[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Epiliergerät zur Entfernung von Körperhaaren
mit einer rotatorisch antreibbaren Epilierwalze, an deren Umfang vorzugsweise pinzettenartige
Klemmelemente vorgesehen sind, die von einer Betätigungsvorrichtung bei Drehung der
Epilierwalze zyklisch zwischen einer Klemmstellung und einer Nicht-Klemmstellung hin-
und herbewegbar sind.
[0002] Epiliergeräte zupfen die zu entfernenden Körperhaare regelmäßig durch rotierende
Epilierwalzen aus, auf deren Umfang Klemmelemente zunächst geöffnet sind, um die Körperhaare
einzufangen, und sodann in ihre Klemmstellung gebracht werden, so dass die von den
Klemmelementen eingeklemmten Haare durch die Rotationsbewegung der Drehwalze ausgezupft
werden. Hierbei gibt es zwei gegenläufige Anforderungen: Während einerseits für einen
möglichst effizienten Epiliervorgang möglichst viele Körperhaare eingefangen und ausgezupft
werden sollen, darf andererseits für eine sanfte und schmerzarme Anwendung die Anzahl
der pro Zeiteinheit ausgezupften Körperhaare einen bestimmten Wert nicht übersteigen.
Insbesondere Anfänger empfinden auf hohe Effizienz getrimmte Epiliergeräte als unangenehm.
Es ist deshalb im Stand der Technik üblich, austauschbare Epilierköpfe vorzusehen.
Anstelle des üblichen, auf Effizienz ausgerichteten Epilierkopfes gibt es sogenannte
Anfängeraufsätze, bei denen am Umfang der Epilierwalze weniger Klemmelemente vorgesehen
sind, so dass pro Zeiteinheit weniger Körperhaare ausgezupft werden, wodurch die Anwendung
als angenehmer empfunden wird.
[0003] Um die Fertigungskosten nicht durch solche separaten Aufsätze zu belasten, wurden
bereits Umrüstmaßnahmen vorgeschlagen, mit Hilfe derer ein Epilieraufsatz hinsichtlich
der Anzahl seiner wirksamen Klemmelemente verändert werden kann. In der
DE 102 58 518 C1 wird hierzu eine über die Epilierwalze schiebbare Abdeckkappe vorgeschlagen, mit
Hilfe derer ein Teil der Klemmelemente abgedeckt werden kann. Dabei besitzt die Abdeckkappe
eine geschlitzte Ausbildung, so dass nicht die Arbeitsbreite der Epilierwalze insgesamt
verkleinert wird, sondern nur einige Klemmelemente sozusagen gestaffelt hintereinander
abgedeckt werden. Ein Problem bei solchen Abdeckkappen ist jedoch deren Dicke. Werden
sie äußerst dünn nach Art einer Folie ausgebildet, um die nicht abgedeckten Klemmelemente
immer noch sehr nahe über die Hautoberfläche führen zu können, leidet ihre Haltbarkeit.
Werden sie hingegen massiver ausgebildet, ergibt sich für die nicht abgedeckten Klemmelemente
zwangsweise ein gewisser Abstand von der Hautoberfläche, wodurch die Effizienz der
Epilationsbewegung vermindert wird.
