(19)
(11) EP 1 797 930 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2007  Patentblatt  2007/25

(21) Anmeldenummer: 05112174.7

(22) Anmeldetag:  14.12.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63C 9/00(2006.01)
A43B 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Tyrolia Technology GmbH
2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Baumgartner, Manfred
    2493, Lichtenwörth (AT)
  • Messmer, Karl
    83727, Schliersee (DE)
  • Stritzl, Karl
    1020, Wien (AT)
  • Wurm, Christoph
    2323, Mannswörth (AT)
  • Wirthenstätter, Peter
    85622, Feldkirchen (DE)

(74) Vertreter: Vinazzer, Edith et al
European Patent Attorney Schönburgstrasse 11/7
1040 Wien
1040 Wien (AT)

   


(54) Bindung für ein Gleitbrett, insbesondere ein Snowboard


(57) Die Erfindung betrifft eine Bindung für ein Gleitbrett, insbesondere ein Snowboard, mit einer Niederhalteeinrichtung (5) und einer Schuhhaltemittel tragenden Basisplatte (11), welche Niederhalteeinrichtung (5) eine Niederhaltescheibe (6) für die Basisplatte (11) aufweist, welche in eine Öffnung (12) der Basisplatte (11) einsetzbar ist und eine randseitige Verzahnung (13) aufweist, welche mit einer Verzahnung (8) am Rand der Öffnung (12) der Basisplatte (11) in Eingriff bringbar ist, wobei der Drehwinkel zwischen Basisplatte (11) und Niederhaltescheibe (6) wahlweise einstell- und fixierbar ist und wobei die Niederhaltescheibe (6) mittels zumindest eines beweglich gelagerten Verriegelungselementes (18) verdrehsicher und abhebesicher gehalten ist.
Das zumindest eine Verriegelungselement (18) der Niederhalteeinrichtung (5) ist mit einer im Gleitbrett (4) oder gegenüber dem Gleitbrett (4) verankerten Einrasteinrichtung (9) verriegelbar, sodass beim Entfernen der Niederhalteeinrichtung (5) lediglich die Einrasteinrichtung (9) am Gleitbrett (4) verbleibt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindung für ein Gleitbrett, insbesondere ein Snowboard, mit einer Niederhalteeinrichtung und einer Schuhhaltemittel tragenden Basisplatte, welche Niederhalteeinrichtung eine in Draufsicht kreisförmige Niederhaltescheibe für die Basisplatte aufweist, welche in eine Öffnung der Basisplatte einsetzbar ist und eine randseitige Verzahnung aufweist, welche mit einer Verzahnung am Rand der Öffnung der Basisplatte in Eingriff bringbar ist, wobei der Drehwinkel zwischen Basisplatte und Niederhaltescheibe wahlweise einstell- und fixierbar ist und wobei die Niederhaltescheibe an der Basisplatte mittels zumindest eines beweglich gelagerten Verriegelungselementes verdrehsicher und abhebesicher gehalten ist.

[0002] Eine Snowboardbindung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der AT 411 016 B bekannt. Die Niederhaltescheibe ist am Snowboard mittels Schrauben befestigt und mit mindestens einem Schieberelement versehen, das von einer ausgefahrenen Position, in der es einen Übergangsbereich zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte übergreift oder überdeckt, in eine eingefahrene Position, in der das Schieberelement den Übergangsbereich zwischen der Niederhaltescheibe der Basisplatte nicht übergreift oder überdeckt, und umgekehrt, verstellbar ist. Das zumindest eine Schieberelement bildet in der ausgefahrenen Position eine Abhebesicherung der Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe in vertikaler Richtung zu deren Auflageebene. In der eingefahrenen Position des zumindest einen Schieberelementes ist die Basisplatte von der Niederhaltescheibe bzw. vom Snowboard abhebbar. Diese Snowboardbindung soll eine rasche und mühelose Veränderung der Drehwinkelstellung gegenüber dem Board gestatten.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bindung für ein Gleitbrett mit einfachen technischen Mitteln derart auszuführen, dass nicht nur die Drehwinkelstellung der Bindung gegenüber dem Gleitbrett auf besonders einfache Weise geändert werden kann, sondern dass die Bindung, vor Allem der die Schuhhaltemittel tragende Basisteil, auf einfache Weise vom Snowboard entfernt werden kann, wobei möglichst wenige Bestandteile der Bindung am Board verbleiben sollen.

