[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stiftspitzer zum Anspitzen eines Stifts, insbesondere
eines Kosmetikstifts.
[0002] Ein Spitzer wird üblicherweise dazu eingesetzt, die Mine eines Stifts anzuspitzen
und dabei eine gegebenenfalls vorhandene Minenumhüllung im Bereich der Stiftspitze
abzuschälen. Herkömmlicherweise umfasst ein Spitzer einen etwa quader- oder keilförmigen
Spitzerkörper, in welchen ein im Wesentlichen kreiskegelförmiger Spitzkonus als Führung
für die Stiftspitze derart eingebracht ist, dass seine Mantelfläche eine Außenfläche
des Spitzerkörpers etwa tangiert. In der Umgebung dieser Tangente ist der Spitzkonus
über einen Spanauswurfschlitz zu der anliegenden Außenfläche des Spitzerkörpers hin
geöffnet. Ein Spitzer umfasst des Weiteren ein Schälmesser, das tangential bezüglich
der Mantelfläche des Spitzkonus auf dem Spitzerkörper befestigt ist und mit einer
Schneidkante in den Spanauswurfschlitz hineinragt, so dass bei Verdrehung eines in
den Spitzkonus eingeschobenen Stiftes gegenüber dem Spitzerkörper durch die Schneidkante
des Schälmessers ein Span von dem Stift abgehoben wird.
[0003] Bei einem sogenannten Mehrfachspitzer sind mehrere Spitzereinheiten mit jeweils einem
Spitzerkörper und einem darauf angebrachten Schälmesser zu einer Baueinheit integriert.
Die Spitzereinheiten eines solchen Mehrfachspitzers sind zumeist hinsichtlich des
Durchmessers des Stiftführungskanals oder des Öffnungswinkels des Spitzkonus unterschiedlich
ausgebildet, um Stifte verschiedenen Durchmessers anspitzen zu können und/oder unterschiedliche
Spitzenformen auszuschälen.
[0004] Aus der
DE 40 00 122 A1 ist ein Stiftspitzer bekannt, dessen im wesentlichen quaderförmiger Spitzerkörper
an seinen Längsseitenwänden mit komplementären Vorsprüngen oder Vertiefungen versehen
sind. Die Vorsprünge bzw. Vertiefungen ermöglichen hierbei das Zusammenstecken mehrerer
Stiftspitzer und somit deren Kombination zu einem Mehrfachspitzer.
[0005] Stiftspitzer zum Anspitzen von Kosmetikstiften, die üblicherweise mit einer vergleichsweise
weichen, plastischen Mine versehen sind, weisen häufig zusätzlich zu dem Schälmesser
einen sogenannten Minenformer auf, der beim Spitzvorgang die im Bereich der Stiftspitze
hervortretende Minenmasse zu einer vorgegebenen, insbesondere abgerundeten Spitze
ausformt. Bei einem aus der
DE 199 52 039 A1 bekannten Stiftspitzer sind mehrere unterschiedlich geformte Minenformer vorgesehen,
die an einer karussellartigen Verstellmechanik angeordnet sind und durch Verdrehen
der Verstellmechanik alternativ mit dem Stiftführungskanal in Eingriff gebracht werden
können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in herstellungstechnisch besonders
günstigen Stiftspitzer anzugeben, der dennoch flexibel einsetzbar und/oder handhabungstechnisch
einfach sein soll.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
umfasst der Stiftspitzer mindestens zwei Spitzereinheiten, deren jede einen Spitzerkörper
und ein auf diesem befestigtes Schälmesser aufweist. Hierbei sind die Spitzerkörper
benachbarter Spitzereinheiten über einen Filmstreifen, d.h. einen im Vergleich zu
einem jeden Spitzerkörper dünnwandigen und hierdurch flexiblen Materialstreifen, der
nach Art eines Filmscharniers als Sollbiegestelle oder Solltrennstelle wirkt, einstückig
verbunden.
