Erfindungsgebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kartusche mit einem Verschluss gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Kartuschen der betreffenden Art werden zur Aufnahme, zur Lagerung und zum Transport
von flüssigen bis pastösen Stoffen bzw. Medien eingesetzt, bspw. für Farben, insbesondere
für Druckfarben wie z.B. Offsetfarben.
[0003] Zur Entleerung der gefüllten Kartuschen sind die Kartuschen typischerweise mit einem
Verschluss versehen. Derartige Kartuschenverschlüsse funktionieren in der Regel mittels
Druckbeaufschlagung des in der Kartusche eingefüllten Mediums. Hierzu wird mittels
eines in der Kartusche verschiebbar angeordneten Kolbens ein Druck auf das Medium
ausgeübt der auf den Verschluss einwirkt, sodass sich der Verschluss unter dem Druck
des Mediums öffnet und das aufgenommene Medium herausgepresst wird. Nach Entlastung
des Kolbens verschließt sich der Verschluss in der Regel wieder automatisch, so dass
eine derartige Kartusche in einfacher Weise durch Druckbeaufschlagung und -entlastung
zur Abgabe von flüssigen bis pastösen Medien verwendet werden kann.
[0004] Ein gängiger Verschlussmechanismus, wie beispielsweise in der
DE 94 11 980 U1 beschrieben, verwendet hierzu eine sternförmig oder einfach diametral eingeschnittene
elastische Verschlussmembran die im Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung angeordnet
ist. Hiermit ist jedoch kein zuverlässiges Verschließen der Kartusche nach Druckentlastung
mehr möglich, da die Rückstellkräfte der Membran bzw. der Membranlaschen in der Regel
zu gering sind. So kommt es zu einem unerwünschten Nachfließen oder Nachtropfen, oder
Umgebungsluft dringt unerwünscht in die Kartusche ein.
[0005] Bei den Verschlüssen neueren Typs wird anstelle einer sternförmig oder sonstig eingeschnittenen
Verschlussmembran eine die Austrittsöffnung umsäumende Dichtkante verwendet, die mit
einem im Bereich der Austrittsöffnung angeordneten Ventilkörper zusammenwirkt und
so die Kartusche verschließt. Abhängig vom Druck auf das Medium entsteht zwischen
dem Ventilkörper und der Dichtkante ein ringförmiger Spalt, durch den das Medium aus
der Kartusche austreten kann. Die gattungsbildende
EP 1 005 999 A2 beschreibt z.B. einen Verschluss, bei dem die Austrittsöffnung mit der Dichtkante
auf einer axial verschiebbaren Hülse angeordnet ist. Wird auf das Medium in der Kartusche,
wie oben beschrieben, Druck ausgeübt, bewegt sich die Hülse minimal in axialer Richtung
und öffnet einen ringförmigen Spalt. Nach Entlastung kehrt die Hülse infolge von Federkräften
wieder in ihre Ausgangsposition zurück, wobei sich die Dichtkante wieder an einen
kuppelförmigen Ventilkörper, der in der Austrittsöffnung angeordnet ist, anlegt. In
einem in der
WO 03/021139 A2 beschriebenen Verschluss ist die Dichtkante als elastische Dichtlippe ausgeführt
die an einem kuppelförmigen Ventilkörper anliegt. Wenn auf das Medium in der Kartusche
Druck ausgeübt wird, verformt sich die Dichtlippe elastisch und öffnet einen ringförmigen
Spalt zum Ventilkörper hin. Nach Entlastung legt sich die Dichtlippe infolge elastischer
Rückstellkräfte wieder an den Ventilkörper an und verschließt die Austrittsöffnung.
Nachteile:
[0006] Bei diesen Kartuschenverschlüssen des neueren Typs ist nachteilig, dass es beim Verschließen
konstruktionsbedingt zu einem Abquetschen bzw. Abklemmen des austretenden Mediumstrahls
kommt, wodurch ein leichtes Nachtropfen oder Nachfließen nicht gänzlich verhindert
werden kann.
[0007] Fernerhin kommt es, aufgrund der Kombination von Ventilkörper und Dichtkante bzw.
Dichtlippe bei der nur eine im Querschnitt ringförmige Austrittsöffnung freigegeben
wird, zu einer starken Ablenkung des austretenden Mediumstrahls an der Austrittsöffnung
und zu unterschiedlichen über dem Strahlquerschnitt verteilten Strömgeschwindigkeiten,
was zu einem inhomogenen Erscheinungsbild des Mediumstrahls beiträgt oder wodurch
der Mediumstrahl sogar in mehrere einzelne Stahlen aufgetrennt wird.
[0008] Außerdem ist die erforderliche Flächenpressung mit dem der austretende Mediumstrahl
abgequetscht werden muss zum Teil so groß, dass für das Verschließen starke elastische
Rückstellkräfte vorgesehen sein müssen, was wiederum zu hohen Betätigungskräften für
den Kolben, insbesondere in der Öffnungsphase des Verschlusses, führt.
Aufgabe:
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile aus dem Stand der Technik
zu überwinden und eine Kartusche bereitzustellen, die ein zuverlässiges Verschließen
und damit auch ein genaues Dosieren des Mediumaustritts ermöglicht, bei einem gleichzeitig
qualitativ hochwertigem Erscheinungsbild des austretenden Mediumstrahls. Die Kartusche
soll zudem kostengünstig sein.
Lösung der Aufgabe
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kartusche mit einem Verschluss gemäß den Merkmalen
des Anspruches 1. Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
an.
