[0001] Die Erfindung betrifft eine Funktionseinheit für ein Körperpflegegerät, das eine
Pflegefunktion wie beispielsweise Lockenbildung, Haarverlängerung oder Hauterwärmung
ausübt, in die wenigstens ein elektrisches Heizelement und wenigstens eine vom Heizelement
beheizbare Wärmesenke einstückig handhabbar integriert sind, wobei die Wärmesenke
wenigstens eine mit dem zu pflegenden Körper oder Körperteil in Kontakt bringbare
und pflegefunktionsgerecht ausgestaltete Kontaktfläche bildet und eine das Heizelement
wenigstens teilweise umschließende Vergussmasse umfasst, mit der das Heizelement elektrisch
isoliert und wärmeleitend an der Wärmesenke befestigt ist.
[0002] Derartige Funktionseinheiten für Körperpflegegeräte sind aus dem Stand der Technik
bekannt und werden als vorgefertigte, funktionsfertige und einstückig handhabbare
Moduleinheiten in unterschiedliche Körperpflegegeräte eingebaut. Solche Körperpflegegeräte
sind z.B. Lockenzangen, mit denen die Haare unter Wärmeeinfluss zu Locken geformt
werden, Haarverlängerungsgeräte, mit denen Haare aneinander geschweißt werden können,
oder Epiliergeräte, bei denen die Haut durch die Kontaktfläche der Funktionseinheit
gewärmt wird. Je nachdem für welche Art von Körperpflegegerät die Funktionseinheit
bestimmt ist, können beispielsweise die Form und Größe der Kontaktfläche sowie die
Auslegung des Heizelementes variieren.
[0003] Da Körperpflegegeräte mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen bzw. kommen können,
bestehen besondere Sicherheits- und Funktionsanforderungen für die Funktionseinheit
der genannten Art. So sind z.B. eine sichere elektrische Isolierung und ein Überhitzungsschutz
bei den Funktionseinheiten zwingend notwendig. Im Bezug auf die Funktion ist eine
kurze Aufwärmzeit der Kontaktfläche gewünscht, um das Körperpflegegerät schnell verwenden
zu können.
[0004] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Funktionseinheiten ist das Heizelement
beispielsweise mit Hilfe einer Lasche oder eines Bügels an der Wärmesenke befestigt.
Die Lasche oder der Bügel können dabei mit der Wärmesenke verschweißt, verlötet, vemietet
oder verschraubt sein. Um ein schnelles Aufheizen der Kontaktfläche zu gewährleisten,
muss zwischen Heizelement und Wärmesenke ein guter Wärmeübergang bestehen. Hierfür
werden die Anlageflächen von dem Heizelement und der Wärmesenke besonders plan mit
geringen Toleranzen gefertigt, um wärmeisolierende Lufteinschlüsse zu vermeiden. Zusätzlich
kann das Heizelement gegen die Wärmesenke gedrückt sein, um z. B. Unebenheiten der
Anlageflächen wegzudrücken.
[0006] Nachteilig sind bei den bekannten Funktionseinheiten die hohen Herstellungskosten
bedingt durch die hohe Anzahl der Montageschritte und die durch hohe Oberflächenqualität
teure Fertigung der einzelnen Bauteile.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die bekannten Funktionseinheiten
so weiterzuentwickeln, dass diese kostengünstiger hergestellt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vergussmasse im vergossenen,
ausgehärteten Zustand ein auf das Heizelement wirkendes Federelement bildet.
[0009] Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Vergussmasse das Heizelement elektrisch isoliert
und gleichzeitig befestigt. Durch diese Doppelfunktion von der Vergussmasse als Befestigungsmittel
und als Isoliermittel, können Montageschritte und Materialkosten durch eine geringe
Anzahl von Einzelteilen eingespart werden. Bei der erfindungsgemäßen Funktionseinheit
ist das Heizelement von der Wärmesenke umschlossen und gehalten.