[0008] Die erfindungsgemäße Verbindung der mehreren Spitzereinheiten durch ein oder mehrere
Filmstreifen ist in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft. Insbesondere können die verbundenen
Spitzerkörper in einem einzigen Arbeitsgang, insbesondere einem Spitzgussverfahren,
einfach und preisgünstig gefertigt werden, wobei gleichzeitig eine hohe Flexibilität
hinsichtlich des späteren Einsatzes der Spitzereinheiten gewährleistet ist. So können
die Spitzereinheiten in einem folgenden Arbeitsschritt einfach vereinzelt werden und
als Einzelspitzer mit oder ohne Spanfanggehäuse verwendet werden. Gemäß einer vorteilhaften
Einsatzvariante ist alternativ hierzu vorgesehen, die Spitzereinheiten in verbundenem
Zustand als Mehrfachspitzer zu verwenden, wobei die aus den Spitzereinheiten gebildete
Baueinheit vorzugsweise im Ganzen in ein gemeinsames Spanfanggehäuse eingesetzt ist.
Die Filmstreifen ermöglichen es hierbei, die aus den Spitzereinheiten gebildete Baueinheit
zu falten, und somit die Spitzereinheiten in zueinander verkipptem Zustand in das
Spanfanggehäuse einzusetzen, wobei ein und dieselbe Baueinheit von Spitzereinheiten
auf einfachste Weise an eine Vielzahl unterschiedlicher Gehäuseformen angepasst werden
kann. Der selbststabilisierende Verbund der Spitzereinheiten ermöglicht hierbei insbesondere
die Realisierung besonders kompakter und konstruktiv einfacher Gehäuseformen sowie
eine einfach zu bewerkstelligende Montage der Spitzereinheiten in dem Spanfanggehäuse.
[0009] Zur Realisierung eines sehr kompakten Mehrfachspitzers sind Spitzereinheiten zweckmäßigerweise
gleichsinnig gegeneinander verfaltet, so dass die Baueinheit im Querschnitt etwa den
Umriss eines Polygons oder Polygonsegmentes bildet. In einer besonders kompakten und
stabilen Einsatzvariante sind die Spitzereinheiten dabei zu einem gleichmäßigen Polygon
- im Falle von drei zusammenhängenden Spitzereinheiten also zu einem gleichseitigen
Dreieck - zusammengefaltet.
[0010] Alternativ hierzu ist vorgesehen, die Spitzereinheiten alternierend gegensinnig gegeneinander
zu verfalten, so dass die Baueinheit im Querschnitt etwa eine "Zick-Zack-Linie" bildet.
Dies ist besonders vorteilhaft, um die Baueinheit an flache Gehäuseformen unterschiedlicher
Breite anzupassen.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Bauform des Stiftspitzers umfasst jeder Spitzerkörper
eine Führungshülse mit einer Bohrung, die einen Stiftführungskanal für einen anzuspitzenden
Stift definiert, wobei an den Außenumfang dieser Führungshülse mindestens ein (im
Vergleich zum Außendurchmesser der Führungshülse) flacher Stützflügel angeformt ist,
der im Querschnitt (d.h. entlang der Achse des Stiftführungskanals einer der Spitzeinheiten
gesehen) etwa radial von der Führungshülse abragt. Benachbarte Spitzereinheiten sind
hierbei an den aneinander angrenzenden Außenkanten je eines Stützflügels miteinander
verbunden. In dieser Ausführung ist der Spitzerkörper einer jeden Spitzereinheit auf
das Wesentliche reduziert, so dass der Spitzerkörper bei hoher Stabilität gegenüber
den beim Spitzvorgang auftretenden Verwindungskräften dennoch besonders materialsparend
realisiert ist. Gleichzeitig ermöglicht die vorstehend beschriebene Formgebung eine
besonders kompakte Verfaltung der Spitzereinheiten.