Erfindungsbeschreibung einschl. erreichter Vorteile
[0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass nicht nur die Hülse sondern auch die Blende
(bzw. der Blendenkörper) axial bewegbar ausgeführt ist. Damit verteilt sich die Öffnungs-
bzw. Verschließbewegung des Verschlusses quasi auf zwei unterschiedliche Verschlusskomponenten,
die sich entgegengesetzt bewegen können. Trotz einer verhältnismäßig kompakten Bauweise
mit geringer Maximalbewegbarkeit (Hub) der Hülse wird somit in der Summe eine deutlich
größere Öffnungsbewegung erreicht, sodass der Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung
absolut, d.h. völlig freigegeben wird. Hieraus ergeben sich besonders vorteilhafte
Strömungsbedingungen beim Mediumaustritt: eine inhomogene Verteilung von unterschiedlichen
Strömungsgeschwindigkeiten und Richtungen über den Strahlquerschnitt wird weitgehend
verhindert, was die Ablenkung des Mediumstrahls wirkungsvoll unterbindet und ein homogenes
Erscheinungsbild bedingt. Zudem kann die Ausbringgeschwindigkeit und damit der Volumenstrom
bei gleich bleibend hoher Strahlqualität erhöht werden, ohne dass hierzu unverhältnismäßig
hohe Drücke in der Kartusche erforderlich sind.
[0012] Der Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung ist erfindungsgemäß auf keine bestimmte
Form festgelegt, wobei jedoch eine kreisförmige Querschnittsfläche bevorzugt ist.
Gleiches gilt für die korrespondierende Blende.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Blende an einem axial bewegbaren Ventilkörper
angeordnet und vorzugsweise einteilig mit diesem ausgebildet. Hierdurch können vorteilhaft
weitere Funktionsabschnitte wie z.B. Dichtungsflächen, Führungsflächen, Kraftangriffsflächen,
Verdreh- und Kippsicherungen und dgl. mehr bereit gestellt werden, die sich sonst
nur sehr eingeschränkt konstruktiv unterbringen ließen.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass sich der Ventilkörper zusammen mit der Blende
beim Öffnen in Richtung des Kartuscheninneren hineinbewegt, die Blende also von der
Austrittsöffnung wegbewegt wird, wodurch der Austrittsquerschnitt maximal (im Sinne
von absolut) freigegeben wird.
[0015] Der Ventilkörper ist in einer verschließenden Position (in welcher der Blendenkörper
von Innen pfropfartig in die Austrittsöffnung eingreift) vorgespannt. Damit wird ein
ungewollter Mediumaustritt verhindert. In diesem verschlossenen Zustand kann die Kartusche
somit kolbenseitig befüllt, oder transportiert und gelagert werden. Die Vorspannung
sorgt natürlich auch für die Rückstellung des Ventilkörpers aus der öffnenden in die
verschließende Position. Andererseits dient diese Vorspannung aber auch zur Steuerung
des Mediumaustritts, indem sie eine für die Steuerung vorteilhafte Gegenkraft zum
Bewegen des Blenden-/Ventilkörpers bereitstellt. Der mit einer Federkraft beaufschlagte
Ventilkörper fungiert darüber hinaus auch als minimaler Druckregler, da er in Form
eines kleinen Druckspeichers geringe Druckschwankungen im Medium während der Kartuschenentleerung
ausgleichen kann, was der Homogenität und Kontinuität des austretenden Mediumstrahls
zuträglich ist.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Vorspannung des Ventilkörpers durch
einen Federkörper wie bspw. eine Spiralfeder oder dgl. zu bewerkstelligt. Alternativ
ist es auch möglich die Federkraft durch einen Luft- oder Gasdruck bereit zu stellen,
wofür entsprechend abgedichtete Druckräume im Verschluss vorzusehen sind. Auch eine
Kombination verschiedener Federmechanismen ist möglich.
[0017] Am Ventilkörper ist eine Kraftangriffsfläche, bspw. in Form einer Ringfläche, ausgebildet,
auf die das unter Druck stehende Medium in der Kartusche eine Kraft auswirkt. Die
Wirkrichtung der hieraus Resultierenden ist entgegen der Federkraft, die den Ventilkörper
in der verschließenden Stellung verspannt, wodurch der Ventilkörper ab einem bestimmten
Druck im Medium in eine öffnende Stellung verfährt. Das Öffnen des Verschlusses erfolgt
somit ausschließlich in Abhängigkeit vom Druck im Medium bzw. von der Kolbenbetätigungskraft.
Durch Variation der Kraftangriffsfläche kann abhängig von der verwendeten Vorspannfeder
für den Ventilkörper der erforderliche minimale Öffnungsdruck, bzw. die minimal erforderlich
Kolbenbetätigungskraft voreingestellt werden. Hohe Betätigungskräfte für den Kolben,
insbesondere in der Öffnungsphase des Verschlusses, können dadurch vermieden werden.
[0018] Beim Verschließen des erfindungsgemäßen Verschlusses setzt sich der Blendenkörper
von Innen pfropfartig in die Austrittsöffnung. Der Blendenkörper ist dabei kappenartig
oder kuppelförmig, vorzugsweise nach außen gewölbt, ausgebildet und setzt sich in
einer vorteilhaften Ausführungsform in einem kegelförmigen, paraboloidische und/oder
insbesondere zylindrischen Abschnitt fort. Der Mediumaustritt wird durch die insbesondere
elastisch ausgebildete Dichtlippe in Zusammenwirkung mit der Oberfläche des Blendenkörpers
und/oder in Zusammenwirkung mit der Außenfläche des kegelförmigen, paraboloidischen
und/oder zylindrischen fortgesetzten Abschnitts sauber durchtrennt, d.h. abgeschnitten.
