[0001] Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine, zum Beispiel eine Holzbearbeitungsmaschine
oder eine Formatkreissäge, mit einem Anschlag, insbesondere einem Gehrungsanschlag,
mit einem Bearbeitungswerkzeug und einer durch dieses Bearbeitungswerkzeug definierten
Schnittlinie, wobei der Anschlag auf einem Werktisch winkelverstellbar angeordnet
ist.
[0002] Derartige Bearbeitungsmaschinen sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Eine
dieser Lösungen betrifft eine Gehrungsschneidlehre für das präzise Schneiden oder
Sägen von Gehrungen an Rahmenteilen oder verschiedensten Profilstäben, die sich dadurch
auszeichnen soll, daß sie aus einer an sich bekannten Schmiege- und einer Übertragungs-
und Führungseinheit besteht. Dabei soll verhindert werden, daß ein umständliches Abmessen
und Übertragen des mit der Schmiege abgenommenen Winkels mittels eines Meßgerätes
auf die Stellung der Feinsäge übertragen wird. Es handelt sich dabei allerdings um
eine seperate Gehrungsschneidlehre, in der eine Feinsäge offensichtlich händisch geführt
werden muß, um den eingestellten Winkel realisieren zu können.
[0003] Es ist weiterhin eine Tischsäge bekannt, die einen Anschlag aufweist, der parallel
an einem speziellen Befestigungsarm zur Sägelinie geführt ist. Der eigentliche Anschlag
ist an diesem Arm angeordnet und die Winkeleinstellung muß an einer Einstellvorrichtung
erfolgen, die an dem seperaten Arm vorgesehen ist.
[0004] So ist es beispielsweise bei einer weiteren bekannten Bearbeitungsmaschine vorgesehen,
einen Anschlag auf dem Bearbeitungstisch einer Holzbearbeitungsmaschine anzuordnen.
Dabei wird ein Gehrungsanschlag für ein Werkstück vorgeschlagen, das auf einem relativ
zu einem Bearbeitungswerkzeug längs beweglichen Werktisch für die Bearbeitung angeordnet
wird, wobei die Anschlagschiene auf dem Werktisch um eine Achse schwenkbar gelagert
ist. An den Anschlag, dessen Winkel einstellbar ist, kann das Werkstück zur Holzbearbeitung
angelegt werden. Hierbei handelt es sich um eine recht komplizierte Anordnung, die
zwar auch für mechanisch verstellbare Bearbeitungsmaschinen geeignet ist, die jedoch
eine willentliche Bewegung des vorderen Endes der Anschlagschiene zum Sägeblatt hin
erlaubt, so daß eine Kollision des vorderen Endes der Anschlagschiene mit dem Sägeblatt
nicht auszuschließen ist. Diesen Nachteil besitzen auch andere aus dem Stand der Technik
bekannte Bearbeitungsmaschinen mit einem entsprechenden Anschlag.
