[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] In nach dem Offset-Druckprinzip arbeitenden Bogendruckmaschinen finden zunehmend
druckformlose Druckeinrichtungen Verwendung, die vorzugsweise der Individualisierung
von über den Offsetdruck hergestellten Druckerzeugnissen mit zum Beispiel Barcodes,
Nummerierungen oder sonstigen Markierungen dienen. Derartige druckformlose Druckeinrichtungen
werden auch als Non Impact Print (NIP) Druckeinrichtungen bezeichnet und können zum
Beispiel als Inkjet-Druckeinrichtungen ausgeführt sein, die über mindestens einen
Inkjet-Druckkopf verfügen, wobei der oder jeder Inkjet-Druckkopf nach dem sogenannten
Continuous-Inkjet-Prinzip, dem Drop-On-Demand-Inkjet-Prinzip, dem Thermal-Inkjet-Prinzip
oder jedem anderem Inkjet-Prinzip arbeiten kann. Die druckformlosen bzw. NIP Druckeinrichtungen
können auch als Laser-Druckeinrichtungen ausgeführt sein.
[0003] Aus der
DE 197 04 003 A1 ist eine Bogendruckmaschine bekannt, bei welcher eine als Inkjet-Druckeinrichtung
bzw. als Laser-Druckeinrichtung ausgebildete, druckformlose Druckeinrichtung in ein
Offsetdruckwerk der Bogendruckmaschine integriert ist. Dabei ist die druckformlose
Druckeinrichtung gegenüber einem bogenführenden Gegendruckzylinder im Bereich nach
dem Durchlauf von Druckbogen durch einen von dem Gegendruckzylinder und einem Gummizylinder
gebildeten Druckspalt angeordnet. Bei der Druckmaschine gemäß
DE 197 04 003 A1 ist insbesondere das Bedrucken von Druckbogen mit einer hohen Steifigkeit im Bereich
der Inkjet-Druckeinrichtung bzw. Laser-Druckeinrichtung problematisch.
[0004] Dies liegt darin begründet, dass solche Druckbogen im Bereich der Bogenhinterkante
nach dem Verlassen des Druckspalts zum Hochschnellen neigen und sich so der Abstand
zwischen der druckformlosen Druckeinrichtung und dem Druckbogen schlagartig verändern
kann, weshalb die Druckbogen ohne entsprechende Führungselemente gegen die druckformlose
Druckeinrichtung schlagen können und somit die Druckbogen im Bereich der Bogenhinterkante
nicht mit dergleichen Qualität wie im Bereich einer Bogenvorderkante und/oder einer
Bogenmitte bedruckt werden können.
[0005] Zur Fixierung der Druckbogen auf der Oberfläche des Gegendruckzylinders werden in
der
DE 197 04 003 A1 Bogenführungsrollen vorgeschlagen, die jedoch Bereiche der Druckbogen abdecken, weshalb
die Druckbogen bei der Druckmaschine gemäß
DE 197 04 003 A1 von der druckformlosen Druckeinrichtung nicht über die gesamte Formatbreite bedruckt
werden können. Weiterhin impliziert die Anordnung der druckformlosen Druckeinrichtung
im Bereich des Druckspalts, dass mit Hilfe der druckformlosen Druckeinrichtung Eindrucke
in frisch bedruckte Druckbogen vorgenommen werden, wodurch die Gefahr besteht, dass
die eingesetzten Bogenführungsrollen Markierungen auf der Oberfläche der Druckbogen
hinterlassen und somit die erreichbare Druckqualität beeinträchtigen.
[0006] Eine weitere Bogendruckmaschine mit einer in dieselben integrierten, druckformlosen
Druckeinrichtung ist aus der
DE 195 14 259 A1 bekannt, wobei nach diesem Stand der Technik die druckformlose Druckeinrichtung in
Transportrichtung der Druckbogen gesehen hinter dem letzten Offset-Druckwerk sowie
in Transportrichtung der Druckbogen gesehen vor einem Ausleger der Bogendruckmaschine
in dieselbe integriert ist.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige
Bogendruckmaschine zu schaffen.