Ein genaues Dosieren des Mediumaustritts ist somit möglich. Ferner wird ein Nachfließen
oder Nachtropfen wirkungsvoll verhindert.
[0019] Die Dichtlippe der Austrittsöffnung ist vorzugsweise als elastische Dichtlippe ausgebildet.
Hiermit ist sichergestellt, dass der Verschluss unabhängig von Fertigungs- und Montagetoleranzen,
aber auch weitgehend unabhängig von der Betriebstemperatur dicht verschließt. Durch
ihre elastische Ausführung gewährleistet die Dichtlippe auch ein weiches Eingleiten
der Blende in die Austrittsöffnung und verhindert ferner ein Festsitzen bzw. Festklemmen
derselbigen in der Austrittsöffnung. Auch bei möglichen Verunreinigungen, bspw. durch
Hartstoffpartikel im Verschlussbereich, gewährleistet die elastische Dichtlippe noch
ein zuverlässiges Verschließen. Alternativ ist es auch möglich, die Dichtlippe starr
auszuführen, wobei zur Blende hin dann ein Spaltmaß gegen Null realisiert werden muss,
um ein zuverlässiges Verschließen zu gewährleisten.
[0020] Unter Dichtlippe wird im Sinne der Patentanmeldung jegliche Ausgestaltung einer die
Austrittsöffnung begrenzenden Materialkante verstanden, die mit einer Blende dichtend
zusammenwirken kann.
[0021] Die einzelnen Verschlusskomponenten sind aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE)
und/oder Polyoxymethylen (POM) gebildet. Diese Werkstoffe weisen z.T. sehr gute Gleiteigenschaften
auf und sind gegenüber den eingesetzten Medien, sofern es sich um Farben, insbesondere
Druckfarben handelt, chemisch beständig.
[0022] Der Verschluss, der auch unabhängig von der Kartusche verwendet werden kann und für
den ggf. gesondert Schutz begehrt wird, ist in einer vorteilhaften Weise einteilig
mit der Kartusche ausgeführt. Hierdurch entfällt der Montage- und/oder Demontageaufwand
der Verschlusseinheit was auch das Handling für den Anwender deutlich verbessert.
Selbstverständlich kann der Verschluss aber auch als Einsatzteil ausgebildet sein.
Die Kartuschen sind typischerweise als Einwegprodukte hergerichtet. Alle verwendeten
Materialien sind vorzugsweise für recycelbar.
[0023] Die Erfindung und deren Funktionsprinzip soll nun anhand des Ausführungsbeispiele
der Figuren näher erläutert werden. Hierin zeigen:
Figurenbeschreibung
[0024]
- Fig. 1
- eine Farbkartusche in einer Schnittdarstellung mit einem ersten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verschluss;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Verschlusses der Fig. 1 in einer Detaildarstellung;
- Fig. 3a - 3d
- in Schnittdarstellungen eine Sequenz des Öffnens und Verschließens des Verschlusses
der Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Farbkartusche in einer Schnittdarstellung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verschluss;
- Fig. 5a - 5d
- in Schnittdarstellungen eine Sequenz des Öffnens und Verschließens des Verschlusses
der Fig. 4;
[0025] Die Fig. 1 bis 3d zeigen das erste, die Fig. 4 bis 5d das zweite Ausführungsbeispiel.
Merkmale die nur im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel beschrieben sind, sind
auch auf das jeweils andere Ausführungsbeispiel übertragbar.
Aufbau erstes Ausführungsbeispiel
[0026] Die Fig. 1 zeigt eine Kartusche 1, wie sie z.B. für den Transport und die Lagerung
von flüssigen bis pastösen Medien, bspw. von Druckfarben, verwendet wird. Typische
Handelsgrößen sind bspw. 2 kg Füllmenge. Die Kartusche 1 umfasst einen bevorzugt als
Hohlzylinder geformten Kartuschenkörper 2 der an einem Ende in an sich bekannter Weise
durch einen Kolben 3 verschlossen ist, der über eine Druckstange in den Kartuschenkörper
2 zum Zwecke des Materialaustrags in der üblichen Weise einpressbar ist. Anstelle
einer Druckstange sind auch andere Möglichkeiten zur Betätigung des Kolbens 3 bekannt,
bspw. mittels eines druckbeaufschlagten Fluids. Auf der dem Kolben 3 gegenüberliegenden
Seite ist der Kartuschenkörper 2 durch eine Stirnseite 4 in Form eines Ringflanschs
geschlossen, der eine zentrale Durchgangsöffnung aufweist, an der ein mit 5 bezeichneter
Verschluss für die Kartusche 1 angeordnet ist. Zur Entleerung wird die Kartusche 1
in eine Kartuschenaufnahmevorrichtung eingesetzt, typischerweise so, dass der Verschluss
5 nach unten weist.
[0027] Fig. 2 zeigt den Verschluss 5 in vergrößerter Detailansicht und zwar mit einer aufgesetzten
Schutzkappe 6, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel beispielshalber über ein
Schraubgewinde befestigt ist. Selbstverständlich sind auch andere lösbare Befestigungen
möglich, beispielsweise kann die Schutzkappe 6 auch aufgesteckt oder aufgeclipt werden.
Der Verschluss 5 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein mit 7 bezeichnetes
Einsatzteil ausgebildet, welches in der zentralen Durchgangsöffnung der Stirnseite
4 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hintergreift hierbei das Einsatzteil
7 die Stirnseite 4 mittels eines mit 8 bezeichneten tellerförmigen Ringkragens. Selbstverständlich
sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten denkbar. Insbesondere kann das Einsatzteil
7 auch einstückig mit der Kartusche 1 ausgebildet sein.
