TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Tor mit seitlichen Führungsschienenanordnungen, welche
vertikale, gebogene und horizontale Schienenbereiche umfassen. Ein mindestens eingliedriges
(einsektionales) Verschließelement verschließt eine Türöffnung und ist mit mindestens
ein oder zwei Führungselementen je Torseite zum Führen des Verschließelementes an
den zugehörenden Führungsschienenanordnungen derart vorgesehen, dass der Torfuß, d.h.
der unterste Bereich des Verschließelementes, im vertikalen Führungsschienenbereich
nur schienenparallel geführt wird. Mindestens ein dem Torantrieb oder dem Torgewichtsausgleich
dienendes flexibles Zugmittel greift an oder nahe dem Torfuß an.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Die vorbeschriebenen Sektionaltore zum Verschließen größerer Toröffnungen, wie von
Garagen, Werkhallen oder Sportarenen haben sich in vielen Bereichen gegenüber Rolltoren,
bei denen das Verschließelement aufwickelbar ist, aber auch gegenüber Schwenktoren,
bei denen der Torfuß beim Öffnen nach außen vorschwenkt, durchsetzt, weil sie vergleichsweise
stabil und einfach aufgebaut sind und dennoch weder den Platz für eine Wickeltrommel,
wie bei Rollladentoren erforderlich, benötigen, noch nach außen hin (also vor dem
Tor) Bewegungsraum beim Öffnen und Schließen benötigen, wie es .bei den Schwenktoren
der Fall ist. Inzwischen sind die vergleichsweise platzsparenden Sektionaltore auch
in Einbausituationen mit minimalem Platzangebot hinter der verschlossenen Türöffnung
verfügbar, wie z.B. aus der
WO 03/087504 bekannt. Bei Sektionaltoren, die nur wenig Deckenraum benötigen, befindet sich der
gebogene Schienenbereich der Führungsschienenanordnung in einem oberen Höhenabschnitt
der Toröffnung. Um die freie Durchfahrtshöhe bei völlig geöffnetem Tor so groß wie
möglich zu halten, ist es daher erforderlich, das aus mindestens einer Sektion bestehende
Verschließelement relativ weit hinter die Toröffnung zu verschieben, damit auch die
unterste Sektion im wesentlichen in eine Horizontalposition verschwenkt wird, der
Torfuß also etwa gleichhoch wie der die obere Kante des Verschließelementes bildende
Torkopf angehoben wird.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Vor diesem Hintergrund soll die Erfindung das Problem lösen, bei Toren der eingangs
genannten Art das weite Verschieben des Verschließelementes zum völligen Toröffnen
möglichst weitgehend zu vermeiden. Darüber hinaus ist es nach Möglichkeit erwünscht,
bei einfachem Toraufbau und möglichst sicherem Betrieb einen minimalen Platzbedarf
des Tores im geöffneten Zustand zu ermöglichen. Diese und andere Ziele werden durch
ein Tor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Demgemäß ist ein neuartiges Führungsmittel
vorgesehen, mit welchem der Torfuß im Höhenabschnitt des gebogenen Führungsschienenbereichs
vertikal angehoben wird. Das Tor braucht so nicht mehr so weit wie bei bekannten Sektionaltoren
beim Öffnen (nach hinten) verschoben werden, um gleichwohl eine insgesamt horizontale
Lage des Verschließelementes zu erreichen. Hierdurch kann auch ästhetischen Gesichtspunkten
in einfacher Weise Rechnung getragen werden, da eine vergleichsweise unauffällige
Antriebs- und Führungstechnik zum Einsatz kommen kann. Die Erfindung lässt sich nun
in einer Vielzahl vorteilhafter Varianten verwirklichen:
[0004] Gemäß eines ersten Aspektes der Erfindung (Fig. 2; 6) ist das Führungsmittel für
den Torfuß derart verwirklicht, dass der gebogene Schienenbereich auf seiner radialen
Außenseite offen und mit einem vertikalen Führungsabschnitt versehen ist, die einen