[0012] Vorzugsweise umfasst jeder Spitzerkörper zwei entgegengesetzt zueinander an die Führungshülse
angeformte Stützflügel, so dass jeder Spitzerkörper im Querschnitt durch die Führungshülse
etwa die Form einer Flügelmutter einnimmt. Die beiden Stützflügel sind in zweckmäßiger
Weiterbildung in einem von der Führungshülse beabstandeten Endbereich zusammengefügt,
so dass die Stützflügel mit der Führungsmutter einen unter Stabilitätsaspekten besonders
vorteilhaften geschlossenen Stützrahmen bilden.
[0013] Bevorzugt ist die Führungshülse für die verschiedenen Spitzereinheiten derselben
Baueinheit jeweils unterschiedlich ausgeführt, so dass sich die durch die Bohrung
der jeweiligen Führungshülse definierten Stiftführungskanäle in ihrem Durchmesser
und/oder in dem Konuswinkel ihres jeweiligen Spitzkonus unterscheiden. Alternativ
oder zusätzlich hierzu ist vorgesehen, dass sich die verschiedenen Spitzereinheiten
in der Ausprägung eines der jeweiligen Spitzereinheit zugeordneten Minenformers unterscheiden.
Beispielsweise umfasst die Baueinheit drei Spitzereinheiten, von denen eine erste
Spitzereinheit keinen Minenformer aufweist, während der zweiten und dritten Spitzereinheit
Minenformer zugeordnet sind, die die Stiftspitze in unterschiedlichem Grad abrunden.
[0014] Die den Stiftführungskanal des bzw. eines jeden Spitzerkörpers definierende Bohrung
durchsetzt die zugehörige Führungshülse ganz, so dass der Stiftführungskanal über
beide Axialenden der Führungshülse hinaussteht. Mit anderen Worten ist die Führungshülse
derart ausgebildet, dass ein in Spitzposition eingeschobener Stift die Führungshülse
vollständig durchsetzt und zumindest mit einem Teil seiner Stiftspitze durch ein Austrittsende
der Bohrung über die Führungshülse hinaussteht. In dieser Ausführung ist an die Führungshülse
zweckmäßigerweise eine Messerhalterung angeformt, die das Austrittsende der in der
Führungshülse vorgesehenen Bohrung axial überragt. Die Messerhalterung flankiert den
Stiftführungskanal hierbei einseitig, so dass der Stiftführungskanal zu einer von
der Messerhalterung abgewandten Seite hin offen ist. Die weitestgehend offene Ausgestaltung
des Stiftführungskanals im Bereich der Messerhalterung, und damit bei eingeschobenem
Stift im Bereich der Stiftspitze, hat den Vorteil, das beim Spitzvorgang abgeschabte
Minenmasse besonders leicht von der Messerhalterung abfallen kann. Hiermit wird einem
insbesondere für Kosmetikstifte typischem Problem, dass die für diese Stifte üblicherweise
weiche und plastische Minenmasse beim Spitzvorgang an der Messerhalterung verklumpt
und den Stift beim fortgesetzten Spitzen verschmiert, besonders effektiv entgegengewirkt.
[0015] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in Draufsicht allgemein ein Konstruktionsprinzip eines Spitzerkörpers mit einer Führungshülse,
einer an diese angeformten Messerhalterung sowie mit zwei an die Führungshülse angeformten
und zu einem Stützrahmen miteinander verbundenen Stützflügeln,
- Fig. 2
- in schematischer Seitenansicht das Konstruktionsprinzip gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- in einem Längsschnitt III-III gemäß Fig. 1 das dortige Konstruktionsprinzip,
- Fig. 4
- in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stiftspitzers
mit drei auf dem Konstruktionsprinzip gemäß Fig. 1 bis 3 beruhenden Spitzereinheiten,
die über als Solltrennstelle oder Sollbiegestelle wirkende Filmstreifen einstückig
miteinander verbunden sind,
- Fig. 5
- in Frontansicht der Stiftspitzer gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- in Darstellung gemäß Fig. 5 den dortigen Stiftspitzer, wobei die Spitzereinheiten
zum Einsetzen in ein Spanfanggehäuse entlang der Filmstreifen alternierend gegensinnig
zueinander verfaltet sind, und
- Fig. 7
- in Darstellung gemäß Fig. 5 den dortigen Stiftspitzer, wobei die Spitzereinheiten
zum Einsetzen in ein Spanfanggehäuse entlang der Filmstreifen gleichsinnig zueinander
verfaltet sind.