[0005] Ausgehend von dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bearbeitungsmaschine,
insbesondere Holzbearbeitungsmaschine, vorzuschlagen, die einen einfachen Anschlag
aufweist, der die vorbeschriebenen Nachteile des Standes der Technik nicht mehr aufweist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Bearbeitungsmaschine, zum Beispiel
Holzbearbeitungsmaschine beziehungsweise Formatkreissäge, mit einem Anschlag, insbesondere
Gehrungsanschlag, mit einem Bearbeitungswerkzeug und einer durch dieses Bearbeitungswerkzeug
definierten Schnittlinie, wobei der Anschlag auf einem Werktisch winkelverstellbar
angeordnet ist, die sich dadurch auszeichnet, daß der Anschlag zwei Drehachsen aufweist,
wovon die erste Drehachse in ihrer relativen Lage auf dem Anschlag unveränderlich,
jedoch beweglich zu einer Drehachsenführung geführt ist, die parallel zur Schnittlinie
vorgesehen ist. Dadurch, daß die erste Drehachse in ihrer relativen Lage auf dem Anschlag
unveränderlich ist, und die erste Drehachse in einer Drehachsenführung parallel zur
Schnittlinie geführt wird, ist jetzt eine Kollision des Anschlags mit dem Sägeblatt
automatisch vermieden. Die Bedienperson kann nicht mehr willentlich den Anschlag derart
verstellen, daß er in den Flugkreis des Bearbeitungswerkzeuges gelangt. Dadurch, daß
der Anschlag zwei Drehachsen aufweist, ist er auch universell auf dem werktisch der
Bearbeitungsmaschine anordenbar und zwar derart, daß er gewissermaßen bei der Verstellung
eine Relativbewegung zu der zweiten, beweglichen Drehachse durchführt. Gemäß der erfindungsgemäßen
Lösung ist demnach der Anschlag am Werktisch drehbar gelagert. Dabei ist die Drehachse
rechtwinklig bzw. senkrecht zur Auflagefläche des Werkstückes. Der Anschlag ist des
weiteren an zwei Stellen mit dem Werktisch beziehungsweise dem Rolltisch verbunden.
Das ist zum einen über die erste Drehachse, die in ihrer relativen Lage zum Anschlag
hin unveränderlich ist, die jedoch beweglich parallel zur Schnittlinie des Bearbeitungswerkzeuges
geführt ist und zum zweiten an einer zweiten Drehachse, die an dem Werktisch entweder
unverschieblich oder aber veränderbar und dann festlegbar angeordnet ist, um die Winkeleinstellung
für Gehrungsschnitte beispielsweise problemlos zu ermöglichen. Dabei ist diese zweite
Drehachse längs beweglich vorgesehen und kann beispielsweise durch einen Drehbolzen
angegeben sein. Die Nachteile des Standes der Technik werden durch die erfindungsgemäße
Lösung komplett vermieden. Des weiteren wird eine einfache und kostengünstige Lösung
zur Verfügung gestellt, die auch ein Nachrüsten von Bearbeitungsmaschinen mit einem
entsprechenden Anschlag erlaubt, da dieser nach einer Ausführungsvariante der Erfindung,
die später noch genauer beschrieben wird, auch als Komplettierungselement ausgebildet
werden kann.
[0007] Gegenüber den aus dem Stand Technik bekannten Lösungen zeichnet sich die erfindungsgemäße
Bearbeitungsmaschine mit dem Anschlag dadurch aus, daß sie über einen Anschlag verfügt,
der sehr genau entweder an dem Bearbeitungstisch einer Bearbeitungsmaschine angeordnet
ist oder aber dort mit Hilfe von entsprechenden Profilschienen zusätzlich anordenbar
ist, wenn diese Maschine noch nicht entsprechend ausgerüstet ist. Der Vorteil besteht
darin, daß zwei Achsen des Anschlages vorhanden sind, wovon eine Achse bezüglich des
Abstandes zur Sägelinie unveränderbar ist. Auch ist der Anschlag bezüglich dieser
ersten Drehachse nicht bewegbar. Demgegenüber ist dann die zweite Drehachse in einer
weiteren Führung geführt, so daß der Anschlag bezüglich der Sägelinie in jedem beliebigen
Winkel verstellbar ist. Durch Fixieren der zweiten Drehachse kann man dann die feste
Einstellung des Winkels erreichen. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird sicher vermieden,
daß der Anschlag die Sägelinie schneidet. Dies ist besonders wichtig, da dadurch Beschädigungen
des Anschlages und des Werkzeuges verhindert werden, ohne daß die Bedienperson davon
eine besondere Aufmerksamkeit aufbringen muß. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten
Lösungen ist dies nicht möglich. Zum einen ist eine bekannte Gehrungsschneidlehre
lediglich für händisches Schneiden vorgesehen. Die Führung des Sägewerkzeuges (hierbei
kann es sich nur um eine Feinsäge handeln) ist äußerst kurz und kann zu Ungenauigkeiten
führen. Für den Einsatz auf einer maschinenangetriebenen Bearbeitungsmaschine für
Bearbeitungen mit sehr hohen Genauigkeitsanforderungen ist die bekannte Gehrungsschneidlehre
nicht geeignet.
