Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auspacken einer Papierrolle, wie es in Rollenkellern
von Druckereien im Zuge der Vorbereitung von Papierrollen für den Einsatz durchgeführt
wird. Ausserdem betrifft sie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Papierrollen, wie sie in Druckereien verwendet werden, werden in einer Verpackung
geliefert, welche gewöhnlich Seitenschilder aus Karton umfasst sowie eine Umfangshülle
aus mehreren Windungen Packpapier, die gewöhnlich über die Ränder der Seitenschilder
nach innen gefaltet und mit den Seitenschildern verklebt ist. Die Umfangshülle ist
ausserdem oft mit den äusseren Lagen der Papierrolle verklebt. Beim Auspacken werden
in der Regel zuerst die Seitenteile der Verpackung, bestehend aus den Seitenschildern
und den mit ihnen verklebten Teilen der Umfangshülle, abgetrennt und entfernt. Anschliessend
wird der verbleibende Mantelteil der Umfangshülle aufgetrennt und abgewickelt und
ebenfalls entfernt.
[0003] Das Abtrennen und Entfernen der Seitenschilder kann manuell erfolgen. Es sind aber
auch automatische Verfahren und entsprechende Vorrichtungen zu ihrer Durchführung
bekannt. So ist in der
EP 0 592 845 A1 ein gattungsgemässes Verfahren beschrieben, bei welchem nach Auffinden des Zentrums
der Stirnfläche durch das Seitenteil der Verpackung hindurch ein Dorn in das Innere
der Kartonhülse, auf die die Papierrolle gewickelt ist, gestossen und dann zurückgezogen
wird. In der so hergestellten zentralen Oeffnung wird dann ein Seitenmesser angesetzt
und längs der Stirnfläche bis zu einer Anfangsposition an deren Rand geführt, wobei
ein radialer Schnitt durch das Seitenteil gelegt wird. Anschliessend wird die Papierrolle
gedreht und das Seitenteil durch einen von der Anfangsposition ausgehenden Umfangsschnitt
längs des Randes der Stirnfläche mittels des Seitenmessers abgetrennt.
[0004] Der Zeitbedarf wird bei diesem Verfahren durch den an sich nicht nötigen radialen
Schnitt, der vor allem der Positionierung des Seitenmessers für den Umfangsschnitt
dient, vergrössert. Die zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte gattungsgemässe
Vorrichtung ist, vor allem was das Seitenmesser und seine Führung betrifft, die sowohl
einen radialen als auch einen Umfangsschnitt ermöglichen müssen, verhältnismässig
kompliziert und aufwendig.
[0005] Gemäss der
JP 1997-207 923 A wird das Seitenteil entfernt, indem ausgehend vom Zentrum der Stirnfläche ein spiralförmiger
Schnitt geführt wird. Auch dies erfordert verhältnismässig viel Zeit, zumal die Papierrolle
dabei mehrere Umdrehungen ausführen muss.
[0006] Nach dem Entfernen der Seitenscheiben an einer Stirnseite der Papierrolle wird gemäss
der
EP 0 592 845 A1 der Mantelteil der Verpackung entfernt. Dazu wird die Spitze eines Trennteils unter
den Mantelteil eingeführt, wobei derselbe vorgängig durch eine elastisch gegen den
Rand der Stirnfläche drückende Reibbürste von der Papierrolle etwas abgehoben wird
und die radiale Position des Trennteils durch eine auf dem Mantel abrollende Stützrolle
bestimmt wird. Das Messer wird dann parallel zur Rollenachse bis zur gegenüberliegenden
Stirnfläche gezogen. Dabei wird das Messer so positioniert, dass es neben dem Mantel
auch einige äussere Lagen des Papiers, die oft Beschädigungen aufweisen und von denen
die äussersten gewöhnlich mit dem Mantel verklebt sind, durchtrennt. Wegen der Kompaktheit
der Rolle kann es leicht vorkommen, dass vor allem beim Einstechen der Spitze auch
die Grenzlage, über welche das Messer gezogen wird und welche die äusserste Lage der
ausgepackten Papierrolle bildet sowie an diese anschliessende Lagen leicht beschädigt,
insbesondere etwas eingedrückt werden. Die Lage des Trennteils so einzustellen, dass
solche Beschädigungen sicher ausgeschlossen sind, ist schwierig, vor allem, wenn der
Mantelteil der Verpackung mit den äusseren Lagen der Papierrolle verklebt ist und
daher ein Abheben desselben von der Rolle nicht möglich ist.
[0007] Es sind ähnliche Verfahren bekannt, bei denen ein keilartig ausgebildetes Trennteil
eingesetzt wird, das an der Aussenseite eine rotierende Schneidscheibe trägt, welche
den Mantel durchtrennt, s. z.B.
EP 0 959 009 A1 oder
JP 1997-207 923 A. Dies kann den Druck auf das Trennteil beim weiteren Verlauf des Auftrennens des
Mantels etwas verringern, doch sind die mit dem Einstechen der Spitze verbundenen
Schwierigkeiten damit nicht gelöst.
[0008] Aus der
EP 0 792 813 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein als Pflugmesser ausgebildetes Trennteil
eingesetzt wird mit einer länglichen Gleitplatte, welche an der Aussenseite eine zur
Gleitplatte senkrechte Klinge mit einer Schneide trägt sowie eine in Trennrichtung
nachgeordnete Schneidscheibe, welche zwischen Laufrädern angeordnet ist, über die
sie nur geringfügig übersteht und welche hinter dem Trennteil eine oder zwei weitere
Lagen auftrennt. Die vor allem beim Einstechen der Spitze des Trennteils auftretenden
Schwierigkeiten sind dadurch aber wiederum nicht behoben.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das bekannte gattungsgemässe Verfahren
so zu verbessern, dass die Entfernung der Seitenteile mit verhältnismässig einfachen
Mitteln rasch und sicher ausführbar ist. Ausserdem soll eine zur Durchführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtung angegeben werden, welche verhältnismässig einfach
aufgebaut und daher kostengünstig ist.
