[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventilator und einen Ventilatorflügel.
[0002] Bei modernen Ventilatoren oder Lüfterrädern ermöglichen strömungsmechanisch günstig
geformte Ventilatorflügel eine hohe Leistungsfähigkeit z.B. hinsichtlich des erreichten
Durchströmvolumens oder des Ausströmdrucks. Problematisch ist dabei jedoch häufig
eine starke Geräuschentwicklung im Betrieb des Ventilators.
[0003] Die
DE 199 480 75 verwendet zur Reduzierung des Laufgeräuschs einen Axialventilator mit Flügeln, die
eine S-förmige, voreilende Flügelkante mit einem vorstehenden äußeren Eck aufweisen.
[0004] Die
EP 887 558 B1 schlägt Ventilatorflügel mit einer S-förmigen Anströmkante und einer zu der Anströmkante
gespiegelten Abströmkante vor.
[0005] Die
US 3 416 725 zeigt eine Flügelform mit einer doppelt gesichelten Anströmkante und einer leicht
einfach gesichelten Abströmkante.
[0006] Die
DE 103 26 637 B3 beschreibt einen Lüfter mit wechselnder Drehrichtung, der Flügel mit S-förmiger,
nach außen hin stark zurückweichender Anströmkante aufweist.
[0007] Die
WO 1998005868 offenbart ein numerisches Verfahren zur aeroakustischen Optimierung eines Axiallüfters
bzw. seiner Blattgeometrie.
[0008] Die
US 2 649 921 stellt einen Lüfter mit sehr kurzen und breiten Flügeln und dreifach geschwungenen
Anström- und Abströmkanten bereit.
[0009] Die
FR 27 280 28 stellt Flügel mit konvexen Kantenbereichen mit großen Winglets dar.
[0010] Zuletzt offenbart die
US 5 533 865 einen Rotor für ein Windrad, dessen Flügel eine sägezahnförmige Hinterkante aufweisen.
[0011] Vor diesem technischen Hintergrund befasst sich die Erfindung mit dem Problem, einen
geräuscharm arbeitenden Ventilator bzw. Ventilatorflügel bereitzustellen.
[0012] Die Erfindung löst dieses Problem mit einem Ventilator gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0013] Bevor die Erfindung näher beschrieben wird, werden zur Verständniserleichterung einige
Begriffe erläutert. Dazu betrachtet man einen Ventilator mit meist mehreren, sternförmig
mittels Befestigungsvorrichtungen an einer Nabe angeordneten Ventilatorflügeln (ein
erfindungsgemäßer Ventilator verwendet dafür erfindungsgemäße Ventilatorflügel, wie
sie im Folgenden beschrieben werden) zum Bewegen des den Ventilator umgebenden Stoffs,
wie beispielsweise Luft oder ein anderes Gas. Die Nabe bildet den Mittelpunkt des
Ventilators.
[0014] Für jeden Ventilatorflügel wird ein Radialstrahl definiert, der als Gerade vom Mittelpunkt
der Nabe aus mittig durch den jeweiligen Flügelfuß des Ventilatorflügels nach außen
verläuft.
[0015] Jeder Ventilatorflügel weist eine Anströmkante auf, die im Betrieb in der normalen
Bewegungsrichtung voraneilt, und eine Abströmkante, die im Betrieb in der normalen
Bewegungsrichtung nacheilt. Vorzugsweise ist auch ein Betrieb der beschriebenen Vorrichtung
in entgegengesetzter Laufrichtung möglich. Trotzdem sind die Anström- und Abströmkante
meist nur für eine Laufrichtung optimal ausgeformt; der Betrieb in Gegenrichtung kann
keine optimale Leistung liefern.
[0016] "Innen" ist bei einem beschriebenen Ventilator die Nabe, "au-ßen" das Gehäuse oder
der Schacht (falls vorhanden, was aber meist der Fall ist). Die Außenkante des Ventilatorflügels
ist demnach die Kante, die sich am weitesten entfernt von der Nabe befindet; sie ist
oftmals kürzer als die Anström- und Abströmkanten.
[0017] Weiterhin besitzt das Ventilatorflügelblatt eine Saugseite, die im Betrieb die anströmende
Luft etc. ansaugt, sowie eine gegenüberliegende Druckseite, auf der sich der Druck
zum Ausstoßen der Luft etc. aufbaut.
[0018] Ein erfindungsgemäßer Ventilator zeichnet sich nun gegenüber einem vergleichbaren
konventionellen Ventilator durch einen geräuschreduzierten Betrieb aus. Wie oben schon
erwähnt, verwendet ein erfindungsgemäßer Ventilator wenigstens einen erfindungsgemäßen
Ventilatorflügel, den bzw. die er (im Fall von mehreren Ventilatorflügeln vorzugsweise
in gleichen Abständen) um eine Nabe anordnet. Zur Befestigung des wenigstens einen
Flügels umfasst der Ventilator entsprechende Befestigungsvorrichtungen; beispielsweise
nimmt eine Vorrichtung an der Nabe ein am Flügel angebrachtes Gegenstück auf. Naturgemäß
verfügt der Ventilator über einen ansteuerbaren Motor, der für seinen Betrieb, also
die Rotation des wenigstens einen Ventilatorflügels um eine durch den Mittelpunkt
der Nabe gedachte Achse, sorgt. Meist befindet sich der Ventilator in einem Schacht
oder Gehäuse. Dem Fachmann sind weitere Einzelheiten zu Aufbau und Funktion der konventionellen
Bestandteile eines Ventilators, wie Antrieb oder Ansteuerung, bekannt, auf die hier
deshalb nicht näher eingegangen werden muss.
[0019] Der von einem erfindungsgemäßen Ventilator verwendete wenigstens eine erfindungsgemäße
Ventilatorflügel erreicht durch eine spezielle Kantenform eine gegenüber vergleichbaren
konventionellen Ventilatoren verminderte Geräuschbildung im Betrieb. Und zwar ist
die Anströmkante eines erfindungsgemäßen Flügels in der Flügelblattebene S-förmig
ausgebildet, weist also zwei Bögen mit einem Umkehrpunkt auf. Der Umkehrpunkt befindet
sich vorzugsweise etwa in der Mitte der Anströmkante; der vom Umkehrpunkt aus außen
gelegene Bogen wölbt sich vorzugsweise konkav in die Flügelfläche hinein, also in
Richtung des Radialstrahls, während sich der vom Umkehrpunkt aus innen gelegene Bogen
vorzugsweise konvex vom Radialstrahl weg wölbt. Die Bezeichnung "in der Flügelblattebene"
soll dabei lediglich verdeutlichen, dass die S-Form der Anströmkante eine Ausbuchtung
in die Flügelfläche hinein bzw. aus ihr hinaus bewirkt und nicht etwa eine dazu senkrechte
Wölbung. Es ist jedoch anzumerken, dass in den meisten Ausgestaltungen die einzelnen
Punkte des Flügelblatts im geometrischen Sinn nicht auf einer Ebene liegen; auch die
einzelnen Punkte der Anströmkante befinden sich meist nicht auf einer Geraden. Insofern
ist, streng geometrisch gesehen, eine "Flügelblattebene" in den seltensten Fällen
vorhanden.