[0008] Gegenüber einer weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Tischsäge bietet die
erfindungsgemäße Lösung den Vorteil, daß aufgrund des Wegfalles des beim Stand der
Technik notwendigen zusätzlichen Befestigungsarmes und dessen Befestigungsmittel Ungenauigkeiten
komplett vermieden werden. Außerdem bietet die aus dem Stand der Technik bekannte
Lösung noch nicht die Gewähr dafür, daß die Sägelinie durch den Anschlag geschnitten
wird. Die spezielle Führung der zusätzlichen Trägerleiste für den Anschlag führt möglicherweise
auch zu Ungenauigkeiten aufgrund von Spiel, welches normalerweise bei solchen Anordnungen
immer vorhanden ist. Auch läßt sich hier nur eine Verstellmöglichkeit von maximal
45° realisieren. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Winkelverstellmöglichkeit
in dem Fall, wenn beispielsweise eine deckungsgleiche Anordnung der beiden Drehachsen
(gleicher paralleler Abstand zur Sägelinie) von 180° gegeben ist, möglich. Das Winkelmaß
bezieht sich dabei auf die unterschiedlichen Positioniermöglichkeiten parallel bzw.
winklig zur Sägelinie.
[0009] Eine Bearbeitungsmaschine, wie zuvor beschrieben, zeichnet sich demnach entsprechend
einer Weiterbildung der Erfindung dadurch aus, daß der Anschlag an einer zweiten Drehachse
längsbeweglich, die zweite Drehachse jedoch an dem Werktisch festlegbar und/oder unverschiebbar
angeordnet ist. Dies führt zu den bereits beschriebenen vorteilhaften Effekten, daß
die Kollision mit der Schnittlinie vermieden wird und dennoch eine Einstellung eines
Gehrungswinkels problemlos und sicher ermöglicht ist.
[0010] Geschickterweise weist der Anschlag eine Drehbolzenführung auf, die an dem Werktisch
festlegbar, für die Einstellung des Schnittwinkels a jedoch veränderbar an dem Werktisch
vorgesehen ist. Diese Variante ermöglicht es, einen Anschlag für eine Bearbeitungsmaschine
zur Verfügung zu stellen, der auch an bisher nicht mit einem solchen Anschlag ausgestatteten
Bearbeitungsmaschinen vorgesehen werden kann. Die Drehbolzenführung für die zweite
Drehachse und die Drehachsenführung für die erste Drehachse können durch Komplettierungselemente,
wie zum Beispiel Schienen oder dergleichen, zur Verfügung gestellt werden, so daß
man hier einen nachrüstungsfähigen Anschlag jetzt besitzt, der problemlos an vorhandenen
Maschinen ohne einen solchen Gehrungsanschlag ergänzt werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich, diese beschriebenen Drehachsen- und Drehbolzenführungen an dem
Werktisch vorzusehen. Dabei ist es wichtig, daß die Drehbolzenführung für die Einstellung
des Schnittwinkels vorteilhafterweise veränderbar an dem Werktisch vorzusehen ist.
Dies kann mit üblichen Feststellmitteln und nur wenigen Fixierungspunkten ohne weiteres
erreicht werden.