[0004] In der
DE 202 09 887 U1 wird vorgeschlagen, einige der Klemmelemente zu kürzen und damit außer Funktion zu
setzen. Hierdurch kann zwar mit geringem Fertigungsaufwand ein sogenannter Anfängerkopf
bereitgestellt werden, allerdings wird ein zweiter Aufsatzkopf mit ungekürzten Klemmelementen
benötigt, wenn das Gerät auf die volle Effizienzstufe umgerüstet werden soll.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Epiliergerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das Nachteile des Standes der
Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise
soll in einfacher Weise einerseits ein Epilierbetrieb mit höchster Effizienz und andererseits
ein Epilierbetrieb mit einer verringerten Anzahl von Zupfvorgängen pro Zeiteinheit
ermöglicht werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Epiliergerät gemäß Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Es wird also vorgeschlagen, den Antrieb der Klemmelemente variabel auszubilden und
verschiedene Sanftheiz- bzw. Effizienzgrade des Epilationsvorgangs über den Antrieb
der Klemmelemente zu realisieren. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Betätigungsvorrichtung
durch eine Schaltvorrichtung wahlweise in eine Teilbetriebsstellung, in der nur ein
Teil der Klemmelemente zwischen ihrer Klemm- und Nicht-Klemmstellung hin- und herbewegt
wird, und eine Vollbetriebsstellung, in der alle Klemmelemente zwischen ihrer Klemm-
und Nicht-Klemmstellung hin- und herbewegt werden, schaltbar ist. Anders als im Stand
der Technik muss nicht die Zugänglichkeit der Klemmelemente durch Vorsehen einer Abdeckung
oder ein Teil der Klemmelemente selbst verändert werden, vielmehr wird die Deaktivierung
an der Betätigungsvorrichtung bzw. dem Antriebsstrang der Klemmelemente vorgesehen.
Damit muss nicht wie im Stand der Technik sozusagen die Wirkung der arbeitenden Klemmelemente
unterbunden werden, da im Teilbetrieb der Betätigungsvorrichtung die entsprechenden
Klemmelemente gar nicht erst arbeiten. Die Betätigungsvorrichtung ist bezüglich einiger
Klemmelemente totschaltbar. Um einen sanfteren Betrieb zu realisieren, wird einfach
ein Teil der Klemmelemente nicht betätigt, indem die Betätigungsvorrichtung insoweit
deaktiviert wird. Die Klemmelemente rotieren dabei zwar mit der Epilierwalze mit,
sie führen dabei jedoch nicht ihre bestimmungsgemäße Klemmbewegung aus. Die totgeschalteten
Klemmelemente können dabei bezüglich ihrer hin- und hergehenden Klemmbewegung gänzlich
unbetätigt bleiben, also entweder in der gänzlich geschlossenen oder in einer geöffneten
Stellung gehalten werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Klemmelemente
leicht hin- und herzubewegen, solange sie dabei nicht gänzlich in ihre Klemmstellung
gebracht werden, d.h. also beispielsweise zwischen einer mehr geöffneten und weniger
geöffneten Stellung hin- und herbewegt werden und damit keine Auszupffunktion wahrnehmen
können. Soll hingegen mit voller Effizienz gearbeitet werden, wird die Betätigungseinrichtung
derart umgeschaltet, dass sie alle Klemmelemente bestimmungsgemäß zwischen deren Klemmstellung
und Nicht-Klemmstellung hin- und herbewegt.
[0008] Hierbei ist die Klemmstellung gemäß einer ersten Ausführungsform eine Ausbildung
und Anordnung der pinzettenartigen Klemmelemente bei der maximal Körperhaare zur Epilation
erfassbar sind. Zur maximalen Erfassbarkeit der Körperhaare sind die pinzettenartigen
Klemmelemente in der geöffneten bzw. zueinander beabstandeten noch nicht klemmenden
Haarerfassungsstellung maximal beabstandet, um möglichst viele Haare zwischen den
Klemmelementen zu erfassen.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausführungsform ist die Klemmstellung in verschiedenen Positionen
der pinzettenartigen Klemmelemente zueinander variabel oder abgestuft einstellbar.
Damit sind solche Klemmelemente der Klemmstellung in der haarerfassenden geöffneten
Anordnung nicht maximal geöffnet, also die Klemmelemente weniger als maximal möglich
beabstandet, so dass die Wahrscheinlichkeit der Haarerfassung und Epilation geringer
ist. Nach dieser zweiten Ausführungsform sind z.B. einige Klemmelemente stets in der
Nichtklemmstellung, einige Klemmelemente in der optimalen Klemmstellung und einige
Klemmelemente in einer weniger optimalen Klemmstellung (d.h. weniger optimal ist die
Haarerfassung mit den Klemmelementen) so dass der Grad der Epilation feiner abgestuft
bzw. variabler einstellbar ist. Diese Einstellung kann als Sonderform der Teilbetriebsstellung
und als variable Teilbetriebsstellung bezeichnet werden.
