktuellen
Positionsdaten mit Referenzpositionsdaten verglichen werden und aus diesem Vergleich
ein Versatz ermittelt wird, mit welchem alle folgenden, ermittelten aktuellen Positionsdaten
berichtigt und zu berichtigten aktuellen Positionsdaten umgerechnet werden.
[0031] Ein solches erfindungsgemäßes Verfahren kann vorzugsweise in einem Mauterfassungssystem
zum Einsatz kommen, ist aber auch für eine Vielzahl anderer Anwendungen heranziehbar,
so etwa für das Flottenmanagement von Speditionen, für eine elektronische Verfolgung
einer Fracht durch den Kunden oder für die automatische Führung elektronischer Fahrtenbücher
von Kraftfahrzeugen.
[0032] Für eine Vielzahl an Anwendungsfällen sind die ermittelten aktuellen Positionsdaten
vollkommen ausreichend, um diese als Grundlage für weitere Berechnungen heranzuziehen.
Für einige Anwendungsfälle sind diese Daten aus den weiter oben beschriebenen Gründen
jedoch zu wenig genau.
[0033] Durch Definition von Referenzpositionsdaten innerhalb der Geodaten wird es in definierten
Bereichen des Straßennetzes, wo eine besondere Genauigkeit in der Ermittlung von aktuellen
Positionsdaten erforderlich ist, ermöglicht, die Ungenauigkeit bei der Verarbeitung
der vom Satelliten ausgestrahlten Positionsinformationen zu berücksichtigen und die
Ermittlung der aktuellen Positionsdaten entsprechend zu berichtigen, indem die ermittelten
aktuellen Positionsdaten zu definierten Zeitpunkten, beispielsweise kurz vor dem Eintreffen
in einem solchen als kritisch eingestuften definierten Bereich, automatisch mit Referenzpositionsdaten
verglichen werden. Aus der Differenz zwischen Referenzpositionsdaten und den ermittelten
aktuellen Positionsdaten wird dann ein Versatz ermittelt, welcher zur Ermittlung von
berichtigten aktuellen Positionsdaten dient. Zu allen ermittelten aktuellen Positionsdaten
innerhalb des definierten Bereichs wird somit in weiterer Folge der Versatz addiert
und die ermittelten aktuellen Positionsdaten dadurch berichtigt.
[0034] Der Beginn des Verfahrens wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
2 durch ein definiertes Ereignis automatisch ausgelöst. Während in einer Vielzahl
von Anwendungsfällen ein konventionelles Positionsbestimmungsverfahren ohne Berichtigung
zur Anwendung kommen kann, ist für definierte Bereiche, welche als kritisch eingestuft
sind, die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich.
[0035] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 3 handelt es sich bei dem definierten
Ereignis um jenes Ereignis, bei welchem die ermittelten aktuellen Positionsdaten innerhalb
oder auf einem Referenzbereich der elektronisch hinterlegten Geodaten liegen, beispielsweise
also um jenen Zeitpunkt des registrierten Eintritts eines Fahrzeuges in einen definierten
Bereich der Geodaten. Der Referenzbereich kann durch beliebige Grenzwerte innerhalb
der Geodaten definiert sein, beispielsweise durch Linien oder Polygonzüge, wobei dieser
Referenzbereich entsprechend groß gewählt ist, so dass selbst bei maximaler Ungenauigkeit
der ermittelten aktuellen Positionsdaten diese innerhalb des Referenzbereichs zu liegen
kommen. Tritt diese Übereinstimmung ein, ist automatisch bekannt, dass die ermittelten
aktuellen Positionsdaten eigentlich mit den dem Referenzbereich zugeordneten Referenzpositionsdaten
übereinstimmen sollten. Ist dies nicht der Fall, so kann daraus der erfindungsgemäße
Versatz ermittelt werden.
[0036] Erfindungsgemäß sind somit, gemäß Anspruch 6, jedem Referenzbereich Referenzpositionsdaten
zugeordnet, die für die Berechnung des Versatzes benötigt werden.
[0037] Beim genannten Referenzbereich kann es sich um beliebig gewählte Positionsdaten innerhalb
der Geodaten handeln, welche entweder innerhalb der Geodaten selbst oder in Form eines
diesem überlagerten Datensatzes bzw. Polygonzugs abgespeichert sind. Vorzugsweise
handelt es sich beim Referenzbereich gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
4 um ein innerhalb der Geodaten vordefiniertes Geoobjekt. Unter einem Geoobjekt können
geometrisch bestimmte Elemente punktförmiger, linienförmiger, flächiger oder sogar
räumlicher Art vorliegen.