[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass das Verriegelungselement der Niederhalteeinrichtung mit einer im Gleitbrett oder gegenüber dem Gleitbrett verankerten Einrasteinrichtung verriegelbar ist und dass beim Entfernen der Niederhalteinrichtung lediglich die Einrasteinrichtung am Gleitbrett verbleibt.

[0005] Bei einem Entfernen des Basisteils vom Gleitbrett wird daher auch die Niederhalteeinrichtung komplett mitentfernt und es verbleibt am Gleitbrett lediglich die Einrasteinrichtung. Die Bindung kann daher sehr kompakt ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Bindung ist besonders vorteilhaft im Verleihgeschäft einsetzbar, da eine sehr platzsparende getrennte Lagerung der Bindungen und Gleitbretter möglich ist.

[0006] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Niederhalteeinrichtung gegenüber der Einrasteinrichtung in Längs- und/oder Querrichtung des Gleitbrettes verstellbar und in den gewählten Positionen an der Einrasteinrichtung verriegelbar. Bei der erfindungsgemäßen Bindung ist es daher nicht erforderlich, am Gleibrett gesonderte Einrichtungen zur Verstellung der Position der Bindung vorzusehen.

[0007] Die Einrasteinrichtung weist zumindest ein Einrastelement, vorzugsweise mehrere Einrastelemente, auf. Dabei kann ein einziges Einrastelement auch eine Anzahl von Raststellen für das oder die Verriegelungselement(e) zur Verfügung stellen. Die Einrastelemente können besonders kompakt gestaltet werden.

[0008] Das bzw. die Verriegelungselement(e) kann bzw. können auf unterschiedliche Weisen mit dem Einrastelement bzw. mit den Einrastelementen verriegelt werden. Die Verriegelungselemente lassen sich besonders einfach ausführen, wenn sie die Einrastelemente untergreifen oder in diese eingreifen und derart die Niederhaltescheibe gegen ein Abheben halten.

[0009] Eine komfortable Betätigung der Bindung bzw. Niederhalteeinrichtung wird dadurch unterstützt, dass das zumindest eine Verriegelungselement in eine Zwischenstellung bewegbar ist, in welcher die Niederhaltescheibe zwar gegen ein Abheben vom Gleitbrett gehalten ist, jedoch in vertikaler Richtung ein Lösen der Verzahnungen und somit ein Ändern der Drehwinkelstellung ermöglicht ist. Eine kompakte und leichte Ausführung der Bindung wird auch dadurch unterstützt, dass das zumindest eine Verriegelungselement in einer Ebene parallel zur Niederhaltescheibe mittels eines Betätigungshebels gesteuert bewegbar ist.

[0010] Für eine zweckmäßige und funktionssichere Betätigung der Verriegelungselemente ist vorgesehen, dass diese als Schieber ausgebildet sind, welche mittels Kulissenführungen einer an der Niederhaltescheibe verschiebbar gelagerten Steuerplatte bewegbar sind, an welcher ein Steuerhebel angelenkt ist, welcher seinerseits an der Unterseite des Betätigungshebels angelenkt ist.

[0011] Der Betätigungshebel wird erfindungsgemäß an einer Abdeckscheibe der Niederhalteeinrichtung drehbar angelenkt, welche Abdeckscheibe mit der Niederhaltescheibe fest verbunden ist. Es sind daher bei der erfindungsgemäß ausgeführten Bindung ein Großteil der beweglichen und gesteuerten Elemente zwischen zwei Scheiben, der Abdeckscheibe und der Niederhaltescheibe, untergebracht.

[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jeder Schieber ein Paar von rechenartigen Schieberteilen auf, welche jeweils mehrere, insbesondere drei, Raststellen für die Einrasteinrichtung aufweisen. Die Anzahl und die Anordnung dieser Raststellen bestimmen das Ausmaß der Verstellbarkeit der Position der Bindung gegenüber dem Gleitbrett.