[0010] Die Teilabschaltung der Betätigungsvorrichtung kann dabei grundsätzlich in verschiedener
Weise bewirkt werden. Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besitzt die
Betätigungsvorrichtung mehrere Betätiger, die jeweils separat nur einzelne Klemmelemente
oder auch eine Gruppe von Klemmelementen in der gewünschten Weise zyklisch hin- und
herbewegen, wenn sich die Epilierwalze dreht. Um für einen sanften Betrieb nur mit
einer Teilmenge der Klemmelemente zu arbeiten, kann die der Betätigungsvorrichtung
zugeordnete Schaltvorrichtung in einfacher Weise zumindest einen dieser Betätiger
deaktivieren, während die übrigen Betätiger aktiv bleiben. Die dem totgeschalteten
Betätiger zugeordneten Klemmelemente arbeiten dementsprechend auch dann nicht, wenn
sich die Epilierwalze dreht, so dass der Epilationsvorgang nur von den übrigen arbeitenden
Klemmelementen bewirkt wird.
[0011] Vorzugsweise wird die Klemmbewegung der Klemmelemente von der Drehbewegung der Epilierwalze
abgeleitet. Beispielsweise können die vorgenannten Betätiger über eine Kurvensteuerfläche
in Bewegung versetzt werden, wenn sich die Epilierwalze dreht. Um bei einer solchen
mechanischen Kopplung der Klemmelemente an die Drehbewegung der Epilierwalze einzelne
Klemmelemente für den sanften Betrieb deaktivieren zu können, kann in Weiterbildung
der Erfindung eine Kupplung vorgesehen sein, mittels derer einige der Klemmelemente
von den entsprechenden mechanischen Antriebsmitteln, die die Kopplung an die Drehbewegung
der Epilierwalze bewirken, abgekuppelt werden können.
[0012] Insbesondere können die Klemmelemente an der Epilierwalze über einen Nockenantrieb
angetrieben werden. In an sich bekannter Weise kann beispielsweise den Stirnseiten
der Epilierwalze gegenüberliegend ein Nockenteil vorgesehen sein, das an den Stirnseiten
der Epilierwalze angeordnete Nockenabtriebsteile in Bewegung versetzt, wenn sie bei
Rotation der Epilierwalze über das Nockenteil geführt werden. Um nun bei einer solchen
Ausbildung der Betätigungsvorrichtung die Betätigung einzelner Klemmelemente oder
einer Gruppe von Klemmelementen deaktivieren zu können, können in Weiterbildung der
Erfindung die Eingriffsverhältnisse zwischen dem Nockenteil und dem jeweiligen Nockenabtriebsteil
verändert werden. Insbesondere können dabei Mittel zur Verstellung der relativen Stellung
zwischen Nockenteil und Nockenabtriebsteil vorgesehen sein.
[0013] Werden nicht sämtliche Klemmelemente von einem gemeinsamen Nockenteil angetrieben,
sondern sind für verschiedene Klemmelemente verschiedene Nockenteile für deren Antrieb
vorgesehen, kann in Weiterbildung der Erfindung eine Verstellbarkeit zumindest eines
Nockenteils vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Nockenteil von dem zugehörigen
Nockenabtriebsteil soweit entfernt werden, dass es dieses nicht mehr in seine Klemmstellung
zwingt. Alternativ könnte auch vorgesehen sein, das Nockenteil bezüglich der Rotation
der Epilierwalze in eine andere Winkelposition zu bringen, um beispielsweise die Klemmbewegung
nicht mehr im Arbeitssektor der Epilierwalze, sondern in einem unwirksamen Abschnitt
der Umlaufbewegung auszuführen.
[0014] Vorzugsweise jedoch sind in Weiterbildung der Erfindung Mittel zur Verstellung zumindest
eines Nockenabtriebsteiles gegenüber dem Nockenteil vorgesehen. Hierbei kann das Nockenteil
unverstellt bleiben und die nicht zu deaktivierenden Klemmelemente über die entsprechenden
nicht verstellten Nockenabtriebsteile in der gewünschten Weise antreiben. Lediglich
die mit den zu deaktivierenden Klemmelementen verbundenen Nockenabtriebsteile werden
in eine entsprechende deaktivierte Stellung gefahren. Sie werden hierbei insbesondere
derart verstellt, dass sie sozusagen von dem Nockenteil abgekuppelt werden.