[0010] Die Vergussmasse gleicht außerdem in vorteilhafter Weise Oberflächenungenauigkeiten
der Bauteile aus, so dass geringere, kostengünstigere Fertigungstoleranzen zugelassen
werden können, ohne dass sich der Wärmeübergang verschlechtert, wie dies beim Stand
der Technik der Fall ist.
[0011] Das Federelement ist von der z.B. dauerelastischen Vergussmasse ausgebildet, die
sich beim Aushärten ausdehnt und so auf das Heizelement drückt. Das Ausdehnen der
Vergussmasse hat den weiteren Vorteil, dass die Vergussmasse so nach dem Aushärten
Oberflächenungenauigkeiten des Heizelementes oder des Grundkörpers ausgleicht und
die Wärmeleitfähigkeit zwischen Heizelement und Vergussmasse sowie zwischen Vergussmasse
und Grundkörper erhöht wird. Ferner ist das Heizelement durch die entstandene Druckkraft
fester mit der Wärmesenke verbunden.
[0012] Die erfindungsgemäße Funktionseinheit kann durch verschiedene, voneinander unabhängige,
jeweils für sich vorteilhafte Ausgestaltungen weiterentwickelt werden. Auf diese Ausgestaltungen
und die mit den Ausgestaltungen jeweils verbundenen Vorteile wird im Folgenden kurz
eingegangen.
[0013] So kann die Wärmesenke einen Grundkörper mit einer Aussparung aufweisen, in der das
Heizelement von der Vergussmasse umschlossen angeordnet ist. Dies hat den Vorteil,
dass die Aussparung für die Vergussmasse eine vergrößerte Befestigungsfläche darstellt,
an der sie gut haften kann. Ferner kann die Aussparung wenigstens als ein Teil der
Gießform für die Vergussmasse verwendet werden, wodurch sich die Herstellungskosten
reduzieren. Die Aussparung kann dabei als eine Rinne ausgeformt sein, die das Heizelement
an drei Seiten umschließt. Ferner kann die Aussparung in einer weiteren Ausführungsform
als ein an zwei Seiten offener Kanal ausgeformt sein, in dem das Heizelement angeordnet
und die Vergussmasse lückenlos vergossen ist. Alternativ kann die Aussparung als ein
an einer Seite offener Hohlraum, wie z.B. eine Sacklochbohrung, ausgebildet sein,
welcher als komplette Gießform der Vergussmasse dienen kann.
[0014] Damit die Kontaktfläche im Betrieb des Körperpflegegerätes wenig Verschleiß zeigt,
kann sie an dem Grundkörper der Wärmesenke ausgebildet sein, dessen Festigkeit höher
als die der Vergussmasse ist.
[0015] Um den Grundkörper der Wärmesenke in großen Stückzahlen besonders kostengünstig und
mit einer hohen Maßgenauigkeit herzustellen, kann der Grundkörper als ein Strangpressprofil,
insbesondere als ein Aluminiumstrangpressprofil, ausgebildet sein. Alternativ kann
der Grundkörper als ein Druckgussteil, insbesondere aus Aluminiumdruckguss, ausgebildet
sein. Aluminium ist als Material für die Wärmesenke besonders geeignet, da es eine
hohe Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit aufweist.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Funktionseinheit kann
das Heizelement als ein PTC-Heizelement ausgebildet sein. Das PTC-Heizelement weist
einen positiven Temperaturkoeffizienten (positive temperature coefficient) auf, der
dazu führt, dass das PTC-Heizelement nur bis zu einer vorbestimmten Grenztemperatur
Wärmeenergie erzeugt. Ab der Grenztemperatur steigt der elektrische Widerstand des
PTC-Bausteins sprunghaft an, so dass das PTC-Heizelement faktisch abschaltet. Die
Grenztemperatur des PTC-Bausteins, der z.B. ein Keramik-Baustein ist, kann bei seiner
Herstellung mittels Zusatzstoffen eingestellt werden. Das PTC-Heizelement hat den
Vorteil gegenüber anderen Heizelementen, dass keine zusätzliche Temperaturregelung
nötig und das PTC-Heizelement selbstregelnd ist. Für den Einsatz in einem Körperpflegegerät
ist das PTC-Heizelement somit besonders geeignet, weil durch die beschriebenen Materialeigenschaften
des PTC-Bausteins ein Überhitzen des Körperpflegegerätes und eine Verbrennungsgefahr
für den menschlichen Körper ausgeschlossen werden kann.