[0008] Dieses Problem wird durch eine Bogendruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist die oder jede druckformlose Druckeinrichtung im Bereich des Anlegers in die Bogendruckmaschine
integriert.
[0009] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die oder jede druckformlose
Druckeinrichtung im Bereich des Anlegers der Bogendruckmaschine in dieselbe zu integrieren.
Demnach erfolgt im Sinne der hier vorliegenden Erfindung das Bedrucken von Druckbogen
mit Hilfe der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung zu einem Zeitpunkt, der vor
dem Bedrucken der Druckbogen in den vorzugsweise als Offset-Druckwerken ausgebildeten
Druckwerken der Bogendruckmaschine liegt. Da die zu bedruckenden Druckbogen im Bereich
des Anlegers eben und nicht wie im Bereich der Druckwerke der Bogendruckmaschine gekrümmt
verlaufen bzw. ausgerichtet sind, können die druckformlosen Druckeinrichtungen mit
einem geringen Abstand zu den Druckbogen angeordnet werden, ohne dass auf der zu bedruckenden
Seite der Druckbogen abrollende Bogenführungsrollen erforderlich sind, welche einerseits
die Druckqualität beeinträchtigen und andererseits die im Bereich der oder jeder druckformlosen
Einrichtung bedruckbare Breite der Druckbogen begrenzen.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Bogendruckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Fig. 2:
- eine erfindungsgemäße Bogendruckmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung; und
- Fig. 3:
- einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine nach einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0011] Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3
in größerem Detail beschrieben.
[0012] Fig. 1 zeigt eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
10, wobei die Bogendruckmaschine 10 einen Anleger 11, mehrere als Offset-Druckwerke
ausgebildete Druckwerke 12, ein den Druckwerken 12 nachgeschaltetes Lackwerk 13 sowie
einen dem Lackwerk 13 nachgeschalteten Ausleger 14 umfasst. Der Anleger 11 dient dem
Einschleusen zu bedruckender Druckbogen in die Bogendruckmaschine 10, wobei die Druckbogen
durch die Druckwerke 12 sowie das Lackwerk 13 bewegt und in denselben mit einem für
alle Druckbogen gleichen bzw. unveränderlichem und damit statischen Druckbild bedruckt
werden. Im Bereich des Auslegers 14 werden bedruckte Druckbogen aus der Bogendruckmaschine
unter Bildung eines Auslegerstapels 15 ausgeschleust. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine 10 als sogenannte Wendemaschine
ausgebildet, die dem beidseitigen Bedrucken von Druckbogen im sogenannten Schön- und
Widerdruck dient. Ein zwischen den beiden ersten Druckwerken 12 angeordneter Transferzylinder
ist hierzu als Wendezylinder 16 ausgebildet.
[0013] In die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine 10 ist mindestens eine druckformlose Druckeinrichtung
integriert, die vorzugsweise dem Bedrucken der Druckbogen mit einem dynamischen bzw.
veränderlichen Druckbild dient. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist die oder
jede druckformlose Druckeinrichtung im Bereich des Anlegers 11 in die Bogendruckmaschine
10 integriert, wobei in Fig. 1 mögliche Einbaupositionen 17 und 18 für die oder jede
druckformlose Druckeinrichtung schematisiert dargestellt sind. In beiden Einbaupositionen
17 und 18 werden die Druckbogen im Bereich des Anlegers 11 über die oder jede druckformlose
Druckeinrichtung von oben bedruckt.
[0014] In dem Fall, in welchem der Anleger 11 als sogenannter Einzelbogenanleger ausgebildet
ist, ist die Einbauposition 18 für jede druckformlose Druckeinrichtung bevorzugt,
nämlich oberhalb eines Anlagetisches 19, über welchen von einem Anlegerstapel 20 abgehobene
Druckbogen dem ersten Druckwerk 12 der Druckmaschine zugeführt werden. Im Bereich
des Anlagetisches 19 werden die Druckbogen an ihre Unterseite durch mindestens ein
Saugband geführt, sodass die Druckbogen von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung
an einer Oberseite derselben bedruckbar sind, nämlich über die gesamte Formatbreite
sowie Formatlänge derselben. Beim Transport der Druckbogen entlang des Anlagetisches
19 sind die Druckbogen eben bzw. plan ausgerichtet. Es kann ein geringer Abstand zwischen
der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung und dem Druckbogen eingehalten und
somit eine hohe Druckqualität bereitgestellt werden.
