[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinrichtung zur Luftfilterung in Brennkraftmaschinen
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bekannt sind Filtereinrichtungen, die zur Luftfilterung in Brennkraftmaschinen am
Lufteinlass des Ansaugtraktes angeordnet sind und die angesaugte Verbrennungsluft
einer Filterung unterziehen. Diese Filtereinrichtungen weisen in einem Filtergehäuse
ein Filterelement auf, welches beispielsweise als gefaltetes Kunststoffvlies oder
Papiermedium ausgebildet ist, das von der zu reinigenden Luft durchströmt wird. Eine
derartige Filtereinrichtung wird in der
EP 0 450 299 A1 beschrieben.
[0003] Darüber hinaus ist es bekannt, das Filterelement im Luftfilter mit einem flammhemmenden
Filtermedium zu versehen, dessen flammhemmende Wirkung durch den Einsatz spezieller
Imprägnierungen erzielt wird. Derartige flammhemmende Komponenten werden beispielsweise
auf der Basis von Phosphor, Antimon oder Brom hergestellt und sollen ein versehentliches
Entzünden des an sich leicht entflammbaren Filterelementes verhindern. Nachteilig
ist hierbei jedoch, dass die flammhemmende Imprägnierung die Staubspeicherfähigkeit
des Filterelementes herabsetzen kann, so dass zum Erreichen der geforderten Filtrationsleistung
die anzuströmende Fläche des Filterelementes erhöht werden muss.
[0004] Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass die Wasserstabilität des Filterelementes
durch den Einsatz der flammhemmenden Imprägnierung reduziert wird. Eine hohe Wasserstabilität
ist aber erforderlich, da im Falle eines Wassereintrages in den Ansaugtrakt des Motors
gewährleistet sein muss, dass das Filterelement weiterhin seine Funktion erfüllt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen eine
Filtereinrichtung zur Luftfilterung in Brennkraftmaschinen zu schaffen, die sich durch
eine gute Staubspeicherfähigkeit, eine hohe Wasserstabilität sowie eine gute Flammhemmung
auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die
Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung besteht der in das Filtergehäuse einsetzbare
Filter aus einem Hauptfilterelement sowie aus einem Vorvlies, das dem Hauptfilterelement
in Strömungsrichtung vorgeschaltet ist. Die flammhemmende Wirkung wird durch das Vorvlies
erreicht. Diese Ausführung bietet den Vorteil, dass die flammhemmenden oder gegebenenfalls
auch flammschützenden Eigenschaften vom Hauptfilterelement auf das Vorvlies verlagert
werden, so dass das Hauptfilterelement im Hinblick auf seine Filtriereigenschaften
optimiert werden kann. So kann gemäß einer vorteilhaften Ausführung die flammhemmende
Wirkung ausschließlich durch das Vorvlies erbracht werden, so dass das Hauptfilterelement
frei von der flammhemmenden Imprägnierung bleibt. Gegebenenfalls kann es aber auch
zweckmäßig sein, zusätzlich zum Vorvlies auch das Hauptfilterelement mit einer flammhemmenden
Ausrüstung zu versehen.
[0008] Des Weiteren ist eine hohe Wasserstabilität des Hauptfilterelementes gewährleistet.
Da die flammhemmende Ausrüstung am Hauptfilterelement wegfällt bzw. eine geringere
Imprägnierschicht im Falle von Papierfiltern ausreicht, wird auch die Wasserstabilität
des Hauptfilterelementes nicht oder nur geringfügig reduziert. Bei einem Wassereintrag
in die Zuluftleitung des Motors ist daher gewährleistet, dass das Hauptfilterelement
weiterhin seine Funktion erfüllt.
[0009] Schließlich ist auch eine hohe Staubspeicherfähigkeit gewährleistet. Zum einen kommt
bereits dem Vorvlies eine zusätzliche Staubkapazität zu, die sich zu derjenigen des
Hauptfilterelements addiert. Zum anderen bleibt die volle Staubspeicherfähigkeit des
Hauptfilterelementes erhalten, da dieses nicht oder nur geringfügig mit der flammhemmenden
Wirkung versehen wird.