[0017] Das PTC-Heizelement kann Litzen aufweisen, die auf dem PTC-Baustein aufgelötet sind
und über die der PTC-Baustein mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Anstatt
der Litzen können alternativ auch Kontaktbleche oder -platten als Elektrodenkörper
zur Einleitung von elektrischer Energie in den PTC-Baustein verwendet werden. Die
Kontaktplatten können auf den PTC-Baustein geklebt oder von außen aufgedrückt sein.
Zum Aufdrücken der Kontakt- bzw. Elektrodenplatten auf den PTC-Baustein, ist das Federelement
vorgesehen, welches das Heizelement im vergossenen Zustand zusammendrückt.
[0018] Alternativ zum PTC-Heizelement können beispielsweise ein Rohrheizkörper oder ein
Widerstandsheizdraht als Heizelement für die Funktionseinheit verwendet werden.
[0019] Zur Energieversorgung kann das Heizelement durch die Wärmesenke nach außen verlaufende
Kontaktleitungen aufweisen, mit denen das Heizelement mit einer elektrischen Energiequelle
verbindbar ist. Durch einen Schutzschlauch, der die Kontaktleitungen im Bereich der
Wärmesenke umgibt, können die Kontaktleitungen zusätzlich geschützt sein. Die Kontaktleitungen
sind vorzugsweise so stabil ausgestaltet, dass sie das Heizelement beim Vergießen
der Vergussmasse in der Aussparung positionieren und halten können. Dies hat den Vorteil,
dass die Kontaktleitungen bei Vergießen als Haltemittel dienen und auf zusätzliche
Hilfsmittel verzichtet werden kann. So ist die erfindungsgemäße Funktionseinheit einfach
und kostengünstig herstellbar.
[0020] Um die Herstellung der erfindungsgemäßen Funktionseinheit weiter zu vereinfachen
und das Heizelement vor dem Vergießen in eine vorbestimmte Vergussposition zu bringen,
kann die Wärmesenke wenigstens einen in der Aussparung angeordneten Abstandhalter
aufweisen. So kann der Abstand zwischen der Wandung der Aussparung und dem Heizelement,
z.B. in der Längsrichtung, vor dem Vergießen durch einfaches Anschlagen des Heizelementes
an den Abstandhalter eingestellt werden. Der Abstandhalter ist aus einem elektrisch
isolierenden, gut wärmeleitfähigen Material hergestellt, welches das gleiche wie das
der Vergussmasse sein kann.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Vergussmasse eine mineralverstärkte
Silikonvergussmasse sein, die elektrisch isolierend und gleichzeitig besonders gut
wärmeleitfähig ist. Die Vergussmasse kann klebend wirken, um so das Heizelement besonders
fest an dem Grundkörper zu befestigen. Eine solche Vergussmasse und deren Verwendung
ist beispielsweise in der
AT 399 978 A beschrieben. Die elektrisch isolierende Vergussmasse kann das Heizelement im Wesentlichen
fluiddicht umschließen, so dass die erfindungsgemäße Funktionseinheit spritzwassergeschützt
ausgebildet ist.
[0022] Die Erfindung betrifft neben der oben beschriebenen Funktionseinheit und deren Ausgestaltungen
auch ein Verfahren zur Herstellung einer einteilig handhabbaren Funktionseinheit für
ein Körperpflegegerät, das eine Pflegefunktion wie beispielsweise Lockenbildung, Haarverlängerung
oder Hauterwärmung ausübt, bei dem ein Heizelement wärmeleitend an einer Wärmesenke
befestigt wird. Um die Herstellungskosten für der Funktionseinheit zu senken, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass zum Befestigen eine elektrisch isolierende Vergussmasse
um das Heizelement vergossen und anschließend ausgehärtet wird, wobei die Vergussmasse
im vergossenen, ausgehärteten Zustand ein auf das Heizelement wirkendes Federelement
bildet und dieses befestigt.
