(19)
(11) EP 1 798 409 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2007  Patentblatt  2007/25

(21) Anmeldenummer: 06125839.8

(22) Anmeldetag:  11.12.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02M 55/00(2006.01)
F02M 63/02(2006.01)
F02M 63/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 14.12.2005 DE 102005059830

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Nigrin, Uwe
    98693, Ilmenau (DE)

   


(54) Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine


(57) Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine, mit einer Vorförderpumpe (12) zur Förderung von Kraftstoff aus einem Kraftstofftank (10), einer der Vorförderpumpe (12) stromabwärts nachgeordneten Hochdruckpumpe (14) zur Förderung des Kraftstoffs in einen Kraftstoffspeicher (16), einem der Hochdruckpumpe (14) stromabwärts nachgeordneten Drucksteuerventil (20), mit dem der in dem Kraftstoffspeicher (16) herzustellende Druck einstellbar ist, und mindestens einem dem Kraftstoffspeicher (16) stromabwärts nachgeordneten Injektor (18). Das Drucksteuerventil (20) ist stromabwärts des Kraftstoffspeichers (16) hydraulisch parallel zu dem Injektor (18) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine und einen Injektor für eine Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine.

[0002] Zum Einspritzen von Kraftstoff in Brennräume einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine, kommen Einspritzanlagen zum Einsatz, die in den letzten Jahren immer mehr als sogenannte "Common-Rail"- Anlagen ausgeführt sind. Bei diesen werden die in den Brennräumen angeordneten Injektoren aus einem gemeinsamen Kraftstoffspeicher, dem Common-Rail, mit Kraftstoff versorgt. Der einzuspritzende Kraftstoff liegt dabei im Kraftstoffspeicher unter einem Druck von bis zu 2000 bar vor.

[0003] Einspritzanlagen für Brennkraftmaschinen weisen üblicherweise verschiedene Pumpen auf, mittels derer Kraftstoff gefördert wird, um in Brennräume der Brennkraftstoffmaschine eingebracht zu werden. Derartige Einspritzanlagen für Brennkraftmaschinen stellen hohe Anforderungen an die Genauigkeit des zur Einspritzung des Kraftstoffs in die Brennräume der Brennkraftmaschine erforderlichen Einspritzdrucks.

[0004] Dies ist besonders wichtig, da immer strengere Gesetzesvorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoffemissionen von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind, erlassen werden. Diese machen es erforderlich, diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch welche die Schadstoffemissionen gesenkt werden. So ist beispielsweise die Bildung von Ruß stark abhängig von der Aufbereitung des Luft-/Kraftstoffgemisches in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine.

[0005] Die Einspritzanlage kann mit geeigneten Steuer- und Regelaggregaten eine hohe Genauigkeit des Einspritzdrucks des Kraftstoffs in die Brennräume der Brennkraftmaschine erreichen.

[0006] Aus der EP 1 296 060 B1 ist eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine bekannt, mit einer Vorförderpumpe, mit der Kraftstoff aus einem Kraftstofftank zur Saugseite einer Hochdruckpumpe gefördert werden kann. Eine der Vorförderpumpe hydraulisch nachgeschaltete Hochdruckpumpe fördert Kraftstoff dann in einen Kraftstoffspeicher, von wo aus er dann an mit dem Kraftstoffspeicher hydraulisch gekoppelte Injektoren verteilt werden kann. Zwischen dem Kraftstofftank und der Vorförderpumpe ist ein Regelventil angeordnet, durch das ein Kraftstoffdurchfluss vom Kraftstofftank zur Vorförderpumpe eingestellt werden kann. Bei geeigneter Ansteuerung des Regelventils kann so in dem Kraftstoffspeicher ein vorgegebener, von den Betriebsparametern der Brennkraftmaschine abhängiger Druck erreicht werden.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einspritzanlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der in einfacher Weise ein präzises und zuverlässiges Zumessen von Kraftstoff für die Brennkraftmaschine sowie ein einfacher Aufbau der Einspritzanlage ermöglicht werden. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Injektor für eine Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine zu schaffen, der einfach zu montieren ist.