[0010] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
bzw. 22 erfüllt. Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile liegen vor allem darin,
dass das Verfahren einfach ist, insbesondere keine grundsätzlich nicht nötigen Schnitte
oder andere Massnahmen umfasst und dennoch mit grosser Zuverlässigkeit abläuft. Die
erfindungsgemässe Vorrichtung ist einfach aufgebaut und kostengünstig, zumal wesentliche
Teile fertig gekauft werden können, während man im übrigen mit verhältnismässig einfachen
Komponenten auskommt. Dabei ist sie auch sehr funktionssicher.
[0011] Beim erfindungsgemässen Verfahren gemäss Anspruch 11 wird auch der Mantelteil der
Verpackung aufgetrennt und entfernt. Dieser sowie allfällige äussere Schichten werden
oberhalb der Ansatzstelle, an der die Spitze des Trennteils eingeführt wird, mindestens
z.T. vorgängig ein Stück weit durchtrennt und dadurch die Spannung dort wesentlich
verringert und die Papierlagen gelockert. Dadurch ist das Einführen der Spitze des
Trennteils wesentlich erleichtert und die Gefahr einer Beschädigung der Grenzlage,
über die die Gleitfläche des Trennteils geführt wird und unmittelbar innerhalb derselben
liegender weiterer Lagen stark vermindert.
[0012] Eine auch zum Auftrennen des Mantelteils geeignete Vorrichtung kann vorzugsweise
gemäss Anspruch 32 ausgebildet sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Auspackvorrichtung,
- Fig. 2
- ein Schneidgerät der erfindungsgemässen Auspackvorrichtung nach Fig. 1 schräg von
vorn oben,
- Fig. 3
- eine Positioniereinheit des Schneidgeräts von Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Positioniereinheit von Fig. 3 und einen Teil der Papierrolle
in einer ersten Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Positioniereinheit und einen Teil der Papierrolle in einer
zweiten Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 6
- vergrössert einen Schnitt durch den an den Rand der Stirnfläche anschliessenden Teil
der Papierrolle während der zweiten Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines Teils einer Randschneideinheit des Schneidgeräts von Fig.
2 mit einem Teil der Papierrolle während einer dritten Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 8
- eine Draufsicht, teilweise geschnitten, entsprechend Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Randschneideinheit während einer vierten Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Randschneideinheit während einer fünften Phase der Seitenschildabtrennung,
- Fig. 11
- eine Draufsicht, teilweise geschnitten, entsprechend Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf ein Trenngerät der erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 13
- im wesentlichen einen Schnitt durch das Trenngerät gemäss XIII-XIII in Fig. 12,
- Fig. 14
- einen Ausschnitt aus einer Draufsicht auf das Trenngerät und einen Teil der Papierrolle
während einer ersten Phase der Auftrennung des Mantelteils,
- Fig. 15
- einen Ausschnitt ähnlich Fig. 14, während einer zweiten Phase der Auftrennung der
Papierrolle,
- Fig. 16
- einen Ausschnitt ähnlich Fig. 14, während einer dritten Phase der Auftrennung der
Papierrolle,
- Fig. 17
- einen Ausschnitt ähnlich Fig. 14, während einer vierten Phase der Auftrennung der
Papierrolle.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0014] Die Auspackvorrichtung umfasst (Fig. 1) ein Grundgestell 1 von ungefähr rechteckigem
Grundriss, dessen Oberseite einen in Längsrichtung mittig angeordneten mehrachsigen
Robotarm 2 trägt. Er weist eine Basis 3 auf, welche um eine senkrechte Schwenkachse
drehbar am Grundgestell 1 gelagert ist und einen um eine waagrechte Schwenkachse kippbaren
ersten Schwenkarm 4 trägt, mit dessen äusserem Ende ein zweiter Schwenkarm 5 um eine
waagrechte Querachse kippbar sowie um eine Längsachse drehbar verbunden ist. Der Schwenkarm
5 trägt an seinem äusseren Ende, über ein Gelenk 6, das eine Kippbewegung um eine
weitere Querachse gestattet, ein Schneidgerät 7.
[0015] Vor dem Grundgestell 1 ist eine Stützeinrichtung zur Aufnahme einer verpackten Papierrolle
8 angeordnet, mit zwei zur Längsrichtung des Grundgestells 1 parallelen, mit Abstand
nebeneinander angeordneten waagrechten Walzen 9a,b, von denen eine antreibbar ist,
sodass die verpackte Papierrolle 8 um ihre zu den Walzen 9a,b parallele Achse gedreht
werden kann.
[0016] In einem Gehäuse 10 (Fig. 2) des Schneidgeräts 7, das an seiner im Einsatz gegen
die Längsrichtung weisenden Vorderseite offen ist, ist ein Schlitten 11 in einer Längsrichtung
des Gehäuses 10 verfahrbar gelagert, der ein quer dazu vorschieb- und zurückziehbares
Tragprofil 12 trägt mit einem Mittelstück 13 und schräg nach oben und unten abstehenden
Fortsätzen 14a,b. Am Ende eines Auslegers 15 des Gehäuses 10 ist in der Fortsetzung
der offenen Vorderseite eine Positioniereinheit 16 befestigt.