[0023] Um das Aushärten der Vergussmasse auf einfache Weise zu beschleunigen, kann die Vergussmasse
beim Aushärten erwärmt werden. Das Aushärten kann beispielsweise in einem Ofen oder
Wärmeschrank stattfinden.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
kann das Heizelement beim Vergießen an Kontaktleitungen gehalten werden, so dass kein
zusätzliches Haltemittel beim Vergießen nötig ist.
[0025] Um die Kosten für eine Gießform zu sparen, kann die Vergussmasse in eine Aussparung
eines Grundkörpers der Wärmesenke gegossen werden. Ferner kann das Heizelement beim
Vergießen von wenigstens einem Abstandhalter in der Aussparung positioniert werden.
[0026] Um das Heizelement, das als PTC-Heizelement mit Kontaktplatten ausgebildet ist, in
der fertigen Funktionseinheit unter eine Druckspannung zu setzen, kann das Heizelement
durch die erstarrte Vergussmasse zusammengepresst werden. Um diese Druckspannung zu
verstärken, kann ein Grundkörper der Wärmesenke nach dem Erstarren der Vergussmasse
in Richtung des Heizelementes querschnittsverformt werden.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale können dabei unabhängig voneinander kombiniert
werden, wie dies bei den einzelnen vorteilhaften Ausgestaltungen bereits dargelegt
wurde.
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit für eine
Lockenzange in einer schematischen Perspektivdarstellung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht entlang einer Linie A-A aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit in einer schematischen
Perspektivdarstellung;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit in einer schematischen
Perspektivdarstellung;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit für ein Haarverlängerungsgerät
in einer schematischen Schnittdarstellung;
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit für ein Haarverlängerungsgerät
in einer schematischen Schnittdarstellung
[0029] Zunächst wird der allgemeine Aufbau einer erfindungsgemäßen Funktionseinheit 1 mit
Bezug auf die Fig. 1 und 2 und der darin dargestellten beispielhaften Ausführungsform
beschrieben.
[0030] Die Funktionseinheit 1 weist ein Heizelement 2 und eine Wärmesenke 3 auf. Die Wärmesenke
3 umfasst einen Grundkörper 4 mit Kontaktflächen 5 und eine Vergussmasse 6.
[0031] Der Grundkörper 4 der Wärmesenke 3 ist bei der in Fig. 1 beispielhaft dargestellten
Ausführungsform als ein in einer Längsrichtung L gleichförmig ausgestaltetes Strangpressprofil
ausgebildet. Bei der Ansicht in Fig. 1 weist der Grundkörper 4 an der Oberseite mehrere
im Wesentlichen quer zur Längsrichtung L nach oben wegstehende Formelemente 7 auf.
Die Oberflächen der rippenförmigen Formelemente 7 bilden die Kontaktflächen 5 der
Funktionseinheit 1 aus. Jeweils zwischen zwei benachbarten Formelementen 7 bildet
die Kontaktfläche 5 eine in Längsrichtung L verlaufende, im Querschnitt halbkreisförmige
Rinne aus. Bei der in Fig. 1 beispielhaft dargestellten Ausführungsform vergrößert
sich die Höhe 8 der unterschiedlich hohen Formelemente 7 in Richtung der Schnittpfeile
A. Mit den Höhen 8 vergrößern sich auch die Kontaktflächen 5.
[0032] Die in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Funktionseinheit 1 ist zur Verwendung in
einer Lockenzange ausgestaltet. Durch die rinnenförmig verlaufenden Kontaktflächen
5 können im Betrieb der Funktionseinheit 1 Haare gelockt bzw. Locken gebildet werden.
