[0001] Die Erfindung betrifft ein Bogengeradstoßersystem für einen Ausleger einer Bo-gendruck-
oder Bogenveredelungsmaschine, mit einer Rüttel- oder Führungsplatteneinrichtung und
einem Stellmechanismus der als solcher der formatabhängigen Positionierung der Rüttel-
oder Führungsplatteneinrichtung dient.
[0002] Aus
DE 20 2004 018 314 U1 ist ein Bogengeradstoßer bekannt, dessen Führungsplatteneinrichtung als Rüttelplatte
ausgebildet ist, welche über einen Gelenkmechanismus an einem Gestellabschnitt gelagert
ist. Der Gestellabschnitt ist nach Maßgabe der Lage der seitlichen Kante des im Ausleger
abzulegenden Bedruckstoffs, bedarfsgerecht positionierbar.
[0003] Bei einem Auslegers einer Bogendruckmaschine ist typischerweise im Bereich der beiden
Längsseiten des Bogenablagebereiches jeweils ein Bogengeradstoßer vorgesehen. Insbesondere
beim Einsatz einer Bepuderungseinrichtung ist die Mechanik dieses Bogengeradstoßers
einer erheblichen Staubbelastung ausgesetzt die sich insbesondere bei der Verarbeitung
kleiner Formate als störungsrelevant erwiesen hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bogengeradstoßersystem zu schaffen,
das unter apparatetechnischen Gesichtspunkten vorteilhaft realisierbar ist und sich
durch eine hohe Robustheit und Funktionszuverlässigkeit auszeichnet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Bogengeradstoßersystem, mit einer
Linearführungseinrichtung die eine erste Linearführungsstruktur mit e i-nem ersten
Ausfahrelement und eine hiervon in Bogenzulaufrichtung beabstandete zweite Linearführungsstruktur
mit einem zweiten Ausfahrelement aufweist, einer Verbindungsplatte die mit dem ersten
und dem zweiten Ausfahrelement über eine erste und eine zweite Anbindungsstelle gekoppelt
ist, und einer Positioniereinrichtung zur Verlagerung der Verbindungsplatte, wobei
die Positioniereinrichtung einen Stelltrieb mit einem Ausfahrelement umfasst, das
zwischen den beiden Anbindungsstellen der Ausfahrelemente mit der Verbindungsplatte
gekoppelt ist.
[0006] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die Verbindungsplatte, oder eine
darauf sitzende Rüttelplatte, über den Spindeltrieb in eine der Position der Seitenfläche
eines Bogenstapels Rechnung tragende Position zu verfahren.
[0007] Der Stelltrieb ist vorzugsweise als Spindeltrieb mit einem Schraubspindelelement
ausgeführt. Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Stelltrieb als hydraulischen,
insbesondere elektrohydraulischen Stelltrieb auszuführen.
[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Linearführungsstruktur
sowie auch die zweite Linearführungsstruktur jeweils als Kugelumlaufführungseinrichtung
ausgebildet. Hierdurch wird es möglich, die beiden Ausfahrelemente der Linearführungseinrichtung
leichtgängig und dennoch im wesentlichen spielfrei horizontal zu verlagern. Die Kugelumlaufführungseinrichtung
umfasst vorzugsweise jeweils wenigstens eine Kugelumlauflagerbuchse, die relativ steif
an einer Stationärstruktur des Auslegers, insbesondere einem unteren Rahmenabschnitt
befestigt ist. Es ist möglich, die Linearführungseinrichtung als Teleskopstruktur
mit mehreren, ineinander einschiebbaren Ausfahrelementen auszuführen.
[0009] Das Ausfahrelement des Stell-, insbesondere Spindeltriebs ist gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auch als Übertragungsorgan für eine Kurzhubbewegung
vorgesehen, sodass über dieses Ausfahrelement noch eine seitens der Verbindungsplatte
oder einer daran gelagerten Rüttelplatte auszuführende Kurzhubbewegung über das Ausfahrelement
veranlassbar ist.