Zwickelbereich miteinander bilden. Dadurch wird es einem dem Torfuß zugeordneten Führungselementes,
wie einer bekannten Führungsrolle, des Verschließelementes möglich, sich auch in dem
Höhenabschnitt des gebogenen Führungsschienenbereiches vertikal zu bewegen, während
die höher gelegenen Führungselemente des Verschließelementes der gebogenen Führungsfläche
des gebogenen Schienenbereiches folgen können. Je nach Antriebsart des Tores und Ausgestaltung
einer wahlweise vorhandenen Gewichtsausgleichseinrichtung erfolgt die Führung des
Torkopfes auf der von dem vertikalen Führungsabschnitt abgewandten Seite unterschiedlich:
[0005] Um das weitere Führen des Torkopfes auch nach seinem Verschwenken von einer Verschlussposition
in eine Schwenkposition zu ermöglichen, ist ein oberes Führungselement auf jeder Torseite
mit dem Verschließelement verbunden. Hierbei kann es sich um ein unmittelbar nahe
dem Torkopf gelegene Anordnung des oberen Führungselementes handeln (Fig. 2), wobei
dieses Führungselement während des Verschwenkvorganges keine Führungsaufgabe übernimmt
und in dem Zwickelbereich zwischen vertikalem und gebogenem Führungsschienenabschnitt
verlagert wird, bis es an dem gebogenen Führungsabschnitt in dessen obersten Bereich
oder bereits nahe des oder an dem horizontalen Schienenbereich zur Anlage kommt und
die Gewichtskraft am Torkopf trägt. Auch die gegenüberliegende (zur Toraußenseite
weisende) Seite dieses oberen Führungselementes kann vorteilhaft benutzt werden, nämlich
einen torkopfseitigen Anschlag beim Erreichen der Vertikalstellung des VerschGeßelementes
bilden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Gegenanschlag von dem vertikalen Schienenabschnitt
gebildet wird. Eines oder beide der Anschlagspaarungen können zur Feineinstellung
verstellbar sein. Im horizontalen Schienenbereich wirkt dieses obere Führungselement
auch einer nach oben gerichteten Kraft entgegen, die z. B. dann auftreten kann, wenn
ein deckenseitiger Torantrieb, insbesondere in Verbindung mit einer Schubstange oder
einem Wickeiwellenantrieb zwischen einer Antriebsschiene und dem Torkopf vorgesehen
ist, wie in vielen Fällen gebräuchlich. Während der gebogene Schienenbereich also
einen sich entlang des Bogens ändernden Abstand zwischen innerem und äußerem Führungsanschlag
aufweist, sind die vertikalen und horizontalen Schlenenbereiche bevorzugt in an sich
bekannter Weise mit parallelen Führungsflächen versehen, um sowohl in der nach innen
als auch in der nach außen weisenden Richtung bzw. sowohl in der nach oben als auch
in der nach unten weisenden Richtung als Führungsfläche zu dienen.
[0006] Die oberen Führungselemente können aber auch in einer an sich bekannten Weise am
freien Ende je eines Schwenkhebels angeordnet sein (Fig. 6), wobei das andere Schwenkhebelende
bzw. ein Schwenkgelenk an dem Verschüeßelement schwenkbar gelagert ist, und wobei
die Lagerung im Falle mehrgliedriger Verschließelemente an dem obersten Schließelement
erfolgt. Derartige Schwenkhebel können mit (Fig. 6) und ohne (Fig. 1) Zwangsverstellung
ausgestattet sein. Beispiele für die erstere Art sind in der
deutschen Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 20 2005 008027 beschrieben. Beispiele für die zweite Art sind in der
WO 03/087504. beschrieben. Wenn ein derartiger Schwenkhebel vorgesehen ist, so wird das daran
befestigte Führungselement entlang des gebogenen Schienenbereiches geführt. Während
des Verschwenkens zwischen der vertikalen Schließstellung und einer Schwenkstellung
der obersten Torsektion nähert sich der Torkopf dem oberen Führungselement, wenn das
Schwenkgelenk 10A unterhalb des Torkopfes an der oberen Torsektion vorgesehen ist.
