[0001] Die Erfindung betrifft eine Fingerschutzleiste, insbesondere für Innenschwenktüren,
bestehend aus einer gummielastischen Profilleiste, einer der gummielastischen Profilleiste
angeformten, sich von dieser fort erstreckenden, beweglichen Dichtlippe und einer
luftdicht abgeschlossenen Hohlkammer, die in der Profilleiste vorgesehen ist und mit
einer Druckerfassungseinrichtung verbunden ist.
[0002] Gummielastische Dichtungen für Türen von Nutzfahrzeugen, insbesondere für die Personenbeförderung,
haben neben üblichen technischen Anforderungen Sicherheitskriterien zu erfüllen. So
muss es beispielsweise gewährleistet sein, dass die Hand einer Person zwischen sich
schließende Türen gelangt, ohne dass es zu einer Verletzung oder Personengefährdung
kommt. Hieraus ergeben sich einerseits bestimmte notwendige Elastizitätseigenschaften
wie Nachgiebigkeit der Dichtung in bestimmtem Umfang und andererseits das Erfordernis,
dass die Türschließbewegung bei einem bestimmten Widerstand reversiert werden muss,
d.h. dass sich die Tür notfalls wieder öffnen muss, um die eingeklemmte Hand oder
dergleichen freizugeben. Außerdem muss, wenn sich die Tür beim Zustieg des Fahrgasts
bereits schließt, der Druckimpuls in der Hohlkammer bewirkte Druckbeaufschlagung ein
Schließvorgang abgebrochen werden und die Tür wieder in die geöffnete Stellung zurückkehren.
Auf diese Weise wird es meistens vermieden, dass es überhaupt zu einem Einklemmereignis
kommt.
[0003] An Türinnenkanten werden Fingerschutzleisten eingesetzt, die bei geringfügiger Druckbeaufschlagung
ein Türreversierungssignal auslösen. Eine Fingerschutzleiste der eingangs genannten
Art ist in der
DE 298 15 883 U beschrieben.
[0004] Eine andere Fingerschutzleiste gemäß
DE 199 58 305 C ist mit einer Einrichtung zur Erfassung eines von außen auf die Profilleiste wirkenden
Drucks versehen, die bei Feststellung eines Minderdrucks ein Meldesignal zur Auslösung
einer Sicherheitsmaßnahme ausgibt. Es ist eine luftdicht abgeschlossene Hohlkammer
vorgesehen, in die eine mit einer Luftdruckquelle verbundene Leitung mündet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fingerschutzleiste zu schaffen, die
bereits bei geringer Verformung der beweglichen Dichtlippe eine Druckveränderung erfährt
und damit einen Schaltvorgang auslösen kann.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Fingerschutzleiste mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Fingerschutzleiste
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Eine Fingerschutzleiste gemäß der Erfindung besteht somit aus einer gummielastischen
Profilleiste, einer der gummielastischen Profilleiste angeformten, sich von dieser
fort erstreckenden, beweglichen Dichtlippe und einer luftdicht abgeschlossenen Hohlkammer,
die in der Profilleiste vorgesehen ist und mit einer Druckerfassungseinrichtung verbunden
ist. Die Hohlkammer weist einen der Kreisform angenäherten bis kreisförmigen Querschnitt
auf. In der Außenwandung der Hohlkammer ist etwa entgegengesetzt zur beweglichen Dichtlippe
eine scharnierartige Aussparung oder Vertiefung vorgesehen. Die Au-βenwandung der
Hohlkammer zur beweglichen Dichtlippe hin ist mit einer Anschlagnase und/oder die
bewegliche Dichtlippe mit einer Anschlagrippe(n) für eine Festlegung des Auslenkwegs
der beweglichen Dichtlippe bei deren Einwärtsauslenkung versehen. Die erfindungsgemäße
gummielastische Profilleiste schaltet pneumatisch. Das Volumen der luftdicht abgeschlossenen
Hohlkammer ändert sich bei Druckbeaufschlagung von außen. Die Druckerfassungseinrichtung
bzw. ein Druckschalter wandelt dann eine sich aus der Volumenänderung ergebende Druckdifferenz
in ein Ausgangssignal um.