[0011] Die Erfindung zeichnet sich entsprechend einer Weiterbildung dadurch aus, daß als
geführte erste Drehachse ein Führungsbolzen vorgesehen ist, an dem der Anschlag drehbar
gelagert ist. Dieser Führungsbolzen hat die Aufgabe, den Abstand des Anschlags zu
der ersten Drehachse konstant zu halten, wodurch jetzt eine Kollision mit der Schnittlinie
des Bearbeitungswerkzeugs nicht mehr befürchtet werden muß. Selbst bei einer Verschwenkbewegung
des Anschlages kommt dieser nicht mit der Schnittlinie in Kontakt, da sich die erste
Drehachse mit dem Führungsbolzen nur parallel zur Schnittlinie bewegen kann. Dadurch,
daß der Anschlag in der zweiten Drehachse beziehungsweise in der als Drehbolzen ausgebildeten
zweiten Drehachse längsverschieblich ist, ist eine problemlose Winkeleinstellung möglich,
derart, daß sich der Führungsbolzen parallel in der Führungsnut bewegt. Dadurch verändert
sich der Abstand zwischen dem Punkt, an welchem der Führungsbolzen in die Führungsnut
eingreift und der Drehachse selbst. Der Führungsbolzen zieht gewissermaßen den Anschlag
relativ zum Drehbolzen nach oder schiebt ihn vor, je nachdem, welche Bewegungsrichtung
der Führungsbolzen gerade ausführt.
[0012] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine
ist es vorgesehen, daß die zweite Drehachse rechtwinklig beziehungsweise senkrecht
orientiert am Werktisch angeordnet ist. Diese Ausführungsvariante ist bevorzugt, da
hiermit die erfindungsgemäßen Vorteile am günstigsten erhalten werden können.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich diese auch dadurch
aus, daß die Drehachsenführung durch eine im werktisch ausgebildete Nut angegeben
ist, in die der Führungsbolzen eingreift. Die Ausgestaltung mit einem Führungsbolzen
und einer Nut ist ebenfalls bevorzugt, da sie fertigungstechnisch relativ einfach
zu erhalten ist und zum zweiten eine äußerst sichere und genaue Positionierung des
Anschlags ermöglicht.
[0014] Die Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, daß eine Bolzenführung vorgesehen ist,
in der der Drehbolzen in Richtung des Anschlages zu gleiten vermag. Damit wird hier
eine stufenlose Einstellbarkeit gewährleistet. Die Einstellung kann dabei soweit erfolgen,
daß eine deckungsgleiche Anordnung mit der parallel zur Sägelinie geführten Führung
für die erste Drehachse liegt. Dabei kann man die Führungen in unterschiedlichen Höhenlagen
im oder am Bearbeitungstisch anordnen, so daß ein Gleiten problemlos möglich ist.
[0015] Es dabei weiterhin von Vorteil, wenn die Bolzenführung in Richtung auf die Führung
für die erste Drehachse begrenzt ist, derart, daß der Drehbolzen der zweiten Drehachse
maximal deckungsgleich mit der Führung für eine parallele Stellung zur Schnittlinie
einstellbar ist. Damit läßt sich bei einer kompletten Ausnutzung der Verschwenkbewegung
eine Einstellung von Winkeln in einem Bereich von 180° realisieren. Durch Fixiermöglichkeiten
an beiden Drehachsen ist dann eine problemlose Fixierung eines einmal gewählten Winkels
möglich. Die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine wird damit bezüglich der Winkeleinstellung
wesentlich universeller einsetzbar als die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen.
Es handelt sich dennoch um eine relativ einfach zu realisierende mechanische Maßnahme.
Selbstverständlich läßt sich auch eine motorische Verstellbarkeit eines solchen Anschlages
an der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine realisieren. Dies ist allerdings mit
entsprechenden Stellantrieben und Verbindungen zu einer gegebenenfalls vorhandenen
Steuerung wesentlich aufwendiger. Die Erfindung schließt allerdings eine solche Lösung
ebenfalls mit ein.