[0013] Bei einer bevorzugten Ausführung der Bindung sind die Einrastelemente Rastzapfen oder dergleichen, welche durch Öffnungen in der Niederhaltescheibe, welche vorzugsweise als Langlöcher ausgeführt sind, steckbar sind. Rastzapfen sind besonders kompakt und mit geringem Gewicht ausführbar und lassen sich auch auf einfache Weise, beispielsweise durch Verschrauben, mit dem Gleitbrett fest verbinden.

[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Bindung weisen die Rastzapfen einen kegelstumpfförmigen Stützteil und oberhalb desselben einen von zinkenartigen Fortsätzen der Schieber untergreifbaren Kopfteil auf. Diese Ausführung ermöglicht eine Zwischenstellung der Schieber, in welcher in vertikaler Richtung ein gewisses Anheben der Niederhalteeinrichtung gegenüber dem Gleitbrett und somit gegenüber dem Basisteil der Bindung möglich ist, die Niederhalteeinrichtung aber nicht komplett vom Gleitbrett entfernbar ist. In dieser Zwischenstellung kann daher die Drehwinkelstellung der Bindung gegenüber dem Gleitbrett geändert werden, ohne die Niederhalteeinrichtung komplett vom Gleitbrett entfernen zu müssen.

[0015] Die Verzahnung an der Unterseite der Niederhaltescheibe kann an vorzugsweise diametral gegenüberliegenden Stellen unterbrochen sein und hier durch Verzahnungen an der Abdeckscheibe komplettiert sein. Diese Maßnahme unterstützt die Verdrehsicherheit der Niederhalteeinrichtung in der verriegelten Stellung.

[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Die teilweise schematischen Figuren zeigen:

Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung Bestandteile der Snowboardbindung,

Fig. 2 die am Snowboard befestigten Teile der Bindung,

Fig. 3 eine Ansicht einer Ausführungsform weiterer Bestandteile einer erfindungsgemäßen Snowboardbindung in vereinfachter bzw. beispielhafter Darstellung,

Fig. 4 Unteransichten einer Niederhaltescheibe und einer Abdeckscheibe,

Fig. 5 eine Draufsicht auf die Niederhaltescheibe mit weiteren Bestandteilen der Snowboardbindung in der verriegelten Stellung,

Fig. 6 eine Ansicht der Niederhaltescheibe von oben mit weiteren Bestandteilen der Snowboardbindung in einer Zwischenstellung,

Fig. 7 eine Draufsicht auf die Niederhaltescheibe mit weiteren Bestandteilen der Snowboardbindung in der komplett geöffneten Stellung,

Fig. 8 die Niederhaltescheibe mit weiteren Bestandteilen der Bindung in der verriegelten Position in Schrägansicht,

Fig. 9 eine Schrägansicht einer Steuerplatte und

Fig. 10 eine Ansicht einer Abdeckplatte.



[0017] Vorab wird darauf hingewiesen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung gewählten Lageangaben, wie beispielsweise oben bzw. Oberseite, unten bzw. Unterseite, seitlich etc. sich auf die beschriebene und dargestellte Figur und auf die Position der betreffenden Bauteile relativ zur Oberseite des lediglich in Fig. 2 und 3 gezeigten Snowboards beziehen.

[0018] Fig. 3 zeigt schematisch eine Ansicht eines Basisteils 1 einer Snowboardbindung, welcher eine Fersenstütze 2 und eine nicht gezeigte Riemenanordnung aufweist. Die Fersenstütze 2 und die Riemenanordnung können in bekannter Weise ausgeführt sein und sind dafür vorgesehen, einen nicht gezeigten Snowboardschuh in der Bindung zu halten. Die Snowboardbindung kann auch als sogenanntes Step-In-System und demnach ohne Riemenanordnung ausgeführt sein. Der Basisteil 1 weist eine weitgehend ebene Basisplatte 11 auf, welche mittels einer Niederhalteeinrichtung 5, deren Bestandteile beispielsweise in Fig. 1 gezeigt sind, auf der Oberseite des Snowboards 4 gehalten ist.