[0038] Um als Ausgangsbasis für das nachfolgende Verfahren zur Positionsdatenberichtigung
zu dienen, ist der Referenzbereich bzw. das Geoobjekt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 5 vor einer Kreuzung und/oder einer Zu- oder Abfahrt im Straßennetz
der Geodaten angeordnet. Praktisch wird auf diese Weise jede relevante Zu- und Abfahrt
bzw. Kreuzung vor einem definierten Bereich erfasst, in welchem eine erhöhte Genauigkeit
der Positionsbestimmung erforderlich ist.
[0039] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 7, die eine alternative Ausführungsvariante
der Erfindung beschreiben, kann es sich bei dem definierten Ereignis um das Passieren
von straßenseitigen Mautinfrastrukturelementen, beispielsweise Mautportalen oder Stützbaken
handeln. Mautinfrastrukturelemente sind bereits aus nicht satellitenbasierten Mauterfassungssystemen
bekannt. Sie kommunizieren mit der OBU mittels Kurstreckenfunk (DSRC).
Wird das Passieren eines solchen Mautinfrastrukturelementes erkannt, ist, da gemäß
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 8, jedem Mautinfrastrukturelement Referenzpositionsdaten
zugeordnet sind, automatisch die exakte Position des Fahrzeuges bekannt und somit
auch die exakten Referenzpositionsdaten, die in weiterer Folge zur Berechnung des
Versatzes bzw. zur Berechnung der berichtigten Positionsdaten herangezogen werden
können.
[0040] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 9 beschreiben darüber hinaus die Möglichkeit,
als definiertes Ereignis zur Ermittlung des Versatzes bzw. der Positionsdatenberichtigung
jenen Zeitpunkt heranzuziehen, in welchem eine definierte Abfolge von ermittelten
aktuellen Positionsdaten registriert wird. Als Auslöseereignis für das erfindungsgemäße
Positionsberichtigungsverfahren wird also eine rechnerisch wahrnehmbare Änderung der
Fahrzeugbewegung gesetzt. So können etwa aufgrund des bekannten Positionsbestimmungsverfahrens
Richtung und Geschwindigkeit des Fahrzeugs berechnet werden und dadurch eine charakteristische
Fahrstrecke des Fahrzeugs erkannt werden, welche mit gespeicherten charakteristischen
Fahrstrecken verglichen wird und bei Übereinstimmung die Anwendung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Ermittlung des Versatzes und zur Berichtigung der ermittelten aktuellen
Positionsdaten angewandt wird. Durch das Erkennen der charakteristischen Fahrstrecke
sowie aufgrund der zum Zeitpunkt des Erkennens ermittelten aktuellen Positionsdaten
ist wiederum bekannt, dass die ermittelten aktuellen Positionsdaten eigentlich mit
bestimmten Referenzpositionsdaten übereinstimmen sollten. Aus diesen Informationen
kann wiederum der erfindungsgemäße Versatz ermittelt werden.
[0041] Unabhängig von der Art des Auslöseereignisses kann die Zeitdauer der Errechnung berichtigter
aktueller Positionsdaten gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 10 beschränkt
werden. Anstelle des Verstreichens einer beliebigen festgesetzten Zeitspanne ab dem
Auslöseereignis kann die Zeitdauer der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
jedoch auch gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 11 durch Definition
einer bestimmten Anzahl an Entfernungseinheiten begrenzt werden, nach deren Bewältigung
durch das Fahrzeug die Errechnung berichtigter aktueller Positionsdaten automatisch
beendet wird.
[0042] Zufolge den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 12 ist es ebenso möglich, dass
die Umrechnung zu berichtigten aktuellen Positionsdaten solange erfolgt, bis Übereinstimmung
bzw. Nichtübereinstimmung dieser mit einem definierten Bereich der elektronisch hinterlegten
Geodaten auftritt. Hier wird also das Passieren des Fahrzeugs von definierten Zonen
bzw. Geoobjekten, vorzugsweise der Wiederaustritt des Fahrzeugs aus einem beobachteten
definierten Bereich des Straßennetzes von einer Beendigung der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens begleitet. Erreicht das Fahrzeug erneut einen definierten Bereich des Straßennetzes
bzw. ein dazu korrespondierend definiertes Geoobjekt, so wird die erfindungsgemäße
Umrechnung der ermittelten aktuellen Positionsdaten erneut gestartet. Dies resultiert
in einer lückenlosen Überwachung des observierten Fahrzeugs hinsichtlich seiner aktuellen
Streckenwahl.
