Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Modul-Bauteil mit axial rotationssymmetrischer Schweißnaht,
beispielsweise zur Anwendung in Hochdruck-Brennstoffeinspritzventilen, nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
[0002] Beispielsweise ist aus der
DE 102 54 847 A1 ein Verfahren zum Schweißen axialer rotationssymmetrischer Schweißnähte mit einem
Laserstrahl sowie eine Vorrichtung zum Herstellen solcher Schweißnähte bekannt. Das
Verfahren sieht vor, daß als Strahlquelle ein Laserstrahl verwendet wird und der Laserstrahl
durch eine geeignete Optik in einen Ring transformiert und dieser auf das Werkstück
fokussiert wird.
[0003] Nachteilig bei den durch das aus der
DE 102 54 847 A1 bekannten Schweißverfahren hergestellten Schweißnähten ist dabei, daß diese nicht
ausreichend druckbelastbar in einem Bereich von dynamischen Druckschwankungen zwischen
0 und 250 bar sind.
Vorteile der Erfindung
[0004] Demgegenüber hat das erfindungsgemäß ausgebildete Modul mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs den Vorteil, daß durch eine geeignete Ausgestaltung der einzelnen
Fügepartner sowie die Kombination von Verschweißung und Verpressung eine sowohl druckentlastete
als auch druckdichte Verbindung der Komponenten möglich ist.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0006] Vorteilhafterweise weist das Kopf- und das Fußteil jeweils einen umlaufenden Kragen
auf, welcher mit dem Gehäuse verschweißt ist.
[0007] Weiterhin ist von Vorteil, daß das Kopf- und das Fußteil jeweils einen umlaufenden
Vorsprung an der dem Gehäuse zugewandten Außenseite aufweisen, im Bereich dessen das
Gehäuse verpreßt wird, so daß eine Druckentlastung der Schweißnähte möglich ist.
Zeichnung
[0008] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Bauteils ist in der
Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine stark schematisierte Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines vormontierten
Moduls eines Brennstoffeinspritzventils unter Verwendung herkömmlich ausgebildeter
Schweißnähte;
- Fig. 1B
- einen Ausschnitt aus Fig. 1A im Bereich IB,
- Fig. 2A
- eine stark schematisierte Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines vormontierten
Moduls eines Brennstoffeinspritzventils unter Verwendung erfindungsgemäß ausgebildeter
Schweißnähte; und
- Fig. 2B
- einen Ausschnitt aus Fig. 2A im Bereich IIB.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0009] Für Hochdruckanwendungen ist es notwendig, Schweißnähte auf den jeweiligen Belastungsfall
abgestimmt zu gestalten. Speziell bei dynamisch auftretenden Lasten zwischen 0 und
250 bar werden erhöhte Anforderungen gestellt, da Schweißnähte, auf denen die Last
an einer scharfen Kerbe (Strukturkerbe) wirkt, u.U. nicht die nötige Festigkeit aufweisen,
was zu einer Beschädigung der verschweißten Bauteile mit nachfolgender Fehlfunktion
oder sogar vollständigem Ausfall der druckbelasteten Vorrichtung führen kann. Die
Strukturkerbe wirkt durch einen Steifigkeitssprung an der Verbindungsstelle vom Gehäuse,
das mit dem aufgebrachten Innendruck auch in radialer Richtung arbeitet, auf das Anschlußteil,
das sich wie ein Block verhält. Die Beschädigung erfolgt dabei durch Kerbwirkung über
Spannungsspitzen in den belasteten Bauteilen, welche zudem durch die Strukturveränderung
des Materials durch den Schweißvorgang begünstigt sind.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel eines Moduls 1, welches beispielsweise in einem Hochdruck-Brennstoffeinspritzventil
Verwendung finden kann und welches aufgrund seiner Bauweise den vorstehend beschriebenen
Kerbwirkungen unterliegt, ist in Fig. 1A stark schematisiert dargestellt. Das Modul
1 kann insbesondere als Gehäusemodul eines piezoelektrischen Aktors für ein Brennstoffeinspritzventil
zum direkten Einspritzen von Brennstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
eingesetzt werden.
[0011] Hierbei sind ein Kopfteil 2 und ein Fußteil 3 in ein rohrförmiges Gehäusebauteil
4 eingeschoben und durch jeweils eine Schweißnaht 5, 6 mit diesem verbunden.