[0015] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann ein verstellbarer
Halter vorgesehen sein, durch den die zu deaktivierenden Klemmelemente in ihrer geschlossenen,
klemmenden Stellung gehalten werden. Der Halter unterbindet das öffnen der Klemmelemente,
so dass diese permanent in ihrer geschlossenen Stellung mit der Epilierwalze umlaufen.
Hierdurch wird verhindert, dass Haare von den Klemmelementen eingefangen werden. Der
Nockenantrieb läuft dabei sozusagen leer. Das entsprechende Nockenabtriebsteil ist
von dem Nockenteil abgehoben. Lediglich im Punkt der maximalen Stellbewegung des Nockenteiles
findet der an sich bestimmungsgemäße Eingriff statt, der das zugehörige Klemmelement
in seine klemmende Stellung zwingen würde, wobei das Klemmelement jedoch bereits in
dieser Stellung gehalten ist.
[0016] Der verstellbare Halter kann dabei in verschiedener Weise angeordnet und/oder ausgebildet
sein. Beispielsweise könnte er jeweils an den zu deaktivierenden Klemmelementen angreifen,
so dass die Nockenabtriebsteile ihre Antriebsbewegung noch ausführen könnten, dabei
jedoch leer umgehen. Vorzugsweise jedoch greift der vorgenannte Halter an dem jeweiligen
Nockenabtriebsteil selbst an und hält letzteres von dem Nockenteil außer Eingriff.
Durch die Zuordnung des Halters zu dem jeweiligen Nockenabtriebsteil kann sozusagen
eine zentrale Abschaltung erreicht werden, da alle von dem jeweiligen Nockenabtriebsteil
angetriebenen Klemmelemente deaktiviert werden können.
[0017] Der verstellbare Halter kann dabei in Richtung der Drehachse der Epilierwalze zwischen
einer Deaktivierstellung und einer Freischaltstellung verschieblich gelagert sein,
wobei er vorzugsweise auf der Drehachse der Epilierwalze selbst sitzen kann.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung sind als Nockenabtriebsteile Stößel vorgesehen, die
parallel zur Drehachse der Epilierwalze im Inneren des Walzen korpus und/oder an dem
Walzenkorpus längsverschieblich gelagert sind, wobei die Stößel mit ihren Köpfen stirnseitig
über eine Stirnfläche des Walzenkorpus vorstehen. Der mit den Stößelköpfen zusammenwirkende
Nockenteil erstreckt sich im Bereich des Überstands gegenüberliegend zu der genannten
Stirnfläche des Walzenkorpus, so dass bei entsprechender Drehstellung das Nockenteil
den vorstehenden Stößelkopf nach innen in den Walzenkorpus hineindrückt. Die Stößel
können dabei nach einer Ausführung der Erfindung als Klemmelementeträger ausgebildet
sein, auf dem unmittelbar vorzugsweise mehrere Klemmelemente nach Art eines Kamms
angeordnet sind, so dass ein Nachinnendrücken der Stößel die entsprechenden Klemmelemente
in Richtung der Drehachse der Epilierwalze bewegt. Alternativ können die Klemmelemente
auch separat gelagert und von dem jeweiligen Stößel nur betätigt werden.
[0019] Um in der gewünschten Weise einige der Klemmelemente zu deaktivieren, können die
Stößel radial vorspringende Eingriffsstücke aufweisen, die mit dem vorgenannten verstellbaren
Halter zusammenwirken können. Insbesondere können an den Stößeln nach innen vorspringende
Eingriffslappen vorgesehen sein, so dass ein insgesamt etwa ring- bzw. tellerförmiger
Halter beim Nachinnendrücken die Stößel mitnimmt, die solche Lappen aufweisen, und
sie von dem Nockenteil fernhält, während die anderen Stößel, die keine solchen Eingriffslappen
aufweisen, in an sich bestimmungsgemäßer Weise bei Rotation der Epilierwalze von dem
Nockenteil zyklisch nach innen gedrückt werden.