[0019] Die Basisplatte 11 weist in ihrem mittleren Bereich eine kreisrunde Öffnung 12 auf, welche randseitig kreisringförmig von einem Zahnkranz 13 begrenzt ist. Der Zahnkranz 13 verläuft parallel zur Ebene der Basisplatte 11 und ist gegenüber der Oberseite der Basisplatte 11 nach unten, etwa auf die Ebene der Unterseite der Basisplatte 11, versetzt. Die Niederhalteeinrichtung 5 weist, wie es beispielsweise Fig. 1 und Fig. 3 zeigen, eine Niederhaltescheibe 6 und eine Abdeckscheibe 7 auf, welche von ihren Durchmessern her an den Durchmesser der Öffnung 12 angepasst sind und welche in die Öffnung 12 der Basisplatte 11 derart eingesetzt werden können, dass die Oberseite der Abdeckscheibe 7 im Wesentlichen mit der Oberseite der Basisplatte 11 fluchtet. Die Niederhaltescheibe 6 ist, wie es beispielsweise Fig. 4 zeigt, an ihrer Unterseite randseitig kreisringförmig von einem Zahnkranz 8 umlaufen, welcher an diametral gegenüber liegenden Stellen unterbrochen ist und hier von Teilen 7a der Abdeckscheibe 7 komplettiert wird. Der zwischen den beiden unterbrochenen Stellen jeweils verlaufende Teil 6a der Niederhaltescheibe 6 ist an seiner Unterseite mit Zähnen des Zahnkranzes 8 versehen, an seiner Oberseite weist er eine als Rampe wirkende Erhebung 6b auf. Die Zähne des Zahnkranzes 8 sind bei verriegelter Niederhalteeinrichtung 5 mit den Zähnen des Zahnkranzes 13 der Basisplatte 11 in Eingriff.

[0020] Die Niederhalteeinrichtung 5 wirkt mit boardfest angeordneten Rastelementen 9 zusammen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind als boardfeste Rastelemente vier Rastzapfen 9 vorgesehen, welche im Board 4 fest verankert sind, beispielsweise eingeschraubt oder bereits bei der Herstellung des Boards 4 eingebunden worden sind. Die Rastzapfen 9 sind gegenseitig derart angeordnet, dass sie die Ecken eines Rechteckes einnehmen, welches zwei parallel zur Boardlängsrichtung verlaufende Seitenkanten aufweist. Jeder Rastzapfen 9 weist einen zylindrischen Fuß 9a auf, welcher im Board 4 verankert ist und auf welchem ein kegelstumpfförmiger Stützteil 9b sitzt, welcher über einen zylindrischen Zwischenteil 9c in einen Kopfteil 9d übergeht, dessen Durchmesser größer ist als jener des zylindrischen Zwischenteils 9c, aber kleiner ist als jener des Stützteils 9b.