[0010] Das Ausfahrelement des Spindeltriebs kann mit der Verbindungsplatte bewegbar gekoppelt
sein. Diese Koppelung ist vorzugsweise derart bewerkstelligt, dass die Verbindungsplatte
und das Ausfahrelement um einen in etwa dem erforderlichen Kurzhub entsprechenden
Weg zueinander bewegbar sind. Die Koppelung kann durch eine Axiallagereinrichtung
bewerkstelligt werden. Diese Axiallagereinrichtung kann so ausgebildet sein, dass
diese eine gewisse Rückstellwirkung herbeiführt. Eine derartige Axiallagereinrichtung
kann insbesondere durch eine Elastomerbuchse erreicht werden.
[0011] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Bogengeradstoßersystem
eine Rüttelplatte, die auf der Verbindungsplatte schwimmend gelagert ist. Die Rüttelplatte
kann hierbei gegenüber der Verbindungsplatte um eine Kurzhubstrecke verlagert werden
und dadurch eine Bogenausrichtung bewirken, ohne dass hierzu die gesamte Verbindungsplatte
oder auch die Ausfahrelemente der Linearführungseinrichtung mit hoher Dynamik bewegt
werden müssten. Insbesondere bei dieser Ausführungsform ist es möglich, das Ausfahrelement
des Spindeltriebs mit der Rüttelplatte zu koppeln, sodass das Ausfahrelement primär
auf die Rüttelplatte wirkt und die Verbindungsplatte und die Ausfahrelemente der Linearführungseinrichtung
lediglich nachgeschleppt werden.
[0012] Eine besonders effiziente Einkoppelung einer Kurzhubbewegung in den erfindungsgemäß
vorgesehenen Spindeltrieb wird möglich, indem der Spindeltrieb axial auf einer Kurzhubeinrichtung,
insbesondere einem Kurzhub-Pneumatikzylinder, einem Elektro-Hubmagneten oder auch
einer Piezo-Elementstruktur axial abgestützt ist. Die zur Generierung der Kurzhubbewegung
maßgebliche Struktur kann auch an einer anderen Stelle der den Stell- oder Spindeltrieb
beinhaltenden kinematischen Kette angeordnet sein. Insbesondere ist es möglich, die
zur Generierung der Kurzhubbewegung maßgebliche Struktur am stirnseitigen Ende des
Ausfahrelementes anzuordnen, so dass dieses zwischen der Verbindung-, oder Rüttelplatte
wirksam ist.
[0013] Alternativ hierzu, oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist es auch möglich,
die Kurzhubbewegung durch reversierenden Betrieb des Spindeltriebs herbeizuführen.
Dieser reversierende Betrieb kann erreicht werden, indem ein entsprechender Antriebsmotor
reversierend angesteuert wird. Es ist auch möglich, in einem zwischen dem Antriebsmotor
und dem Spindeltrieb liegenden Getriebestrang einen Zwischengetriebeabschnitt, beispielsweise
ein Differenziaigetriebe vorzusehen, über welches die zur Ausübung der Kurzhubbewegung
erforderlichen Rotations-Beiträge in den Getriebestrang eingeleitet werden können.
[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Ausfahrelement
des Spindeltriebs als Mutterrohr ausgeführt, das als solches zumindest im Bereich
seines vorderen Endes einen Innengewindeabschnitt trägt. Dieses Ausfahrelement sitzt
vorzugsweise auf einer Außengewindespindel, die durch den vorgenannten Antriebsmotor
des Spindeltriebs entsprechend antreibbar ist. Die Außengewindespindel kann als Hohlspindel
ausgeführt sein, um das Eigengewicht derselben und insbesondere auch die Trägheit
derselben zu vermindern. Es ist möglich, den hierbei gewonnenen Bauraum als Aufnahmeraum
für eine Führungsstange zu verwenden, die als solche mit der Verbindungsplatte oder
auch der Rüttelplatte des Bogengeradstoßersystems gekoppelt ist.
[0015] Alternativ zu der vorgenannten, bewegbaren Koppelung der Verbindungsplatte mit dem
Ausfahrelement des Spindeltriebs ist es auch möglich, das Ausfahrelement im wesentlichen
starr mit der Verbindungsplatte zu koppeln. In diesem Fall kann die Verbindungsplatte
unmittelbar als Rüttelplatte fungieren.
