Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürste zum Kämmen von Haaren mit einem Griff und einem
Bürstenkopf, welcher Borsten trägt. Eine erfindungsgemäße Bürste dient insbesondere
der Kopfhaarpflege beim Menschen. Bei Bürsten im Sinne der Erfindung handelt es sich
stets und Handbürsten, i.e. ein Anwender ergreift die Bürste am Griff und führt die
Borsten durch die Haare.
Stand der Technik und Hintergrund der Neuerung
[0002] Bürsten des eingangs genannten Aufbaus sind aus der Praxis bekannt. Der Bürstenkopf
kann rund oder halbrund bzw. zylinderförmig oder halbzylinderförmig ausgebildet sein,
wobei die äußeren Enden der im Rahmen des Bürstenkopfes eingerichteten Borsten die
besagten Formen bilden.
[0003] Bei den insofern bekannten Bürsten sind Griff bzw. Stiel und Bürstenkopf drehfest
miteinander verbunden und gehen ineinander über. Insbesondere beim Kämmen bzw. Bürsten
von langen Haaren können sich in den Haaren Knoten bzw. Verfilzungen bilden, in welchen
sich die Borsten verfangen. Wird dann die Bürstbewegung mit erhöhter Kraft fortgesetzt,
so können einzelne Haare soweit gedehnt werden, dass sie reissen mit der Folge von
Haarbruch bzw.
[0004] Spliss. Zudem wird der erhöhte Zug an den Haaren als unangenehmer Zug an der Kopfhaut
empfunden.
[0005] Erfahrene Frisöre vermeiden oder vermindern solch unerwünschen Haarbruch bzw. unangenehmen
Zug an der Kopfhaut dadurch, dass bei erfühltem erhöhtem Widerstand bei der Bürstbewegung
die Borsten aus den Knoten bzw. aus der Verfilzung herausgedreht und die Knoten und
Verfilzungen aus Richtung des Haaransatzes beispielsweise in separaten Arbeitsgängen
aufgelöst werden.
[0006] Die vorstehend genannte Technik des Bürstens erfordert einerseits Erfahrung und andererseits
ein gutes manuelles Gefühl bzw. Geschick für die Einschätzung des noch hinzunehmenden
Bürstwiderstandes. Insbesondere Eigenanwender oder weniger erfahrene Frisöre beherrschen
diese Technik nicht. Zudem ist der zu erfühlende Grenzwiderstand, welcher zum Herausdrehen
Anlass gibt nicht reproduzierbar.
Technisches Problem der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, eine Bürste anzugeben,
welche auch bei unerfahrener Anwendung bei der Bürstbewegung Haarbruch und Spliss
sowie unangenehme Zugkräfte an der Kopfhaut zuverlässig vermeidet.
[0008] Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen Zur Lösung dieses technischen
Problems lehrt die Erfindung eine Bürste zum Kämmen von Haaren, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass der Bürstenkopf mit Gleitlagern drehbar um eine Achse gelagert ist und über
eine Schleifkupplung ein Drehmoment aufgenommen werden kann. Ein mit der Schleifkupplung
verbundener Drehknopf kann zur Einstellung der auf den Bürstenkopf wirkenden Kräfte
vorgesetzt sein.
[0009] Insbesondere lehrt die Erfindung eine Bürste mit einem Griff sowie mit einem Bürstenkopf,
welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bürstenkopf um eine Achse, welche mit
dem Griff verbunden ist, drehbar gelagert ist, und dass zwischen Bürstenkopf und Achse
eine Schleifkupplung eingerichtet ist.
[0010] Mit einer erfindungsgemäßen Bürste wird erreicht, dass beim Kämmen bzw. Bürsten der
maximale Zug auf Haare und Kopfhaut begrenzt werden, wodurch Bruch, Spliss und unangenehmes
Ziehen verhindert wird. Die Bedienung kann auch durch frisörtechnische Laien erfolgen.
Verhaken sich Haare in den Borsten, dreht sich der Bürstenkopf ab einem definierten
Drehmoment, auch Losbrechmoment genannt, automatisch aus der Verknotung und schützt
dadurch vor Haarbruch, Spliss und übermäßigem Ziehen an der Kopfhaut. Das Drehmoment
kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung über einen Drehknopf individuell
eingestellt werden.
[0011] Mit anderen Worten ausgedrückt, durch die Kombination eines drehbar gelagerten Bürstenkopfes
mit einer Schleifkupplung, welche ein definiertes bzw. eingestelltes Losbrechmoment
aufweist, erfolgt eine automatische und reproduzierbare Begrenzung der auf die Haare
über die Borsten wirkenden Zugkräfte.
[0012] Grundsätzlich kann der Bürstenkopf beliebig auf der Achse gelagert sein. Aus baulichen
Gründen sowie Gründen der kostengünstigen Herstellung empfiehlt es sich, wenn der
Bürstenkopf mittels eines Gleitlagers drehbar um die Achse gelagert ist.
