[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine überwachbare Verriegelungsanordnung zur Überwachung
eines Offnungszustands und/oder einer Schließposition zweier relativ zueinander beweglicher
Teile, insbesondere eine überwachbare Verriegelungsanordnung für ein Fenster, eine
Türe oder dergleichen mit einem Rahmen und einem Flügel als relativ zueinander bewegliche
Teile. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betrieb einer solchen
überwachbaren Verriegelungsanordnung.
[0002] Derartige Anordnungen finden Verwendung im privaten oder gewerblichen Bereich und
zwar vor allem zu Zwecken des Objektschutzes oder zur Einbruchsdetektion. Speziell
werden solche Anordnungen oder Vorrichtungen auch dazu benötigt um für ein privates
oder gewerbliches Objekt, üblicherweise eine Immobilie, insgesamt einen bestimmten,
mit dem Leistungsvermögen und dem Funktionsumfang solcher und anderer Anordnungen
assoziierten Sicherheitsstandard erfüllen zu können, so dass für den Besitzer oder
Eigentümer eines solchen Objektes die Inanspruchnahme von auf den jeweiligen Sicherheitsstandard
abgestimmten Versicherungskonditionen in Frage kommt.
[0003] Vor diesem Hintergrund sind Überwachungsanordnungen der eingangs genannten Art allgemein
bekannt. Beschreibungen einzelner Ausführungsformen finden sich z.B. in der
DE 200 17 433 oder in der
DE 100 59 582. Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er aus der
DE 90 11 016 oder der
DE 195 18 527 bekannt ist. Daraus sind Überwachungsanordnungen der eingangs genannten Art bekannt,
die auf einem dem Flügel zugeordneten Schließbolzen mit einem Permanentmagneten basieren,
wobei beim Eingriff des Schließbolzens in ein am Rahmen angebrachtes Schließblech
ein vom Permanentmagneten abgestrahltes Magnetfeld mittels eines entsprechenden Sensors,
z.B. mittels eines Reed-Kontakts oder eines Hall-Sensors, erkannt wird.
[0004] Diese Ausführungsform einer Überwachungsanordnung ist insofern noch nicht ganz optimal,
als die Möglichkeit einer Manipulation der von der Überwachungsanordnung gelieferten
Signale dann besteht, wenn z.B. ein Fenster für einen kurzen Zeitraum in einer Offenstellung
vorgefunden wird und ein Permanentmagnet im Bereich des im Schließblech angeordneten
Sensors hinterlassen wird. Die Überwachungsanordnung erkennt dann das Magnetfeld dieses
Permanentmagneten und gibt entsprechend ein Signal ab, das normalerweise eine ordnungsgemäße
Schließstellung des Fensters oder der Tür anzeigt. An einer zentralen Überwachungsstation,
einer Einbruchsmeideanlage oder dergleichen, sind damit weder derartige Manipulationen
noch der tatsächliche Offenstand manipulierter Fenster oder Türen erkennbar. Auf diese
Art und Weise könnten sich z.B. Personen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt Zutritt
zu einem Objekt, also z.B. einer Gewerbeimmobilie, haben, und beim Betreten und Verlassen
der Immobilie durch einen Werksschutz kontrolliert werden, eine Möglichkeit zu einem
späteren, unbewachten Zutritt zu dem Objekt verschaffen, was verhindert werden soll.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung besteht entsprechend darin, eine Überwachungsanordnung
anzugeben, die gegen Manipulation besser geschützt ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dazu
ist bei einer überwachbaren Verriegelungsanordnung für insbesondere ein Fenster oder
dergleichen, dessen Flügel schwenkbar an einem Rahmen gelagert ist, wobei dem Flügel
eine Verriegelungsmechanik mit einem Schließbolzen zum Eingriff in ein am Rahmen angeordnetes
Schließblech zugeordnet ist und wobei der Eingriff des Schließbolzens in das Schließblech
detektierbar ist, vorgesehen, dass dem Schließbolzen ein Transponder und dem Schließblech
ein zum Zusammenwirken mit dem Transponder vorgesehener Sensor zugeordnet ist.
[0007] Im Zusammenhang mit der Verwendung von Transpondern ist aus der
DE 100 59 582 eine vergleichsweise aufwändige Lösung bekannt. Diese basiert auf einer mechanischen
Verriegelung einerseits und einer davon funktional und räumlich getrennten Erkennung
des Verriegelungsstatus andererseits. Zur Erkennung des Verriegelungsstatus ist ein
auf einer Treibstange geführter Permanentmagnet vorgesehen, dessen Position mittels
eines Reed-Kontakts erkannt wird, woraufhin bei durchgeschaltetem Reed-Kontakt ein
im Flügel angeordneter Transponder eine Information an einen im Rahmen angeordneten
Empfänger absetzt.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass einem Transponder ein eindeutiges
Datum einprägbar ist, das dieser entweder permanent oder aufgrund externer Aktivierung
abgibt und dann von einem Sensor aufgenommen und entweder von einem Sensor selbst
oder einer intern oder extern nachgeschalteten Verarbeitungseinheit ausgewertet werden
kann. Durch Vergleich des empfangenen Datums mit in einer Datenbasis hinterlegten
Referenzdaten lässt sich ermitteln, ob es sich bei dem empfangenen Datum um ein zulässiges
oder autorisiertes Datum handelt. Nur wenn dies gegeben ist, wird ein entsprechendes
Signal erzeugt. Andernfalls wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ein Fehlersignal erzeugt.
[0009] Der Vorteil der Erfindung besteht in der hohen Manipulationssicherheit aufgrund der
Tatsache, dass mittels des Transponders eine echte Datenübertragung stattfindet, wobei
das übertragene Datum von der Gegenstelle, also vom Sensor oder einer dem Sensor intern
oder extern nachgeschalteten Verarbeitungseinheit, auf Plausibilität und/oder Authentizität
geprüft wird. Da das dem Transponder eingeprägte Datum weder direkt erkennbar noch
einfach auslesbar ist, ist die Gefahr einer Manipulation erheblich herabgesetzt, die
nur dann möglich wäre, wenn Dritte den im Rahmen vorgesehenen Sensor nachbilden würden.
Dies ist mit erheblichem, vor allem aber zeitlichem und gerätetechnischem Aufwand
verbunden, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass dies in einem ansonsten überwachten
Objekt unbemerkt geschehen könnte, als ausgesprochen gering angesehen werden kann.
Weiter wird das Manipulationsrisiko gesenkt, indem die Übertragung der Daten zwischen
Transponder und Gegenstelle verschlüsselt geschieht, so dass ein ungewolltes Auslesen
nahezu ausgeschlossen werden kann.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass dem Schließblech in nebeneinander
angeordneten Positionen eine Mehrzahl von Sensoren zugeordnet ist. Damit ist nicht
nur eine einzelne Position des überwachten Fensters, der überwachten Türe oder dergleichen
überwachbar sondern eine der Anzahl der Sensoren entsprechende Anzahl von Positionen.
Bei einer Überwachung von Fenstern kommen als überwachte Positionen z. B. eine Offenstellung
(erster Sensor), eine Geschlossenstellung (zweiter Sensor) und eine Kippstellung (dritter
Sensor) in Betracht, wobei "Offenstellung" meint, dass der Fensterflügel im Rahmen
anliegt, der Flügel aber noch nicht verriegelt ist und wobei "Geschlossenstellung"
entsprechend meint, dass der Flügel im Rahmen anliegt und verriegelt ist. Eine "vierte
Position", wenn nämlich der Fensterflügel aus dem Rahmen herausgeschwenkt ist, ist
daran erkennbar, dass keiner der Sensoren ein Signal liefert. Würde die Anzahl der
Positionen z. B. um eine Parallelabstellung erhöht, müsste also auch die Anzahl der
Sensoren erhöht werden.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor eine
als Antenne fungierende Sensorwicklung umfasst und dass die Antenne sowohl zur Abstrahlung
eines elektromagnetischen Feldes zur Energieversorgung des Transponders als auch zur
Detektion eines vom Transponder ausgesandten Datums in Form eines elektromagnetischen
Signals vorgesehen ist. Auf diese Weise ist keine eigene Energieversorgung des Transponders
und entsprechend keine Energiezufuhr in den beweglichen Flügel erforderlich. Lösungen,
die eine solche Energiezufuhr erfordern, erhöhen zum einen die Fertigungskosten und
machen zum anderen die Gesamtlösung fehleranfällig und entsprechend wartungsintensiv.
