(19)
(11) EP 1 797 792 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2007  Patentblatt  2007/25

(21) Anmeldenummer: 06026042.9

(22) Anmeldetag:  15.12.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A46B 7/10(2006.01)
A46B 5/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 16.12.2005 DE 202005019869 U

(71) Anmelder:
  • Müller Markus
    10115 Berlin (DE)
  • Lux, Patrice
    10117 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller Markus
    10115 Berlin (DE)
  • Lux, Patrice
    10117 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Jungblut, Bernhard Jakob et al
JUNGBLUT & SEUSS Patentanwälte Max-Dohrn-Strasse 10
10589 Berlin
10589 Berlin (DE)

   


(54) Bürste


(57) Die Erfindung betrifft eine Bürste mit einem Griff (1) sowie mit einem Bürstenkopf (6). Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkopf (6) um eine Achse (2), welche mit dem Griff (1) drehfest verbunden ist, drehbar gelagert ist, und dass zwischen Bürstenkopf (6) und Achse (2) eine Schleifkupplung (5) eingerichtet ist.


Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürste zum Kämmen von Haaren mit einem Griff und einem Bürstenkopf, welcher Borsten trägt. Eine erfindungsgemäße Bürste dient insbesondere der Kopfhaarpflege beim Menschen. Bei Bürsten im Sinne der Erfindung handelt es sich stets und Handbürsten, i.e. ein Anwender ergreift die Bürste am Griff und führt die Borsten durch die Haare.

Stand der Technik und Hintergrund der Neuerung



[0002] Bürsten des eingangs genannten Aufbaus sind aus der Praxis bekannt. Der Bürstenkopf kann rund oder halbrund bzw. zylinderförmig oder halbzylinderförmig ausgebildet sein, wobei die äußeren Enden der im Rahmen des Bürstenkopfes eingerichteten Borsten die besagten Formen bilden.

[0003] Bei den insofern bekannten Bürsten sind Griff bzw. Stiel und Bürstenkopf drehfest miteinander verbunden und gehen ineinander über. Insbesondere beim Kämmen bzw. Bürsten von langen Haaren können sich in den Haaren Knoten bzw. Verfilzungen bilden, in welchen sich die Borsten verfangen. Wird dann die Bürstbewegung mit erhöhter Kraft fortgesetzt, so können einzelne Haare soweit gedehnt werden, dass sie reissen mit der Folge von Haarbruch bzw.

[0004] Spliss. Zudem wird der erhöhte Zug an den Haaren als unangenehmer Zug an der Kopfhaut empfunden.

[0005] Erfahrene Frisöre vermeiden oder vermindern solch unerwünschen Haarbruch bzw. unangenehmen Zug an der Kopfhaut dadurch, dass bei erfühltem erhöhtem Widerstand bei der Bürstbewegung die Borsten aus den Knoten bzw. aus der Verfilzung herausgedreht und die Knoten und Verfilzungen aus Richtung des Haaransatzes beispielsweise in separaten Arbeitsgängen aufgelöst werden.

[0006] Die vorstehend genannte Technik des Bürstens erfordert einerseits Erfahrung und andererseits ein gutes manuelles Gefühl bzw. Geschick für die Einschätzung des noch hinzunehmenden Bürstwiderstandes. Insbesondere Eigenanwender oder weniger erfahrene Frisöre beherrschen diese Technik nicht. Zudem ist der zu erfühlende Grenzwiderstand, welcher zum Herausdrehen Anlass gibt nicht reproduzierbar.

Technisches Problem der Erfindung



[0007] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, eine Bürste anzugeben, welche auch bei unerfahrener Anwendung bei der Bürstbewegung Haarbruch und Spliss sowie unangenehme Zugkräfte an der Kopfhaut zuverlässig vermeidet.

[0008] Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Bürste zum Kämmen von Haaren, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bürstenkopf mit Gleitlagern drehbar um eine Achse gelagert ist und über eine Schleifkupplung ein Drehmoment aufgenommen werden kann. Ein mit der Schleifkupplung verbundener Drehknopf kann zur Einstellung der auf den Bürstenkopf wirkenden Kräfte vorgesetzt sein.

[0009] Insbesondere lehrt die Erfindung eine Bürste mit einem Griff sowie mit einem Bürstenkopf, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bürstenkopf um eine Achse, welche mit dem Griff verbunden ist, drehbar gelagert ist, und dass zwischen Bürstenkopf und Achse eine Schleifkupplung eingerichtet ist.

[0010] Mit einer erfindungsgemäßen Bürste wird erreicht, dass beim Kämmen bzw. Bürsten der maximale Zug auf Haare und Kopfhaut begrenzt werden, wodurch Bruch, Spliss und unangenehmes Ziehen verhindert wird. Die Bedienung kann auch durch frisörtechnische Laien erfolgen. Verhaken sich Haare in den Borsten, dreht sich der Bürstenkopf ab einem definierten Drehmoment, auch Losbrechmoment genannt, automatisch aus der Verknotung und schützt dadurch vor Haarbruch, Spliss und übermäßigem Ziehen an der Kopfhaut. Das Drehmoment kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung über einen Drehknopf individuell eingestellt werden.

[0011] Mit anderen Worten ausgedrückt, durch die Kombination eines drehbar gelagerten Bürstenkopfes mit einer Schleifkupplung, welche ein definiertes bzw. eingestelltes Losbrechmoment aufweist, erfolgt eine automatische und reproduzierbare Begrenzung der auf die Haare über die Borsten wirkenden Zugkräfte.