[0043] Anspruch 13 beschreibt ein Mauterfassungssystem, in welchem das in den Ansprüchen
1 bis 12 beschriebene Verfahren zum Einsatz kommt. Es umfasst mobile Detektionseinheiten
(OBUs) zur Anordnung in einem Fahrzeug, wobei jede mobile Detektionseinheit zumindest
eine Lokalisierungseinheit zwecks Ermittlung von aktuellen Positionsdaten mit Hilfe
von Positionsinformationen ausstrahlenden Einrichtungen, vorzugsweise Satelliten,
aufweist sowie eine Prozessoreinheit, welche die ermittelten aktuellen Positionsdaten
mit in der mobilen Detektionseinheit gespeicherten Geodaten, welche zumindest einen
Teil des Straßennetzes eines geographischen Gebietes umfassen, zwecks aktueller Positionsbestimmung
eines Fahrzeuges vergleicht. Mittels der Prozessoreinheit ist in bereits beschriebener
Weise ein Versatz aus dem Vergleich der ermittelten aktuellen Positionsdaten und Referenzpositionsdaten
ermittelbar, mit welchem alle folgenden, ermittelten aktuellen Positionsdaten berichtigt
und zu berichtigten aktuellen Positionsdaten umrechenbar sind.
[0044] Anspruch 14 beschreibt eine mobile Detektionseinheit (OBU) für den Einsatz in einem
Mauterfassungssystem gemäß Anspruch 13, umfassend zumindest eine Lokalisierungseinheit
und eine Prozessoreinheit.
[0045] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Das Ausführungsbeispiel
beschreibt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Mauterfassungssystem.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung von berichtigten aktuellen Positionsdaten
ist als solches prinzipiell jedoch auch im Schiffs- und Binnenverkehr sowie in allen
anderen Anwendungsgebieten der Telematik- und Navigationstechnik anwendbar.
[0046] Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung eines Versatzes von aktuellen Positionsdaten
- Fig.2
- eine schematische Darstellung einer Landkarte mit erfindungsgemäßen Referenzbereichen
- Fig.3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
[0047] Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Ermittlung von aktuellen Fahrzeugpositionen
mittels einer in einem Fahrzeug 8 installierbaren mobilen Detektionseinheit (OBU).
Diese umfasst als Grundkomponente eine Lokalisierungseinheit, insbesondere eine GNSS-
Lokalisierungseinheit, welche in der Lage ist, mit Hilfe von Positionsinformationen
ausstrahlenden Einrichtungen, insbesondere aus der Laufzeit von Satellitensignalen,
im Folgenden GNSS-Signaldaten genannt, aktuelle Positionsdaten zu ermitteln, also
die aktuelle Position der OBU bzw. des Fahrzeugs 8 zu errechnen. In dieser Weise werden
fortwährend ermittelte aktuelle Positionsdaten 4 bereitgestellt, welche sowohl als
Grundlage für weitere Rechenoperationen als auch als für die Darstellung der aktuellen
Fahrzeugpositionen, beispielsweise in bekannter elektronisch-graphischer und/oder
akustischer Form dienen. Die Lokalisierungseinheit vermag auch Richtung und Geschwindigkeit
des Fahrzeuges 8 mit Hilfe der GNSS-Signaldaten zu ermitteln.
[0048] Zur Kommunikation mit einer zentralen Recheneinheit bzw. einem zentralen Rechnerverbund
des Mautbetreibers des Mauterfassungssystems umfasst die OBU weiters Komponenten zum
Aufbau einer Datenverbindung, vorzugsweise eine auf GSM-Funk basierende Sende/Empfangseinheit.
[0049] Die OBU ist mit einer Speichereinheit versehen, in welcher geographische Informationen
in digitaler Form, sogenannte Geodaten, hinterlegt sind. Diese Geodaten stellen eine
virtuelle Landkarte dar, welche zumindest jene Straßen beinhaltet, für deren Benutzung
Mautgebühr zu entrichten ist. Selbstverständlich können auch andere Straßen, die nicht
mautpflichtig sind sowie beliebige andere topographische Gegebenheiten von den Geodaten
umfasst sein.
[0050] Indem die aktuellen Positionsdaten fortwährend ermittelt werden und diese mit den
Geodaten insbesondere hinsichtlich Überschneidungen mit innerhalb dieser definierter
Geoobjekte verglichen werden, kann eine Zuordnung der aktuellen Fahrzeugposition hinsichtlich
der frequentierten Straße erfolgen und damit erkannt werden, ob vom Fahrzeuglenker
gerade ein bemauteter Streckenabschnitt benutzt wird oder nicht. Befinden sich die
ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 beispielsweise innerhalb zu bemautender Geoobjekte,
die in diesem Fall auch als Mautobjekte bezeichnet werden bzw. wurde das Überschreiten
einer Grenze eines solchen Geoobjektes (Mautobjektes) registriert, so sind in weiterer
Folge entsprechende Vergebührungen des Mautteilnehmers vorzunehmen.