[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0009] Gemäß eines ersten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine, mit einer Vorförderpumpe zur Förderung von Kraftstoff aus einem Kraftstofftank, einer der Vorförderpumpe stromabwärts nachgeordneten Hochdruckpumpe zur Förderung des Kraftstoffs in einen Kraftstoffspeicher, einem der Hochdruckpumpe stromabwärts nachgeordneten Drucksteuerventil, mit dem der in dem Kraftstoffspeicher herzustellenden Druck einstellbar ist, und mindestens einem dem Kraftstoffspeicher stromabwärts nachgeordneten Injektor. Das Drucksteuerventil ist stromabwärts des Kraftstoffspeichers hydraulisch parallel dem Injektor angeordnet.

[0010] Der Vorteil des ersten Aspekts der Erfindung besteht darin, dass der Kraftstoffdruck als die entscheidende Eingangsgröße für den jeweiligen Injektor eintrittsseitig des Injektors eingestellt wird, und damit, da die Regelung oder Steuerung des Drucks nahe dem Einspritzort erfolgt, eine hochdynamische Regelung oder Steuerung des Drucks möglich ist. Da der Kraftstoff nun direkt von der Hochdruckpumpe in den Injektor und weiter in die Injektorrücklaufleitung gelangt und das Drucksteuerventil stromabwärts des Kraftstoffspeichers, also entfernt von der Hochdruckpumpe angeordnet ist, kann ein Rückstau von Kraftstoff in die Hochdruckpumpe vermieden werden. Das bedeutet eine geringe Temperatur- und Druckbelastung der Hochdruckpumpe, wodurch in der Folge eine hohe Dauerfestigkeit der Hochdruckpumpe erreicht werden kann.

[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das Drucksteuerventil und der Injektor als Baueinheit ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass der Aufwand für die Montage des Drucksteuerventils und des Injektors gering ist. Es ist nur mehr eine hydraulische und eine elektrische Schnittstelle für die Baueinheit aus Drucksteuerventil und Injektor erforderlich. So kann insbesondere der Aufwand für elektrische Anschlüsse, insbesondere Steckverbindungen, gering gehalten werden. Dies führt sowohl zu einem geringen Materialeinsatz als auch zu einem geringen Zeitaufwand bei der Installation von Drucksteuerventil und Injektor. Dies bedeutet, dass eine sowohl bezüglich des Materials als auch der Arbeitszeit kostengünstige Lösung erreicht werden kann.

[0012] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind stromabwärts des Kraftstoffspeichers mehrere Injektoren hydraulisch parallel angeordnet, und stromabwärts des Kraftstoffspeichers ist zu jeweils einem Injektor ein Drucksteuerventil hydraulisch parallel angeordnet. Wird jedem der Injektoren ein Drucksteuerventil zugeordnet, so ist eine individuelle Druckbeaufschlagung jeder der Injektoren möglich.

[0013] Gemäß eines zweiten Aspekts umfasst die Erfindung einen Injektor für eine Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine mit einem Drucksteuerventil, wobei das Drucksteuerventil hydraulisch parallel zu dem Injektor angeordnet ist, und der Injektor und das Drucksteuerventil als Baueinheit ausgebildet sind. Damit wird in vorteilhafter Weise ein kompakter Aufbau für den Injektor mit Drucksteuerventil ermöglicht. Außerdem kann der Montageaufwand für das Drucksteuerventil und den Injektor gering gehalten werden. Es ist nur eine hydraulische und elektrische Schnittstelle für die Baueinheit aus Drucksteuerventil und Injektor erforderlich. Darüber hinaus kann durch die Ausbildung der Baueinheit aus Drucksteuerventil und Injektor eine kostengünstige Lösung erreicht werden.

[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.

[0015] Es zeigen:

Figur 1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform der Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine,

Figur 2 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform der Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine, und

Figur 3 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine.



[0016] Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.

[0017] In Figur 1 ist eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine dargestellt, die einen Kraftstofftank 10 aufweist. Aus dem Kraftstofftank 10 wird mittels einer Vorförderpumpe 12 Kraftstoff gefördert. Die Vorförderpumpe 12 kann mit einer nicht dargestellten Antriebswelle mechanisch angetrieben werden, wobei die Antriebswelle mit einer Motorwelle der Brennkraftmaschine fest gekoppelt sein kann. Alternativ ist es auch möglich, die Vorförderpumpe elektrisch zu betreiben, wodurch eine Steuerung der Förderleistung der Vorförderpumpe 12 unabhängig von der Förderleistung weiterer Pumpen möglich ist.