[0008] Durch die Kreisform der Hohlkammer, d.h. deren Geometrie, und ggf. zusätzlich eine
entsprechend dimensionierte Wanddicke auf der der beweglichen Dichtlippe zu- und abgewandten
Seite wird eine hohe Flexibilität der Hohlkammerwand erreicht und so ergibt sich bei
Auslenkung der beweglichen Dichtlippe in beide Richtungen leicht eine Auslösung einer
Reversierbewegung. Dadurch, dass außerdem die Wand auf der der beweglichen Dichtlippe
abgewandten Seite mit einer Aussparung oder Einbuchtung versehen ist, unterstützt
diese Ausgestaltung das für einen sicheren Schaltvorgang benötigte Deformationsvermögen
der Wand und damit der Hohlkammer in dem Fall, dass die bewegliche Dichtlippe zur
Außenseite hin ausgelenkt wird. Wird sie hingegen nach innen ausgelenkt, ergibt sich
eine Unterstützung durch die Anschlagnase bzw. -rippe.
[0009] Wird noch eine zweite, ebenfalls luftdicht abgeschlossene und mit einer Druckerfassungseinrichtung
(zweckmäßig, aber nicht notwendig derselben) verbundene Hohlkammer im Dichtungsprofil
vorgesehen, wird die Funktionssicherheit des Dichtungsprofils wesentlich erhöht. Bei
Ausfall einer Druckkammer bleibt die Funktionsfähigkeit der Gesamtsysteme erhalten.
Die beiden Hohlkammern können je nach Ereignis und Position der Fingerschutzleiste
im Türlauf zusammen und/oder einzeln eine Reversierung bzw. einen Stopp der Türbewegung
auslösen.
[0010] Durch die sich zweckmäßig im Stirn- und Außenbereich der Fingerschutzleiste befindende
kreisförmige Hohlkammer ist das Ansprechen der Fingerschutzleiste gemäß der Erfindung
sehr empfindlich gemacht. Stabilisiert wird sie vorteilhaft durch eine dreieckförmige
Kammer auf ihrer Innenseite. Die zweite Hohlkammer ist vorzugsweise etwa rechteckförmig
und erstreckt sich hinter den beiden anderen Kammern über im wesentlichen die gesamte
Profilbreite.
[0011] Die bewegliche Dichtlippe erstreckt sich zweckmäßig vom Profil- oder Hauptkörper,
bei Vorhandensein einer Stirnleiste von dieser oder von der Außen- oder Stirnwand
oder einem Stegabschnitt von demselben fort. Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die bewegliche Dichtlippe in scharnierartiger Anlenkung dort angeformt
und dadurch in zwei Richtungen leicht beweglich.
[0012] Die Dichtlippe ist vorzugsweise asymmetrisch angelenkt. Dies ergibt sich beispielsweise,
wenn sie an einem Stegabschnitt der Außen- oder Stirnwand in scharnierartiger Anlenkung
angeformt ist, und zwar an der Außenkante des Stegabschnitts. Die Dichtlippe ist so
maximal beweglich. Ist der Stegabschnitt mit einem Spalt zur Außenwand angeformt,
ergibt sich ein Anschlag des Stegabschnitts an der Außenwand.
[0013] Die Dichtlippe ist bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung flügelartig ausgebildet
und/oder weist außerhalb des Anformbereichs zumindest bereichsweise eine größere Wandstärke
auf. Dadurch ist sie besonders flexibel.
