Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben für einen Verbrennungsmotor sowie einen Verbrennungsmotor
mit einem neuartigen Kolben.
[0002] Die Kolben von Verbrennungsmotoren sind im Betrieb hohen thermischen Belastungen
ausgesetzt. Um zu hohe Temperaturen zu vermeiden, können die Kolben durch geeignete
Maßnahmen gekühlt werden. Dies erfolgt im Wesentlichen dadurch, dass der jeweilige
Kolben von der Seite des Kurbelgehäuses her mit einem Kühlmedium, üblicherweise Öl,
beaufschlagt wird. Ein derartiges Kühlmedium ist zumindest über einen gewissen Zeitraum
mit dem Kolbenmaterial in Berührung, so dass es Wärme von diesem aufnehmen kann. Dadurch,
dass ein Abfließen des in dieser Weise aufgewärmten Kühlmediums gewährleistet wird,
und ferner für ein Nachfließen von vergleichsweise kühlem Kühlmedium gesorgt wird,
kann die Temperatur des Kolbens in einem sicheren Bereich gehalten werden.
Stand der Technik
[0003] Die
US 5,595,145 betrifft einen Kolben für einen Verbrennungsmotor, der einen weitgehend umlaufenden
Kühlraum mit einer Zuflussöffnung und zwei Abflussöffnungen aufweist, die durch den
Kühlraum miteinander verbunden sind.
[0004] Aus der
DE 102 18 653 A1 ist ein Kolben bekannt, in dem ein Ringträger mit einem Kühlkanalblech vorgesehen
ist, das mehrere Flachstellen aufweisen kann. Die Flachstellen können zur Ausbildung
von Zu- und Abflüssen angebohrt werden. Da der ausgebildete Kühlkanal umlaufend ist,
sind in dem Fall, dass zwei Abflussöffnungen vorgesehen sind, diese miteinander verbunden.
[0005] Dies gilt in gleicher Weise für den Kolben gemäß der
EP 1 063 409 A2, bei dem zwei symmetrische Zuflussöffnungen vorgesehen sind, von denen jeweils nur
eine, je nach der Orientierung beim Einbau des Kolbens, genutzt wird. Die übrige Zuflussöffnung
kann als Abflussöffnung genutzt werden, ist jedoch ebenfalls mit der ohnehin vorgesehenen
Abflussöffnung verbunden.
[0006] Schließlich geht aus der
EP 1 231 374 A2 ein Kolben hervor, der in Bereichen neben den Kolbenbolzennaben verschiedene überkragende
Bereiche aufweist. Diese werden von der Seite des Kolbengehäuses her mit Kühlöl beaufschlagt,
welches abschnittsweise durch sogenannte Durchgangskanäle strömen kann.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kolben für einen Verbrennungsmotor
sowie einen Verbrennungsmotor zu schaffen, der hinsichtlich der Möglichkeit, für eine
zuverlässige Kühlung zu sorgen, verbessert ist.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den im Anspruch 1 beschriebenen Kolben.
[0009] Demzufolge weist der Kolben einen Kühlkanal mit einer einzigen Zuflussöffnung und
zumindest zwei Abflussöffnungen auf. Von den Abflussöffnungen sind zumindest zwei
im Hinblick auf das ausströmende Kühlmittel voneinander getrennt. Dies ist so zu verstehen,
dass im Bereich der Abflussöffnungen keine Strömungsverbindung zwischen diesen besteht.