[0017] Das Mittelstück 13 des Tragprofils 12 trägt eine Randschneideinheit 17, die ein Messer
umfasst, welches als antreibbare Randschneidscheibe 18 ausgebildet ist. Der Randschneidscheibe
18 ist ein oberhalb derselben am Mittelstück 13 abgestützter Detektor 19 vorgeordnet,
der vorzugsweise als optischer Sensor ausgebildet ist, aber auch ein magnetischer,
elektrischer oder mechanischer Sensor sein kann. An den Fortsätzen 14a,b sind zwei
flach plattenförmige Greifarme 20a,b einer Greifeinheit um in Querrichtung ausgerichtete
Greifachsen schwenkbar gelagert. Zum Schwenken der Greifarme 20a,b dienen zwei an
den Endbereichen der Fortsätze 14a;b abgestützte Pneumatikkolben 21a;b. An einem Ausleger
des Schlittens 11 ist als weiterer Teil der Greifeinheit ein länglich plattenförmiger
Klemmarm 22 in Querrichtung vorschiebbar und zurückziehbar gelagert, der zwei übereinander
angeordnete vorstehende Klemmstempel 23a,b trägt.
[0018] Die Positioniereinheit 16 umfasst (s.a. Fig. 3, 4) einen mit der Querrichtung einen
rechten Winkel einschliessenden ebenen runden Schild 24, welcher von einem radialen,
im Bereich des Mittelpunkts erweiterten Schlitz 25 durchbrochen ist. Hinter dem Schild
24 ist eine antreibbare Wickelrolle 26 um eine zu Längsrichtung und Querrichtung normale
Wickelachse drehbar gelagert. Sie trägt einen Positionierstreifen 27 aus elastisch
biegsamem Material, z.B. Federstahl, welcher in entspanntem Zustand gerade, aber in
einer Ruheposition elastisch etwa kreis- oder spiralförmig um die Wickelrolle 26 gebogen
ist. Eine Spitze 28 des Positionierstreifens 27 bildet eine Peilstelle, welche vom
Sensor 19 geortet werden kann. Der Positionierstreifen 27 ist an zwei in Längsrichtung
beabstandeten Punkten im Bereich seines hinteren Endes an der Aussenseite der Wickelrolle
26 verankert.
[0019] Ein unmittelbar unterhalb der Wickelrolle 26 angeordneter etwas grösserer unverdrehbarer
Ring 29 trägt mehrere über seinen Umfang verteilte Führungsstifte 30, welche den Positionierstreifen
27, dessen Aussenseite an sie anstösst, in der Ruheposition festhalten. Im Bereich
des Schlitzes 25 sind mehrere, im Beispiel drei Führungsstifte 30 in einer geraden
Linie aufeinanderfolgend angeordnet, die schräg durch den Schlitz 25 führt. Ein durch
denselben etwas vorstehender Keil 31 bildet einen gegen die besagte Linie leicht nach
hinten versetzten, zu ihr parallelen geraden Führungsstreifen 32. Der Positionierstreifen
27 kann durch Drehen der Wickelrolle 26 gegen den Uhrzeigersinn abgewickelt und längs
der Führungsstifte 30 und schliesslich des Führungsstreifens 32 in eine Einsatzposition
vorgeschoben und durch Drehen der Wickelrolle 26 im Uhrzeigersinn wieder in die Ruheposition
zurückgezogen werden.
[0020] Ein Dorn 33 ragt in der Mitte des Schildes 24 durch den Schlitz 25 in Querrichtung
nach vorn. Er wird von zwei parallelen länglichen Platten gebildet, zwischen welche
der Keil 31 vorsteht und zwischen denen der Positionierstreifen 27 längs des Führungsstreifens
32 durchschiebbar ist. Im Endbereich des Dorns 33 sind zwischen den Platten Mitnehmerfinger
34 seitlich abspreizbar gelagert, die über zwei Bänder mittels eines Pneumatikkolbens
betätigbar sind.
[0021] Neben dem Grundgestell 1 ist (Fig. 1) in Reichweite des Robotarms 2 ein Stapelkorb
35 für abgetrennte Seitenteile 36 angeordnet.
[0022] Die Auspackvorrichtung weist (Fig. 1) weiter eine Schiene 37 auf, welche in Längsrichtung
ausgerichtet am Grundgestell 1 gegen die Aufnahmevorrichtung vorschieb- und von ihr
zurückziehbar gelagert ist. Längs der Schiene 37 ist ein Trenngerät 38, das zum Auftrennen
des Mantelteils der Verpackung der Papierrolle 8 längs einer Mantellinie dient, z.B.
mittels eines antreibbaren geschlossenen Riemens, in eine zur Längsrichtung parallele
Trennrichtung verfahrbar und gegen dieselbe rückstellbar. Das Trenngerät 38 umfasst
(Fig. 12, 13) einen an der Schiene 37 gelagerten Schlitten 39, der eine Grundplatte
40 trägt, welche mittels eines ersten Pneumatikkolbens (nicht dargestellt) in eine
zur Längsrichtung normale, ungefähr gegen die Achse der Papierrolle weisende Querrichtung
vorschiebbar und zurückziehbar ist. Unmittelbar an der Grundplatte 40 ist in Bewegungsrichtung
vorne eine Tasteinheit 41 angebracht mit zwei in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgenden
Stützrollen 42a,b, die um sowohl zur Längsrichtung als auch zur Querrichtung senkrechte
Achsen drehbar sind sowie einem der ersten Rolle 42a vorgeordneten z.B. optischen
Mantelsensor 43 und einem zwischen den Rollen 42a,b angeordneten z.B. optischen Abstandssensor
44.
[0023] An der Grundplatte 40 sind mehrere aufeinanderfolgende verschiedene Werkzeuge tragende
Träger gelagert, die unabhängig voneinander mittels pneumatischer oder elektrischer
Antriebe parallel zur Querrichtung, in der auch die Grundplatte 40 verschiebbar ist,
gegenüber derselben vorschiebbar und zurückziehbar sind. Ein in Bewegungsrichtung
vorderster Träger 45, der mittels eines elektrischen Antriebs 46 in Querrichtung verschiebbar
ist, trägt eine Vorschneidscheibe 47, die an einer im Träger 45 gelagerten antreibbaren
Achse, welche zu den Achsen der Stützrollen 42a,b parallel sind, befestigt ist.