[0016] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0017] In der nachfolgend (in Bezug auf die Fig. 4 bis 7) beschriebenen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stiftspitzers 1 ist ein gemeinsames Konstruktionsprinzip für
einen Spitzerkörper 2 verwirklicht, das zunächst allgemein anhand der Fig. 1 bis 3
näher beschrieben wird.
[0018] Fig. 1 zeigt den aus Kunststoff oder Metall hergestellten Spitzerkörper 2 sowie ein
auf dem Spitzerkörper 2 befestigtes Schälmesser 3. Der Spitzerkörper 2 wiederum umfasst
eine Führungshülse 4, eine an diese angeformte Messerhalterung 5 sowie zwei an die
Führungshülse 4 angeformte Stützflügel 6 und 7.
[0019] Die Führungshülse 4 ist von einer zentralen Bohrung 8 (Fig. 3) durchsetzt, die während
des Spitzvorgangs einen zu spitzenden Stift S lagert und somit einen einen Stiftführungskanal
9 (Fig. 3) definiert. Der Stiftführungskanal 9 bezeichnet also das Volumen, das der
zu spitzende Stift S in Spitzstellung innerhalb und außerhalb der Führungshülse 4
einnimmt. Außerhalb der Führungshülse 4 ist der Stiftführungskanal 9 dabei durch die
gedankliche Verlängerung der Wand der Bohrung 8 über die Führungshülse 4 hinaus gegeben.
Die Führungshülse 4 und insbesondere deren Bohrung 8 weisen ein Einführende 10 auf,
an welchem ein zu spitzender Stift S im Zuge des Spitzvorgangs in die Bohrung 8 einzuführen
ist.
[0020] Das dem Einführende 10 axial entgegengesetzte Ende der Führungshülse 4 und deren
Bohrung 8, zu welchem die Stiftspitze des Stiftes S in Spitzposition wieder aus der
Führungshülse 4 heraussteht, ist als Austrittsende 11 bezeichnet.
[0021] In einem an das Einführende 10 angrenzenden Abschnitt 12 der Führungshülse 4 ist
die Bohrung 8 zylindrisch, d.h. insbesondere mit konstantem Durchmesser, ausgeführt.
Dieser zylindrische Abschnitt 12 dient zur Gewährleistung einer guten Führung des
Stifts S entlang einer Achse 13 des Stiftführungskanals 9. In einem an das Austrittsende
11 angrenzenden Abschnitt 14 der Führungshülse 4 verjüngt sich die Bohrung 8 dagegen
zum Austrittsende 11 hin konisch. Dieser konische Abschnitt 14 der Bohrung 8 dient
als Anschlag zur Axialfixierung des Stifts S in der Spitzposition.
[0022] Die Führungshülse 4 weist einen prinzipiell beliebig gestaltbaren Außenumfang 15
auf. In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Außenumfang 15 der Führungshülse
4 aber stets kreisrund ausgebildet.
[0023] Die Messerhalterung 5 hat, wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist, im
Wesentlichen die Form eines Keils, dessen Horizontalfläche 16 (Fig. 3) mit geringem
Abstand parallel zur Achse 13 des Stiftführungskanals 9 ausgerichtet ist. Die Schrägfläche
der Keilform bildet dagegen eine Auflagefläche 17 (Fig. 3), auf welcher das Schälmesser
3 unter einem Winkel bezüglich der Achse 13 positioniert ist. Die Auflagefläche 17
ist hierzu insbesondere an ihrem von der Achse 13 abgewandten Rand mit einer relingartigen
Positionierhilfe 18 umgeben, an welcher das Schälmesser 3 angelegt ist. Das Schälmesser
3 ist in dieser Position derart ausgerichtet, dass seine Schneidkante 19 eine die
Achse 13 etwa schneidende Linie bildet. Das Schälmesser 3 ist mittels einer Befestigungsschraube
20 auf der Auflagefläche 17 fixiert.
