[0001] Die Erfindung betrifft ein Kabel, insbesondere ein Audiokabel, mit einem von einem
Dielektrikum umgebenen Innenleiter und einer das Dielektrikum umgebenden Leitschicht.
[0002] Instrumentenkabel (sowie Meßleitungen und dergl.) sind üblicherweise unsymmetrische
Leitungen mit einem koaxialen Aufbau. Ein typisches Instrumentenkabel umfaßt - von
außen nach innen betrachtet - einen Außenmantel aus Polyvinylchlorid (PVC), einen
Kupfer-Wendelschirm oder ein Kupfergeflecht, eine leitfähige Kunststoffschicht aus
leitfähigem PVC oder Polyethylen (PE), ein Dielektrikum (Leiterisolation) aus Voll-
oder geschäumten Polyolefinen (PE oder PP) und einen Kupfer-Innenleiter. Für die elektrische
Qualität eines solchen Kabels sind die Werte für den Leiterwiderstand und die Kapazität
(Leiter/Schirm) von Bedeutung. Durch den Einsatz als Verbindungsleitung zwischen hochohmigen
Geräten (induktive Sensoren und hochohmige Verstärker) tritt als Störkomponente "Mikrofonie"
auf. Unter diesem Begriff versteht man Geräusche, die bei Bewegung des Kabels in Form
von Krachen und Knistern hörbar sind. Mikrofonie kann ebenfalls in Werten angegeben
werden, wobei ein höherer Wert für ein schlechteres Störverhalten und ein niedrigerer
Wert für ein besseres Störverhalten steht.
[0003] Zur Eindämmung von Mikrofonie wird bei der herkömmlichen Fertigung im Inneren des
Kabels eine Leitschicht als ein Schirm über das den Innenleiter unmittelbar umgebende
Dielektrikum angebracht, wie z.B. in der
EP 0 260 373 A2 gezeigt. Die Leitfähigkeit dieses Schirms beeinflußt die Mikrofonie maßgeblich: je
höher die Leitfähigkeit, desto geringer die Mikrofonie. Die Leitschicht wird üblicherweise
aus elektrisch leitfähigem PE oder PVC gebildet. PE weist eine 100-fach höhere Leitfähigkeit
auf als PVC, so daß unter diesem Gesichtspunkt PE grundsätzlich PVC vorzuziehen wäre.
[0004] Problematisch ist jedoch das Verkleben der Leitschicht mit dem den Innenleiter umgebenden
Dielektrikum. Wird z.B. ein Dielektrikum ohne Schäumung verwendet, so führt die zur
Weiterverarbeitung notwendige Trennung der Leitschicht vom Dielektrikum in der Regel
zum Abreißen des letzteren. Bei einem geschäumten Dielektrikum, wie beispielsweise
aus der
US 5 523 528 bekannt, ist es gar unmöglich die Leitschicht vom Dielektrikum zu trennen. Einzig
die Verwendung eines zwischen den beiden Komponenten aufgebrachten Trennmittels (z.B.
Graphit), wie etwa in der
US 4 678 865 vorgeschlagen, kann in diesem Fall Abhilfe schaffen. Trennmittel haben aber wiederum
allgemein den Nachteil, daß sie erheblich zur Verschlechterung des Mikrofonieverhaltens
eines Kabels beitragen.
[0005] Die herkömmliche Kabelfertigung versucht deshalb, diesem Problem mit einer Leitschicht
aus PVC zu begegnen, die sich aber nicht mit dem Dielektrikum aus Polyolefinen verbindet.
Die daraus resultierende schlechtere Leitfähigkeit schafft eine erhöhte Mikrofonie.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kabel mit verbessertem Mikrofonieverhalten
unter Vermeidung der oben geschilderten Nachteile zu schaffen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kabel der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
bei dem zwischen dem Dielektrikum und der Leitschicht eine Trennschicht eingefügt
ist. Es hat sich gezeigt, daß mit dieser neuartigen Kabelkonstruktion ein Verarbeitungs-
und Mikrofonieverhalten erzielt werden kann, das mit herkömmlich aufgebauten Kabeln
nicht erreichbar ist. Deshalb kann eine durch die Einfügung der zusätzlichen Schicht
bedingte aufwendigere Herstellung in Kauf genommen werden.
[0008] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Trennschicht elektrisch
nicht leitfähig. Als Material für die Trennschicht eignet sich insbesondere PVC.
[0009] Das Dielektrikum besteht vorzugsweise aus Voll- oder geschäumten Polyolefinen, insbesondere
PE oder PP. Eine solche Leiterisolation sorgt für gute Kapazitätswerte.
[0010] Die bevorzugte Ausführungsform sieht ferner eine Leitschicht aus elektrisch leitfähigem
PE vor. Eine solche PE-Schicht weist eine relativ hohe Leitfähigkeit auf, d.h. im
Vergleich zu einer Schicht aus leitfähigem PVC ist der elektrische Widerstand einer
Schicht aus leitfähigem PE deutlich niedriger.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur
eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kabels mit absatzweise
entfernten Schichten.
[0012] Das in der Figur dargestellte Kabel ist ein koaxial aufgebautes Audiokabel mit einer
Kupferlitze als Innenleiter 10. Der Innenleiter 10 ist von einem Dielektrikum 12 aus
Zell-PP umgeben, das zur Isolation des Innenleiters 10 dient. Das Dielektrikum 12
ist wiederum umgeben von einer Leitschicht 14 aus PE mit einer sehr hohen Leitfähigkeit.
[0013] Zwischen das Dielektrikum 12 und die Leitschicht 14 ist eine zusätzliche Schicht
16 eingefügt. Diese Schicht 16 dient mechanisch als Trennschicht und elektrisch als
Dielektrikum, d.h. sie ist elektrisch nicht leitfähig. Bei der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform besteht die Trennschicht 16 aus PVC.
[0014] Das Kabel weist ferner einen die Leitschicht 14 umgebenden Kupfer-Wendelschirm 18
und einen Außenmantel 20 aus PVC auf.
[0015] Ein Kabel mit diesem Aufbau zeigt gegenüber herkömmlichen Audiokabeln ein erheblich
verbessertes Mikrofonieverhalten, wobei für eine Trennung des Dielektrikums 12 von
der Leitschicht 14 gesorgt ist, die eine problemlose Abisolierung des Kabels ermöglicht.
[0016] Die Erfindung beschränkt sich aber nicht auf das Beispiel eines Audiokabels. Der
erfindungsgemäße Aufbau eignet sich auch für Kabel in anderen Einsatzbereichen, in
denen Mikrofonie oder ähnliche Effekte eliminiert werden sollen.
1. Kabel, insbesondere Audiokabel, mit einem von einem Dielektrikum (12) umgebenen Innenleiter
(10) und einer das Dielektrikum (12) umgebenden Leitschicht (14), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Dielektrikum (12) und der Leitschicht (14) eine Trennschicht (16) eingefügt
ist.
2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (16) elektrisch nicht leitfähig ist.
3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (16) aus Polyvinylchlorid besteht.
4. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dielektrikum (12) aus Voll- oder geschäumten Polyolefinen besteht.
5. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschicht (14) aus elektrisch leitfähigem Polyethylen besteht.
6. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschicht (14) von einem Wendelschirm (18) oder einem Geflechtschirm und einem
Außenmantel (20) umgeben ist.
7. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel koaxial aufgebaut ist.
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