[0016] Es ist weiterhin auch möglich, die Verbindungsplatte als Trägerstruktur zu verwenden,
auf welcher wenigstens ein Rüttelaktuator montiert ist. Durch diesen Rüttelaktuator
kann eine an der Verbindungsplatte gelagerte Rüttelplatte wiederum mit einer Kurzhubbewegung
beaufschlagt werden. Es ist möglich, an der Verbindungsplatte mehrere, insbesondere
drei Rüttelaktuatoren anzubringen. Diese Rüttelaktuatoren können an voneinander beabstandeten
Lagerstellen mit der Rüttelplatte gekoppelt sein. Die Koppelung der Rüttelplatte mit
den Rüttelaktuatoren kann hierbei derart bewerkstelligt sein, dass die Rüttelplatte
im Rahmen der durch die Rüttelaktuatoren möglichen Hubwege tripod-gelenkartig bewegbar
ist. Die Rüttelplatte kann dann bei gleichzeitiger Betätigung der Rüttelaktuatoren
linear verschoben werden. Sie kann auch um Achsen gekippt werden, die zwischen den
Anbindungsstellen der Rüttelaktuatoren verlaufen.
[0017] Die Verbindungsplatte ist vorzugsweise als hochsteife Struktur, z.B. als Kastenholm
aus einem Leichtmaterial, z.B. Aluminium, CFK oder dgl. gefertigt. Es ist möglich
die Anbindung der Ausfahrelemente an die Verbindungsplatte durch Klemmschaftabschnitte
vorzunehmen in welche die entsprechenden Endabschnitte der Ausfahrelemente eingeführt
sind. Es ist möglich eine Feststelleinrichtung, z.B. einen Klemmmechanismus vorzusehen,
durch welchen die Ausfahrelemente der Linearführung arretierbar sind.
[0018] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine vereinfachte Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Bogengeradstoßersystem in maximal
ausgefahrenem Zustand;
- Figur 2
- eine weitere, teilweise geschnittene Draufsicht auf eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen
Bogengeradstoßersystems in eingefahrenem Zustand.
[0019] Das in Figur 1 dargestellte Bogengeradstoßersystem umfasst eine Linearführungseinrichtung.
Die Linearführungseinrichtung umfasst eine erste Linearführungsstruktur LG1 mit einem
ersten Ausfahrelement 1 und eine hiervon horizontal und in Bogenzulaufrichtung seitlich
beabstandete zweite Linearführungsstruktur LG2, die ein zweites Ausfahrelement 2 aufweist.
Die beiden Ausfahrelemente 1, 2 sind hier als Rohrelemente ausgeführt und über eine
Verbindungsplatte 3 miteinander gekoppelt. Die Koppelung mit der Verbindungsplatte
erfolgt über eine erste Anbindungsstelle A1 und eine zweite Anbindungsstelle A2.
[0020] Die Verbindungsplatte 3 ist gegenüber einer Stationärkomponente 4 des Auslegers der
entsprechenden Bogendruckmaschine definiert positionierbar. Die Positionierung der
Verbindungsplatte 3 erfolgt über eine Positioniereinrichtung 5, die als solche einen
Spindeltrieb mit einem Ausfahrelement 6 umfasst. Das Ausfahrelement 6 ist zwischen
den beiden Anbindungsstellen A1, A2 angeordnet und in diesem Zwischenbereich mit der
Verbindungsplatte 3 gekoppelt.
[0021] Die erste Linearführungsstruktur LG1 und auch die zweite Linearführungsstruktur LG2
sind bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils als Kugelumlaufführungseinrichtungen ausgebildet.
Diese Kugelumlaufführungseinrichtungen umfassen die hier lediglich angedeuteten Kugelumlaufbuchsen
KG1 bzw. KG2. Diese Kugelumlaufbuchsen KG1, KG2 sitzen in Aufnahmebuchsen 7, 8, die
gestellseitig starr montiert sind. Im rückwärtigen Bereich der Aufnahmebuchsen 7,
8 sind Gehäuseelemente 9, 10 vorgesehen, in welche die Ausfahrelemente 1, 2 der Linearführungseinrichtung
eintauchen können. Durch die Gehäuseelemente 9, 10 ergibt sich in eingefahrenem Zustand
der Linearführungseinrichtung ein effizienter Schutz der Ausfahrelemente 1, 2 vor
Verunreinigung und mechanischer Beschädigung. Auch die Positioniereinrichtung ist
mit einer Umhausung versehen durch welche die Bewegungsflächen der Positioniereinrichtung
5 abgedeckt sind.
[0022] Das Ausfahrelement 6 der Positioniereinrichtung 5 ist als Mutterrohr ausgebildet
und weist zumindest im Bereich seines der Verbindungsplatte 3 abgewandten Stirnendes
einen Mutterabschnitt 6a auf. Dieser Mutterabschnitt 6a sitzt auf einer Außengewindespindel
11, die ebenfalls einen Teil des Spindeltriebs bildet. Diese Außengewindespindel 11
ist als Hohlspindel ausgeführt. In den in dieser Hohlspindel gebildeten Innenraum
kann eine Führungsstange 12 eintauchen. Diese Führungsstange 12 ist mit der Verbindungsplatte
3 gekoppelt. Die Verbindungsplatte 3 fungiert bei diesem Ausführungsbeispiel als Rüttelplatte.
[0023] Zum Antrieb des Spindeltriebs ist ein Antriebsmotor 14 vorgesehen. Dieser Antriebsmotor
1 4 ist über eine Getriebeeinrichtung 15, beispielsweise einen Zahnriementrieb mit
der Außengewindespindel 11 gekoppelt. Die Außengewindespindel 11 ist in radialer und
in axialer Richtung durch eine Lagereinrichtung 16 abgestützt. Aufgrund des Gewindeeingriffs
zwischen dem Mutterabschnitt 6a des Ausfahrelementes 6 und dem Außengewinde der Außengewindespindel
11 bewegt sich das Ausfahrelement 6 nach Maßgabe der Drehbewegung der Außengewindespindel
11. Das Ausfahrelement 6 ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit der Verbindungsplatte
3 im wesentlichen starr gekoppelt, sodass die Verbindungsplatte 3 unmittelbar durch
die Positioniereinrichtung 5 positioniert wird.
[0024] Die gegebenenfalls geforderte Kurzhubbewegung des Ausfahrelementes 6 des Spindeltriebes
kann auch durch anderweitige Mechanismen herbeigeführt werden. Insbesondere ist es
möglich, den Spindeltrieb im Bereich des Lagers 16 oder der Anbindung an die Verbindungsplatte
3 auf einem Kurzhubaktuator abzustützen. Ein derartiger Kurzhubaktuator kann beispielsweise
als Pneumatikzylinder, als Elektro-Hubmagnet, als Piezo-Elementstruktur oder auch
beispielsweise durch einen Exzentertrieb realisiert sein.
[0025] Für die in Figur 2 dargestellte Variante eines erfindungsgemäßen Bogengeradstoßersystems
gelten die vorangegangenen Ausführungen weitgehend sinngemäß. Bei dem erfindungsgemäßen
Bogengeradstoßer sind die Linearführungseinrichtung und die Positioniereinrichtung
5 voneinander getrennt. Die Positionierung der Rüttelplatte 13 oder der Verbindungsplatte
3 erfolgt nach dem Prinzip "Spindel/Mutter". Die Anbindung des Ausfahrelementes 6
an die Verbindungsplatte 3 kann, wie bereits erwähnt, in einem gewissen Ausmaß elastisch
ausgeführt sein. Die Führung der veränderbar zu positionierenden und der Ausrichtung
des Bogenstapels dienenden Strukturen erfolgt durch die als Führungsstangen ausgebildeten
Ausfahrelemente 1, 2. Die Führung der Ausfahrelemente 1, 2 erfolgt auch bei diesem
Ausführungsbeispiel in Kugelumlaufbuchsen KG1, KG2 oder ähnlichen, vorzugsweise spielfrei
führenden Linearführungseinrichtungen. Die Führungsstangen bzw. Ausfahrelemente 1,
2 sind stirnseitig starr mit der Verbindungsplatte 3 verbunden. Die Rüttelplatte 13
ist bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der Anbindung der Ausfahrelemente 1,
2 an die Verbindungsplatte 3 verschiebbar gelagert.
[0026] Zur Generierung von Kurzhubbewegungen der Rüttelplatte 13 sind Aktuatoren C1, C2
und C3 vorgesehen, die als solche die Rüttelplatte 13 gegenüber der Verbindungsplatte
3 bewegen können. Es ist möglich, diese Kurzhubbewegung auch durch lediglich einen,
in diesem Falle vorzugsweise zentral montierten Aktuator herbeizuführen.
[0027] Alternativ zu der hier gezeigten starren Koppelung des Ausfahrelementes 6 m it der
Verbindungsplatte 3 ist es auch möglich, die beiden Komponenten derart zueinander
bewegbar anzuordnen, dass eine Relativbewegung zwischen diesen beiden Komponenten
im Ausmaß der Amplitude des Kurzhubes möglich ist. Das Ausfahrelement 6 kann dann
insbesondere starr mit der Rüttelplatteneinrichtung 13 gekoppelt sein und damit primär
auf die Rüttelplatte 13 wirken. Die Verbindungsplatte 3 kann dann über beispielsweise
elastomere Koppelungsglieder nachgeschleppt werden. Hierbei wird es möglich, die Verbindungsplatte
3 oder auch die Ausfahrelemente 1 und 2 der Linearführungseinrichtung von einer Kurzhubbewegung
zumindest weitgehend zu isolieren.
[0028] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Spindeltriebes nach dem Prinzip "Spindel/Mutter"
ist der Gewindebereich gegenüber der Umgebung weitgehend abgekapselt. Die Rüttelbewegung
der Rüttelplatte 13 kann, wie vorangehend bereits erwähnt, durch einen reversierenden
Betrieb des Spindeltriebes, insbesondere reversierenden Antrieb des Motors 14 erzeugt
werden. Alternativ hierzu, oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme kann die Rüttelbewegung
auch über vorzugsweise getrennte Aktuatoren C1, C2 und C3 herbeigeführt werden.
[0029] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel überträgt der Antriebsmotor 14 seine Drehbewegung
über einen Zahnriemen 17, eine Rollenkette, oder anderweitige Getriebeeinrichtung
auf den Spindeltrieb, insbesondere dessen hier als Außengewindespindel 11 ausgeführte
Komponente. Die Außengewindespindel 11 dreht sich in dem Mutterabschnitt 6a des Ausfahrelementes
6, der an der zum Motor 14 gewandten Seite ausgebildet ist. Zur besseren Führung der
Spindel kann die "Rohrmutter" sowohl durchgängig, als auch lediglich partiell mit
einem Gewinde versehen sein. Alternativ kann zur besseren Führung der Spindel diese
hohl gebohrt und am vorderen Ende mit einem Lager 18 versehen sein. Die Führungsstange
12 läuft in der Außengewindespindel 11 und stützt dabei die Außengewindespindel am
vorderen Ende. Die zur Maschinenmitte gerichtete Seite der "Rohrmutter" ist elastisch
mit der Verbindungsplatte 3 gekoppelt. An dieser Verbindungsplatte 3 sind auch die
beiden Ausfahrelemente 1, 2, die hier als Führungsstangen ausgeführt sind, (starr)
befestigt. Die Führungsstangen laufen in fest am Seitenständer verschraubten Kugelumlaufbuchsen
KG1, KG2 oder ähnlichem. In den Führungsstangen 1, 2 sind wiederum Längslager 22,
23 aufgenommen. Über diese Längslager ist die Rüttelplatte 13 bewegbar gelagert. Die
Führungszapfen 20, 21 der Rüttelplatte 13 können mit einem Faltenbalg oder einer Membrandichtung
abgedeckt sein. Sowohl die beiden seitlichen Ausfahrelemente 1, 2, die hier als Führungsstangen
ausgeführt sind, als auch der Antrieb und die "Rohrmutter" sind mit Blechgehäusen
oder ähnlichem hermetisch gekapselt.
Funktionsablauf:
[0030] Durch den Antriebsmotor 14 wird die Außengewindespindel 11 in Drehung versetzt und
bewegt somit die "Rohrmutter" (Ausfahrelement 6) und damit die gesamte auf der Verbindungsplatte
3 sitzende Einrichtung in axialer Richtung. Durch entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors
14 können alle Formatgrößen exakt angefahren werden. Ist das gewünschte Format erreicht,
kann durch eine definierte Rückwärts- bzw. Vorwärtsdrehung des Motors in der gewünschten,
vorgewählten Frequenz die Rüttelbewegung des kompletten seitlichen Geradstoßers, gegebenenfalls
ohne separaten Antrieb, realisiert werden.
[0031] Das erfindungsgemäße Bogengeradstoßersystem zeichnet sich gegenüber dem Stand der
Technik insbesondere durch folgende Vorteile aus:
- Die Rüttelbewegung kann unmittelbar über den Positioniertrieb erzeugt werden,
- Die gesamte Mechanik ist kostengünstig realisierbar.
- Es ist eine vollkommene Kapselung des Verstellantriebes möglich,
- Die Führung ist stabil,
- Die bewegte Masse ist gering,
- Die Rüttelbewegung erfolgt linear,
- Der Bewegungsablauf beim Rütteln kann variiert werden (sinusförmig, rampenförmig etc.)
1. Bogengeradstoßersystem, mit:
- einer Linearführungseinrichtung die eine erste Linearführungsstruktur (LG1) mit
einem ersten Ausfahrelement (1) und eine hiervon seitlich beabstandete zweite Linearführungsstruktur
(LG2) mit einem zweiten Ausfahrelement (2) aufweist,
- einer Verbindungsplatte (3) die mit dem ersten und dem zweiten Ausfahrelement (1,
2) über eine erste und eine zweite Anbindungsstelle (A1, A2) gekoppelt ist, und
- einer Positioniereinrichtung (5) zur Verlagerung der Verbindungsplatte (3),
- wobei die Positioniereinrichtung (5) einen Stelltrieb mit einem Ausfahrelement (6)
umfasst, das zwischen den beiden Anbindungsstellen (A1, A2)der Ausfahrelemente (1,
2) mit der Verbindungsplatte (3) gekoppelt ist.
2. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Linearführungsstruktur (LG1) und die zweite Linearführungsstruktur (LG2)
jeweils als Kugelumlaufführungsstruktur ausgebildet sind.
3. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrelement (6) des Stelltriebs als Übertragungsorgan für eine Kurzhubbewegung
wirksam ist.
4. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrelement (6) des Stelltriebs mit der Verbindungsplatte (3) derart bewegbar
gekoppelt ist, dass die Verbindungsplatte (3) und das Ausfahrelement (6) um einen,
einem Kurzhub entsprechenden Weg zueinander verlagerbar sind.
5. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rüttelplatte (13) vorgesehen ist, die relativ zu der Verbindungsplatte (3) schwimmend
gelagert ist.
6. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrelement (6) des Stelltriebs mit der Rüttelplatte (13) gekoppelt ist.
7. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stelltrieb auf einer Kurzhubeinrichtung axial abgestützt ist.
8. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzhubbewegung durch reversierenden Betrieb des Stelltriebs generiert wird.
9. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stelltrieb als Spindeltrieb, und hierbei das Ausfahrelement (6) als Mutterrohr
ausgeführt ist.
10. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrelement (6) auf einer Außengewindespindel (11) sitzt.
11. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Außengewindespindel (11) als Hohlspindel ausgeführt ist.
12. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hohlspindel eine Führungsstange läuft.
13. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrelement (6) der Positioniereinrichtung starr mit der Verbindungsplatte
(3) gekoppelt ist.
14. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsplatte (3) als Rüttelplatte fungiert.
15. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsplatte (3) mit den ersten und zweiten Ausfahrelementen (1, 2) der
Linearführungseinrichtung starr gekoppelt ist.
16. Bogengeradstoßersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Verbindungsplatte (3) wenigstens ein Rüttelaktuator (C1, C2, C3) sitzt und
durch diesen eine Rüttelplatte (13) mit einer Kurzhubbewegung beaufschlagt wird.
17. Bogengeradstoßersystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Verbindungsplatte (3) drei Rüttelaktuatoren (C1, C2, C3) angeordnet sind.