[0024] Die Messerhalterung 5 ist mit ihrer Mittellängsachse parallel versetzt zu der Achse
13 angeordnet, so dass ihre Keilspitze 21 von der Führungshülse 4 abgewandt ist, und
die der Keilspitze 21 entgegengesetzte Keilbasis 22 entsprechend der Führungshülse
4 zugewandt ist. Die Messerhalterung 5 überlappt im Bereich der Keilbasis 22 mit der
Führungshülse 4 in einem axialen Bereich, der die axiale Länge des konischen Abschnitts
14 der Führungshülse 4 übersteigt. Durch diese Überlappung wird erreicht, dass der
Stift S bis zu seinem Außenumfang sauber abgeschält wird. Im Überlappungsbereich ist
die Führungshülse 4 mit einem Spanauswurfschlitz 23 versehen, in den die Schneidkante
19 des Schälmessers 3 hineinragt.
[0025] In dem überwiegenden Bereich ihrer axialen Erstreckung ragt die Messerhalterung 5
über das Austrittsende 11 der Führungshülse 4 hinaus. In diesem Bereich flankiert
die Messerhalterung 5 den Stiftführungskanal 9 lediglich einseitig, während der Stiftführungskanal
9 in dem übrigen Umfangswinkelbereich nach außen hin nicht begrenzt ist, so dass beim
Spitzvorgang das Schälmesser 3 und der den Stiftführungskanal 9 ausfüllende Stift
S quasi frei im Raum hängen. Konkret ist der Stiftführungskanal 9 lediglich in einem
Umfangswinkelbereich von geringfügig mehr als 90° von der Messerhalterung 5 und dem
Schälmesser 3 umgeben. In dem überwiegenden Umfangswinkelbereich von ca. etwa 250°
- 270° ist der Stiftführungskanal 9 dagegen nach außen hin offen, so dass Spanabfall
und abgeschälte Minenmasse ungehindert von dem Schälmesser 3 und der Messerhalterung
5 abfallen kann.
[0026] Jeder Stützflügel 6 und 7 ist in einem Ansatzbereich 24 an den Außenumfang 15 der
Führungshülse 4 angeformt ist und ragt von dort - im Querschnitt entlang der Achse
13 gesehen - radial von der Führungshülse 4 ab. Die beiden Stützflügel 6 und 7 sind
dabei insbesondere an zueinander entgegengesetzten Umfangsbereichen der Führungshülse
4 angeordnet, so dass der Spitzerkörper 2 etwa die Form einer Flügelmutter hat.
[0027] Jeder Stützflügel 6,7 weist eine im Vergleich zum Durchmesser der Führungshülse 4
geringe Stärke und eine langgestreckte, flache Form auf, deren Längserstreckung parallel
zu der Achse 13 ausgerichtet ist. Von dem Ansatzbereich 24 ausgehend erstreckt sich
jeder Stützflügel 6,7 axial in Richtung des Austrittsendes 11 und über dieses hinaus.
Die Stützflügel 6,7 flankieren somit in axialer Richtung die Messerhalterung 5 und
das Schälmesser 3. Die Messerhalterung 5 ist dabei optional in den Stützflügel 7 integriert.
[0028] In einem entgegengesetzt zu dem Ansatzbereich 24 angeordneten Endbereich 25 sind
die Stützflügel 6,7 zusammengeführt und einstückig miteinander verbunden. Die Stützflügel
6,7 bilden somit einen im Wesentlichen rechteckigen, geschlossenen Stützrahmen 31,
in den die Führungshülse 4 und gegebenenfalls auch die Messerhalterung 5 integriert
sind.