Das Schwenkgelenk kann aber auch am oder nahe des Torkopfes vorgesehen sein, wenn
eine Schwenkwinkelbegrenzung bei etwa horizontaler Öffnungslage der oberen Torsektion
das Absenken des Torkopfes verhindert. Ein den Schwenkwinkel begrenzender Anschlag
ist auch bei anderen Gestaltungen und Anordnung des Schwenkhebels von Vorteil.
[0007] Alternativ kann bei diesem ersten Aspekt der Erfindung auch eine, vorzugsweise automatisch
tätig werdende, Weiche (Fig.1) in den Zwickelbereich zwischen dem vertikalen Führungsabschnitt
und dem gebogenen Führungsabschnitt vorgesehen sein, welche vorzugsweise gebogen oder
abgewinkelt verläuft und auf zwei Seiten Führungsabschnitte aufweist, von denen der
eine dem gebogenen und der andere dem vertikalen Führungsschienen-Abschnitt zugewandt
ist. Insbesondere kann eine derartige. Weiche als zweiarmiger Hebel ausgebildet sein
und seine Verschwenkung in der einen Richtung von einem dem Torfuß nahen Führungselement
des Verschließelementes bewirkt werden und in der entgegen gesetzten Richtung von
einem höher gelegenen Führungselementes Verschließelementes wieder rückgängig werden.
Hierdurch folgen die dem Torfuß nahen Führungselemente dem vertikalen Führungsabschnitt
5A und die höher gelegenen Führungselemente dem horizontalen Führungsabschnitt 5B.
Weitere Führungselemente verbleiben bevorzugt auf einer Seite der Weiche und sind
für die Weichenverstellung mithin inaktiv.
[0008] Bei diesen und weiteren Ausführungsformen der Erfindung wird ein Zugmittel, wie ein
Seil, das nahe dem oder am Torfuß angreift, nahe der oberen Toröffnung umgelenkt.
[0009] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird das Verschwenken des mindest einen
Verschließelementes beim Schließvorgang durch eine im unteren Endbereich des zu schwenkenden
Verschließelementes vorgesehene Anschlaganordnung (Fig. 1; 4) bewirkt. Dadurch führt
eine geringe Vertikalbewegung des zu verschwenkenden (obersten) Verschließelementes
zu einem relativ großen Schwenkwinkel, so dass der Torkopf selbst bei relativ kleinen
Spaltmaßen in eine Verschließposition verschwenkt werden kann, ohne dass eine ins
Gewicht fallende Höhenveränderung des Torkopfes stattfindet. Diese Ausführungsform
ist auch unabhängig von den Merkmalen des Anspruches 1 von eigenständiger erfinderischer
Bedeutung.
[0010] Gemäß des noch weiteren Aspektes der Erfindung (Fig. 3; 5) ist vorgesehen, dass ein
dem Torfuß nahes Führungselement an einem unteren Schwenkhebel derart vorgesehen ist,
dass dieses Führungselement in den gebogenen Führungsschienenbereich einfährt, wenn
der Torfuß beim Toröffnen von einer vertikalen in eine etwa horizontale Öffnungslage
hoch geschwenkt wird, wobei der am (unteren) Verschlusselement über ein Schwenkmittel
angelenkte Schwenkhebel in dieser Öffnungsphase seinen Schwenkwinkel bezüglich des
Verschlußelementes ändert. Diese Anordnung dient bei einer Ausführungsvariante (Fig.
3b) als Führungsmittel, mit welchem der Torfuß im Höhenabschnitt des gebogenen Führungsschienenbereiches
im wesentlichen vertikal angehoben bzw, geführt wird. Bei dieser Lösung kann auf einen
im oberen Torbereich vertikal verlaufenden Führungsschienenabschnitt verzichtet werden.
Wenn dadurch der Torfuß in der letzten Phase der Öffnungsbewegung eine von der Vertikalrichtung
leicht abweichende Bewegungskurve durchfährt, ist dies unschädlich, weil Personen
oder Gegenstände in diesem Höhenabschnitt der Toröffnung in der Regel nicht angetroffen
werden und diese Bewegungen des Torfußes nach innen oder außen nur relativ geringfügiger
Natur sind. Auch bei diesem Aspekt der Erfindung kann zusätzlich ein vertikaler oberer
Führungsschienenabschnitt vorgesehen sein, in dem ein am Torfuß zusätzlich zu dem
Schwenkhebel unmittelbar angeordnetes Führungselement führbar ist.