[0051] Wesentlich dabei ist stets, dass die ermittelten aktuellen Positionsdaten mit den
tatsächlichen Positionsdaten des Fahrzeugs 8 übereinstimmen bzw. mit hoher Genauigkeit
annähernd übereinstimmen. Da die GNSS-Satelliten jedoch entsprechend dem Tagesverlauf
unterschiedliche Einstrahlstellungen zufolge komplexer, auf den Satellitenkörper während
seiner Umlaufbahn einwirkender Gravitationsphänomene aufweisen, werden die von der
Lokalisierungseinheit empfangenen GNSS-Signaldaten mit einer unkalkulierbaren Ungenauigkeit
verarbeitet, woraus eine Fehlerbehaftung (Drift) der ermittelten aktuellen Positionsdaten
4 resultiert.
[0052] Anhand geostationärer Monitorstationen werden daher periodisch aktualisierte Information
der genauen Satellitenpositionen an die Satelliten (Upload) und von diesen wiederum
an die einzelnen Lokalisierungseinheiten (Download) übermittelt, sodass diese die
Fehlerbehaftung der GNSS-Signaldaten während der Fahrzeugpositionsbestimmung berücksichtigen
können.
[0053] Die Intervalle der Aktualisierungen sind jedoch in vielen Anwendungsfällen nicht
ausreichend, um die erforderliche Genauigkeit der Positionsbestimmung zu ermöglichen.
Bereits etwa 30 Minuten nach einer erfolgten Aktualisierung der Satellitenpositionsinformationen
(Download) ist in vielen Fällen bereits eine nicht mehr zu vernachlässigende Veränderung
der Einstrahlstellung der Satelliten bzw. der damit korrespondierenden Signallaufzeit
und somit eine Fehlerbehaftung der GNSS-Signaldaten zu verzeichnen, die eine zuverlässige
Lokalisierung des Fahrzeugs 8, insbesondere wenn sich dieses im Bereich von Straßenführungen
mit dicht nebeneinander verlaufenden Streckenabschnitten sowie mehreren Zu- und Abfahrten
bewegt, nicht mehr gewährleistbar macht. In Mauterfassungssystemen ist je nach Komplexität
der Straßenführung die maximal zulässige Fehlerbehaftung mitunter auch schon in weniger
als 30 Minuten seit der letzten Aktualisierung erreicht.
[0054] Eine solche Ungenauigkeit der aufgrund der fehlerbehafteten GNSS-Signaldaten ermittelten
aktuellen Positionsdaten 4 des Fahrzeugs 8 ist in vereinfachter Form in Fig.1 gezeigt.
Das mittels Dreieck dargestellte Fahrzeug 8 befährt tatsächlich einen Straßenzug 2
in Fahrtrichtung 14. Die anhand der GNSS-Signaldaten ermittelten aktuellen Positionsdaten
4 sind jedoch fehlerbehaftet, so dass sie einen unrichtigen Verlauf gemäß der strichlierten
Linie 16 ergeben würden. Die ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 entsprechen somit
nicht den tatsächlichen Positionsdaten des Fahrzeugs 8.
[0055] Für die Zuordnung des Fahrzeugs 8 zur aktuell befahrenen Strecke wird dies erst ab
jenem Bereich problematisch, in welchem ein weiterer Straßenzug 15, beispielsweise
eine Mautstrecke (Mautobjekt), den Straßenzug 2 im mit Bezugspfeil 17 dargestellten
Bereich kreuzt und fortan in dichtem Abstand parallel zum Straßenzug 2 weiterverläuft
und zwar an jener Stelle der fehlerbehafteten aktuellen Positionsdaten . Wie in der
Darstellung ersichtlich ist, besteht in diesem parallel verlaufenden Abschnitt die
Gefahr, dass das Befahren einer Mautstrasse erkannt wird, da die ermittelten aktuellen
Positionsdaten innerhalb des Mautobjektes 15 liegen.
[0056] Erfindungsgemäß sind daher innerhalb der Geodaten definierte Bereiche 1 vorgesehen,
welche zufolge enger Straßenführungen als kritisch eingestuft sind und daher eine
Ermittlung der aktuellen Positionsdaten des Fahrzeuges 8 mit erhöhter Genauigkeit
notwendig machen, wobei diesen definierten Bereichen 1 jeweils mindestens ein definierter
Referenzbereich 3 zugeordnet ist. Dieser Referenzbereich 3 ist vorzugsweise als Geoobjekt
3 definiert und idealerweise unmittelbar vor der Einmündung eines Straßenzuges in
einen definierten Bereich 1 angeordnet, um als Ausgangsbasis für das folgende, in
Fig.3 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Verfahren zur Positionsdatenberichtigung
zu dienen. Jedem Referenzbereich 3 sind wiederum Referenzpositionsdaten 5 zugeordnet,
welche für den nachfolgend beschriebenen Vergleich ausschlaggebend sind.