[0010] In einer zweckmäßigen Ausführung ist vorgesehen, dass das Vorvlies synthetisches
Fasermaterial umfasst, insbesondere einen polymeren Werkstoff wie z.B. Polyester,
Polyamid oder Polypropylen. In dieses synthetische Fasermaterial sind homogen im Vlies
verteilte unbrennbare Fasern eingebracht, wobei der Anteil dieser unbrennbaren Fasern
am Gesamtgewicht des Fasermaterials des Vorvlieses bevorzugt zwischen 5 % und 100
% und insbesondere zwischen 25 % und 50 % liegt. Eine derartige unbrennbare Faser
ist beispielsweise eine oxidierte Polyacrylnitril-Faser (Panox), welche auch bei hohen
Temperaturen bis ca. 700 °C nicht verbrennt oder verschmilzt. Die unbrennbaren Fasern
verbleiben auf dem Hauptfilterelement, auch wenn die übrigen Fasern des Vorvlieses
verbrannt oder verschmolzen sind. Hierbei verfügen die unbrennbaren Fasern über eine
ausreichende Eigensteifigkeit, so dass der Kontakt eines Entzündungskörpers, wie z.
B. eine Zigarettenkippe, mit dem Hauptfilterelement verhindert wird.
[0011] Das Hauptfilterelement, das zweckmäßig aus synthetischen Fasern oder Zellulose besteht
bzw. Zellulosefasern umfasst, ist vorteilhaft in Form eines Faltenfilters bzw. Faltenbalges
ausgeführt. Das Vorvlies kann mit den Faltenspitzen des Faltenfilters verbunden werden,
wodurch ein leicht zu montierender und austauschbarer Verbund der beiden Filterelemente
erreicht wird.
[0012] Bei anderen Ausgestaltungen kann das Vorvlies auch lose um das Hauptfilterelement
gelegt sein und keine Verbindungsstellen zu dem Hauptfilterelement aufweisen. Um einen
einfachen Austausch des Elementes zu erreichen, kann das Vorvlies über ein Dichtungselement
mit dem Hauptfilterelement verbunden sein.
[0013] Mithilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung kann die Standzeit des Filters erhöht
werden. Auch bei Verwendung eines Papierfaltenfilters für das Hauptfilterelement kann
eine flammhemmende Wirkung ohne Beeinträchtigung der Filterleistung dadurch erzielt
werden, dass das Vorvlies flammhemmend ausgebildet wird. Hierdurch reduzieren sich
auch die Herstellungskosten für das Hauptfilterelement, da dieses lediglich feuchtigkeitsabweisend
imprägniert werden muss, aber nicht mehr zwangsläufig auch flammhemmend.
[0014] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen, in der eine Filtereinrichtung zur Luftfilterung in
Brennkraftmaschinen im Schnitt dargestellt ist.
[0015] Die in der Figur im Halbschnitt dargestellte Filtereinrichtung 1 wird zur Luftfilterung
in Brennkraftmaschinen eingesetzt und befindet sich dort im Lufteinlass des Ansaugtraktes.
Die angesaugte Verbrennungsluft wird in Pfeilrichtung durch die Filtereinrichtung
1 geleitet und in dieser von Schmutzpartikeln gereinigt. Die Filtereinrichtung 1 ist
ein kombiniertes Filterelement, welches über ein Hauptfilterelement 3 sowie ein in
Strömungsrichtung vorgeschaltetes Vorvlies 4 verfügt. Das Hauptfilterelement 3 und
das Vorvlies 4 sind an ihrer Stirnseite dichtend und unlösbar mit einer Dichtung 2
verbunden, welche die Filtereinrichtung 1 gegenüber einem Filtergehäuse (nicht dargestellt)
abdichtet. Das Hauptfilterelement 3 ist als ringförmig geschlossener Faltenfilter
bzw. Faltenbalg ausgeführt und besteht vorteilhaft aus Filterpapier bzw. Zellulose.
Auf der Rohseite des Hauptfilterelementes 3 befindet sich das Vorvlies 4, das als
Filtermatte ausgebildet ist und zweckmäßig aus synthetischem Fasermaterial besteht.