[0018] Die Vorförderpumpe 12 ist druckseitig mit einem Vordrucksteuerventil 28 hydraulisch gekoppelt, so dass bei Überschreiten eines vorgegebenen Kraftstoffdrucks an der Druckseite der Vorförderpumpe 12 ein Teil des von der Vorförderpumpe 12 geförderten Kraftstoffs zur Ansaugseite der Vorförderpumpe 12 zurückgeführt werden kann. Dadurch kann der Kraftstoffdruck an der Druckseite der Vorförderpumpe 12 begrenzt werden.

[0019] Der Vorförderpumpe 12 ist stromabwärts eine Hochdruckpumpe 14 nachgeordnet, die über eine Kraftstoffspeicherzuleitung 44 Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher 16 fördert. Die Hochdruckpumpe 14 kann vorzugsweise als Radialkolbenpumpe oder als Reihenkolbenpumpe mit mehreren Zylindereinheiten ausgebildet sein, wie diese für den Einsatz in Einspritzanlagen von Brennkraftmaschinen bekannt ist.

[0020] Der Kraftstoffspeicher 16 ist über Leitungen mit einem Injektor 18 oder mehreren Injektoren 18 gekoppelt. Jedem der Injektoren 18 ist ein Brennraum der Brennkraftmaschine zugeordnet und jeder Injektor 18 kann so angesteuert werden, dass Kraftstoff in den zugeordneten Brennraum eingespritzt wird. Durch die Hochdruckpumpe 14 kann der Kraftstoff, der mittels der Injektoren 18 in die Brennräume der Brennkraftmaschine eingespritzt werden soll, einen relativ hohen Einspritzdruck erreichen.

[0021] Überschüssiger Brennstoff kann von den Injektoren 18 über eine Injektorrücklaufleitung 46 zum Kraftstofftank 10 zurückgeführt werden.

[0022] Zwischen der Vorförderpumpe 12 und der Hochdruckpumpe 14 ist ein Volumenstromsteuerventil 22 angeordnet, das eine Steuerung des Kraftstoffstroms ermöglicht, der der Hochdruckpumpe 14 zugeführt werden soll. Das Volumensteuerventil 22 kann hierzu in Abhängigkeit von dem für den Kraftstoffspeicher 16 geforderten Druck sowie in Abhängigkeit von weiteren Eingangsgrößen gesteuert werden.

[0023] Zur Regelung oder Steuerung des Einspritzdrucks der Injektoren 18 weist die Einspritzanlage stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 hydraulisch parallel zu einem der Injektoren 18 ein Drucksteuerventil 20 auf. Unter hydraulisch paralleler Anordnung zwischen einem der Injektoren 18 und dem Drucksteuerventil 20 ist zu verstehen, dass das Drucksteuerventil 20 und der Injektor 18 zum einen stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 und stromaufwärts des Drucksteuerventils 20 und des Injektors 18 und zum anderen stromabwärts des Drucksteuerventils 20 und des Injektors 18 und stromaufwärts des Kraftstofftanks 10 hydraulisch miteinander gekoppelt sind. Das Drucksteuerventil 20 und der Injektor 18 sind dabei als eine Baueinheit 26 ausgebildet. Vorzugsweise weist die Baueinheit 26 aus Drucksteuerventil 20 und Injektor 18 nur zwei hydraulische Anschlussstellen 27a, 27b auf, die so ausgebildet sind, dass die Baueinheit 26 aus Drucksteuerventil 20 und der Injektor 18 zum einen stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 und zum anderen in der Injektorrücklaufleitung 46 stromaufwärts des Kraftstofftanks 10 hydraulisch angebunden werden kann. Die hydraulische Kopplung zwischen Drucksteuerventil 20 und Injektor 18 erfolgt demzufolge vorzugsweise innerhalb der Baueinheit 26 aus Drucksteuerventil 20 und Injektor 18.