[0057] Zum Zeitpunkt, in welchem das Fahrzeug 8 das Geoobjekt 3 passiert, indem es beispielsweise
dessen Grenzen überschreitet, sich die ermittelten aktuellen Positionsdaten des Fahrzeugs
8 innerhalb des Geoobjektes 3 befinden oder sich beispielsweise die aktuellen Positionsdaten
8 mit das Geoobjekt 3 definierenden Geodaten übereinstimmen, werden die von der Lokalisierungseinheit
ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 automatisch mit den dem jeweiligen Referenzbereich
3 zugeordneten Referenzpositionsdaten 5 verglichen. Diese in der Speichereinheit abgelegten
Referenzpositionsdaten 5 entsprechen jener Fahrzeugposition, von welcher man ausgeht,
dass das Fahrzeug 8 diese zum Zeitpunkt des Passierens des Geoobjektes 3 tatsächlich
innehat.
[0058] Aus dem Vergleich bzw. der Differenz der aktuellen Positionsdaten 4 und den Referenzpositionsdaten
5 wird ein Versatz 6 ermittelt, mit welchem fortan alle folgenden, von der Lokalisierungseinheit
innerhalb des definierten Bereichs 1 ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 beaufschlagt
und zu berichtigten aktuellen Positionsdaten 7 umgerechnet werden. Die berichtigten
aktuellen Positionsdaten 7 entsprechen nunmehr mit höherer Genauigkeit dem tatsächlichen
Standort des Fahrzeugs 8 als die ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 ohne Berichtigung
und erlauben auch in einem dicht verflochtenen Straßennetz mit vielen Zu- und Abfahrten
einzelner Streckenführungen eine exakte Zuordnung, auf welchem Straßenzug sich das
Fahrzeug 8 gerade befindet.
[0059] Als definiertes Ereignis zum Start der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann jener Zeitpunkt herangezogen werden, in welchem die ermittelten aktuellen Positionsdaten
4 als innerhalb oder auf einem Referenzbereich 3 der elektronisch hinterlegten Geodaten
liegend erkannt werden. Solcherart kann beispielsweise ein Übertritt des Fahrzeugs
8 über eine als Geoobjekt 3 definierte Linie oder eine Deckungsgleichheit der aktuellen
Fahrzeugposition mit einem als Geoobjekt 3 definierten Punkt oder auch der Eintritt
des Fahrzeugs 8 in ein als Geoobjekt 3 definiertes Polygon oder in einen um einen
definierten Punkt gebildeten Radius als definiertes Ereignis vorgesehen sein, bei
welchem die ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 mit den Referenzpositionsdaten
5 verglichen werden. Der jeweilige Referenzbereich 3 ist dabei stets so zu wählen,
dass auch bei maximal möglicher Ungenauigkeit der GNSS-Signaldaten das Passieren des
Referenzbereichs 3 zuverlässig erkannt wird.
[0060] Der Vergleich geht einher mit der Annahme, dass sich das Fahrzeug 8 tatsächlich am
Standort der Referenzpositionsdaten 5 befindet, zumal diese so gewählt sind, dass
es zum Zeitpunkt des Passierens des Referenzbereiches 3 der einzig mögliche tatsächliche
Standort des Fahrzeugs 8 sein kann. Die mögliche Fehlerbehaftung dieser rechnerischen
Annahme ist marginal und erlaubt eine hinreichende Differenzierung von auch knapp
nebeneinander verlaufenden und sich kreuzenden Fahrbahnen des Straßennetzes.
[0061] Alternativ dazu kann als definiertes Ereignis zum Start des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch das Passieren eines straßenseitigen Infrastrukturelementes wie beispielsweise
eines Mautportals oder einer Stützbake herangezogen werden. Diese Infrastrukturelemente
können beispielsweise in besonders kritischen Bereichen anstelle des Referenzbereichs
3 eingesetzt werden. Die OBU erkennt das Passieren des Infrastrukturelementes aufgrund
deren Fähigkeit mittels DSRC zu kommunizieren. Jedem Infrastrukturelement sind ebenso
wie jedem Referenzbereich 3 Referenzpositionsdaten 5 zugeordnet, so dass beim Passieren
eines Infrastrukturelementes ein Versatz errechnet werden kann.
[0062] Ebenso kann als definiertes Ereignis zum Start der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens aber auch jener Zeitpunkt herangezogen werden, in welchem ein charakteristisches
Fahrverhalten vom Fahrzeug 8 registriert wird, beispielsweise in Form einer Abfolge
von charakteristischen Richtungsänderungen oder einer charakteristischen Beschleunigung
oder Bremsung des Fahrzeugs 8. In einem solchen Fall handelt es sich beim definierten
Ereignis um das registrierte Auftreten einer definierten Abfolge von ermittelten aktuellen
Positionsdaten 4. Sowohl Richtung als auch Geschwindigkeit des Fahrzeugs 8 können
in diesem Zusammenhang unter Zugrundelegung des Doppler-Effekts elektromagnetischer
Wellen in bekannter Weise bestimmt werden. Das Erkennen der definierten Abfolge von
ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 ersetzt in diesem Fall das Passieren eines
Referenzbereichs.