[0021] Wie vor Allem Fig. 1, Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 8 zeigen, weist die Niederhaltescheibe 6 zum Aufsetzen auf die Rastzapfen 9 vier Langlöcher 10 auf, die sämtlich parallel zueinander verlaufen und in ihrem mittleren Bereich jeweils beseitig über Aufweitungen 10a etwas verbreitert sind. Die gegenseitige Position der Aufweitungen 10a entspricht der gegenseitigen Position der Rastzapfen 9 am Board 4. Die Aufweitungen 10a gestatten ein Durchstecken der Köpfe 9d der Rastzapfen 9, jedoch nicht der Stützteile 9b der Rastzapfen 9 durch die Langlöcher 10. Die anderen, beidseitig der Aufweitungen 10a anschließenden Abschnitte der Langlöcher 10 weisen eine Breite auf, die kleiner ist als der Durchmesser der Köpfe 9d der Rastzapfen 9 und an den Durchmesser ihrer zylindrischen Zwischenteile 9c angepasst ist. In der Oberseite der Niederhaltescheibe 6 ist großflächig eine flache Ausnehmung 14 ausgebildet, welche parallel zu und zwischen den Langlöchern 10 eine flache Vertiefung 14a aufweist, in welche eine Steuerplatte 15, die in Fig. 9 gesondert dargestellt ist, eingelegt ist. In der Vertiefung 14a sind randseitig zwei Erhebungen 14c vorgesehen, von welchen in Fig. 1 die eine zu sehen ist, sowie eine weitere Erhebung 14b, welche quer zu den Langlöchern 10 verläuft und im Bereich des einen Endes der Vertiefung 14 angeordnet ist. Die Erhebungen 14b und 14c wirken als Rampen. Die Steuerplatte 15 ist in der Vertiefung 14a parallel zur Erstreckung der Langlöcher 10 verschiebbar angeordnet. In ihrem mittleren Bereich sind an der Steuerplatte 15 eine von zwei Laschen 15a gebildete und quer zu ihrer Schieberichtung verlaufende Achse zur drehbaren Anlenkung eines Steuerhebels 16 vorgesehen. Dabei wird der Steuerhebel 16 in einer Öffnung 15b, die seitlich von den Laschen 15a begrenzt ist, aufgenommen und mittels Achszapfen 16a in den Laschen 15a gehalten. An der Steuerplatte 15 sind ferner zwei Paare von V-förmig zueinander verlaufenden Kulissenführungen 17 vorgesehen, welche bei der dargestellten Ausführungsform Durchbrüche in der Steuerplatte 15 sind. Die beiden Paare von Kulissenführungen 17 sind parallel zueinander ausgerichtet und somit übereinstimmend orientiert. Die Kulissenführungen 17 verlaufen ferner über einen Großteil ihrer Erstreckung gerade und bilden an ihren außenseitigen Enden kurze, in Plattenlängsrichtung und parallel zu den Langlöchern 10 verlaufende Einraststellen 17a.

[0022] In die Kulissenführungen 17 greifen von oben her Führungszapfen 21 ein, die an der Unterseite von zwei rechenartigen Schiebern 18 ausgebildet sind. Die beiden, an dem einen Schieber 18 vorgesehenen Führungszapfen 21 greifen in die einen in übereinstimmende Richtung orientierten Kulissenführungen 17 ein, die beiden am zweiten Schieber 18 vorgesehenen Führungszapfen 21 greifen in die anderen übereinstimmend orientierten Kulissenführungen 17 ein. Auf diese Weise sind die beiden Schieber 18 zwangsgesteuert in einer Richtung quer zur Erstreckung der Langlöcher 10 in der Niederhaltescheibe 6 aufeinander zu und voneinander weg bewegbar. Die beiden Schieber 18 sind flache, in der größeren flachen Ausnehmung 14 der Niederhaltescheibe 6 gelagerte Bauteile. Jeder Schieber 18 weist eine Zunge 19 auf, welche in der verrasteten Lage der Bindung bis zum Rand der Niederhaltescheibe 6 reicht. Die rechenartig ausgeführten Schieberteile 20 erstrecken sich beidseitig der Zunge 19 und im rechten Winkel zu dieser sowie parallel zu den Langlöchern 10 in der Niederhaltescheibe 6. Jeder Schieberteil 20 weist drei Raststellen 23 für jeden der Rastzapfen 9 auf. In den Zeichnungsfiguren sind die Rastzapfen 9 jeweils in der mittleren Raststelle 23 positioniert. Seitlich der Raststellen 23 sind zinkenartige Vorsprünge 22 vorgesehen, welche an ihren Oberseiten in Richtung ihrer freien Enden abfallende Schrägflächen aufweisen.

[0023] Mit seinem zweiten Ende ist der Steuerhebel 16 an der Unterseite eines Betätigungshebels 25 drehbar angelenkt, welcher an der Abdeckscheibe 7 drehbar gelagert ist. Wie beispielsweise Fig. 1 zeigt ist die Anlenkstelle des Steuerhebels 16 in einem Abstand von der Anlenkstelle bzw. der Drehachse des Betätigungshebel 25 angeordnet. Die Abdeckscheibe 7 ist mit einer Öffnung 26 versehen, welche eine ungehinderte Bewegung des Steuerhebels 16 während seiner Betätigung, wie noch beschrieben wird, gestattet. In der Oberseite der Abdeckscheibe 7 ist eine flache Aussparung 27 vorgesehen, in welcher der unbetätigte Betätigungshebel 25 zumindest im Wesentlichen mit der Oberseite der Abdeckscheibe 7 fluchtend einsetzbar ist. An der Unterseite der Abdeckscheibe 7 sind diametral gegenüberliegend Paare von Vorsprüngen 7a mit Zähnen 7b vorgesehen, welche in der verrasteten Lage der Bindung seitlich der Zungen 19 der Schieber 18 den Zahnkranz 8 komplettieren. Die Abdeckscheibe 7 ist mit der Niederhaltescheibe 6 fest verbunden, beispielsweise verschraubt.