[0028] Das Einsatzteil 7 setzt sich ausgehend von der Stirnseite 4 nach außen hin als ein
halsartig ausgebildetes Mundstück 9 fort. Innerhalb des halsartig ausgebildeten Mundstücks
9 ist ein mit 10 bezeichnetes Aufnahme- bzw. Führungsteil angeordnet, das im dargestellten
Ausführungsbeispiel zentral innerhalb des Mundstücks 9 durch Haltestege 11 gehalten
ist. Das Aufnahmeteil 10, bzw. dessen Boden, ist zum Kartuscheninneren hin kegelförmig
und damit strömungsgünstig ausgebildet. Zwischen der Außenfläche des Aufnahmeteils
10 und der Innenfläche des halsartigen Mundstücks 9 ergibt sich ein ringförmiger Spalt,
durch den das Medium beim Entleeren der Kartusche 1 hindurch strömt. Wie ferner aus
Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Aufnahmeteil 10 topf- oder tassenartig ausgebildet,
wobei das Aufnahmeteil 10 in Richtung der Längsachse nach außen hin offen ausgebildet
ist und zwar für die Aufnahme eines mit 12 bezeichneten Ventilkörpers. Das Aufnahmeteil
10 weist ferner eine zentral angeordnete hohlzylindrische Führungshülse 13 auf, die
im dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Aufnahmeteil 10 ausgebildet
und auf der eine auf Druck beanspruchte Spiralfeder 14 angeordnet ist, auf deren Funktion
nachfolgend noch näher eingegangen wird.
[0029] Der Aufnahmeteil 10 weist ferner eine Innenkontur auf, die bodenseitig in eine erste,
ringzylinderartige Kammer 15 und zur offenen Seite hin in eine zweite, zylinderartige
Kammer 16 untergliedert ist. Die Kammern dienen dazu, den axial beweglich geführten
Ventilkörper 12 während seines Bewegungshubs eintauchen zu lassen. Gleichzeitig können
diese Kammern als Druckraum für eine Gasdruckfeder verwendet werden, wie nachfolgend
noch näher beschrieben wird. Wie sich aus den Figuren 2 ff. ergibt, ist der Ventilkörper
12, der mit einer gestuften Sacklochbohrung 17 ausgebildet ist, längs des Außenumfangs
der Führungshülse 13 und längs der äußeren Zylinderwand der ersten, ringzylinderartige
Kammer 15 des Aufnahmeteils 10 geführt. Hiermit ist der Ventilkörper 12 wirkungsvoll
gegen Verkippen gesichert. Von Bedeutung ist ferner, dass der Ventilkörper 12 mittels
der Spiralfeder 14 nach außen hin, d.h. weg vom Kartuscheninneren, vorgespannt ist.
Der Ventilkörper 12 kann mit einem ringkolbenartigen Abschnitt 18 in die ringzylinderartige
erste Kammer 15 des Aufnahmeteils 16 eintauchen. Der maximale Bewegungshub ist hierbei
erreicht, wenn der Ventilkörper 12 an die Innenkontur des Aufnahmeteils 10 anstößt,
bspw. am Boden der ringzylinderartigen ersten Kammer 15, oder die Spiralfeder 14 maximal
komprimiert ist. An den ringkolbenartigen Abschnitt 18 des Ventilkörpers 12 schließt
über einen Vorsprung ein aufgeweiteter zylindrischer Zentralabschnitt 19 an, an dem
eine sich abspreizende Haltezunge 20 angeformt ist. Die Haltezunge 20 kann beispielsweise
umlaufend ausgebildet oder abschnittsweise um den Zentralabschnitt 19 herum angeordnet
oder ausgebildet sein. Sie dient als Anschlag des beweglich innerhalb des Aufnahmeteils
geführten Ventilkörpers 12. Hierzu ist das Aufnahmeteil 10 an seinem offenen Ende
mit einem radial nach innen vorspringenden Ringkragen 21 versehen, an dem die Haltezunge
20 zur Anlage gelangt. Durch den Anschlag wird auch eine unbeabsichtigte Trennung
des Ventilkörpers 12 und des Aufnahmeteils 10 verhindert. Zur einfachen Montage ist
die sich abspreizende Haltezunge 20 elastisch an den Zentralabschnitt 19 anlegbar
ausgebildet.
[0030] An den Zentralabschnitt 19 des Ventilkörpers 12 schließt sich eine weitere zylindrische
Fläche bzw. ein weiterer zylindrischer Abschnitt 22 an, der als eigentlicher Ventilkörper,
d.h. genauer genommen als eigentliches Verschlusselement dient und der in eine kuppelförmige
bzw. kappenartige Blende 23 (bzw. Blendenkörper) übergeht.
[0031] Zum Zwecke einer einwandfreien Axialführung ist eine Feder/Nut-artige Führung 24
zwischen Ventilkörper 12 und Aufnahmeteil 10 vorgesehen, die sozusagen eine Verdrehung
des Ventilkörpers 12 relativ zum Aufnahmeteil 10 verhindert.
[0032] Wie aus Fig. 3a, die den Verschluss 5 mit abgenommener Schutzkappe 6 zeigt, ferner
gut ersichtlich ist, weist der Verschluss 5 schließlich eine von außen auf das Mundstück
9 aufgesetzte Hülse 25 auf, die an ihrem der Kartusche zugewandten Ende mit einem
radial nach innen vorstehenden Kragen 26 versehen ist, der in eine außenseitig am
Mundstück 9 vorgesehene Ringnut 27 eingreift. Die Kanten der Ringnut 27 dienen als
Endanschläge für den Kragen 26 der Hülse 25, wodurch eine kontrollierte axiale Hubbewegung
der Hülse 25 auf dem halsartigen Mundstück 9 gegeben ist. Die Hülse 25 weist darüber
hinaus an ihrem der Stirnseite 4 abgewandten Ende eine sich radial nach innen erstreckende
und damit das Mundstück 9 teilweise verschließende Kreisringfläche 28 auf. Den radial
innen liegenden Abschluss der Kreisringfläche 28 bildet eine schräg nach außen gerichtete
Dichtlippe 29, die eine in diesem Fall kreisförmige Austrittsöffnung 30 begrenzt.