Dabei werden die Haare, z.B. mittels eines Stempels, gegen die heißen Kontaktflächen
5 gedrückt. Solch ein Stempel kann zu den Kontaktflächen 5 negativ ausgeformte Gegenkontaktflächen
aufweisen, welche die Haare gegen die Kontaktflächen drücken. Die Gegenkontaktflächen
können beheizbar, an einer zweiten Funktionseinheit 1 ausgebildet sein.
[0033] Gegenüberliegend von den Formelementen 7, an der Unterseite weist der Grundkörper
4 eine als Kanal ausgebildete Aussparung 9 auf. Die Aussparung 9 im Grundkörper 4
verläuft in der Längsrichtung L und ist in dieser zu beiden Seiten offen. Die Aussparung
9 weist einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit zwei seitlich abstehenden
U-förmigen Ausbuchtungen 10.
[0034] Der Grundkörper 4 umfasst ferner an der Unterseite jeweils seitlich neben der Aussparung
9 zwei Profilkörper 11 mit L-förmigen Querschnitten.
[0035] Durch die Profilkörper 11 und die vorstehenden Ausbuchtungen 10 der Aussparung 9
sind in der Längsrichtung L verlaufende Nuten 12 am Grundkörper 4 ausgebildet. Die
eine Nut 12a ist T-förmig und die andere 12b ist L-förmig ausgebildet. Zum Befestigen
der Funktionseinheit 1 an dem Körperpflegegerät können Haltemittel, wie z.B. T-Nutensteine
oder Schraubenköpfe, in die Nuten 12 eingreifen und so die Funktionseinheit 1 fixieren.
[0036] Außer dem Grundkörper 4 umfasst die Wärmesenke 3 die Vergussmasse 6, die in der Aussparung
9 vergossen ist. Wie in Fig. 2 beispielhaft dargestellt, füllt die Vergussmasse 6
die Aussparung vollständig und im Wesentlichen lückenlos um das Heizelement 2 herum
aus.
[0037] Die Vergussmasse 6 ist beispielsweise eine mineralverstärkte Silikonvergussmasse,
die elektrisch isolierend und gut wärmeleitend wirkt. Eine derartige Vergussmasse
ist beispielsweise auch aus der
AT 399 978 B bekannt.
[0038] Bei der Herstellung der Funktionseinheit 1 wird die Vergussmasse 6, die zunächst
flüssig ist, in die Aussparung 9 gegossen, so dass sie das Heizelement 2 umschließt.
Dabei passt sich die noch flüssige Vergussmasse 6 vollständig der Form des Heizelementes
2 und der Aussparung 9 an, so dass keine wärmeisolierenden Lufteinschlüsse oder Lunker
entstehen. Beim Vergießen werden auch Oberflächenrauheiten, wie z.B. Risse oder Riefen,
und andere Oberflächenungenauigkeiten, wie z.B. Unebenheit, des Grundkörpers 4 oder
des Heizelementes 2 von der Vergussmasse 6 ausgefüllt oder ausgeglichen. So können
relativ große Maßtoleranzen und Oberflächenrauheiten bei der Fertigung des Heizelementes
2 und der Aussparung 9 zugelassen werden, so dass sich die Fertigungskosten reduzieren.
Die Vergussmasse 6 in Fig. 2 härtet nach dem Vergießen dauerelastisch aus. Dabei dehnt
sich die Vergussmasse 6 zu allen Seiten aus. Da die Aussparung quer zur Längsrichtung
geschlossen ist, wird die Vergussmasse elastisch komprimiert und eine auf das Heizelement
2 wirkende Druckkraft F entsteht. Die elastische Vergussmasse 6 bildet ein Druckfederelement
aus. In flüssigem Zustand verbliebene Lücken zwischen dem Heizelement 2 und der Aussparung
9 werden durch die ausgedehnte Vergussmasse 6 geschlossen. Mit der Vergussmasse 6
ist eine im Wesentlichen lückenlose Verbindung vom Grundkörper 4 zum Heizelement 2
hergestellt. In der ausgehärteten Vergussmasse 6 ist eine passgenaue Aufnahme 20 für
das Heizelement 2 ausgeformt.