[0020] Der die Stößel von dem Nockenteil fernhaltende Halter kann in an sich verschiedener
Weise betätigt werden. Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann er von
einem Drehschalter axial verstellt werden, der ein schraubgewindeartiges Eingriffsstück
aufweist, über das seine Drehbewegung in eine axiale Stellbewegung umgesetzt wird.
Hierdurch kann durch ein einfaches Verstellen dieses Drehschalters das Epiliergerät
von sanftem Betrieb auf Vollbetrieb umgestellt werden.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Teilansicht des Werkzeugaufsatzes eines Epiliergeräts nach einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung, die ein stirnseitiges Ende der Epilierwalze
des Aufsatzes und die darin aufgenommenen Betätigungsstößel für die Klemmelemente
der Epilierwalze zeigt,
- Fig. 2:
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Werkzeugaufsatzes aus Fig. 1, die den
verstellbaren Halter für die Deaktivierung einzelner Stößel und den Drehschalter zur
Betätigung des Halters zeigt,
- Fig. 3:
- einen vergrößerten Ausschnitt des in Figur 2 mit X gekennzeichneten Bereiches der
Epilierwalzenmantelfläche, die die Betätigung der Klemmelemente verdeutlicht, und
- Fig. 4:
- einen Längsschnitt durch die Epilierwalze des Aufsatzes aus den vorhergehenden Figuren,
der die Betätigungsvorrichtung für die Klemmelemente und die dieser zugeordnete Schaltvorrichtung
zur teilweisen Deaktivierung der Betätigungsvorrichtung für einzelne Klemmelemente
zeigt.
[0022] Der in den Figuren gezeigte Werkzeugaufsatz eines Epiliergerätes kann in an sich
bekannter Weise auf ein an sich ebenfalls übliches Handteil eines Epiliergerätes aufgesetzt
werden, das den Antriebsmotor sowie ein Übertragergetriebe umfasst, mit Hilfe dessen
der Werkzeugaufsatz aus den Figuren 1 bis 4 angetrieben wird. Der genannte Werkzeugaufsatz
1 umfasst ein Gestell bzw. Gehäuse 2, das mit einem Kupplungsabschnitt 3 auf den Handteil
des Epiliergeräts gesetzt werden kann. An dem Gehäuse 2 ist eine Epilierwalze 4 drehbar
gelagert, die an ihrem Umfang eine Vielzahl von pinzettenartigen Klemmelementen 5
aufweist, die in einem Raster über die Mantelfläche der Epilierwalze 4 verteilt sind.
Wie Figur 3 verdeutlicht, ragen die Klemmelemente 5 mantelflächenseitig aus dem Korpus
der Epilierwalze 4 heraus, um dort zu entfernende Haare greifen, klemmen und auszupfen
zu können. Die Klemmelemente 5 sind dabei im Inneren der Epilierwalze 4 beweglich
gelagert und treten durch geeignete Ausnehmungen in der Mantelfläche der Epilierwalze
4 durch diese hindurch (vgl. Figuren 3 und 4).
[0023] Wie Figur 4 verdeutlicht, können die Klemmelemente 5 dabei von taumelnd gelagerten
Scheiben gebildet werden, die auf der Drehachse 6 der Epilierwalze 4 bzw. darauf sitzenden
Lagerstücken 7 verschieblich und/oder kippbar gehalten sind. Mit jedem beweglichen
Klemmelement 5 wirkt dabei ein mit der Epilierwalze 4 ruhendes Klemmelement zusammen,
gegen das das jeweils bewegliche Klemmelement 5 gedrückt werden kann.
[0024] Zur Betätigung der Klemmelemente 5 ist eine Betätigungsvorrichtung 8 vorgesehen,
die eine Vielzahl von Betätigern 9 in Form von Stößeln bzw. Nockenabtriebsteilen 10
umfasst, die im wesentlichen parallel zur Drehachse 6 längsverschieblich in dem Korpus
der Epilierwalze 4 gelagert sind und jeweils zumindest ein Klemmelement 5 betätigen.
