[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung aus flexiblem Wandmaterial wie Textil
oder Folie.
[0002] Transportvorrichtungen wie Paletten oder Big Bags sind seit langem bekannt. Paletten
finden bei dem Transport von Gütern hauptsächlich Anwendung im Bereich des Stückguts,
welches je nach Größe auf eine entsprechende Palette gestellt und eventuell mit zusätzlichen
Befestigungsmitteln, wie Stretchfolien oder Gurten an dieser befestigt wird. Nachteilig
an der Verwendung von Paletten ist es, dass diese relativ aufwendig und kostspielig
in der Herstellung sind, wodurch sie für gewöhnlich mehrfach verwendet werden, was
wiederum einen höheren logistischen Aufwand erfordert. Des weiteren brauchen derartige
Paletten auch im leeren Zustand einen gewissen Raum zur Lagerung, was ebenfalls als
nachteilig angesehen werden kann.
[0003] In letzter Zeit ist man daher in vielen Bereichen zu der Verwendung sogenannter Big
Bags übergegangen, welche faltbar und damit platzsparender sind, und welche aufgrund
der geringeren Materialkosten oftmals auch als Einmalprodukt verwendet werden können.
Diese Transportsäcke finden jedoch hauptsächlich beim Transport von Schüttgut Verwendung
und sind in ihrer Herstellung aufgrund der zahlreichen erforderlichen Nähschritte
immer noch recht aufwendig.
[0004] Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung eine Transportvorrichtung zu schaffen, die
die oben genannten Nachteile beseitigt, einfach und kostengünstig in der Herstellung
ist, bequem und platzsparend im Leerzustand gelagert werden kann und sich gut zum
Einsatz für Stückgut als auch für Schüttgut eignet. Weiters soll eine vereinfachte
Handhabung der Transportvorrichtung z. B. mittels Gabelstapler ermöglicht werden.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Transportvorrichtung zumindest
2 Seitenwände und einen Boden aus doppelt gelegtem Wandmaterial umfasst, wobei das
doppelt gelegte Wandmaterial an den horizontalen Oberkanten der Seitenwände jeweils
als ein an der Oberkante nahtlos geführter Tunnel ausgebildet ist.
[0006] Das Wandmaterial einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung kann in einer bevorzugten
Ausführungsform ein Rundgewebe sein, welches unter Bildung des Bodens, der Wände und
der an den horizontalen Oberkanten befindlichen Tunnel zusammengelegt und zumindest
entlang der Tunnelunterseite vernäht ist. Besonderer Vorteil dieser Ausführungsform
ist die besonders einfache und kostengünstige Herstellung, da nur ein einziges Rundgewebe
gefertigt wird, welches in einem zweiten Arbeitsschritt mit den entsprechenden Nähten
versehen wird und unmittelbar als Transportvorrichtung, z. B. als Ersatz einer Palette
für Stückgut zum Einsatz kommen kann. Die Transportvorrichtung arbeitet wie eine nach
oben gezogene Schlaufe.
[0007] In einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung können
zwei Rundgewebe vorgesehen sein, welche die beiden Seitenwände und jeweils einen Teil
des Bodens bilden und in Längsrichtung miteinander vernäht sind. Das Wandmaterial
kann aber auch gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung aus einer oder mehrerer
Flachbahnen bestehen, die im Bodenbereich miteinander vernäht sind. Je nach Vorhandensein
verschiedener Webstühle zur Herstellung des Gewebes können die verschiedenen Ausführungsformen
variiert werden, um das jeweilig bestmöglichste und kostengünstigste Ergebnis zu erzielen.
[0008] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, dass die Tunnel in Längsrichtung entlang
der Oberkante im unbelasteten Zustand nach innen gefaltet sind, was vor allem für
die Lagerung der leeren Transportvorrichtung von Vorteil ist, aber auch dazu dient,
dass sich die Tunnel der Transportvorrichtung im aufgerichteten Zustand einfach entfalten
lassen.