[0039] Das Heizelement 2 ist bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform in der
Längsrichtung L und auch im Querschnitt im Wesentlichen in der Mitte der Aussparung
9 angeordnet. Das Heizelement 2 hat eine im Wesentlichen plattenförmige Form, wobei
sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite jeweils eine Litze 13 aufgelötet
ist. Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist das Heizelement
2 als ein PTC-Heizelement ausgebildet, das über die Litzen 13 zum Heizen mit elektrischer
Energie versorgt werden kann. Anstatt aufgelöteter Litzen 13 kann das Heizelement
2 alternativ ober- und unterhalb angeordnete Elektrodenplatten aufweisen, mit denen
elektrische Energie in den PTC-Baustein eingeleitet wird. Die Elektrodenplatten sind
dabei aus einem elektrisch und thermisch gut leitfähigen Material hergestellt, die
in ausgehärtetem Zustand von der Vergussmasse gegen den PTC-Baustein gedrückt werden.
Anstatt einem PTC-Heizelement kann in der Funktionseinheit 1 auch ein Heizdraht oder
ein Rohrheizkörper als Heizelement 2 verwendet werden.
[0040] Die Funktionseinheit 1 weist Kontaktleitungen 14 auf, die mit dem Heizelement 2,
insbesondere den Litzen 13, verbunden sind. Die Kontaktleitungen 14 verlaufen vom
Heizelement 2 in der Längsrichtung L durch die Vergussmasse 6 hindurch aus der Aussparung
9 heraus. An ihren dem Heizelement 2 gegenüberliegenden Enden 15 sind die Kontaktleitungen
14 vor dem Vergießen der Vergussmasse 6 mit einer elektrischen Energiequelle zur Energieversorgung
der Funktionseinheit 1 verbindbar. Bei der Herstellung der Funktionseinheit 1 werden
die Kontaktleitungen 14 vor dem Vergießen der Vergussmasse zunächst mit dem Heizelement
2 verbunden. Anschließend wird das von den Kontaktleitungen 14 gehaltene Heizelement
2 in der Aussparung 9 des Grundkörpers 4 angeordnet und mit der Vergussmasse 6 vergossen.
Somit dienen die Kontaktleitungen 14 bei der Herstellung der Funktionseinheit 1 als
Haltemittel für das Heizelement 2.
[0041] Mit der erfindungsgemäßen Funktionseinheit 1 kann eine vom Heizelement 2 erzeugte
Wärmeenergie im Betrieb besonders schnell zu den Kontaktflächen 5 geleitet werden,
weil die Wärmesenke 3 das Heizelement 2 lückenlos umschließt und so die erzeugte Wärmeenergie
schnell abgeleitet wird. Die Funktionseinheit 1 ist besonders einfach herstellbar,
weil durch das Vergießen des Heizelementes 2 mit der Vergussmasse 6 sowohl eine gut
wärmeleitende Verbindung des Heizelementes 2 zur Wärmesenke 3 hergestellt als auch
das Heizelement 2 befestigt ist. Durch die im Wesentlichen fluiddichte Vergussmasse
ist das Heizelement 2 spritzwassergeschützt in der Funktionseinheit 1 angeordnet.
[0042] Anstatt in der Mitte der Aussparung 9, wie bei der Ausführungsform in Fig. 1, kann
das Heizelement 2 in der und/oder quer zur Längsrichtung L außerhalb der Mitte der
Aussparung 9 angeordnet sein. So können vorbestimmte Temperaturverteilungen in der
Wärmesenke 3 durch unterschiedlichen Abstand zum Heizelement erreicht werden. Hierzu
können auch mehrere Heizelemente 2 innerhalb der Aussparung 9 an vorbestimmten Positionen
angeordnet sein.
[0043] Im Folgenden werden weitere beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Funktionseinheit 1 mit Bezug auf die Fig. 3 bis 6 beschrieben. Der Kürze halber wird
lediglich jeweils auf die Unterschiede zu der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 eingegangen.