Vielmehr kann das Kühlmedium, das von der Zuflussöffnung über einen entsprechenden
Kanalabschnitt zu einer, von anderen Abflussöffnungen strömungstechnisch getrennten
Abflussöffnung strömt, ungehindert aus dieser Abflussöffnung austreten. Es tritt nicht
der Fall auf, dass Kühlmedium aus unterschiedlichen Kanalabschnitten durch ein und
dieselbe Abflussöffnung ausströmt. Vielmehr weist jeder Kanalabschnitt oder "Teilkanal"
zumindest eine "eigene", also nur diesem Kanalabschnitt zugeordnete Abflussöffnung
auf. Insbesondere kann im Bereich der Abflussöffnungen eine Verbindung in Form eines
vorzugsweise kleinen Durchganges vorgesehen sein. Es ist jedoch nicht vorgesehen,
dass durch diesen Durchgang Kühlmittel aus dem einen Kühlkanalabschnitt in den anderen
Kühlkanalabschnitt oder zu dessen Abflussöffnung strömt. Vielmehr wird durch geeignete
Gestaltung der Wandungen im Bereich der jeweiligen Abflussöffnung das Kühlmittel aus
dem jeweiligen Kühlkanalabschnitt zu der jeweiligen, diesem Kühlkanalabschnitt zugeordneten
Abflussöffnung gelenkt. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise eine Beeinflussung und
Störung des Kühlmittelabflusses in dem jeweils anderen Kühlkanalabschnitt vermieden.
Die Zuflussöffnung kann auch als ein Zufluss, ein Zulauf, eine Zulauf-, Zutritts-,
Einlauf- oder Eintrittsöffnung bezeichnet werden. Ebenso könnte die Abflussöffnung
auch lediglich ein Abfluss oder eine Austrittsöffnung genannt werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Maßnahme sorgt für die folgenden Vorteile. Die Kühlwirkung ist
unter anderem von der Verweildauer des Kühlmediums in dem Kühlkanal abhängig. Insbesondere
kann die gewünschte Kühlwirkung darauf abgestimmt sein, dass das Kühlmedium nach einer
bestimmten Verweildauer den Kühlkanal verlässt. Dies kann erfindungsgemäß besonders
gut dadurch gewährleistet werden, dass an der Abflussöffnung ein ungehindertes Austreten
des Kühlmittelstrahls möglich ist. Im Gegensatz zu einer Situation, in der sich zwei
Kühlmittelströme an einer Abflussöffnung vereinigen und gegenseitig beeinflussen,
kann bei dem erfindungsgemäßen Kolben ein ungestörter Austritt des Kühlmittelstromes
erfolgen. Dies verbessert die Kühlwirkung.
[0011] Insbesondere kann durch den erfindungsgemäßen Kolben auch die Kühlung eines Kolbens
verbessert werden, bei dem der Kühlkanal aus zwei ungleich langen Abschnitten besteht.
Durch die Auf- und Ab-Bewegung des Kolbens entsteht nämlich in dem Kühlkanal ein gepulster
Durchfluss. Somit kann die Druckwelle des kürzeren Kühlkanalabschnitts die Abflussöffnung
vor der Druckwelle des längeren Abschnitts erreichen, und das Austreten des Kühlmittelstromes
aus dem längeren Abschnitt behindern. In diesem längeren Abschnitt entsteht somit
eine längere Verweildauer des Kühlmittels und eine Verschlechterung der Kühlung. Die
erfindungsgemäße Maßnahme schafft in einer derartigen Situation eine wirksame Abhilfe
und ermöglicht insbesondere eine effiziente Kühlung auch in einem Fall, in dem ein
Kühlkanal zwei ungleich lange Abschnitte aufweist. Zusammenfassend werden ein Rückstau
oder Verwirbelungen am Austritt der Kühlmittelströme verhindert.
[0012] Ferner hat sich bei Untersuchungen herausgestellt, dass durch die erfindungsgemäße
Maßnahme ein nahezu laminarer Durchfluss des Kühlmittels, insbesondere des Kühlöls
erreicht werden kann, was für den Wärmeübergang äußerst günstig ist.