[0014] Ein wesentlicher Vorteil einer Ausführung der Fingerschutzleiste mit asymmetrisch
angeordneter, scharnierartiger Vertiefung gegenüber der Dichtlippe ist, dass mit Verformung
der Dichtlippe nach innen, d.h. in das Fahrzeuginnere, ein Druck auf eine Seite der
Hohlkammer ausgeübt wird, der bei nur geringer Deformation der Hohlkammerwand zur
Schaltung führt. Wird die Dichtlippe nach außen gedrückt, kann im wesentlichen sofort
eine Hebelkraft auf die andere Seite ausgeübt werden, die wiederum eine Deformation
der Hohlkammerwand und damit zur Auslösung führt. Zur Schaltauslösung wird somit in
beiden Richtungen eine Druckausübung durch die Dichtlippenauslenkung genutzt, wobei
der Schaltweg gering ist.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden weiter anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung
beschrieben. Diese Darstellung dient lediglich zur Veranschaulichungszwecken und soll
die Erfindung nicht auf die konkret angegebenen Merkmalskombinationen einschränken.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf ein Profil gemäß einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Fingerschutzleiste und
- Fig. 2
- eine Veranschaulichung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Fingerschutzleiste.
[0016] Eine in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Dichtung umfasst eine Rück-, Innen-,
Außen- und Stirnwand. Die Stirnwand weist eine Stirnleiste bzw. Stirnwand 102 auf,
die sich von der Dichtungsinnenwand 104 zur Dichtungsaußenwand 106, schräg nach außen
erstreckt. Etwa von dem Innenendbereich der Stirnleiste 102 aus erstreckt sich eine
Querwand bzw. Querleiste 110 in etwa in einem rechten Winkel zur Außenwand 106. Dadurch
ist eine etwa rechteckförmige innere Kammer B gebildet, die ebenfalls luftdicht abgeschlossen
ist. Durch einen gebogenen Wandteil 112, der sich von der Querwand 110 zur Stirnwand
102 erstreckt, ist in Verbindung mit der Stirnwand 102 und dem dort angrenzenden Bereich
114 der Außenwand 106 eine etwa kreisförmige Hohlkammer A gebildet, die luftdicht
abgeschlossen ist. Beide Wandteile 112 und 114 haben beim dargestellten Ausführungsbeispiel
eine verringerte Wandstärke. Nach innen im Körper des Dichtungsprofils ist ein Raum
mit etwa dreieckförmigem Querschnitt zwischen der Querwand 110, dem gebogenen Wandteil
112 und der Stirnwand 102 ausgespart.
[0017] Die Stirnwand 102 und die Innenwand 104 gehen jeweils in der Verlängerung über die
Rückwand hinaus in eine Außenlippe 116 bzw. Innenlippe 118 über, die sich jeweils
in ihrer Verlängerung erstreckt. Weiter weist die erfindungsgemäße Dichtung zwei Rückwandabschnitte
116, 118 auf. Zwischen den Rückwandabschnitten befindet sich ein Paar Montageleisten
120, 122 mit fußseitigem Aussteifungsbereich 124. Der Aussteifungsbereich 124 ist
zum Inneren der Kammer B hin verstärkt, um eine Verformungssicherheit des Dichtungsprofil
zu gewährleisten.
[0018] An der Außenwand 106 ist etwa gegenüber der Querwand 110 eine schräg nach außen und
zur Stirnseite hin weisende Wind- und Regenabweisernase 126 angeformt. Durch die Nase
126 können Windgeräusche minimiert und Regen abgewiesen werden. Stirnseitig der Nase
126 ist eine ein Scharnier 134 bildende Aussparung vorgesehen, das der leichten Verformbarkeit
der Hohlkammer A dient.
[0019] Am Außenendebereich der Stirnwand 102 ist ein hebelartiger Stegabschnitt 128 angeformt.
Zur benachbarten Außenwandabschnitt 114 hin ist ein Spalt 130 gebildet. Die Stirnwand
102 ist an der Außenseite etwas unterhalb des Endes des Stegabschnitts 128 mit einer
Außenwölbung bzw. -rippe 132 versehen.
[0020] An dem Stegabschnitt 128 ist eine flügelartig ausgebildete Dichtlippe 150 angeformt
derart, dass sich eine scharnierartige Auslenkbarkeit der Dichtlippe in bezug auf
den Stegabschnitt 128 ergibt. Benachbart dem Stegabschnitt 128 befindet sich ein Bereich
152 der Dichtlippe mit geringer Lippenbreite, der den Scharnierbereich darstellt.