Dabei werden gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen benannt.
[0044] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Funktionseinheit
1, der beispielsweise in einem Epiliergerät zur Erwärmung der Haut verwendet werden
kann. Im Gegensatz zu der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 ist die Aussparung 9 bei
der Ausführungsform in Fig. 3 nicht kanalförmig, sondern als eine nach oben offene
Rinne ausgebildet. Mit der nach oben offenen Aussparung 9 der Ausführungsform in Fig.
3 übt die ausgehärtete Vergussmasse 6 weniger Druckkraft F auf das Heizelement 2 aus
als bei der Ausführungsform der Fig. 1 und 2, weil sich die Vergussmasse 6 stärker
nach oben ausdehnen kann.
[0045] Der Grundkörper 4 in Fig. 3 kann aus einem gebogenen Aluminiumblech hergestellt werden,
dessen Außenseite die Kontaktfläche 5 ausbildet.
[0046] Bei der Ausführungsform in Fig. 4 ist die Aussparung 9 wie bei der Ausführungsform
in Fig. 3 als eine nach oben offene Rinne ausgebildet, die zusätzlich mit einer Abdeckplatte
16 verschlossen ist. Die Breite B1 der oberen Öffnung der Aussparung 9 ist kleiner
als die Breite B2 der Abdeckplatte 16, so dass sich die innerhalb der Aussparung 9
angeordnete Abdeckplatte 9 nach oben an der Wandung der Aussparung 9 abstützen kann.
[0047] Bei der Ausführungsform in Fig. 4 kann die Vergussmasse 6 besonders einfach durch
die große Öffnung der Aussparung 9 von oben eingeleitet werden. Danach kann die Abdeckplatte
16 bei noch flüssiger Vergussmasse 6 in die Aussparung 9 eingelegt werden. Die Abdeckplatte
16 wird beim Aushärten und Ausdehnen der Vergussmasse 6 nach oben gedrückt und verschließt
so die obere Öffnung der Aussparung 9.
[0048] Der Grundkörper 4 weist bei der Ausführungsform in Fig. 4 an der Unterseite eine
im Wesentlichen ebene Kontaktfläche 5 auf.
[0049] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Funktionseinheit,
die für den Einsatz in einem Haarverlängerungsgerät ausgestaltet ist. Der Grundkörper
4 ist aus Aluminiumdruckguss mit einem im Wesentlichen runden Querschnitt und einem
gekröpften Ende ausgebildet. An dem gekröpften Ende ist die im wesentlichen flache
Kontaktfläche 5 angeordnet. Die Aussparung 9 ist bei der Ausführungsform in Fig. 5
als eine Sacklochbohrung ausgebildet, deren Öffnung sich an dem der Kontaktfläche
5 gegenüberliegenden Ende des Grundkörpers 4 befindet. Als ein zusätzliches Isolationsmittel
ist eine Isolationsfolie 17, beispielsweise eine Polyimid- oder Kaptonfolie, in der
Aussparung 9 angeordnet. Die Isolationsfolie 17 umgibt die Vergussmasse 6. Als ein
Schutz ist bei der Ausführungsform in Fig. 5 ein Schlauch 18, z.B. ein Silikonschlauch,
um die Kontaktleitungen 14 herum, zumindest im Bereich der Wärmesenke 3 vorgesehen.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Funktionseinheit 1
für ein Haarverlängerungsgerät, die ähnlich zu der Ausführungsform in Fig. 5 ausgebildet
ist. Der Einfachheit halber wird lediglich auf die Unterschiede zu der Ausführungsform
in Fig. 5 eingegangen.