[0024] An einem weiteren Träger 48, der mittels eines Pneumatikkolbens 49 betätigbar ist,
sind zwei Lockerungsschneidscheiben 50a,b, welche seitlich, d.h. normal zur Längsrichtung
und Querrichtung voneinander beabstandet sind, um eine ebenfalls zu den Achsen der
Stützrollen 42a,b parallele antreibbare Achse drehbar gelagert. Ein nächster Träger
51, betätigbar durch einen Pneumatikkolben 52, trägt zwei mit Abstand nebeneinander
angeordnete Bürsten 53a,b mit in Trennrichtung, aber leicht gegen die Grundplatte
40 geneigt abstehenden Borsten 54, deren Enden eine Reibfläche bilden.
[0025] Als Trennteil ist ein Pflug 55 vorgesehen mit einer in Trennrichtung vorstehenden
Spitze 56 und einer gegen die Querrichtung normalen, also etwa gegen die Achse der
Papierrolle weisenden Gleitfläche 57 sowie an der entgegengesetzten Seite einem Buckel
58, welcher von der Spitze 56 gegen die Trennrichtung läuft und sich dabei, einer
konkaven Linie folgend, zunehmend von der Gleitfläche 57 entfernt. Der Pflug 55 ist
an einer balkenförmigen Halterung 59 befestigt, die ihrerseits gelenkig und gefedert
mit zwei in Trennrichtung beabstandeten parallelen Trägern 60, 61 verbunden ist, welche
unabhängig voneinander durch Pneumatikkolben 62, 63 verschiebbar sind, sodass auch
eine Neigung des Pflugs 55 gegenüber der Trennrichtung einstellbar ist.
[0026] Die beiden Bürsten 53a,b sind seitlich beidseits knapp neben der Spitze 56 des Pflugs
55 angeordnet, die sie in Trennrichtung geringfügig überragen. Die beiden Lockerungsschneidscheiben
50a,b liegen noch etwas weiter ausserhalb, ihre Achsen liegen in Trennrichtung knapp
hinter den Enden der Borsten, wenn diese nicht gestaucht sind. Ihr seitlicher Versatz
gegenüber der mittig zwischen ihnen liegenden Spitze 56 beträgt z.B. 20mm. Er kann
auch andere Werte annehmen, vorzugsweise liegt er zwischen 10mm und 40mm.
[0027] Das Auspacken einer verpackten Papierrolle 8 wird von der beschriebenen Vorrichtung
vollautomatisch durchgeführt. Dazu wird sie auf den Walzen 9a,b abgelegt (Fig. 1),
sodass ihre Achse parallel zur Längsrichtung ist. Die Verpackung besteht aus Seitenschildern
64 (Fig. 6) aus Karton, welche die Stirnseiten der Papierrolle 65 (ohne Verpackung)
bedecken sowie einer Umfangsverpackung 66 aus Packpapier, welche um die Papierrolle
65 gewickelt ist und dort eine oder gewöhnlich mehrere Lagen bildet und mit den äusseren
Papierlagen verklebt ist. Randstreifen der Umfangsverpackung 66 sind gewöhnlich auf
die Aussenseiten der Seitenschilder 64 gefaltet, wo sie einen äusseren Kreisring bedecken
und mit ihm verklebt sind.
[0028] Der in Fig. 1 rechte Seitenteil der Verpackung wird zuerst entfernt. Dazu wird das
Schneidgerät 7 mittels des Robotarms 2 neben die verpackte Papierrolle 8 gebracht,
derart, dass die offene Seite des Gehäuses 10 der Stirnseite derselben zugewandt ist.
Dann wird das Schneidgerät 7 parallel zur Achse der verpackten Papierrolle 8 ungefähr
gegen das Zentrum der Stirnseite derselben vorgeschoben, bis der Dorn 33 mit nach
vorn geklappten Mitnehmerfingern 34 an das Seitenschild 64 stösst und dasselbe durchdringt.
[0029] Anschliessend werden die Mitnehmerfinger 34 zurückgeklappt, sodass sie seitlich abstehen
und das Schneidgerät 7 in Längsrichtung etwas zurückgezogen, sodass dort ein Spalt
zwischen der Stirnfläche der Papierrolle 65 und dem Seitenschild 64 entsteht (Fig.
4).
[0030] Dann wird die Wickelrolle 26 langsam im Gegenuhrzeigersinn gedreht und der Positionierstreifen
27 abgewickelt und seine Spitze 28 vorgeschoben, zuerst den Führungsstreifen 32 entlang
und dann weiter innerhalb des Seitenschildes 64 gegen die Stirnseite der Papierrolle
65, auf die sie streifend auftrifft. Weiter wird sie die Stirnseite entlang radial
nach aussen geschoben, während sich der folgende Teil des Positionierstreifens 27
an die Stirnseite anlegt. Schliesslich erreicht sie den Rand des Seitenschildes 64
und stösst unterhalb desselben durch die Umfangsverpackung 66, sodass die Spitze 28
eine Peilposition erreicht, in der sie etwas über die Umfangsverpackung vorsteht (Fig.
5, 6).
[0031] Anschliessend wird (Fig. 7, 8) der Detektor 19 aktiviert und das Tragprofil 12 in
Längsrichtung gegen die verpackte Papierrolle 8 vorgeschoben, bis der Detektor 19
die Spitze 28 als Peilstelle detektiert, worauf der Vorschub genau um die bekannte
Distanz zwischen demselben und der Randschneidscheibe 18 weitergeführt und dann abgebrochen
wird. Dann wird die Randschneidscheibe 18 durch Vorschieben des Schlittens 11 in Querrichtung
zugestellt, d.h. gegen die verpackte Papierrolle 8 geschoben, bis sie etwas in die
Umfangsverpackung 66 und zwischen die Stirnfläche der Papierrolle 65 und das Seitenschild
64 eindringt. Dabei kann sie unter mechanischem Kontakt an der Spitze 28 entlanggeführt
werden, wobei die Berührung z.B. elektrisch überwacht wird. Schliesslich wird die
Wickelrolle 26 im Uhrzeigersinn gedreht und der Positionierstreifen 27 wieder auf
dieselbe aufgewickelt.