[0016] Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Drehachsenführung in einem geringen Abstand
von der Schnittlinie vorgesehen ist, derart, daß der Anschlag die Schnittlinie beziehungsweise
den Flugkreis des Bearbeitungswerkzeuges auch bei der Verschwenkbewegung des Anschlags
selbst nicht schneidet. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen
zeichnet sich die Erfindung insbesondere dadurch aus, daß eine willentliche Längsverschiebung
des Anschlages zur Schnittlinie hin nicht ermöglicht ist. Beim Stand der Technik muß
dies beispielsweise dadurch gelöst werden, daß man stopper dafür vorsieht, daß der
Anschlag nicht zu weit in den Bereich der Schnittlinie gelangen kann. Dies wird durch
die erfindungsgemäße Lösung jetzt komplett eingespart.
[0017] Erfindungsgemäß ist es weiterhin vorgesehen, daß der Werktisch als Rollwagen ausgebildet
ist, der entlang der Schnittlinie an der Bearbeitungsmaschine bewegbar ist, derart,
daß auch lange Werkstücke damit bearbeitet werden können.
[0018] Um eine gewisse geringe Einstellmöglichkeit des Anschlages bezüglich der Schnittlinie
zu erhalten ist es erfindungsgemäß weiter vorgesehen, eine Einstellschraube am Anschlag
anzuordnen, mittels derer der Anschlag für unterschiedliche Werkzeugbreiten in seiner
Lage am Führungsbolzen bezüglich der Schnittlinie veränderbar ist. Diese Einstellschraube
ermöglicht allerdings nur äußerst geringe Verstellmöglichkeiten und stellt gleichzeitig
sicher, daß die unerwünschte Kollision mit der Schnittlinie durch den Anschlag nicht
erfolgen kann. Die Einstellmöglichkeiten bewegen sich zum Beispiel im Bereich von
1/10 Millimeter bis zu einem Millimeter. Dabei kann das Maß in Rasterungen oder aber
kontinuierlich verschieblich verändert werden.
[0019] Die Erfindung schlägt in einer Ausführungsform weiterhin vor, daß eine Anzeige für
den eingestellten Winkel a des Anschlages bezüglich der Schnittlinie vorgesehen ist.
[0020] Die Erfindung schlägt weiter vor, daß eine Einstellvorrichtung für das eingestellte
beziehungsweise einzustellende Längenmaß am Anschlag vorgesehen ist. Jetzt ist es
möglich, daß bei einer Bearbeitungsmaschine, die eine Steuerung besitzt, die händisch
eingestellten Verschwenkwinkel manuell in die Steuerung eingegeben werden. Wenn man
des weiteren der Steuerung die Anschlagseite sowie das gewünschte Längenmaß für das
Werkstück mitteilt, wirft dann die steuerung beispielsweise über ein Display aus,
welches Maß der Anwender dann händisch auf dem Anschlag einzustellen hat.
[0021] Eine weitere Variante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Drehbolzen
in einer bevorzugt auf der zum Werktisch weisenden Seite des Anschlags angeordneten
Bolzenführung zu gleiten vermag. Diese Bolzenführung ist bevorzugt auf der zum Werktisch
weisenden Seite in Einbaustellung angeordnet. Dadurch ist gewissermaßen eine verdeckte
Führung des Drehbolzens im Anschlag möglich.
[0022] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine zeichnet sich auch
dadurch aus, daß als Bearbeitungswerkzeug ein Sägeblatt vorgesehen ist. Selbstverständlich
ist die Erfindung jedoch nicht auf nur dieses Werkzeug eingeschränkt. Fräser oder
Hobelmesserwellen sind z.B. ebenfalls einsetzbar.
[0023] Die Erfindung stellt auch einen Anschlag, insbesondere einen Gehrungsanschlag für
eine Bearbeitungsmaschine, insbesondere für eine Bearbeitungsmaschine wie vorstehend
in den verschiedenen Ausführungsvarianten beschrieben, zur Verfügung. Dieser Anschlag
zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß er als Komplettierungselement für den
Werktisch neben einer separaten, nicht vom Werktisch abhängigen Drehachsführung eine
separate Drehbolzenführung aufweist und die beiden Führungen auf einem Werktisch auflegbar
beziehungsweise dort befestigbar sind, wobei in der Drehachsenführung die erste Drehachse
und in der Drehbolzenführung die zweite Drehachse:angeordnet ist. Man kann jetzt diesen
Anschlag komplett mit zwei Führungen fertigen und dieses als Komplettierungs- beziehungsweise
Nachrüstelement zur Verfügung stellen.