[0024] Zur Montage der Snowboardbindung am Snowboard 4 wird der Basisteil 1 der Bindung in der gewünschten Drehwinkelstellung am Board 4 derart positioniert, dass die boardfesten Rastzapfen 9 durch die Öffnung 12 ragen. Nun wird die Niederhalteeinrichtung 5 in die Öffnung 12 der Basisplatte 11 bei komplett geöffnetem Betätigungshebel 25 eingesetzt und derart positioniert, dass die Rastzapfen 9 in den Aufweitungen 10a der Langlöcher 10 aufgenommen werden. Die beiden Schieber 18 befinden sich in ihrer einen Endlage, zur Mitte der Niederhaltescheibe 6 verschoben, ihre Führungszapfen 21 befinden sich in den einander zugewandten Enden der V-förmigen Kulissenführungen 17, die Steuerplatte 15 ist mittels des über den Betätigungshebel 25 zwangsgesteuerten Steuerhebels 16 in Richtung zur Anlenkstelle des Betätigungshebels 25 verschoben. Zum Verriegeln der Snowboardbindung am Board 4 braucht nun lediglich der Betätigungshebel 25 niedergedrückt zu werden. Beim Niederschwenken des Betätigungshebels 25 wird der Steuerhebel 16 betätigt, welcher die Steuerplatte 15 verschiebt. Dadurch werden die beiden Schieber 18, über ihre Führungszapfen 21 in den Kulissenführungen 17 gesteuert, voneinander weg bewegt und soweit verschoben, bis die Vorsprünge 22 seitlich der mittleren Raststellen 23 unterhalb der Köpfe 9d der Rastzapfen 9 eingreifen, wodurch die Niederhaltescheibe 5 über die rechenartigen Schieberteile 20 mit den Rastzapfen 9 verrastet ist. Die Schrägflächen an den Oberseiten der Vorsprünge zentrieren und führen die Schieber 18. In der Endphase der Bewegung der Steuerplatte 15 und der Schieber 18 wird die Steuerplatte 15 über die Rampen 14b, 14c etwas angehoben, die Schieber 18 werden über die Rampen 6b ebenfalls geringfügig angehoben, wodurch die an der Verriegelung der Niederhaltescheibe 6 beteiligten Bauteile in ihre Endlage gespannt werden. Der Zahnkranz 13 an der Basisplatte 11 kommt in festen Eingriff mit dem Zahnkranz 8 der Niederhaltescheibe 6 sowie den Zähnen an den Vorsprüngen 7a der Abdeckscheibe 7. Fig. 5 und Fig. 8 zeigen die verrastete Stellung der Schieber 18.

[0025] Zum Ändern des ursprünglich gewählten Drehwinkels zwischen der Längsachse der Basisplatte 11 und dem Board 4 wird der Betätigungshebel 25 bis in eine Zwischenstellung angehoben bzw. geöffnet. Die Zwischenstellung kann dem Benutzer durch ein beim Weiterbewegen des Betätigungshebel 23 leicht lösbares Einrasten der Steuerplatte 15 an der Niederhaltescheibe 16 gekennzeichnet werden. In der Zwischenstellung sind die beiden Schieber 18 soweit verschoben, dass ihre Vorsprünge 22 den betreffenden Rastzapfen 9 soweit freigeben können, dass über die kegelstumpfartigen Stützteile 9b ein ausreichendes Spiel vertikal zur Boardoberseite zur Verfügung steht. Fig. 6 zeigt diese Zwischenstellung der Schieber 18. Die Basisplatte 11 kann nun soweit angehoben werden, dass ihr Zahnkranz 13 aus dem Zahnkranz 8 der Niederhaltescheibe 6 freikommt, wodurch die Basisplatte 11 in die gewünschte Lage verdreht werden kann. Nun wird der Betätigungshebel 25 wieder niedergedrückt, um die Niederhalteeinrichtung 5, wie oben beschrieben, zu verrasten.