[0024] An dem Drucksteuerventil 20 kann ein vorgegebener Kraftstoffdruck eingestellt werden, und den Injektoren 18 können aus dem Kraftstoffspeicher 16 jeweils Kraftstoffteilströme des von der Hochdruckpumpe 14 zum Kraftstoffspeicher 16 geförderten Kraftstoffstroms zugeführt werden.

[0025] Stromabwärts der Vorförderpumpe 12 und stromaufwärts des Vordruckregelventils 28 zweigt eine Spülleitung 29 ab, die ausgangsseitig in das Gehäuse der Hochdruckpumpe 14 mündet, so dass es möglich ist, das Gehäuse der Hochdruckpumpe 14 während des Betriebs mit Kraftstoff zu spülen. Damit kann eine Kühlung und Schmierung der Hochdruckpumpe 14 bewirkt werden. Der zu Spülungszwecken verwendete Kraftstoff kann anschließend vom Gehäuse der Hochdruckpumpe 14 über eine Spülrücklaufleitung 35 in den Kraftstofftank 10 zurückgeführt werden.

[0026] In der Spülleitung 29 ist weiterhin ein Spülleitungsventil 32 und hydraulisch in Serie hierzu eine Spülleitungsdrossel 34 angeordnet. Die Spülleitungsdrossel 34 kann den Kraftstoffstrom durch die Spülleitung 29 begrenzen. Hydraulisch parallel zu dem Spülleitungsventil 32 und zu der Spülleitungsdrossel 34 ist eine Entlüftungsdrossel 30 angeordnet. Mittels der Entlüftungsdrossel 30 ist es möglich, gegebenenfalls in den Leitungen befindliche Luft über die Spülleitung 29 und die Spülrücklaufleitung 35 in den Kraftstofftank 10 zurückzuführen. Durch das Spülleitungsventil 32 kann der über die Spülleitung 29 abzweigende Kraftstoffstrom freigegeben werden, wenn der vorgegebene Kraftstoffdruck an der Druckseite der Vorförderpumpe 12 überschritten wird. Der Differenzdruck in dem Spülleitungsventil 32 muss dabei größer sein als die Summe des Öffnungsdifferenzdrucks der Einlassventile der Hochdruckpumpe 14 und des Differenzdrucks der dazwischen liegenden Leitung, so dass die Spülung der Hochdruckpumpe 14 erst dann einsetzt, wenn der Betriebsdruck der Hochdruckpumpe 14 erreicht ist. Dies ist erforderlich, da nur so sicher gestellt werden kann, dass nicht Kraftstoff über die Spülleitung 29 abgezweigt wird, solange der Druckaufbau der Ansaugseite der Hochdruckpumpe 14 noch nicht abgeschlossen. Damit kann erreicht werden, dass der Druckaufbau der Ansaugseite der Hochdruckpumpe 14 nicht verzögert wird.

[0027] Zum Schutz der in der Einspritzanlage angeordneten Aggregate, insbesondere der Pumpen 12, 14 und der Steuerventile 20, 22 sind an geeigneten Stellen Filter 36, 38 angeordnet. So ist zum Schutz der Vorförderpumpe 12 hydraulisch zwischen dem Kraftstofftank 10 und der Vorförderpumpe 12 ein erster Filter 36 vorgesehen. Des Weiteren ist zum Schutz des Volumenstromsteuerventils 22, der Hochdruckpumpe 14 und des Drucksteuerventils 20 vor dem Volumenstromsteuerventil 22 ein zweiter Filter 38 angeordnet.

[0028] Die Spülrücklaufleitung 35 und die Injektorrücklaufleitung 46 von den Injektoren 18 sind vorzugsweise zum Kraftstofftank 10 zurückgeführt.

[0029] Durch die Anordnung des Drucksteuerventils 20 hydraulisch parallel zu einem der Injektoren 18 ist es möglich, dass die Regelung oder Steuerung des Drucks sehr nahe am Einspritzort erfolgt. Es ist so eine hochdynamische Regelung oder Steuerung des Drucks am Injektor 18 möglich, da der Kraftstoffdruck als eine der entscheidenden Eingangsgrößen für den Injektor 18 unmittelbar am Eintritt des Injektors 18 eingestellt werden kann. Bevorzugt ist deshalb auch, wenn die Hochdruckpumpe als Kolbenpumpe mit einem oder zwei Kolben ausgeführt ist. Da eine hochdynamische Regelung oder Steuerung des Drucks am Injektor 18 möglich ist, können so auch Volumenstrom- bzw. Druckschwankungen, die durch eine Kolbenpumpe mit einem oder zwei Kolben ausgelöst werden können, am Injektor 18 wieder steuerungs- und regelungstechnisch kompensiert werden.