[0011] Gemäß einem noch weiteren Aspekt der Erfindung (Fig. 1; 3-6) ist an dem obersten
Verschließelement ein Umlenkmittel für das flexible mit dem Torfuß verbundene Zugmittel
derart vorgesehen, dass beim Verschwenken des zumindest oberen Verschließelementes
in die vertikale Verschließposition das Zugmittel in Schwenkrichtung ausgelenkt wird.
Beim nachfolgenden Toröffnen unter Aufbringen einer Zugkraft auf das Zugmittel wirkt
die vorherige Zugmittelauslenkung als Querkraft, welche das oberste Verschließelement
an der vertikalen Schließposition in eine Schwenkposition im Sinne eines Kraftantriebes
verschwenkt, ohne dass am Torkopf weitere Krafteinwirkungen in Öffnungsrichtung erforderlich
sind. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung wird bevorzugt ein weiter oben bereits erwähnter
und an sich bekannter oberer Schwenkhebel mit endseitigem Führungselement verwendet,
wobei der Anlenkungsbereich dieses Hebels an das Verschließelement für die Zugmittelauslenkung
benutzt werden kann. Sobald die durch die Zugmittelauslenkung hervorgerufene Querkraft
aufgehört hat zu wirken, weil die Auslenkung auf Null reduziert ist, können andere
Querkräfte zum weiteren Verschwenken des Torkopfes verwendet werden. Hierzu kann u.
a. die Schwerkraft verwendet werden. Ebenso sind Zwangsführungen oder entsprechende
selbsttätigende Schwenkantriebe oder dergleichen hierfür einsetzbar. Die Zugmittelumlenkung
dieses Aspektes der Erfindung ist auch unabhängig von den Merkmalen des Anspruches
1 von eigenständiger erfinderischer Bedeutung.
[0012] Gemäß einem noch weiteren Aspekt der Erfindung (Fig. 3a; 4; 5) ist als Führungsmittel,
mit welchem der Torfuß im Höhenabschnitt des gebogenen Führungsschienenbereiches vertikal
anhebbar wird, eine im wesentlichen torhohe vertikale Führungsschiene vorgesehen,
so dass sich der Torfuß wie bei einem Rollladentor über die gesamte Torhöhe nur vertikal
bewegt. Auch hierdurch wird der Platzbedarf des geöffneten Tores minimiert. Die Kombination
einer torhohen vertikalen Führungsschiene mit einer horizontalen Führungsschiene mit
anschließendem Bogenbereich und anschließendem vertikalen Führungsschienenbereich,
welcher nicht zwingend bis zur Unterkante der Toröffnung reichen muss, ist auch unabhängig
von den Merkmalen des Anspruches 1 von eigenständiger erfinderischer Bedeutung.
[0013] Ein noch weiteres Aspekt der Erfindung besteht in einem aus zwei Sektionen (Fig.
3a; 3b) bestehenden Verschließelement, so dass auch Großtore, insbesondere vergleichsweise
hohe Tore außerordentlich einfach konstruiert sein können und die untere Sektion zum
Einbau von Durchgangstüren nutzbar ist. Diese können sogar schwellenlos ausgeführt
werden. Wenn diese Türen geschlossen sind, bilden sie mit dem übrigen Teil der unteren
Torsektion eine Einheit, die insgesamt gehoben und in eine hohe horizontale Öffnungslage
verschwenkt werden können. Bei nach außen öffnenden Türen ist nicht einmal eine Türverriegelung
hierfür zwingend erforderlich. Auch dieser Aspekt der Erfindung ist unabhängig von
dem Merkmal des Anspruches 1 von eigenständiger erfinderischer Bedeutung.
[0014] Es ist wichtig anzumerken, dass die Merkmale der verschiedenen Aspekte der Erfindung
auch in Kombinationen miteinander, insbesondere In Kombination mit anderen Ausführungsformen
der Erfindung verwendbar sind, so dass eine hohe Anwendungsvielfalt der Erfindung
erreicht wird.
[0015] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnung, in der - beispielhaft - bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Anordnung eines Tores dargestellt sind.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN:
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Tores in vier Betriebspositionen: A = geschlossen,
B = gekippt, C = halbgeöffnet und D = geöffnet;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines Tores in den Figur 1 entsprechenden Betriebsstellungen;
- Fig.3a
- eine dritte Ausführungsform eines Tors, wiederum in den vier Betriebsstellungen A
bis D gemäß Fig. 1;
- Fig.3b
- ein Tor wie in Fig. 3a gezeigt, aber mit geändertem Torantrieb und größerer Sturzhöhe;
- Fig. 4
- eine vierter Ausführungsform eines Tores in den gleichen vier Betriebsstellungen A
bis D wie in Figur 1 sowie in Fig. 4 E als Ansicht von hinten (Ansicht A gem. Fig.4A)
und Fig. 4F in Ansicht von oben (Ansicht C gem. Fig. 4A);
- Fig. 5
- eines fünfte Ausführungsform wiederum in den vier Betriebsstellungen A bis D gemäß
Fig.1 sowie
- Fig. 6
- eine sechste Ausführungsform, wiederum in den vier Betriebsstellungen A bis D entsprechend
Fig. 1.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0018] Die Sequenz der Figur 1 zeigt einen zweigliedriges Sektionaltor 10 mit einer unteren
Sektion 10A und einer oberen Sektion 10B. An beiden Torseiten befindet sich eine Führungsschienenanordnung
bestehend aus einem vertikalen Führungsschienenbereich 7A, an den sich ein gebogener
Schienenbereich 7B und an diesem wiederum sich ein horizontaler Schienebereich 7C
anschließt. Das Tor weist an seinem Torfuß 2 ein Führungselement 2A in Form einer
Führungsrolle an jeder Seite auf, welche beim Öffnen und Schließen des Tores in der
Führungsschienenanordnung 7 läuft. Im Gelenkbereich zwischen den beiden Torblattsektionen
ist ein weiteres Führungselement 3 in Gestalt einer Tandem-Führungsrolle angeordnet,
welches ebenfalls in der Führungsschienenanordnung 7 abläuft. Ein oberes Führungselement
4 in Gestalt einer Führungsrolle ist an dem oberen Sektionselement (Verschließelement
10B) vorgesehen. Es befindet sich am freien Ende eines Schwenkhebels 100, der an jeder
Torseite über ein Schwenkgelenk 100A vertikal schwenkbar angeordnet ist. Ein Zugmittel
15 in Gestalt eines Stahldrahtseiles greift am Torfuß 2 an und wird über eine Umlenkrolle
16 nahe der oberen Toröffnung zu einem nicht dargestellten Antrieb umgelenkt. - Insoweit
ist die Anordnung bekannt.
[0019] Der gebogene Schienenbereich 7B ist dreiecks- oder zwickelförmig ausgebildet und
weist eine gebogene radiale Außenseite 7B' als Führungsrollenfauffläche für die Führungselemente
3 und 4 auf. Der Zwickelbereich weist ferner einen vertikalen Führungsabschnitt 7B"
auf, der als Führung für das torfußseitige Führungselement 2A dient. In dem Zwickelbereich
6 ist eine Weiche 5 mit einem im wesentlichen vertikalen Führungsabschnitt 5A und
mit einem etwa horizontalen Führungsabschnitt 5B um eine horizontale Achse schwenkbar
angeordnet. Diese Weiche ist in der geschlossenen Position (Fig. 1A) in einer nach
schräg unten weisenden Stellung angeordnet und so geformt, dass das mittlere Torführungselement
3 beim Toröffnen in den Weichenbereich einfahren kann und dabei von unten an dem etwa
horizontalen Führungsabschnitt 5A anstößt und der Weiche 5 zwangsweise eine nach hinten
oben weisende Zwangsverschwenkung vermittelt. In dieser, in Figur 1C gezeigten, Schwenkstellung
öffnet sich die Weiche in Richtung auf in horizontalen Führungsschienenbereich. In
dieser Weichenstellung kann das torfußseitige Führungselement 2A auf der Weichenaußenseite
beim weiteren Toröffnen nach oben fahreb, bis es in der in Figur 1 D dargestellten
oberen Endposition bei völlig geöffnetem Tor angekommen ist. Beim Torschließen verläuft
der Vorgang der automatischen Weichenverstellung in umgekehrter Richtung, wobei die
Weichenverstellung wiederum von dem mittleren Führungselement 3 verursacht wird.