[0015] Ist bei einem als Einzelbogenanleger ausgebildeten Anleger 11 eine druckformlose
Druckeinrichtung in der Einbauposition 18 oberhalb eines Anlagetisches 19 in den Anleger
11 integriert, so ist die Einbauposition entlang des Anlagetisches 19 frei wählbar.
Zur Steuerung der druckformlosen Druckeinrichtung müssen dann zumindest eine Vorderkante
und eine Seitenkante der Druckbogen erfasst und ausgewertet werden, um die Druckbogen
in den gewünschten Zonen derselben zu bedrucken. Die zur Erfassung der Vorderkante
und Seitenkante erforderliche Sensorik kann über Infrarot- oder Ultraschall-Sensoren
oder kapazitive Sensoren bereitgestellt werden.
[0016] In dem Fall, in welchem der Anleger 11 als sogenannter Schuppenanleger ausgebildet
ist, ist die Einbauposition 17 für die oder jede druckformlose Druckeinrichtung bevorzugt,
nämlich oberhalb eines in Fig. 1 nicht-dargestellten Anlageblechs des Schuppenanlegers,
wobei im Bereich des Anlageblechs die Druckbogen vereinzelt und von einem sogenannten
Vorgreifer 21 erfasst und dem ersten Druckwerk 12 der Bogendruckmaschine 10 zugeführt
werden. Auch in diesem Fall können die Druckbogen von der oder jeder druckformlosen
Druckeinrichtung über die gesamte Formatbreite sowie Formatlänge mit einem dynamischen
bzw. veränderlichen Druckbild bedruckt werden.
[0017] Ist bei einem als Schuppenanleger ausgebildeten Anleger 11 eine druckformlose Druckeinrichtung
in der Einbauposition 17 benachbart zum Vorgreifer 21 in den Anleger 11 integriert,
so muss zur Steuerung der druckformlosen Druckeinrichtung zumindest eine Vorderkante
der Druckbogen erfasst und ausgewertet werden, um die Druckbogen in den gewünschten
Zonen derselben zu bedrucken. Die zur Erfassung der Vorderkante erforderliche Sensorik
kann wiederum über Infrarot- oder Ultraschall-Sensoren oder kapazitive Sensoren bereitgestellt
werden. Zwischen der druckformlosen Druckeinrichtung 17 und dem Vorgreifer 21 ist
vorzugsweise eine Bogenführungseinrichtung positioniert, die in von der druckformlosen
Druckeinrichtung nicht zu bedruckende Bereiche bzw. Zonen der Druckbogen verschoben
werden kann.
[0018] Verändert sich beim Einziehen der Druckbogen in die Bogendruckmaschine über den Vorgreifer
21 die Transportgeschwindigkeit der Druckbogen, so ist vorzugsweise in einer Steuerungseinrichtung
der druckformlosen Druckeinrichtung mindestens eine Kennlinie hinterlegt, die abhängig
von Bedruckstoffkenngrößen wie der Grammatur und/oder der Faserrichtung und/oder der
Steifigkeit der Druckbogen ist. Die druckformlose Druckeinrichtung wird dann auf Basis
einer dieser Kennlinien angesteuert. Die Kennlinien werden vorab für Druckbogen aus
unterschiedlichen Bedruckstoffen ermittelt.