[0016] Als synthetisches Fasermaterial für das Vorvlies kann ein polymerer Werkstoff gewählt
werden, beispielsweise Polyester (PES), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polycarbonat
(PC), Polyamid (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) oder Polystyrol
(PS).
[0017] In das synthetische Fasermaterial des Vorvlieses 4 können nicht schmelzbare, unbrennbare
Fasern eingebracht werden, die vorzugsweise einen Gewichtsanteil am Gesamtgewicht
des Fasermaterials zwischen 5 % und 100 % einnehmen, wobei insbesondere ein Anteil
von 25 % bis 50 % gewählt wird. Das Flächengewicht des Fasermaterials liegt vorteilhaft
zwischen 50 g/m
2 und 500 g/m
2, vorzugsweise zwischen 100 g/m
2 und 200 g/m
2. Zusätzlich zu den nicht schmelzbaren, unbrennbaren Eigenschaften weist das Fasermaterial
des Vorvlieses auch wasserabweisende, zumindest aber wasserableitende Eigenschaften
auf. Darüber hinaus besitzt das Vorvlies 4 auch Filtereigenschaften, wodurch die gesamte
Filtrationsleistung wie zum Beispiel Schmutzkapazität und Abscheidegrad der Filtereinrichtung
1 erhöht wird. Außerdem dient das Vorvlies zum mechanischen Schutz des Hauptfilterelementes
3. Des Weiteren dient das Vorvlies dazu, dass der Faltenbalg gleichmäßiger angeströmt
wird.
[0018] Hauptfilterelement 3 und Vorvlies 4 können miteinander verbunden sein, insbesondere
in der Weise, dass die Faltenspitzen des faltenförmigen Hauptfilterelementes 3 mit
der zugewandten Seite des Vorvlieses 4 verbunden werden. Eine derartige Verbindung
kann beispielsweise in thermischer Weise dadurch erfolgen, dass das Kunststoffmaterial
des Vorvlieses durch Anwärmen aufgeweicht und die Faltenspitzen in die aufgeweichte
Seite eingedrückt werden.
[0019] Das Vorvlies kann mithilfe einer hierfür geeigneten Substanz fixiert werden, insbesondere
mit einem Reaktionsklebstoff oder einem Hotmelt oder dergleichen.
1. Filtereinrichtung zur Luftfilterung in Brennkraftmaschinen, mit einem in ein Filtergehäuse
einsetzbaren, flammhemmenden Filter, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter ein Hauptfilterelement (3) und ein dem Hauptfilterelement (3) in Strömungsrichtung
vorgeschaltetes Vorvlies (4) umfasst, wobei die flammhemmende Wirkung durch das Vorvlies
(4) erreicht wird.
2. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Vorvlies (4) eine flammhemmende Imprägnierung aufgebracht ist.
3. Filtereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die flammhemmende Imprägnierung ausschließlich auf das Vorvlies (4) aufgebracht ist.
4. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Vorvlieses (4) ein synthetisches Fasermaterial umfasst.
5. Filtereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das synthetische Fasermaterial des Vorvlieses (4) aus einem polymeren Werkstoff besteht,
beispielsweise aus einem oxidierten Polyacrylnitril (Panox), Polyester (PES), Polyethylen
(PE), Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS) oder Polystyrol (PS).
6. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorvlies (4) ein Flächengewicht zwischen 50 g/m2 und 500 g/m2 aufweist, insbesondere ein Flächengewicht zwischen 100 g/m2 und 200 g/m2.
7. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flammhemmende Wirkung durch unbrennbare Fasern im Vorvlies (4) erreicht wird,
die nicht-schmelzbar sind.
8. Filtereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der nicht-schmelzbaren bzw. unbrennbaren Fasern am Gewicht des Materials
des Vorvlieses (4) zwischen 5% und 100%, insbesondere zwischen 25% und 50% beträgt.
9. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorvlies (4) und das Hauptfilterelement (3) miteinander verbunden sind.
10. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptfilterelement (3) als Faltenfilter, insbesondere als Faltenbalg ausgebildet
ist.