[0026] Die Niederhalteeinrichtung 5 gestattet auch ein Verstellen der Längs- und/oder Querposition der Snowboardbindung gegenüber dem Snowboard 4. Zur Verfügung stehen insgesamt drei Positionen, entsprechend den Positionen der drei Raststellen 23 pro Schieberteil 20. Üblicherweise wird die Niederhalteeinrichtung 5 derart an den Rastzapfen 9 positioniert, dass die Langlöcher 10 der Niederhaltescheibe 6 in Boardlängsrichtung orientiert sind und die mittlere Rastposition gewählt sind. Zum Verändern der Längsposition wird der Betätigungshebel 25 in seine komplett offene Lage gebracht, wodurch über den mit dem Betätigungshebel 25 zwangsgekoppelten Steuerhebel 16 die Steuerplatte 15 verschoben und die beiden Schieber 18 - durch ihre Zwangssteuerung in den Kulissenführungen 17 - in Richtung zur Mitte der Niederhaltescheibe 6 verschoben werden. Dabei kommen die Rastzapfen 9 komplett von den Raststellen 23 der Schieberteile 20 frei. Nun kann, beispielsweise ausgehend von der mittleren Position, die komplette Bindung gegenüber den Rastzapfen 9 in eine der beiden Längsrichtungen am Board 4 soweit verschoben werden, bis sich die Rastzapfen 9 an den betreffenden Enden der Langlöcher 10 befinden. Durch ein Niederschwenken bzw. Niederdrücken des Betätigungshebels 25 werden die Schieber 18 wieder verschoben, wodurch die betreffenden Raststellen 23 mit den Rastzapfen 9 in Eingriff kommen und die Bindung gegenüber dem Board 4 fixiert wird.

[0027] Es ist auch möglich, die Niederhalteeinrichtung 5 derart an den Rastzapfen 9 zu positionieren, dass die Langlöcher 10 in Querrichtung des Boards 4 orientiert sind. Bei dieser Positionierung kann auf die beschriebene Weise die Lage der Bindung in Boardquerrichtung verändert werden.

[0028] Zum Entfernen der Bindung bzw. des Basisteils 1 vom Board 4 wird der Betätigungshebel 25 in seine komplette Offenstellung hochgeschwenkt, wodurch in der bereits beschriebenen Weise die Rastzapfen 9 freigegeben werden. Fig. 7 zeigt die zugehörige Stellung der Schieber 18. Nun kann die Basisplatte 11 mitsamt der Niederhalteeinrichtung 5 vom Board 4 entfernt werden. Das Entfernen der kompletten Bindung vom Board 4 ist auf eine sehr komfortable und einfache Weise möglich. Boards und Bindungen können platzsparend an getrennten Orten gelagert bzw. aufbewahrt werden.

[0029] Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. So ist es insbesondere möglich, anstelle von Rastzapfen eine anders ausgeführte Rasteinrichtung im Board 4 zu verankern. Je nach Ausführung ist es ferner möglich, nur ein Rastelement und nur ein Verriegelungselement vorzusehen. Das zumindest eine Verriegelungselement kann anstelle einer Schiebebewegung auch eine Drehbewegung ausführen, um mit der Rasteinrichtung verriegelt zu werden. Die Verriegelung mit der Rasteinrichtung kann auch durch einen in diese eingreifenden Teil erfolgen. Die Rasteinrichtung kann ferner beispielsweise schienenartig ausgeführte Rastelemente aufweisen, die im Gleitbrett verankert sein können und an welchen Rastzapfen oder dergleichen befestigt werden.