[0020] Die beschriebene S-Form der Anströmkante führt bei Betrieb des Ventilators zu einer
verminderten Geräuschbildung, weil die einzelnen Punkte der Anströmkante zu unterschiedlichen
Zeitpunkten auf eine (etwa durch eine Störung verursachte) Wellenfront treffen, die
ihnen zum Beispiel in ihrer Bewegungsrichtung entgegen kommt. Deswegen entstehen innerhalb
eines bestimmten Zeitraums durch das zeitversetzte Auftreffen der einzelnen Punkte
der Anströmkante auf der Wellenfront nacheinander viele (schwache) akustische Wellen,
während bei nicht-geschwungenen Ventilatorflügeln das quasi gleichzeitige Auftreffen
aller Punkte der Anströmkante auf der Wellenfront eine einmalige (starke) akustische
Welle verursacht. Demnach ergibt sich im Gegensatz zu nicht-geschwungenen Ventilatorflügeln,
die einen kurzen, hohen Geräusch-Peak in einem schmalen Frequenzband bewirken, beim
erfindungsgemäßen Ventilatorflügel ein teilweise etwas länger andauerndes, aber breitbandiges,
wenig wahrnehmbares Geräusch von geringer Amplitude.
[0021] Jedoch vermeidet ein erfindungsgemäßer Ventilator bestimmte Einschränkungen, die
durch eine geschwungene Kantenform der Ventilatorflügel auftreten können.
[0022] Bei Ventilatoren wird nämlich versucht, die Luftströmung von der Druckseite zur Saugseite
der Ventilatorflügel über deren Außenkanten zu minimieren. Hierzu wird oftmals zwischen
der Außenkante eines Ventilatorflügels und einem Gehäuse vorzugsweise nur ein möglichst
schmaler Spalt vorgesehen. Auf der anderen Seite soll die Möglichkeit gewährleistet
bleiben, den Blattanstellwinkel (Winkel zwischen anströmender Luft und Profilsehne,
wobei die Profilsehne die gedachte Gerade zwischen dem Staupunkt am vorderen Ende
des Flügels, wo sich die Luftströme teilen, und seinem hinteren Ende ist) des Ventilatorflügels
an äußere Bedingungen oder Anwenderwünsche anzupassen, also den Ventilatorflügel um
den Radialstrahl als Drehachse zu drehen. Die Anpassung erfolgt meist vor der Inbetriebnahme
des Ventilators, wenn das Leistungsprofil der Anlage auf die spezielle Anwendung abgestimmt
wird. Alternativ ist der Ventilator mit einer Steuereinheit und Sensoren oder einem
Bedienerdisplay sowie Aktuatoren ausgestattet. Dann kann die Steuereinheit beispielsweise
in Abhängigkeit von den Sensorsignalen bzw. Bedienereingaben mit der Hilfe der Aktuatoren
ständig einen optimalen Anstellwinkel einstellen.
[0023] Je schmaler nun der Spalt zwischen Außenkante des Flügels und Gehäuse bzw. Schacht
gewählt wird, desto kleiner ist der einstellbare Flügelverstellbereich, in dem der
Flügel nicht in Anschlag mit der Gehäusewand gerät. Hier muss ein Kompromiss in der
Spaltbreite gefunden werden, der keine allzu großen strömungsmechanischen Nachteile
in sich birgt, aber trotzdem eine Mindestdrehbereich für den Anstellwinkel des Ventilatorflügels
zulässt.
[0024] Bei den bekannten Flügelformen mit S-förmiger Anströmkante fehlt jedoch aus geometrischen
Gründen jegliche Verstellbarkeit des Anstellwinkels.
[0025] Aufwändige strömungsmechanische Untersuchungen haben ergeben, dass die Verstellbarkeit
des Anstellwinkels bei Ventilatorflügeln mit S-förmiger Anströmkante gewährleistet
bleibt, bei denen der Mittelpunkt der Flügel-Außenkante in der Nähe der Drehachse
bzw. des Radialstrahls liegt, im Idealfall auf dem Radialstrahl. Mit "Mittelpunkt"
ist dabei der auf der Außenkante liegende Schnittpunkt von zwei auf der Außenkante
verlaufenden Linien bezeichnet. Die eine dieser Linien (Skelettlinie) ist dadurch
definiert, dass sie vom vorderen Anströmende der Außenkante (also dort, wo die Anströmkante
und die Außenkante sich treffen) zum hinteren Abströmende (an dem sich die Außenkante
und die Abströmkante treffen) verläuft und dabei an jedem Punkt denselben Abstand
zur einen langen Seitenkante der Außenkante (an der sich die Saugseite bzw. Druckseite
des Flügelblatts und die Außenkante treffen) wie zur anderen einhält. Die andere Linie
ist dadurch definiert, dass sie als gerade Linie die Mitten der langen Seitenkanten
der Außenkante miteinander verbindet. Der maximal zulässige Abstand des Mittelpunkts
vom Radialstrahl hängt dabei insbesondere vom zu erzielenden Drehbereich des Anstellwinkels
und der tolerierbaren Spaltbreite zwischen Außenkante und Gehäuseinnenwand ab. Meist
ist in Längsrichtung der Außenkante ein kleinerer Abstand zum Mittelpunkt zulässig
als in dazu senkrechter Richtung. Idealerweise liegt der Schnittpunkt des Radialstrahls
mit der Außenkante so nah wie möglich am Mittelpunkt.
[0026] Da der Mittelpunkt der Außenkante in der Nähe des Radialstrahls liegt, bleibt der
Anstellwinkel des Ventilatorflügels bei gleicher Spaltbreite gleich weit wie bei einem
entsprechenden nicht-geschwungenen Flügel einstellbar; ein erfindungsgemäßer Ventilator
verbindet daher den Vorteil der Geräuschreduktion mit dem Vorteil der variablen Verstellbarkeit.