[0013] Die Schleifkupplung kann mit zumindest einem Reibflächenpaar gebildet sein, wobei
das Reibflächenpaar eine erste Reibfläche, welche drehfest mit der Achse verbunden
ist, und eine zweite Reibfläche, welche drehfest mit dem Bürstenkopf verbunden ist,
aufweist, und wobei die erste Reibfläche und die zweite Reibfläche kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
[0014] Wie bereits angesprochen ist es bevorzugt, wenn der Kraftschluss zwischen der ersten
Reibfläche und der zweiten Reibfläche mittels eines Drehknopfes einstellbar ist. Dies
kann im einzelnen dadurch eingerichtet werden, dass zwischen Bürstenkopf und Achse
zwei Schleifkupplungen mit jeweils einem Reibflächenpaar eingerichtet sind, wobei
die jeweiligen ersten und zweiten Reibflächen der Reibflächenpaare mittels einer Feder,
beispielsweise einer Schraubenfeder, gegeneinander federkraftbeaufschlagt sind, und
wobei die Vorspannung der Feder mittels eines auf der Achse gelagerten Drehknopfes
einstellbar ist.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Bürste im Querschnitt.
[0016] Man erkennt, dass der Bürstenkopf 6 mit einem Gleitlager 4 um eine Achse 2 drehbar
gelagert ist. Ein Griff 1 bildet eine (bauliche) Einheit mit der Achse 2 und einem
Kupplungsblock 3a. Mittels eines Drehknopfes 8 wird über eine Feder 7 Druck auf den
Kupplungsblock 3b übertragen, welcher wiederum mit einer Feder 9 gegen Verdrehen auf
der Achse 2 gesichert ist und die Kraft auf die Schleifkupplung 5 überträgt.
[0017] Mit anderen Worten ausgedrückt, sind eine erste Schleifkupplung 5 und eine zweite
Schleifkupplung 5 eingerichtet. Jede der beiden Schleifkupplungen 5 umfassen ein Reibflächenpaar
mit jeweils einer ersten Reibfläche und einer zweiten Reibfläche. Jeweils eine Reibfläche
eines jeden Reibflächenpaares ist mit einem der Kupplungsblöcke 3a, 3b drehfest verbunden
und dadurch auch drehfest gegenüber der Achse 2. Die jeweils andere Reibfläche eines
Reibflächenpaares ist drehfest mit dem Gleitlager 4 bzw. dem Bürstenkopf 6 verbunden.
Die Reibflächen beider Reibflächenpaaren werden mittels der Feder 7 gegeneinander
gedrückt, wobei die Vorspannung der Feder 7 das Losbrechmoment zwischen den Reibflächen
der Reibflächenpaare bestimmt. Die Vorspannung der Feder 7 und somit das Losbrechmoment
sind mittels des Drehknopfes 8 dadurch einstellbar, dass der Drehknopf 8 über ein
Gewinde mit der Achse 2 verbunden ist.
[0018] In der Figur nicht dargestellt ist, dass im Bereich des Bürstenkopfes 6, insbesondere
unmittelbar benachbart zum Griff 1 bzw. hieran anschließend, eine Grifffläche bzw.
Griffmulde eingerichtet sein kann. Greift eine Bedienperson die Bürste an dem Griff
1 und hält zusätzlich die Grifffläche bzw. Griffmulde, so wird dadurch der Bürstenkopf
6 gegen Verdrehen bei hohen Bürstkräften, nämlich Bürstkräften, welche das vorstehend
erläuterte Losbrechmoment überwinden, manuell gesichert. Dies kann in einigen Situationen
wünschenswert sein.
1. Bürste mit einem Griff (1) sowie mit einem Bürstenkopf (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bürstenkopf (6) um eine Achse (2), welche mit dem Griff (1) drehfest verbunden
ist, drehbar gelagert ist, und
dass zwischen Bürstenkopf (6) und Achse (2) eine Schleifkupplung (5) eingerichtet ist.
2. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkopf (6) mittels eines Gleitlagers (4) drehbar um die Achse (2) gelagert
ist.
3. Bürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifkupplung (5) mit zumindest einem Reibflächenpaar gebildet ist, wobei das
Reibflächenpaar eine erste Reibfläche, welche drehfest mit der Achse (2) verbunden
ist, und eine zweite Reibfläche, welche drehfest mit dem Bürstenkopf (6) verbunden
ist, aufweist, und wobei die erste Reibfläche und die zweite Reibfläche kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
4. Bürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftschluss zwischen der ersten Reibfläche und der zweiten Reibfläche mittels
eines Drehknopfes (8) einstellbar ist.
5. Bürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bürstenkopf (6) und Achse (2) zwei Schleifkupplungen (5) mit jeweils einem
Reibflächenpaar eingerichtet sind, wobei die jeweiligen ersten und zweiten Reibflächen
der Reibflächenpaare mittels einer Feder (7) gegeneinander federkraftbeaufschlagt
sind, und wobei die Vorspannung der Feder (7) mittels des auf der Achse (2) gelagerten
Drehknopfes (8) einstellbar ist.