Daran schließt sich ein Bereich 154 mit größerer Wandstärke an, dessen zur Stirnwand
102 hin weisende Wand 156 sich nach innen so weit erstreckt, dass diese bei Auslenkung
der Dichtlippe 150 nach innen gegen die Außenrippe 132 der Stirnwand 102 zur Anlage
gelangt. Der Querschnitt der Dichtlippe 150 wird durch Zulaufen der nach innen weisenden
Wand 158 zur als schmale Kante 160 ausgebildeten Stirnseite der Dichtlippe hin immer
geringer. Die Wand 158 ist durch Bildung von Rillen bzw. Rippen 162 profiliert. Die
nach außen weisende Wand 164 der Dichtlippe 150 ist gerade ausgebildet.
[0021] In Fig. 1 eingezeichnete Pfeile veranschaulichen die Funktion der erfindungsgemäßen
Fingerschutzleiste. Auf die Dichtlippe 150 wirken Drehkräfte KA und KB. Bei einer
Verschwenkung der Dichtlippe 150 zur'Außenseite wird mittels des Stegs 128 ein Druck
auf die zum Spalt 130 weisende Seite ausgeübt. Ist der Spalt in Form eines schmalen
Schlitzes ausgebildet, unterstützt diese Geometrie die direkte Übertragung der Hebelkraft
auf das eigentliche Dichtungsprofil. Die übertragene Kraft führt rasch zu einer Deformation
der Wandbereiche 114 bzw. 112 des Dichtungsprofils und dann wird jeweils ein Schaltimpuls
in dem nachgeordneten Drucksensor ausgelöst.
[0022] Die obenstehend beschriebene Dichtung ist mit wie erwähnt zwei Luftkammern A und
B ausgestattet, durch die die Fingerschutzleiste als pneumatische Fingerschutzleiste
benutzt werden kann. Wird beispielsweise die Hand eines Fahrgasts eingeklemmt, so
wird von der Stirnwand 102 der Dichtung her ein Druck ausgeübt. Als erstes gibt die
Dichtung im Bereich der Dichtlippe 150 nach innen oder außen nach. Bei nur leicht
größerer Kraft und zunächst schon gleichzeitig tritt dann im Fall einer Auslenkung
der Dichtlippe 150 nach außen eine Deformation des Dichtungsprofils auf. Dieses rasche
Ansprechen beruht insbesondere auf dem verbreiterten Querschnitt im Bereich 154 und
damit einer relativ großen Steifigkeit der Dichtlippe 150, wodurch es zu einer praktisch
direkten Kraftübertragung und damit nur wenigen Millimetern Schaltweg kommt. Dabei
kommt es aufgrund des Anschlags des Stegabschnitts 128 an der Stirnkante des Stirnwandbereichs
114 und unterstützt durch das Scharnier 134 zur Einbauchung des Stirnwandbereichs
114 und des Wandbereichs 112 und dann als nächstes, je nach den verwendeten Wandstärken,
zu einer Ausbauchung des entsprechenden Bereichs der Stirnwand 102 und damit zu einer
Druckänderung in der Hohlkammer A. Die Kammer A kann aufgrund der Elastizität des
Gummiprofils erheblich zusammengedrückt werden. Die Querwand 110 ändert ihre Form
im wesentlichen nicht, d.h. das Grundprofil bleibt unverändert, außer es treten große
Kräfte auf. In diesem Fall kommt es auch zu einer Druckänderung in der Kammer B.
[0023] Während bei einer Verschwenkung der Dichtlippe 150 zur Außenseite ein Zug durch die
Kraft KA ausgeübt wird, woraufhin ein Druck auf den als Hebel wirkenden Stegbereich
128 und dann auf den Wandbereich 114 ausgeübt wird, der sich aufgrunddessen elastisch
zum Inneren der Hohlkammer A hin deformiert, kommt es zu etwa entgegengesetzten Deformationen
im Fall der Verschwenkung der Dichtlippe 150 durch die Kraft KB nach innen. Deren
Wand 160 tritt nach nur wenigen Millimetern Verformungsweg mit der Rippe 132 in Eingriff.