In der gezeichneten Ausführungsform sind dabei über den Umfang der Epilierwalze 4
verteilt zehn Stößel 10 angeordnet, und zwar von jeder Stirnseite der Epilierwalze
4 her, so dass bei Betrachtung beider Hälften der Epilierwalze insgesamt zwanzig Betätigungsstößel
10 vorgesehen sind.
[0025] Wie Figur 4 zeigt, stehen die Stößel 10 jeweils mit ihrem inneren Ende an dem jeweils
zugehörigen Klemmelement 5 an, so dass durch Verschieben der Stößel 10 in den Innenraum
der Epilierwalze 4 hinein das jeweilige Klemmelement 5 in seine klemmende Stellung
gedrückt wird. Um die Klemmelemente 5 in ihre geöffnete Nicht-Klemmstellung zu bewegen,
können Federelemente 11 vorgesehen sein, die die Klemmelemente 5 von ihren Gegenstücken
wegdrücken.
[0026] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, sind die Stößel 10 allesamt auf einer Kreisbahn um
die Drehachse 6 der Epilierwalze 4 angeordnet, so dass die Stößel 10 auf jeder Seite
von einem gemeinsamen Nockenteil 12 betätigt werden können, welches mit dem Gehäuse
2 zusammen feststehend angeordnet ist. Die Stößel 10 stehen stirnseitig jeweils über
eine Stirnfläche des Korpus der Epilierwalze 4 vor, so dass der überstehende Kopf
der Stößel in entsprechender Weise von dem Nockenteil 12 in Richtung Innenraum der
Epilierwalze 4 verschoben werden kann. Wie die Figuren 2 und 4 zeigen, kann die Stirnseite
der Epilierwalze 4, über die die Stößel 10 überstehen, eine nach innen versetzte Stirnfläche
des Walzenkorpus sein, so dass die Stößel 10 in einer ringförmigen, stirnseitigen
Ausnehmung der Epilierwalze 4 aufgenommen sind, wobei die mantelflächenseitige Wandung,
die die heraustretenden Stößelköpfe umgibt, als Antriebszahnrad ausgebildet ist, über
das die Epilierwalze 4 von einem nicht eigens dargestellten, am Handteil des Epiliergeräts
vorgesehenen Antriebsritzel angetrieben wird.
[0027] Der die Stößel 10 antreibende Nockenteil 12 kann an dem Gehäuseabschnitt 2 gelagert
sein, der die Drehachse 6 der Epilierwalze 4 lagert, wobei der Nockenteil 12 ggf.
axial in Richtung der Drehachse 6 verstellbar ausgebildet sein kann, um die Stellbewegung
und ggf. die Klemmkraft einstellen zu können bzw. andererseits auch eine Anpassung
der Nockenposition an den Überstand der Stößel 10 bewerkstelligt werden kann.
[0028] Wird die Epilierwalze 4 über das Antriebsrad 13 um seine Drehachse 6 rotierend angetrieben,
streichen die Köpfe der Stößel 10 an den gegenüberliegenden Stirnseiten der Epilierwalze
4 an dem sich nicht drehenden Nockenteil 12 vorbei, wobei sie jedes Mal dann, wenn
sie auf das Nockenteil 12 auflaufen, nach innen gedrückt werden, wodurch die Klemmelemente
5 zyklisch in ihre klemmende Stellung gezwungen werden, wie dies die linke Seite der
Figur 4 verdeutlicht. Dort ist der obere Stößel von dem Nockenteil 12 nach innen gedrückt,
so dass das Klemmelement 5 in seiner klemmenden Stellung ist, während der untere Stößel
10 der linken Hälfte der Figur 4 zusammen mit dem zugehörigen Klemmelement 5 in der
nicht klemmenden Stellung ist.