[0019] Die oder jede in die Bogendruckmaschine 10 integrierte druckformlose Druckeinrichtung
ist vorzugsweise als Inkjet-Druckeinrichtung oder Laser-Druckeinrichtung ausgebildet,
wobei solche Druckeinrichtungen quer zur Transportrichtung der Druckbogen gesehen
mehrere nebeneinander angeordnete Inkjet-Druckköpfe oder Laser-Druckköpfe sowie in
Transportrichtung der Druckbogen gesehen mehrere hintereinander angeordnete Inkjet-Druckköpfe
bzw. Laser-Druckköpfe aufweisen, die arrayartig bzw. matrixartig zueinander angeordnet
und vorzugsweise untereinander steuerungsseitig verschaltet sind.
[0020] Die Anzahl der quer zur Druckrichtung benötigten Druckköpfe wird in erster Linie
durch die gewünschte Gesamtdruckbreite bezogen auf die gegebene Druckbreite des verwendeten
Druckkopfs definiert.
[0021] Die benötigte Anzahl an Druckköpfen in Transportrichtung der Druckbogen wird hingegen
dadurch bestimmt, dass die gewünschte Druckgeschwindigkeit größer ist als die gegebene
Druckgeschwindigkeit eines Druckkopfs sowie dadurch, dass mehrere Druckfarben auf
die Druckbogen mit Hilfe der druckformlosen Druckeinrichtung aufgetragen werden sollen.
Weiterhin wird die Anzahl an Druckköpfen in Transportrichtung der Druckbogen durch
die gewünschte Druckauflösung in Relation zur gegebenen Druckauflösung des verwendeten
Druckkopfs definiert.
[0022] Wie bereits oben erwähnt, dienen die Druckwerke 12 sowie das Lackwerk 13 der erfindungsgemäßen
Bogendruckmaschine 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 dem Bedrucken der Druckbogen
mit einem statischen, für alle Druckbogen identischen Druckbild. Die oder jede im
Bereich des Anlegers 11 in die Bogendruckmaschine 10 integrierte druckformlose Einrichtung
dient hingegen dem Bedrucken der Druckbogen mit einem dynamischen bzw. variablen Druckbild,
wobei das Bedrucken mit dem dynamischen bzw. variablen Druckbild inline zum Bedrucken
der Druckbogen mit dem statischen Druckbild erfolgt, und zwar zeitlich vor dem Bedrucken
der Druckbogen in den Druckwerken 12 sowie dem Lackwerk 13.
[0023] Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung bei der in Fig. 1 dargestellten Konfiguration
einer Bogendruckmaschine beschränkt, vielmehr kann die Erfindung bei beliebigen Bogendruckmaschinen
zum Einsatz kommen. So zeigt Fig. 2 die Anwendung der Erfindung bei einer Bogendruckmaschine
22, bei der in Transportrichtung der Druckbogen gesehen nach dem Anleger 11 ein als
Flexo-Druckwerk ausgebildetes Druckwerk 23 und in Transportrichtung der Druckbogen
gesehen vor dem Ausleger 14 ein Lackwerk 24 angeordnet ist, und wobei zwischen dem
Flexo-Druckwerk 23 und dem Lackwerk 24 zwei Trocknungseinrichtungen 25 positioniert
sind.
[0024] Auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist in die Bogendruckmaschine 22 mindestens
eine druckformlose Druckeinrichtung im Bereich des Anlegers 11 integriert, nämlich
entweder im Bereich der Einbauposition 17 oder im Bereich der Einbauposition 18, sodass
auf die Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verwiesen werden kann. Wie
bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 erwähnt, ist die Einbauposition
17 bei einem als Schuppenanleger ausgebildeten Anleger und die Einbauposition 18 bei
einem als Einzelbogenanleger ausgebildeten Anleger bevorzugt.
[0025] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer weiteren erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
26, bei welcher der Anleger 11 als Rollen-Bogen-Anleger ausgebildet ist, und wobei
dem Rollen-Bogen-Anleger 11 in Transportrichtung der Druckbogen gesehen zwei als Offset-Druckwerke
ausgebildete Druckwerke 12 nachgeordnet sind. Der Rollen-Bogen-Anleger 11 umfasst
eine Bogen-Rolle-Schneideinrichtung 27, die auch als Inline Sheeter bezeichnet wird.