[0027] Manche Ausgestaltungen des Ventilatorflügels erreichen eine zusätzliche Geräuschverminderung
durch eine zumindest teilweise gefranste Abströmkante. Ein nicht zu vernachlässigender
Anteil der Geräuschemission im Ventilatorbetrieb entsteht nämlich regelmäßig durch
eine Wechselwirkung der Abströmkante mit einer turbulenten Grenzschicht, die sich
an der Oberfläche des Flügels bildet: Beispielsweise streut und beugt die Abströmkante
die sie überstreichende Strömung, wodurch Schall erzeugt wird. Vor allem im nicht-optimalen
Betriebsbereich des Ventilators brechen die Fransen der Abströmkante die über die
Abströmkante streichenden Wirbel sozusagen auf und sorgen dadurch für eine deutliche
Geräuschreduktion. In Versuchen wurde beispielsweise für einen Flügel mit einer gefransten
Abströmkante eine bis zu 3dB geringere Geräuschbildung gemessen als für einen bis
auf die Form der Abströmkante mit dem ersten Flügel identischen Flügel.
[0028] Je nach Ausgestaltung weist die Fransenform der Abströmkante zwischen zwei und mehreren
Dutzend bis hin zu mehreren hundert Fransen auf. Vorzugsweise sind die Fransen zackenförmig
ausgebildet und umfassen zwei Kanten, die in einer Spitze zusammenlaufen. In einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung steht die innen liegende Kante ungefähr senkrecht
auf den Radialstrahl. Alternativ weicht die innen liegende Kante von der Senkrechten
ab, beispielsweise fällt sie gegenüber dem Lot auf den Radialstrahl nach innen. Bei
anderen Ausführungsformen steht die außen liegende Kante senkrecht auf dem Radialstrahl
oder fällt gegenüber dem Lot nach außen. Vorzugsweise schließen die beiden Kanten
einen Winkel zwischen 10 und 80 Grad ein. Meist ist die von den Kanten gebildete Spitze
abgerundet. In einigen Ausgestaltungen haben die Fransen eine ellipsoide, kreisförmige
oder sinusförmige Kontur.
[0029] In einer Ausgestaltung sind die einzelnen Fransen der Abströmkante unterschiedlich
ausgebildet. Beispielsweise weisen die innen gelegenen Spitzen leicht nach innen,
während die weiter außen angeordneten Spitzen in eine zum Radialstrahl senkrechte
Richtung zeigen oder nach außen gerichtet.
[0030] Die Größe der einzelnen Fransen hängt in einer Ausgestaltung von der Anströmgeschwindigkeit
des Fluids und/oder einer vorzugebenden Grenzfrequenz, oberhalb derer die Geräuschminderung
erzielt werden soll, ab. Die Anströmgeschwindigkeit für einzelne Punkte auf der Abströmkante
des Ventilatorflügels wird u.a. anhand von deren Abstände zur Nabe und der Drehgeschwindigkeit
des Ventilators berechnet oder anhand von Messungen mit vergleichbaren Flügeln (mit
oder ohne gefranster Abströmkante) bestimmt. Da die Anströmgeschwindigkeit für auf
der Abströmkante liegende Punkte nach außen hin zunimmt, werden die Fransen ebenfalls
nach außen hin größer. Für diese Ausgestaltung lassen sich in Versuchen besonders
gute Ergebnisse nachweisen. In einigen Ausgestaltungen wird für den Ort jeder einzelnen
Franse eine Anströmgeschwindigkeit bestimmt, beispielsweise indem der Durchschnitt
aus mehreren, für verschiedene Punkte einer Franse bestimmte Anströmgeschwindigkeiten
ermittelt wird. Alternativ wird nur eine mittlere Anströmgeschwindigkeit für mehrere
oder alle Zacken bestimmt. Zudem kann die Abhängigkeit der Fransengröße von der Anströmgeschwindigkeit
für jede einzelne Franse oder Gruppen von Fransen unterschiedlich sein. Fransen der
gleichen Fransengruppe können auch die gleiche Fransengröße haben, wobei dann nebeneinander
liegende Fransengruppen deutlich unterschiedliche Fransengrößen aufweisen. Andere
Ausführungen umfassen Fransen, deren Größe nicht von der Anströmgeschwindigkeit und/oder
der Grenzfrequenz abhängt. Zum Beispiel wechseln sich kürzere und längere Fransen
entlang der Abströmkante ab.
[0031] Für die folgende Beschreibung wird eine Abströmkante ohne Fransenform definiert.
Bei einigen Ausgestaltungen sind die Fransen quasi auf diese Abströmkante ohne Fransenform
aufgesetzt oder ragen wenigstens über sie hinaus und verbreitern so den Flügel; bei
anderen Ausgestaltungen fügen die Fransen der Breite des Flügels nichts hinzu, sondern
es wird vielmehr im Vergleich zum Flügel ohne Fransenform zur Ausbildung der Fransen
Flügelmaterial entnommen. In diesem Fall definiert die Abströmkante ohne Fransenform
die Lage der Spitzen. Oftmals ist auch ein Abschnitt der Abströmkante nahe der Innen-
und/oder Außenkante nicht gefranst. Die Außen- und Innenkante wird also gegenüber
dem Flügel ohne Fransenform nicht verkürzt. Andere Ausgestaltungen weisen keine solchen
Abschnitte auf und können dadurch unter Umständen die Außen- und/oder Innenkante verkürzen.
Außerdem existieren Ausgestaltungen mit nicht gefransten Abschnitten in der Mitte
oder an anderen Stellen der Abströmkante.
[0032] Um die Fertigung zu vereinfachen, ist bei einer Ausgestaltung des Ventilatorflügels
einer der Übergänge der Fransenkanten zur Druck- und zur Saugseite abgerundet und
der andere scharfkantig.
[0033] In den nachfolgenden Ausgestaltungen ist die Abströmkante mit oder ohne Fransen strömungsmechanisch
günstig an die S-förmige Anströmkante und die festgelegte Position der Außenkante
angepasst. Vorzugsweise bildet die Abströmkante dabei in der "Flügelblattebene" ebenfalls
mindestens einen Bogen, in den meisten Ausgestaltungen jedoch zwei oder drei Bögen,
wobei aber häufig nur ein Bogen in ähnlich starker Weise wie bei der Anströmkante
gekrümmt ist. Meist liegt der stark ausgebildete Bogen im äußeren Drittel der Abströmkante
und weist eine zum äußeren Bogen der Anströmkante parallele Krümmung auf. In der inneren
Hälfte der Abströmkante liegen beispielsweise zwei flache Bögen mit einem Umkehrpunkt.