Die Dichtlippe 29 ist aus einem elastisch nachgiebigen Material gebildet. Wie aus
den Fig. 2 und 3a hervorgeht, liegt die Dichtlippe 29 umlaufend am zylindrischen Abschnitt
22 (der als Verschlusselement dient) des Ventilkörpers 12 dichtend an, ohne jedoch
die axiale Beweglichkeit des Ventilkörpers 12 zu behindern. Jedoch gewährleistet die
Dichtlippe 29 eine entsprechende Abdichtung zum Ventilkörper 12, genau genommen zum
zylindrischen Abschnitt 22, so dass Material aus der Kartusche nicht ungewollt austreten
kann. In diesem Zustand ist der Verschluss 5 demnach verschlossen.
[0033] Wesentlich ist ferner, dass der Ventilkörper 12 im dargestellten Ausführungsbeispiel
im Übergangsbereich zwischen dem Zentralabschnitt 19 und dem zylindrischen Abschnitt
22 eine als Schrägschulter ausgebildete Ringfläche 31 aufweist, die als Druckangriffsfläche
zu einer nachfolgend noch näher beschriebenen Verschiebung des Ventilkörpers 12 relativ
zum Aufnahmeteil 10 dient. Die Ringfläche kann demnach auch als gewöhnlicher Vorsprung,
d.h. mit einer radial orientierten Fläche senkrecht zur Bewegungsachse des Ventilkörpers,
oder in einer sonstigen Art und Weise ausgebildet sein. Zwischen der Ringfläche 31
und der Innenseite der Kreisringfläche 28 der Hülse 25 ist konstruktiv ein axialer
Mindestabstand vorgesehen, der nicht unterschritten werden kann, um sicherzustellen,
dass das unter Druck stehende Medium stets auf die Druckangriffsfläche einwirken kann.
[0034] Die Funktionsweise des Verschlusses 5 wird nunmehr anhand der Figuren 2 ff. beschrieben.
[0035] Fig. 2 zeigt den Verschluss 5 mit aufgeschraubter Schutzkappe 6. In diesem Zustand
werden die Kartuschen typischerweise transportiert und gelagert. Fig. 3a zeigt denselben
Verschluss, nunmehr jedoch mit abgenommener Verschlusskappe 6. In diesem Zustand wird
die Kartusche 1 in eine Kartuschenaufnahmevorrichtung eingesetzt, typischerweise so,
dass der Verschluss 5 nach unten weist. Wie bereits beschrieben ist in dem gezeigten
Zustand der Verschluss 5 verschlossen, d.h. der Ventilkörper 12 verschließt mit seinem
zylindrischen Abschnitt 22 von innen pfropfartig die von der Dichtlippe 29 begrenzte
Austrittsöffnung 30.
[0036] Wird nun der Kolben 3 zum Zwecke des Materialaustrags in den Kartuschenkörper 2 eingedrückt,
so baut sich in dem im Kartuschenkörper 2 aufgenommenen Medium bzw. Material ein Druck
auf. Das unter Druck stehende Medium drückt von Innen auf die Kreisringfläche 28,
wodurch die Hülse 25 von der Stirnseite 4 weggedrückt wird und schließlich in die
aus Fig. 3b ersichtlichen Endstellung gelangt, in welcher der Kragen 26 an der äußeren
Kante der Ringnut 27 des Mundstücks 9 anliegt. Alternativ kann die Hülse 25 auch von
Außen in diese Endstellung gebracht werden, bspw. durch einen Schieber der Kartuschenaufnahmevorrichtung.
In dieser Endstellung ist die Dichtlippe 29 noch in dichtender Anlage am zylindrischen
Abschnitt 22 des Ventilkörpers 12, so dass in diesem Zustand, bzw. zu diesem Zeitpunkt,
noch kein Mediumstrahl oder -strang aus dem Verschluss 5 austritt. Mit steigendem
Druck im Medium (der zwischen 3 und 8 bar liegen kann), erhöht sich jedoch auch die
resultierende Kraft, die auf die als Schrägschulter ausgebildete Ringfläche 31 durch
das Medium ausgeübt wird. Die resultierende Kraft ist in ihrer Wirkrichtung der Vorspannkraft,
die die Spiralfeder 14 auf den Ventilkörper 12 ausübt, entgegen gesetzt. Übersteigt
daher die resultierende Kraft in ihrem Betrag die Vorspannkraft für den Ventilkörper
12, wird der Ventilkörper 12 nach oben, d.h. in das Kartuscheninnere, verschoben und
taucht dabei in das Aufnahmeteil 10 ein. Hierbei wird die Austrittsöffnung 30 frei
gegeben d.h. geöffnet. Dies zeigt Fig. 3c. Die Austrittsöffnung wird jedoch nur dann
freigegeben, wenn sich die Hülse 25 in ihrer äußeren Endstellung befindet.
[0037] Der Hub des Ventilkörpers 12 in Richtung Kartuscheninneres ist beendet, wenn sich
zwischen resultierender Kraft und Vorspannkraft ein Gleichgewichtzustand einstellt
oder wenn der konstruktiv vorgesehene Maximalweg erreicht ist. Wie ebenfalls aus Fig.