[0030] Da das Drucksteuerventil 20 unmittelbar am Injektor 18 und damit in relativ großer Entfernung zur Hochdruckpumpe 14 angeordnet ist, kann ein Rückstau von Kraftstoff in die Hochdruckpumpe 14 hinein vermieden werden. Damit ist es möglich, dass die Hochdruckpumpe 14 nur noch geringen Belastungen durch Druck und Temperatur ausgesetzt ist. Es ist so möglich, eine hohe Dauerfestigkeit der Hochdruckpumpe 14 gegenüber Druck und Temperatur zu erreichen.

[0031] Durch die Ausführung der Baueinheit 26 aus Drucksteuerventil 20 und Injektor 18 ist es möglich, das Drucksteuerventil 20 und den Injektor 18 über eine gemeinsame hydraulische Schnittstelle mit den hydraulischen Anschlussstellen 27a, 27b in der stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 angeordneten Leitung und der stromaufwärts des Kraftstofftanks 10 angeordneten Injektorrücklaufleitung 46 zu montieren. Des Weiteren ist es möglich, das Drucksteuerventil 20 und den Injektor 18 mit einer einzigen elektrischen Kontaktierung, beispielsweise einer einzigen elektrischen Steckverbindung, auszustatten. Damit kann sowohl Material für die hydraulische als auch die elektrische Kopplung eingespart werden. Außerdem kann der Montageaufwand gering gehalten werden. Die Baueinheit 26 aus Drucksteuerventil 20 und Injektor 18 kann somit eine kostengünstige Lösung darstellen.

[0032] Im Folgenden soll kurz die Funktion der Einspritzanlage beschrieben werden:

[0033] Die Vorförderpumpe 12 fördert Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 10, wobei Verunreinigungen im ersten Filter 36 zwischen dem Kraftstofftank 10 und der Vorförderpumpe 12 zurückgehalten werden können. Der Druck am Ausgang der Vorförderpumpe 12 wird durch das Vordrucksteuerventil 28 eingestellt. Der Kraftstoff gelangt dann über den zweiten Filter 38 zu dem Volumenstromsteuerventil 22. Durch das Volumenstromsteuerventil 22 wird der Hochdruckpumpe 14 so viel Kraftstoff zur Verfügung gestellt, wie vom Kraftstoffspeicher 16 benötigt wird. Mittels der Hochdruckpumpe 14 wird der Kraftstoff über die Kraftstoffspeicherzuleitung 44 an den Kraftstoffspeicher 16 geliefert. Vom Kraftstoffspeicher 16 gelangt der Kraftstoff zu den Injektoren 18, von denen er in die Brennräume der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Der für die Einspritzung erforderliche Kraftstoffdruck wird durch das Drucksteuerventil 20 stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 und hydraulisch parallel zu einem der Injektoren 18 festgelegt. Durch Einstellen eines vorgegebenen Kraftstoffdrucks am Drucksteuerventil 20 können der Kraftstoffspeicher 16 und damit alle Injektoren 18 mit Kraftstoff gleichen Drucks beaufschlagt werden. An den Injektoren 18 anfallender überschüssiger Kraftstoff wird über die Rücklaufleitung 46 von den Injektoren 18 in den Kraftstofftank 10 zurückgeführt.

[0034] In einer zweiten Ausführungsform der Einspritzanlage, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, ist stromabwärts des Kraftstoffspeichers 16 parallel zu jedem der Injektoren 18 jeweils ein Drucksteuerventil 20 angeordnet. Im Übrigen ist die Einspritzanlage mit der Ausführungsform der Figur 1 identisch.