[0020] Figur 1 zeigt im übrigen eine Anschlagsanordnung 12, 12A, 12B, welche beim Torschließen
das zwangsweise Verschwenken der Torsektion 12B aus der in Figur 1 B gezeigten Kippstellung
in die in Figur 1A gezeigte Schließstellung bewirkt. Hierzu ist ein Schwenkausleger
12A im unteren Endbereich der oberen Torsektion 10B an dieser befestigt und kommt
mit Beginn des Zwangsschließweges mit einem torrahmenfesten Bolzen als Anschlag 12B
in Anlage. Ein weiteres Torsenken führt dadurch zur Zwangsverschwenkung der oberen
Torsektion in die vertikale Schließstellung.
[0021] Außerdem zeigt Figur 1 einen automatischen Kraftantrieb für das Verkippen der oberen
Torsektion 10B von der Schließstellung in die Kippstellung. Hierzu dient eine Auslenkung
des Zugmittels 15 in der Geschlossenstellung. Die Umlenkrolle 16 ist hierzu soweit
nach hinten von der Toröffnung versetzt angeordnet, dass das Zugmittel 15 bei geschlossenem
Tor nach vorne ausgelenkt wird (Fig. 1A). Ein hierzu dienendes Umlenkmittel 13 ist
an dem oder nahe dem Schwenkgelenk 100A an jedem Torrand vorgesehen und ergreift das
Zugmittel 15 selbsttätig. Aufgrund der Schwerkraft getriebenen Zwangsschließung beim
Torschließen wird das Zugmittel deshalb zur Toröffnung hin ausgelenkt. Wird nunmehr
beim Toröffnen das Zugmittel 15 in geeigneter Weise (siehe weiter unten) aufgewickelt
oder sonst wie nach hinten gezogen, übt es an dem Umlenkmittel 13 eine zum Torinneren
gerichtete Kraft aus, die zum Nach-Innen-Verschwenken der oberen Torsektion 10B führt.
[0022] Die zwickelartige Ausführung des gebogenen Schienenbereichs 7B ist auch in den Ausführungsbeispielen
der Figur 2 und Figur 6 ersichtlich: Die Zwangsschließung mit der Anschlagsanordnung
12 ist auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 verwirklicht. Die Seilauslenkung
zum Aufkippen der oberen Torsektion beim Öffnen ist auch in den Ausführungsformen
nach Figuren 3b bis 6 verwirklicht.
[0023] Figur 2 zeigt im Unterschied zu Figur 1 einen an sich gebräuchlichen Schubstangenantrieb
9 zum Toröffnen und Torschließen. Hierzu dient eine an sich bekannten Antriebsschiene
9B, die z. B. tormittig an der Raumdecke oder im oberen Raumbereich z. B. einer Garage
befestigt ist und ein Schubstange 9A vor und zurück verfahren kann, wobei das entfernte
Ende der Schubstange etwa im Bereich des Torkopfes 8 angreift. Hier wird ohne weitere
Hilfsmittel ein besonderes einfaches Toröffnen und Torschließen sowie ein Aufkippen
und Zukippen der oberen Torsektion bei noch am Boden aufstehenden Torfuß ermöglicht.
Als Gewichtsausgleich kann eine an sich bekannten Torsionsfederanordnung Verwendung
finden, die den Torfuß 2 über ein flexibel Zugmittel 15 anheben hilft und so den Torantrieb
entlastet.
[0024] Ein Schubstangenantrieb wie in Figur 2 ist auch bei der Ausführungsform nach Fig.