[0063] Als weiteres definiertes Ereignis zum Start der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wäre im simpelsten Anwendungsfall auch eine manuelle Initiierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens durch einen Fahrzeuginsassen oder eine rhythmisch programmierte Inbetriebnahme
des erfindungsgemäßen Verfahrens in festgelegten Intervallen denkbar.
[0064] Die Zeitdauer der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ermittlung berichtigter
aktueller Positionsdaten 7 kann beliebig festgelegt werden und ist im wesentlichen
abhängig von der Größe des definierten kritischen Bereichs 1. So kann etwa das Verstreichen
einer festgesetzten Zeitspanne ab dem definierten Ereignis bestimmt werden, ebenso
kann die Zeitdauer der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch auch durch
Definition einer bestimmten Anzahl an Entfernungseinheiten begrenzt werden, nach deren
Bewältigung durch das Fahrzeug 8 die Ermittlung berichtigter aktueller Positionsdaten
7 automatisch beendet wird.
[0065] Eine besonders praktikable Möglichkeit ist es, dass die Umrechnung zu berichtigten
aktuellen Positionsdaten 7 nur für den erkannten Zeitraum des Eintritts bzw. Wiederaustritts
des Fahrzeugs 8 in bzw. aus dem definierten Bereich 1 der Geodaten durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird also beendet, wenn das Fahrzeug 8 wieder einen
als unkritisch eingestuften Bereich der Geodaten frequentiert. In solchem Fall werden
wieder, so wie es auch beim allgemeinen Stand der Technik üblich ist, lediglich die
von der Lokalisierungseinheit ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 zur Fahrzeugpositionserkennung
bzw. Mautverrechnung zugrundegelegt, da diese sich in solchem Anwendungsfall wieder
als hinreichend genau erweisen. Erreicht das Fahrzeug 8 jedoch erneut einen als kritisch
eingestuften definierten Bereich 1 des Straßennetzes bzw. ein dazu korrespondierend
definiertes Geoobjekt 3, so wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung berichtigten
aktueller Positionsdaten 7 erneut gestartet.
[0066] Zur Ermittlung der Differenz zwischen den zufolge GNSS-Signaldaten ermittelten aktuellen
Positionsdaten 4 und den Referenzpositionsdaten 5 bzw. zur Beaufschlagung sämtlicher
darauffolgend ermittelter aktueller Positionsdaten 4 innerhalb des definierten Bereichs
1 mit dem Versatz 6 erfolgt im einfachsten Fall mittels Subtraktion bzw. Addition
eine Abgleichung der X/Y- oder Polarkoordinatenwerte, eventuell sogar der Z-Koordinatenwerte
bei dreidimensionaler Positionserfassung unter Berücksichtigung der geographischen
Höhenposition des Fahrzeugs 8.
[0067] Erfindungsgemäß ist es weiters möglich, spezifische Rechenalgorithmen zur verfeinerten
Simulation einer Änderung des Versatzes 6 über einen bestimmten Streckenverlauf vorzusehen.
Wenn entsprechende charakteristische Parameter bekannt sind, kann der ermittelte Versatz
6 entlang von ausgewählten Streckenführungen innerhalb definierter Subbereiche 9 modifiziert
werden, um zu einer präziseren Bestimmung der aktuellen Fahrzeugposition zu gelangen.
[0068] Im Flussdiagramm gemäß Fig.3 wurde beispielhaft die Ermittlung berichtigter aktueller
Positionsdaten 7 für einen in einer Straßenführung gemäß Fig.2 eingezeichneten Punkt
11 dargestellt. Da sich der am Geoobjekt 3 ermittelte Versatz 6 für den gesamten ihm
zugeordneten definierten Bereich 1 kaum ändert, behält der bei Querung des Geoobjekts
3 einmal ermittelte Versatz 6 seine Gültigkeit für sämtliche im definierten Bereich
1 liegenden Punkte der Fahrbahnen. So kann unter Zugrundelegung des Versatzes 6 etwa
auch die tatsächliche Position des Fahrzeugs 8 an den Punkten 12 oder 13 mit ausreichender
Genauigkeit ermittelt werden, indem die ermittelten aktuellen Positionsdaten 4 für
die Punkte 12 oder 13 mit demselben Versatz 6 beaufschlagt werden.