[0029] Gemäß Fig. 4 bis 7 umfasst eine Ausführungsform des erfindungsgemäßes Stiftspitzers
1 drei Spitzereinheiten 30,31 und 32 mit jeweils einem Spitzerkörper 2 und einem darauf
befestigten Schälmesser 3, von denen jede Spitzereinheit 30,31, 32 nach dem vorstehend
beschriebenen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist. Die Spitzereinheiten 30,31 und
32 sind zum Anspitzen unterschiedlich dicker Stifte S vorgesehen und unterscheiden
sich entsprechend - wie aus Fig. 5 zu ersehen ist - in dem Durchmesser der jeweiligen
Führungshülse 4, und hierbei auch insbesondere in dem Durchmesser der in die Führungshülse
4 jeweils eingebrachten Bohrung 8.
[0030] Die Spitzerkörper 2 der Spitzereinheiten 30,31,32 sind parallel zueinander derart
aneinandergereiht, dass der Stützflügel 7 der Spitzereinheit 30 und der Stützflügel
6 der Spitzereinheit 31 bzw. der Stützflügel 7 der Spitzereinheit 31 und der Stützflügel
6 der Spitzereinheit 32 mit ihren jeweiligen Außenkanten 33 (Fig. 5) nebeneinander
liegen. Die aneinander angrenzenden Spitzereinheiten 30 und 31 bzw. 31 und 32 sind
hierbei jeweils durch einen dünnen Filmstreifen 34 (Fig. 5) verbunden, der zwischen
den Außenkanten 33 der jeweils aneinanderstoßenden Stützflügel 6,7 aufgespannt ist.
[0031] In dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Rohzustand sind die Spitzereinheiten 30,31
und 32 kolinear bezüglich der durch ihre Stützflügel 6,7 aufgespannten Ebene ausgerichtet
und hängen über die Filmstreifen 34 einstückig zusammen.
[0032] Der Stiftspitzer 1 kann nun zum einen in diesem Rohzustand verwendet werden. Zum
anderen kann der Stiftspitzer 1 auch entlang der Filmstreifen 34 getrennt oder gefaltet
werden, um die einzelnen Spitzereinheiten 30,31,32 separat voneinander zu verwendet
bzw. um die Spitzereinheiten 30,31,32 platzsparend in ein Spanfanggehäuse 35a,35b,35c
(Fig. 6 bzw. 7) einzusetzen. In ersterem Fall wirken die Filmstreifen 34 als Solltrennstelle,
entlang welcher die Spitzereinheiten 30,31,32 einfach abgeschnitten oder abgerissen
werden können. In letzterem Fall wirken die Filmstreifen 34 nach Art eines Filmscharniers
als Sollbiegestelle, die es erlaubt, die Spitzereinheiten 30,31 und 32 zerstörungsfrei
und reversibel gegeneinander zu verkippen.
[0033] Die Faltbarkeit der aus den zusammenhängenden Spitzereinheiten 30,31, und 32 gebildeten
Baugruppe ermöglicht es, dieselbe Baugruppe im Ganzen an Spanfanggehäuse 35a,35b,35c
unterschiedlicher Form flexibel anzupassen.
[0034] Fig. 6 zeigt die Spitzereinheiten 30,31,32 in einer an ein flaches Gehäuse 35a angepassten
Faltung. Die Spitzereinheiten 31,31,32 sind hierbei alternierend gegensinnig, d.h.
im "Zick-Zack", gegeneinander verfaltet.
[0035] In einer alternativen Anordnung gemäß Fig. 7 der Spitzereinheiten 30,31,32 sind diese
im Querschnitt etwa zu einem gleichseitigen Dreieck (und damit insbesondere gleichsinnig
zueinander) zusammengefaltet. Diese sehr kompakte Faltung eignet sich vor allen -
wie in Fig. 7 angedeutet ist - um die Spitzereinheiten 30,31,32 in ein Spanfanggehäuse
35b mit rundem Querschnitt oder ein Spanfanggehäuse 35c mit sechseckigem Querschnitt
einzusetzen.