[0050] Der Grundkörper 4 ist bei der Ausführungsform in Fig. 6 wie die Ausführungsform in
Fig. 5 aus Aluminiumdruckguss hergestellt. Der Grundkörper 4 weist an einem Ende allerdings
zusätzlich eine Nut auf, in der die Kontaktfläche 5 ausgebildet ist. Innerhalb der
Aussparung 9 ist zwischen dem Heizelement 2 und der in der Längsrichtung L geschlossenen
Seite der Aussparung 9 ein kugelförmiger Abstandhalter 19 angeordnet. Der Abstandhalter
19 besteht, wie die Vergussmasse 6, aus einem elektrisch isolierenden und gut wärmeleitfähigen
Material und dient als eine Positionierhilfe für das Heizelement 2. Durch den Abstandhalter
19 wird vor dem Vergießen der Vergussmasse 6 die gewünschte Einstecktiefe T des Heizelementes
2 eingestellt. Hierfür wird das Heizelement 2 in der Längsrichtung L bis zum Anschlag
an den Abstandhalter 19 in die Aussparung 9 eingesteckt. Anschließend wird der Abstandhalter
19 beim Vergießen von der Vergussmasse 6 umschlossen.
1. Funktionseinheit (1) für ein Körperpflegegerät, das eine Pflegefunktion wie beispielsweise
Lockenbildung, Haarverlängerung oder Hauterwärmung ausübt, in die wenigstens ein elektrisches
Heizelement (2) und wenigstens eine vom Heizelement (2) beheizbare Wärmesenke (3)
einstückig handhabbar integriert sind, wobei die Wärmesenke (3) wenigstens eine mit
dem zu pflegenden Körper oder Körperteil in Kontakt bringbare und pflegefunktionsgerecht
ausgestaltete Kontaktfläche (5) bildet und eine das Heizelement (2) wenigstens teilweise
umschließende Vergussmasse (6) umfasst, mit der das Heizelement (2) elektrisch isoliert
und wärmeleitend an der Wärmesenke (3) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasse (6) im vergossenen, ausgehärteten Zustand ein auf das Heizelement
(2) wirkendes Federelement bildet.
2. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmesenke (3) einen Grundkörper (4) mit einer Aussparung (9) aufweist, in der
das Heizelement (2) von der Vergussmasse (6) umschlossen angeordnet ist.
3. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (9) als eine Rinne ausgeformt ist.
4. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (9) als ein in einer Längsrichtung (L) offener Kanal ausgeformt ist.
5. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (9) als ein an einer Seite offener Hohlraum ausgebildet ist.
6. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4) als ein Strangpressprofil oder Druckgusskörper ausgebildet ist.
7. Funktionseinheit (1) nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (2) als ein PTC-Heizelement ausgebildet ist.
8. Funktionseinheit (1) nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (2) durch die Wärmesenke (3) nach außen verlaufende Kontaktleitungen
(14) aufweist, durch die das Heizelement (2) mit einer elektrischen Energiequelle
verbindbar ist.
9. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmesenke (3) wenigstens einen zwischen dem Heizelement (2) und der Wandung
der Aussparung (9) angeordneten Abstandhalter (19) aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung einer einteilig handhabbaren Funktionseinheit (1) für ein
Körperpflegegerät, das eine Pflegefunktion wie beispielsweise Lockenbildung, Haarverlängerung
oder Hauterwärmung ausübt, bei dem ein Heizelement (2) wärmeleitend an einer Wärmesenke
(3) befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrisch isolierende Vergussmasse (6) um das Heizelement (2) vergossen und
anschließend ausgehärtet wird, wobei die Vergussmasse (6) im vergossenen, ausgehärteten
Zustand ein auf das Heizelement (2) wirkendes Federelement bildet und dieses befestigt.
11. Herstellungsverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasse (6) beim Aushärten erwärmt wird.
12. Herstellungsverfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (2) beim Vergießen an Kontaktleitungen (14) gehalten wird.
13. Herstellungsverfahren nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergussmasse (6) in eine Aussparung (9) eines Grundkörpers (4) der Wärmesenke
(3) gegossen wird.
14. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (2) beim Vergießen mit wenigstens einem Abstandhalter (19) in der
Aussparung (9) positioniert wird.
15. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4) nach dem Aushärten der Vergussmasse (6) in Richtung des Heizelementes
(2) querschnittsverformt wird.