[0032] Die Randschneidscheibe 18 wird dann in Drehung versetzt und die Papierrolle 8 durch
Drehen einer der Walzen 9a,b langsam ein Mal um ihre Achse gedreht (Fig. 9), wodurch
knapp hinter dem Seitenschild ein umlaufender Schnitt durch die Umfangsverpackung
66 geführt und das aus dem Seitenschild 64 und dem damit verbundenen Teil der Umfangsverpackung
66 bestehende Seitenteil 36 von der Umfangsverpackung abgetrennt wird. Der Dorn 33
bleibt dabei in der Position, die er beim Abwickeln des Positionierstreifens 27 eingenommen
hatte, sodass auf das Seitenteil 36 stets eine geringe von der Stirnfläche weg gerichtete
Kraft einwirkt und das Seitenteil 36, sobald es vollständig abgetrennt ist, vom Dorn
33 gehalten wird und mit geringem Abstand vor der Stirnfläche liegt.
[0033] Dann werden die Greifarme 20a,b aus ihren Ruhepositionen gegen die Achse der Papierrolle
8 in horizontale Einsatzpositionen geklappt, in denen sie jeweils zwischen der Stirnfläche
und dem Seitenteil 36 liegen. Anschliessend wird der Klemmarm 22 parallel zur Achse
gegen die Stirnfläche vorgeschoben, bis die Klemmstempel 23a,b auf der Höhe der Endbereiche
der Greifarme 20a;b gegen das Seitenteil 36 drücken, sodass dasselbe zwischen den
Greifarmen 20a,b und den Klemmstempeln 23a;b geklemmt ist (Fig. 10, 11). Anschliessend
wird das Schneidgerät 7 mittels des Robotarms 2 über den Stapelkorb 35 geschwenkt
und so gedreht, dass die offene Seite des Gehäuses 10 nach unten weist und die Greifarme
20a,b in ihre Ruhepositionen zurückgeklappt. Dann werden die Mitnehmerfinger 34 am
Dorn 33 nach vorn geklappt und das Seitenteil 36 durch Vorschieben des Klemmarms 22
in den Stapelkorb 35 abgeworfen.
[0034] Als nächstes wird das verbleibende Seitenteil in genau entsprechender Weise von der
Umfangsverpackung abgetrennt und in den Stapelkorb 35 verbracht.
[0035] Zur Entfernung des verbleibenden Mantelteils 67 wird zuerst das Trenngerät 38 aus
einer Ausgangsstellung in Trennrichtung verschoben, indem der Schlitten 39 längs der
Schiene 37 verfahren wird. Wenn der Mantelsensor 43 auf den Mantelteil 67 anspricht
und die um die Stirnfläche umlaufende Kante der Papierrolle detektiert, wird noch
um etwas mehr als den Abstand zwischen demselben und der hinteren Stützrolle 42b weitergefahren.
Dann wird die Grundplatte 40 in Querrichtung vorgeschoben, bis die Stützrollen 42a,b
auf dem Mantelteil 67 aufsetzen. Diese Bewegung wird aufgrund des Ausgangssignals
des Abstandssensors 44 gesteuert. Anschliessend wird die Verschiebung des Trenngeräts
38 in Trennrichtung wieder aufgenommen, wobei die rotierende Vorschneidscheibe 47
einen etwa 0,4mm tiefen Vorschnitt legt, der den Mantelteil 67 durchdringt und auch
die äussersten, mit diesem verklebten Lagen der Papierrolle 65 erfasst (Fig. 14).
Die Tiefe des Vorschnitts kann auch andere Werte annehmen, vorzugsweise ist sie aber
nicht grösser als 0,6mm.
[0036] Beim weiteren Vorschub des Trenngeräts 38 kommen auch die in ihre Einsatzlage vorgeschobenen
rotierenden Lockerungsschneidscheiben 50a,b an zwei seitlich voneinander beabstandten
Anfangsstellen mit dem Mantelteil 66 in Kontakt (Fig. 15) und legen je einen von der
Kante ausgehenden Lockerungsschnitt, der insgesamt zwischen 2mm und 40mm, z.B. etwa
30mm lang und zwischen 0,2mm und 0,8mm, z.B. etwa 0,5mm tief ist, sodass er geringfügig
tiefer in die Papierrolle 65 geht als der Vorschnitt der Vorschneidscheibe 47. Im
Bereich zwischen den Lockerungsschnitten ist nun die sonst sehr feste Wicklung der
Papierrolle 65 entspannt. Zugleich stossen die Enden der Borsten 54 an die Stirnfläche,
wobei sie leicht gestaucht werden. Durch Zurückziehen des Trägers 51 mit den Bürsten
53a,b wird der zwischen den Lockerungsschnitten liegende Bereich aufgelockert und
werden die durchschnittenen Schichten angehoben (Fig. 16).
[0037] Die Spitze 56 des Pflugs 55, die in Querrichtung geringfügig weiter vorgeschoben
ist als die Schneiden der Vorschneidscheibe 47 und der Lockerungsschneidscheiben 50a,b,
dringt nun an einer Ansatzstelle in die Stirnfläche ein (Fig. 17). Der Widerstand
dagegen ist nur gering, da nur wenige ungeschnittene Schichten oberhalb des Buckels
58 liegen und die durch die Lockerungsschneidscheiben 50a,b zerschnittenen äusseren
Schichten durch die Bürsten 53a,b zusätzlich gelockert wurden. Diese äusseren Schichten
üben nur eine geringe Kraft auf den Pflug 55 aus, sodass ein starkes Anpressen der
Gleitfläche 57 an die direkt innerhalb anschliessende Grenzlage, auf der sie aufliegt,
nicht eintritt und die Grenzlage nicht eingedrückt oder verletzt wird.