Die Stirnwand 102 wird unter Unterstützung durch das Scharnier 134 zum Inneren der
Hohlkammer A hin deformiert. Es kommt wiederum zu einer Druckänderung in der Hohlkammer
A, wodurch ein Schaltsignal ausgelöst wird. Bei weitergehender Deformation, ebenso
bei Druckausübung auf den Kantenbereich 104, 110, 102 kommt es dann auch zu einer
geringen Deformation der Innenwand 104 oder einer Deformation der Querwand 110. Das
Dichtungsprofil verschiebt sich dabei nicht und wird auch infolge der Verstärkung
des Aussteifungsbereichs 124 nicht gedreht. Insbesondere tritt auch keine Bewegung
des Dichtungsprofils ohne Querschnittsänderung auf. Eine Unterstützung hierzu kann
eine Radiusvergrö-βerung im Übergang der Innenwand 104 und der Querwand 110 geben.
Auf diese Weise wird der Auslenkweg bis zur Auslösung des Schaltens an der Dichtlippe
150 reduziert. Durch die Verkürzung des Schaltwegs spricht die Fingerschutzleiste
rascher an, es kommt schnell zu einer Reversierung der betreffenden Tür und die Sicherheitsfunktion
ist verbessert.
[0024] Bei der erwähnten Druckausübung auf den Kantenbereich 104, 110, 102 wird je nach
Hauptrichtung des ausgeübten Drucks auf das Dichtungsprofil (von der Innenseite oder
auch schräg) eine Verformung der Hohlkammer B bis zu einer Rautengestalt mit entsprechender
Volumenverkleinerung herbeigeführt. Dadurch ändert sich der Druck in der Hohlkammer
B und dies löst den über einen Druckschalter die Reversierung der Tür aus. Befindet
sich somit beim Zufahren der Tür beispielsweise die Hand eines Fahrgastes am Griff
und/oder der Einstiegshilfe oder sie wird gegen diese(n) gedrückt, so wird der Arm
nicht mehr geklemmt wie bislang, sondern ihr eher auf den Innenbereich des Profils
ausgeübter'Druck führt zu einer Deformation der Hohlkammer B wie erwähnt und letztendlich
dann Befreiung der Person oder des Arms nach Reversierung, wobei der Fahrer aufgrund
der offenen Tür nicht anfahren kann und erst wieder einen neuen Schließversuch starten
muss. Hierdurch ist eine zusätzliche Sicherheitsfunktion über den gesamten Türlauf
realisiert.
[0025] Dies wird im folgenden weiter anhand Fig. 2 veranschaulicht, die schematisch die
zwei Türendpositionen einer Innenschwenktür (IST) zeigt. Rechts in Fig. 2 ist die
Schließstellung zu sehen, bei der die Tür geschlossen, d.h. ZU, ist. Dies ist durch
eine Senkrechte Z angedeutet, bis zu der sich die Dichtlippe 150 erstreckt. Links
in Fig. 2 ist die dazu senkrechte Offenstellung gezeigt, bei der die Tür einwärts
geschwenkt, d.h. AUF, ist. Dies ist durch eine weitere Senkrechte A dargestellt, entlang
der sich die Tür erstreckt, die mit der Fingerschutzleiste versehen ist. Die Bewegungsbahn
der Türstirnkante und damit der Fingerschutzleiste ist durch eine Kurvenlinie B angedeutet.
[0026] Bei der rechts eingezeichneten Fingerschutzleiste ist eine gestrichelte Linie 200
zu sehen, die die möglichen Trefferpunkte während einer Schließbewegung einer Innenschwenktür
zeigt, d.h. den von der Türposition abhängigen Ort der möglichen Kraftbeaufschlagungen
für den Fall eines Einklemmereignisses bzw. Anstoßens eines Fahrgastes, der in den
Türbewegungsbereich der Türvorderkante gelangt. Der Trefferort ändert sich im Verlauf
der Türbewegung entlang der Linie 200, wobei eine gemeinsame oder auch einzelne Verformung
der Hohlkammer A bzw. B auftreten kann.