[0013] In diesem Zusammenhang ergibt sich außerdem der Vorteil, dass aufgrund der Möglichkeit,
ungleich lange Kanalabschnitte vorzusehen und dennoch für eine effiziente Kühlung
zu sorgen, die Zuflussöffnung außermittig angeordnet werden kann. Hierbei kann jedoch
eine dahingehend mittige Anordnung der Austrittsöffnungen derart, dass sie sich über
den Kolbenbolzen, insbesondere zwischen den Bolzennaben und dem kleinen Pleuelauge
befinden, beibehalten werden. Eine derartige Anordnung ist für eine bestmögliche Schmierung
der gelenkigen Verbindung zwischen dem Kolbenbolzen und den Bolzennaben bzw. dem Pleuelauge
vorteilhaft. Die beiden Austrittsöffnungen können insbesondere und in vorteilhafter
Weise links und rechts des Pleuelauges angeordnet sein, um hier für eine vorteilhafte
Schmierung zu sorgen. Dieser Vorteil kann insbesondere bei einem Kühlmittelstrahl
verwirklicht werden, der weitgehend parallel zur Kolbenachse verläuft. Demgegenüber
ist es im Stand der Technik bekannt, einen geneigten Kühlmittelstrahl zu verwenden,
der, je nach Position des Kolbens im Rahmen der Auf-Ab-Richtung, in eine von zwei
Zufluss- oder Eintrittsöffnungen eintritt. Auch in einem solchen Fall wird der Kühlmittelstrahl
in einzelne Kanalabschnitte aufgeteilt. Es kommt jedoch in wesentlich größerem Umfang,
bis zu 20%, zu einem ungenutzten "Verspritzen" des Öles an der Teilungsrippe zwischen
den beiden Eintrittsöffnungen. Demgegenüber kann der erfindungsgemäß mögliche, weitgehend
parallel zur Kolbenachse vorgesehene Kühlmittelstrahl vollständig genutzt werden,
da er, unabhängig von der Auf-Ab-Bewegung des Kolbens, immer an der gleichen Stelle
auf eine fließgeometrisch optimierte Teilungsrippe auftreffen kann. Damit kann der
Kühlmittelstrahl, weitgehend ohne Verluste, in zwei oder mehr Kanalabschnitte aufgeteilt
werden, die unterschiedlich lang sein können.
[0014] Es ist ergänzend zu erwähnen, dass eine gegenüber dem Stand der Technik neue und
die erfindungsgemäßen Vorteile erzielende Merkmalskombination darin gesehen werden
kann, dass ein weitgehend umlaufender Kühlkanal zumindest eine Zuflussöffnung und
zumindest zwei Abflussöffnungen aufweist, die im Hinblick auf das ausströmende Kühlmittel
voneinander getrennt sind. Durch einen mit diesen Merkmalen versehenen Kolben können
ebenfalls Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik erreicht werden. Dies gilt
ferner für einen Kolben, dessen Kühlkanal zumindest eine Zuflussöffnung aufweist,
an die sich zumindest zwei Kanalabschnitte mit jeweils einer einzigen, nur dem jeweiligen
Kanalabschnitt zugeordneten Abflussöffnung anschließen. Diese zuletzt beschriebenen
Ausführungsformen sind als Gegenstand der Anmeldung anzusehen und können insbesondere
mit sämtlichen vorangehend und nachfolgend genannten Merkmalen kombiniert werden.
[0015] Darüber hinaus ist der Kühlkanal des erfindungsgemäßen Kolbens weitgehend umlaufend
ausgebildet. Wenngleich denkbar ist, dass durch den erfindungsgemäß gestalteten Kühlkanal
lediglich einzelne Bereiche des Kolbens gekühlt werden, wird bevorzugt, zwei weitgehend
halbkreisförmige Kühlkanalabschnitte vorzusehen. Dies bedeutet, dass die beiden Abflussöffnungen
zueinander benachbart angeordnet sind, jedoch voneinander getrennt sind. Da sich an
dieser Stelle bei bestimmten Ausführungsformen keine Fortsetzung der umlaufenden Gestaltung
ergibt, wird ein in dieser Weise gestalteter Kühlkanal als weitgehend umlaufend beschrieben.
[0016] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kolbens sind in den weiteren Ansprüchen
beschrieben.
[0017] Für Strömungsverhältnisse, die im Hinblick auf den Wärmeübergang besonders effizient
sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, im Bereich der Zuflussöffnung zumindest
ein Strömungsteilungselement vorzusehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine
Rippe oder eine Wulst handeln, auf welche der beispielsweise über eine Düse zugeführte
Kühlmittelstrom strömt. Das Strömungsteilungselement teilt den Kühlmittelstrom in
die jeweiligen Kanalabschnitte auf. Da, wie erwähnt, zumindest zwei Kanalabschnitte
ihre jeweils "eigene" Abflussöffnung aufweisen, kann ein ungehindertes Strömen des
Kühlmittels gewährleistet werden, und das Nachströmen von Kühlmittel wird nicht behindert.
Das Strömungsteilungselement ist bevorzugt fließgeometrisch derart optimiert, dass
der Kühlmittelstrom in die zumindest zwei Richtungen weitgehend ohne Verwirbelungsverluste
aufgeteilt werden kann. Bevorzugt ist das Strömungsteilungselement an dem Zufluss
derart ausgebildet, dass allenfalls sanfte Richtungsänderungen bewirkt, und abrupte
Richtungsänderungen vermieden werden. Hierdurch können Strömungsverluste und Verwirbelungen
weitgehend ausgeschlossen werden.
[0018] Bei Versuchen hat sich herausgestellt, dass bereits durch die vorangehend beschriebenen
Maßnahmen eine besonders verlustarme und im Hinblick auf den Wärmeübergang effiziente
Kühlmittelströmung gewährleistet werden kann. Eine weitere Verbesserung kann jedoch
durch die bevorzugte Maßnahme erreicht werden, wonach im Bereich zumindest eines Kühlkanalabschnitts
zwischen der Zuflussöffnung und der jeweiligen Abflussöffnung ein zumindest weitgehend
konstanter Querschnitt vorgesehen ist. Hierdurch können die Strömungsverhältnisse
weiter verbessert werden.
[0019] Wie oben erwähnt, ermöglicht die erfindungsgemäße Maßnahme, dass der Kühlkanal ungleich
lange Abschnitte aufweist. Es wurde ebenfalls ausgeführt, dass dies im Hinblick auf
die Nutzung des zugeführten Kühlmittelstrahles vorteilhaft ist. Dies kann insbesondere
durch diejenige bevorzugte Maßnahme erreicht werden, dass die Zuflussöffnung bezüglich
Abflussöffnungen asymmetrisch vorgesehen ist. Dies wird deshalb bevorzugt, um einen
Kühlmittelstrahl zu ermöglichen, der weitgehend parallel zu der Kolbenachse ist, und
am Eintritt mit besonders geringen Verlusten zugeführt werden kann.
[0020] Durch besondere Maßnahmen kann der erfindungsgemäße Kolben zusätzlich zu der Verbesserung
der Kühlung auch im Hinblick auf die Schmierung der Verbindung zwischen Kolbenbolzen
und Kolbenbolzenaugen bzw. Pleuelauge verbessert werden. Dies lässt sich dadurch erreichen,
dass zumindest eine Abflussöffnung in Richtung eines Kolbenbolzenauges gerichtet ist.
Mit anderen Worten erfolgt an der Abflussöffnung eine bevorzugt sanfte Umlenkung in
einer Richtung von dem Kolbenboden weg, oder bei einer gewöhnlichen Ausrichtung des
Kolbens "nach unten". Deshalb ist bei dieser bevorzugten Ausführungsform der austretende
Kühlmittelstrahl in Richtung des Kolbenbolzens gerichtet und kann hier für eine vorteilhafte
Schmierung sorgen. Auch an dieser Stelle kann in vorteilhafter Weise die gewünschte
Umlenkung an der Abflussöffnung derart sanft und ohne abrupte Richtungswechsel erfolgen,
dass der Austritt des Kühlmittelstromes weitgehend ungehindert und verwirbelungsfrei
ist.
[0021] Es wird ferner bevorzugt, zumindest eine Abflussöffnung in einem Bereich zwischen
den Kolbenbolzenaugen, wenngleich üblicherweise an den Rand versetzt, vorzusehen.
Hierdurch kann im Hinblick auf eine besonders effiziente Schmierung des Kolbenbolzens
eine günstige Lenkung des Kühlmittelstrahles auf die zu schmierenden Bereiche erfolgen.
[0022] Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Kolben ferner mit einem Kolbenbolzen und einem
Pleuel kombiniert. Bei einer derartigen Kombination konnten besonders günstige Schmierungsverhältnisse
an dem Kolbenbolzen festgestellt werden, wenn sich zumindest eine Abflussöffnung in
einem Bereich zwischen einem Kolbenbolzenauge und dem Pleuelauge, typischerweise jedoch
an einem Rand des Kolbens, befindet. Hierdurch kann durch den austretenden Kühlmittelstrom
sowohl die Verbindung zwischen Kolbenbolzen und Kolbenbolzenauge als auch die Verbindung
zu dem Pleuelauge effizient geschmiert werden.
[0023] Grundsätzlich stellt sich der erfindungsgemäße Kolben als selbständig verkehrsfähig
dar. Er entfaltet jedoch seine Vorteile insbesondere in dem Zustand, in dem er in
einen Verbrennungsmotor eingebaut wird. Insofern wird als Gegenstand der Anmeldung
auch ein Verbrennungsmotor mit zumindest einem derartigen Kolben angesehen.
[0024] Für den in dieser Weise erfindungsgemäß gestalteten Verbrennungsmotor wird es für
die effiziente Nutzung eines Kühlmittelstrahles bevorzugt, dass dieser eine Einrichtung
zur Erzeugung eines Kühlmittelstrahles aufweist, der weitgehend parallel zu der Kolbenachse
verläuft. Durch einen derartigen Kühlmittelstrahl, der in vorteilhafter Weise bei
einem erfindungsgemäßen Kolben mit asymmetrisch vorgesehener Zuflussöffnung verwendet
werden kann, ergeben sich an der Zuflussöffnung deutlich geringere Verluste als dies
für die im Stand der Technik bekannten Anordnungen mit geneigtem Kühlmittelstrahl
der Fall ist. Wenngleich es, wie oben erwähnt, vorteilhaft ist, wenn der Kühlmittelstrahl
weitgehend parallel zur Kolbenachse verläuft, ist dies nicht unbedingt erforderlich.
Vielmehr kann der Kühlmittelstrahl auch in beliebiger Weise schräg oder geneigt zur
Kolbenachse verlaufen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Nachfolgend wird eine beispielhaft in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform
der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
[0026]
- Fig. 1
- schematisch den Kühlkanal des erfindungsgemäßen Kolbens und die darin erzeugte Strömung;
- Fig. 2
- die Unterseite eines erfindungsgemäßen Kolbens;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Kolbens im Bereich der Zuflussöffnung; und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht eines Kolbens im Bereich der Abflussöffnungen.
Ausführliche Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
[0027] Fig. 1 zeigt schematisch den Kühlkanal 10 des erfindungsgemäßen Kolbens. Dieser weist
im Wesentlichen zwei halbkreisförmige Kühlkanalabschnitte 12.1 und 12.2 auf. Das Kühlmittel
strömt in den Kühlkanal 10 durch eine einzige Zuflussöffnung 14, an welcher der Kühlmittelstrom
durch ein Strömungsteilungselement 16, bevorzugt in Form einer Rippe oder einer Wulst,
in die beiden Teilströme in den Kühlkanalabschnitten 12.1 und 12.2 aufgeteilt wird.
Das Strömungsteilungselement 16 ist derart strömungstechnisch optimiert, dass keine
abrupten, sondern sanfte Richtungsänderungen erfolgen, und die Strömungsverluste und
Verwirbelungen gering bleiben. Der Kühlmittelstrom verlässt den jeweiligen Kühlkanalabschnitt
12.1 bzw. 12.2 durch eine jeweils eigene, nur dem jeweiligen Kühlkanalabschnitt zugeordnete
Abflussöffnung 18.1 bzw. 18.2. Im Bereich des Übergangs zwischen dem jeweiligen Kühlkanalabschnitt
12 und der Abflussöffnung 18 sind die für die Umlenkung erforderlichen Wandungen ebenfalls
derart harmonisch und strömungsgeometrisch optimiert gestaltet, dass keine abrupten
Richtungsänderungen und Verwirbelungen erfolgen. Vielmehr kann der Kühlmittelstrom
weitgehend ungehindert aus der jeweiligen Abflussöffnung 18 austreten. Insbesondere
stören sich die beiden Kühlmittelströme durch die strömungstechnische Trennung am
Abfluss nicht gegenseitig. Im Hinblick auf die Fig. 1 versteht sich, dass die Darstellung
stark schematisiert ist, und üblicherweise weder der Zufluss noch der Abfluss "seitlich"
zu bzw. von dem Kühlkanal 10 erfolgt. Vielmehr ist der Kühlkanal 10 in einer Ebene
weitgehend senkrecht zu der Kolbenachse ausgebildet. Der Zu- und/oder Abfluss erfolgt
weitgehend parallel zu der Kolbenachse, also von der Unterseite des Kolbens her. Dies
ist in der schematischen Darstellung von Fig. 1 nicht zu erkennen, geht jedoch aus
Fig. 2 hervor.
[0028] Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Kolben 20 von der Unterseite her, so dass die
eine Zuflussöffnung 14 und die beiden Abflussöffnungen 18 erkennbar sind. Etwa im
Bereich der Mitte der Zuflussöffnung 14 befindet sich das Strömungsteilungselement
16, das in Form einer Rippe oder Wulst ausgebildet ist. Durch das Anströmen des Strömungsteilungselements
16 mit dem Kühlmittelstrahl wird dieser teilweise in den einen 12.1 und den anderen
Kühlkanalabschnitt 12.2 (vgl. Fig. 1) geleitet. Gemäß Fig. 2 erstrecken sich diese
Abschnitte 12 jeweils etwa halbkreisförmig von der Zuflussöffnung 14 ausgehend in
dem Bereich oberhalb der in Fig. 2 zu erkennenden Bolzenaugen 22. An der gegenüberliegenden
Seite weisen die Kühlkanalabschnitte 12 jeweils ihre eigene Abflussöffnung 18 auf.
Im Bereich der jeweiligen Abflussöffnung 18 erfolgt eine Umlenkung "nach unten", also
gemäß der Darstellung von Fig. 2 in Richtung des Betrachters. Im eingebauten Zustand
des Kolbens befindet sich in den Kolbenbolzenaugen 22 ein Kolbenbolzen, und zwischen
den Kolbenbolzenaugen das Pleuelauge. Das in Richtung des Kolbenbolzens umgelenkte
Kühlmittel kann in vorteilhafter Weise zur Schmierung der Verbindungen zwischen dem
Kolbenbolzen und den Kolbenbolzenaugen bzw. dem Pleuelauge verwendet werden. In diesem
Zusammenhang ergibt sich aus Fig. 2 ferner, dass unter dem "Bereich zwischen den Kolbenbolzenaugen"
der in etwa streifenförmige Bereich zwischen der Zuflussöffnung 14 und der Abflussöffnung
18.2 verstanden wird. In diesem Bereich, insbesondere an einem Rand des Kolbens, befindet
sich bei der gezeigten Ausführungsform zumindest die Abflussöffnung 18.2, so dass
der hieraus austretende Kühlmittelstrahl zumindest teilweise auf den in die Kolbenbolzenaugen
22 eingesetzten, nicht dargestellten Kolbenbolzen gelangt.
[0029] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, dass die Zuflussöffnung 14 bezüglich der Abflussöffnungen
18 asymmetrisch vorgesehen ist, und dass folglich der Kühlkanalabschnitt zu der in
Fig. 1 linken Abflussöffnung 18.1 kürzer ist als der andere Kühlkanalabschnitt. Durch
die strömungstechnisch getrennten Abflussöffnungen kann jedoch eine ungünstige Behinderung
des Abströmens aus dem längeren Kühlkanalabschnitt durch eine Druckwelle vermieden
werden, die von der Seite des kürzeren Kühlkanalabschnitts als erste eine gemeinsame
Abflussöffnung erreichen würde. Die Zuflussöffnung 14 kann jedoch auch mittig zwischen
den Kolbenbolzenaugen 22 angeordnet sein. Ebenso kann sie, anders als in Fig. 2 dargestellt,
weiter in Richtung der Kolbenbolzenaugen 22 versetzt vorgesehen sein.
[0030] Fig. 3 zeigt in einem Radialschnitt des Kolbens 10 die beiden Kühlkanalabschnitte
12.1 und 12.2. Im Bereich der gemeinsamen Zuflussöffnung 14 ist das Strömungsteilungselement
16 zu erkennen. Aus Fig. 3 geht ferner hervor, dass der Querschnitt der Kühlkanalabschnitte
12.1, 12.2 zumindest weitgehend über die Erstreckung des jeweiligen Abschnitts konstant
ist, so dass die günstige und weitgehend ungehinderte Strömung des Kühlmittels unterstützt
wird. Der Querschnitt bleibt insbesondere ausgehend von der Stelle, an der das Strömungsteilungselement
16 zu dem jeweiligen Kühlkanalabschnitt 12.1 bzw. 12.2 geneigt ausgebildet ist, konstant.
Bei der Ausführungsform von Fig. 3 ist ferner zu erkennen, dass sich die Zuflussöffnung
14 außermittig befindet. Dies ergibt sich daraus, dass in der Darstellung von Fig.
3 der Kolben etwas nach rechts verdreht ist, so dass die Innenfläche des linken Kolbenbolzenauges
22 zu erkennen ist.
[0031] Demgegenüber geht aus der Schnittdarstellung von Fig. 4 hervor, dass es sich um eine
Ansicht senkrecht auf eine (gedachte) Kolbenbolzenachse handelt. In Fig. 4 ist zu
erkennen, dass bei dieser Ansicht die beiden Abflussöffnungen 18.1 und 18.2 symmetrisch
zueinander sind, während aus dem Vergleich mit der Fig. 3 hervorgeht, dass die Zuflussöffnung
asymmetrisch vorgesehen ist. In Fig. 4 ist ferner zu erkennen, dass die beiden Abflussöffnungen
18.1 und 18.2 zwar durch einen kleinen Durchgang 24 miteinander verbunden sind. Die
Umlenkung des jeweiligen Kühlmittelstromes erfolgt jedoch durch geneigte Wandungen
26 derart, dass der Kühlmittelstrom zumindest weitgehend ausschließlich durch lediglich
eine, nämlich die dem jeweiligen Kühlkanalabschnitt 12.1 bzw. 12.2 zugeordnete Abflussöffnung
18.1 bzw. 18.2 erfolgt, und keine ungünstige, gegenseitige Beeinflussung auftritt.
Insgesamt erfolgt durch die harmonische Ausbildung der geneigten und leicht konkaven
Wandungen 26 eine strömungstechnisch günstige Umlenkung des jeweiligen Kühlmittelstromes
nach unten, in den Bereich zwischen den Kolbenbolzenaugen 22, um im eingebauten Zustand
für eine günstige Schmierung des Kolbenbolzens zu sorgen. Ferner können, anders als
in Fig. 4 dargestellt, die Wandungen 26 mit der unterhalb des gezeigten Durchgangs
24 vorgesehenen "Nase" 26 verbunden sein. In diesem Fall sind die Abflussöffnungen
18.1 und 18.2 vollständig voneinander getrennt. Hierdurch kann, ebenso wie dies bereits
bei der Ausführungsform von Fig. 4 der Fall ist, kein Kühlmittel von der einen zu
der anderen Seite gelangen, und es tritt keine Beeinträchtigung des Kühlmittelabflusses
an der jeweiligen Abflussöffnung 18.1 und 18.2 auf.
1. Kolben (20) für einen Verbrennungsmotor, welcher Kolben (20) einen weitgehend umlaufenden
Kühlkanal (10) mit einer einzigen Zuflussöffnung (14) und zumindest zwei Abflussöffnungen
(18) aufweist, von denen zumindest zwei (18.1, 18.2) im Hinblick auf das ausströmende
Kühlmittel vollständig voneinander getrennt sind.
2. Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Zuflussöffnung (14) zumindest ein Strömungsteilungselement (16) vorgesehen
ist.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zumindest eines Kühlkanalabschnitts (12.1, 12.2) zwischen der Zuflussöffnung
(14) und der jeweiligen Abflussöffnung (18.1, 18.2) ein zumindest weitgehend konstanter
Querschnitt vorgesehen ist.
4. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuflussöffnung (14) bezüglich der Abflussöffnungen (18) asymmetrisch vorgesehen
ist.
5. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Abflussöffnung (18) in Richtung eines Kolbenbolzens gerichtet ist.
6. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Abflussöffnung (18) in einem Bereich zwischen Kolbenbolzenaugen (22)
angeordnet ist.
7. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dieser mit einem Kolbenbolzen und einem Pleuel kombiniert ist, und zumindest eine
Abflussöffnung (18) in einem Bereich zwischen einem Kolbenbolzenauge (22) und einem
Pleuelauge vorgesehen ist.
8. Verbrennungsmotor mit zumindest einem Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche.
9. Verbrennungsmotor nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Einrichtung zur Erzeugung eines Kühlmittelstrahles aufweist, der weitgehend
parallel zur Kolbenachse verläuft.
1. Piston (20) for an internal combustion engine, which piston (20) has a largely circular
cooling duct (10) with a single inlet port (14) and at least two outlet ports (18),
of which at least two (18.1, 18.2) are completely separated from one another with
respect to the outflowing coolant.
2. Piston according to claim 1, characterised in that at least one flow-dividing element (16) is provided in the region of the inlet port
(14).
3. Piston according to claim 1 or 2, characterised in that an at least largely constant cross-section is provided in the region of at least
one cooling duct section (12.1, 12.2) between the inlet port (14) and the particular
outlet port (18.1, 18.2).
4. Piston according to one of the preceding claims, characterised in that the inlet port (14) is provided asymmetrically with respect to the outlet ports (18).
5. Piston according to one of the preceding claims, characterised in that at least one outlet port (18) is directed in the direction of a gudgeon pin.
6. Piston according to one of the preceding claims, characterised in that at least one outlet port (18) is arranged in a region between gudgeon-pin bosses
(22).
7. Piston according to one of the preceding claims, characterised in that the latter is combined with a gudgeon pin and a connecting rod, and at least one
outlet port (18) is provided in a region between a gudgeon-pin boss (22) and a connecting-rod
boss.
8. Internal combustion engine having at least one piston according to one of the preceding
claims.
9. Internal combustion engine according to claim 8, characterised in that the latter has a device for producing a coolant jet which runs largely parallel to
the piston axis.
1. Piston (20) pour un moteur à combustion interne, ledit piston (20) présentant un canal
de refroidissement (10) faisant notablement le pourtour, avec une unique ouverture
d'alimentation (14) et au moins deux ouvertures d'évacuation (18), dont au moins deux
(18.1), 18.2) sont complètement séparées l'une de l'autre, eu égard au fluide de refroidissement
sortant.
2. Piston selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au moins un élément de division d'écoulement (16) est prévu dans la zone de l'ouverture
d'alimentation (14).
3. Piston selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'une section transversale au moins notablement constante est prévue dans la zone au
moins d'un tronçon de canal de refroidissement (12.1, 12.2), entre l'ouverture d'alimentation
(14) et l'ouverture d'évacuation (18) respective.
4. Piston selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'ouverture d'alimentation (14) est prévue asymétriquement par rapport aux ouvertures
d'évacuation (18).
5. Piston selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une ouverture d'évacuation (18) est orientée en direction d'un boulon d'axe
de piston.
6. Piston selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une ouverture d'évacuation (18) est disposée dans une zone située entre des
bossages pour axe de piston (22).
7. Piston selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que celui-ci est combiné à un axe de piston et à une bielle, et au moins une ouverture
d'évacuation (18) est prévue dans une zone située entre un bossage pour axe de piston
(22) et une tête de bielle.
8. Moteur à combustion interne, avec au moins un piston selon l'une des revendications
précédentes.
9. Moteur à combustion interne selon la revendication 8, caractérisé en ce que celui-ci présente un dispositif pour produire un jet de fluide de refroidissement,
s'étendant notablement parallèlement à l'axe de piston.