Im Bereich der Bogen-Rolle-Schneideinrichtung 27 werden von einem rollenförmigen Bedruckstoff
28 Druckbogen abgeschnitten, die dann über einen Anlagetisch 19 dem ersten Druckwerk
12 der Bogendruckmaschine 26 zugeführt werden. In dem Fall, in welchem der Anleger
11 als Rolle-Bogen-Anleger ausgeführt ist, ist die oder jede druckformlose Druckeinrichtung
vorzugsweise an der in Fig. 3 schematisiert dargestellten Einbauposition 29 in den
Anleger 11 der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine 26 integriert. Auch in diesem
Fall können dann die Druckbogen über die gesamte Formatbreite sowie Formatlänge von
oben mit einem variablen bzw. veränderlichen Druckbild bedruckt werden.
[0026] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung ist die oder
jede druckformlose Druckeinrichtung von der Bogendruckmaschine demontierbar, und zwar
derart, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung an einer anderen Bogendruckmaschine
oder innerhalb derselben Bogendruckmaschine an unterschiedlichen Einbaupositionen
verwendet werden kann.
[0027] Hierzu verfügt die oder jede druckformlose Druckeinrichtung über eine versorgungsseitige,
nämlich mechanische bzw. druckfarbeseitige, sowie eine steuerungsseitige, nämlich
elektrische bzw. elektronische, Schnittstelle, über welche die oder jede druckformlose
Druckeinrichtung an ein Druckfarbeversorgungssystem bzw. an eine Steuerungseinrichtung
der jeweiligen Druckmaschine angeschlossen werden kann.
[0028] Sind an mehreren Einbaupositionen druckformlose Druckeinrichtungen in eine Bogendruckmaschine
integriert, so können die elektrischen und mechanischen Schnittstellen für diese Druckeinrichtungen
zentralisiert sein. Zu der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung führende Versorgungsleitungen,
sei es elektrische Versorgungsleitungen oder mechanische bzw. druckfarbeseitige Versorgungsleitungen,
können entweder an der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine fest installiert sein
oder auch mobil an die Bogendruckmaschine herangeführt werden. Durch die Demontierbarkeit
der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung von der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
können Wartungsarbeiten sowie Reinigungsarbeiten an den druckformlosen Druckeinrichtungen
außerhalb des Bereichs der Bogendruckmaschine durchgeführt werden.
[0029] In Transportrichtung der Druckbogen gesehen ist der druckformlosen Druckeinrichtung
vorzugsweise eine Trocknungseinrichtung bzw. Härtungseinrichtung und/oder eine Absaugeinrichtung
nachgeordnet, wobei die Trocknungseinrichtung dem Trocknen der über die druckformlose
Druckeinrichtung aufgetragenen Druckfarbe und die Absaugeinrichtung dem Absaugen von
Lösungsmitteldämpfen der über die druckformlose Druckeinrichtung aufgetragenen Druckfarbe
dient.
[0030] Die druckformlose Druckeinrichtung ist im Bereich des Anlegers 11 schwenkbar angeordnet,
vorzugsweise an einem Schenkarm, der an einem Seitengestell des Anlegers oder des
ersten Druckwerks angreift. Hierdurch ist der Anleger 11 für Einrichtarbeiten frei
zugänglich.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Bogendruckmaschine
- 11
- Anleger
- 12
- Druckwerk
- 13
- Lackwerk
- 14
- Ausleger
- 15
- Auslegerstapel
- 16
- Wendezylinder
- 17
- druckformlose Druckeinrichtung/Einbauposition
- 18
- druckformlose Druckeinrichtung/Einbauposition
- 19
- Anlagetisch
- 20
- Anlegerstapel
- 21
- Vorgreifer
- 22
- Bogendruckmaschine
- 23
- Druckwerk
- 24
- Lackwerk
- 25
- Trocknungseinrichtung
- 26
- Bogendruckmaschine
- 27
- Bogen-Rolle-Schneieinrichtung
- 28
- Rolle
- 29
- druckformlose Druckeinrichtung/Einbauposition
1. Bogendruckmaschine, mit einem Anleger (11) zum Einschleusen zu bedruckender Druckbogen
in die Bogendruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk (12; 23) und/oder Lackwerk
(13; 24) zum Bedrucken der Druckbogen mit einem statischen, für alle Druckbogen identischen
Druckbild, mit einem Ausleger (14) zum Ausschleusen bedruckter Druckbogen aus der
Bogendruckmaschine, und mit mindestens einer in die Bogendruckmaschine integrierten,
druckformlosen Druckeinrichtung (17, 18; 29) zum Bedrucken der Druckbogen mit einem
insbesondere dynamischen, veränderlichen Druckbild, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18; 29) im Bereich des Anlegers
(11) in die Bogendruckmaschine integriert ist.
2. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18; 29) die Druckbogen im Bereich
des Anlegers (11) von oben bedruckt.
3. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (11) als Einzelbogenanleger ausgebildet ist.
4. Bogendruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (18) oberhalb eines Anlagetischs (19)
des Einzelbogenanlegers, im Bereich dessen die Druckbogen an einer Unterseite derselben
durch mindestens ein Saugband geführt sind, in die Bogendruckmaschine integriert ist,
sodass die Druckbogen von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung an einer
Oberseite derselben bedruckbar sind.
5. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (11) als Schuppenanleger ausgebildet ist.
6. Bogendruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17) oberhalb eines Anlageblechs des
Schuppenanlegers, im Bereich dessen die Druckbogen vereinzelbar und an einen Vorgreifer
übergebar sind, in die Bogendruckmaschine derart integriert ist, dass die Druckbogen
von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung an einer Oberseite derselben bedruckbar
sind.
7. Bogendruckmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Steuerungseinrichtung der druckformlosen Druckeinrichtung (17) mindestens
eine Kennlinie hinterlegt, die abhängig von Bedruckstoffkenngrößen wie der Grammatur
und/oder der Faserrichtung und/oder der Steifigkeit der Druckbogen ist, wobei die
druckformlose Druckeinrichtung (16) auf Basis dieser Kennlinien ansteuerbar ist.
8. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (11) als Rollen-Bogen-Anleger ausgebildet ist.
9. Bogendruckmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (29) im Bereich einer Bogen-Rolle-Schneideinrichtung
(27) des Rollen-Bogen-Anlegers in die Bogendruckmaschine derart integriert ist, dass
die Druckbogen von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung an einer Oberseite
derselben bedruckbar sind.
10. Bogendruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18, 29) als Inkjet-Druckeinrichtung
oder Laser-Druckeinrichtung ausgebildet ist, wobei die Druckbogen über die gesamte
Formatbreite und/oder Formatlänge von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung
bedruckbar sind.
11. Bogendruckmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18, 29) quer zur Transportrichtung
der Druckbogen gesehen mehrere nebeneinander angeordnete Inkjet-Druckköpfe oder Laser-Druckköpfe
und/oder in Transportrichtung der Druckbogen gesehen mehrere hintereinander angeordnete
Inkjet-Druckköpfe oder Laser-Druckköpfe aufweist, die steuerungsseitig miteinander
verschaltet sind.
12. Bogendruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18, 29) die Druckbogen vor dem
statischen Bedrucken derselben in dem oder jedem Druckwerk und/oder in dem oder jedem
Lackwerk dynamisch bzw. individualisierend bedruckt.
13. Bogendruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18, 29) von der Bogendruckmaschine
demontierbar ist, derart, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18,
29) an einer anderen Bogendruckmaschine oder innerhalb derselben Bogendruckmaschine
an unterschiedlichen Einbaupositionen verwendbar ist.
14. Bogendruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung in Transportrichtung der Druckbogen
gesehen eine Trocknungseinrichtung und/oder eine Absaugeinrichtung nachgeordnet ist.
15. Bogendruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede druckformlose Druckeinrichtung (17, 18, 29) im Bereich des Anlegers
(11) schwenkbar angeordnet ist.