[0069] Die bisher existente Problematik, nicht zuverlässig differenzieren zu können, ob
ein sich gemäß Fig.2 in Bewegungsrichtung 14 fortbewegendes Fahrzeug 8 im Falle von
nebeneinanderverlaufenden Straßen nun den Weg Richtung Punkt 11 bzw.12 oder den Weg
Richtung Punkt 13 bzw. 10 eingeschlagen hat, da beide Wege einen annähernd parallelen
Verlauf aufweisen, wird also durch das erfindungsgemäße Verfahren entschärft. Für
den gesetzten Fall, dass der Streckenabschnitt gemäß Punkt 11 bzw. 12 bemautet ist,
jener gemäß Punkt 13 bzw. 10 jedoch nicht bemautet oder mit einer anderen Mautklasse
versehen ist, kann eine exakte Verifizierung der vorgenommenen Wegwahl des Fahrzeuglenkers
erfolgen und eine eindeutige Mautverrechnung entsprechend der in Anspruch genommenen
Verkehrswege vorgenommen werden.
[0070] Zur Unterstützung der GNSS-Positionsermittlung in der OBU ist es mitunter üblich,
zusätzliche Ortungssensoren einzusetzen. Über eine sogenannte "Koppelortung" wird
anhand eines im Fahrzeug installierten Kreisels (Gyroskop mit Piezo-Sensoren) und
einer Abnahme der Fahrzeuggeschwindigkeit vom Tachometer die Fahrzeugbewegung und
die Fahrzeugrichtung bestimmt. Die vom GNSS-Positionsermittlungssystem unabhängige
Koppelortung wird ständig mit der Satellitenortung abgeglichen und macht es möglich,
dass das automatische Positionsermittlungssystem für eine kurze Zeitspanne auch ganz
ohne GNSS-Signal auskommt. Dieses System unterliegt jedoch beträchtlichen Ungenauigkeiten
und soll durch die beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen entbehrlich gemacht werden,
obwohl ein erfindungsgemäßes System gegebenenfalls auch mit einem an Bord installierten
Koppelortungssystem interagieren kann.
[0071] Um sämtliche verwechslungsträchtige Straßenführungen exakt voneinander unterscheiden
zu können, ist innerhalb eines definierten Bereichs 1 idealerweise jeder relevanten
Zu- und Abfahrt eines Straßenzuges ein vorgelagerter Referenzbereich bzw. ein Geoobjekt
3 zugeordnet, wobei es gegebenenfalls vorgesehen sein kann, dass innerhalb eines Bereichs
1 beliebig viele Subbereiche 9 samt zugehörigen weiteren Referenzbereichen bzw. Geoobjekten
10 definiert sind, um in Spezialfällen der Topographie eine Verfeinerung der Ortungsgenauigkeit
zu erzielen oder einen bereits definierten Bereich 1, innerhalb dem die Straßenführung
durch aktuelle Infrastrukturmaßnahmen geändert wird, um notwendige Zusatzinformationen
bzw. Positionsdaten zu ergänzen. Autonom definierte Bereiche 1 bzw. Bereiche 9 können
sich auch beliebig überschneiden, ineinander greifen oder aneinandergrenzen. Die gemäß
Fig.2 dargestellte kreisförmige Erstreckung der definierten Bereiche 1 bzw. 9 kann
ebenso gut durch jede andere polygonale Form ersetzt werden, beispielsweise durch
Quadranten oder lückenlos aneinandergrenzende Sechsecke.
[0072] Auch bei den in Fig.2 als Punkte bzw. Kreise dargestellten Geoobjekten 3 kann es
sich um beliebig variierte Formen handeln, beispielsweise ausgewählte Flächen, Linien
oder Punkte, welche im Umfeld definierter Straßenzüge bzw. Geodaten angeordnet sind
oder diese schneiden. Vorzugsweise sind sie jedoch unmittelbar vor der Einmündung
eines Straßenzuges in einen definierten Bereich 1 angeordnet.
[0073] Zweckmäßigerweise sind die Geoobjekte 3 bzw. 10 durch kartesische Koordinaten oder
Polarkoordinaten definiert, wobei der Versatz 6 auch dreidimensional definiert sein
kann, indem sowohl die empfangenen Positionsinformationen bzw. GNSS-Signaldaten als
auch die tatsächlichen, in der Speichereinheit abgelegten Positionsdaten 5 hinsichtlich
einer dritten Raumesdimension ausgewertet werden.
[0074] Um im Falle eines dezentral arbeitenden Mauterfassungssystems verkehrstechnische
Änderungen der Streckenführung oder Änderungen der Mauterfassung umgehend an die Benutzer
des Positionserkennungssystems weiterleiten zu können, ist die Anordnung der definierten
Bereiche 1 sowie der Referenzbereiche bzw. Geoobjekte 3 innerhalb der bordseitigen
virtuellen Landkarte über Funkdatenübermittlung, vorzugsweise über die GSM-Sende/Empfangseinheit
der OBU aktualisierbar.