[0012] Wie in Fig. 1B stark schematisiert dargestellt, treten bei Druckbelastungen, bei
welchen das Gehäuse 4 durch einen Druck in einem Innenraum 10 beaufschlagt ist, axiale
und radiale Kräfte auf. Der resultierende Krafttensor führt zu einer Verspannung des
Kopfteils 2 und des Fußteils 3 relativ zum Gehäuse 4, wodurch es zu einem Überlastungsbruch
7 durch Kerbwirkung kommt. Das Gehäuse 4 reißt in diesem Bereich teilweise oder ganz
ein, wodurch es zu einem Druckverlust und zu nachfolgenden Fehlfunktionen oder zur
völligen Zerstörung der mit dem Modul 1 ausgestatteten Vorrichtung kommen kann.
[0013] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zielen auf eine Verringerung der Kerbwirkung mit
nachfolgender verbesserter Haltbarkeit der druckbelasteten Bauteile.
[0014] Konstruktive Maßnahmen sind dabei einerseits die Verlagerung der Stelle der höchsten
Belastung aus der Schweißnaht 5, 6 und andererseits ein fließender, nahezu kerbfreier
Übergang vom Schweißgut in die Wärmeeinflußzone und von dort in das Grundmaterial
der Bauteile, verknüpft mit einer geeigneten Gestaltung der Bauteile im Bereich der
Schweißnähte 5, 6.
[0015] Auch eine Verpressung der Fügepartner Gehäuse 4 und Kopf- bzw. Fußteil 2, 3 zusätzlich
zur Verschweißung bringt eine Verbesserung der Kraftsituation mit sich. Die Verpressung
setzt dem in radialer Richtung nach außen wirkenden Innendruck in dem Modul 1 eine
Kraft in radialer Richtung nach innen entgegen und verhindert ein Aufblähen des Gehäuses
4. Die Schweißnähte 5, 6 versehen somit eine Dichtfunktion und sorgen gleichzeitig
für die Aufnahme der an dieser Stelle auftretenden Axialkraft.
[0016] Wird also, wie in Fig. 2A und 2B stark schematisiert dargestellt, die Form der Fügepartner
entsprechend gestaltet, kann einerseits der Bereich der größten Belastung entspannt
werden, was zu einem erheblich geringeren Risiko eines Belastungsbruches 7 führt,
und andererseits bei zuverlässiger Abdichtung die Krafteinleitung verteilt und ausgeglichen
werden.
[0017] Hierzu ist zunächst das Kopf bzw. Fußteil 2, 3, wie aus Fig. 2B ersichtlich, so geformt,
daß die Krafteinleitung über einen umlaufenden Kragen 9 erfolgt, welcher bedingt durch
seine innen zumindest teilgerundete Form wesentlich weniger anfällig für Belastungsbrüche
7 ist als die in Fig. 1B dargestellte kantige Form der Fügeteile (Vermeidung der Strukturkerbe).
[0018] Weiterhin weisen Kopf und Fußteil 2, 3 jeweils einen umlaufenden, nach radial außen
zum Gehäuse 4 orientierten Vorsprung 8 auf. Wird das Gehäuse 4 im Bereich dieses Vorsprungs
8 verpreßt, können die Schweißnähte 5, 6 druckentlastet werden, wodurch Ermüdungsbrüche
7 ebenfalls wirkungsvoll eingedämmt werden können.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Alle
Merkmale der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar. Jedes Merkmal für sich,
also sowohl der Kragen 9, als auch die Verpressung, kann soweit druckentlastend wirken,
daß die Konstruktion die Anforderungen erfüllt.
1. Modul (1) zur Verwendung unter Beaufschlagung mit einem Innendruck, mit einem Gehäuse
(4), einem Kopfteil (2) und einem Fußteil (3), wobei das Kopfteil (2) und das Fußteil
(3) über Schweißnähte (5, 6) mit dem Gehäuse (4) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfteil (2) und das Fußteil (3) mit dem Gehäuse (4) jeweils verschweißt und
verpreßt sind.
2. Modul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfteil (2) und das Fußteil (3) jeweils einen umlaufende Kragen (9) aufweisen.
3. Modul nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (4) jeweils mit dem Kragen (9) des Kopf- und Fußteils (2, 3) verschweißt
ist.
4. Modul nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kragen (9) innen zumindest teilweise gerundet ausgebildet ist.
5. Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Kopf- und dem Fußteil (2, 3) jeweils ein radial außen umlaufender Vorsprung
(8) ausgebildet ist.
6. Modul nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (4) und das Kopf- und das Fußteil (2, 3) im Bereich des radial außen
umlaufenden Vorsprungs (8) miteinander verpreßt sind.
7. Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißnähte (5, 6) gegenüber einem Innenraum (10) des Moduls (1) druckentlastet
sind.
8. Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (10) durch die Schweißnähte (5, 6) abgedichtet ist.