Der zweite Bogen geht dann sehr flach und mit einem weiteren Umkehrpunkt in den äußeren,
zur Anströmkante parallelen Bogen über. Vorzugsweise liegt die breiteste Stelle des
Ventilatorflügels, also der Punkt, an dem die Anström- und Abströmkante am weitesten
auseinander liegen, in seinem inneren Fünftel. Es ist jedoch auch möglich, dass der
innerste Punkt der Anström- und der Abströmkante die breiteste Stelle markiert. In
den meisten Ausgestaltungen stellt die Außenkante die schmalste Stelle des Flügels
dar.
[0034] Die erfindungsgemäße S-Form der Anströmkante beeinflusst die Strömung im Ventilatorbetrieb:
beispielsweise ändern sich die radialen Geschwindigkeiten und damit die Verteilung
der Flügelbelastung entlang des Radius usw. Um dies möglichst auszugleichen, sieht
eine Ausgestaltung eine spezielle Struktur des Ventilatorflügels vor, bei der das
Ventilatorflügelblatt entlang des Radialstrahls eine Längskrümmung aufweist. Vorzugsweise
wölbt sich der Flügel dadurch auf seiner Saugseite konvex, auf der Druckseite konkav.
Diese Längskrümmung ist meist in der äußeren Hälfte des Flügels besonders stark ausgeprägt.
Zusätzlich ist meist eine weitere Querkrümmung über die Breite des Flügels vorhanden,
so dass auch die einzelnen Punkte der Innen- und Außenkante (von innen bzw. außen
betrachtet) nicht auf einer geraden Linie liegen. Beispielsweise ist der Flügelbereich
in der Nähe der Anströmkante über seine ganze Länge von der angesaugten Luft weg quergekrümmt,
so dass auch Innen- und Außenkante in Richtung ihres Anströmendes eine solche Querkrümmung
aufweisen. Die Querkrümmung kann längs des Flügels unterschiedlich groß sein. Eine
solche komplexe Form des Ventilatorflügels erweist sich als strömungsmechanisch günstig
und verhindert oder verringert einen durch die Sichelform verursachten Leistungsabfall,
der sonst gegenüber konventionellen Flügeln mit mehr oder weniger geraden Kanten unter
Umständen entstehen könnte. Vielmehr können sich für einen derartigen Flügel dieselben
Anströmungs-, Abströmungs- und Umströmungsbedingungen ergeben wie für einen vergleichbaren
konventionellen Flügel.
[0035] Bei den meisten Ausgestaltungen des Flügels ist die Außenkante vorzugsweise an die
Form des meist runden Schachts oder Gehäuses um den Ventilator herum angepasst (wenn
er sich denn in einem solchen befindet), indem sie in etwa die gleiche Krümmung wie
die Gehäuseinnenwand hat. Betrachtet man die Außenkante von außen in Richtung des
Radialstrahls, weist sie meist eine "Flügelform" auf: ihr vorderes, die Anströmkante
treffendes Ende und ihr hinteres, die Abströmkante treffendes Ende haben vorzugsweise
eine abgerundete Form zwischen der Saug- und der Druckseite, wobei der Radius der
Rundung beim vorderen Anströmende größer ist als beim hinteren Abströmende. Vom Anströmende
in Richtung des Abströmendes nimmt die Außenkantenbreite im Bereich des ersten Drittels
der Außenkante erst zu und dann langsamer wieder ab. Bei den meisten Ausführungsformen
wird die Zunahme der Außenkantenbreite hauptsächlich durch Aufwölbung einer (und zwar
meist der sich mit der Saugseite des Ventilatorflügels treffenden) langen Seitenkante
der Außenkante erreicht. Diese Flügelform mit konvexer Wölbung verstärkt den Geschwindigkeitsunterschied
zwischen Saug- und Druckseite und das Ausmaß der Luftablenkung. Auch die Profile von
zur Außenkante parallelen Schnitten des Flügels weisen eine Flügelform auf.
[0036] In einer Ausführungsform ist über die gesamte Länge der Au-ßenkante oder sogar über
sie hinausstehend ein Querstück oder Winglet angebracht. Ein derartiges Querstück
hilft beim Reduzieren bzw. Fernhalten von Luftwirbeln, die sich häufig am Ende des
Flügels bilden. Es steht vorzugsweise nach beiden Seiten senkrecht zum Radialstrahl
ab, wobei sich die beiden Winkel gegenüber der Flügelfläche in Abhängigkeit von deren
Krümmung entlang des Radialstrahls häufig beträchtlich von 90° unterscheiden, zusammen
aber annähernd 180° ergeben. Eine andere Ausführungsform sieht ein schräg nach außen
und der angesaugten Luft entgegenstehendes Querstück vor.
[0037] Beispielsweise verdoppelt oder verdreifacht das Querstück - von außen her betrachtet
- die Breite der Außenkante. Dabei steht das Querstück meist nach beiden Richtungen
gleich weit über die Breite der Außenkante hinaus. In einer Ausführungsform ändert
sich die Breite von einem Eckpunkt der Außenkante bis zum anderen, wobei bis zur Mitte
der Außenkante eine Zunahme und danach eine Abnahme der Breite erfolgt. An den Enden
der Außenkante liegt demnach die geringste Breite des Querstücks vor, die jedoch meist
die Breite der Außenkante überschreitet. Eine andere Ausführungsform sieht keine Überschreitung
der Breite der Außenkante an deren Enden vor. Alternativ liegt über die Länge der
Außenkante eine konstante Breite vor, oder eine konstante Breite mit einem langsam
abnehmenden Abschluss zu den Enden. Die Varianten mit abnehmender Breite des Querstücks
zu den Enden der Außenkante hin erweisen sich dabei für den zulässigen Verstellbereich
des Anstellwinkels als besonders günstig.
[0038] Ein Ventilatorflügel misst in der Länge beispielsweise das 1,5- bis 4-fache seiner
maximalen Breite. Dabei variiert die Breite in einigen Ausführungsformen beträchtlich;
beispielsweise unterscheidet sich die Breite an verschiedenen Stellen des Flügels
um den Faktor 2. Die absolute Flügelgröße wird in Abhängigkeit vom gewünschten Fördervolumen
skaliert.
[0039] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen nebst den angefügten Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf die Druckseite einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilators;
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Druckseite einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilatorflügels;
- Fig. 3
- eine sichtliche Ansicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilatorflügels;
- Fig. 4
- eine Ansicht auf die Saugseite einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ventilatorflügels;
- Fig. 5
- einen Schnitt des Ventilatorflügels aus Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilatorflügels
von innen;
- Fig. 7
- eine Ansicht auf die Saugseite einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ventilatorflügels;
- Fig. 8
- eine Ansicht von außen auf die Außenkante einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ventilatorflügels; und
- Fig. 9
- eine Ansicht auf die Saugseite einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ventilatorflügels.
[0040] Figur 1 zeigt auf die Druckseite einer Ausführungsform eines Ventilators 9. Der Ventilator
9 weist vier sternförmig um die Nabe 7 angeordnete Ventilatorflügel 1 auf, von denen
entsprechend der Betrachtungsrichtung jeweils die Druckseite zu sehen ist. Zur Befestigung
nehmen an der Nabe angebrachte Befestigungsvorrichtungen 8 die Flügelfüße 5 der Ventilatorflügel
1 auf. Beispielsweise werden die Flügelfüße 5 in die Befestigungsvorrichtungen 8 gesetzt
und dann um den Radialstrahl verdreht, bis sie die gewünschte Verdrehstellung erreicht
haben. Das Fixieren in der gewählten Position wird beispielsweise durch Schrauben,
Klemmvorrichtungen wie Federn oder durch zwischen Ventilatorflügelfuß 5 und Befestigungsvorrichtung
8 eingesetzte, einstellbare oder angepasste Zwischenstücke (die nicht gezeigt sind)
erreicht. Bei der Wahl der Befestigungsform sind die (teilweise beträchtlichen) Fliehkräfte
zu berücksichtigen, die im Betrieb auf die Ventilatorflügel 1 wirken.
[0041] Nicht in der Figur dargestellt ist der Motor, der den Ventilator 9 in eine Rotationsbewegung
um eine durch den Mittelpunkt N der Nabe 7 aus der Bildebene herausragende Achse versetzt.
Die normale Bewegungsrichtung des Ventilators 9 deutet Pfeil B an. Für diese Bewegungsrichtung,
in der die Anströmkanten 1 voraneilen, ist die Form der Flügel 1 optimiert. Jedoch
ist bei Bedarf auch eine Bewegung in die andere Richtung möglich.
[0042] Anstelle von vier Flügeln 1 kann ein Ventilator 9 jede andere gerade oder ungerade
Anzahl von Ventilatorflügeln 1 umfassen, die meist im selben Abstand voneinander angeordnet
sind.
[0043] In der Figur ist das Gehäuse des Ventilators 9 nicht gezeigt. Typischerweise besteht
zwischen der Gehäuseinnenwand und den Außenkanten 4 der Ventilatorflügel 1 ein Spalt,
der beispielsweise sechs Promille des Ventilator-Außendurchmessers misst. Bei dieser
Breite ist der Anstellwinkel der Flügel 1 des gezeigten Ventilators 9 um ca. 10 bis
12 Grad verstellbar.
[0044] Verschiedene Ausführungsformen von Ventilatorflügeln 1 sind in den Figuren 2 bis
7 dargestellt.
[0045] Dabei zeigt Figur 2 die Druckseite einer maßstabsgetreuen Ausführungsform eines Ventilatorflügels
1. Die Anströmkante 2, die im Betrieb voraneilt, weist eine flache S-Form auf, wobei
sich der Umkehrpunkt von innen gesehen nicht ganz in der Mitte der Anströmkante 2
befindet. Auch die Abströmkante 3 ist geschwungen. Im äußeren Drittel verläuft sie
parallel zu der Anströmkante 3; in den beiden inneren Dritteln zeigt sie zwei kleine,
kaum ausgeprägte Krümmungen mit zwei Umkehrpunkten. Die Ecken der Innenkante 6 sind
gegenüber den anderen Kantenpunkten etwas heruntergezogen, so dass die Innenkante
6 insgesamt eine im Bild nach unten offene Krümmung beschreibt, die der Flügelfuß
5 in der Mitte unterbricht.
[0046] Der Flügelfuß 5 ist dazu ausgelegt, den Ventilatorflügel 1 mit der an der Nabe 7
angebrachten Befestigungsvorrichtung 8 (siehe Figur 1) zu verbinden und den gewünschten
Anstellwinkel einzustellen.
[0047] Die Radialstrahlen x der einzelnen Flügel 1 verlaufen vom Nabenmittelpunkt N des
Ventilators 9 mittig durch den Flügelfuß 5 des jeweiligen Flügels 1 sternförmig nach
außen. Der Mittelpunkt M der Außenkante 4 des Ventilatorflügels 1 fällt auf den Radialstrahl
x als Drehachse für die Flügelverstellung. Damit bewegen sich die Enden der Außenkante
4 bei einer Drehung um die Drehachse x auf einem Kreis mit der Entfernung des Endes
vom Mittelpunkt M als Radius. Wie zu sehen ist, weist die Außenkante 4 außerdem eine
leichte Krümmung auf, so dass sie an die Form des (nicht gezeigten) Gehäuses angepasst
ist.
[0048] Nachfolgend werden zur Verdeutlichung der Ventilatorflügelausbildung Längenangaben
einzelner Flügelabschnitte angegeben, die sich auf eine bestimmte Ausführungsform
beziehen. Abhängig vom Fördervolumen oder anderen Ventilatorparametern können diese
Längenangaben entsprechend skaliert werden. Selbstverständlich sind auch die angegebenen
Längenverhältnisse nicht einschränkend zu verstehen.
[0049] Die Länge des in Figur 2 gezeigten Ventilatorflügels 1 beträgt ohne den Flügelfuß
5 beispielsweise 13 cm. Die Breite des Ventilatorflügels nimmt im Großen und Ganzen
von innen bis zur Außenkante 4 nach außen ab. Die breiteste Flügelstelle befindet
sich nicht am innersten Punkt, sondern etwas nach außen verschoben; sie misst ungefähr
7 cm. An der schmalsten Stelle hat der Flügel 1 eine Breite von ca. 5,5 cm. Damit
bewegt sich das Verhältnis der Länge des Ventilatorflügels 1 zu seiner Breite in einer
Größenordnung von 1,8 bis 2,4. Bei anderen Ausführungsformen ist das Verhältnis der
Flügellänge zur Flügelbreite für den ganzen Flügel oder stellenweise kleiner als 1,
beispielsweise ist dann die Außenkante 4 länger als die Anströmkante 2 und die Abströmkante
3.
[0050] Figur 3 stellt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventilatorflügels
1 in einer seitlichen Ansicht auf die Abströmkante 3 dar; im Bild liegt die Saugseite
des Flügels 1 rechts.
[0051] Aus dieser Perspektive ist die Krümmung des Flügels 1 entlang des Radialstrahls x
deutlich sichtbar: die Saugseite des Flügels wölbt sich konvex, die gegenüberliegende
Druckseite konkav. Die Innenkante 6 ist im Vergleich zur Außenkante 4 deutlich von
der angesaugten Luft weg gekrümmt.
[0052] Der gezeigte Flügel 1 weist außerdem ein Querstück (Winglet) 10 auf. Es ist auf die
Außenkante 4 aufgesetzt und steht zur Saug- und zur Druckseite gleich weit über diese
hinaus. Der Winkel zwischen dem zur Druckseite abstehenden Querstückteil und dem Flügelblatt
beträgt aufgrund der Flügelkrümmung deutlich mehr als 90°, während der Winkel zwischen
dem zur Saugseite abstehenden Querstückteil und dem Flügelblatt deutlich darunter
liegt.
[0053] Figur 4 zeigt die Saugseite einer weiteren Ausführungsform eines Ventilatorflügels
1 aus leicht seitlicher Perspektive. Auch dieser Flügel 1 verfügt über ein Querstück
10, das - wie hier zu sehen ist - mit der Länge der Außenkante 4 abschließt und nicht
über diese hinausragt. In dieser Figur ist auch ein Schlitz 11 an der Anströmkante
2 gezeigt, der bei Bedarf als Aufnahme für Wuchtgewichte dient.
[0054] Figur 5 präsentiert einen Schnitt des Flügels 1 aus Figur 4 entlang der Achse A-A.
[0055] Die Materialdicke bleibt in dieser Ausführungsform über den größten Teil der Flügellänge
etwa konstant. Erst im äußeren Drittel nimmt sie deutlich ab, da dort geringere Kräfte
wirken als im inneren Flügelteil. Vorzugsweise ist die Materialdicke gegenüber weiteren,
zum gezeigten Schnitt parallelen Schnittprofilen nicht konstant.
[0056] Die Perspektive der Figur 6, die einen Flügel 1 von der Nabe nach außen gesehen zeigt,
verdeutlicht noch einmal die komplexe Struktur des Flügels 1. Nicht nur weist die
Anströmkante 2 eine S-Form auf, sondern der Flügel 1 ist auch in Richtung des Radialstrahls
x von innen nach außen gekrümmt. Weiterhin zeigt der Flügel 1 auch eine Krümmung über
seine Breite, wie an der Innenkante 6 zu sehen ist. Das Ende der Innenkante 6, das
die Abströmkante 3 trifft, springt in dieser Ausführungsform etwas vor.
[0057] Das Querstück 10 verläuft über die ganze Länge der Außenkante 4, schließt aber mit
der Anströmkante 2 ab und steht nicht über diese hinaus. Um einen strömungstechnisch
günstigen Abschluss zu schaffen, geht die Breite des Querstücks 10 langsam bis auf
die Breite der Anströmkante zurück. An der Stelle seiner überstehenden Breite vervielfacht
das Querstück 10 die Breite der Außenkante, beispielsweise um den Faktor 3. In der
gezeigten Ausführungsform ist das zur Saugseite hin abstehende Querstückteil breiter
ausgebildet als das zur Druckseite hin abstehende Querstückteil.
[0058] Der Flügelfuß 5 weist in dieser Ausführungsform einen teilweise durchbrochenen Kreisring
auf, auf den beispielsweise ein passendes (nicht gezeigtes) Zwischenstück aufgesetzt
werden kann. Eine Befestigungsvorrichtung 8 an der Nabe 7 nimmt wiederum das Zwischenstück
auf und sorgt so für einen festen Halt des Flügels 1. Die Wahl bzw. Einstellung des
Zwischenstücks gibt den Anstellwinkel des Flügels 1 vor.
[0059] Figur 7 zeigt die Saugseite einer weiteren Ausführungsform eines Ventilatorflügels.
Hier ist wiederum die Krümmung des Flügels 1 entlang des Radialstrahls x gut sichtbar,
die auf der Saugseite konvex sichtbar ist. Auch diese Ausführungsform weist einen
in Bezug auf Fig. 6 beschriebenen Flügelfuß 5 und ein Querstück 10 auf.
[0060] Mit Blickrichtung von außen in Richtung des Radialstrahls zeigt Figur 8 die Außenkante
4 einer Ausführungsform eines Ventilatorflügels 1. Aus dieser Blickrichtung ist die
Flügelform der Außenkante 4 zu erkennen. Das Anströmende 15 der Außenkante, an dem
sich die Anströmkante mit der Außenkante trifft, weist genauso wie das gegenüberliegende
Abströmende 16 eine abgerundete Form auf. Der Krümmungsradius der Rundung ist beim
Anströmende 15 deutlich größer als beim Abströmende 16. An der langen Seitenkante
18 treffen sich die Saugseite des Flügels 1 und die Außenkante 4, an der Seitenkante
17 die Druckseite und die Außenkante 4. Durch die Flügelform der Außenkante 4 ist
die Seitenkante 18 länger als die Seitenkante 17. Aufgrund des längeren Weges entlang
der Seitenkante 18 muss im Ventilatorbetrieb Luft, die entlang der Seitenkante 18
strömt, schneller strömen als Luft, die entlang der kürzeren Seitenkante 17 strömt.
Dadurch bildet sich ein Unterdruck bzw. Sog auf der Saugseite des Flügels 1 aus, der
Luft aus der Umgebung des Ventilators 9 ansaugt, und Druck auf der Druckseite, der
die Luft vom Ventilator 9 weg verteilt.
[0061] Ebenfalls eingezeichnet ist der Mittelpunkt M der Außenkante 4, der durch den Schnittpunkt
von zwei Linien gebildet ist, wobei die erste Linie das Anströmende 15 mit dem Abströmende
16 und die zweite Linie die Mitte der beiden langen Seitenkanten 17 und 18 miteinander
verbindet.
[0062] Zuletzt stellt Figur 9 eine Ausführungsform eines Ventilatorflügels 1 dar, dessen
Abströmkante 3 gefranst ist. Zwei Abschnitte der Abströmkante 3 in der Nähe der Außenkante
4 und der Innenkante 6 sind nicht gefranst, so dass Außen- und Innenkante gegenüber
einem Flügel ohne Fransenform nicht verkürzt sind. Insgesamt weist die Abströmkante
3 dreiundzwanzig verschieden große zackenförmige Fransen 25 auf, die jeweils eine
innen liegende Kante 23, eine außen liegende Kante 21 und eine Spitze 22 umfassen.
Von innen nach außen bilden die innersten vier, die darauffolgenden sieben, die nächsten
sechs und die auf diese folgenden sechs Fransen 25 jeweils Gruppen mit gleich großen
Fransen. Die Fransengröße einer Gruppe nimmt von der innersten zu äußersten Gruppe
zu. Für diese Ausführungsform wird die Größe h der einzelnen Fransen entsprechend
der Formel

(siehe Thomas Carolus: Ventilatoren - Aerodynamischer Entwurf, Schallvorhersage,
Konstruktion) bestimmt. Dabei ist f eine Grenzfrequenz, oberhalb derer die Geräuschminderung
eintritt. Sie kann vom Bediener (unter Beachtung anderer Designparameter) vorgegeben
werden.
w∞ ist die Anströmgeschwindigkeit, die in dieser Ausführungsform für jede Franse 25
einzeln berechnet wird. Sie hängt u.a. vom Abstand der Franse von der Nabe und der
Drehgeschwindigkeit des Ventilators ab.
[0063] Auch hinsichtlich ihrer Form unterscheiden sich die Fransen von innen nach außen.
Während die innen liegenden Kanten 23 der innen und außen liegenden Fransen 25 bezüglich
des Lotes y auf den Radialstrahl x leicht nach innen zeigen, steht die innen liegende
Kante 23 der mittig gelegenen Fransen 25 in einem rechten Winkel auf dem Radialstrahl
x, wie das eingezeichnete Lot y auf den Radialstrahl x deutlich macht. In diesem Fall
bildet die innen gelegene Kante 23 mit der außen gelegenen Kante 21 einen Winkel von
ungefähr 45 Grad. Dieser Winkel nimmt bei den weiter außen und innen gelegenen Fransen
25 kontinuierlich ab.
[0064] Alle Spitzen 22 liegen auf einer gedachten ungefransten Abströmkante, die in Figur
9 durch eine gestrichelte Linie 24 dargestellt ist. Wie zu sehen ist, weist die gezeigte
Ausführungsform gegenüber einem ungefransten Flügel Materialaussparungen auf. In Entsprechung
zu den in den vorangehenden Figuren gezeigten Abströmkanten 3 besitzt auch die ungefranste
Abströmkante 24 eine strömungsmechanisch günstige Form.
1. Ventilator (9), der wenigstens einen um eine angetriebene Nabe (7) angeordneten Ventilatorflügel
(1) aufweist,
wobei eine Verdrehstellung des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) um eine radial
verlaufende Drehachse (x) eingestellt werden kann,
wobei der wenigstens eine Ventilatorflügel (1) umfasst:
eine Anströmkante (2) und
eine Außenkante (4), welche die radial äußerste Profilfläche des wenigstens einen
Ventilatorflügels (1) umfasst und kürzer als die Anströmkante (2) ist,
wobei der Mittelpunkt (M) der Außenkante (4) des Ventilatorflügels (1) auf die Drehachse
(x) der Flügelverstellung fällt, wobei der Mittelpunkt (M) der auf der Außenkante
(4) liegende Schnittpunkt von zwei auf der Außenkante (4) verlaufenden Linien ist,
von denen eine Linie vom vorderen Anströmende der Außenkante (4) zum hinteren Abströmende
verläuft und dabei an jedem Punkt denselben Abstand zur einen langen Seitenkante der
Außenkante (4) wie zu deren anderen Seitenkante einhält, und die andere Linie als
gerade Linie die Mitten der langen Seitenkanten der Außenkante (4) miteinander verbindet,
wobei der Ventilator (9) in einem Gehäuse angeordnet ist,
wobei der Ventilator dadurch gekennzeichnet ist, dass die Anströmkante in der Flügelblattebene S-förmig gekrümmt ist.
2. Ventilator (9) nach Anspruch 1, wobei der wenigstens eine Ventilatorflügel (1) eine
zumindest teilweise gefranste Abströmkante (3) aufweist.
3. Ventilator (9) nach Anspruch 2, wobei bei dem wenigstens einen Ventilatorflügel (1)
die Größe jeder Franse (25) der zumindest teilweise gefransten Abströmkante (3) von
der Anströmgeschwindigkeit eines die jeweilige Franse anströmenden Fluids und/oder
einer vorzugebenden Grenzfrequenz abhängt, oberhalb derer eine Geräuschminderung erzielt
werden soll.
4. Ventilator (9) nach Anspruch 2 oder 3, wobei bei dem wenigstens einen Ventilatorflügel
(1) jede Franse (25) der zumindest teilweise gefransten Abströmkante (3) zwei Kanten
(21, 23) aufweist, von denen eine senkrecht auf den Radialstrahl (x) steht.
5. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Abströmkante (3)
des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) in der Flügelblattebene gekrümmt ist.
6. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an der Außenkante (4)
des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) ein Querstück (10) angebracht ist.
7. Ventilator (9) nach Anspruch 6, wobei das Querstück (10) des wenigstens einen Ventilatorflügels
(1) über die gesamte Länge der Außenkante (4) verläuft und über die gesamte oder einen
Teil der Länge nach beiden Seiten über die Breite der Außenkante (4) hinaussteht.
8. Ventilator (9) nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Querstück des wenigstens einen Ventilatorflügels
(1) an den Enden der Außenkante (4) die Breite der Außenkante (4) hat.
9. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Flügelblatt des wenigstens
einen Ventilatorflügels (1) entlang des Radialstrahls (x) gekrümmt ist.
10. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das zur Außenkante parallele
Schnittprofil des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) an jeder Stelle eine Flügelform
aufweist.
11. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Anströmkante (2)
und die Abströmkante (3) des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) im äußeren Bereich
des Flügels (1) parallel zueinander verlaufen.
12. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Anströmkante (2)
und die Abströmkante (3) des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) an ihrem jeweils
äußersten Punkt den geringsten Abstand voneinander haben.
13. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Abströmkante (3)
des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) insgesamt drei Krümmungen und zwei Umkehrpunkte
aufweist.
14. Ventilator (9) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Außenkante (4)
des wenigstens einen Ventilatorflügels (1) eine Krümmung aufweist, die an die Krümmung
des Gehäuses angepasst ist.