[0038] Nach Zurückziehen der Lockerungsschneidscheiben 50a,b und der Bürsten 53a,b aus ihren
Einsatzlagen wird durch weiteren Vorschub des Trenngeräts 38 in Trennrichtung der
Mantelteil 67 längs einer durchgehenden geraden Trennlinie, die einer Mantellinie
folgt, durch den Pflug 55 aufgetrennt. Dabei ist der Druck auf den Pflug 55 nie sehr
gross, da der feste Mantelteil 67 durch die Vorschneidscheibe 47 im voraus durchtrennt
wird. Der Pflug 55 braucht also lediglich einige der unmittelbar ausserhalb der Grenzlage
liegenden Schichten der Papierrolle 65 selbst aufzutrennen, sodass kein grosser Druck
der Gleitfläche 57 auf die Grenzlage entsteht. Dadurch, dass die Spitze 56 leicht
aufgebogen ist, besteht auch keine Gefahr, dass sie in die Grenzlage einsticht. Dank
seiner federnden Aufhängung folgt der Pflug 55 der Grenzlage auch dann, wenn deren
Entfernung von der Achse oder deren Ausrichtung etwas variiert, was oft vorkommt.
Die Grenzlage, die durch den Längsschnitt freigelegt wird, bleibt also unbeschädigt,
sodass die Papierrolle 65 nach der Entfernung des aufgetrennten Mantelteils 67 meist
ohne Abziehen weiterer Windungen vorbereitet und eingesetzt werden kann.
[0039] Es sind viele Abwandlungen des geschilderten Verfahrens wie auch der Vorrichtung
möglich, ohne dass der Bereich der Erfindung verlassen würde. So können z.B. zwei
Robotarme, je mit einem Schneidgerät, vorgesehen sein, sodass es möglich ist, die
beiden Seitenteile im wesentlichen gleichzeitig zu entfernen und die Zykluszeit zu
verkürzen.
[0040] Es ist natürlich auch möglich, lediglich die Seitenteile auf die erfindungsgemässe
Weise zu entfernen und die Vorrichtung lediglich mit den dafür nötigen Bestandteilen
auszustatten. Andererseits können die Seitenteile manuell oder auf andere Weise entfernt
und nur das Auftrennen des Mantelteils auf erfindungsgemässe Weise wie im Kennzeichen
des Anspruchs 11 und den Ansprüchen 12 bis 21 umschrieben vorgenommen werden. Dementsprechend
kann auch die Vorrichtung lediglich mit einem Trenngerät ausgestattet sein wie im
Kennzeichen des Anspruchs 32 und den Ansprüchen 33 bis 43 umschrieben. Es ist jedoch
günstig, sowohl die Abtrennung der Seitenteile wie auch die Auftrennung des Mantelteils
auf erfindungsgemässe Weise durchzuführen und auch eine Vorrichtung vorzusehen, welche
beide Schritte durchzuführen im Stande ist, zumal eine solche Vorrichtung sehr kompakt
wie beschrieben aufgebaut sein kann.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Grundgestell
- 2
- Robotarm
- 3
- Basis
- 4
- Schwenkarm
- 5
- Schwenkarm
- 6
- Gelenk
- 7
- Schneidgerät
- 8
- verpackte Papierrolle
- 9a,b
- Walzen
- 10
- Gehäuse
- 11
- Schlitten
- 12
- Tragprofil
- 13
- Mittelstück
- 14a,b
- Fortsätze
- 15
- Ausleger
- 16
- Positioniereinheit
- 17
- Randschneideinheit
- 18
- Randschneidscheibe
- 19
- Detektor
- 20a,b
- Greifarme
- 21a,b
- Pneumatikkolben
- 22
- Klemmarm
- 23a,b
- Stempel
- 24
- Schild
- 25
- Schlitz
- 26
- Wickelrolle
- 27
- Positionierstreifen
- 28
- Spitze
- 29
- Ring
- 30
- Stifte
- 31
- Keil
- 32
- Führungsstreifen
- 33
- Dorn
- 34
- Mitnehmerfinger
- 35
- Stapelkorb
- 36
- Seitenteil
- 37
- Schiene
- 38
- Trenngerät
- 39
- Schlitten
- 40
- Grundplatte
- 41
- Tasteinheit
- 42a,b
- Stützrollen
- 43
- Mantelsensor
- 44
- Abstandssensor
- 45
- Träger
- 46
- elektrischer Antrieb
- 47
- Vorschneidscheibe
- 48
- Träger
- 49
- Pneumatikkolben
- 50a,b
- Lockerungsschneidscheiben
- 51
- Träger
- 52
- Pneumatikkolben
- 53a,b
- Bürsten
- 54
- Borsten
- 55
- Pflug
- 56
- Spitze
- 57
- Gleitfläche
- 58
- Buckel
- 59
- Halterung
- 60
- Träger
- 61
- Träger
- 62
- Pneumatikkolben
- 63
- Pneumatikkolben
- 64
- Seitenschild
- 65
- Papierrolle
- 66
- Umfangsverpackung
- 67
- Mantelteil
1. Verfahren zum mindestens teilweisen Auspacken einer verpackten Papierrolle (8), bei
welchem ein deren Stirnfläche bedeckendes Seitenteil (36) der Verpackung abgetrennt
wird, indem das Seitenteil (36) an einer von seinem Rand beabstandeten Eintrittsstelle
geöffnet und von da aus eine Anfangsposition an seinem Rand bestimmt und darauf das
Seitenteil (36) mittels eines Messers durch einen an der Anfangsposition beginnenden
knapp ausserhalb der Stirnfläche umlaufenden Umfangsschnitt von einem Mantelteil (67)
der Verpackung abgetrennt wird, worauf das Seitenteil (36) entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an der Eintrittsstelle ein flaches Positionierteil mit einer detektierbaren Peilstelle
eingeführt und zwischen dem Seitenteil (36) und der Stirnfläche der Papierrolle (65)
vorgeschoben wird, bis die Peilstelle eine Peilposition im Bereich des Randes der
Stirnfläche erreicht, worauf dort die Peilstelle detektiert und aufgrund ihrer Lage
die Anfangsposition festgelegt und das Messer an derselben angesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintrittsstelle im Zentrum des Seitenteils (36) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Oeffnen des Seitenteils (36) an der Eintrittsstelle ein Dorn (33) durch dasselbe
gestossen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Oeffnen des Seitenteils (36) durch Zurückziehen des Dorns (33) das Seitenteil
(36) im Bereich der Eintrittsstelle von der Stirnfläche der Papierrolle (65) abgehoben
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung am Rand der Stirnfläche vom Positionierteil durchstossen wird und
in der Peilposition die Peilstelle ausserhalb der Verpackung liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Peilstelle optisch, elektrisch, magnetisch oder mechanisch detektiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer längs des Positionierteils und unter mechanischem Kontakt mit demselben