[0036] Wie den Fig. 6 und 7 zu entnehmen ist, stabilisieren sich die zusammenhängenden Spitzereinheiten
30,31,32 von selbst in den dargestellten Gehäuseformen, so dass zusätzliche Befestigungsmittel
wie z.B. Rasthaken, Anschlagflächen, etc. an der Innenwand des jeweiligen Spanfanggehäuses
35a,35b,35c zur Fixierung der Spitzereinheiten 30,31,32 nicht zwangsweise erforderlich
sind. Das Spanfanggehäuse 35a,35b,35c kann daher äußerst einfach und preisgünstig
realisiert sein. Derartige Befestigungsmittel können aber optional für eine verbesserte
Fixierung der Spitzereinheiten 30,31,32 dennoch vorgesehen sein.
1. Stiftspitzer (1) mit mindestens zwei Spitzereinheiten (30,31,32), deren jede einen
Spitzerkörper (2) und ein auf diesem befestigtes Schälmesser (3) aufweist, wobei die
Spitzerkörper (2) benachbarter Spitzereinheiten (30,31,32) einstückig über einen als
Sollbiegestelle und/oder Solltrennstelle wirkenden Filmstreifen (34) verbunden sind,
so dass ein Spitzerkörper (2) gegenüber einem anderen Spitzerkörper (2) abknickbar
und/oder abtrennbar ist.
2. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spitzerkörper (2) einer jeden Spitzereinheit (30,31,32) eine Führungshülse (4)
mit einer einen Stiftführungskanal (9) für einen zu spitzenden Stift (S) definierenden
Bohrung (8) sowie mindestens einen von der Führungshülse (4) im Querschnitt etwa radial
abragenden flachen Stützflügel (6,7) umfasst, wobei einander gegenüberstehende Außenkanten
(33) der Stützflügel (6,7) benachbarter Spitzerkörper (2) jeweils durch einen als
Sollbiegestelle und/oder Solltrennstelle wirkenden Filmstreifen (34) einstückig verbunden
sind.
3. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der durch die Bohrung (8) definierte Stiftführungskanal (9) für verschiedene Spitzereinheiten
(30,31,32) einen unterschiedlichen Durchmesser und/oder in einem der Stiftspitze zugeordneten
Bereich einen unterschiedlichen Konuswinkel aufweist.
4. Stiftspitzer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spitzereinheiten (30,31,32) in miteinander verbundenem Zustand in ein Spanfanggehäuse
(35a-c) eingesetzt sind.
5. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einstückig zusammenhängenden Spitzereinheiten (30,31,32) gefaltet in das Spanfanggehäuse
(35a-c) eingesetzt ist, so dass die Spitzereinheiten (30,31,32) gegeneinander verschwenkt
sind.
6. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spitzereinheiten (30,31,32) gleichsinnig gefaltet sind.
7. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spitzereinheiten (30,31,32) im Querschnitt etwa zu einem gleichmäßigen Polygon,
insbesondere Dreieck, gefaltet sind.
8. Stiftspitzer (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spitzereinheiten (30,31,32) alternierend gegensinnig gefaltet sind.
9. Stiftspitzer (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
gekennzeichnet durch
zwei zueinander radial entgegengesetzt von der bzw. einer jeden Führungshülse (4)
abragende Stützflügel (6,7), die in einem von der Führungshülse (4) beabstandeten
Endbereich (25) zur Bildung eines Stützrahmens miteinander verbunden sind.
10. Stiftspitzer (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der bzw. jeder Spitzerkörper (2) eine an die Führungshülse (4) angeformte Messerhalterung
(5) umfasst, die ein Austrittsende (11) der in der Führungshülse (4) vorgesehenen
Bohrung (8) axial überragt, so dass die Messerhalterung (5) den Stiftführungskanal
(9) einseitig flankiert und dass der Stiftführungskanal (9) zu einer von der Messerhalterung
(5) abgewandten Seite hin offen ist.