3a verwirklicht. Die Torsionsfederanordnungen zum Gewichtsausgleich in Figuren 2 und
3a können auch durch eine horizontale Zugfederanordnung ersetzt werden, wie dort beispielhaft
gezeigt.
[0025] Figur 3a/b zeigt die Besonderheit eines unteren Schwenkhebels 20, der, bei geschlossenem
Tor nach hinten unten weisend an der unteren Torsektion 10B schwenkbar an jedem Torrand
befestigt ist und an seinem freien Ende ein Führungselement 20A' in Gestalt einer
Führungsrolle aufweist, welche in der durchgehenden Führungsschiene 7 an Stelle des
Führungselementes 2A aus den übrigen Ausführungsbeispielen verfährt. Dadurch entfällt
unter anderem eine Zwangsführung Torfußes 2. Bei geöffnetem Tor ist der untere Schwenkhebel
20 von der Torsektion 10B nach schräg unten fort geschwenkt.
[0026] Fig. 3b zeigt eine Ausführungsform dieses Tores, mit einem Wickelantrieb. Hierzu
ist unter der Raumdecke ein Antriebsmotor 19 ortsfest angeordnet, der das Zugseil
15 auf und abwickeln kann.
[0027] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der eine vertikale Führungsschiene
14 nahe der Toröffnung annähernd die gesamte verfügbare Hohe einnimmt und den Torfuß
über dessen Führungselement 2A über den gesamten Öffnungsweg vertikal führt. Hinter
dem vertikalen Schienenbereich 7A' ist eine zweite Führungsschiene angeordnet mit
einem Vertikalbereich 7A, einem Bogenbereich 7B und einem horizontalen Bereich 7C,
wobei der vertikale Bereich nicht bis zum Boden geführt sein muss. Das mittlere und
obere Führungselement 3 und 4 sind in der letztgenannten Führungsschiene geführt.
[0028] Figuren 4E und 4F zeigen Durchgangtüren 18, die in das untere Verschließelement 10A
eingebaut sind. Bei entsprechender Toröffnungshöhe und nur wenigen, insbesondere zwei,
Torsektionen beschränken sich also die Durchgangstüren 18 alleine auf das untere Verschlusselement
10A, welches einen Rahmen darstellt, in dem ein oder mehrer der Durchgangstüren 18
um vertikale Achsen schwenkbar gehalten sind. Insoweit zeigt Figur 4F vier solcher
Durchgangstüren in Gestalt von zwei Doppelflügeltüren, die annähernd die gesamte Torbreite
als Durchgangsbereich bei ansonsten geschlossenen Tor öffnen lassen.
[0029] Fihur 5 zeigt einen Variante zu der Zwei-Schienenanordnung der Figur 4, bei der die
hintere Führungsschiene auch in ihrem Vertikalbereich bin zum Boden geführt ist. Außerdem
weist die Ausführungsform einen unteren Schwenkhebel 20 auf, wie er in Zusammenhang
mit Figur 3a/b dargestellt und erläutert wurde.