zur Anfangsposition bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass während der Anlage des Umfangsschnittes auf das Seitenteil (36) eine von der Stirnfläche
weg gerichtete Kraft einwirkt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (36) während der Anlage des Umfangsschnittes und danach festgehalten
und nach dem Abtrennen und Entfernen abgelegt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die verpackte Papierrolle (8) bei der Anlage des Umfangsschnitts um ihre Achse gedreht
wird, während das Messer im wesentlichen ortsfest ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Freilegen mindestens einer Stirnseite der Papierrolle (65) durch das Abtrennen
und Entfernen des entsprechenden Seitenteils (36) zum Auftrennen des Mantelteils (67)
der Verpackung an der die Stirnseite berandenden Kante im Bereich einer Ansatzstelle,
die etwas innerhalb des Mantelteils (67) an der freigelegten Stirnseite der Papierrolle
liegt, mindestens ein Lockerungsschnitt geführt wird, welcher längs einer von der
Kante ausgehenden Linie mindestens den Mantelteil (67) der Verpackung durchtrennt
und dann ein Trennteil mit einer Spitze (56) und einer an dieselbe anschliessenden
Gleitfläche (57) an der Ansatzstelle mit gegen die Stirnseite weisender Spitze (56)
und gegen die Achse der Papierrolle (65) weisender Gleitfläche (57) eingeführt und
in eine zur Achsrichtung parallelen Trennrichtung längs einer Trennlinie bis zur gegenüberliegenden
Stirnseite geführt wird, wobei die Gleitfläche (57) über eine Grenzlage der Papierrolle
(65) gleitet und ausserhalb derselben liegende Schichten durchtrennt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Lockerungsschnitt an einer gegenüber der Ansatzstelle längs der
Kante versetzten Anfangsstelle der Kante beginnt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Lockerungsschnitte an beidseits der Ansatzstelle liegenden Anfangsstellen beginnen,
derart, dass die Ansatzstelle, vorzugsweise mittig, zwischen den Anfangsstellen liegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz zwischen der Ansatzstelle und der mindestens einen Anfangsstelle eines
Lockerungsschnittes höchstens 40mm und vorzugsweise mindestens 10mm beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Ansatzstelle von der Kante und die Tiefe des mindestens einen Lockerungsschnittes
an der Anfangsstelle jeweils zwischen 0,2mm und 0,8mm betragen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Lockerungsschnitt in Trennrichtung verläuft.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Lockerungsschnitt an der Oberfläche des Mantelteils (67) eine
Länge von zwischen 2mm und 40mm in Trennrichtung aufweist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einführen der Spitze (56) mindestens radial unmittelbar ausserhalb der Ansatzstelle
liegende Teile der Papierrolle (65) und des Mantelteils (67) mit einer radial nach
aussen weisenden Kraft beaufschlagt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftbeaufschlagung durch Reibung an der Stirnfläche der Papierrolle (65) erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass längs der Trennlinie jeweils ein mindestens den Mantelteil (67) durchtrennender Vorschnitt
geführt wird, bevor verbleibende ausserhalb der Grenzlage liegende Lagen der Papierrolle
(65) durch das Trennteil aufgebrochen werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschnitt eine Tiefe von höchstens 0,6mm aufweist.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 21, mit
einer Stützeinrichtung zur Aufnahme einer verpackten Papierrolle (8) mit in einer
Längsrichtung ausgerichteter Achse, mit mindestens einem Schneidgerät (7), welches
eine in der Längsrichtung verstellbare und in einer dazu ungefähr senkrechten Querrichtung
zustellbare, zur Anlage eines um die Achse der verpackten Papierrolle (8) kreisförmig
umlaufenden Umfangsschnitts mittels eines Messers geeignete Randschneideinheit (17)
umfasst sowie eine Positioniereinheit (16) mit einem in Längsrichtung vorschiebbaren
und zurückziehbaren Dorn (33), dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (16) ein flaches Positionierteil umfasst mit einer detektierbaren
Peilstelle, welche senkrecht zur Längsrichtung gegen die Randschneideinheit (17) vorschiebbar
ist, und die Randschneideinheit (17) einen Detektor (19) zur Detektion der Peilstelle
aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierteil als Positionierstreifen (27) ausgebildet ist, an dessen Spitze
(28) die Peilstelle liegt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionierstreifen (27) elastisch biegsam ausgebildet und in entspanntem Zustand
gerade ist und die Positioniereinheit (16) eine antreibbare Wickelrolle (26), welche
um eine zur Längsrichtung senkrechte Wickelachse drehbar ist, aufweist, von der der
Positionierstreifen (27) zum Vorschieben der Peilstelle abwickelbar und auf die er
wieder aufwickelbar ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (19) als optischer, elektrischer, magnetischer oder mechanischer Sensor
ausgebildet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (33) abspreizbare Mitnehmerfinger (34) aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer der Randschneideinheit (17) als antreibbare Randschneidscheibe (18) ausgebildet
ist, welche um eine in Längsrichtung ausgerichtete Achse drehbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Randschneideinheit (17) mindestens einen flachen Greifarm (20a, 20b) umfasst,
welcher in einer zur Längsrichtung senkrechten Ebene zwischen das Seitenteil (36)
und die Stirnfläche der Papierrolle (65) bewegbar ist, sowie einen parallel zur Längsrichtung
zum Klemmen des Seitenteils (36) auf den mindestens einen Greifarm (20a, 20b) zu und
zurück bewegbaren Klemmarm (22).