[0029] Die vorgenannte Betätigungsvorrichtung 8 kann dabei mittels einer Schaltvorrichtung
14 teilweise deaktiviert werden. Wie die Figuren 1 und 2 verdeutlichen, besitzen einige
der Stößel 10 nach innen radial vorspringende Eingriffsstücke 15, die an den stirnseitig
aus dem Korpus der Epilierwalze 4 herausragenden Kopfabschnitten der Stößel 10 vorgesehen
sind. In der gezeichneten Ausführung sind dabei vier der insgesamt zehn Stößel 10
jeder Seite mit einem solchen Eingriffsstück 15 versehen, so dass vier der genannten
zehn Stößel 10 deaktiviert werden können. Hierzu sitzt auf der Drehachse 6 der Epilierwalze
4 ein axial verschieblicher Halter 16 bzw. Deaktivierungsmittel, der/das scheibenförmig
ausgebildet ist und einen Durchmesser besitzt, der ausreichend groß ist, um mit den
Eingriffsstücken 15 an den Stößeln 10 in Eingriff zu gelangen. Wie Figur 4 zeigt,
überdeckt der flanschförmige Randsteg des Halters 16 die radial nach innen vorspringenden
Eingriffsstücke 15, so dass bei Nachinnendrücken des Halters 16 dieser die mit Eingriffsstücken
15 versehenen Stößel 10 in ihre Klemmstellung drückt, und zwar unabhängig von deren
Stellung relativ zu dem Nockenteil 12. Mit anderen Worten wird durch axiales Verschieben
des Halters 16 jedes der mit einem Eingriffsstück 15 versehenen Stößel 10 permanent
in seine nach innen gedrückte Stellung gezwungen, so dass die mit diesen Stößeln 10
zusammenwirkenden Klemmelemente 5 permanent in ihrer geschlossenen Klemmstellung gehalten
werden.
[0030] Zur Verstellung des Halters 16 ist ein Drehschaltknopf 17 vorgesehen, der axial fest,
jedoch drehbar an dem Gehäuse 2 gelagert ist und einen Gewindeeingriffsabschnitt 18
aufweist, mit dem der Halter 16 in Eingriff steht. Der Halter 16 ist dementsprechend
zwar axial verschieblich, jedoch drehfest gelagert.
[0031] Damit sind folgende Betriebsmodi erreichbar: Wird der Halter 16 über den Drehschaltknopf
17 axial von der Stirnseite der Epilierwalze 4 weg in seine den Antrieb zulassende
Stellung gefahren, sind alle Stößel 10 einschließlich derer, die die Eingriffstücke
15 tragen, in ihrer bestimmungsgemäßen Weise axial gegenüber dem Korpus der Epilierwalze
4 beweglich, so dass alle Klemmelemente 5 über die Federelemente 11 in ihre geöffnete
Stellung aufgedrückt werden können. Bei Rotation der Epilierwalze 4 werden die Stößel
10 bei Überstreichen des Nockenteils 12 zyklisch in ihre klemmende Stellung gefahren,
so dass alle Klemmelemente 5 zyklisch öffnen und schließen und damit Körperhaare einfangen
und auszupfen.
[0032] Wird hingegen der Halter 16 durch Drehen des Drehschaltknopfs 17 axial nach innen
auf die Stirnseite der Epilierwalze 4 zu in seine Deaktivierstellung gezwungen, nimmt
der flanschförmige Randsteg des Halters 16 die mit den Eingriffsstücken 15 versehenen
Stößel 10 mit und zwingt die damit wirkverbundenen Klemmelemente 5 permanent in ihre
geschlossene Klemmstellung, so dass diese Klemmelemente 5 zwar mit der Epilierwalze
4 mitrotieren, jedoch permanent in ihrer geschlossenen Klemmstellung verharren und
dementsprechend unwirksam sind.
[0033] Vorzugsweise können auf beiden Stirnseiten der Epilierwalze 4 ein solcher Halter
16 mit einem zugehörigen Drehschaltknopf 17 vorgesehen sein, so dass insgesamt drei
Schaltstellungen möglich sind. Sind beide Halter 16 in ihrer die Stößel 10 freigebenden
Stellung, arbeiten alle Klemmelemente. Wird einer der Halter 16 in seine Deaktivierstellung
bewegt, wird eine erste kleinere Anzahl von Stößeln 10 und damit Klemmelementen 5
deaktiviert. Werden hingegen beide Halter 16 in ihre Deaktivierstellung bewegt, wird
eine zweite größere Anzahl von Stößeln 10 und damit Klemmelementen 5 deaktiviert.