[0027] So kommt es bei der Türstellung AUF (links in Fig. 2) im Fall des Einstiegs von Personen
und damit Ausübung der Kraft KC allein zu einer Verformung der Hohlkammer B, indem
sich deren Rechteckgestalt zu einer Rautenform (B') verschiebt und verkleinert. Je
mehr sich während des Türlaufs die Tür der Türstellung ZU annähert, umso stärker kommt
es zu einer Verformung der Hohlkammer A. Bedingt durch diese Besonderheit des Türlaufs
erfüllt jeder Schlauch in der Hohlkammer A oder B die Funktion, das Signal an den
Drucksensor zu übermitteln.
[0028] Die Kammer C, die die Gestalt eines Dreiecks hat, stabilisiert und unterstützt die
Verformungseigenschaft der Hohlkammern A und/oder B für die Querschnittsverringerung
und Erzeugung eines Druckstoßes.
[0029] Die asymmetrische Vertiefung 130 ermöglicht eine asymmetrische Beweglichkeit der
Dichtlippe 150 und damit ist diese außerordentlich geeignet für den Einsatz bei Fahrzeugdoppeltüren.
Die asymmetrische Beweglichkeit verleiht eine Unabhängigkeit der Sicherheitsfunktion
des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils, indem die Reihenfolge der Schließvorgänge
beliebig sein kann.
[0030] Die erfindungsgemäße Fingerschutzleiste ermöglicht es, insbesondere bei einer zweiflügeligen
Tür und dies kurz vor Türstellung ZU, bei Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen
Prüfabstandes von 30 mm ohne Ausfall die Funktionalität sicherzustellen. Dies geschieht
über die hochsensible Einrichtung der Hohlkammer A und der besonderen Lippengestaltung
mit der Wirkung als Scharnier.
1. Fingerschutzleiste, insbesondere für Innenschwenktüren, bestehend aus
einer gummielastischen Profilleiste,
einer der gummielastischen Profilleiste angeformten, sich von dieser fort erstreckenden,
beweglichen Dichtlippe (150) und
einer luftdicht abgeschlossenen Hohlkammer (A), die in der Profilleiste vorgesehen
ist und mit einer Druckerfassungseinrichtung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Hohlkammer (A) einen der Kreisform angenäherten bis kreisförmigen Querschnitt
aufweist,
in der Außenwandung der Hohlkammer (A) etwa entgegengesetzt zur beweglichen Dichtlippe
eine scharnierartige Aussparung oder Vertiefung (130) vorgesehen ist und
die Außenwandung der Hohlkammer (A) zur beweglichen Dichtlippe hin mit einer Anschlagnase
(132) und/oder die bewegliche Dichtlippe mit einer Anschlagrippe(n) für eine Festlegung
des Auslenkwegs der beweglichen Dichtlippe bei deren Einwärtsauslenkung versehen ist.
2. Fingerschutzleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (A) in den freien Wandbereichen (114, 112) eine geringere Wandstärke
aufweist.
3. Fingerschutzleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper eine Regenabweisernase (126) aufweist.
4. Fingerschutzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , dass die bewegliche Dichtlippe (150) asymmetrisch beweglich ist.
5. Fingerschutzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , dass eine zweite luftdicht abgeschlossene Hohlkammer (B) vorgesehen ist, die insbesondere
über ein Y-Stück mit einer Druckerfassungseinrichtung verbunden ist.
6. Fingerschutzleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisförmige Hohlkammer (A) sich im Stirn- und Außenbereich der Profilleiste
befindet und die zweite Hohlkammer (B) sich rückwärtig der kreisförmigen Hohlkammer
(A) befindet und sich im wesentlichen über die gesamte Profilbreite erstreckt.
7. Fingerschutzleiste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich im wesentlichen innenseitig der kreisförmigen Hohlkammer (A) und vor der zweiten
Hohlkammer (B) eine dreieckförmige Kammer (C) befindet.
8. Fingerschutzleiste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Hohlkammer (B) im wesentlichen Rechteckgestalt hat.
9. Fingerschutzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß fußseitig eine einer Verformung entgegenwirkende Aussteifung (124) vorgesehen ist.