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Randschneideinheit (17) mindestens zwei Greifarme (20a, 20b) aufweist, die jeweils
um eine zur Längsrichtung parallele Greifachse schwenkbar sind und der Klemmarm (22)
in Längsrichtung verschiebbar ist und zwei Klemmstempel (23a, 23b) trägt, deren jeder
gegen einen der Greifarme (20a, 20b) vorragt.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Grundgestell (1) aufweist sowie mindestens einen Robotarm (2), welcher das
mindestens eine Schneidgerät (7) trägt und welcher um mindestens eine zur Längsrichtung
senkrechte Schwenkachse, vorzugsweise um mindestens eine horizontale Schwenkachse
und eine senkrechte Schwenkachse verschwenkbar am Grundgestell (1) gelagert ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung zwei in Längsrichtung ausgerichtete, mit Abstand nebeneinander
angeordnete waagrechte Walzen (9a, 9b) umfasst, von denen mindestens eine zwecks Drehung
der Papierrolle um ihre Achse antreibbar ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Trenngerät (38) umfasst, welches zum Durchtrennen des Mantelteils (67) der
Verpackung der Papierrolle (65) aus einer Ausgangsstellung in eine zur Längsrichtung
parallele Trennrichtung verschiebbar und in die Ausgangsstellung zurückholbar ist,
mit einem Trennteil mit einer in die Trennrichtung weisenden Spitze (56) und einer
an dieselbe anschliessenden Gleitfläche (57), dessen Lage parallel zu einer zur Trennrichtung
normalen Querrichtung verstellbar ist sowie mit einer ebenfalls aus einer Ausgangsstellung
in Trennrichtung verschiebbaren und in die Ausgangsstellung zurückholbaren Lockerungsschneideinheit
mit mindestens einer zur Trennrichtung und zur Querrichtung ungefähr parallelen, in
einer Einsatzlage im Bereich der Spitze des Trennteils angeordneten antreibbaren Lockerungsschneidscheibe
(50a, 50b).
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lockerungsschneidscheibe (50a, 50b) gegenüber der Spitze (56)
des Trennteils seitlich, d.h. quer zur Trennrichtung und zur Querrichtung versetzt
ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Lockerungsschneideinheit zwei parallele Lockerungsschneidscheiben (50a, 50b)
aufweist, welche derart mit Abstand nebeneinander angeordnet sind, dass die Spitze
(56) des Trennteils, vorzugsweise mittig, zwischen ihnen liegt.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennteil als Pflug (55) ausgebildet ist, bei welchem die Gleitfläche (57) gegen
die Spitze (56) zu konvex gebogen ist und welches an der der Gleitfläche (57) gegenüberliegenden
Seite einen Buckel (58) aufweist, der von der Spitze (56) ausgeht und dessen Abstand
von der Gleitfläche (57) gegen die Trennrichtung zunimmt.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Lockerungsschneideinheit gegenüber dem Trennteil in Querrichtung verschiebbar
ist, derart, dass die mindestens eine Lockerungsschneidscheibe (50a, 50b) aus der
Einsatzlage zurückziehbar ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Trenngerät (38) eine Reibeinheit umfasst, welche ebenfalls in Trennrichtung verschiebbar
ist und eine in die Trennrichtung weisende in Querrichtung verschiebbare in einer
Einsatzlage im Bereich der Spitze des Trennteils angeordnete Reibfläche aufweist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibeinheit mindestens zwei Reibflächen aufweist, welche derart mit Abstand nebeneinander
angeordnet sind, dass die Spitze (56) des Trennteils quer zur Trennrichtung, vorzugsweise
mittig, zwischen ihnen liegt.
39. Vorrichtung nach Anspruch 37 oder 38, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibeinheit mindestens eine Bürste (53a, 53b) mit im wesentlichen in Trennrichtung
weisenden Borsten (54) aufweist, deren Enden die Reibfläche bilden.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 37 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen einer Lockerungsschneidscheibe (50a, 50b) und der Spitze (56) des
Trennteils eine Reibfläche liegt.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass das Trenngerät (38) eine in Trennrichtung vor dem Trennteil liegende Vorschneideinheit
umfasst mit einer zur Trennrichtung und zur Querrichtung parallelen Vorschneidscheibe
(47), welche in Querrichtung weniger weit vorgeschoben ist als das Trennteil.
42. Vorrichtung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, dass das Trenngerät (38) einen in Trennrichtung am Grundgestell (1) hin und gegen dieselbe
zurück verschiebbar gelagerten Schlitten (39) umfasst, welcher das Trennteil sowie
alle weiteren zum Trenngerät (38) gehörigen Einheiten trägt und welcher zur Positionierung
parallel zur Radialrichtung Stützrollen (42a, 42b) aufweist, welche geeignet sind,
auf dem Mantelteil (67) abzurollen.
43. Vorrichtung nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, dass das Trenngerät (38) einen Randsensor (43) zur Feststellung der Lage der Stirnfläche
der Papierrolle in Trennrichtung trägt.