Hierdurch lassen sich drei Effizienzstufen mit unterschiedlicher Epilationseffizienz
und umgekehrt Sanftheit der Anwendung einstellen.
1. Epiliergerät zur Entfernung von Körperhaaren mit einer rotatorisch antreibbaren Epilierwalze
(4), an deren Umfang vorzugsweise pinzettenartige Klemmelemente (5) vorgesehen sind,
die von einer Betätigungsvorrichtung (8) bei Drehung der Epilierwalze (4) zyklisch
zwischen einer Klemmstellung und einer Nicht-Klemmstellung hin- und herbewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (8) durch eine Schaltvorrichtung (14) wahlweise zwischen
einer Teilbetriebsstellung, in der nur ein Teil der Klemmelemente (5) zwischen ihrer
Klemm- und Nichtklemmstellung hin- und herbewegt wird, und einer Vollbetriebsstellung,
in der alle Klemmelemente (5) zwischen ihrer Klemm- und Nichtklemmstellung hin- und
herbewegt werden, schaltbar ist.
2. Epiliergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Betätigungsvorrichtung (8)
mehrere Betätiger (9) zur separaten Betätigung einzelner Klemmelemente (5) oder Gruppen
von Klemmelementen (5) aufweist und die Schaltvorrichtung (14) Deaktiviermittel (16)
zur Deaktivierung zumindest eines der Betätiger (9) umfasst.
3. Epiliergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Betätigungsvorrichtung
(8) mechanische Antriebsmittel (10, 12) aufweist, die die Rotation der Epilierwalze
(14) um deren Drehachse (6) in eine oszillierende Antriebsbewegung der Klemmelemente
(5) vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Drehachse (6) umsetzen, und die Schaltvorrichtung
(14) eine Kupplungsvorrichtung (15, 16) zum Abkuppeln einiger der Klemmelemente (5)
von den Antriebsmitteln aufweist.
4. Epiliergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Betätiger (9) jeweils
ein Nockenteil (12) und ein damit zusammenwirkendes Nockenabtriebsteil (10) vorgesehen
sind und die Schaltvorrichtung (14) Mittel zur Verstellung der Eingriffsverhältnisse
zwischen Nockenteil (12) und Nockenabtriebsteil (10) aufweist.
5. Epiliergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Schaltvorrichtung (14) Mittel
zur Verstellung des Nockenteils und/oder Mittel (16) zur Verstellung des Nockenabtriebsteils
(10) gegenüber dem Nockenteil (12) aufweist.
6. Epiliergerät nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schaltvorrichtung
(14) einen verstellbaren Halter (16) aufweist, durch den das jeweilige Nockenabtriebsteil
(10) außer Eingriff von dem Nockenteil (12) haltbar ist.
7. Epiliergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der verstellbare Halter (16)
in Richtung der Drehachse (6) der Epilierwalze (4) zwischen einer Deaktivierstellung
und einer Freigabestellung verschieblich gelagert ist, vorzugsweise auf der Drehachse
der Epilierwalze (4) sitzt.
8. Epiliergerät nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei der verstellbare
Halter (16) einen Drehschaltknopf (17) mit einem Gewindeeingriffsabschnitt (18) zur
axialen Verstellung des Halters (16) aufweist.
9. Epiliergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Betätigungsvorrichtung
(8) eine Mehrzahl von Stößeln (10) aufweist, die im wesentlichen parallel zur Drehachse
(6) der Epilierwalze (4) verschieblich gegenüber dem Epilierwalzenkorpus angeordnet
sind und mit jeweils zumindest einem Klemmelement (5) in Wirkverbindung bringbar sind,
wobei ein Teil der Stößel (10) radial vorspringende Eingriffsstücke (15) aufweist,
mit denen dieser Teil der Stößel in eine deaktivierte Stellung zwingbar ist.