[0012] Grundsätzlich kann der Bürstenkopf beliebig auf der Achse gelagert sein. Aus baulichen Gründen sowie Gründen der kostengünstigen Herstellung empfiehlt es sich, wenn der Bürstenkopf mittels eines Gleitlagers drehbar um die Achse gelagert ist.

[0013] Die Schleifkupplung kann mit zumindest einem Reibflächenpaar gebildet sein, wobei das Reibflächenpaar eine erste Reibfläche, welche drehfest mit der Achse verbunden ist, und eine zweite Reibfläche, welche drehfest mit dem Bürstenkopf verbunden ist, aufweist, und wobei die erste Reibfläche und die zweite Reibfläche kraftschlüssig miteinander verbunden sind.

[0014] Wie bereits angesprochen ist es bevorzugt, wenn der Kraftschluss zwischen der ersten Reibfläche und der zweiten Reibfläche mittels eines Drehknopfes einstellbar ist. Dies kann im einzelnen dadurch eingerichtet werden, dass zwischen Bürstenkopf und Achse zwei Schleifkupplungen mit jeweils einem Reibflächenpaar eingerichtet sind, wobei die jeweiligen ersten und zweiten Reibflächen der Reibflächenpaare mittels einer Feder, beispielsweise einer Schraubenfeder, gegeneinander federkraftbeaufschlagt sind, und wobei die Vorspannung der Feder mittels eines auf der Achse gelagerten Drehknopfes einstellbar ist.

[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Bürste im Querschnitt.

[0016] Man erkennt, dass der Bürstenkopf 6 mit einem Gleitlager 4 um eine Achse 2 drehbar gelagert ist. Ein Griff 1 bildet eine (bauliche) Einheit mit der Achse 2 und einem Kupplungsblock 3a. Mittels eines Drehknopfes 8 wird über eine Feder 7 Druck auf den Kupplungsblock 3b übertragen, welcher wiederum mit einer Feder 9 gegen Verdrehen auf der Achse 2 gesichert ist und die Kraft auf die Schleifkupplung 5 überträgt.

[0017] Mit anderen Worten ausgedrückt, sind eine erste Schleifkupplung 5 und eine zweite Schleifkupplung 5 eingerichtet. Jede der beiden Schleifkupplungen 5 umfassen ein Reibflächenpaar mit jeweils einer ersten Reibfläche und einer zweiten Reibfläche. Jeweils eine Reibfläche eines jeden Reibflächenpaares ist mit einem der Kupplungsblöcke 3a, 3b drehfest verbunden und dadurch auch drehfest gegenüber der Achse 2. Die jeweils andere Reibfläche eines Reibflächenpaares ist drehfest mit dem Gleitlager 4 bzw. dem Bürstenkopf 6 verbunden. Die Reibflächen beider Reibflächenpaaren werden mittels der Feder 7 gegeneinander gedrückt, wobei die Vorspannung der Feder 7 das Losbrechmoment zwischen den Reibflächen der Reibflächenpaare bestimmt. Die Vorspannung der Feder 7 und somit das Losbrechmoment sind mittels des Drehknopfes 8 dadurch einstellbar, dass der Drehknopf 8 über ein Gewinde mit der Achse 2 verbunden ist.

[0018] In der Figur nicht dargestellt ist, dass im Bereich des Bürstenkopfes 6, insbesondere unmittelbar benachbart zum Griff 1 bzw. hieran anschließend, eine Grifffläche bzw. Griffmulde eingerichtet sein kann. Greift eine Bedienperson die Bürste an dem Griff 1 und hält zusätzlich die Grifffläche bzw. Griffmulde, so wird dadurch der Bürstenkopf 6 gegen Verdrehen bei hohen Bürstkräften, nämlich Bürstkräften, welche das vorstehend erläuterte Losbrechmoment überwinden, manuell gesichert. Dies kann in einigen Situationen wünschenswert sein.


Ansprüche

1. Bürste mit einem Griff (1) sowie mit einem Bürstenkopf (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bürstenkopf (6) um eine Achse (2), welche mit dem Griff (1) drehfest verbunden ist, drehbar gelagert ist, und
dass zwischen Bürstenkopf (6) und Achse (2) eine Schleifkupplung (5) eingerichtet ist.
 
2. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkopf (6) mittels eines Gleitlagers (4) drehbar um die Achse (2) gelagert ist.
 
3. Bürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifkupplung (5) mit zumindest einem Reibflächenpaar gebildet ist, wobei das Reibflächenpaar eine erste Reibfläche, welche drehfest mit der Achse (2) verbunden ist, und eine zweite Reibfläche, welche drehfest mit dem Bürstenkopf (6) verbunden ist, aufweist, und wobei die erste Reibfläche und die zweite Reibfläche kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
 
4. Bürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftschluss zwischen der ersten Reibfläche und der zweiten Reibfläche mittels eines Drehknopfes (8) einstellbar ist.
 
5. Bürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bürstenkopf (6) und Achse (2) zwei Schleifkupplungen (5) mit jeweils einem Reibflächenpaar eingerichtet sind, wobei die jeweiligen ersten und zweiten Reibflächen der Reibflächenpaare mittels einer Feder (7) gegeneinander federkraftbeaufschlagt sind, und wobei die Vorspannung der Feder (7) mittels des auf der Achse (2) gelagerten Drehknopfes (8) einstellbar ist.
 




Zeichnung