[0009] Insbesondere für den Transport von Schüttgut ist es ein weiteres Merkmal der Erfindung,
dass weiters je zwei Stirnseiten aus Flachbahnen vorgesehen sind, die mit den beiden
Seitenwänden und dem Boden vernäht sind und somit die Vorrichtung als ein Sack ausgebildet
ist.
[0010] Zur zusätzlichen Verstärkung der Vorrichtung bzw. zum Transportieren der Vorrichtung
mittels eines Krans ist es ein weiteres Merkmal, dass an den vertikalen Kanten der
Seitenwände wegen der und/oder Tragschlaufen vorgesehen sind. Weiters können die an
den Seitenwänden gebildeten Tunnel durch zumindest eine zusätzliche Gewebelage, die
im Tunnel angeordnet ist, verstärkt sein.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die
Transportvorrichtung als durchgehende mit entsprechenden Vernähungen versehene Gewebebahn
gefertigt ist und dass unterschiedliche Längen durch entsprechendes Durchtrennen der
Gewebebahn abtrennbar sind. Eine derartige Gewebebahn kann auf einer Transportrolle
aufgerollt sein, und somit im Leerzustand besonders sparsam gelagert werden. Je nach
Größe des zu transportierenden Guts wird einfach ein entsprechend langer Abschnitt
von der Gewebebahn von der Transportrolle abgerollt und durchtrennt.
[0012] Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beiliegenden
Zeichnungen zu entnehmen.
[0013] Fig. 1 zeigt eine schematische Schrägansicht der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung gebildet
aus einem durchgehenden Rundgewebe. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Transportvorrichtung gebildet aus zwei Rundgeweben. Fig. 4 zeigt einen Detailquerschnitt
durch einen Tunnel mit darin angeordneter Verstärkung. Fig. 5 zeigt eine schematische
Schrägansicht einer Transportvorrichtung als durchgehende Gewebebahn aufgerollt auf
einer Transportrolle.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Transportvorrichtung 1 ist aus zwei Flachbahnen gefertigt,
welche derart doppelt gelegt sind, dass sie an der Oberseite der Seitenwände 3 einen
Tunnel 4 ausbilden. Die beiden Flachbahnen bilden den Tunnel 4, die Seitenwände 3
sowie jeweils einen Abschnitt des Bodens 2 und sind in der Mitte des Bodens 2 entlang
einer Bodenlängsnaht 9 miteinander vernäht. Die beiden Tunnel 4 an den Seitenwänden
3 werden durch entsprechende Nahtstellen 7 an den Außenkanten der Seitenwände 3 gebildet.
Die Oberkante 6 des Tunnels 4 ist zur besseren Faltbarkeit und zum leichten Entfalten
der Transportvorrichtung nach innen gefaltet. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist benötigt
man für die Konstruktion der Transportvorrichtung lediglich 2 Flachbahnen mit gleichem
Zuschnitt aus einem entsprechenden Textil oder einer Folie, welche zusammengelegt
und entlang einer Bodenlängsnaht 9 vernäht werden. Schließlich werden nur noch die
Nahtstellen 7 an den Seitenkanten angeordnet um die Transportvorrichtung fertig zu
stellen.
[0015] Für zusätzliche Stabilität kann auch eine durchgehende Tunnellängsnaht 8 vorgesehen
sein. Diese Tunnellängsnaht 8 ist vor allem für eine Ausführungsform der Transportvorrichtung
1 als durchgehende Gewebebahn bevorzugt.
[0016] Damit die Transportvorrichtung 1 auch zum Transport von losem Schüttgut geeignet
ist, können jeweils zwei Stirnseiten 5 mit den Seitenwänden 3 und dem Boden 2 vernäht
werden, um so einen Transportsack zu bilden. Die beiden Stirnseiten 5 sind in Fig.
1 durch gestrichelte Linien dargestellt.
[0017] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung 1. In dieser Ausführungsform werden der Boden 2, die Seitenwände
3 und die Tunnel 4 aus einem einzigen Stück Rundgewebe gebildet. Die Tunnel 4 werden
durch entsprechende Nahtstellen 7 bzw. einer Tunnellängsnaht 8 gebildet. Des weiteren
sind in Fig. 2 Transportschlaufen 10 gezeigt, welche ebenso wie Bänder zur Stabilisierung
und Handhabung an den vertikalen Kanten der Seitenwände angeordnet sind.
[0018] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung 1, bei der zwei Rundgewebe vorgesehen sind. Jeweils ein Tunnel
4 einer Seitenwand 3 und ein Abschnitt des Bodens 2 werden aus einem Rundgewebe gebildet
und die beiden Rundgewebe sind entlang einer Bodenlängsnaht 9 miteinander vernäht.
[0019] Fig. 4 zeigt einen Detailquerschnitt durch eine mögliche Ausführungsform eines Tunnels
4. Da das Material an der Oberkante 6 des Tunnels durch die Ausgestaltung der Transportvorrichtung
1 nur einfach gelegt ist, kann wie in dieser Ausführung gezeigt eine zusätzliche Gewebebahn
11 zur Verstärkung im Tunnelbereich vorgesehen und mit diesem vernäht sein. Der Tunnel
dient zum Einschieben der Gabelzinken eines Gabelstaplers oder einer entsprechenden
Hebevorrichtung. Die Faltung entlang der Oberkante 6 erleichtert das Einschieben der
Gabelzinken.
[0020] Fig. 5 zeigt die Transportvorrichtung 1 ausgeführt als durchgehende Gewebebahn, aufgerollt
auf einer Transportrolle 12. Aufgrund der durchgehenden Tunnellängsnähte 8 kann die
Transportvorrichtung 1 in beliebiger Länge von der Gewebebahn abgetrennt werden, wodurch
sie je nach Transportgut in entsprechender Größe gewählt werden kann. In dieser Form
können eine Vielzahl von Transportvorrichtungen sehr platzsparend transportiert, gelagert
und verschickt werden, wobei die Transportvorrichtung gleichzeitig ein hohes Maß an
Flexibilität gewährleistet.
1. Transportvorrichtung aus flexiblem Wandmaterial wie Textil oder Folie, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest zwei Seitenwände (3) und einen Boden (2) aus doppelt gelegtem Wandmaterial
umfasst, wobei das doppelt gelegte Wandmaterial an den horizontalen Oberkanten (6)
der Seitenwände (3) jeweils als ein an der Oberkante (6) nahtlos geführter Tunnel
(4) ausgebildet ist.
2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandmaterial ein Rundgewebe ist, welches unter Bildung des Bodens (2), der Wände
(3) und den an den horizontalen Oberkanten (6) befindlichen Tunnel (4) zusammengelegt
und zumindest entlang der Tunnelunterseite vernäht ist.
3. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Rundgewebe vorgesehen sind, welche die beiden Seitenwände (3) und jeweils einen
Teil des Bodens (2) bilden und in Längsrichtung miteinander vernäht sind.
4. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandmaterial aus ein oder mehreren Flachbahnen besteht, die im Bodenbereich (2)
miteinander vernäht sind.
5. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tunnel (4) in Längsrichtung entlang der Oberkante (6) im unbelasteten Zustand
nach innen gefaltet sind.
6. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Stirnseiten (5) aus Flachbahnen vorgesehen sind, die mit den beiden Seitenwänden
(3) und dem Boden (2) vernäht sind und somit die Vorrichtung (1) als ein Sack ausgebildet
ist.
7. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den vertikalen Kanten der Seitenwände (3) Bänder und/oder Tragschlaufen (10) vorgesehen
sind.
8. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Seitenwänden (3) gebildeten Tunnel (4) durch zumindest eine zusätzliche
Gewebelange (11), die im Tunnel (4) angeordnet ist, verstärkt sind.
9. Transportvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie als durchgehende mit entsprechenden Vernähungen versehene Gewebebahn gefertigt
ist und dass unterschiedliche Längen durch entsprechendes Durchtrennen der Gewebebahn
abtrennbar sind.
10. Transportvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebebahn auf einer Transportrolle (12) aufgerollt ist.