[0030] Figur 6 zeigt in Abänderung der Ausführungsform nach Figur 2 einen Zugseilantrieb
wie er auch in Zusammenhang mit Figuren 1, 4 und 5 dargestellt ist. Die Besonderheit
dieser Ausführungsform besteht in einer Einrichtung 11 zur Zwangsverstellung des oberen
Schließelementes 10B zwischen der Geschlossenstellung (Fig. 6A) und der Kippstellung
(Fig. 6B). Hierzu dient ein Kraftantrieb in Gestalt eines Schwenkantriebes, der zwischen
der oberen Torsektion 10B und dem Schwenkhebel 100 wirksam ist, um den Winkel zwischen
dem Schwenkhebel 100 und der oberen Torsektion zu verändern und dadurch ein Kippen
dieser Torsektion zwischen den beiden erwähnten Stellungen zu erreichen. Beim weiteren
Öffnen kann der Schwenkhebel 100 noch näher an das obere Verschlusselement 10B herangeklappt
werden, wie aus Fig. 6C ersichtlich. Beim Schließen ist der Bewegungsablauf umgekehrt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Führungsmittel
- 2
- Torfuß
- 2A
- Führungselement
- 3
- Führungselement
- 4
- Führungselement
- 5
- Weiche
- 5A
- Führungsabschnitt
- 5B
- Führungsabschnitt
- 6
- Zwickelbereich
- 7
- Führungsschienenanordnung
- 7A
- vertikaler Schienenbereich
- 7A'
- vertikaler Schienenbereich
- 7B
- gebogener Schienenbereich
- 7B'
- radiale Außenseite
- 7B"
- vertikale Außenseite
- 7C
- horizontaler Führungsschienenbereich
- 8
- Torkopf
- 9
- Schubantrieb
- 9A
- Schubstange
- 9B
- Antriebschiene
- 10
- Verschlusselement
- 10A
- Verschlusselement
- 10B
- Verschlusselement
- 11
- Zwangsverstellungseinrichtung
- 12
- Anschlagsanordnung
- 12A
- Schwenkauslager am Tor
- 12B
- fester Ausschlag am Torrahmen
- 13
- Umlenkmittel
- 14
- vertikale Führungsschiene
- 15
- Zugmittel
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Torsichtungsfederanordnung
- 19
- Antriebsmotor
- 20
- unterer Schwenkhebel
- 20A
- Schwenkgelenk
- 20A'
- Führungselement
- 100
- Schwenkhebel
- 100A
- Schwenkgelenk
- A
- Ansicht
- C
- Ansicht
1. Tor
- mit seitlichen Führungsschienenanordnungen (7), umfassend vertikale (7A), gebogene
(7B) und horizontale (7C) Schienenbereiche,
- mit einem mindestens eingliedrigen (einsektionalen), einen Torfuß (2) und einem
Torkopf (8) aufweisenden Verschließelement (10; 10A, 10B) für eine Toröffnung, welches
versehen ist
- mit mindestens zwei Führungselementen (2A) je Torseite zum Führen des Verschließelementes
an der zugehörigen Führungsschienenanordnung,
- mit mindestens einem oder ohne einem an dem Torfuß oder nahe des Torfußes angreifenden
flexiblen Zugmittel (15),
dadurch gekennzeichnet
- dass ein Führungsmittel vorgesehen ist, mit welchem der Torfuß im Höhenabschnitt des gebogenen
Führungsschienenbereiches etwa vertikal anhebar und absenkbar wird, derart, dass der
Torfuß im vertikalen Führungsschienenbereich nur schienenparallel geführt wird.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel für den Torfuß (2) mit einem gebogenen, auf seiner radialen Außenseite
(7B') offenen Führungsschienenbereich (7B) und mit einem vertikalen Führungsschienenbereich
(7B") versehen ist, die einen Zwickelbereich (6) miteinander bilden.
3. Tor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwickelbereich eine Weiche (5) oder eine Weichenanordnung zwischen dem vertikalen
Führungsabschnitt (7B") und dem gebogenen Führungsabschnitt (7B') vorgesehen ist.
4. Tor, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwenken des mindestens einen Verschließelementes (10; 10B) durch eine im
unteren Endbereich des zu verschwenkenden Verschließelementes (10; 10B) vorgesehene
Anschlaganordnung (12, 12A, 12B) bewirkt wird.
5. Tor, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Torfuß (2) nahes Führungselement (20A') an einem unteren Schwenkhebel (20)
vorgesehen ist.
6. Tor, nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem obersten Verschließelement (10B) ein Umlenkmittel für das flexible, mit dem
Torfuß verbundene Zugmittel (15) derart vorgesehen ist, dass beim Verschwenken des
zumindest oberen Verschließelementes in seine vertikale Verschließposition das Zugmittel
in Schwenkrichtung ausgelenkt wird.
7. Tor, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Führungsmittel, mit welchem der Torfuß (2) im Höhenabschnitt des gebogenen Führungsschienenbereiches
(7B) vertikal anhebbar und absenkbar wird, eine im wesentlichen torhohe vertikale
Führungsschiene (14) vorgesehen ist.
8. Tor, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließelement (10A, 10B) aus zwei Sektionen besteht und die untere Sektion
mindestens eine Durchgangstür (18) aufnimmt.