[0013] Weiter ist vorgesehen, dass die Übertragung des Datums in Form eines elektromagnetischen
Signals zwischen dem Transponder und dem Sensor bzw. der Antenne in einer verschlüsselten
Form geschieht. Damit wird die übertragene Information - das Datum - für Dritte unzugänglich.
Nur der berechtigte Empfänger, in unserem Fall der berechtigte Sensor ist in der Lage
die gesendeten Informationen des Transponders zu lesen. Die Verschlüsselung verhindert
das Lesen des Datums durch unberechtigte Dritte, die dieses zum Nachbau des Transponders
und dessen Missbrauch nutzen könnten.
[0014] In einer nochmals weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Datum
vom Sensor oder einer dem Sensor intern oder extern nachgeschalteten Verarbeitungseinheit
auswertbar ist. Bei einer Auswertung des Datums durch den Sensor selbst umfasst dieser
entsprechende Verarbeitungsfunktionalität, die eine solche Auswertung möglich macht.
[0015] Alternativ kann die Verarbeitungsfunktionalität auch dem eigentlichen Sensor intern
nachgeschaltet sein. Dabei kann die Verarbeitungsfunktionalität, also eine entsprechende
Vorrichtung, z.B. ein Mikroprozessor mit Transceiver-IC, im Rahmen, insbesondere zusammen
mit dem Sensor unterhalb des Schließblechs, angeordnet sein. Eine solche Verarbeitungsfunktionalität
bzw. die entsprechende Vorrichtung z. B. der Transceiver-IC übernimmt bevorzugt zumindest
die Digitalisierung des als elektromagnetische Welle, also als analoge Information,
empfangenen Datums. Die im Rahmen vorgesehene Verarbeitungsfunktionalität bzw. die
entsprechende Vorrichtung z. B. der Mikropozessor kann auch bereits eine Überprüfung
oder Vorab-Prüfung des empfangenen Datums, z.B. anhand einer Prüfsumme oder dergleichen
oder anhand eines für das Datum vorgegebenen Bildungsschemas, vornehmen. Darüber hinaus
oder zusätzlich kann mit der Verarbeitungsfunktionalität insbesondere dem Mikroprozessor
auch eine Authentifizierung des Datums anhand von in einer Datenbasis hinterlegten
oder hinterlegbaren Referenzdaten erfolgen.
[0016] Dieser Teil der Verarbeitungsfunktionalität kann auch in eine externe, zentrale Verarbeitungseinheit
ausgelagert sein, derart, dass bei einem Objekt jede im Rahmen eines Fensters, einer
Türe oder dergleichen angeordnete lokale Verarbeitungsfunktionalität (z. B. Transceiver-IC)
das jeweils empfangene Datum (ggf. nach einer Vorprüfung der oben beschriebenen Art)
an eine zentrale Verarbeitungseinheit zur Auswertung des Datums (Authentifizierung)
weiterleitet.
[0017] Es besteht weiter die Möglichkeit, beide Teile der Verarbeitungsfunktionalität, also
die Digitalisierung und die Authentifizierung in eine externe, zentrale Verarbeitungseinheit
auszulagern. Vorteilhaft bei einer solchen Lösung ist, dass nicht jede Verriegelungsanordnung
über eine eigene Verarbeitungsfunktionalität (Mikroprozessor und Transceiver-IC) verfügen
muss, sondern eine zentrale Verarbeitungseinheit für alle Verriegelungsanordnungen
ausreichend ist.
[0018] Die Authentifizierung erfolgt bevorzugt durch Vergleich mit in einer Datenbasis,
auf die die Verarbeitungseinheit Zugriff hat, hinterlegbaren Referenzdaten. Als Referenzdaten
sind dabei in der Datenbasis entweder jedes für das Objekt zugelassene Datum, eine
Bildungsregel, die sämtliche für das Objekt zugelassene Daten umfasst, oder ein sonstiges,
sämtliche zugelassen Daten umfassendes Prüfschema hinterlegt.
[0019] Bei einer Auftrennung der Verarbeitungseinheit in lokale und zentrale Verarbeitungseinheit
ist für die lokale und zentrale Verarbeitungseinheit eine kommunikative Verbindung
zu einem Bussystem vorgesehen, wobei die dem Sensor nachgeschaltete lokale Verarbeitungseinheit
das empfangene Datum über ein Bussystem an die zentrale Verarbeitungseinheit weiterleitet.
Bei der Auslagerung von beiden Teilen der Verarbeitungsfunktionalität (Digitalisierung
und Authentifizierung) in eine externe, zentrale Verarbeitungseinheit wird der lokale
Sensor so modifiziert, dass er selbst das von ihm ausgelesene Datum des Transponders
über eine kommunikative Verbindung z. B. ein Bussystem an die externe, zentrale Verarbeitungseinheit
weiterleitet.
[0020] Im Betrieb der vorstehend beschriebenen überwachbaren Verriegelungsanordnung wird
das vom Transponder abgestrahlte Datum vom jeweiligen Sensor nur aufgenommen, wenn
sich der Transponder in einem Nahbereich zum Sensor befindet, im Falle eines überwachten
Fensters also z.B. dann wenn der Flügel im Rahmenprofil anliegt oder zumindest näherungsweise
anliegt. Dies wird mit einer geeignet gerichteten Strahlungscharakteristik des Transponders
erreicht. Damit ist gewährleistet, dass der Sensor das vom Transponder abgestrahlte
Datum dann und nur dann empfängt, wenn bei einem überwachten Fenster der Flügel in
der o.g. Art im Rahmen anliegt und/oder wenn sich der Schließbolzen in einer definierten
Position befindet.
[0021] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Transponder vom Sensor in seiner Funktion als
Quelle eines elektromagnetischen Feldes mit elektrischer Energie versorgt wird und
der Transponder entsprechend das Datum nur abstrahlt, wenn er sich in einem Nahbereich
zum Sensor befindet, der eine solche Energieversorgung ermöglicht. Diese Korrelation
ermöglicht eine definierte Aktivierung des Transponders nur dann, wenn dieser in einen
vorgegebenen Nahbereich des Sensors eintritt. Der Nahbereich des Sensors ist dabei
im Wesentlichen durch die Gestalt des vom Sensor abgestrahlten elektromagnetischen
Feldes definiert, also durch die Richtcharakteristik des Antennenbestandteils des
Sensors. Insbesondere durch das Zusammenwirken einerseits der Richtcharakteristik
des Sensors beim Aktivieren des Transponders und der Richtcharakteristik des Transponders
beim Aussenden des Datum kann der Nahbereich, also die damit assoziierte Überprüfung,
ob sich der Schließbolzen in einer definierten Position zum Schließblech befindet,
so exakt definiert werden, dass Fehlauswertungen nahezu ausgeschlossen sind.
[0022] Beim Betrieb der überwachbaren Verriegelungsanordnung, insbesondere beim Betrieb
einer Mehrzahl solcher Anordnungen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass in Abhängigkeit vom Ergebnis der Überprüfung, also der Authentifizierung
des oder jedes empfangenen Datum, ein diesbezügliches Signal abgegeben wird. Z.B.
kann ein "ok-Signal" abgegeben werden, wenn jedes empfangene Datum als zugelassen
erkannt wurde. Alternativ kann ein Fehlersignal abgegeben werden, wenn mindestens
ein empfangenes Datum als nicht zugelassen erkannt wurde. Darüber hinaus sind auch
Mischformen einer solchen Signalisierung denkbar und von der Erfindung mit umfasst,
bei denen z. B. vorgesehen sein kann, dass, solange jedes empfangene Datum als zugelassen
erkannt wird, das "ok-Signal" abgegeben wird und dass, sobald mindestens ein empfangenes
Datum als nicht zugelassen erkannt wird, zum einen ein Fehlersignal und zum anderen
ein Signal zu Identifizierung des fehlerverursachenden Fensters (oder der Türe oder
dergleichen) abgesetzt wird, das anhand einer bei jedem Datentransfer vom Sensor zur
zentralen Verarbeitungseinheit übermittelten Kennung des lokalen Sensors, z.B. in
Form seiner Adresse am Bus, gebildet wird.
[0023] Beim erstmaligen Betrieb einer Verriegelungsanordnung oder im Zusammenhang mit einem
evtl. Austausch eines Transponders ist die Aktivierung einer speziellen Betriebsart
zur Übergabe des vom Transponder abgestrahlten Datums in die Datenbasis vorgesehen.
Es ergibt sich damit ein "Lemmodus", mit dem neue Daten, also z.B. ein neues Transponder-Datum,
in die Datenbasis übernehmbar sind, so dass bei anschließendem Betrieb der Verriegelungsanordnung
das empfangene Transponder-Datum als zulässiges oder zugelassenes Datum erkannt wird.
[0024] Das Aktivieren dieser speziellen Betriebsart ist beispielsweise durch einen Mastertransponder
bzw. Programmiertransponder möglich, der von einer befugten Person mitgeführt und
an die Verriegelungsanordnung herangeführt wird, so dass der "Lernmodus" aktiviert
wird. Jetzt kann das neue Transponder-Datum in die Datenbasis übernommen werden. Der
Mastertransponder trägt dabei ein Datum, welches von der Verarbeitungseinheit erkannt
wird und diese zum Umschalten in den "Lemmodus" veranlasst. Um eine Manipulation mit
Hilfe des Mastertransponders durch nicht befugte Personen zu vermeiden, ist es vorteilhaft
vor der Aktivierung des "Lernmoduses" eine Personenbefugnis durch die zentrale Verarbeitungseinheit
abzufragen. Weiter kann die Aktivierung des "Lernmoduses" auch zentral über die zentrale
Verarbeitungseinheit ausgelöst werden, so dass in die Datenbasis die neuen Daten von
einem, mehreren oder allen Transpondern eingelesen werden können.
[0025] Die Erfindung bezieht sich ferner auch auf eine Überwachungseinrichtung, also ein
Gesamtsystem, das eine Anzahl von Verriegelungsanordnungen und zumindest eine externe
Verarbeitungseinheit (zentrale Verarbeitungseinheit), z.B. in Form einer Einbruchsmeldeanlage
oder dergleichen, umfasst. Jede Verriegelungsanordnung ist dabei kommunikativ, insbesondere
über einen Bus, mit der zentralen Verarbeitungseinheit verbunden. Immer wenn sich
der Status eines Fensters, einer Türe oder dergleichen ändert, d.h. wenn z.B. ein
Fenster geöffnet, geschlossen, gekippt, verriegelt oder entriegelt wird, ist dies
für die Verriegelungsanordnung am Empfang oder Nicht-Empfang des Transponder-Datums
- ggf. am Empfang oder Nicht-Empfang des Transponder-Datums für einen bestimmten Sensor
der Verriegelungsanordnung - erkennbar. Durch Übermittlung des Datums an die zentrale
Verarbeitungseinheit oder durch Übermittlung einer den Status des Fensters anzeigenden
Statusinformation kann durch die zentrale Verarbeitungseinheit eine zentrale Überwachung
einer Vielzahl von Verriegelungsanordnungen erfolgen, indem z.B. die zentrale Verarbeitungseinheit
Zugriff auf eine Datenbasis mit Referenzdaten zur Authentifizierung von im Betrieb
von einzelnen Verriegelungsanordnungen empfangenen Daten hat und indem die zentrale
Verarbeitungseinheit beim Empfang eines Datums von einer der Verriegelungsanordnungen
eine Authentifizierung des empfangenen Datums anhand der in der Datenbasis hinterlegten
Referenzdaten vornimmt.
[0026] Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvorschläge
ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die Anmelderin behält
sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder Zeichnungen offenbarte
Merkmalskombination zu beanspruchen.
[0027] Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen.
Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen
möglich, insbesondere solche, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von
einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen
sowie in den Ansprüchen und/oder den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen
oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar
sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten
bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren
betreffen.
[0028] In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des
Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches
hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen
Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0029] Da die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik am Prioritätstag
eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die Anmelderin sich vor,
sie zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Teilungserklärungen zu machen. Sie
können weiterhin auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen
der vorhergehenden Unteransprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.
[0030] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0031] Darin zeigen
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung einen Abschnitt z.B. eines Fensterrahmens mit einer
erfindungsgemäßen überwachbaren Verriegelungsanordnung,
Fig. 2 in gleicher Perspektive wie Fig. 1 ein Schließblech einer solchen Verriegelungsanordnung,
Fig. 3 den Rahmen und die Verriegelungsanordnung aus Fig. 1 in einer zusätzlich längsgeschnittenen
Darstellung,
Fig. 4 das Schließblech in einer Ansicht von der Unterseite,
Fig. 5 eine besondere Ausführungsform eines verlängerten Schließblechs,
Fig. 6 das verlängerte Schließblech in einer Ansicht von der Unterseite und
Fig. 7 eine Detaildarstellung eines Schließbolzens der Verriegelungsanordnung.
[0032] Fig. 1 zeigt in einer Schnittdarstellung einen Abschnitt eines Rahmenprofils 10,
im Folgenden kurz als Rahmen 10 bezeichnet, eines nicht weiter dargestellten Fensters
mit einer erfindungsgemäßen überwachbaren Verriegelungsanordnung 12. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit ist ein Flügel des Fensters nicht dargestellt. Bei geschlossenem
Fenster liegt ein solcher Flügel in dem dargestellten Profil des Rahmens 10 an und
verdeckt die Verriegelungsanordnung 12. Dem nicht dargestellten Flügel ist in an sich
bekannter Art und Weise eine Stulpschiene 14 und eine von dieser verdeckte Treibstange
16 zugeordnet. Die Treibstange 16 trägt einen Schließbolzen 18. Stulpschiene 14, Treibstange
16 und Schließbolzen 18 werden unter dem Begriff Verriegelungsmechanik zusammengefasst.
Der Schließbolzen 18 ist zum Eingriff in ein dem Rahmen 10 zugeordnetes Schließblech
20 vorgesehen. Wenn sich der Schließbolzen 18 außer Eingriff mit dem Schließblech
20 befindet, lässt sich der Flügel aus dem Rahmen 10 herausschwenken und das Fenster
öffnen.
[0033] Fig. 2 zeigt in diesem Zusammenhang in gleicher Perspektive wie in Fig. 1 den Rahmen
10, das Schließblech 20 und vom Flügel und dessen Verriegelungsmechanik nur noch den
Schließbolzen 18. Man erkennt, dass der Schließbolzen 18 zum Verriegeln des Flügels
in eine Eingriffsaussparung 22 des Schließblechs 20 eingreift und in dieser Position
ein Verschwenken des Fensterflügels verhindert.
[0034] Fig. 3 zeigt in gleicher Perspektive wie Fig.1 den Rahmen 10 in einem zusätzlichen
Längsschnitt durch den Rahmen 10 und die Verriegelungsanordnung 12. Im Längsschnitt
ist erkennbar, dass der Schließbolzen 18 einen hier vertikal justierten Transponder
24 umfasst. Dieser ist zur Abgabe eines Datums, also einer eindeutigen Kennung, vorgesehen,
die von einer dem Schließblech 20 zugeordneten Antenne 26, die damit als Sensor für
das vom Transponder 24 abgestrahlte Datum fungiert, aufgenommen. Der Antenne (im Folgenden
werden die Begriffe Antenne 26 und Sensor synonym verwendet) ist eine interne Verarbeitungseinheit
28 in Form einer Auswerteelektronik umfassend einen Transceiver-IC und einen Mikroprozessor
zugeordnet. Die interne Verarbeitungseinheit 28 ist über eine Busleitung 30 kommunikativ
mit einer nicht dargestellten externen Einbruchsmeldeeinheit verbindbar.
[0035] Fig. 4 zeigt nur das Schließblech 20 in einer Ansicht der Unterseite, also in einer
Ansicht derjenigen Seite, die im eingebauten Zustand dem Rahmen 10 zugewandt ist.
Erkennbar ist ebenfalls der Sensor 26 oder die Antenne 26. Diese ist elektrisch leitend
mit einer Platine 32 verbunden, auf der die interne Verarbeitungseinheit 28 schematisch
in Form eines Mikroprozessors oder dergleichen dargestellt ist. Die Darstellung der
Busleitung 30 fehlt in Fig. 4. Der halb in die Eingriffsaussparung 22 des Schließblechs
20 eingeführte Schließbolzen 18 ist ebenfalls erkennbar und es ist ersichtlich, dass,
wenn der Schließbolzen 18 komplett in die Eingriffsaussparung eingeführt ist, dieser
direkt über der Antenne 26 - dem Sensor 26 - zu liegen kommt, so dass ein Empfang
des vom im Schließbolzen 18 enthaltenen Transponder 24 abgesetzten Datums durch den
Sensor 26 möglich ist.
[0036] Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Schließblechs 20, wobei das Schließblech
20 in dieser Ausführungsform im Bereich der Eingriffsaussparung 22 verlängert ist.
[0037] Dazu zeigt Fig. 6 die Unterseite dieses verlängerten Schließblechs 20, wobei ersichtlich
wird, dass diesem Schließblech 20, in Gegensatz zu dem in Fig. 4 dargestellten Schließblech
20, nicht nur ein Sensor 26 sondern eine Mehrzahl von Sensoren 26, im dargestellten
Beispiel drei Sensoren 26, zugeordnet sind. Die Position jedes Sensors 26 auf der
Unterseite des verlängerten Schließblechs 20 korrespondiert mit einer entsprechenden
Position des Schließbolzens 18 bei unterschiedlichen Stellungen des Fensters (Offenstellung,
Geschlossenstellung, Kippstellung).
[0038] Fig. 7 zeigt in vergrößerter Darstellung mit teilweise durchsichtig dargestellten
Bestandteilen den Schließbolzen 18 und den darin angeordneten Transponder 24. Ein
hier durchsichtig dargestellter äußerer Mantel des Transponders 18 ist aus einem Material
gefertigt, das eine zur Gewährleistung der Funktion des Schließbolzens als Arretiermittel
ausreichende Festigkeit hat. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schließbolzen
18, ggf. der Schließbolzen 18 und das Schließblech 20, aus einen elektrisch nicht
leitenden Material gefertigt. Der Transponder 24 ist in eine Ausnehmung des nach unten
offenen Mantels des Schließbolzens 18 eingesetzt und in dieser Position z.B. durch
eine Vergußmasse 34 fixiert. Abweichend von der in Fig. 7 dargestellten vertikalen
Orientierung des Transponders 24 im Schließbolzen 18 sind auch andere Orientierungen,
z.B. eine horizontale Orientierung, denkbar.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Rahmen
- 12
- Verriegelungsanordnung
- 14
- Stulpschiene
- 16
- Treibstange
- 18
- Schließbolzen
- 20
- Schließblech
- 22
- Eingriffsaussparung
- 24
- Transponder
- 26
- Sensor/Antenne
- 28
- interne Verarbeitungseinheit
- 30
- Busleitung
- 32
- Platine
- 34
- Vergußmasse
1. Überwachbare Verriegelungsanordnung für ein Fenster oder dergleichen, dessen Flügel
schwenkbar an einem Rahmen (10) gelagert ist, wobei dem Flügel eine Verriegelungsmechanik
mit einem Schließbolzen (18) zum Eingriff in ein dem Rahmen (10) zugeordnetes Schließblech
(20) zugeordnet ist und wobei der Eingriff des Schließbolzens (18) in das Schließblech
(20) detektierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schließbolzen (18) ein Transponder (24) und dem Schließblech (20) ein zum Zusammenwirken
mit dem Transponder (24) vorgesehener Sensor (26) zugeordnet ist.
2. Verriegelungsanordnung nach Anspruch 1, wobei dem Schließblech (20) in nebeneinander
angeordneten Positionen eine Mehrzahl von Sensoren (26) zugeordnet sind.
3. Verriegelungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sensor (26) eine als Antenne
fungierende Sensorwicklung umfasst und wobei die Antenne sowohl zur Abstrahlung eines
elektromagnetischen Feldes zur Energieversorgung des Transponders (24) als auch zur
Detektion eines vom Transponder (24) ausgesandten elektromagnetischen Signals - Datum
- vorgesehen ist.
4. Verrieglungsanordnung nach Anspruch 3, wobei eine Übertragung des Datums zwischen
Transponder (24) und Sensor (26) verschlüsselt passiert.
5. Verriegelungsanordnung nach Anspruch 4, wobei das Datum vom Sensor (26) oder einer
dem Sensor (26) intern oder extern nachgeschalteten Verarbeitungseinheit auswertbar
ist.
6. Verriegelungsanordnung nach Anspruch 5, wobei die Auswertung des Datums einen Vergleich
mit in einer Datenbasis hinterlegbaren Referenzdaten umfasst.
7. Verriegelungsanordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche mit einer
kommunikativen Verbindung zu einem Bussystem, wobei der Sensor (26) selbst oder eine
dem Sensor (26) nachgeschaltene Verarbeitungseinheit (Transceiver-IC) zum Transfer
des empfangenen Datums in das Bussystem vorgesehen ist.
8. Verfahren zum Betrieb einer überwachbaren Verriegelungsanordnung nach einem oder mehreren
der vorangehenden Ansprüche, wobei vom Sensor (26) ein vom Transponder (24) abgestrahltes
Datum aufgenommen wird, wenn sich der Transponder (24) in einem Nahbereich zum Sensor
(26) befindet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Transponder (24) vom Sensor (26) in seiner Funktion
als Quelle eines elektromagnetischen Feldes mit elektrischer Energie versorgt wird
und der Transponder (24) entsprechend das Datum nur abstrahlt, wenn er sich in einem
Nahbereich zum Sensor (26) befindet, der eine solche Energieversorgung ermöglicht.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei eine dem Sensor (26) intern oder extern nachgeschaltete
Verarbeitungseinheit das empfangene Datum, insbesondere anhand von in einer Datenbasis
hinterlegten Referenzdaten, überprüft und wobei in Abhängigkeit vom Ergebnis der Überprüfung
ein diesbezügliches Signal abgegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei eine spezielle Betriebsart zur Übergabe des vom
Transponder (24) abgestrahlten Datums in die Datenbasis vorgesehen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei eine Aktivierung der speziellen Betriebsart durch
einen Mastertransponder geschieht.
13. Überwachungseinrichtung mit zumindest einer Verriegelungsanordnung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7, wobei jede Verriegelungsanordnung kommunikativ über
ein Bussystem mit einer zentralen Verarbeitungseinheit verbunden ist, wobei die zentrale
Verarbeitungseinheit Zugriff auf eine Datenbasis mit Referenzdaten zur Authentifizierung
von im Betrieb von einzelnen Verriegelungsanordnungen empfangenen Daten hat.
14. Verfahren zum Betrieb einer Überwachungseinrichtung nach Anspruch 13, wobei die zentrale
Verarbeitungseinheit beim Empfang eines Datums von einer der Verriegelungsanordnungen
eine Authentifizierung des empfangenen Datums anhand der in der Datenbasis hinterlegten
Referenzdaten vornimmt.