1. A fan (9) which has at least one fan blade (1) arranged around a driven hub (7),
wherein a rotational setting of the at least one fan blade (1) can be adjusted in
an axis of rotation (x) extending radially,
wherein the at least one fan blade (1) comprises:
a leading edge (2) and
an outer edge (4) which embraces the radially outermost profile face of the at least
one fan blade (1) and is shorter than the leading edge (2), wherein the mid-point
(M) of the outer edge (4) of the fan blade (1) drops onto the axis of rotation (x)
of the blade adjustment, wherein the mid-point (M) is the point of intersection -
situated on the outer edge (4) - of two lines which extend on the outer edge (4) and
one line of which extends from the front leading end of the outer edge (4) to the
rear trailing end and during this maintains at each point the same distance from a
long lateral edge of the outer edge (4) as from the other lateral edge thereof and
the other line of which in the form of a straight line joins the centres of the long
lateral edges of the outer edge (4) to each other, wherein the fan (9) is characterized in that the leading edge is curved in the shape of an S in the plane of the fan blade.
2. A fan (9) according to claim 1, wherein the at least one fan blade (1) has a trailing
edge (3) fringed at least in part.
3. A fan (9) according to claim 2, wherein in the case of the at least one fan blade
(1) the size of each fringe (25) of the trailing edge (3) fringed at least in part
is dependent upon the approach velocity of a fluid flowing onto the respective fringe
and/or a cut-off frequency which is to be pre-set and above which a reduction in noise
is to be achieved.
4. A fan (9) according to claim 2 or 3, wherein in the case of the at least one fan blade
(1) each fringe (25) of the trailing edge (3) fringed at least in part has two edges
(21, 23), one of which is at a right angle to the radial beam (x).
5. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the trailing edge
(3) of the at least one fan blade (1) is curved in the plane of the fan blade.
6. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein a cross member (10)
is attached to the outer edge (4) of the at least one fan blade (1).
7. A fan (9) according to claim 6, wherein the cross member (10) of the at least one
fan blade (1) extends over the entire length of the outer edge (4) and projects on
both sides over its entire length or part of its length beyond the width of the outer
edge (4).
8. A fan (9) according to claim 6 or 7, wherein the cross member of the at least one
fan blade (1) at the ends of the outer edge (4) has the width of the outer edge (4).
9. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the leaf of the at
least one fan blade (1) is curved along the radial beam (x).
10. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the sectional profile
of the at least one fan blade (1) parallel to the outer edge has a blade shape at
each point.
11. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the leading edge (2)
and the trailing edge (3) of the at least one fan blade (1) extend parallel to each
other in the outer region of the blade (1).
12. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the leading edge (2)
and the trailing edge (3) of the at least one fan blade (1) are at the shortest distance
from each other at the outermost point thereof in each case.
13. A fan (9) according to any one of the preceding claims, wherein the trailing edge
(3) of the at least one fan blade (1) has altogether three curves and two reversal
points.
14. A fan (9) according to any one of the preceding claims, in which the outer edge (4)
of the at least one fan blade (1) has a curve which is adapted to the curve of the
housing.
1. Ventilateur (9), qui comporte au moins une aube (1) de ventilateur disposée autour
d'un moyeu entraîné (7),
une position pivotée de l'au moins une aube aubes (1) du ventilateur pouvant être
réglée autour d'un axe de rotation radial (x),
l'au moins une aube (1) du ventilateur comportant :
un bord d'attaque (2) et
un bord extérieur (4) qui comporte la surface de profil radialement la plus externe
de l'au moins une aube (1) du ventilateur et est plus court que le bord d'attaque
(2),
le point central (M) du bord extérieur (4) de l'aube (1) du ventilateur étant situé
sur l'axe de rotation (x) de pivotement d'aube, le point central (M) étant le point
d'intersection, situé sur le bord extérieur (4), de deux lignes longeant le bord extérieur
(4), dont une ligne s'étend de l'extrémité d'attaque avant du bord extérieur (4) à
l'extrémité de fuite arrière et, ce faisant, conserve en chaque point la même distance
avec un long bord latéral du bord extérieur (4) qu'avec l'autre bord latéral du bord
extérieur (4), et dont l'autre ligne en tant que ligne droite relie les milieux des
longs bords latéraux du bord extérieur (4),
le ventilateur (9) étant disposé dans un boîtier,
le ventilateur étant caractérisé en ce que le bord d'attaque est incurvé en forme de S dans le plan de la lame de l'aube.
2. Ventilateur (9) selon la revendication 1, dont l'au moins une aube (1) comporte un
bord de fuite (3) au moins partiellement frangé.
3. Ventilateur (9) selon la revendication 2, pour l'au moins une aube (1), la taille
de chaque frange (25) du bord de fuite (3) au moins partiellement frangé dépendant
de la vitesse de soufflage d'un fluide soufflant sur ladite frange et/ou d'une fréquence
limite à prédéfinir au-delà de laquelle on doit obtenir une réduction du bruit.
4. Ventilateur (9) selon la revendication 2 ou 3, pour l'au moins une aube (1), chaque
frange (25) du bord de fuite au moins partiellement frangé (3) comporte deux bords
(21, 23) dont l'un est perpendiculaire au rayon radial (x).
5. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le bord de
fuite (3) de l'au moins une aube (1) du ventilateur étant incurvé dans le plan de
la lame de l'aube.
6. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, un élément
transversal (10) étant monté sur le bord extérieur (4) de l'au moins une aube (1)
du ventilateur.
7. Ventilateur (9) selon la revendication 6, l'élément transversal (10) de l'au moins
une aube (1) du ventilateur s'étendant sur toute la longueur du bord extérieur (4)
et faisant saillie sur la totalité ou une partie de la longueur de chaque côté au-delà
de la largeur du bord extérieur (4).
8. Ventilateur (9) selon la revendication 6 ou 7, l'élément transversal de l'au moins
une aube (1) du ventilateur ayant la largeur du bord extérieur (4) aux extrémités
du bord extérieur (4).
9. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, la lame de
l'au moins une aube (1) du ventilateur étant incurvée le long du rayon radial (x).
10. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le profil de
coupe, parallèle au bord extérieur, de l'au moins une aube (1) du ventilateur présentant
en chaque point une forme d'aile.
11. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le bord d'attaque
(2) et le bord de fuite (3) de l'au moins une aube (1) du ventilateur étant parallèles
dans la zone externe de l'aube (1).
12. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le bord d'attaque
(2) et le bord de fuite (3) de l'au moins une aube (1) du ventilateur ayant la moindre
distance entre eux en leur point respectif le plus externe.
13. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le bord de
fuite (3) de l'au moins une aube (1) du ventilateur comportant au total trois courbures
et deux points d'inflexion.
14. Ventilateur (9) selon l'une quelconque des revendications précédentes, le bord extérieur
(4) de l'au moins une aube (1) du ventilateur comportant une courbure qui est adaptée
à la courbure du boîtier.