3c ersichtlich, wird die Austrittsöffnung 30 in ihrem gesamten Querschnitt (Austrittsquerschnitt)
frei gegeben, wodurch beim Austritt aus dem Verschluss 5 ein homogener austretender
Mediumstrahl bzw. -strang erzeugt und ein seitliches Ablenken desselbigen effektiv
verhindert wird.
[0038] Zur Unterbrechung oder Beendung des Entleerungsvorgangs wird der Kolben 3 entlastet,
wodurch sich der Druck im Medium abbaut. Die Spiralfeder 14 bewirkt, dass der Ventilkörper
12 wieder in die aus Fig. 3b ersichtliche Verschlussstellung gebracht wird, indem
der zylindrische Abschnitt 22 pfropfartig von Innen in die Austrittsöffnung 30 gleitet,
wobei die Dichtlippe 29 in dichtende Anlage an den zylindrischen Abschnitt 22 gelangt.
Indem der Ventilkörper 12, genau genommen der zylindrische Abschnitt 22 des Ventilkörpers
12, teilweise die Ebene der Austrittsöffnung durchdringt, wird beim Verschließen der
Mediumstrahl einwandfrei und zuverlässig abgeschert bzw. abgeschnitten, ohne dass
ein Nachtropfen oder Nachfließen befürchtet werden muss.
[0039] Unter Umständen kann es erforderlich sein, den geöffneten Verschluss 5 abrupt zu
verschließen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein genaues Dosieren des
austretenden Mediumstrahls geboten ist. Dem oben beschriebenen Vorgang des Verschließens
ist eine gewisse, wenn auch sehr geringe, Zeitträgheit zu eigen, da nach Entlastung
des Kolbens 3 zunächst der Druck im Medium abgebaut und der Ventilkörper 12 in die
verschließende Position verfahren muss. Daher besteht die Möglichkeit, den Verschluss
5 auch durch zurückschieben der Hülse 25, d.h. in Richtung der Stirnwand 4, zu verschließen.
Hierbei gelangt wiederum die Dichtlippe 29 in dichtende Anlage an den zylindrischen
Abschnitt 22, wodurch der Mediumstrahl, wie oben beschrieben, einwandfrei und zuverlässig
abgeschert bzw. abgeschnitten wird. Diesen Zustand zeigt Fig. 3d. Deutlich zu erkennen
ist, dass der Ventilkörper 12 aufgrund des nach wie vor vorhandenen Drucks im Medium
in das Aufnahmeteil 10 eingetaucht bleibt. Das Zurückschieben der Hülse 25 kann beispielsweise
durch einen pneumatisch betätigten Schieber der Kartuschenaufnahmevorrichtung erfolgen,
der von außen auf die Kreisringfläche 28 drückt oder am Außenumfang der der Hülse
25 angreift. Durch Rücknahme der von außen auf die Hülse 25 wirkenden Betätigungskraft
kann der Entleerungsvorgang fortgesetzt werden, wobei sich die Hülse 25 wieder automatisch
in ihre äußere Endstellung verschiebt, solange das Medium in der Kartusche noch unter
Druck steht.
[0040] Aus dem beschriebenen Ablauf des Öffnens und Verschließens des Verschlusses 5 ist
für den Fachmann ersichtlich, dass der Abschnitt 22 des Ventilkörpers 12 nicht ausschließlich
zylindrisch, sondern ebenso kegelförmig und/oder paraboloidisch gestaltet sein kann.
[0041] Anstelle der oben beschriebenen auf Druck beanspruchten Spiralfeder 14, kann auch
jeder andere Federmechanismen verwenden werden, der den Ventilkörper 12 in einer verschließenden
Position vorspannt und/oder nach Öffnen des Verschlusses 5 diesen letztlich wieder
in die verschließende Position zurückschiebt. Hierfür kann insbesondere auch ein Gasdruck-Federmechanismus
alleinig oder unterstützend eingesetzt werden. Dabei wird die Luft in der ersten ringzylinderartigen
Kammer 15 des Aufnahmeteils 10 und in dem von der Sacklochbohrung 17 und der Führungshülse
13 gebildeten Hohlräumen beim Eintauchen des Ventilkörpers 12 in das Aufnahmeteil
10 komprimiert, woraus sich eine Rückstellkraft für den Ventilkörper 12 ergibt. Darüber
hinaus ist es auch denkbar, bei entsprechender Abdichtung, solche Hohlräume von vornherein
mit einem Druckgas zu befüllen.
[0042] Im Folgenden wird ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Figuren
4 bis 5d erläutert. Hierbei wird nur auf die wesentlichen Unterschiede zum ersten
Ausführungsbeispiel eingegangen.
[0043] Die Fig. 4 zeigt den vorderen Teil einer Farbkartusche 1a, mit dem zweiten Ausführungsbeispiel
5a des erfindungsgemäßen Verschlusses. Der Kartuschenkörper 2a ist hier exemplarisch
mit der Stirnseite 4a einteilig ausgebildet, d.h. ohne Einsatzteil, wobei die Stirnwand
4a des Kartuschenkörpers 2a in das Mundstück 9a übergeht. Der Verschluss 5a ist durch
eine Schutzkappe 6a abgedeckt, die in diesem Fall aufgeclipt ist und hierzu einen
Ringkragen aufweist, der hinter eine entsprechend ausgebildete Schulter auf der Außenfläche
des Mundstückes 9a greift. Am Außenumfang des Mundstücks 9a ist eine axiale bewegbare
Hülse 25a angeordnet, die stirnseitig eine Kreisringfläche 28a mit einer darin angeordneten
Austrittsöffnung 30a aufweist, wobei die Austrittsöffnung 30a von einer Dichtlippe
29a begrenzt ist. Die axiale Bewegbarkeit der Hülse 25a relativ zum Mundstück 9a ist
durch einen Anschlag 32a begrenzt, der bspw. dornartig radial nach außen vorstehend
ausgebildet ist und in dementsprechende Längsnuten in der Hülse 25a eingreift. Selbstverständlich
ist hierfür auch die im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebene
Kragen/Ringnut-Kombination verwendbar, oder eine sonstige konstruktive Lösung.
[0044] Im Wesentlichen unterscheidet sich der Mundstückhals 9a zum Mundstückhals 9 des ersten
Ausführungsbeispieles dadurch, dass er doppelwandig ausgebildet ist, und zwischen
einer radial innenliegenden Wand 33a und einer radial außenliegenden Wand 34a einen
ringzylindrischen Raum 35a aufweist, in dem ein Ventilkörper 12a gelagert ist. Der
ringzylindrische Raum 35a ist zum Kartuscheninneren hin mit einem Boden verschlossen,
wobei die dem Kartuscheninneren zugewandte kreisringförmige Rückseite dieses Bodens
strömungsoptimiert gestaltet ist, um dem vorbei fließenden Medium einen möglichst
geringen Fließwiderstand entgegenzusetzen.
[0045] Der Ventilkörper 12a weist einen hohlzylindrischen Abschnitt 36a auf, der am unteren
(d.h. dem Kartuschenäußeren zugewanden) Ende in eine im Wesentlichen radial ausgerichtete
Kreisringfläche 37a übergeht, die als Druckangriffsfläche ausgebildet ist. Diese Druckangriffsfläche
kann selbstverständlich auch anders, d.h. nichtkreisringförmig ausgebildet sein. Etwas
im Bereich dieser Kreisringfläche 37a weist der Ventilkörper 12a mehrere Verbindungsstege
39 auf, die eine kuppelförmige bzw. kappenartige Blende 23a (bzw. Blendenkörper) tragen.
Im radial außenliegenden Bereich dieser Kreisringfläche 37a ist eine umlaufende Dichtlippe
38a angeordnet, die mit einer Innenfläche der Hülse 25a zusammenwirkt und einen ungewollten
Mediumdurchtritt in diesem Bereich verhindert. Selbstverständlich kann diese Dichtlippe
38a auch an anderer geeigneter Stelle angeordnet sein. Der Ventilkörper 12a ist einteilig
ausgebildet, wobei dies keine zwingende Vorgabe ist. Die Kreisringfläche 37a ist als
geschlossene Fläche ausgebildet, wobei auch dies keine zwingende Vorgabe ist.
[0046] Der hohlzylindrische Abschnitt 36a des Ventilkörpers 12a ist im ringzylindrischen
Raum 35a des Mundstücks 9a angeordnet bzw. gelagert und zwecks einer axialen Beweglichkeit
geführt, wozu vorrangig ein Flächenabschnitt der inneren Wand 33a des Mundstücks 9a
als Führungsfläche hergerichtet ist. Die Blende 23a durchdringt von Innen die Austrittsöffnung
30a, wobei es zur dichtenden Anlage der Dichtlippe 29a auf der Oberseite der Blende
23a kommt. Demnach befindet sich der Verschluss 5a gemäß der Darstellung in der Fig.
4 in einem verschlossenen Zustand. Der Ventilkörper 12a ist in dieser die Austrittsöffnung
30a verschließende Position vorgespannt, wozu eine Spiralfeder 14 vorgesehen ist,
die im Wesentlichen innerhalb des ringzylindrischen Raumes 35a des Mundstückes 9a
angeordnet ist und auf die Unter- bzw. Rückseite der Kreisringfläche 37a wirkt. Selbstverständlich
können auch andere Federmechanismen verwendet werden, z.B. die oben bereits beschriebene
Luft-/Gasdruckfeder.
Funktion des zweiten Ausführungsbeispieles
[0047] Im Folgenden soll verkürzt auf die Funktion auf zuvor beschriebenen Verschlusses
5a eingegangen werden. Die Fig. 5a zeigt den Verschluss 5a im verschlossenen Zustand
gemäß Fig.4, jedoch mit abgenommener Schutzkappe 6a. Zum Ausbringen des Mediums wird
die Kartusche 1 a in eine Kartuschenaufnahmevorrichtung eingesetzt.
[0048] In einem ersten Schritt wird die Hülse 25a in eine äußere Endstellung, d.h. in eine
von der Stirnseite 4a weiter entfernte Position gebracht, bis der Anschlag 32a diese
Axialbewegung beendet. Dies geschieht entweder durch einen Schieber der Kartuschenaufnahmevorrichtung
oder durch das unter Druck gesetzte Medium in der Kartusche, das dann auf die Innenseite
der stirnseitigen Kreisringfläche 28a drückt und die Hülse 25a nach vorne fortbewegt
(oder durch beides gleichzeitig). Der Ventilkörper 12a folgt wegen seiner Vorspannung
durch die Spiralfeder 14a dieser Bewegung, so dass die Austrittsöffnung 30a zunächst
durch die Blende 23a verschlossen bleibt (gemäß Darstellung in Fig. 5c).
[0049] Bei anhaltendem ausreichend hohen Druck auf das Medium in der Kartusche bewirkt dieses
an der Kreisringfläche 37a eine resultierende Kraft, die der Vorspannkraft der Spiralfeder
14a entgegengesetzt ist, wodurch ab einer gewissen Kraftdifferenz der Ventilkörper
12a in das Kartuscheninnere hineinbewegt und dabei die Austrittsöffnung 30a freigegeben
wird, worauf es zum Mediumaustritt kommt. Diesen Zustand zeigt die Fig. 5b. Das austretende
Medium kann in diesem Fall besonders vorteilhaft ungehindert durch das Mundstück bzw.
den Mundstückhals 9a strömen und gelangt an den Verbindungsstegen 39 vorbei zur Austrittsöffnung
30a.
[0050] Zum Verschließen des Verschlusses 5a wird das Medium in der Kartusche druckentlastet,
wodurch sich der Ventilkörper 12a infolge seiner Vorspannung wieder in die verschießende
Position bewegt. Diesen Verschlusszustand zeigt die Fig. 5c. Die Hülse 25a ist in
ihrer vorderen Position wobei die Austrittsöffnung 30a durch die Blende 23a verschlossen
ist, während der Ventilkörper 12a weitgehend ausgefedert ist. Bevorzugt wird der Verschluss
5a jedoch mittels des Schiebers 40 der Kartuschenaufnahmevorrichtung verschlossen,
welcher die Hülse 25a in die erste Position zurückbewegt. Diesen Verschlusszustand
zeigt Fig. 5d. Die Hülse 25a befindet sich in der ersten, d.h. der Stirnwand 4a zugewandten
Position, während der Ventilkörper 12a eine eingefederte Position einnimmt. In der
bevorzugten Anwendungsform ist die Kartusche permanent druckbeaufschlagt und das Öffnen
und Verschließen des Verschlusses 5a erfolgt durch die Schiebereinrichtung 40 der
Kartuschenaufnahmevorrichtung.
Vorteile des zweiten Ausführungsbeispieles gegenüber dem ersten
[0051] Die Vorteile dieser zweiten Ausführungsform sind eine sehr gute Steuerbarkeit der
Bewegung des Ventilkörpers 12a infolge der verhältnismäßig großen Kreisringfläche
37a, ein nahezu ungehinderter Mediumaustritt mit hohem Volumenstrom und hoher Strahlqualität
(d.h. mit nahezu idealen Strömungseigenschaften) und eine sehr gute Befüllbarkeit
bzw. Wiederbefüllbarkeit der Kartusche durch den unversperrten Mundstückhals 9a hindurch,
was eine sehr homogene blasenfreie Mediumbefüllung zur Folge hat. Ein weiterer Vorteil
ist darin gegeben, dass der Kolben 3a im Kartuschenkörper 1 a sehr weit nach vorne
bewegt werden kann, d.h. bis zum Anschlag an die Innenseite der Stirnfäche 4a, was
eine geringstmögliche Farbrestmenge in der Kartusche bedeutet. Fernerhin ist bei dem
zweiten Ausführungsbeispiel ein größerer Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung
realisierbar. Letztlich ist eine solche Kartusche bzw. ein solcher Verschluss auch
leichter herstell- bzw. montierbar.
1. Kartusche (1, 1a) mit einem Verschluss (5, 5a) für die Ausgabe von flüssigen bis pastösen
Medien, bevorzugt Farben, insbesondere Druckfarben, mit
- einem Mundstück (9, 9a),
- einer im Wesentlichen konzentrisch zum Mundstück angeordneten Blende (23, 23a),
- einer zum Mundstück axial bewegbaren Hülse (25, 25a) mit einer Austrittsöffnung
(30, 30a), wobei diese Austrittsöffnung von einer umlaufenden Dichtlippe (29, 29a)
begrenzt ist, die mit der Blende zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blende (23, 23a) relativ zum Mundstück (9, 9a) bewegbar angeordnet ist, und die
Austrittsöffnung (30, 30a) infolge einer axialen Bewegung der Blende freigebbar oder
verschließbar ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blende (23, 23a) an einem axial bewegbaren Ventilkörper (12, 12a) angeordnet ist
und vorzugsweise einteilig mit diesem ausgebildet ist.
3. Kartusche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilkörper (12, 12a) durch eine Feder in Verschlussstellung vorgespannt ist,
wobei diese Feder vorzugsweise als Spiralfeder (14, 14a) ausgebildet ist.
4. Kartusche nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilkörper wenigstens eine Druckangrifffläche aufweist, die derart ausgestaltet
ist, dass ein in der Kartusche (1) unter Druck stehendes Medium eine resultierende
Kraft auf den Ventilkörper (12, 12a) ausübt, die der Vorspannkraft der Feder entgegengesetzt
ist.
5. Kartusche nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckangriffsfläche in Axialrichtung der Kartusche (1) betrachtet als Ringfläche,
insbesondere Kreisringfläche (31, 37a), ausgebildet ist.
6. Kartusche nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blende (23, 23a) kappenartige oder kuppelförmig und die Dichtlippe (29, 29a) als
elastisch verformbare Dichtlippe ausgebildet sind.
7. Kartusche nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die axial bewegbare Hülse (25, 25a) am Außenumfang des Mundstücks (9, 9a) angeordnet
und geführt ist, wobei die axiale Beweglichkeit der Hülse vorzugsweise in beiden axialen
Richtungen durch Begrenzungsmittel begrenzt ist.
8. Kartusche nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die axial bewegbare Hülse (25, 25a) eine die Mundstücksöffnung zumindest teilweise
verschließende Stirnfläche umfasst, in deren Zentrum die von der Dichtlippe (29, 29a)
begrenzte Austrittsöffnung (30, 30a) angeordnet ist, wobei diese Stirnfläche vorzugsweise
als Kreisringfläche (28, 28a) ausgebildet ist.
9. Kartusche nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilkörper (12, 12a) gegen Verdrehung gesichert ist.
10. Kartusche nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschlusskomponenten aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder Polyoxymethylen
(POM) oder Kombinationen daraus gebildet sind.