[0075] An Straßenabschnitten, insbesondere Tunnels und Unterführungen, an welchen durch
topographische Gegebenheiten ein Empfang von GNSS-Signaldaten nicht möglich ist, können
die bei wieder einsetzendem Signalempfang nach Durchquerung dieser Abschnitte ermittelten
aktuellen Positionsdaten 4 anhand eines dem durchquerten Straßenabschnitt nachgelagerten
Referenzbereichs bzw. Geoobjekts 3 zu berichtigten aktuellen Positionsdaten 7 umgerechnet
werden, um in der Folge den exakten zurückgelegten Fahrweg rechnerisch zu ermitteln.
Bezugszeichenliste
[0076]
- 1 bzw. 9
- Bereich
- 2,15
- Straßenzug
- 3
- Referenzbereich
- 4,7
- Positionsdaten
- 5
- Referenzpositionsdaten
- 6
- Versatz
- 8
- Fahrzeug
- 9
- Subbereiche
- 10,11,12,13
- Punkt
- 14
- Fahrtrichtung
- 15
- Mautobjekt
- 16
- Linie
- 17
- Bezugspfeil
1. Verfahren zur Ermittlung von berichtigten aktuellen Positionsdaten insbesondere zur
Bestimmung von berichtigten aktuellen Fahrzeugpositionen, bei welchem mit Hilfe von
Positionsinformationen ausstrahlenden Einrichtungen, vorzugsweise Satelliten, aktuelle
Positionsdaten (4) ermittelt und diese mit elektronisch hinterlegten Geodaten, welche
zumindest einen Teil des Straßennetzes eines geographischen Gebietes umfassen, verglichen
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten aktuellen Positionsdaten (4) mit Referenzpositionsdaten (5) verglichen
werden und aus diesem Vergleich ein Versatz (6) ermittelt wird, mit welchem alle folgenden,
ermittelten aktuellen Positionsdaten (4) berichtigt und zu berichtigten aktuellen
Positionsdaten (7) umgerechnet werden.
2. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn des Verfahrens durch ein definiertes Ereignis automatisch ausgelöst wird.
3. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem definierten Ereignis um jenes Ereignis handelt, bei welchem die ermittelten
aktuellen Positionsdaten (4) innerhalb oder auf einem Referenzbereich (3) der elektronisch
hinterlegten Geodaten liegen.
4. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Referenzbereich (3) um ein innerhalb der Geodaten vordefiniertes
Geoobjekt (3) handelt.
5. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach einem der Ansprüche 3 oder
4, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzbereich (3) der elektronisch hinterlegten Geodaten bzw. das Geoobjekt
(3) vor einer Kreuzung und/oder einer Zu- oder Abfahrt im Straßennetz angeordnet ist.
6. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Referenzbereich (3) Referenzpositionsdaten zugeordnet sind.
7. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem definierten Ereignis um das Passieren von straßenseitigen Mautinfrastrukturelementen,
beispielsweise Mautportalen oder Stützbaken handelt.
8. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Mautinfrastrukturelement Referenzpositionsdaten zugeordnet sind.
9. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem definierten Ereignis um das Auftreten einer definierten Abfolge von
ermittelten aktuellen Positionsdaten (4) handelt.
10. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrechnung zu berichtigten aktuellen Positionsdaten (7) für eine festgesetzte
Zeitspanne erfolgt.
11. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrechnung zu berichtigten aktuellen Positionsdaten (7) für eine definierte Anzahl
an Entfernungseinheiten erfolgt.
12. Verfahren zur Ermittlung von aktuellen Positionsdaten nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrechnung zu berichtigten Positionsdaten (7) solange erfolgt, bis Übereinstimmung
bzw. Nichtübereinstimmung dieser mit einem definierten Bereich (1) der elektronisch
hinterlegten Geodaten auftritt.
13. Mauterfassungssystem umfassend mobile Detektionseinheiten (OBUs) zur Anordnung in
einem Fahrzeug, wobei jede mobile Detektionseinheit zumindest eine Lokalisierungseinheit
zwecks Ermittlung von aktuellen Positionsdaten mit Hilfe von Positionsinformationen
ausstrahlenden Einrichtungen, vorzugsweise Satelliten, aufweist sowie eine Prozessoreinheit,
welche die ermittelten aktuellen Positionsdaten mit in der mobilen Detektionseinheit
gespeicherten Geodaten, welche zumindest einen Teil des Straßennetzes eines geographischen
Gebietes umfassen, zwecks aktueller Positionsbestimmung eines Fahrzeuges vergleicht,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels Prozessoreinheit ein Versatz (6) aus dem Vergleich der ermittelten aktuellen
Positionsdaten und Referenzpositionsdaten ermittelbar ist, mit welchem alle folgenden,
ermittelten aktuellen Positionsdaten (4) berichtigt und zu berichtigten aktuellen
Positionsdaten (7) umrechenbar sind.
14. Mobile Detektionseinheit umfassend zumindest eine Lokalisierungseinheit und eine Prozessoreinheit
eines Mauterfassungssystems gemäß Anspruch 13.