[0035] Die Anordnung jeweils eines Drucksteuerventils 20 parallel zu jeweils einem Injektor 18 erlaubt es, in Einspritzanlagen, in denen die Druckverhältnisse zwischen dem Kraftstoffspeicher 16 und den einzelnen Injektoren 18 jeweils unterschiedlich sind, eine vorgegebene Druckbeaufschlagung für jeden der Injektoren 18 zu erreichen. Sind beispielsweise jeweils unterschiedliche Aggregate hydraulisch zwischen dem Kraftstoffspeicher 16 und den einzelnen Injektoren 18 angeordnet, so können die dann auftretenden, gegebenenfalls unterschiedlichen Druckverluste zwischen dem Kraftstoffspeicher 16 und den einzelnen Injektoren 18 durch entsprechende Einstellungen des Drucks an den jeweils parallel zu einem Injektor 18 angeordneten Drucksteuerventilen 20 eliminiert werden. Andererseits können in dieser Ausführungsform im Bedarfsfall auch gezielt unterschiedliche Druckvorgaben für die einzelnen Injektoren 18 realisiert werden.

[0036] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der Einspritzanlage gezeigt, die sich gegenüber der ersten Ausführungsform in Figur 1 dadurch unterscheidet, dass zwischen Vorförderpumpe 12 und Hochdruckpumpe 14 kein Volumenstromsteuerventil angeordnet ist. Da, wie in der Beschreibung der ersten Ausführungsform bereits ausführlich dargestellt, mittels der Anordnung des Drucksteuerventils 20 hydraulisch parallel zum Injektor 18 eine hochdynamische Regelung oder Steuerung des Drucks am Injektor 18 möglich ist, kann nun auch im Falle eines dynamischen Volumenstroms an der Ansaugseite der Hochdruckpumpe 14, wie er im Falle einer direkten Kraftstoffbeaufschlagung der Ansaugseite der Hochdruckpumpe 14 durch die Vorförderpumpe 12 ohne den Einsatz des Volumenstromsteuerventils auftreten kann, der Kraftstoffdruck für die Injektoren 18 durch eine rasche Regelung oder Steuerung des Drucks durch das Drucksteuerventil 20 rasch auf Druckschwankungen an den Injektoren 18 reagiert werden. Damit ist es möglich, ohne Einschränkungen der Regelbarkeit des Kraftstoffdrucks für die Injektoren 18 durch Wegfall des Volumenstromsteuerventils ein kleines Bauraumvolumen für die Einspritzanlage zu erreichen. Darüber hinaus kann durch den Wegfall des Volumenstromregelventils eine kostengünstige Lösung für die Einspritzanlage erreicht werden.

[0037] In einer weiteren Ausführungsform der Einspritzanlage sind das Drucksteuerventil 20 und der Injektor 18 getrennt ausgebildet, bilden also gegebenenfalls auch keine Baueinheit. Das Drucksteuerventil 20 ist hydraulisch parallel zu dem Injektor 18 angeordnet.


Ansprüche

1. Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine, mit

- einer Vorförderpumpe (12) zur Förderung von Kraftstoff aus einem Kraftstofftank (10),

- einer der Vorförderpumpe (12) stromabwärts nachgeordneten Hochdruckpumpe (14) zur Förderung des Kraftstoffs in einen Kraftstoffspeicher (16),

- einem der Hochdruckpumpe (14) stromabwärts nachgeordneten Drucksteuerventil (20), mit dem der in dem Kraftstoffspeicher (16) herzustellende Druck einstellbar ist, und

- mindestens einem dem Kraftstoffspeicher (16) stromabwärts nachgeordneten Injektor (18),
wobei das Drucksteuerventil (20) stromabwärts des Kraftstoffspeichers (16) hydraulisch parallel zu dem Injektor (18) angeordnet ist.


 
2. Einspritzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drucksteuerventil (20) und der Injektor (18) als Baueinheit (26) ausgebildet sind.
 
3. Einspritzanlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts des Kraftstoffspeichers (16) mehrere Injektoren (18) hydraulisch parallel angeordnet sind, und stromabwärts des Kraftstoffspeichers (16) zu jeweils einem Injektor (18) ein Drucksteuerventil (20) hydraulisch parallel angeordnet ist.
 
4. Injektor (18) für eine Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine mit einem Drucksteuerventil (20), wobei das Drucksteuerventil (20) hydraulisch parallel zu dem Injektor (18) angeordnet ist, und der Injektor (18) und das Drucksteuerventil (20) als Baueinheit (26) ausgebildet sind.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente