[0001] Die Erfindung betrifft eine Sichtvorrichtung zur Trennung schwerer und leichter Partikel
von Tabakmaterial in einem Sichtraum mit wenigstens einer Sichterdüse zum Erzeugen
eines Sichterstroms. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Trennen von schweren
und leichten Partikeln von Tabakmaterial in einem Sichtraum, wobei der Sichtraum einen
Boden aufweist, wobei Tabakmaterial in den Sichtraum eingebracht wird und mittels
eines Sichterstroms, der aufwärts gerichtet ist, leichte Partikel im oberen Bereich
des Sichtraumes gehalten werden, wobei schwere Partikel im Bereich des Bodens verbleiben
oder dorthin gelangen.
[0002] Eine gattungsgemäße Sichtvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 361 815 E1 bekannt. Die dort angegebene Vorrichtung zur Trennung schwerer und leichter Partikel
von Tabakmaterial umfasst Mittel zum Aufwirbeln bzw. Fluidisieren und Bewegen des
Materials, um zu bewirken, dass schwere Partikel vom akzeptablen Material absinken,
und umfassend eine Tragfläche, die ausgebildet ist, um Material an einem Aufnahmeende
aufzunehmen und Mittel zum Vibrieren der Tragfläche, um das Material in Längsrichtung
zu einem Abgabeende hin zu bewegen, wobei die Tragfläche eine gefaltete und durchlässige
Oberfläche aufweist, die in einer Anzahl von in Längsrichtung verlaufenden Trögen
ausgebildet ist, die durch Spitzen bzw. Scheitel getrennt sind. Es sind ferner Luftstrommittel
zum Erzeugen eines nach oben gerichteten Luftstroms in den Trögen offenbart. Außerdem
ist zumindest ein Teil der Wand jedes Trogs perforiert. Die Perforationen, die Form
der Tröge und das Luftströmungsmittel sind derart angeordnet, um zu bewirken, dass
die Geschwindigkeit des nach oben gerichteten wirbelnden bzw. fluidisierenden Luftstroms
vom Boden der Tröge zu den Spitzen bzw. Scheitel der Faltungen zunimmt, wobei Öffnungen
in den Trögen vorgesehen sind, durch die die schweren Partikel entfernt werden können.
Es ist also eine Fluidisier- bzw. Wirbelschichtsichtvorrichtung offenbart, in der
sich im oberen Bereich der Tröge eine Wirbelschicht bzw. Fluidschicht bildet, wohingegen
schwerere Teile auf den Boden der Vorrichtung sinken und aus Öffnungen im Boden heraustreten
können.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Sichtvorrichtung und
ein alternatives Verfahren zum Trennen von schweren und leichten Partikeln von Tabakmaterial
anzugeben.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Sichtvorrichtung zur Trennung schwerer und leichter
Partikel von Tabakmaterial in einem Sichtraum, wobei die Sichtvorrichtung wenigstens
eine Sichterdüse zum Erzeugen eines Sichterstroms umfasst, wobei die Sichterdüse einen
Körper umfasst, der in dem Sichtraum angeordnet ist.
[0005] Durch Vorsehen eines Sichterdüsenkörpers in dem Sichtraum kann sehr effizient und
effektiv die Luftströmung, die zum Sichten Verwendung findet, eingestellt werden.
Die benötigte Luftmenge, um eine Wirbelschicht zu erzeugen, kann so auch reduziert
werden. Insbesondere ist der gesamte Körper der Sichterdüse in dem Sichtraum angeordnet.
Im Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff Körper auch den Begriff Verdrängungskörper.
[0006] Vorzugsweise ist die Sichtvorrichtung eine Wirbelschichtsichtvorrichtung. Durch die
Sichtvorrichtung ist es insbesondere möglich, einen nach oben gerichteten, fluidisierenden
Luftstrom zu erzeugen, der, insbesondere im oberen Bereich des Körpers der Sichterdüse,
vorherrscht.
[0007] Besonders effizient ist die Sichtvorrichtung, wenn eine Öffnung der Sichterdüse zum
Boden der Sichtvorrichtung angeordnet ist. Dieses bedeutet insbesondere, dass die
Öffnung der Sichterdüse nach unten hin, also zum Boden der Sichtvorrichtung hin angeordnet
ist. Vorzugsweise ist die Öffnung der Sichterdüse im unteren Bereich bzw. in dem Bereich,
der am nächsten zum Boden ist, angeordnet. Die Öffnung bzw. die Sichterdüse ist insbesondere
derart ausgestaltet, dass ein Luftstrom aus der Sichterdüse auf den Boden prallend
bzw. zum Boden gerichtet ist. Der Boden ist vorzugsweise ein Schwingförderer. Vorzugsweise
tritt ein aus der Öffnung der Sichterdüse tretender Luftstrahl im Wesentlichen vertikal
nach unten aus. Es können auch Austrittsrichtungen vorgesehen sein, die schräg nach
unten verlaufen. Ferner kann auch ein Luftstrom aus der Sichterdüse austreten, der
aufgeweitet ist, und zwar vorzugsweise in einem Winkelbereich von < 90°, insbesondere
vorzugsweise < 20°.
[0008] Eine besonders gute Abförderung von Schwerteilen bzw. schwereren Partikeln liegt
dann vor, wenn der Boden der Sichtvorrichtung mit wenigstens einer Rinne ausgestaltet
ist. Vorzugsweise ist je Sichterdüse bzw. Körper einer Sichterdüse eine Rinne vorgesehen.
Wenn die Sichterdüse eine Schlitzdüse ist, die sich wenigstens teilweise von einer
Materialeingabe zu einer Materialausgabe erstreckt, ist eine besonders effiziente
Trennung von Schwer- und Leichtteilen ermöglicht. Der Düsenschlitz erstreckt sich
vorzugsweise im Wesentlichen über die gesamte Sichterdüsenlänge.
[0009] Eine besonders gute Trennung und insbesondere auch besonders gute Wirbelbildung von
Leichtteilen ist dann gegeben, wenn eine Materialeingabe vorgesehen ist, die oberhalb
oder im oberen Bereich des Körpers der Sichterdüse angeordnet ist. Vorzugsweise ist
eine Materialausgabe vorgesehen, die im oberen Bereich des Körpers der Sichterdüse
angeordnet ist. Diese Materialausgabe dient dann dazu, Leitteile bzw. leichte Partikel
auszugeben. Schwere Partikel werden vorzugsweise durch ein oder mehrere angeordnete
Löcher, insbesondere im Boden, ausgegeben, die insbesondere unterhalb der Materialausgabe
für die leichten Partikel angeordnet sind.
[0010] Vorzugsweise ist der Körper der Sichterdüse im Querschnitt quer zu einer Förderrichtung
des gesichteten Tabakmaterials nach unten und nach oben hin verjüngend ausgebildet.
Durch diese bevorzugte Ausführungsform kann zum einen ein effizienter Luftstrom erzeugt
werden und zum anderen ein Wirbelschichtbereich, der im Hinblick auf die vertikale
Ausdehnung relativ eng begrenzt ist.
[0011] Vorzugsweise sind wenigstens zwei Sichterdüsen vorgesehen. Wenn der Abstand der Sichterdüsen
zum Boden einstellbar ist, kann die Sichtvorrichtung sehr effizient auf andere Tabaksorten
bzw. andere Gegebenheiten des Tabakmaterials angepasst werden.
[0012] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Trennen von schweren und leichten
Partikeln von Tabakmaterial in einem Sichtraum gelöst, wobei der Sichtraum von einem
Boden begrenzt ist, wobei Tabakmaterial in den Sichtraum eingebracht wird und mittels
eines Sichterstroms, der aufwärts gerichtet ist, leichte Partikel im oberen Bereich
des Sichtraumes gehalten werden, wobei schwere Partikel im Bereich des Bodens verbleiben
oder dorthin gelangen, wobei sich der Sichterstrom aus einer Reflexion eines Luftstromes,
der gegen den Boden gerichtet ist, ergibt. Durch diese Maßnahme ist ein Verfahren
ermöglicht, das über eine lange Zeit ausgeführt werden kann, ohne dass der Boden,
der bei üblichen Sichtervorrichtungen mit Löchern bzw. Perforierungen vorgesehen ist,
um Luft aus diesen Strömen zu lassen, gereinigt werden muss. Es kann durch das erfindungsgemäße
Verfahren nur sehr schwer eine Verschmutzung bzw. ein Dichtsetzen der Sichterdüse
entstehen.
[0013] Vorzugsweise ist der Luftstrom derart ausgestaltet, dass sich eine Wirbelschicht
leichter Partikel im oberen Bereich des Sichtraumes ergibt. Das Ausbilden einer Wirbelschicht
hängt hierbei von der Strömungsgeschwindigkeit und der Luftmenge des Luftstromes ab
und insbesondere auch von der Geometrie des Sichtraumes bzw. der im Sichtraum angeordneten
Körper.
[0014] Vorzugsweise wird das Tabakmaterial in einem oberen Bereich in den Sichtraum eingebracht.
Vorzugsweise wird der Boden gerüttelt. Beim Boden handelt es sich vorzugsweise um
einen Schwingförderer. Unter Rütteln wird im Rahmen der Erfindung auch ein Schwingen
verstanden. Vorzugsweise ist die Sichtvorrichtung bzw. sind die wesentlichen Elemente
der Sichtvorrichtung, die zum Sichten und Transportieren der Tabakmaterialien vorgesehen
sind, vom Tabakeinlass bzw. von der Materialeingabe zur Materialausgabe abfallend
bzw. in Förderrichtung nach unten geneigt angeordnet bzw. orientiert.
[0015] Zum Sichten von Schwerteilen aus Tabak, insbesondere von Rippenteilen aus Schnitttabak,
werden mehrere Schlitzdüsen oberhalb des Rinnenbodens eines Wirbelschichtsichters
angeordnet, die jeweils einen Luftstrahl erzeugen, der gegen den Rinnenboden gerichtet
ist. Von dort wird der Luftstrahl nach oben abgelenkt und strömt zwischen den Schlitzdüsen
entlang. Das zu sichtende Gut wird oberhalb der Schlitzdüsen aufgegeben, so dass Schwerteile
gegen die Luftströmung auf den Rinnenboden fallen und das gesichtete Gut oberhalb
der Schlitzdüsen verbleibt.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische dreidimensionale Ansicht einer erfindungsgemäßen Sichtvorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Sichtvorrichtung aus
Fig. 1,
- Fig.3
- eine schematische dreidimensionale Darstellung der erfindungsgemäßen Sichtvorrichtung
aus Fig. 1 von schräg unten,
- Fig. 4
- eine schematische dreidimensionale Einzelansicht einer Schlitzdüse,
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung durch die Schlitzdüse aus Fig. 4.
[0017] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen
Sichtvorrichtung 20. Es sind parallel angeordnete Schlitzdüsen 1, die auch als Sichterdüsen
1 bezeichnet werden, in einer Darstellung von schräg oben erkennbar. Es ist außerdem
ein Luftverteilerkasten 2 zu erkennen, der Druckluft von einem zentralen, nicht dargestellten
Luftanschluss, auf die Sichterdüsen 1 aufteilt. Außerdem ist ein Trog 3 vorgesehen,
der als Schwingförderer ausgebildet ist und einen Boden 19 aufweist, der vier Rinnen
16 umfasst. Es ist außerdem eine Materialeingabe 21 in Form einer Art Rutschblech
schematisch dargestellt, auf der auch schematisch Tabakmaterial 11 gezeigt ist, das
in Pfeilrichtung in den Trog 3 auf die Sichterdüsen 1 gefördert wird. Das Tabakmaterial
11 wird in Förderrichtung 23 durch den Trog 3 zu einer als Ableitblech 4 ausgebildeten
Materialausgabe 22 geleitet. Wie noch im Folgenden gezeigt wird, werden allerdings
nur die leichten Teile 12 über das Ableitblech 4 abgeleitet.
[0019] Die Sichterdüsen 1 sind voneinander beabstandet. Dieses ist besser in Fig. 2 zu erkennen,
die eine schematische Schnittdarstellung der Vorrichtung aus Fig. 1 darstellt, und
zwar im Bereich der Sichterdüsen 1. Die Sichterdüsen 1 weisen einen Schlitzdüsenkörper
1' auf, der genauer unter Bezugnahme auf die Fig. 5 beschrieben wird. Der Trog 3 bildet
in Verbindung mit den Schlitzdüsenkörpern 1' einen Sichtraum 18 aus. Aus den Düsenschlitzen
10 der Schlitzdüsenkörper 1' tritt eine Düsenströmung 14 bzw. ein Luftstrom aus, der
auf den Boden 10 prallt. Die Düsen erzeugen hierbei einen abwärtsgerichteten Luftstrahl,
der vorzugsweise senkrecht auf den Rinnenboden trifft, also in diesem Ausführungsbeispiel
vertikal austritt. Es ist aber auch möglich, die Sichterdüsen 1 so anzuordnen, dass
der Luftstrom in einem Winkel zwischen 0° und 45° auf den Boden trifft, wobei 0° senkrecht
zum Boden ist. Ferner ist es auch möglich, dass der austretende Luftstrom eine Art
Luftstromfächer oder Luftstrahlfächer ist, der in einem entsprechenden Winkel aufgefächert
ist. Der Winkel ist vorzugsweise kleiner gleich und insbesondere vorzugsweise im Bereich
von 20° oder kleiner. Es ist ein wellenförmig ausgebildeter Boden dargestellt, also
ein Boden mit vier Rinnen 16, wobei die Rinnen kreisförmig bzw. teilkreisförmig sein
können, teilweise ellipsenförmig oder auch eckig. Der Vorteil des wellenförmig ausgebildeten
Bodens 19 ist der, dass Schwerprodukte bzw. -teile 13 dem niedrigsten Punkt des Bodens
zugeführt werden. In diesem Ausführungsbeispiel liegt der jeweils niedrigste Punkt
des Bodens in der Rinne 16 gegenüber dem Düsenschlitz 10, wodurch das Schwerteil 13
aufgewirbelt wird und von eventuell anhaftenden Leichtteilen 12 befreit wird. Die
Leichtteile 12 werden dann durch den Luftstrom bzw. die Luftströmung 15 mitgerissen
und durch die Schlitze bzw. die Beabstandungen der Sichterdüsen 1 aufwärts dem Gutprodukt
wieder zugeführt, d.h. der Wirbelschicht, die sich im oberen Bereich 23 der Schlitzdüsenkörper
1' ausgebildet hat. Der Rinnenboden kann allerdings auch jede andere Ausgestaltung
aufweisen, wodurch der oben beschriebene Effekt dann nicht in vollem Umfang zum Tragen
kommt.
[0020] Die Breite der Öffnung der Düsenschlitze 10 kann im Bereich von ungefähr 5 mm liegen.
Die Länge der Düsenschlitze 10 im Bereich von 1 m bis 2 m. Die Austrittsgeschwindigkeit
der Luft kann ungefähr 30 m / sek. betragen. Der Abstand 25 der Schlitzdüsenkörper
1' ist so gewählt, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Luft an der engsten Stelle
zwischen den Düsen ca. 5 m / sek. beträgt. Der Abstand an der engsten Stelle beträgt
ca. 30 mm.
[0021] Das in Fig. 1 dargestellte, in den Bereich oberhalb der Sichterdüsen 1 eingebrachte
Tabakmaterial 11 erfährt durch die Luftströmung 15 einen Auftrieb nach oben in Pfeilrichtung.
Dieser Auftrieb reicht aus, um Leichtteile 12 im oberen Bereich 23 der Sichterdüsen
1 in einer Wirbelschicht festzuhalten. Die Leichtteile bewegen sich dort ähnlich einer
Flüssigkeit, weswegen die Wirbelschicht auch Fluidschicht genannt wird.
[0022] Schwerteile 13 haben allerdings eine größere Schwerkraft als der durch die Luftströmung
15 erzeugte Auftrieb und bewegen sich in Richtung des Bodens 19 des Trogs 3. Dort
angelangt werden sie aufgrund der Schwingungen des Troges 3 in Richtung der Öffnungen
5 gefördert. Die Öffnungen 5 sind in Fig. 3 dargestellt, die eine schematische dreidimensionale
Darstellung der erfindungsgemäßen Ausführungsform aus Fig. 1 in einer Darstellung
von unten rechts darstellt. Durch die Öffnung 5 können die Schwerteile fallen und
werden abgefördert. Die Leichtteile gelangen zum Ableitblech 4, das in Fig. 3 gestrichelt
dargestellt ist. Die Öffnungen 5 sind unterhalb des Ablaufbleches 4 angeordnet. Es
sind auch andere Ausführungsformen möglich, beispielsweise kann der Trog 3 auch an
dieser Stelle enden. Die Leichtteile 12 werden über das Ableitblech 4 über die Öffnungen
hinübergeführt. Zwischen dem Ableitblech 4 und dem Trog 3 ist ein Spalt vorgesehen,
durch den die Schwerteile 13 den Öffnungen 5 zugeführt werden können. Dieser Spalt
wird so gewählt, dass die Schwerteile 13 ungehindert ablaufen können, aber auch nicht
zu viel Falschluft austreten kann.
[0023] Die Druckluft wird über einen Ventilator 7 erzeugt und einem geeigneten Drosselorgan
8 über einen Anschlussstutzen 6 dem Luftverteiler 2 zugeführt. Über das Drosselorgan
8 wird die Luftmenge und damit die Strömungsgeschwindigkeit in den Spalten bzw. in
den Abständen 25 zwischen den Sichterdüsen 1 so eingestellt, dass die gewünschte Sichtwirkung
erreicht wird. Zur gleichmäßigen Verteilung der Druckluft können im Luftverteilerkasten
2 sowie in den Sichterdüsen 1 geeignete Luftverteilbleche, die nicht dargestellt sind,
oder andere Mittel zur Luftverteilung eingebracht sein.
[0024] Fig. 4 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Sichterdüse 1 in
Einzelansicht. Die Sichterdüse 1 umfasst vorzugsweise an einem oder beiden Enden eine
geeignete Aufnahmevorrichtung 9. Die Aufnahmevorrichtung 9 kann eine Klemmplatte,
ein Schwalbenschwanz oder eine Schraubplatte sein. Mit der Aufnahmevorrichtung kann
die Sichterdüse 1 an dem Luftverteilerkasten 2 derart befestigt werden, dass sich
die Abstände zwischen den Schlitzdüsen einstellen lassen. Der Düsenschlitz 10 erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Sichterdüse 1, kann allerdings auch je
nach Anforderung nur über Teillängen ausgeführt sein.
[0025] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch die Sichterdüse 1 bzw. Schlitzdüse 1 gemäß Fig.
4. Es ist ein Winkel α erkennbar, der so gewählt ist, dass sich einerseits ein guter
Transport des Tabaks senkrecht zur Schnittebene ergibt, Schwerteile 12 jedoch in Richtung
des Spaltes zwischen die Düsen 1 rutschen können. α ist im Bereich von 6° bis 90°,
vorzugsweise bei ca. 45°. Der dargestellte Winkel β, also der Winkel zwischen der
vertikalen Wand und einer zum Düsenschlitz 10 angeordneten Wand ist so gewählt, dass
ein ausreichend gerichteter Luftstrahl entstehen kann und liegt in einem Bereich zwischen
6° und 90°, vorzugsweise bei ca. 30°.
[0026] Die aus dem Trog 3 austretende Luft wird mittels einer geeigneten Absaughaube, die
nicht dargestellt ist, abgesaugt. Ansonsten kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
ausgestaltet sein, wie die in der
EP 0 361 815 B1 beschriebene Vorrichtung, insbesondere unter Bezugnahme auf die Figuren 1, 2, 5 und
6 dieser Druckschrift.
[0027] Über eine Anordnung von Schlitzdüsen wird eine Mehrzahl nach unten, gegen einen Rinnenboden
gerichteter Luftstrahlen erzeugt. Diese Luftstrahlen treffen auf den Rinnenboden und
werden dort nach oben umgelenkt. Die Luft strömt danach durch die Spalte zwischen
den Schlitzdüsen. Der Tabak wird oberhalb der Schlitzdüsen aufgegeben. Schwere Teile
fallen danach entgegen der vorherrschenden Luftströmung nach unten auf den Rinnenboden.
Das Leichtprodukt verbleibt auf den Schlitzdüsen bzw. im oberen Bereich der Schlitzdüsen.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ist die Luftstromrichtung nicht ausschließlich
nach aufwärts gerichtet sondern zunächst abwärts. Hierdurch werden im Stand der Technik
verwendete dünne Lochbleche, die im Rinnenboden angeordnet sind und durch die die
Luft tritt und die verschmutzen können und in regelmäßigen Abständen gereinigt werden
müssen, obsolet.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform schwingt, rüttelt oder vibriert der Trog 3 mit
dem Boden 19. Die Sichterdüsen 1 können dann stationär sein, also nicht mitschwingen,
-rütteln oder -vibrieren. Vorzugsweise sind die Sichterdüsen 1 dann nicht mit dem
Trog 3 verbunden.
[0029] In einer alternativen Ausführungsform können der Trog 3 und die Sichterdüsen 1 mechanisch
miteinander verbunden sein und mitschwingen, mitrütteln oder mitvibrieren. Der Trog
3 und die Sichterdüsen 1 können auch zur Horizontalen geneigt angeordnet sein und
sich nicht bewegen. Bei dieser Art der Ausführung wird das gesichtete und ausgesichtete
Material nur durch die Sichterluft und die Schwerkraft gefördert.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Sichterdüse
- 1'
- Schlitzdüsenkörper
- 2
- Luftverteilerkasten
- 3
- Trog
- 4
- Ableitblech
- 5
- Öffnung
- 6
- Anschlussstutzen
- 7
- Ventilator
- 8
- Drosselorgan
- 9
- Aufnahmevorrichtung
- 10
- Düsenschlitz
- 11
- Tabakmaterial
- 12
- Leichtteil
- 13
- Schwerteil
- 14
- Düsenströmung
- 15
- Luftströmung
- 16
- Rinne
- 18
- Sichtraum
- 19
- Boden
- 20
- Wirbelschichtsichter
- 21
- Materialeingabe
- 22
- Materialausgabe
- 23
- oberer Bereich
- 24
- Förderrichtung
- 25
- Abstand
- 26
- Wirbelschicht
1. Sichtvorrichtung (20) zur Trennung schwerer und leichter Partikel (12, 13) von Tabakmaterial
(11) in einem Sichtraum (18), wobei die Sichtvorrichtung (20) wenigstens eine Sichterdüse
(1) zum Erzeugen eines Sichterstroms (14, 15) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichterdüse (1) einen Körper (1') umfasst, der in dem Sichtraum angeordnet ist.
2. Sichtvorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtvorrichtung (20) eine Wirbelschichtsichtvorrichtung (20) ist.
3. Sichtvorrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (10) der Sichterdüse (1) zum Boden (19) der Sichtvorrichtung (20) angeordnet
ist.
4. Sichtvorrichtung (20) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus der Öffnung (10) der Sichterdüse (1) tretender Luftstrom (14) im Wesentlichen
vertikal nach unten austritt.
5. Sichtvorrichtung (20) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (19) der Sichtvorrichtung (20) mit wenigstens einer Rinne (16) ausgestaltet
ist.
6. Sichtvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichterdüse (1) eine Schlitzdüse ist, die sich wenigstens teilweise von einer
Materialeingabe (21) zu einer Materialausgabe (22) erstreckt.
7. Sichtvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Materialeingabe (21) vorgesehen ist, die oberhalb oder im oberen Bereich (23)
des Körpers (1') der Sichterdüse (1) angeordnet ist.
8. Sichtvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Materialausgabe (22) vorgesehen ist, die im oberen Bereich (23) des Körpers
(1') der Sichterdüse (1) angeordnet ist.
9. Sichtvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (1') der Sichterdüse (1) im Querschnitt quer zu einer Förderrichtung (24)
des gesichteten Tabakmaterials (11, 12) nach unten und nach oben hin verjüngend ausgebildet
ist.
10. Sichtvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Sichterdüsen (1) vorgesehen sind.
11. Sichtvorrichtung (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (25) der Sichterdüsen (1) zum Boden (19) einstellbar ist.
12. Verfahren zum Trennen von schweren und leichten Partikeln (12, 13) von Tabakmaterial
(11) in einem Sichtraum (18), wobei der Sichtraum (18) von einem Boden (19) begrenzt
ist, wobei Tabakmaterial (11) in den Sichtraum (18) eingebracht wird und mittels eines
Sichterstroms (15), der aufwärts gerichtet ist, leichte Partikel (12) im oberen Bereich
des Sichtraumes (18) gehalten werden, wobei schwere Partikel (13) im Bereich des Bodens
(19) verbleiben oder dorthin gelangen, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Sichterstrom (15) aus einer Reflexion eines Luftstromes (14), der gegen
den Boden (19) gerichtet ist, ergibt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom (14) derart ausgestaltet ist, dass sich eine Wirbelschicht (26) leichter
Partikel (12) im oberen Bereich (23) des Sichtraumes (18) ergibt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Tabakmaterial (11) in einen oberen Bereich (23) in den Sichtraum (18) eingebracht
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (19) gerüttelt oder vibriert wird und/oder geneigt ausgebildet ist.