[0024] Eine Variante der zuvor beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlages
sieht auch vor, daß die Drehachsenführung und die Drehbolzenführung als Profilschienen
ausgebildet sind. Dabei bietet es sich an, U-förmig ausgebildete Schienen zu verwenden,
die zum einen eine sichere und genaue Führung gewährleisten und zum anderen relativ
leicht sind. Die Profilschienen werden nach dem Auflegen auf dem Werktisch wie beschrieben,
mit üblichen Befestigungsmitteln befestigt, nämlich derart, daß die Drehachsenführung
parallel zur Schnittlinie angeordnet und fixiert wird. Die Drehbolzenführung wird
zunächst derart in einer Stellung positioniert, in der das gewünschte Winkelmaß a
einstellbar ist. Dann wird auch diese Profilschiene fixiert und der Anschlag in die
gewünschte Winkelstellung verschoben. Die Effekte, wie sie bei der erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine mit einem Anschlag bereits beschrieben wurden, treten hier in
gleicher Weise auf.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen weiter beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1a:
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung als Draufsicht,
- Fig. 1b:
- Detaildarstellung aus der Fig. 1a in Seitenansicht als Schnitt.
[0026] Die Fig. 1a zeigt in einer schematischen Darstellung eine Ausführungsform der Erfindung,
wobei hier lediglich die Ausbildung und Anordnug des Anschlags 5 auf der nicht weiter
gezeigten Bearbeitungsmaschine dargestellt ist. Der Anschlag 5 ist dabei in zwei unterschiedlichen
Stellungen auf dem Werktisch 1 einmal durchgezogen und einmal gestrichelt dargestellt.
Die Schnittlinie S befindet sich auf der rechten Seite des werktischs 1 in der Darstellung
gemäß der Fig. 1a. In einem dazu definierten Abstand 6 ist eine Führung 2 vorgesehen,
in der ein Führungsbolzen 3 eingreift.
[0027] Der Führungsbolzen 3 stellt dabei gleichzeitig die erste Drehachse I zur Verfügung.
Der Führungsbolzen 3 ist dabei in Richtung des Doppelpfeiles c-d bewegbar. Die Führung
2 ist allerding unverschieblich zur Schnittlinie S vorgesehen und kann beispielsweise
als Nut im Werktisch 1 ausgebildet sein. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde die
unterschiedlichen Führungen nach der Erfindung mit unterschiedlichen Bezeichnungen
versehen. So ist die Nut zur Führung des Führungsbolzens 3 als Drehachsenführung 2
bezeichnet. Eine weitere Führung trifft die Bolzenführung 7, in der der Drehbolzen
4 zu gleiten vermag und zwar in Richtung des Doppelpfeiles a-b.
[0028] Die zweite Drehachse II bzw. der Drehbolzen 4 ist festlegbar oder aber unverschieblich
an dem Werktisch 1 angeordnet. Wenn jetzt der Führungsbolzen 3 in der Drehachsenführung
2 entlang des Doppelpfeiles c-d bewegt wird, wird automatisch der Anschlag 5 am Drehbolzen
4 in Längsrichtung a-b bewegt. Der Abstand zwischen dem Führungsbolzen 3 und dem Drehbolzen
4 wird dadurch verändert. Der Winkel α wird dabei ebenfalls verändert. Zur Einstellung
des Gehrungswinkel a wird demnach nur der Führungsbolzen 3 bewegt, wodurch sich das
einzustellende Winekelmaß verändert. Ist der gewünschte Winkel erreicht, kann der
Anschlag 5 mit üblichen Mitteln fixiert werden.
[0029] Sehr wichtig bei der Darstellung der Erfindung ist es, daß der Abstand zwischen der
Schnittlinie S und dem Ende des Anschlags 5 sich zwar verändert, der Anschlag 5 mit
dem vorderen Ende jedoch nie die Schnittlinie S schneidet. Um Differenzen am Bearbeitungswerkzeug,
welches in unterschiedlichen Breiten zur Verfügung steht, auszugleichen, ist es vorgesehen,
am Anschlag 5 eine nicht dargestellte Einstellschraube vorzusehen, um ihn in seiner
Lage am Führungsbolzen 3 für unterschiedliche Werkzeugbreiten zu verändern. Diese
Veränderung bewegt sich allerdings nur im Rahmen von 1/10 mm bis 10/10 mm.
[0030] Der Anschlag 5 ist in der Darstellung gemäß Fig. 1a in der rechtwinkligen Position
als durchgezogene fette Linie dargestellt. Die zweite Stellung in einer spitzwinkligen
Anordnung besorgen auf die Schnittlinie S ist in gestrichelter Ausführung dargestellt.
Für die Einstellung des Längenmaßes für das zu bearbeitende Werkstück ist eine nicht
dargestellte Einstellvorrichtung am Anschlag 5 vorgesehen. Des weiteren ist auch eine
Anzeige für den eingestellten Winkel a des Anschlags 5 bezüglich der Schnittlinie
S in einer Variante der Erfindung vorgesehen, die ebenfalls nicht in Fig. 1a dargestellt
ist.
[0031] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist ebenfalls lediglich schematisch angedeutet,
in dem eine Drehbolzenführung 8 für die zweite Drehachse II in gestrichelter Linie
dargestellt ist, die z.B. als Profilschiene ausgebildet sein kann, die auf dem Werktisch
1 auflegbar ist. Vorteilhafterweise ist dazu auch die Drehachsenführung 2 für die
erste Drehachse I als Profilschiene ausgebildet, die ebenfalls auf einem Werktisch
1 befestigbar ist. Diese wird dann auf dem Werktisch so positioniert, daß der Anschlag
5 nicht mit der Schnittlinie S kollidieren kann. Der Führungsbolzen 3 ist in der Drehachsenführung
ebenso beweglich wie in der Nut gemäß der vorher beschriebenen Variante. Die Drehbolzenführung
8 wird dann so auf dem Werktisch positioniert, daß eine optimale Winkeleinstellung
für den Winkel α möglich ist und wird dann ebenfalls in dieser Stellung fixiert. Der
Drehbolzen 4 wird dann ebenfalls in einer gewünschten Position fixiert. Eine Verstellung
des Winkels a kann dann, wie vorher beschrieben, durch die Veränderung des Führungsbolzens
3 in der Drehachsenführung 2 vorgenommen werden. Die Drehbolzenführung 8 für die zweite
Drehachse II kann dabei unverändert auf dem Werktisch fixiert bleiben. Sie ist allerdings
für die Optimierung von Einstellprozessen auch veränderbar. Damit wird eine Ausführungsvariante
zur Verfügung gestellt, die als Komplettierungselement für den Werktisch von Bearbeitungsmaschinen
Verwendung finden kann, die noch nicht mit einem solchen Gehrungsanschlag ausgestattet
sind.
[0032] Die Fig. 1b zeigt einen Schnitt an der Linie A-A durch die Drehachsenführung 2. Die
Bezugszeichen wurden bereits bei der Vorstellung der Fig. 1a erwähnt, so daß auf eine
erneute Beschreibung dieser Bezugszeichen verzichtet wird.
[0033] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0034] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0035] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0036] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als voh erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0037] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Bearbeitungsmaschine, zum Beispiel Holzbearbeitungsmaschine beziehungsweise Formatkreissäge,
mit einem Anschlag, insbesondere Gehrungsanschlag, mit einem Bearbeitungswerkzeug
und einer durch dieses Bearbeitungswerkzeug definierten Schnittlinie, wobei der Anschlag
auf einem Werktisch winkelverstellbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) zwei Drehachsen (I, II) aufweist, wovon die erste Drehachse (I)
in ihrer relativen Lage auf dem Anschlag (5) unveränderlich, jedoch beweglich in einer
Drehachsenführung (2) geführt ist, die parallel zur Schnittlinie (S) vorgesehen ist.
2. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) an der zweiten Drehachse (II) längsbeweglich, die zweite Drehachse
(II) an dem Werktisch (1) jedoch festlegbar und/oder unverschiebbar angeordnet ist.
3. Bearbeitungsmaschine nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) eine Drehbolzenführung (8) aufweist, die an dem Werktisch (1) festlegbar,
für die Einstellung des Schnittwinkels (a) jedoch veränderbar an dem Werktisch (1)
vorgesehen ist und/oder als geführte erste Drehachse (I) ein Führungsbolzen (3) vorgesehen
ist, an dem der Anschlag (5) drehbar gelagert ist und/oder die geführte erste Drehachse
(I) zwischen der auf dem Werktisch (1) festlegbaren bzw. unverschiebbaren zweiten
Drehachse (II) und der Schnittlinie (S) angeordnet ist.
4. Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) beweglich in Längsrichtung (a, b) an der als Drehbolzen (4) ausgebildeten
zweiten Drehachse (II) angeordnet ist und/oder die zweite Drehachse (II) rechtwinklig
bzw. senkrecht orientiert am Werktisch (1) vorgesehen ist und/oder eine Bolzenführung
(7) vorgesehen ist, in der der Drehbolzen (4) in Längsrichtungs (a, b) zu gleiten
vermag und/oder die Bolzenführung (7) in Richtung auf die Führung (2) begrenzt ist,
derart, dass der Drehbolzen (4) maximal deckungsgleich mit der Führung (2) für eine
parallele Stellung zur Schnittlinie (S) einstellbar ist.
5. Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsenführung (2) durch eine im Werktisch (1) ausgebildete Nut angegeben
ist, in die der Führungsbolzen (3) eingreift und/oder die Drehachsenführung (2) in
einem geringen Abstand (6) von der Schnittlinie vorgesehen ist, derart, dass der Anschlag
(5) die Schnittlinie (S) bzw. den Flugkreis des Bearbeitungswerkzeugs auch bei der
Verschwenkbewegung des Anschlags (5) nicht schneidet.
6. Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werktisch (1) als Rollwagen ausgebildet ist und/oder eine Einstellschraube am
Anschlag (5) vorgesehen ist, mittels derer der Anschlag (5) für unterschiedliche Werkzeugbreiten
in seiner Lage am Führungsbolzen (3) bezüglich der Schnittlinie (S) veränderbar ist.
7. Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeige für den eingestellten Winkel (α) des Anschlags (5) bezüglich der Schnittlinie
(S) vorgesehen ist und/oder eine Einstellvorrichtung für das eingestellte bzw. einzustellende
Längenmaß am Anschlag (5) vorgesehen ist.
8. Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehbolzen (4) in einer bevorzugt auf der zum Werktisch weisenden Seite des Anschlags
(5) angeordneten Bolzenführung (7) zu gleiten vermag und/oder als Bearbeitungswerkzeug
ein Sägeblatt vorgesehen ist.
9. Anschlag, insbesondere Gehrungsanschlag für eine Bearbeitungsmaschine, insbesondere
für eine Bearbeitungsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) als Komplettierungselement für den Werktisch (1) neben der Drehachsenführung
(2) eine Drehbolzenführung (8) aufweist, und die beiden Führungen auf einem Werktisch
(1) auflegbar bzw. dort befestigbar sind, wobei in der Drehachsenführung (2) die erste
Drehachse (I) und in der Drehbolzenführung (8) die zweite Drehachse (II) angeordnet
ist.
10. Anschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsenführung (2) und die Drehbolzenführung (8) als Profilschienen ausgebildet
sind.