Ansprüche

1. Bindung für ein Gleitbrett, insbesondere ein Snowboard, mit einer Niederhalteeinrichtung (5) und einer Schuhhaltemittel tragenden Basisplatte (11), welche Niederhalteeinrichtung (5) eine Niederhaltescheibe (6) für die Basisplatte (11) aufweist, welche in eine Öffnung (12) der Basisplatte (11) einsetzbar ist und eine randseitige Verzahnung (13) aufweist, welche mit einer Verzahnung (8) am Rand der Öffnung (12) der Basisplatte (11) in Eingriff bringbar ist, wobei der Drehwinkel zwischen Basisplatte (11) und Niederhaltescheibe (6) wahlweise einstell- und fixierbar ist und wobei die Niederhaltescheibe (6) mittels zumindest eines beweglich gelagerten Verriegelungselementes (18) verdrehsicher und abhebesicher gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement (18) der Niederhalteeinrichtung (5) mit einer im Gleitbrett (4) oder gegenüber dem Gleitbrett (4) verankerten Einrasteinrichtung (9) verriegelbar ist und beim Entfernen der Niederhalteeinrichtung (5) lediglich die Einrasteinrichtung (9) am Gleitbrett (4) verbleibt.
 
2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteinrichtung (5) gegenüber der Einrasteinrichtung (9) in Längs- und/oder Querrichtung des Gleitbrettes (4) verstellbar und in den gewählten Positionen an der Einrasteinrichtung (9) verriegelbar ist.
 
3. Bindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrasteinrichtung zumindest ein, vorzugsweise mehrere, im Gleitbrett (4) verankerte(s) Einrastelement(e) (9) aufweist.
 
4. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (18) in der verriegelten Lage das Einrastelement (9) untergreift oder in dieses eingreift und derart die Niederhaltescheibe (6) gegen ein Abheben hält.
 
5. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verriegelungselement (18) in eine Zwischenstellung bewegbar ist, in welcher die Niederhaltescheibe (6) zwar gegen ein Abheben vom Gleitbrett (4) gehalten ist, jedoch in vertikaler Richtung ein Lösen der Verzahnungen (8, 13) und somit ein Ändern der Drehwinkelstellung ermöglicht ist.
 
6. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verriegelungselement (18) in einer Ebene parallel zur Niederhaltescheibe (6) mittels eines Betätigungshebels (25) gesteuert bewegbar ist.
 
7. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Endphase der Betätigung des Verriegelungselementes (18) in die verriegelte Stellung dieses mittels des Betätigungshebels (25) auch vertikal zur Ebene der Niederhaltescheibe (6) gesteuert beweglich ist.
 
8. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei als Schieber (18) ausgeführte Verriegelungselemente vorgesehen sind, welche mittels Kulissenführungen (17) einer an der Niederhaltescheibe (6) verschiebbar gelagerten Steuerplatte (15) bewegbar sind.
 
9. Bindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Steuerplatte (15) ein Steuerhebel (16) angelenkt ist, welcher seinerseits an der Unterseite des Betätigungshebels (25) angelenkt ist.
 
10. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (25) an einer Abdeckscheibe (7) der Niederhalteeinrichtung (5) drehbar angelenkt ist, welche Abdeckscheibe (7) mit der Niederhaltescheibe (6) fest verbunden ist.
 
11. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schieber (18) ein Paar von rechenartigen Schieberteilen (20) aufweist, welche jeweils mehrere, insbesondere drei, Raststellen (23) für die Einrastelemente (9) aufweisen.
 
12. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrastelemente Rastzapfen (9) oder dergleichen sind, welche durch Öffnungen (10) in der Niederhaltescheibe (6) steckbar sind.
 
13. Bindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen in der Niederhaltescheibe (6) Langlöcher (10) sind.
 
14. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrastelemente (9) einen kegelstumpfförmigen Stützteil (9b) und oberhalb desselben einen von zinkenartigen Fortsätzen (22) oder dergleichen der Schieber (18) untergreifbaren Kopfteil (9d) aufweisen.
 
15. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung (8) an der Unterseite der Niederhaltescheibe (6) an vorzugsweise diametral gegenüberliegender Stellen unterbrochen ist und hier durch Verzahnungen an der Abdeckscheibe (7) komplettiert ist.
 
16. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Längs- und/oder Querverstellung in einer Zwischenstellung des Betätigungshebels (25) ermöglicht ist, in welcher die Niederhalteeinrichtung (5) vom Gleitbrett nicht entfernbar ist.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente